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Noch mehr barrierefreie Plätze

Gunzenhausen beseitigt die Schwachstellen

Die Bushaltestelle an der Bismarckstraße ist nunmehr barrierefrei.


Das Behindertengleichstellungsgesetz fordert eine umfangreiche Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Vorgabe ist, dass Wege, Straßen oder Plätze auch für Menschen mit Behinderung, Handicap oder anderen Einschränkungen zugänglich und vollumfänglich nutzbar sein müssen. Das Problem: Viele Jahre wurde primär für sehende, nicht behinderte Verkehrsteilnehmer gebaut. Beispielsweise konzentrierte sich die städtebauliche Planung auf eine möglichst schnelle Abführung von Oberflächenwasser – ob einzelne Menschen dadurch beeinträchtigt wurden, spielte keine große Rolle. Mittlerweile hat sich das geändert. So muss bei Neuplanungen Barrierefreiheit berücksichtigt werden, bestehende Infrastruktur dagegen sollte regelmäßig auf Verbesserungspotential überprüft werden. So wie im Herbst letzten Jahres, als Vertreterinnen und Vertreter von Verwaltung, Seniorenbeirat, VdK sowie die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt einen Rundgang durch Gunzenhausen unternahmen. Es wurde ein Blick auf Schwachstellen geworfen, außerdem Hindernisse definiert und hilfreiche Handlungsempfehlungen gegeben.

Am Parkplatz an der Oettinger Straße sind die Bordsteine abgesenkt worden.


Wenn hohe Bordsteinkanten auf Rollstühle oder Rollatoren treffen, dann ist es mit der Barrierefreiheit nicht weit her. Unter Umständen kann für manche ein Gehweg zum unüberwindbaren Hindernis werden. So gesehen am Eingang zum Oettinger Parkplatz im Bereich der öffentlichen Toilette. Nun wurde die problematische Stelle entschärft, nach der durchgeführten Gehwegabsenkung ist das WC allen Menschen zugänglich. Die Kosten für diese Maßnahme beliefen sich auf rund 2.500 Euro.
2023 wurde in Gunzenhausen der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen vorangetrieben. Die Ausgangslage ist klar: Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, hat es im Öffentlichen Nahverkehr nicht immer leicht. Barrierefreie Bushaltestellen können hier Erleichterung schaffen, sie sind unverzichtbare Bausteine für eine familienfreundliche und inklusive Stadt. Umgebaut wurden zuletzt die Haltebereiche in der Bismarckstraße (ggü. Berufsschule), in der Austraße und an der Schule in Frickenfelden.
Zum barrierefreien Umbau einer Bushaltestelle gehört u.a. die Installation von taktilen Leitplatten, die als Bodenindikatoren sehbehinderten Menschen Orientierung geben und damit einen Einstieg in die Verkehrsmittel erleichtern sollen. Außerdem werden physikalische Barrieren entfernt und beispielsweise die Bordsteine erhöht, um einen stufenlosen Einstieg in die Busse zu ermöglichen. Die Umbaukosten betrugen bis zu 20.000 Euro pro Haltestelle. Auch hier gibt es Fördermaßnahmen, die mit 50 % bezuschusst werden.
„Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ist sehr wichtig, denn davon profitieren alle unsere Bürgerinnen und Bürger“, betont Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Die Maßnahmen kommen aber auch Menschen ohne Einschränkungen zu Gute, beispielsweise Familien mit Kinderwägen. Als offene und tolerante Stadt möchten wir auch baulich Signale für mehr Gleichberechtigung setzen.“

Netzwerk der Helfenden

Gunzenhäuser Netzwerktreffen der Helfenden im ENSoXX

Im ehemaligen „Altmühlcenter“ werden die Hilfsgüter von ENSoXX gesammelt.


