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Barockorgel ist ein Juwel

Sanierung in Aufkirchen kostet 400000 Euro

Die wertvolle Barockorgel wird im nächsten Jahr restauriert. Foto: Falk

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Aufkirchen am Hesselberg steht vor einer gewaltigen Aufgabe, der sie sich in Verantwortung gegenüber der Geschichte, Gegenwart und Zukunft stellt: die Restaurierung der 361 Jahre alten barocken Johannisorgel.

Die Barockorgel wird von Pfarrer Christian Dellert als ein „einzigartiges Kulturgut im süddeutschen Raum“ gerühmt. 70 Prozent der Pfeifen sind historisch, d.h. sie stammen aus der Bauzeit der Orgel. Das Instrument soll seinen ursprünglichen Klang zurückerhalten, der seit Generationen die Musikliebhaber begeistert. Der Geistliche wähnt sich in Sicherheit: „Die Kombination aus alten, historischen Pfeifen und moderner Technik wird einen unvergleichlichen Klang erzeugen“.  Mit ihr werde ein wertvolles Stück Geschichte und Kultur erhalten.

Die Restaurierung, die anfangs 2025 starten soll, wird etwa eineinhalb Jahre dauern und rund 400000 Euro kosten. Das ist viel Geld für eine einzelne Kirchengemeinde. Deshalb hat sie ein Spendenkonto eingerichtet: DE67 7659 1000 0003 913589.

Ein Blick in die Geschichte verrät, dass die Orgel ursprünglich 1663 für das Dominikanerkloster Eichstätt gebaut wurde. Nach dessen Auflösung infolge der Säkularisation 1806 gelang es dem gebürtigen Aufkirchener Metzgermeister Johann Caspar Beck in Hamburg zu erheblichem Wohlstand zu gelangen. Er erwarb die Orgel für 475 Gulden. Seither steht sie in der Johanniskirche von Aufkirchen.

Aufkirchen hat eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurück reicht. Hier stand einst der Limes nördlich des Hesselbergs. Es folgten die Alemannen und die Franken. Mit dem Niedergang des Kaiserreiches der Staufer verlor auch Aufkirchen seine Bedeutung (1209 hatte es sogar ein Stadtsiegel verliehen bekommen).  Der erste lutherische Pfarrer hielt 1524 seinen Einzug, aber der Deutsche Orden und die Grafen von Oettingen wehrten sich lange gegen die Reformation. Der Dreißigjährige Krieg brachte für Aufkirchen eine furchtbare Katastrophe mit Plünderungen und Brandschatzungen. 54 Häuser gingen in Flammen auf, darunter die Kirche, das Amtshaus und das Rathaus. Glaubensflüchtlinge aus Österreiche kamen ins Hesselbergland und verhalfen den Aufkirchenern zu neuem Wohlstand. Die Aufkirchener Tuchmacher erhielten sogar ein eigenes Siegel.

WERNER FALK

Was ist Demenz?

Vortrag zur Altersvergesslichkeit in Weißenburg


Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Was können wir für Sie tun?“ des Pflegestützpunkts Altmühlfranken in Kooperation mit der Fachstelle für pflegende Angehörige Weißenburg und der Gerontopsychiatrischen Fachstelle findet am 24. September 2024 der nächste Vortrag zum Thema „Was ist Altersvergesslichkeit? Was ist Demenz statt?Im Vortrag „Was ist Altersvergesslichkeit? Was ist Demenz?“ beleuchtet Josefine Hein (Fachstelle für pflegende Angehörige) am 24. September, um 17 Uhr in der Zentralen Diakoniestation (Nürnberger Straße 13, 91781 Weißenburg) die typischen Merkmale beider Alterserscheinungen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden gegenübergestellt und Möglichkeiten erörtert, wie der Verlauf eventuell verlangsamt und die Betroffenen unterstützt werden können. Die Veranstaltung findet während der 5. Bayerischen Demenzwoche statt, die jedes Jahr die Aufmerksamkeit auf dieses besondere Krankheitsbild lenkt.
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe „Was können wir für Sie tun?“ und zur Veranstaltung am 24.09. finden Sie online unter www.landkreis-wug.de/pflegestuetzpunkt. Die Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunkts Altmühlfranken stehen Ihnen aber auch telefonisch unter 09141 902-570 oder per E-Mail (pflegestuetzpunkt@landkreis-wug.de) zur Verfügung.

