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Konzept wird vorgestellt

10 Jahre interkommunale Kooperation

Das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft ILE Altmühltal wurde im Verlauf des letzten Jahres unter einem breit angelegten Beteiligungs-angebot neu erstellt und baut auf 10 Jahre erfolgreicher interkommunaler Kooperation auf. Mit dem neuen ILE-Konzept möchten die darin eingebundenen acht Kommunen die Weichen in die Zukunft überall dort interkommunal stellen, wo solche Kooperationen deutlich mehr Vorteile bringen als bei einer Umsetzung durch die einzelne Kommune.
Dieses neue Konzept und dessen erste Umsetzungsschritte sollen nun in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und damit auch der Startschuss für das zweite Jahrzehnt inter-kommunaler Kooperation im Bereich der ILE-Region Altmühltal gegeben werden.

Wann:                 Montag 24. Juni 2024 um 19:00
Wo:                     Stadthalle Treuchtlingen

Ablauf:

  1. Begrüßung durch die Vorsitzende, 1. Bgm´in Dr. Dr. Kristina Becker (Treuchtlingen)
  2. Grußworte durch
    Landrat Manuel Westphal (Weißenburg i.Bay.)
    Wolfgang Neukirchner (Leiter des ALE Mittelfranken, Ansbach)
  3. Vorstellung des Konzeptes
    „Resilientes Altmühltal – Gemeinsam für eine starke Region“
    durch Franziska Burlefinger, Büro herb und partner, Buttenwiesen
  4. Schlusswort durch die Vorsitzende, 1. Bgm´in Dr. Dr. Kristina Becker (Treuchtlingen)
  5. Kommunale Arbeitsgemeinschaft ILE-Region Altmühltal
    Alesheim – Dittenheim – Langenaltheim – Markt Berolzheim –
    Meinheim – Pappenheim – Solnhofen – Stadt Treuchtlingen

Umsetzungsbegleitung ILE Altmühltal
durch Büro FUTOUR Regionalberatung, Dieter Popp,
91729 Haundorf (dieter.popp@futour.com ), dieter.popp@futour.com

Familienfreundliche Personalpolitik

Aufruf: Werden Sie Mitglied im Familienpakt Bayern

Über 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland ist ein familienfreundlicher Arbeitgeber wichtig und das unabhängig von eigenen Betreuungsverpflichtungen. Eine familienfreundliche Personalpolitik ist somit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden.   Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Bayern kontinuierlich zu verbessern, haben die Bayerischen Staatsregierung, die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw), der Bayerische Industrie- und Handelskammertag e.V. (BIHK) und der Bayerische Handwerkstag e.V. (BHT) 2014 den Familienpakt Bayern gegründet.

Die gemeinsame Initiative richtet sich an bayerische Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und unterstützt diese mit Informationen und praktischen Tipps bei der Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen.   Nutzen Sie dieses kostenfreie Angebot und werden Sie Mitglied im Familienpakt Bayern: Positionieren Sie sich als familienfreundlicher und attraktiver Arbeitgeber – u.a. als Beispiel der guten Praxis auf der Webseite des Familienpakts. Nutzen Sie die Mitgliedschaft für Ihren firmeneigenen Auftritt – u.a. durch das Familienpakt-Logo und eine von Frau Ulrike Scharf, Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, MdL, unterschriebene Urkunde. Profitieren Sie von einem bayernweiten Netzwerk – u.a. mit Teilnahme an unserem Buddy-Programm. Informieren Sie sich über aktuelle Themen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Bayern.   Für eine Mitgliedschaft im Familienpakt Bayern können Sie sich unter www.familienpakt-bayern.de/registrierung-fuer-mitglieder kostenlos registrieren.

  Die neuen Mitglieder im Familienpakt Bayern aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen werden am 27. Juni 2024 im kunststoffcampus bayern von Herrn Christian Schoppik, Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und Herrn Manuel Westphal, Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen begrüßt und bekommen die Urkunde- und Plakette des Familienpakts überreicht.  

Zudem wird es einen spannenden Fachimpuls von der Servicestelle des Familienpakts Bayern zum Thema: „Arbeitskräfte finden & binden: Mit Familienfreundlichkeit überzeugen“ geben. Mehr Informationen zur Veranstaltung können Sie dem angehängten Flyer entnehmen. Eine Anmeldung ist unter folgendem Link bis zum 20. Juni 2024 möglich.

Bitte beachten Sie, um Missverständnissen vorzubeugen: Nur angemeldete Neu-Mitglieder bekommen die Urkunde und Plakette des Familienpakts an diesem Tag überreicht.

Historie auf 480 Seiten

Verein für Heimatkunde präsentierte sein Jubiläums-Jahrbuch

Die Autoren (von links nach rechts): Werner Somplatzki, Dr. Daniel Schönwald, Siglinde Buchner, Schriftleiter Werner Mühlhäußer, Judith Nebert, Thomas Freller, Monika Wopperer, Manuel Grosser, Lothar Hiemeyer und Vorsitzender Werner Falk. Foto: Birgit Franz

Zwar später als sonst, aber dafür umso eindrucksvoller präsentierte der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen sein 78. Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“. 18 Autoren sind mit 21 Beiträgen in dem 480 Seiten starken Buch vertreten. Im örtlichen Buchhandel kann es für 25 Euro erworben werden.

Anlass für eine öffentliche Vorstellung des Bandes war das 100-jährige Jubiläum der Schriftenreihe, die 1923 sozusagen aus der Taufe gehoben wurde, und zwar von den bekannten Gunzenhäuser Heimatkundlern und Historikern.