Wir leben in unruhigen Zeiten globaler Krisen, die Auswirkungen auch auf das Leben vor Ort in Gunzenhausen haben. Toll, dass es Menschen gibt, die helfen wollen, sich solidarisch zeigen und ehrenamtlich an einer Verbesserung der Situation arbeiten. Bei uns in Gunzenhausen gibt es wichtige Hilfsorganisationen, die mit gezielten Aktionen für andere einstehen. Treffpunkt war in der sogenannten „Café Kleiderkiste“ von ENSoXX hilft e. V. in der Spitalfeldstraße im alten Altmühl-Center. Seniorenbeirat, Nachbarschaftshilfe, VdK, Caritas, Gunnet und ENSoXX hilft, sie alle haben das gleiche Ziel vor Augen: Sie möchten Menschen im Alltag helfen und bei Problemen unterstützen. Hier gibt es einiges zu tun, jeder Verein hat seine eigenen Schwerpunkte. ENSoXX hilft e. V. ist in dieser Runde noch relativ unbekannt. Nun hat man sich dem Netzwerk ausführlich vorgestellt.
Der Verein bietet Hilfe für alle Menschen in Not, unabhängig von Alter, Herkunft, Nationalität oder Religion. Hier sind alle Willkommen, die Hilfe benötigen oder auch Gesellschaft suchen, weil sie einsam sind. Darüber hinaus sammelt ENSoXX Kleidung für die Obdachlosenhilfe und schickt diese nach Osteuropa an verarmte Familien.
Mit Ihrem aktuell größtem Projekt, das sogenannte „Café Kleiderkiste“, sammeln und verteilen sie Kleidung kostenlos an Bedürftige. Die Öffnungszeiten sind mittwochs von 14 bis 17 Uhr, benötigt wird dafür ein Bedürftigenschein, die Bedürftigkeit kann auch
durch Einkommensnachweise, Rentenbescheide oder dem Speisausweis erbracht werden.
In dieser Zeit können auch Kleidungsstücke gespendet werden, das Schöne: Das Café Kleiderkiste ist auch ein Ort des Zusammentreffens und des Austauschs. Hier können Menschen ins Gespräch kommen und ein paar wertvolle Momente verbringen.
Hinter ENSoXX hilft e.V. stecken drei hauptamtliche und 13 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, ihren Sitz haben sie in der Weinstraße 2 in Gunzenhausen (ehemals Altmühlcenter). Finanziell wird der Verein durch die Gunzenhäuser Firma Hetzner Online GmbH unterstützt.
Das Netzwerk braucht dringend Nachwuchs an ehrenamtlichen Helfern. Die Frage ist; wie diese motiviert und gewonnen werden können. Bis zum nächsten Treffen sollen nun Ideen gesammelt und im Anschluss ausgetauscht werden.
„Unser Netzwerktreffen ist wertvoll, denn wir können uns auf kurzem Weg austauschen“, betont Thomas Thill vom Gunzenhäuser Seniorenbeirat. „In schwierigen Zeiten müssen wir uns gegenseitig unterstützen. Ohne Solidarität und Empathie wäre unsere Gesellschaft sehr arm dran. Ich danke allen Beteiligten für ihren großen Einsatz.“
Wer mehr über ENSoXX hilft e. V. erfahren möchte, der kann persönlich im Café Kleiderkiste vorbeischauen oder sich unter www.ensoxx-hilfte.de informieren

Karl Rottler ausgezeichnet

38 Jahre für den Naturschutz

38 Jahre im Einsatz für die Natur: Karl Rottler nahm die Urkunde für seine Tätigkeit durch den Stellvertreter des Landrats Günter Obermeyer entgegen. Fotos: LRA


Seit 01. Juni 1985 gibt es die Naturschutzwacht im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Zu den Aufgaben der Mitglieder gehört es, vor Ort aufzuklären, zu beraten und den Menschen die Arten und Biotope nahezubringen. Die Ehrenamtlichen zeigen aber auch Grenzen auf, die zum Schutze der Natur nötig sind. Durch ihre Präsenz stellen sie ein wichtiges Bindeglied zwischen der Bevölkerung vor Ort und der Naturschutzbehörde dar. Ein Gründungsmitglied der Naturschutzwacht im Landkreis, Karl Rottler konnte nun bei einem Treffen der Naturschutzwächter für 38 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden.
Seit über 38 Jahren ist Karl Rottler für den Landkreis ehrenamtlich in der Natur unterwegs. Nun wurde er Ende Oktober vom Stellvertreter des Landrats Günter Obermeyer verabschiedet.
Vor der offiziellen Ehrung ging es für die Naturschutzwächter im Rahmen einer Exkursion zum geschützten Landschaftsbestandteil „Hecken und Feldgehölze in der Gemarkung Pfraunfeld“. Claudia Beckstein vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V. stellte das Schutzgebiet, welches sich zwischen Pfraunfeld und Nennslingen befindet, vor und erklärte den Ehrenamtlichen Wichtiges zum Thema Heckenpflege. Zweites Ziel der Exkursion war die steinerne Rinne bei Rohrbach. Die zwei Rangerinnen des Naturparks Altmühltal Südliche Frankenalb e. V., Ann-Katrin Stockinger und Birgitta Hohnheiser, gaben den Naturschutzwächtern dort eine Führung und stellten ihre Arbeit vor.