Josef Seibold ist nun Siebner

Im Rahmen der letzten Stadtratssitzung wurde Josef Seibold aus Ornbau von Bürgermeister Marco Meier nach der Feldgeschworenenordnung durch Nachsprechen der Eidesformel als Siebener vereidigt. Die Nachbesetzung war nötig, da Roland Göttler Ende 2022 verstorben ist. Zur Nachfolge wurde Josef Seibold von den verbliebenen Siebenerkollegen gewählt und anschließend im Stadtrat vereidigt.

Die Feldgeschworenen der Gemarkung Ornbau unter ihrem Obmann Lorenz Göttler sind somit wieder vollständig. Bürgermeister Meier dankte den anwesenden Feldgeschworenen für ihren ehrenamtlichen Dienst für die Stadt und sprach eine persönliche Einladung für den am 25. Oktober stattfindenden Ehrenamtsabend aus. Foto: Diana Fichtner

Was ist Demenz?“

Veranstaltungsreihe rund um das Thema Pflege

Unter dem Motto „Was können wir für Sie tun?“ bietet der Pflegestützpunkt Altmühlfranken in Kooperation mit der Fachstelle für pflegende Angehörige Weißenburg und der Gerontopsychiatrischen Fachstelle eine Vortragsreihe an. In den Vorträgen werden unterschiedliche Fragestellungen rund um die Themen Pflege und Versorgung behandelt. Der nächste Vortrag, der am 24. September 2024 stattfindet, dreht sich um das Thema Altersvergesslichkeit und Demenz.

Bin ich nur vergesslich oder dement? Vermutlich hat sich jede Person ab einem gewissen Alter diese Frage schon einmal insgeheim gestellt. Besonders am Anfang ist es schwer, eine Altersvergesslichkeit von einer Demenz abzugrenzen. Im Vortrag „Was ist Altersvergesslichkeit? Was ist Demenz?“ beleuchtet Josefine Hein (Fachstelle für pflegende Angehörige) am 24.09.2024 um 17.00 Uhr in der Zentralen Diakoniestation (Nürnberger Straße 13, 91781 Weißenburg i. Bay.) die typischen Merkmale beider Alterserscheinungen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden gegenübergestellt und Möglichkeiten erörtert, wie der Verlauf eventuell verlangsamt und die Betroffenen unterstützt werden können. Die Veranstaltung findet während der 5. Bayerischen Demenzwoche statt, die jedes Jahr die Aufmerksamkeit auf dieses besondere Krankheitsbild lenkt.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe „Was können wir für Sie tun?“ und zur Veranstaltung am 24.09. finden Sie online unter www.landkreis-wug.de/pflegestuetzpunkt. Die Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunkts Altmühlfranken stehen Ihnen aber auch telefonisch unter 09141 902-570 oder per E-Mail (pflegestuetzpunkt@landkreis-wug.de) zur Verfügung. 

Was ist Geriatrie?

Aktuelles zum Thema Altersmedizin am 25. Juni in Gunzenhausen

Chefarzt Dr. med. Markus Wach informiert in seinem Vortrag über die Entwicklung der Altersmedizin und beleuchtet die Möglichkeiten der stationären akutgeriatrischen und rehabilitativen Versorgung. Bild: Klinikum Altmühlfranken

Die Geriatrie, auch bekannt als Altersmedizin, befasst sich mit den Erkrankungen älterer Menschen ab ca. dem 70. Lebensjahr und ist ein noch relativ junges medizinisches Fachgebiet. Wenngleich viele Menschen in dieser Altersphase noch rüstig sind und selbstbestimmt ihr Leben organisieren, gibt es nicht wenige, die unter Mehrfacherkrankungen leiden.

Chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes, Osteoporose oder Arthrose können durch zusätzliche akute Krankheitsereignisse oder Stürze, die mit Brüchen einhergehen, schnell zur Gebrechlichkeit führen.