Vorsitzender Werner Falk erklärte anlässlich des Empfangs im Haus des Gastes vor 60 Gästen:

Seit 100 Jahren erscheint die heimatkundliche Publikation „Alt-Gunzenhausen“.  50 Jahre währt die Verbindung des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen zur Familie Pfahler in Gunzenhausen. Max Pfahler, der 2009 verstorben ist, war mehrere Jahrzehnte Schriftführer, zusammen mit seiner Frau Wally „handelte“ er organisatorisch die Studienfahrten und beide bewerkstelligten lange Zeit die Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“ an die Mitglieder und den Verkauf an interessierte Leser. Sohn Georg, Studienrat in Würzburg,  gehört seit etlichen Jahren dem Beirat des Vereins an – und der Reigen schließt sich mit Sohn Max, der uns heute mit seinem Familien-Sextett (mit Frau Almut und den Kindern Sebastian, Christian, Katharina und Christina) begleitet. Ich finde, das ist eine großartige Geste. Deshalb möchte ich der Familie Pfahler für diese Treue danken.

Das Pfahler-Sextett begleitete die Veranstaltung im Haus des Gastes musikalisch. Foto: W. Falk

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der uns sehr wohlwollend gegenübersteht, gewährt jährlich einen ansehnlichen finanziellen Zuschuss. Ohne diese Hilfe wäre die Herausgabe der Publikation schlechterdings nicht möglich. Wir wollen uns als Verein in der Bedeutung für die Stadt nicht überhöhen, dürfen aber feststellen, dass das jährliche Erscheinen des Jahrbuchs auch im Interesse der Stadt liegt, denn wir ergänzen die Tätigkeit des Stadtarchivs.

Es ist dem Verein eine große Ehre, dass der stellvertretende Landrat Werner Baum unter uns sein kann. Ihm danken wir die immerwährende finanzielle Hilfe des Landkreises. Es freut mich, dass unser neuer Dekan Christian Aschoff den Weg zu uns gefunden hat. Gerne erinnere ich daran, dass schon immer „geistliche Herren“ zu unseren Mitarbeitern gehörten.

Einer der Unsrigen ist Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. Er fungiert im Verein als 2. Vorsitzender und Schriftleiter. Im letzten Jahr war er durch Veranstaltungen im Jubiläumsjahr „1200 Jahre Gunzenhausen“ stark gefordert. Deshalb hat sich die Herausgabe des Jahrbuches 2023 um einige Monate verzögert. Das können wir so hinnehmen, denn entstanden ist ein Werk mit 480 Seiten (im Normalfall 200 bis 270 Seiten). Ihm gilt mein großer Dank. Die Gespräche mit ihm empfinde ich stets als Genuss, zumal wir in der Betrachtung der Zeitläufte und der gesellschaftlichen Gegebenheiten auf einer Wellenlinie funken.

Werner Mühlhäußer zählt  zum Stamm unserer Autoren, denen ich in Dankbarkeit verbunden bin. Die weiteren langjährigen Mitarbeiter am Jahrbuch sind: Dekan Werner Kugler aus Heidenheim ist einer von den „dienstältesten“  Mitarbeitern, aber auch Siglinde Buchner, die frühere ehrenamtliche Kreisarchivpflegerin, möchte ich nennen. Lothar Hiemeyer ist uns als Autor und Herausgeber der umfangreichen Dokumentationen „Gaststätten und Brauereien in Gunzenhausen vom Mittelalter bis nach dem Zweiten Weltkrieg“ bekannt. Werner Neumann, ein Weißenburger Heimatfreund, und Werner Somplatzki, der Kreisheimatpfleger für Archäologie, liefern uns seit vielen Jahren wertvolle Beiträge. Zu den jüngeren Autoren zählt Dr. Daniel Schönwald, der stellvertretende Leiter des Landeskirchlichen Archivs in Nürnberg. 

Ich darf Sie auch von Herrn Prof. Dr. Georg Seiderer von der Universität Erlangen-Nürnberg grüßen, der gern wieder einmal in seine Geburtsstadt gekommen wäre, aber derzeit ein wissenschaftliches Projekt in Siebenbürgen leitet. Er hat bekanntlich anlässlich des Stadtjubiläums die Festrede gehalten, die wir mit seiner Genehmigung in unserem Jahrbuch abdrucken dürfen. Mein Dank gilt unseren Sponsoren. Unterstützt werden wir neben der Stadt und dem Landkreis von der Hirschmann-Stiftung und vom Bezirk Mittelfranken. Die uns wohlwollend gegenüber stehenden Vertreter der Sparkasse Gunzenhausen, der VR-Bank Mittelfranken Mitte und der VR-Bank im südlichen Franken sind heute unter uns.

Lassen Sie mich noch einige Bemerkungen zum Verein für Heimatkunde machen. Er wurde 1879 von Dr. Heinrich Eidam gegründet. Der Bezirksarzt, vergleichbar mit dem heutigen Chef des Gesundheitsamts,  war zugleich auch der Gründer des Heimatmuseums Gunzenhausen und als Reichslimeskommissar gehörte er zu den renommiertesten Forschern auf diesem Sektor. Mit seinen Zeitgenossen, dem Studienrat Dr. Heinrich Marzell,  und Pfarrer Hermann Claus äußerte er anlässlich der ersten Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“: „Möchte unser Unternehmen, das aus der Liebe zur Heimat und deren Geschichte hervorgegangen ist, dazu dienen, den Sinn für Heimatgeschichte zu wecken und zu stärken!“

Heute können wir stolz sagen: Wir haben den Wunsch der Gründer erfüllt. „Alt-Gunzenhausen“ ist in den letzten 100 Jahren 78 Mal erschienen, wobei ich betonen möchte, dass das „Heft“ mit seinem früher bescheidenen Umfang von 80 bis 100 Seiten, auch während der Kriegsjahre gedruckt wurde.