Die Naturschutzwächterinnen und -wächter zusammen mit den Naturparkrangerinnen, Claudia Beckstein vom Landschaftspflegeverband, Vertretern der unteren Naturschutzbehörde und Landratsstellvertreter Günter Obermeyer vor dem geschützten Landschaftsbestandteil bei Pfraunfeld.

Beim anschließenden Treffen der Naturschutzwächter zusammen mit den Biberberatern und Hornissen- und Wespenberatern wurde Karl Rottler offiziell verabschiedet. Der stellvertretende Landrat Obermeyer dankte dem 86-Jährigen ganz herzlich und stellte fest, dass dessen Leistungen für den Naturschutz unbezahlbar sind. Karl Rottler war zuletzt für die Gemeinden Höttingen, Ettenstatt, Bergen, Nennslingen, Burgsalach und Raitenbuch zuständig. In seinen Jahren als Mitglied der Naturschutzwacht übte er das Ehrenamt nicht nur selbst mit hohem Engagement aus, sondern warb auch andere an und motivierte sie, der Naturschutzwacht beizutreten. Nachdem Karl Rottler Urkunde und Geschenk dankend entgegennahm, richtete er das Wort an seine Naturschutzwachtkollegen und verabschiedete sich mit dem Appell: „Das wäre meine Bitte: Passt auf die Natur auf!“.

Ausstellungstitel: „Familie“

Die Galerie korridor.art präsentiert ihre letzte Ausstellung 2023

Robert Müller-Moa präsentiert seine Werke unter dem Titel „Familie“.

Am 11. November um 18:00 Uhr findet in diesem Jahr die letzte Art-Night in der Gunzenhäuser Galerie korridor.art statt. Mit der Ausstellung „Familie“ zeigen die beiden Galeristen farbenfrohe Gemälde und Skulpturen des Gunzenhäuser Robert Müller-Moa. Der Künstler wird an dem Abend live mit der Arbeit an einer neuen Skulptur beginnen.
Der 1960 in Hanau geborene Robert Müller-Moa hat zwischen 1980 und 1991 Theater- und Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Erlangen sowie Frankfurt studiert. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Gunzenhausen. Der Künstler ist ein wahres Multitalent und hat sein breitgefächertes Repertoire bereits in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt. Für die Ausstellung „Familie“ in der Galerie korridor.art hält Robert Müller-Moa eine große Auswahl an farbenfrohen Acrylbildern passend zum Thema bereit. Ergänzt wird die Ausstellung durch seine eigen- aber auch einzigartigen Skulpturen aus Polyäthylen. Das Material, das der Künstler in vielen knalligen Farben bezieht, wird für gewöhnlich zur Schall- und Wärmedämmung eigesetzt. Es eignet sich aber auch hervorragend für Bildreliefs und Skulpturen, die dank des speziellen Materials auch sehr gut für den Außenbereich geeignet sind.
„An der Art-Night fliegen dann die Fetzen“, scherzen die beiden Galeristen George Arauner und Juliane Zeh. Robert Müller-Moa wird nämlich live einen Polyäthylen-Schaumblock bearbeiten und eine neue Skulptur schaffen. Ob der Künstler damit an dem Abend fertig wird, ist zwar bei den aufwändigen Kunstwerken eher zu bezweifeln, jedoch bekommen die Besucher einen sehr guten Einblick in die Arbeit des Künstlers.
Die Art-Night „Familie“ findet am 11. November 2023, 18:00 Uhr, in der Galerie korridor.art, Dr.-Martin-Luther-Platz 13 in Gunzenhausen statt, zu der alle Kunstfreundinnen und Kunstfreunde herzlich eingeladen sind. Der Eintritt ist wie immer frei. Die Ausstellung läuft vom 11. November bis zum 22. Dezember 2023. Die Galerie arbeitet bereits am Programm für das kommende Jahr 2024, auf das sich alle Fans freuen dürfen.