Chefarzt Dr. Wach, Internist und Geriater, zeigt in seinem Vortrag die Entwicklung der Altersmedizin zu ihrer heutigen Leistungsfähigkeit auf und beleuchtet die Möglichkeiten der stationären akutgeriatrischen und rehabilitativen Versorgung. Der Geriater erläutert am Beispiel des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Altmühlfranken in Gunzenhausen, welche wohnortnahen Möglichkeiten es zur geriatrischen Behandlung gibt.

Darüber hinaus zeigt Dr. Markus Wach konkrete Beispiele auf, wann der Einsatz von Altersmedizin sinnvoll und weshalb dieses Feld immer Teamarbeit ist: Neben der ärztlichen Versorgung spielen pflegerische Aspekte der aktivierenden Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie oder Sprach- und Stimmtherapie (Logopädie) neben Experten aus dem Bereich Psychologie und Sozialarbeit eine entscheidende Rolle am Therapieerfolg.

Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung nimmt sich Chefarzt Dr. Markus Wach gerne Zeit für weitere Fragen.

Der Vortrag findet am Dienstag, 25. Juni 2024, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ um 19.00 Uhr im Konferenzraum „Brombachsee“ im EG des Klinikums Altmühlfranken Gunzenhausen statt.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Online ist das Thema

Vereinsschulung „Erfolgreiche Online-Zusammenarbeit“

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist Partner der Initiative „digital verein(t)“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Vereine auf dem Weg zur Online-Präsenz und der Digitalisierung zu unterstützen. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung mit dem Schwerpunkt Homepagegestaltung lädt die Freiwilligenagentur altmühlfranken am Montag, 17. Juni 2024, um 17.30 Uhr zu einer weiteren kostenlosen Schulung ins Landratsamt nach Weißenburg ein.

Dieses Mal steht das Thema „Online-Zusammenarbeit: Erfolgreich Projekte organisieren, erarbeiten und Wissen austauschen“ im Fokus. Der dreistündige Workshop beschäftiget sich damit, wie die ortsunabhängige Zusammenarbeit in Teamprojekten sowie die Durchführung von Videokonferenzen und Online-Seminaren erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Schulung gibt einen praxisnahen Einblick zur Nutzung verschiedener Werkzeuge („Tools“) und gibt Aufschluss darüber, wie Vereine effektiv mit ihren Vereinsmitgliedern digital zusammenarbeiten können. Ebenfalls vermitteln die Experten von „digital verein(t)“ einen Eindruck der Vielfalt digitaler Anwendungen, mit denen Vereinsmitglieder zukünftig zeitsparend und interaktiv gemeinsam an Projekten arbeiten können. Konkret gibt der Workshop unter anderem auch Antworten auf Fragen, wie entsprechende Werkzeuge erfolgreich im Verein eingeführt werden können, wie man den Überblick über alle Aufgaben im Verein behält oder was genau eine Cloud ist und wie diese organisiert werden kann. Dabei werden auch Sicherheits- und Datenschutzaspekte berücksichtigt. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit unter www.altmuehlfranken.de.

Kolb ist nun der Vize

Der CSU-Stadtrat wurde zum Fitz-Stellvertreter gewählt

Es war keine leichte Geburt, den Nachfolger für den aus gesundheitllichen Gründen zurückgetretenen 2. Bürgermeister Peter Schnell (Grüne) zu finden. Nach mehreren Wochen der Verzögerung, die durch eine mehrheitlich durchgesetzte Absetzung von der zunächst für den 7. Februar geplanten Sitzung und das Mandats-Aberkennungsverfahren für den Grünen-Stadtrat Herbert Gutmann (der Stadratsbeschluss wurde durch eine Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts außer Kraft gesetzt) bedingt war, hat der Stadtrat am 25. April einen neuen Bürgermeister-Stellvertreter gewählt. Der bisherige 3. Bürgermeister Friedrich Kolb von der CSU erhielt von den 25 Stimmberechtigten 12 Stimmen und wurde somit mit knapper Mehrheit im ersten Wahlgang gewählt. Zwei Stimmen waren ungültig, eine entfiel auf Herbert Gutmann und 10 Stimmen aus Bianca Bauer von der SPD, die bei der letzten Kommunalwahl als Bürgermeisterkandidatin angetreten war und jetzt die vierköpfige SPD-Fraktion anführt.

Wann die Nachwahl für den 3. Bürgermeister (als Ersatz für den aufgerückten Friedrich Kolb) stattfindet, ist noch nicht bekannt.