Zu meinen Vorgängern im Amt des Vorsitzenden zählten Edmund Santrucek, Heinrich Krauß, Dr. Johann Schrenk und Wilhelm Lux, mein väterlicher Freund. Ihnen verdanken wir, dass es die Schriftenreihe noch gibt und wir Ihnen heute die Jubiläumsausgabe  vorstellen können.

Glückwunsch des Bürgermeisters 

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz äußerte seinen Dank an Vorsitzenden Werner Falk und die Mitglieder der Vorstandschaft und des Beirats. Es sei beachtlich, was in 100 Jahren geleistet wurde. Er zeigte Respekt, dass der Wunsch der Gründer, die Erstausgabe von „Alt-Gunzenhausen“ möge viele Nachfolger finden, dank der Anstrengungen in vielen Jahrzehnten in Erfüllung gegangen ist. Seine Anerkennung galt Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, der im Jubilläumsjahr „1200 Jahre Gunzenhausen“ stark gefordert war.

21 Beiträge von 18 Autoren

Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, zugleich 2. Vorsitzender des Vereins und Schriftleiter, stellte den Gästen (unter ihnen weilten Landratsvize Werner Baum, Bezirksrat Hans Popp und der neue evangelische Dekan Christian Aschoff) den umfangreichen Band vor und ging auf jeden der 21 Beiträge ein. Die Autoren sind: Prof Dr. Georg Seiderer (1200 Jahre Gunzenhausen), Arnd Kluge (Archäologische Schlaglichter zur frühen Stadtgeschichte), Siglinde Buchner (Die Stadt unter der Herrschaft der Nürnberger Burgrafen/Die burggräflich-nürnbergischen Vögte in Gunzenhausen/Die markgräflichen Amtmänner), Wolfgang Osiander (Osiander über Osiander), Werner Kugler (Heidenheimer Traubuch), Werner Neumann (Nachtwächter von Gunzenhausen), Dr. Joachim Schnürle (Pfarrer Christoph Titius von Laubenzedel 1641-1703), Wolfgang Pfahler (Kirchenbücher erzählen Geschichten/Gunzenhausen im Spiegel der Kirchenbücher), Dr. Daniel Schönwald (Bestattungen in der Walder Gruft), Thomas Freller (Gunzenhausen in alten Reisebeschreibungen), Lothar Hiemeyer (Familie Faulstich in Gunzenhausen), Werner Mühlhäußer (200 Jahre Sparkasse), Wilfried Jung (Der jüdische Lehrer Simon Krämer), Manuel Grosser (Das Kino etabliert sich in Gunzenhausen), Monika Wopperer (Anfänge der SPD in Gunzenhausen), Werner Somplatzki (Flugblattaktion im SMG 1968), Judith Nebert (Das Fränkische Seenland und die Künstliche Intelligenz), Werner Falk (Gunzenhäuser Lebensbilder). Dazu veröffentlicht der „Falk-Report“ einen gesonderten Beitrag.

Im Anschluss war bei einem Umtrunk im Foyer des Haus des Gastes allen die Gelegenheit gegeben, sich näher kennenzulernen und über die veröffentlichten Themen zu reden. Dazu gab es Frankenwein vom Weingut Reinhard Kirch in Volkach-Fahr und den edlen Gerstensaft aus der Spalter Stadtbrauerei.

„Ornbauer Thekentour“ vorgestellt

Umfangreiches Programm auch für 2024 geplant

Von links nach rechts: Stadtrat Stefan Sellinger, Bürgermeister Marco Meier, 2. Bürgermeisterin Diana Fichtner, Stadtrat Manuel Göttler, Stadtrat Martin Butz und Stadtrat Mario Lindemann. Foto: Kerstin Kech

Nach dem umfangreichen Programm zum Stadtjubiläum 2023 finden auch in diesem Jahr neben dem traditionell am vierten Juli-Wochenende stattfindenden Altstadtfest mit Jakobi-Kirchweih (24.07. bis 29.07.) weitere Veranstaltungen in der kleinsten Stadt Mittelfrankens statt.

Am 14. Juli gastiert der bekannte Kabarettist Michl Müller anlässlich der Veranstaltungsreihe Kultur in der Altstadt in Ornbau. Karten gibt es im Rathaus Ornbau oder online unter www.eventim.de. Darüber hinaus laufen aktuell noch Gespräche, ob noch weitere Veranstaltungen an diesem Wochenende im Rahmen von Kultur in der Altstadt stattfinden können, berichtete Bürgermeister Marco Meier in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus.

Am 15. Juni wird erstmals die Veranstaltung „Ornbauer Thekentour“ gemeinsam mit den Gastronomen und Vereinen organisiert. Ab 18 Uhr beteiligen sich der Schützenverein in ihrem Vereinsheim, die Abteilung Tischtennis des SV Ornbau im Eingangsbereich der Turnhalle, die Metzgerei Sand in ihren Ladenräumlichkeiten, der Weinkeller Lech, die Reservistenkameradschaft Ornbau mit einer Theke am Grillplatz an der Altmühlbrücke sowie das Gasthaus Zum Angerwirt und der Kiosk an der Badeinsel in Gern. Die Stadt koordiniert und finanziert Flyer und Plakate, die Verantwortung für die einzelnen Veranstaltungen tragen die einzelnen Veranstalter. Geplant ist ein buntes Programm aus Geselligkeit, Unterhaltung, Essen und Trinken. Der Eintritt zu den Lokalitäten ist frei.

Als nächste Veranstaltung in Ornbau steht das Jahrestreffen der Heckflossenfreunde in der letzten Mai-Woche an. Die Ausschussmitglieder legten fest, dass für die folgenden Jahre die neuen Veranstaltungen in einem gewissen Wechsel durchzuführen sind: Im Jahr 2025 soll wieder ein Unternehmerabend durchgeführt werden. Im Jahr 2026 soll die zweite Auflage von „Heimatwandern“ stattfinden. Die nächste Thekentour ist für 2027 geplant.