Ausbildungsmesse an drei Orten

Junge Leute können sich umfassend informieren

Am Samstag, 18. November 2023, können sich interessierte Jugendliche und deren Eltern im Rahmen der BAM wieder über das vielfältige Ausbildungsangebot in Altmühlfranken informieren. In diesem Jahr warten zusätzliche Attraktionen in den Außenbereichen sowie ein extra Programm für Abiturientinnen und Abiturienten auf die Besucherinnen und Besucher.
Die Messe findet wie gewohnt an drei Standorten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen statt. In Gunzenhausen wie auch in Treuchtlingen sind die jeweiligen Stadthallen Austragungsorte, in Weißenburg ist die Aula der Mittelschule BAM-Standort.
Ab 9.00 Uhr können die Besucherinnen und Besucher die Messeorte aufsuchen. Bis 15.00 Uhr besteht ausreichend Zeit, alle Standorte zu besuchen. Diese sind ganz praktisch durch kostenlose Pendelbusse miteinander verbunden, die im 30-Minutentakt zwischen den Städten verkehren. Mithilfe der BAM-Broschüre, die pünktlich zur Messe erscheint und an jedem Einlass verteilt wird, können die Jugendlichen nach Ausbildungsberufen oder nach Firmen suchen und sich anhand der Hallenpläne einen guten Überblick verschaffen.
Fast 100 Unternehmen, die allesamt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, präsentieren sich mit ihren Ausbildungsmöglichkeiten und dualen Studiengängen. „Das Interesse seitens der Unternehmen an der BAM ist sehr groß. Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr insgesamt elf neue Betriebe aus unterschiedlichen Branchen als Aussteller dazu gewinnen konnten“, so Landrat Manuel Westphal.
Im Außenbereich der Treuchtlinger Stadthalle bietet der 18 Meter lange Info-Truck für Metall- und Elektroberufe interaktive Informationsmöglichkeiten. Auch in den Außenbereichen der Standorte Gunzenhausen und Weißenburg werden einzelne Unternehmen verschiedene, spannende Aktionen anbieten.
Ein weiteres Highlight bildet in Treuchtlingen ein extra Programm für Abiturientinnen und Abiturienten. In einzelnen Vortragsrunden von jeweils 30 Minuten stellen regionale Hochschulen sich und ihre Angebote zum Thema „Duales Studium“ vor. Mit dabei sind die Hochschule für angewandtes Management Treuchtlingen, die Hochschule Ansbach mit dem Studienzentrum Weißenburg, die Fachakademie für Sozialpädagogik Hensoltshöhe sowie die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die Technische Hochschule Nürnberg. Auch die Abiturientenberatung der Arbeitsagentur ist mit vor Ort.
Neben der BAM haben Schülerinnen und Schüler über die digitale Berufsorientierungsplattform „Meine Zukunft altmühlfranken“ eine weitere Möglichkeit, sich ganzjährig über verschiedene Ausbildungsberufe zu informieren. Außer Ausbildungsstellen werden dort auch Praktikumsplätze von verschiedensten Arbeitgebern im Landkreis angeboten.
Zahlreiche Informationen zur diesjährigen BAM sowie zur ganzjährigen digitalen Berufsorientierungsplattform im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es online unter http://bam.altmuehlfranken.de.

Geld für Leseförderung

Sparkasse unterstützt die Bücherei und die Schulen in Sachen Leseförderung


Büchereileiterin Babett Guthmann nahm den 1500-Euro-Scheck von stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden Jürgen Pfeffer entgegen. Über die Spende freute sich auch Bürgermeister Fitz.