Ist Deutschland noch zu retten?

Neues Schwangerschaftsabbruch-Gutachten

Der Dauerstreit unter den Berliner Regierungsparteien über die wichtigen, aktuell anstehenden und zum Teil in der Koalitionsvereinbarung Fragen wird von den meisten Menschen in Deutschland als quälend empfunden. Dafür gibt es zurecht die schlechtesten Noten, die je eine Bundesregierung zur Hälfte ihrer Regierungszeit bekommen hat. Fast glaubt der Wähler, SPD, FDP und Grüne  hätten regelrechten Spaß daran, die von ihnen getragene Regierung immer noch stärker zu demontieren und in ihrem öffentlichen Erscheinungsbild zu ruinieren. Man darf inzwischen von der Lust am Untergang sprechen, denn immer wieder flammt ein neues Schadensfeuer der Koalition auf, werden vereinbarten Beschlüsse in Frage gestellt. Und die Oppositionsparteien machen natürlich munter mit. Welcher Wähler soll sich im Wirrwarr der veröffentlichten Meinungen noch zurechtfinden?

Die Bundesregierung tut nichts, um ihrem miserablem Image zu begegnen oder gar die „Wende“ einzuläuten – die Wende hin zu einem verträglichen Miteinander und einer verlässlichen Politik für die Menschen im Land. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen: Nutznießer ist allein die AfD, die man eigentlich argumentativ bekämpfen will. Von Einsicht unter den Koalitionären (und auch in der Union), dass es so nicht weitergehen kann,  ist nichts zu erkennen. Im Gegenteil: von Woche zu Woche wird neuer Zündstoff entflammt.

Weil der Streit um die richtige Ukraine-Politik und die leidige Genter-Diskussion nicht schon lange genug und intensiv die Öffentlichkeit beschäftigen, kommt nun auch noch ein altes Thema neu auf den Tisch: der Schwangerschaftsabbruch. Der zuletzt getroffene Kompromiss steht in Frage. Angestiftet werden linke Politakteure dazu von einer Expertenkommission mit dem schönen Namen „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“, die von der Bundesregierung beauftragt wurde. Diese Fachleute wollen am Montag den zuständigen Ministern ihre Ergebnisse vortragen, aber längst ist der Inhalt im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“  zu lesen.

Nun ist die Regierung nicht für jede Indiskretion auf der Berliner Bühne verantwortlich zu machen, aber unbestritten ist, dass derlei  Nachrichten von denen „durchgestochen“ werden, die eng mit der Sache zu tun haben.  Und das wirft ein miserables Bild auf die Regierung, speziell auf den Bundeskanzler, der eigentlich die Richtlinien der Politik bestimmen soll, sich aber beharrlich weigert, das auch zu tun.

Bisher gilt nach dem Paragraphen 218 des Strafgesetzbuches, dass ein Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche unter bestimmten Voraussetzungen straffrei  bleiben kann, das heißt, wenn eine medizinische oder kriminologische Indikation vorliegt, oder die Schwangere eine Bestätigung über eine amtliche Beratung vorzeigen kann, die nicht älter als drei Tage ist. Die Kosten einer ambulanten Behandlung durch einen Arzt beziffern sich auf 350 bis 500 Euro. Sie werden in aller Regel von den Krankenkassen übernommen. Wer allerdings stationär abtreiben lässt, der muss die Kosten selbst tragen. Die Tendenz zeigt, dass die Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland zurück gehen (94596 im Jahr 2021).

Die Kommission, die schnell in der linken Szene Anhänger gefunden hat, hält die Rechtswidrigkeit des Abbruchs in der Frühphase der Schwangerschaft nicht für haltbar und beruft sich auf eine verfassungsrechtliche, völkerrechtliche und europarechtliche Prüfung. Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, die Kosten zu übernehmen, die Beratungspflicht wird als „nicht zwingend“ erachtet.

Die Frage ist nun, kann die Regierung das von der Kommission entfachte Feuer unter Kontrolle halten oder gibt es einen Flächenbrand? Beim Zustand unserer Gesellschaft ist zu befürchten, dass das Thema „Schwangerschaftsabbruch“ zu einer Neuauflage der langen Diskussion führen wird, wie sie vor Jahren die öffentliche Meinung in den Medien beherrscht hat. Und wieder wird sich der Wähler fragen: Hat unser Land keine größeren Sorgen?