Bürgermeister Meier stellte anschließend den Kulturherbst der Altmühl-Mönchswald-Region vor, bei dem alle kulturellen Veranstaltungen innerhalb der AMR-Gemeinden Ornbau, Weidenbach, Merkendorf, Mitteleschenbach und Wolframs-Eschenbach in einem Flyer beworben werden sollen. Der Flyer wird mit der Allianzzeitung im gesamten Gebiet vor der Sommerpause verteilt. Für Ornbau ist am 14. September eine Krimi-Lesung geplant, am 28. Sepember soll die Restaurierungsfeier des Bièvre Denkmals gemeinsam mit den Freunden Triesdorf stattfinden. Am 19. Oktober steht eine Herbstserenade in der St. Jakobus-Kirche an und am 20. Oktober ist ein großer historischer Tag in der kleinsten Stadt Mittelfrankens mit der Eröffnung der Ausstellung in Altstadt 7 und einem bunten Rahmenprogramm geplant. Am 16. und 17. November organisiert die Ornbauer Bücherei eine Buchvorstellung. Ob der Stadthallenpächter eine Tanzveranstaltung in der Stadthalle organisiert, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.

Kerstin Kech blickte in ihrem Bericht aus dem Kultur- und Tourismusbüro auf die zwei Jahre seit ihrem Arbeitsbeginn zurück und stellte anschließend die zentralen Projekte vor, die im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen: Die Realisierung der Ausstellung zur Heimatgeschichte in Altstadt 7, die Umsetzung des Buchs „Ornbauer Zeitfenster 1845“, die Überarbeitung der Homepage, die Weiterentwicklung der Stadtführungen und der kulturgeschichtlichen Begleitung, die Erneuerung und den Ausbau der touristischen Wegweisung. Außerdem sollen die bestehenden Freizeitangebote besser bekannt gemacht werden.

Für 2025 ist ein Rundweg in der Altstadt geplant. Bürgermeister Marco Meier blickte auf die Fahrt nach Naves zurück. Über die Osterfeiertage waren rund 30 Personen in der französischen Partnergemeinde zu Gast.  

Mit Spitzenmann im Ochsenstall

EVP-Vorsitzender Manfred Weber begeisterte in Ellingen

Von links nach rechts: CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz, Mittelfrankenkandidat Dr. Konrad Körner, CSU-Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker, EVP-Chef Manfred Weber, Katalin Fürstin von Wrede und Dr. Ingo Friedrich. Foto: Friedrich Kolb

Als Vorsitzender der EVP und Chef der größten Fraktion im Europäischen Parlament ist Manfred Weber eine Schlüsselfigur in der europäischen Politik. Der CSU-Kreisverbund durfte sich daher glücklich schätzen, den Spitzenmann im Landkreis begrüßen zu können. Die Wahlveranstaltung im Vorgriff der Wahl zum Europaparlament am 9. Juni war ein durchschlagender Erfolg. Dr. Kristina Becker, die Kreisvorsitzende, dankte Kreisgeschäftsführer Denis Glotz für die gemeinsame exzellente Organisationsarbeit.

Das Programm im Ochsenstall der fürstlichen Ökonomie umfasste wichtige Themen wie die Rolle Brüssels und Straßburgs in ländlichen Kommunen, die von der europäischen Gesetzgebung und Agrarpolitik stark beeinflusst werden. „Europa ist auch hier präsent und bringt uns Vorteile durch Förderprogramme und Leitlinien in den Bereichen Energie, Klima und Umweltschutz“, erklärte Becker. Ein weiteres Thema seien Fragen der Migration, die seit den Flüchtlingswellen ab 2015 zunehmend auch den hiesigen Landkreis betreffen.

Manfred Weber wurde von Dr. Ingo Friedrich, ehemaliger Vizepräsident des Europäischen Parlaments, vorgestellt. Friedrich hob Webers zentrale Rolle in der EU hervor. Weber konnte sich 2019 nicht gegen die von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron vorgeschlagene Ursula von der Leyen durchsetzen. Trotz der entgangenen Chance auf das Amt des Kommissionspräsidenten wurde Weber einflussreich und führt seit 2022 mit der Europäischen Volkspartei die größte Partei Europas, die aktuell 13 der 27 EU-Staats- und Regierungschefs stellt. Er setzt sich besonders für die Interessen der Landwirte ein. „Deswegen dürfen diese bald wieder auf 100 Prozent ihrer Fläche produzieren.“ Kritisch nahm er auch Stellung zur Migrationspolitik. „Migration hat ihre Grenzen erreicht“, betonte Weber und sprach sich für eine geschlossene Unterbringung der Flüchtlinge und mehr Eigenverantwortung aus. „Die meisten hätten nie bis nach Deutschland kommen dürfen“, so der Niederbayer. Dass Leben gerettet werden müsse im Mittelmeer sei klar, aber daraus folge keine Bewegungsfreiheit und Wohnortwahl in der Europäischen Union.

Weber sprach sich auch gegen das EU-Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 aus und plädierte für eine Revisionsklausel, um „den schweren industriepolitischen Fehler zu korrigieren“. Man könne der Wirtschaft doch nicht vorschreiben wie Klimaneutralität im Verkehr zu erreichen sei. Er warnte auch vor den globalen Auswirkungen einer möglichen Wiederwahl Donald Trumps in den USA, was die NATO schwächen könnte. „Europa ist im Visier seiner Feinde“, sagte Weber und mahnte Geschlossenheit gegen Russland und China an. Letztere seien ein Systemrivale, der den Wohlstand Europas bedrohe. Laut Weber wolle die EU einen offenen Handel mit China, der aber fair für beide Seiten sein müsse. Kein Partner dürfe den anderen dominieren und die Bedingungen diktieren, so der EVP-Parteivorsitzende.