Klassenführungen und Buchtipps, Medienkisten zu Schulthemen oder eine kleine Klassenbibliothek mit altersgemäßem Lesestoff: In Sachen Leseförderung arbeitet die Stadt- und Schulbücherei mit den Schulen in und um Gunzenhausen Hand in Hand. Als verlässliche Partner treten hier seit Jahren die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen auf, die die kostenpflichtigen Schulservices für alle im Verbreitungsgebiet ihrer Bank liegenden Grund- und weiterführenden Schulen übernehmen.
Büchereileiterin Babett Guthmann bedankte sich für diese Unterstützung bei dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen Jürgen Pfeffer und konnte einen Spendenscheck in Höhe von 1500,- Euro entgegennehmen.
Seine Wertschätzung für die Arbeit des Büchereiteams, das mit den Lehrkräften bei der Vermittlung von Lesekompetenz Hand in Hand arbeitet, brachte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz zum Ausdruck. Freude am Lesen wird in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen bereits im Kleinkind- und Kindergartenalter gefördert und geht bis hin zu den Rechercheschulungen für wissenschaftliche Arbeiten.
Lesen lernen und der Zugang zu Bildung ist ein Thema, das nicht nur Eltern von Grundschulkindern betrifft. Die Wirtschaft, Universitäten und alle Ausbildungsbetriebe haben Interesse an einer guten Lesekompetenz der Schulabsolventinnen und – absolventen. Insgesamt ist es eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, Kinder mit Startproblemen beim Lesen lernen nicht zurückzulassen. Die Herausforderungen werden durch ein verändertes Medienverhalten nicht geringer, darin waren sich die Gesprächspartner beim Pressetermin einig. Doch eines ist klar: In der digitalen Welt bleiben ein gutes Textverständnis und Lesekompetenz eine wichtigste Basis für schulischen und beruflichen Erfolg.
Weiterführende Informationen zur Stadt- und Schulbücherei erhalten Sie unter buecherei.gunzenhausen.de, per Telefon unter 09831/508 320 oder per E-Mail an buecherei@gunzenhausen.de.

„Sagen aus Altmühlfranken“

Autorin ist Babett Guthmann


1200 Jahre Gunzenhausen, das sind 1200 x 365 Tage spannende Heimatgeschichten rund um die Stadt an der Altmühl. Autorin Babett Guthmann hat jedoch nicht nur in unmittelbarer Nähe der Gunzenhäuser Stadtmauern zahlreiche Stories – im übertragenen Wortsinn – „ausgegraben“, sondern vielfältigste Sagen aus ganz Altmühlfranken gesammelt und aufgeschrieben. In den letzten fünf Jahren hat sie akribisch recherchiert, zugehört und das Gesammelte lesbar gemacht. Nun ist das Ergebnis in ansprechender Buchform erschienen, der Titel: „Sagen aus Altmühlfranken“. Das mit vielen Illustrationen des leider schon verstorbenen Künstlers Klaus Selz bebilderte Buch wurde vor kurzem im Haus des Gastes der Öffentlichkeit präsentiert.
„Sagen aus Altmühlfranken“ ist eine literarische Reise in die Vergangenheit. Die volkstümlichen Geschichten sind manchmal heiter und lustig, dann wieder makaber oder unheimlich. Babett Guthmann hat die meisten zitierten Sagenorte in Altmühlfranken selbst aufgesucht, sie hat von Wassergeistern gehört, sich vor kopflosen Reitern gegruselt und einen Kohledieb aufgespürt. Ihr Weg führt nicht nur durch Gunzenhausen, sondern auch nach Weimersheim, Altenmuhr oder auf den Gelben Berg bei Dittenheim. Ihre gesammelten Stories wurden teilweise über Jahrhunderte hinweg mündlich überliefert, sie hat das Gesprochene schriftlich festgehalten und dem Ganzen einen modernen Spannungsbogen verpasst. Ihre Überlegung: Anders als beim Märchen liegt einer Sage ein wahrer Kern zugrunde. Somit erfahren wir mehr über die alte Zeit. Die Menschen benötigten Geschichten, um eine manchmal schwer verständliche Wirklichkeit begreifbarer zu machen.
Babett Guthmanns hat sich einige der Sagen erzählen lassen, wann immer möglich von Einheimischen. Impulse und altes Wissen entstammt aber auch Online- sowie Printquellen oder wurde von den beiden Stadtarchivaren aus Gunzenhausen und Weißenburg übermittelt. Die Mischung stimmt und macht die Geschichtensammlung zu etwas ganz Besonderem. Nach dem Tod des Wolfram-Eschenbacher Künstlers Klaus Selz hat dessen Tochter Tanja, selbst Grafikerin, das Werk gemeinsam mit der Autorin Guthmann vollendet. Herausgekommen ist ein bunter Blick in die Volkstumgeschichte Altmühlfrankens.
Die 230 Seiten starke Sammlung „Sagen aus Altmühlfranken“ ist bereits erschienen und kann in Gunzenhausen in den örtlichen Buchhandlungen Pfahler, Fischer“ und in der Renner (am Färberturm) käuflich erworben werden.