WERNER FALK

Der LBV ist besorgt

LBV veranstaltete Jahreshauptversammlung in Pappenheim

Die diesjährige Jahreshauptversammlung der LBV-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen fand im Gasthauös „Zur Sonne“ in Pappenheim statt. Die Kreisgruppe bot den über 40 Gästen dabei einen umfangreichen Überblick über die vielfältigen Betätigungsfelder des vergangenen Jahres. Der Kreisvorsitzende Sebastian Amler zeichnete ein umfassendes Bild über die Arbeit des vergangenen Jahres und fand dabei mitunter auch deutliche Worte.

LBVKreischef Sebastian Amler.

Der Geschäftsführer des Gesamtverbandes Helmut Beran lobte die Kreisgruppe zudem und stellte sie im bayernweiten Vergleich besonders heraus: „Die Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen leistet wirklich hervorragende Arbeit! Als LBV sind unsere engagierten Aktiven unser größtes Gut! Besonders möchte ich mich deshalb bei der Vorstandschaft für ihre herausragende Arbeit bedanken!“, Auch er zeigte sich jedoch enttäuscht von den vergangen Wochen rund um Chance.natur und besorgt ob der aktuellen Naturschutzlage in Bayern.

Nach Entlastung der Vorstandschaft wurden bei den Nachwahlen Jasmin Kunze und Johanna Wittemann neu ins Vorstandsteam der Kreisgruppe gewählt. So viel, wie in den letzten Wochen, wurde in der Vergangenheit wohl nur wenig über den Naturschutz im Landkreis Weissenburg-Gunzenhausen berichtet. Im Fokus dabei, dass Projekt chance.natur -Lebensraum Altmühltal. Einer der Träger dieses Projektes: Der Naturschutzverband LBV.

Das Hauptaugenmerk auf der Jahresversammlung lag dabei nicht, wie in der Vergangenheit zumeist, auf den Naturschutzprojekten des LBV. In seinem Bericht zeichnete der LBV-Kreisvorsitzende Sebastian Amler ein umfassendes Bild über das Wirken der Kreisgruppe im Landkreis und den aktuellen Zustand der heimischen Natur. Amler thematisierte zunächst einige Kennzahlen und bedankte sich bei seinen Vorstandskolleginnen und -Kollegen: „Naturschutzarbeit ist heute womöglich so wichtig wie nie zuvor und zudem auch vielschichtiger als wahrscheinlich viele denken. Vieles was wir im Vorstand leisten und womit wir uns beschäftigen, tritt häufig nicht ins Rampenlicht. Alleine im letzten Jahr hatten wir beispielsweise 17 Vorstandssitzungen!“ Amler fuhr zugleich mit einem der Highlights des letzten Jahres fort: Dem erstmaligen gemeinsamen Pflegeeinsatz mit der Regierung von Mittelfranken und dem Wasserwirtschaftsamt im Naturschutzgebiet Vogelinsel. „Das war ein richtig starker Start ins Jahr!“, zeigte sich Amler begeistert.