Der mittelfränkische Spitzenkandidat Dr. Konrad Körner, Vorsitzender der mittelfränkischen JU aus Herzogenaurach, konnte ebenfalls überzeugen: „Unsere Heimat lebt von offenem Warenverkehr und dem gemeinsamen Binnenmarkt. Umso erstaunlicher ist es, dass nur die CSU einen Kandidaten aus Mittelfranken aufgestellt hat, der die Chance hat, auch ins Europäische Parlament einziehen zu können“, so Körner. Einen verantwortlichen Ansprechpartner für die Region, erhalte man nur mit einer Stimme für die CSU. Dieser wolle er gerne sein. Körner wies darauf hin, dass in Europa nicht alles perfekt sei, aber die EU die Grundlage für den Wohlstand und die Sicherheit dieses Kontinents bilde. „Deswegen sind Forderungen nach einem Austritt aus der EU und NATO Irrwege“, betonte Körner abschließend.

Der CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz zog ein positives Fazit der Veranstaltung: „Fast 200 Gäste und ein rappelvoller Ochsenstall zeigen, dass die CSU den Bürgern ein tolles Angebot gemacht hat“, und fügte hinzu, „unser Kreisverband setzt das Motto der CSU konsequent um: Näher am Menschen.“ Dem fühlten sich die Kreisvorsitzende Kristina Becker und die Kreisvorstandschaft bei allem politischen Handeln verpflichtet.

„Das verlorene Menschenkind“

Veranstaltung mit dem Autoren Thomas Medicus

Autor Thomas Medicus mit den Buchhändlerinnen Melena Renner (links) und Bettina Balz. Foto: Guthmann

Auf Einladung der Buchhandlung am Färberturm und der Weißenburger Buchhandlung Stoll stellte Thomas Medicus seine neu erschienene Klaus-Mann-Biografie vor.
Drei Jahre lang hat Thomas Medicus an seiner gerade herausgekommenen Klaus-Mann-Biografie gearbeitet. Material gab es mehr als genug: sechs Tagebuchbände, weitere sechs Bände mit Essays und nicht zuletzt die Romane. „Dann stand da als Elefant im Raum: die Familie Mann!“ – Bei der Buchvorstellung in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen gab der Journalist und Schriftsteller Thomas Medicus Einblick in seine eigene Arbeitsweise und gleichzeitig ins Lebenslabyrinth des ruhelosen Klaus Mann. Organisiert und gestaltet hatten den Abend Melena Renner von der Buchhandlung am Färberturm und Bettina Balz von der Weißenburger Buchhandlung Stoll.
„Für mich ist das heute ein Heimspiel!“, meinte Thomas Medicus zu Beginn der Veranstaltung und erläuterte: Erstens habe er in der Bücherei 2004 sein erstes Buch vorgestellt, zweitens sei er in diesem Gebäude geboren worden und habe hier als junger Mann auch mal in der Krankenpflege gearbeitet. Zudem kenne er Bettina Balz, die mit ihm ein Gespräch zur Klaus-Mann-Biografie führen werde, schon seit vielen Jahren.
Seinen Leserinnen und Lesern mutet Thomas Medicus im Prolog „Tod in Cannes“ gleich einiges zu: Klaus Mann war ein Mensch voller Todessehnsucht. Bei seinem Aufenthalt in Frankreich im Jahr 1949 hat ihn die Depression fest im Griff. Eindrücklich beschreibt der Biograf den Kampf am Abgrund, den der drogenabhängige Klaus Mann nun endgültig verlieren sollte. Im Alter von nur 42 Jahren nimmt er sich das Leben.
„Facettenreich, unergründlich – ein Mensch mit Geheimnis“: Thomas Medicus beschreibt den Lebensweg von Klaus Mann von den Kinderjahren in München und Bad Tölz, den ersten schriftstellerischen Erfolgen in der Zeit der Weimarer Republik, die Jahre im Exil und seine Zeit als amerikanischer Soldat.
Die beiden ältesten Kinder von Thomas und Katia Mann Klaus und Erika gehörten der sogenannten Kriegsjugendgeneration an. Der Erste Weltkrieg, die Hungerkrise 1916, Revolution und Räterepublik sowie die Hyperinflation in den 1920ern prägte eine Generation, die alles und besonders die gängige Moral in Frage stellte. Eindrücklich beschreibt Thomas Medicus, wie in den 1920er Jahren der Tanz und ein vom Tempo geprägter Lebensrhythmus neue Freiheiten, aber auch Unsicherheit mit sich brachte. Als Intellektueller, als Dandy, als Drogenkonsument findet Klaus Mann seinen Platz in einem rauschhaften Leben und Erleben. Mit dem Roman „Der fromme Tanz“ bekennt sich Klaus Mann 1925 offen zu seiner Homosexualität.
Steht der Beginn der schriftstellerischen Tätigkeit von Klaus Mann auch am Beginn des Vater-Sohn-Konflikts zwischen Thomas und Klaus Mann? – Auf dieser Frage von Bettina Balz kann Thomas Medicus ausführlich antworten. Es gab diesen Konflikt, der auch auf literarischen Feld ausgefochten wurde, aber – so Thomas Medicus – die unglaublichen Aggressionen gegenüber dem Vater wurden nicht offen ausgetragen. „Wutanfälle finden nur im Tagebuch statt.“
Die Last, oft lediglich als Sohn eines weltberühmten Schriftstellers und Nobelpreisträgers wahrgenommen zu werden, die lebenslange finanzielle Abhängigkeit vom Vater – das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite waren Klaus Mann und seine Schwester Erika als die „Literary Mann Twins“ auch wegen des Renommees von Thomas Mann Teil der internationalen Boheme.
Früher als sein Vater stellt sich Klaus Mann öffentlich gegen den Nationalsozialismus, wird nach seinem Onkel Heinrich Mann als zweiter der Familie bereits im August 1933
ausgebürgert. Im US-amerikanischen Exil entschließt er sich, sich freiwillig zum Militärdienst zu melden und wird im Zweiten Weltkrieg in einer Aufklärungseinheit eingesetzt. Nach Kriegsende ist er als Sonderberichterstatter journalistisch tätigt. Dies sei, so Thomas Medicus, die einzige Zeit in Klaus Manns Leben gewesen, in der er finanziell von seinem Vater unabhängig war.
In der Nachkriegszeit gelingt es Klaus Mann nicht, den Anschluss an die neu erwachende intellektuelle Szene zu finden. „Er hat nichts mehr unternommen, dem Abstieg entgegenzuwirken“, so die Einschätzung von Thomas Medicus. Der Drogenkonsum und seine Depression führen zu 25 Suizidversuchen. „Ein lebender Toter“ – so Medicus.
„Klaus Mann – ein Leben“ ist die dritte Biografie, die Thomas Medicus veröffentlicht. Erfolgreich war er bereits mit „Melitta von Stauffenberg – Ein deutsches Leben“ und mit der Doppelbiografie von Heinrich und Götz George. Immer sind es seine ausführlichen Recherchen, sein unbedingter Wille, Lebensstationen und die Darstellung der Person in all den Wendepunkten und Widersprüchen darzustellen. Dazu kommt eine literarische Schreibweise, die ihren eigenen Sog erzeugt und immer wieder mit überraschende Einschätzungen aufzuwarten weiß.
„Was macht das mit einem, wenn man sich drei Jahre lang einer solch zerrissenen Person wie Klaus Mann beschäftigt?“ fragt Bettina Balz am Ende der Veranstaltung. Thomas Medicus antwortet unverhohlen: „Ich muss sagen, ich konnte ihn nicht leiden.“ Er habe sich nicht in diesen so einen konfliktbeladenen Menschen hineinversetzen wollen. Dennoch gibt es ein gewisses Verständnis für „das verlorenen Menschenkind“.
Weiterführende Informationen zur Stadt- und Schulbücherei erhalten Sie unter buecherei.gunzenhausen.de, per Telefon unter 09831/508 320 oder per E-Mail an buecherei@gunzenhausen.de

Tour für Senioren

Entspannungsschifffahrt auf dem Altmühlsee

Den 5. Juni 2024 sollten sich Gunzenhäuser Seniorinnen und Senioren unbedingt freihalten. So lädt die Stadt Gunzenhausen in Kooperation mit der vhs Gunzenhausen die ältere Generation zur Entspannungsschifffahrt auf dem Altmühlsee ein. Für einen (hoffentlich sonnigen und windstillen) Nachmittag wird die MS Altmühlsee zum besonderen Erlebnisort mit Seele baumeln-Garantie. Für gute Stimmung ist gesorgt, so wird die Fahrt musikalisch begleitet. Dazu steht Schiffskapitän Herbert Gutmann für Fragen rund um den See als Ansprechpartner an Deck zur Verfügung. Im Anschluss an die Rundfahrt über den See besteht die Möglichkeit zur Einkehr im Gasthof „Strandblick“.

Organisiert wurde ein Zubringerbus, der Seniorinnen und Senioren aus dem Stadtgebiet nach Schlungenhof zum Seezentrum transportiert. Dort liegt bekanntlich die MS Altmühlsee, welche seit letzten Jahr den Kosenamen „Betty“ trägt. Nach der Veranstaltung fährt der Bus in umgekehrter Reihenfolge wieder zurück.

Das Fahrzeug fährt folgende Haltestellen an: Um 13.15 Uhr das Burkhard-von-Seckendorff-Heim, um 13.20 Uhr das Betreutes Wohnen in der Leibnizstraße/Berufsschulzentrum, um 13.25 Uhr die Tagesstrukturierende Hausgemeinschaften und das Betreute Wohnen in der Zufuhrstraße, um 13.27 Uhr den Bahnhof und um 13.30 Uhr den Parkplatz Oettinger Straße/Altmühlbrücke.

Um 13.35 Uhr treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Schiffsanlegestelle im Seezentrum Schlungenhof. Von 14 bis 15 Uhr fährt Betty über den See, im Anschluss kann der Zeitraum von 15 bis 17 Uhr für eine Einkehr in den Gasthof „Strandblick“ oder anderweitig frei genutzt werden. Um 17 Uhr fährt der Bus zurück zu den oben genannten Haltestellen.

Wer mitfahren möchte, der muss sich aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl zwingend bei der vhs Gunzenhausen anmelden (www.vhs-gunzenhausen.de). Die Veranstaltung ist für Seniorinnen und Senioren der Stadt Gunzenhausen kostenlos, für Auswärtige beträgt der Reisepreis 12 Euro. Die Einkehr im Gasthof „Strandblick“ erfolgt auf eigene Kosten. Die Veranstaltungsleitung hat Sigrid Fucker. Anmeldeschluss ist der 29. Mai 2024.

CSU im Alten Rathaus vereint

Langjährige Mitglieder geehrt und Delegierte gewählt

Von links nach rechts: CSU-Ortsvorsitzender Denis Glotz, Karl Kleemann (45 Jahre), CSU-Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker, Erika Gruber (20 Jahre), stv. Ortsvorsitzende Ingrid Pappler, CSU-Ortsvorsitzender Manuel Blenk, Erika Wüst (35 Jahre) und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (15 Jahre). Foto: Arno Dernerth

Im historischen Alten Rathaus fand die Jahreshauptversammlung der CSU Gunzenhausen statt, die sich durch eine besondere Anerkennung langjähriger Mitglieder, die Wahlen der Delegierten für die Bundestagswahl sowie die Diskussion wichtiger lokaler Projekte auszeichnete.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz eröffnete das Treffen mit warmen Worten und gratulierte Friedrich Kolb zur Wahl als 2. Bürgermeister. Dieser zeichne sich durch Erfahrung und eine Gabe zur Zusammenarbeit aus. Die CSU-Kreisvorsitzende Dr. Dr. Becker sprach ebenfalls und hob die dringende Notwendigkeit der Sanierung des lokalen Krankenhauses und der Schulen des Landkreises hervor.

Darüber hinaus wurden die Delegierten und Ersatzdelegierten für die besondere Kreisdelegiertenversammlung zur Aufstellung des Wahlkreisbewerbers für die bereits 2025 anstehende Bundestagswahl (siehe Delegierte & Ersatzdelegierte anbei).

Die Ehrungen langjähriger Mitglieder standen im Mittelpunkt des Abends. Erika Gruber wurde für ihre 20-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, Karl Kleemann für 45 Jahre, Erika Wüst für 35 Jahre und Karl-Heinz Fitz selbst für 15 Jahre. Manuel Blenk lobte die Geehrten für ihre unermüdliche Hingabe und ihren Einsatz: „Das Engagement und der Einsatz unserer Mitglieder sind das Fundament der CSU.“

Mit einem starken Applaus für die geehrten Mitglieder und motivierenden Worten zu den bevorstehenden Aufgaben endete die Veranstaltung. Die CSU in Gunzenhausen wachse mitgliedertechnisch und haben die Kraft, die Stadt zu gestalten.

400. Todesjahr von Simon Marius

Veranstaltung der Stadt Gunzenhausen mit Pierre Leich

Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, Präsident Pierre Leich, Bürgermeister KH Fitz und Autor Joachim Schlör. Foto: Guthmann

Simon-Marius und der Wettlauf der Astronomen – im 400sten Todesjahr des berühmten Gunzenhäusers erscheint eine erweitere Neuauflage seines Hauptwerks „Mundus Iovialis – Die Welt des Jupiter“
Ein anspruchsvolles Programm zum 400sten Todestag des gebürtigen Gunzenhäusers und Ansbacher Hofastronom hat die Simon-Marius-Gesellschaft auf die Beine gestellt. Ein besonderer Programmpunkt war dabei die Präsentation der erweiterten Neuauflage von „Mundus Iovialis – Die Welt des Jupiter“ in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen. Dieses Hauptwerk des berühmten Sohnes der Stadt war früher nur in Auszügen aus dem Lateinischen übersetzt und deshalb einer breiteren Öffentlichkeit nur schwer zugänglich. Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz freute sich, zur Präsentation der zweiten Auflage den Initiator der kompletten Übersetzung Joachim Schlör sowie einige seiner früheren Kollegen aus dem Simon-Marius-Gymnasium begrüßen zu können: „Die Akteure kehren an den Ort ihres Wirkens zurück!“, sagte das Stadtoberhaupt, denn im Schuljahr 1986/87 war die aufwändige Übersetzung als Schulprojekt unter der Leitung von Lateinlehrer Joachim Schlör und mit naturwissenschaftlicher Begleitung von Alois Wilder entstanden.
Simon Marius, eigentlich Simon Mayr, wurde im Jahr 1573 in Gunzenhausen geboren. Schon bald muss ein einflussreicher Förderer auf seinen wachen Geist aufmerksam geworden sein, denn von 1586 bis 1601 besuchte er die Fürstenschule in Heilsbronn, wo er sich besonders in der Mathematik und in der Astronomie hervortat. Als junger Mann reiste er eigens nach Prag, um vom berühmten Astronom Tycho Brahe zu lernen. Bis 1605 studierte er dann Medizin in Padua und hat dort mutmaßlich auch Galileo Galilei getroffen. Von 1606 an war er bis zu seinem Tod 18 Jahre lang am markgräflichen Hof in Ansbach unter anderem für die Erstellung von Kalendern zuständig. Die Entdeckung der Jupitermonde hat er in seinem Hauptwerk „Mundus Iovialis – Die Welt des Jupiter“ dokumentiert, allerdings hatte Galileo Galilei seine Jupiter-Beobachtungen bereits etwas früher veröffentlicht und es kursierten schon zu Lebzeiten des Simon Marius Plagiatsvorwürfe.
Der Wissenschaftsjournalist und Präsident der Simon-Marius-Gesellschaft Pierre Leich hat sich mit der Konkurrenz der beiden Astronomen befasst und nahm in seinem sehr unterhaltsamen Vortrag das Publikum mit zu einem 400 Jahre alten Wissenschaftsabenteuer: Der Ansbacher Hofmathematiker Simon Marius und Galileo Galilei, damals Professor an der Universität in Padua, erfuhren im Jahr 1608 etwa zeitgleich von der Erfindung eines Geräts, das am Rande einer Friedenskonferenz in Den Haag der Öffentlichkeit präsentiert wurde: Ein Fernrohr, entwickelt von dem holländischen Brillenmacher Hans Lipperhey.
Pierre Leich berichtet von der spannenden ersten Etappe des wissenschaftlichen Wettbewerbs: Galileo Galilei hatte mit Unterstützung der Glashandwerker von Murano schon bald sein Fernrohr Marke Eigenbau zur Verfügung, Simon Marius scheitere hingegen am Nachbau des Den Haager Fernrohrs und musste ein halbes Jahr auf die Lieferung eines gekauften Exemplars warten. 1609 erspähte er dann zum ersten Mal die Jupitermonde und war damit – kaum zu glauben – exakt einen Tag später dran als der Italiener Galilei! Über Jahre widmete Simon Marius sich dann den Bahnen der Jupitermonde und fertigte detailreiche Beobachtungstabellen an. Zum ersten Mal publizierte er seine Entdeckung der Jupitermonde im Jahr 1611. Zu diesem Zeitpunkt hatte Galileo Galilei seine Forschung zu den Jupitermonden aber längst publik gemacht. Und auch mit der Veröffentlichung seines Hauptwerks „Mundus Iovialis“ im Jahr 1614 war einfach zu spät dran. Der bereits damals erhobene Vorwurf, von Galilei abgeschrieben zu haben, hat Simon Marius schon zu Lebzeiten belastet.
Umso wichtiger ist es für die Simon-Marius-Gesellschaft, dass das zentrale wissenschaftliche Marius-Werk nun wieder in einer zweisprachigen Ausgabe vorliegt. Zu verdanken ist dies dem Herausgeber Joachim Schlör, der gemeinsam mit seinem Verleger Johann Schrenk an der erweiterten Auflage gearbeitet hat. Bei der Präsentation kam der frühere Lateinlehrer am Simon-Marius-Gymnasium auch auf das Schulprojekt zu sprechen, in dessen Zug die Übersetzung des in Latein verfassten Originals von „Mundus Iovialis“ zustande kam: Auf Anregung seines Kollegen Alois Wilder machte sich im Schuljahr 1986/87 Joachim Schlör gemeinsam mit seinem damaligen Leistungskurs Latein ans Übersetzen des weltweit in nur etwa 30 Exemplaren verfügbaren Originals.
Damals kam die lateinische Vorlage aus dem Fundus des Stadtarchivs Gunzenhausen zum Zug. Für die aktuelle, erweiterte Auflage wurde ein Original aus der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel verwendet. In diesem hat Simon Marius selbst weitere Beobachtungen in Tabellenform hinzugefügt. Angehängt hat er damals auch eine recht aufgebracht formulierte Erwiderung zu den Plagiatsvorwürfen. Der „Jesuit Schreiner aus Ingolstadt“ hat den Protestanten Simon Marius dereinst harsch kritisiert und in seiner Replik spart Marius ebenfalls nicht mit klaren Worten. Übersetzt hat auch hier Joachim Schlör. Weiter hat er an einigen Stellen des früheren Textes nachgebessert und man merkt ihm bei der Buchvorstellung an, wie viel Spaß ihm dieses Projekt bis heute macht.