Lassen Sie sich das nicht entgehen und seien Sie versichert: Das Buch ist ein tolles Weihnachtsgeschenk. Online bestellen können Sie das Buch über folgendem Link: https://www.verlagsdruckerei-schmidt.de/von-feuermaennern-wassergeistern-und-anderen-sagenwesen/. ISBN 978-3-87707-281-3, Ladenpreis 24 Euro.

Musikalisch durch die Stadtgeschichte

Gunzenhäuser Musikgeschichte gehört

Die Wenigsten dürften wissen, dass die Stadt Gunzenhausen über einen reichen Schatz an vielfältigster Musikgeschichte verfügt. Für den kirchlichen Bereich lässt sich ein hohes Niveau bereits für das 16. Jahrhundert erahnen, die Höhepunktära kam dann freilich rund 100 Jahre später mit den Ansbacher Markgrafen. Auf weltlicher Seite beginnt das Gunzenhäuser Musikherz spätestens mit den Stadtmusikanten zu schlagen. Insbesondere der Türmer Christian Friedrich Möbius hinterließ Spuren, ist auf ihn doch die Weiterentwicklung der Stadtkapelle sowie die Gründung von Liederkranz und Sängerbund zurückzuführen. All das und noch viel mehr an Musikgeschichte hat Stadtarchivar Werner Mühlhäußer zusammengetragen und für einen musikalischen Vortrag im Haus des Gastes vorbereitet. Vor kurzem lud er Neugierige auf diese andere Reise durch die Stadtgeschichte ein. Unterstützt wurde er hierbei von der Gunzenhäuser Musikfamilie Pfahler, die zahlreiche Stücke und Lieder zum Besten gaben. Philipp Findeisen rundete das interessante Event mit gelungenen Gesangseinlagen ab.
Von 1884 bis 1958 lag das Amt des Stadtmusikmeisters in den Händen der Scheuernstuhls. Drei Generationen lang prägten sie mit Kapellen und verschiedenen Formationen das musikalische Leben in Gunzenhausen. Karl, Otto und Hans waren jedoch nicht nur selbst als Musiker aktiv, sie komponierten auch und versuchten ihr Vermächtnis für die Nachwelt zu erhalten. Dirigent Otto Scheuernstuhl fuhr gar mit der Stadtkapelle 1913 nach Nürnberg und nahm eine Schallplatte auf. Der Walzer „O du schöne Jugendzeit“ war als Originalaufnahme im Haus des Gastes zu hören. Bis in jüngster Vergangenheit werden Stücke der Scheuernstuhls neu interpretiert, so etwa 1990 von Kirchenmusiker Alexander Serr, der die „Hochzeitsgavotte“, geschrieben von Otto Scheuernstuhl anlässlich der Hochzeit seiner Schwester Marie im Jahre 1908, für ein kleines Instrumentalensemble bearbeitete.
Highlight des Abends im Markgrafensaal war sicher die Darbietung der disharmonisch-dramatischen Bühnenmusik Konrad Maierhofers. Für das Theaterstück „Das Kreuz im Altmühltal“ geschrieben, erzeugen die gewöhnungsbedürftigen Töne bis heute Gänsehaut. Während die Pfahlers eine Kostprobe davon spielten, las Stadtarchivar Werner Mühlhäußer einen Auszug aus dem Zweiten Akt des Originaltextes von Gustav Schneider vor.
Die Liste der in Gunzenhausen wirkenden Gruppen und Musiker ist lang. Mühlhäußer versuchte dennoch einen Querschnitt, berichtete Interessantes über den Vollblutmusiker Hans Horst oder den Posaunenchor unter Alfred Schmidt. Spätestens als 1981 der Jazz-Club gegründet wurde, war auch moderne Musik aus Übersee in der Altmühlstadt zu hören. Es folgten zahlreiche Jugendbands, darunter „Die 3 GUNs“, das „Walter-Trio“ oder die heute noch aktiven „The Sharks“.
Die musikalische Zeitreise endete mit einer äußerst gelungenen Improvisation des Musikstudenten Sebastian Pfahler am Flügel. Danach war klar: Als Gunzenhäuser können wir uns sicher sein, dass auch in Zukunft die Musikgeschichte hier vor Ort erfolgreich weitergeschrieben wird.