Auch die Kinovorstellungen zum Film Vogelperspektiven in Treuchtlingen und Weißenburg entlocktendem LBV-Vorsitzenden begeisterte Worte. Auf die ersten Highlights des Jahres folgten jedoch zunächst einige Dämpfer: Niedermoor in Treuchtlingen – Amler lobte hier jedoch die Stadt Treuchtlingen für ihre Bemühungen im Nachgang der Affäre – die toten Stare bei Schlungenhof und der vergiftete Rotmilan bei Kalbensteinberg. Besonders in diesem Fall zeigte sich Amler ernüchtert, fand aber auch lobende Worte: „Schlussendlich wurden die polizeilichen Ermittlungen wegen einem Mangel an Hinweisen eingestellt. Dabei konnten wir durch die Untersuchungen klar nachweisen, dass hier jemand mutwillig mindestens vier Giftköder ausgebracht hat! Wir reden hier nicht über eine Bagatelle, sondern eine Straftat. Beim nächsten Mal ist es womöglich nicht „nur“ ein Rotmilan und eine Katze, sondern womöglich eines unserer Kinder. Ein großer Dank gilt in diesem Kontext nicht nur allen Aktiven, die uns bei der Ködersuche im Anschluss an den Fund aktiv unterstützt haben, sondern auch dem Jagdverein Gunzenhausen für seine tatkräftige Hilfe!
Wir freuen uns sehr darüber hier einen Starken Partner für den Naturschutz im Landkreis zu wissen“ Gemeinsam mit Jägern und Anwohnern machte sich der LBV damals auf die Suche nach weiteren Giftködern, um Anwohner und weitere potenzielle Opfer zu schützen. Der Fund führte zu bayernweiter Aufmerksamkeit. Bereits in der Vergangenheit wurden immer wieder Greifvögel im Landkreis vergiftet aufgefunden.
Im Anschluss folgten dann zunächst wieder positivere Themen, wie beispielsweise die neue mittelfrankenweite Kooperation der LBV-Kreisgruppen im neuen LBV-Birdersclub. Auch die neuen, regelmäßigen LBV-Stammtische für Mitglieder und Interessierte sowie verschiedene Aktionen wie z.B. eine Nachtfalterexkursion und die naturkundlichen SUP-Touren am Altmühlsee wurden vonden Zuhörenden interessiert verfolgt. Anschließend musste Amler jedoch wieder ernstere Töne anschlagen. „Auch wenn uns, vor allem in den letzten Wochen immer wider gegenteiliges vorgeworfen wurde: Als LBV stellen wir uns nicht nur gern Kritik, sondern beschäftigen uns auch proaktiv mit Konfliktthemen!“, betonte Amler. Themenfelder seien dabei beispielsweise die Mückenproblematik bei Windsfeld, verschiedene Gespräche mit Vertretern der Landwirtschaft oder auch der Wolf gewesen. Nicht nur durch Sichtungen und vermeintliche Risse im vergangenen Jahr, sondern auch durch den vom LBV veranstalteten Wolfsinformationsabend im Bergen lag im vergangenen Jahr großes Interesse auf dem Beutegreifer.

Enttäuscht zeigte sich der LBV-Vorsitzende dabei jedoch von der aktuellen Gesprächskultur. „Wir sehen den wachsenden Populismus und eine Verrohung der Gesprächskultur leider nicht nur in der Politik, sondern auch in unserem Landkreis. Wir versuchen immer das Gespräch zu suchen. Hierzu braucht es aber auch offene Ohren von beiden Seiten und nicht nur Forderungen. Wenn dann zudem noch gewählte Mandatsträger drohend beim Wolf mit Molotowcocktails werfen zu wollen und dann nur wenige Monate später im Wiesenbrüterschutz Natur Natur sein lassen fordern, zeichnet dies leider ein düsteres Bild“, erklärte Amler sichtlich betroffen und schlug damit den Bogen zum alles überragenden Thema der vergangenen Wochen: Chance.natur. Amler verwies auf die landes- aber auch bundesweite Aufmerksamkeit, die in den vergangenen Wochen auf dem Landkreis und dem Projekt lag und betonte, dass der LBV auch weiterhin alles in seiner Macht Mögliche tun werde, um das Aussterben
der Arten im Landkreis zu verhindern. In diesem Kontext betonte Amler die Überparteilichkeit des LBV, fand aber auch lobende und anerkennende Worte für das Engagement aus der Politik rund um SPD, Grüne, ÖDP, sowie FDP und innerhalb der Freien Wähler um die Unterstützer um Josef Miehling. Differenzierte Worte richtete Amler dann in Richtung der CSU-Fraktion. Er bedankte sich beim Gunzenhäusener Bürgermeister Fitz für dessen Courage und Mut für seine Abstimmung im Kreistag. Dieser hatte zudem in den vergangen Wochen auch offensiv angekündigt hat mit der Stadt Gunzenhausen einen Verbleib im Projekt chance.natur prüfen zu wollen.

In Richtung der restlichen CSU-Fraktion richtete Amler dann auch deutliche Worte: „Mit einem Brachvogel kann man nicht diskutieren, mit uns jedoch schon! Einige Parteien haben dieses getan, andere, trotz mehrmaligem Angebot jedoch leider nicht. Dass dann schlussendlich wieder Falschinformationen und „Fake-News“ für viele den Ausschlag gegeben haben zeichnet wirklich ein fatales Bild. Wir werden dranbleiben. Wir werden beobachten, was in den kommenden Wochen passieren wird und ob man wirklich Natur Natur sein lässt. Denn wir werden Sie beim Wort nehmen und dabei auch weiterhin immer das Gespräch mit allen suchen!“

Seinen Bericht beendete Amler dann positiv mit einigen Highlights des vergangenen Jahres: „33 bewertete Naturgärten im Zuge des Projektes „Vogelfreundlicher Garten“, die 40-Jahr Feier der LBV Kreisgruppe mit den beiden ausgezeichneten LBV-Naturhelden 2023 Werner Keim und Alfred Engelmaier, Präriemöwe und Kuhreiherbrut am Altmühlsee sowie neue Kooperationen mit dem Adventure Campus Treuchtlingen und dem Golfplatz Zollmühle. Auch im neuen Jahr dürfen sich Naturinteressierte wieder auf
einige Highlights freuen. Amler kündigte nicht nur neue Naturschutzprojekte, sondern u.a. auch
die Open-Air Vorstellung von „Vogelperspektiven“ am Altmühlsee an.
Nach dem Kassenbericht von Kassier Bernhard Langenegger und der einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft folgten Ehrungen, Nachwahlen und ein Bericht aus dem Landesverband. Helmut Beran, Geschäftsführer des LBV zeigte sich dabei enttäuscht von den vergangen Wochen und dem Ausgang um Chance.natur. Er betonte die Wichtigkeit des Projektes und bekräftigte die Unterstützung an den Landkreis Ansbach.
Nachdem David Fallenbacher und Kira Braun die Vorstandschaft aufgrund persönlicher Gründe leider verlassen mussten wurden die erst 17-jährige Jasmin Kunze als neue Jugendbeauftragte, sowie Johanna Wittemann als neue Beisitzerin gewählt. Ergänzt wird das LBV-Team zudem seit dem vergangenen Frühjahr durch Catherine Heyder, Assistenzkraft der Kreisgruppe.

Wann ist wo Kirchweih?

Kirchweihkalender des Landkreises wieder erhältlich

Über 130 Kirchweihen in Altmühlfranken freuen sich auf Ihren Besuch. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen/Vinzenz Sommerer

Bald werden die Kirchweihen in Altmühlfranken wieder gebührend gefeiert. Damit niemand den Überblick über die rund 130 Kirchweihtermine im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen verliert, gibt die Zukunftsinitiative altmühlfranken wie bereits in den vergangenen Jahren einen Kirchweihkalender im praktischen Hosentaschenformat heraus. Mit dem Kalender wird außerdem jedes Jahr auf Traditionen und Bräuche aufmerksam gemacht.

Die Kirchweihen in Altmühlfranken stehen hoch im Kurs. Vielerorts ist es eines der Highlights im Jahreskalender und Weggezogene kehren für die Kirchweih zurück in die Heimat, um das Fest zu feiern. Traditionen, Brauchtümer und Besonderheiten erfahren zur Kirchweih eine große Bedeutung.

Dieses Jahr gibt es ein Jubiläum: In Gunzenhausen findet seit 1924 der Schäfertanz statt. Mit seinem 100-jährigen Jubiläum ist der wiederbelebte Brauch, der über die Jahrzehnte vergessen wurde, ein Highlight der Kirchweihzeit in Gunzenhausen. Die Tänzerinnen und Tänzer choreographieren den Tanz und schwingen sich in Tracht über das Pflaster des Marktplatzes.

Der Kirchweihkalender 2024 ist ab sofort im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen (Bahnhofstraße 2, 91781 Weißenburg i. Bay.) erhältlich. Er liegt ebenso bei Städten, Verwaltungsgemeinschaften und Gemeinden sowie in Tourist-Informationen in Altmühlfranken aus. Außerdem kann er online unter www.altmuehlfranken.de/kirchweih eingesehen werden. Dort finden sich auch Informationen zu allen bisher vorgestellten Bräuchen.

Ist Ihr Brauch noch nicht dabei? Informieren Sie uns gerne per Telefon unter der Nummer 09141 902-191 oder per Mail (vinzenz.sommerer@altmuehlfranken.de).