Erschienen ist die Neuauflage von „Mundus Iovialis – Die Welt des Jupiter“ im Schrenk Verlag zum Preis von 25 Euro. ISBN: 978-3-910284-67-8

Nachmittag voller Evergreens

„Ein Lied geht um die Welt“ ist das Motto am 28. April

Achtung Ohrwurmalarm! Am Sonntag, 28. April 2024, laden die Stadt Gunzenhausen und der Seniorenbeirat der Stadt Gunzenhausen von 14.30 Uhr bis 17 Uhr zu einem musikalischen Unterhaltungsnachmittag der Extraklasse ein. Nach ihrem großen Erfolg im letzten Jahr sind Leona und Stefan Kellerbauer aus München wieder in der Stadthalle zu Gast. Dieses Mal haben die Sopranistin und der Tenor das vielversprechende Programm „Ein Lied geht um die Welt“ im Gepäck. Zahlreiche Evergreens warten auf Zuhörerinnen und Zuhörer, darunter unvergessene Klassiker wie der „Capri-Fischer“, das „Chianti-Lied“ oder „My Way“Leona und Stefan Kellerbauer sind erfahrene Gesangsprofis mit leidenschaftlichen Stimmen. Das Paar wird international gebucht und tritt auch bei Opernfestspielen, Orchester- und Kirchenkonzerten auf. Durch ihre sympathische Art sorgt das Duo für eine unverwechselbare Bühnenpräsenz, beim Publikum lösen sie Spannung, Freude und Begeisterung aus. In Gunzenhausen treten sie im Nachmittagsprogramm auf, begleitet werden sie von dem Münchner Pianisten Florian Merkel. Doch natürlich kommen nicht nur Musikfreunde voll auf ihre Kosten. Auch Kaffee und Kuchen werden gereicht, so dass einem zauberhaften Event nichts im Wege stehen sollte.
Die Eintrittskarten inklusive Kaffee und Kuchen kosten 15 Euro pro Person. Erhältlich sind sie über www.reservix.de. Physisch erhalten Sie Karten über das Kulturbüro der Stadt Gunzenhausen und über die Tourist Information, beide Male ist die Adresse die Rathausstraße 12, 91710 Gunzenhausen. Für Rückfragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tourist Information unter Tel. 09831/508 300 gerne zur Verfügung.
Der kostenlose Zubringerbus in Gunzenhausen bedient die Haltestellen
Frickenfelden (Festplatz) 13.39 Uhr
Steinkreuzstraße 13.40 Uhr
Lerchenstraße 13.41 Uhr
Stuttgarter Straße 13.42 Uhr
Waldstraße 13.43 Uhr
Berufsschule 13.45 Uhr
Zufuhrstraße (Betreutes Wohnen) 13.47 Uhr
Ansbacher Straße (Ecke Alemannenstraße) 13.50 Uhr
Bahnhofstraße / Ärztehaus 13.52 Uhr
Bühringerstraße / Parkhaus 13.53 Uhr
Vierjahreszeitenbrunnen Seckendorff-Heim 13.54 Uhr
Reutbergstraße 13.55 Uhr
Ehemalige Sparkassenfiliale Südstadt 13.56 Uhr
Reutberg / Paracelsusstraße 13.57 Uhr
Stadthalle Gunzenhausen 14.00 Uhr.
Rückfahrt um 17.00 Uhr ab Stadthalle Gunzenhausen. Nach Ende der Veranstaltung verkehrt der Bus in umgekehrter Reihenfolge.
Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.gunzenhausen.info.