20 Jahre Seniorenbeirat

Interessenvertretung der älteren Menschen findet Gehör

Der Seniorenbeirat und die aktiven Helfer mit seinem Vorsitzenden Thomas Thill (Neunter von links). Foto: StGun


Seit mittlerweile 20 Jahren setzt sich der Seniorenbeirat mit großem Engagement für die Belange älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Stadt Gunzenhausen ein. Für die kommunale Verwaltung ist der Einsatz des Gremiums äußerst wertvoll, werden doch Interessen und Forderungen, ja die Lebenswirklichkeit älterer Menschen bei der Stadtentwicklung berücksichtigt. Vor kurzem fand im Gunzenhäuser Parkhotel eine kleine Feierstunde statt. Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz lud ehemalige und aktive Mitglieder zu einem gemeinsamen Mittagessen.
„Im Namen der Stadt Gunzenhausen möchte ich mich für das große ehrenamtliche Engagement und den unermüdlichen Einsatz bedanken“, betonte Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche, demografische Entwicklung sind wir dankbar, dass wir als kommunale Verwaltung auf Ihre Expertise zurückgreifen können. Gemeinsam arbeiten wir nicht nur an einer Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt, sondern stellen die Weichen für ein tolerantes Nebeneinander von Jung und Alt.“
In den letzten zwei Jahrzehnten konnten zahlreiche Projekte unter Mitwirkung des Seniorenbeirats umgesetzt werden. So unterstützt beispielsweise die 2014 ins Leben gerufene Nachbarschaftshilfe bis heute Menschen in schwierigen Lebenslagen. Dagegen kann die 2018 initiierte Notfalldose, sinnvollerweise gefüllt mit allen relevanten und lebenswichtigen Informationen, in einer Ausnahmesituation kleiner Retter in großer Not sein. Ein weiteres großes Projekt ist die erst in diesem Sommer eingeführte Seniorenrikscha. Ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer können Ältere sowie Menschen mit Beeinträchtigung oder Handicap chauffieren und ein paar schöne Stunden ermöglichen. Und letztlich dürfen auch die Rollatorspuren, u.a. am Hafnermarkt und am Haus des Gastes, nicht vergessen werden. Diese ermöglichen Seniorinnen und Senioren ein sicheres Fortkommen und wurden auf Vorschlag des Seniorenbeirats umgesetzt.
„Ältere können sich mit all ihren Sorgen und Problemen an uns wenden“, erklärt Thomas Thill, Erster Vorsitzender des Gunzenhäuser Seniorenbeirats. „In enger Abstimmung mit Politik, Verwaltung und anderen Institutionen suchen wir nach Lösungen. Wir sind kompetenter Vermittler in schwierigen Situationen. Mittlerweile blickt unser Gremium auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurück und wir werden auch zukünftig Wichtiges anstoßen. Als Bevölkerung werden wir immer älter und diese Entwicklung muss sich zwingend in den Planungen einer Stadt niederschlagen.“
Nähere Informationen zum Seniorenbeirat der Stadt Gunzenhausen erhalten Sie unter www.gunzenhausen.de/seniorenbeirat.html

Die fantastischen Vier zum Auftakt

Gunzenhäuser Konzertreihe wird am 19. November fortgesetzt


Quatuor Arod – klingt erstmal kryptisch, dürfte aber zumindest Fantasyfreunde irgendwie bekannt vorkommen. Wir klären auf: In Tolkiens „Herr der Ringe“ ist Arod einer der behuften Begleiter von Elbe Legolas und Zwerg Gimli, in der alten Sprache der Rohirrim bedeutet das Wort so viel wie „schnell“ oder „rasant“. Passt, denn schnell und rasant ging es auch am letzten Sonntagabend auf der Stadthallenbühne zu. Da eröffnete eben jenes Quartett Quatuor Arod die 3. Gunzenhäuser Konzertreihe. Vier gut gelaunte Jungs mit Streichinstrumenten spielten sich in die Herzen eines erwartungsfrohen und begeisterungsfähigen Publikums. Zur Aufklärung: Als Schutzpatron ihrer musikalischen Verbindung wählten die fantastischen Vier eben jenes Pferd Arod. Ein langes Gesicht machte an diesem Abend jedoch niemand, geboten wurde eine perfekte Klassikperformance auf höchstem Niveau.
Jordan Victoria und Alexandre Vu, beide an der Violine, dazu Tanguy Parisot mit der Viola und Jérémy Garbarg am Violoncello – hochtalentierte Weltbürger und zuhause auf den größten und wichtigsten Konzertbühnen, darunter New York, London und Amsterdam. 2013 wurde ihr Streichquartett Quatuor Arod gegründet, wenige Jahre später hatten die Musiker bereits u.a. den Carl-Nielsen-Wettbewerb in Kopenhagen und den Ersten Preis vom Internationalen Musikwettbewerb der ARD gewonnen. Mittlerweile schmückt auch der „Echo Rising Star“ den heimischen Trophäenschrank, weitere Preise sind definitiv nicht ausgeschlossen und werden möglicherweise kommen. Entspannt und gelassen eroberten die sympathischen Musiker Gunzenhausen, ganz in schwarz gekleidet und mit einem Lächeln auf den Lippen wurde auch der Letzte in der Stadthalle von der außergewöhnlichen Atmosphäre angesteckt.
Im ersten Teil des Konzerts haben sich Quatuor Arod ausgewählten Streichquartett-Kompositionen von Haydn und Brahms gewidmet. Letzterer quält Spielende bekanntlich mit schwierigen Läufen, gepaart mit kantigen Tonwechseln. Als Konglomerat der verwunschenen Töne bahnte sich das Spiel jedoch einer Naturgewalt gleich den Weg in die Köpfe und Herzen der Zuhörenden. Bis ins kleinste Detail erfüllten die Streicher noch jede Erwartungshaltung, atemberaubende Dramatik traf auf hysterische Höhepunkte, nur um immer wieder sanft zur Auflösung zu kommen. Quatuor Arod zuzuhören ist Arbeit, doch die Entlohnung ist überragend.
Highlight des Abends war allerdings die Interpretation Schostakowitsch´. Als würde Bela Lugosi als Dracula verkleidet durch den in schwarz-weiß getauchten Saal wandeln, über den Nacken streichen, in die Ohren hauchen und ganz viel Gänsehaut provozieren – die erzeugte Disharmonie wurde zum herausfordernden Tanz auf den Klingen. Die Künstler berührten mit dem Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73 nicht nur Saiten, sondern die Seele jedes Einzelnen. Mit offenen Mündern verfolgte das Publikum das Lebendig werden der Holzinstrumente, welche für wiederkehrende Momente flüsterten, stotterten, sangen und schrien. Das was Quatuor Arod auf die Bühne bringt, ist große Hörkunst – und wurde am Ende zurecht mit Standing Ovation bedacht.
Die Gunzenhäuser Konzertreihe ist erfolgreich gestartet und findet am Sonntag, den 19. November 2023, mit dem Auftritt des Guadagnini Konzerttrios eine Fortsetzung in der Stadthalle. Beginn ist um 19.30 Uhr, weitere Informationen gibt es beim städtischen Kulturamt unter www.gunzenhausen.info (Tel.: 09831/508 109). Dann noch ein Hinweis: Unterstützt wird die Gunzenhäuser Konzertreihe in diesem Jahr von den Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen.