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Social-Media-Kanäle des Landkreises

Mehr Infos über „landkreis.wug“

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen startet mit einer neuen Social-Media-Strategie. Fortan können sich die Landkreisbürger über Themen oder Veranstaltungen auf Facebook und Instagram im Kanal „landkreis.wug“ informieren. Standortthemen zur Wirtschaftsregion Altmühlfranken finden sich ab sofort unter dem Instagram-Kanal „altmuehl.franken“ wieder. 

Die Umstellung der Social-Media-Kanäle des Landkreises ist ein Ergebnis der Wirtschaftsstandortstrategie und der Entwicklung des Standortmarketings, welches gemeinsam mit Vertretern der Politik und der Wirtschaft im Jahr 2023 entwickelt wurde. Wichtig dabei ist es, die Region Altmühlfranken und deren wirtschaftliche Stärken bekannt zu machen.

Der neue Instagram-Kanal „altmühl.franken“ wird gezielt Lebensqualität und Wirtschaft in Altmühlfranken beleuchten. „Wir wollen dort künftig spannende Einblicke in die Wirtschafts- und Lebenswelt der Region geben: Themen wie regionale, innovative Unternehmen, Schwerpunktbranchen wie Kunststoffverarbeitung und Naturstein, Job-Perspektiven, sowie Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten – unter anderem am kunststoffcampus bayern in Weißenburg – stehen im Mittelpunkt“, erklärt Nico Kögel, Mitarbeiter im Standortmarketing. 

Zudem präsentieren wir dort die schönsten Seiten unserer Region aus Kultur, Natur und Sport. „Wir wollen zeigen, wie naturnah und nachhaltig wir hier im Süden der Europäischen Metropolregion Nürnberg leben“, betont Landrat Manuel Westphal.

Dieser Instagram-Kanal unterscheidet sich deutlich vom bereits bestehenden Kanal des Landratsamtes. Der bisherige Instagram- und Facebook-Auftritt des Landkreises wurde umbenannt in „landkreis.wug“. Claudia Wagner, die Leiterin der Pressestelle im Landratsamt, erläutert: „Unsere Bürgerinnen und Bürger werden hier weiterhin die für sie wichtigen Themen aus dem Landkreis und dem Landratsamt erhalten.“

Sabine Unterlandstaettner, die Leiterin der Wirtschaftsförderung der Zukunftsinitiative altmühlfranken ergänzt: „Dieser Start ist zugleich ein wichtiger Schritt im Rahmen des neu geschaffenen Standortmarketings, das den Wirtschaftsstandort Altmühlfranken gemeinsam mit uns als Wirtschaftsförderung als attraktiven Standort für Fachkräfte und Unternehmer positionieren möchte.“

Ein Tag mit dem Landrat

Dr. Ludwig: Junge Menschen an die Politik heranführen

Ein schönes Selfie des Landrats mit Amelie Mager aus Herrieden.

Nur bei etwa 10 Prozent der kommunalen Gremien in Bayern steht eine Frau an der Spitze. Ob als (Ober-) Bürgermeisterin, Landrätin oder Bezirkspräsidentin: das weibliche Geschlecht ist in der Minderzahl. Auch im Bayerischen Landtag liegt der Frauenanteil lediglich bei 25 Prozent, obwohl Frauen doch über die Hälfte der bayerischen Bevölkerung ausmachen. „Es ist daher wichtig, früh bei Mädchen Interesse für die Politik zu wecken und den Politikalltag transparent zu machen“, sind sich Elke Wenk von der Kommunalen Jugendarbeit und  Tanja Peipp, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ansbach, einig.  

Amelie Mager aus Herrieden hatte daher nun anlässlich des Internationalen Mädchentages die Gelegenheit, sich die Arbeit von Landrat Dr. Jürgen Ludwig einen Tag lang ganz genau anzuschauen. Die 16-jährige Gymnasiastin begleitete ihn am Morgen zur Eröffnung einer Ausbildungsbörse in Heilsbronn. Auf dem Weg dorthin gab es im Auto bereits eine Videokonferenz. Danach ging es weiter nach Nürnberg zu einem Besuch der Leitstelle der VAG (Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg), Gesprächen am Rande der Beiratssitzung der N-ERGIE Nürnberg und der Fachtagung „Mehr als ein Dach über dem Kopf“ zum Obdach- und Wohnungslosenwesen des Diakonischen Werks Bayern e.V. „Die Fachtagung und die hier angebrachten verschiedenen Sichtweisen der Teilnehmenden und mögliche Lösungsansätze hinsichtlich des Wohnungserhalts und der Überwindung von Wohnungslosigkeit fand ich besonders interessant“, sagt Amelie Mager. Während auf den Landrat im Anschluss noch weitere Termine bis in die Abendstunden warteten, machte sich Amelie auf den Weg zum Karate-Training.

„Durch den Tag habe ich ein tieferes Verständnis für die Kommunalpolitik entwickelt. Es ist mir erst bewusst geworden, welchen Aufwand und vor allem wie viel Zeit Politiker in ihre Arbeit stecken“, sagt Amelie. Ob sie in die Politik gehen würde? „Das kann ich mir tatsächlich vorstellen. Inwiefern genau, das kann ich aber noch nicht beurteilen.“

Landrat Dr. Ludwig freut sich über Amelies Begleitung und ihr Interesse an der politischen Arbeit: „Politik wird in den meisten Fällen von den vielen Ehrenamtlichen direkt in den Gemeinden gestaltet. Da ist die Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger schnell sichtbar und nachvollziehbar und es braucht immer Nachwuchs mit neuen Ideen und anderen Blickwinkeln. Amelie Mager hat mir erneut gezeigt, dass wir tolle junge Leute in der Region haben, auf die wir künftig bauen können.“

Der Realität ins Auge sehen!

Gedanken zum aktuellen Zeitgeschehen

Die Wahlergebnisse von Thüringen und Sachsen sind für Realisten erwartungsgemäß ausgefallen. Alles andere wäre die Einschätzung von politischen Träumern gewesen. Wir leben aber nicht in einem Wolkenkuckucksheim, sondern stehen mit beiden Füßen auf dem Boden der gesellschaftlichen und politischen Tatsachen.

Die „Ampel“-Parteien sind abgestraft worden, und zwar heftig. Das war nicht anders zu erwarten. Das Resultat wird demnächst in Brandenburg ebenso ausfallen. Die Regierungsfähigkeit von SPD, Grünen und FDP wird somit in Frage gestellt. Was bleibt, ist für viele die Hoffnung, dass es Koalitionen ohne die AfD gegen kann.  Wie diese Bündnisse auch aussehen werden, sie zwingen die einzelnen Parteien zu Kompromissen und somit bis zur Unkenntlichkeit der  unterschiedlichen Positionen. Muster: die Ampel-Koalition. Auch sie war von Anfang an ein Bündnis höchst unterschiedlicher Partner. Heute sehen wir, dass solche Konstellationen scheitern müssen, wenngleich das augenblicklich noch nicht zugegeben wird.  Was der „Ampel“ geholfen hätte, das wäre der eindeutige Wille zur Zusammenarbeit gewesen. In Koalitionen wird es immer schwierige Abstimmungen unter den Partnern geben, aber die Regierungserklärung müsste für alle verbindlich sein. Bei gutem Willen hätte die Bundesregierung von SPD, Grünen und FDP durchaus erfolgreich sein können. 2021 hat es ja praktisch keine andere Wahl gegeben, denn die Union lag mit 24,2 Prozent (und einem Verlust von 8,7 Prozent) total am Boden. Es ist aber anders gekommen: die Partner haben nicht ihre Koalitionsvereinbarung konsequent umgesetzt, sondern hauptsächlich ihren Egoismus ausgelebt.  Wenn so etwas geschieht, dann sieht das Ergebnis so aus, wie wir die politische Situation in Deutschland augenblicklich erleben.
Profitiert von der Uneinigkeit der Bundesregierung und einem Kanzler, der zu keinem Zeitpunkt gewagt hat, Disziplin einzufordern, hat ganz zwangsläufig die CDU, wie das Ergebnis in Sachsen zeigt. Im eingeschränkten Maße gilt das auch für Thüringen.

In beiden Ländern ist aber die AfD stärker geworden, in Thüringen hat sie die meisten Stimmen bekommen und damit eine Position errungen, die ihr bisher unerreichten politischen Spielraum bietet.

Es ist zwar schön, immer wieder zu hören, dass die etablierten Berliner Parteien (die AfD spricht von Altparteien) als Gemeinschaft der Demokraten zusammenhalten und die AfD von den Schalthebeln der Macht fernhalten müssen, aber irgendwann wird sich diese Absicht auflösen und die „Brandmauer“ fallen. Eine Kompromiss-Regierung in Thüringen nach dem Vorbild der „Ampel“ wird nach meiner Einschätzung zu nichts anderem führen als zum weiteren  Wachsen der AfD.

Was bleibt? Es ist die Akzeptanz einer Minderheitsregierung der AfD oder eine einem Zweckbündnis von AfD/BSW, die dem Willen der Wähler entsprechen würde. Ob sie kommen kann ist fraglich, aber die abgestraften Parteien hätten durchaus die Chance, punktuell ihre Positionen im Parlament durchzubringen. Sie könnten den Wählerinnen und Wählern in ganz Deutschland dann vorführen, wie ohnmächtig die AfD eigentlich ist. Ich glaube nicht, dass die AfD in der Lage ist, das Land zu regieren. Dazu bedarf es nämlich Politiker, die eine bestimmte Reife haben, auch fachlich qualifiziert sind  und die nicht nur als laute Krakehler in Erscheinung treten. Man denke nur einmal daran, dass sich etliche Landtagsfraktionen der AfD  längst zerlegt haben, weil ihnen die Mandatsträger abgesprungen sind. Ein ähnliches Szenario könnte es auch im Erfurter Landtag geben.

Wie könnte die Situation 2029 sein? Ich gehe davon aus, dass eine AfD-geführte Regierung aus verschiedenen Gründen nicht fünf Jahre durchhalten wird.  Der Wähler hätte die Erkenntnis, dass die reine Protestwahl allein dem Land nicht weiterhilft.

Wollen sich aber die Berliner Parteien stabilisieren, dann müssen sie eine Politik machen, die unsere Gesellschaft nicht überfordert (unbegrenzter Zugang von Migranten), die eine ausufernde Bürokratie bekämpft und der Wirtschaft mehr Freiraum (und weniger Vorschriften) gibt.

WERNER FALK, Stadt- und Kreisrat der FDP, Gunzenhausen

Die Kerwa kann kommen!

Gelungene Gunzenhäuser Kirchweih-Bierprobe

Von links nach rechts: Verkaufsleiter Stengel, Braumeister Herz, Verkaufsleiter Gastronomie H. Maurer, Brauereichef und Bürgermeister Udo Weingart, Bürgermeister KH Fitz, die Festwirte Christian und Jochen Papert, Gambrinus Klaus Carl sowie Kirchweihorganisator Wolfgang Eckerlein. Foto: Alfred Müller

Die Gunzenhäuser Kirchweih kann kommen, zumindest was das Festbier betrifft. Bei herrlichem Biergartenwetter fand im Posthotel Arnold mit zahlreichen Gästen die sechste Bierprobe der Spalter Stadtbrauerei für die Kirchweih statt und alle waren sich einig: es ist wieder süffig, harmonisch und sehr bekömmlich.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz freute sich über die gute Zusammenarbeit mit der Spalter Brauerei und dankte den Verantwortlichen für das eigens für die Gunzenhäuser Kirchweih gebraute Festbier. Neben zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik begrüßte der Rathauschef seinen Amtskollegen Udo Weingart aus Spalt sowie die Festwirtfamilie Papert, die wiederum das Festzelt bewirtschaftet. Seinen Dank richtete Fitz auch an den „Kirchweihbürgermeister“ Wolfgang Eckerlein. Anschließend durfte Karl-Heinz Fitz das erste Fass Gunzenhäuser-Kirchweihbier anzapfen, was er gekonnt mit nur einem Schlag absolvierte.

Udo Weingart von der Stadtbrauerei Spalt gab bekannt, dass das Kirchweihbier erst vor kurzem abgefüllt wurde und bereits 2000 Kästen als „Vorschub“ sofort zur Verfügung stehen und betonte: „Die Kirchweih bedeudet Zusammenhalt und Freundschaft und ich wünsche guten Genuss beim besten Bier, das es gibt“. Applaus gab es auch für Braumeister Stefan Herz, dem es wieder gelungen ist, ein köstliches Festbier zu brauen: Sein Rezept: „Es ist malzbetont, aber natürlich auch mit dem Spalter Hopfen“.

Leider gibt es den beliebten Seniorentag mit kostenlosen Hähnchen und Getränk aus Einspargründen seitens der Stadt nicht mehr. Doch wie Festwirt Christian Papert versichert, wird es von seiner Seite aus einen Seniorennachmittag mit verbilligten Kaffee und Kuchenangebot geben. Dazu bekommt jeder Gast ein Los, wo dann viele tolle Preise auf die Gewinner warten.

Erstmalig wird der Bierpreis für die Mass auf über zehn Euro steigen und kostet heuer 10.50 Euro. Doch wenn man die Steigerung der anfallenden Kosten rechnet, so ist der gute Schluck Festbier immer noch moderat.

Musikalisch umrahmt wurde die gelunge Bierprobe mit den Walder Musikanten und Kirchweih-Moderator Karl-Georg Zanzinger, der mit selbstgereimten „Stanzln“ die Gäste zum Lachen brachte. „Denn“, so der Liedermacher, „was ich singe, hat schon einen gewissen Hintergrund“.

ALFRED MÜLLER

FW mahnen Entscheidungen an

Kreisvorsitzender Henninger: Stillstand auf Kosten der Kommunen

Kreisvorsitzender Hans Henninger (Zweiter von rechts) mit seinem Stellvertretern Marco Meier (rechts), Sebastian Buhl und Alexandra Spatz. Foto: Simon Göttfert

Kreisvorsitzender Hans Henninger konnte bei der Mitgliederversammlung von FW-Kreisverband und Kreisvereinigung einige neue Mitglieder begrüßen. „Ich freue mich, dass unsere Basis immer breiter und unsere Struktur immer stärker wird“, stellte er fest. Darunter auch der Auracher Bürgermeister Simon Göttfert.

WahlnachleseIn seinem Rechenschaftsbericht ging er v.a. auf die Landtags- und Bezirkstagswahl im Oktober letzten Jahres ein. Man habe insgesamt ein gutes Ergebnis erzielt. MdL Wolfgang Hauber zog als Zweitplatzierter auf der Liste für den Stimmkreis 506 wieder in den Landtag ein. Nachdem Dr. Peter Bauer im Stimmkreis 505 altersbedingt nicht mehr antrat konnte der Sitz im Landtag leider nicht verteidigt werden. Allerdings erreichte Elke Homm-Vogel nach ihrem kurzfristigen Einspringen für Bernhard Meyer mit Platz 5 ein sehr gutes Ergebnis.

Noch besser lief es im Bezirkstag. Die Freien Wähler stellen jetzt zwar nicht mehr den Bezirkstags­präsidenten, jedoch ist jetzt sowohl der Stimmkreis 505 mit Hans Henninger als auch der Stimmkreis 506 mit Marco Meier mit einem Bezirksrat vertreten. Marco Meier schaffte sensationell den Sprung von Platz 8 auf Platz 2 hinter Armin Kroder. Bemerkenswert sei auch, dass die FW in den Kommunen Ornbau, Weidenbach, Dietenhofen, Flachslanden, Lehrberg, Oberdachstetten und Rügland bei den Wahlen zum Bezirkstag sogar die meisten Stimmen errangen. Offensichtlich honorieren die Menschen eine wert­konservative Politik der Mitte, die die Menschen anhört, deren Argumente auf- und annimmt und die anstelle ideologie-orientierter Entscheidungen versucht, pragmatisch und direkt Probleme zu lösen.

Grußwort der örtlichen Bürgermeisterin

Die parteilose Bürgermeisterin von Herrieden, Dorina Jechnerer, freute sich, dass die Mitgliederver­sammlung des FW-Kreisverbandes im geographischen Mittelpunkt des Landkreises stattfindet und betonte in ihrem Grußwort: „Dass sich die Freien Wähler heute in der Mitte des Landkreises treffen, darf auch als Symbol verstanden werden: Unsere Demokratie wird von einer starken politischen Mitte getragen. Trotz parteipolitischer Differenzen sind wir gemeinsam aufgefordert, ein Erstarken der extremen Ränder verhindern. Dazu braucht es in der politischen Auseinandersetzung einen respektvollen und sachorientierten Umgang zwischen den demokratischen Parteien und Gruppierungen.“

Bericht aus dem Kreistag

Aus der Kreispolitik, die den Schwerpunkt des FW-Kreisverbands bildet, berichtete Fraktionsvorsitzender Dr. Hermann Schröter. Die Freien Wähler als zweitstärkste Fraktion bringen sich engagiert und sachbe­zogen ein. Schwerpunkt ist aktuell die seit Jahren desolate finanzielle Lage von ANregiomed, die sich zusehends auf den Kreishaushalt niederschlägt. Eine Anhebung des Hebesatzes habe man bei den letzten Haushaltsberatungen zwar noch abwenden können, doch sei es nur eine Frage der Zeit, dass eine deutliche Erhöhung und damit Belastung der Gemeinden erfolgen wird.

Bei „ANregiomed“ muss gehandelt werden

Es sei jedem klar, dass bei ANregiomed gehandelt werden müsse, jedoch passiere es aus unter­schiedlichen Gründen nicht. Obwohl das letzte halbe Jahr mit Gutachten und Workshops verbracht wurde kam der Verwaltungsrat zu keinem Ergebnis. Hier müsste jetzt Führungsstärke an der Spitze von Landkreis und Stadt gezeigt werden. Ziel müsse eine bezahlbare, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sein, die alle Aspekte einer zeitgemäßen und guten Notfallversorgung berücksichtigt. Der Standpunkt der Freien Wähler ist bekannt, sie haben sich umfassend informiert und abgestimmt und sind bereit für die erforderlichen wegweisenden Entscheidungen. Leider ist das nicht bei allen Fraktionen so, obwohl alle Karten auf dem Tisch liegen. Seit Jahren haben die Freien Wähler immer wieder Lösungen vorgeschlagen wie z.B. die Geschäftsbesorgung durch Sana, doch fand sich keine Mehrheit dafür. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marco Meier kritisierte die Aussagen des CSU-Kreistagskollegen Helmut Schnotz, die er in einer Tageszeitung des Nachbarlandkreises getätigt hat. Im Gespräch mit dem Altmühlboten lobte Schnotz die Kliniklandschaft in Weißenburg-Gunzenhausen. Es wurde dort mehr Spezialisierung erreicht und den Klinikstandort in Treuchtlingen geschlossen. In Ansbach habe man diese Schritte versäumt.

Sachorientierte Politik

Der Ornbauer Bürgermeister und Kreisrat Marco Meier betonte, dass er stolz sei, dass seine Fraktion nicht von ideologischem Denken getrieben wird, sondern dass jedes Projekt konstruktiv und kritisch begleitet wird, um am Ende sachorientiert entscheiden zu können. Als Beispiele nannte er die Unterstützung für das Naturschutzprojekt Chance.Natur und die Unterstützung für das interkommunale Gewerbegebiet Interfranken.

Ergebnis der Wahlen

Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Vorstand wurde Kreisvorsitzender Hans Henninger sowie seine Stellvertreter Marco Meier und Michael Trzybinski (Schillingsfürst) sowie Schatzmeister Walter Soldner (Feuchtwangen) und Schriftführer Ernst Wachmeier (Leutershausen) einstimmig wiedergewählt. Neu im Kreis der vier gleichberechtigten Stellvertreter sind Alexandra Spatz (Ehingen) und Sebastian Buhl (Heils­bronn), die ebenfalls einstimmig gewählt wurden.

Ausblick

Für die Kommunalwahl 2026 will sich der FW-Kreisverband noch mehr als Podium und Sprachrohr aller freien und unabhängigen Wählergemeinschaften und Kandidaten im Landkreis präsentieren. Es laufen bereits erfolgversprechende Gespräche mit mehreren unabhängigen Wählergemeinschaften. Kreisvorsitzender Henninger: „Wir wollen unseren erfolgreichen Weg der sach- und lösungsorientierten Kreispolitik weiter fortsetzen und auch bei der nächsten Wahl weiter zulegen.“

Neuer Seniorenbeirat

Thomas Thill ist weiterhin Vorsitzender

Der Seniorenbeirat der Stadt Gunzenhausen mit Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (ganz rechts). V.l.n.r.: Erika Hammer, Martin Wons, Kurt Amslinger, Marianne Wiesinger, Erna Hohenstein, Brigitte Schiel, Thomas Thill, Heinz Rettlinger) Foto: Teresa Biswanger


Vor kurzem wurde im Gunzenhäuser Stadtrat der Seniorenbeirat für den Zeitraum 2024 bis 2027 neu bestellt. Das Gremium arbeitet ehrenamtlich und kümmert sich um die Belange von älteren Menschen in der Altmühlstadt. Hierbei tauscht sich die Gemeinschaft eng mit Vertretern aus Politik und Verwaltung aus, hält den Kontakt mit Seniorinnen und Senioren und gewährleistet auf diese Weise ein gemeinsames sowie rücksichtsvolles Miteinander von Jung und Alt. „Die acht Mitglieder des Seniorenbeirats sind wichtige Ansprechpartner und machen immer wieder auf Anliegen der älteren Generation aufmerksam. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und den Austausch“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz.
Zum 1. Vorsitzenden des Gunzenhäuser Seniorenbeirats wurde Thomas Thill bestimmt. Nähere Informationen zum Seniorenbeirat erhalten Sie unter www.gunzenhausen.de. Per E-Mail ist das Gremium unter seniorenbeirat@gremien.gunzenhausen.de zu erreichen

Mit Spitzenmann im Ochsenstall

EVP-Vorsitzender Manfred Weber begeisterte in Ellingen

Von links nach rechts: CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz, Mittelfrankenkandidat Dr. Konrad Körner, CSU-Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kristina Becker, EVP-Chef Manfred Weber, Katalin Fürstin von Wrede und Dr. Ingo Friedrich. Foto: Friedrich Kolb

Als Vorsitzender der EVP und Chef der größten Fraktion im Europäischen Parlament ist Manfred Weber eine Schlüsselfigur in der europäischen Politik. Der CSU-Kreisverbund durfte sich daher glücklich schätzen, den Spitzenmann im Landkreis begrüßen zu können. Die Wahlveranstaltung im Vorgriff der Wahl zum Europaparlament am 9. Juni war ein durchschlagender Erfolg. Dr. Kristina Becker, die Kreisvorsitzende, dankte Kreisgeschäftsführer Denis Glotz für die gemeinsame exzellente Organisationsarbeit.

Das Programm im Ochsenstall der fürstlichen Ökonomie umfasste wichtige Themen wie die Rolle Brüssels und Straßburgs in ländlichen Kommunen, die von der europäischen Gesetzgebung und Agrarpolitik stark beeinflusst werden. „Europa ist auch hier präsent und bringt uns Vorteile durch Förderprogramme und Leitlinien in den Bereichen Energie, Klima und Umweltschutz“, erklärte Becker. Ein weiteres Thema seien Fragen der Migration, die seit den Flüchtlingswellen ab 2015 zunehmend auch den hiesigen Landkreis betreffen.

Manfred Weber wurde von Dr. Ingo Friedrich, ehemaliger Vizepräsident des Europäischen Parlaments, vorgestellt. Friedrich hob Webers zentrale Rolle in der EU hervor. Weber konnte sich 2019 nicht gegen die von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron vorgeschlagene Ursula von der Leyen durchsetzen. Trotz der entgangenen Chance auf das Amt des Kommissionspräsidenten wurde Weber einflussreich und führt seit 2022 mit der Europäischen Volkspartei die größte Partei Europas, die aktuell 13 der 27 EU-Staats- und Regierungschefs stellt. Er setzt sich besonders für die Interessen der Landwirte ein. „Deswegen dürfen diese bald wieder auf 100 Prozent ihrer Fläche produzieren.“ Kritisch nahm er auch Stellung zur Migrationspolitik. „Migration hat ihre Grenzen erreicht“, betonte Weber und sprach sich für eine geschlossene Unterbringung der Flüchtlinge und mehr Eigenverantwortung aus. „Die meisten hätten nie bis nach Deutschland kommen dürfen“, so der Niederbayer. Dass Leben gerettet werden müsse im Mittelmeer sei klar, aber daraus folge keine Bewegungsfreiheit und Wohnortwahl in der Europäischen Union.

Weber sprach sich auch gegen das EU-Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 aus und plädierte für eine Revisionsklausel, um „den schweren industriepolitischen Fehler zu korrigieren“. Man könne der Wirtschaft doch nicht vorschreiben wie Klimaneutralität im Verkehr zu erreichen sei. Er warnte auch vor den globalen Auswirkungen einer möglichen Wiederwahl Donald Trumps in den USA, was die NATO schwächen könnte. „Europa ist im Visier seiner Feinde“, sagte Weber und mahnte Geschlossenheit gegen Russland und China an. Letztere seien ein Systemrivale, der den Wohlstand Europas bedrohe. Laut Weber wolle die EU einen offenen Handel mit China, der aber fair für beide Seiten sein müsse. Kein Partner dürfe den anderen dominieren und die Bedingungen diktieren, so der EVP-Parteivorsitzende.

Der mittelfränkische Spitzenkandidat Dr. Konrad Körner, Vorsitzender der mittelfränkischen JU aus Herzogenaurach, konnte ebenfalls überzeugen: „Unsere Heimat lebt von offenem Warenverkehr und dem gemeinsamen Binnenmarkt. Umso erstaunlicher ist es, dass nur die CSU einen Kandidaten aus Mittelfranken aufgestellt hat, der die Chance hat, auch ins Europäische Parlament einziehen zu können“, so Körner. Einen verantwortlichen Ansprechpartner für die Region, erhalte man nur mit einer Stimme für die CSU. Dieser wolle er gerne sein. Körner wies darauf hin, dass in Europa nicht alles perfekt sei, aber die EU die Grundlage für den Wohlstand und die Sicherheit dieses Kontinents bilde. „Deswegen sind Forderungen nach einem Austritt aus der EU und NATO Irrwege“, betonte Körner abschließend.

Der CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz zog ein positives Fazit der Veranstaltung: „Fast 200 Gäste und ein rappelvoller Ochsenstall zeigen, dass die CSU den Bürgern ein tolles Angebot gemacht hat“, und fügte hinzu, „unser Kreisverband setzt das Motto der CSU konsequent um: Näher am Menschen.“ Dem fühlten sich die Kreisvorsitzende Kristina Becker und die Kreisvorstandschaft bei allem politischen Handeln verpflichtet.

Die Ursachen bekämpfen

Schnotz: Nicht Folgen der Algenplage angehen

Zu der aktuellen Debatte über die Bekämpfung der jährlichen Algenplage am Altmühlsee erklärt der Stimmkreisabgeordnete Helmut Schnotz (CSU):

„Der vom Vorgängerabgeordneten Brandl initiierte Vorschlag hinsichtlich eines Versuchs am Altmühlsee wurde im Sinne einer verlässlichen kontinuierlichen Politik bisher weitergeführt. Zur Anwendung sollten Techniken der Firma Grander und Drausy kommen. Entsprechend wurde die Koalitionsinitiative von mir zur mikrobiologischen Aktivierung der Flora zur Seensanierung eingebracht.

Es gilt, nach bisher eher negativen Ergebnissen bei der Bekämpfung mit neuen Ansätzen nach einer Lösung zu suchen. Der Bayerische Landtag wird über die Anträge im Rahmen der Haushaltsberatungen im Juni dieses Jahres endgültig entscheiden.

Zwischenzeitlich habe ich die Zeit genutzt, um mich beim Wasserwirtschaftsamt Ansbach über die bisherigen Bemühungen und den Stand der Wasserqualität am Altmühlsee aus erster Hand zu informieren.

Im Rahmen der – vom damaligen Umweltminister Dr. Söder einberufenen – Seenlandkonferenzen in den Jahren 2009 und 2010 wurden bereits eine Vielzahl von Maßnahmen zur Bewältigung der Algenproblematik im Fränkischen Seenland erarbeitet. Das damals regelmäßig aufgetretene Blaualgenwachstum war Anlass für diese Konferenzen.

Bevor neue, interessante Techniken begonnen werden, war es mir wichtig, den Stand der damals beschlossenen Aktivitäten beim Wasserwirtschaftsamt abzufragen. Die unterschiedlichen Techniken müssen sich ergänzen und dürfen sich auf keinen Fall gegenseitig negativ beeinflussen. Somit war der Schritt zur Fachbehörde die logische Konsequenz, bevor der Landtag über den Antrag beschließt.

Am Freitag, den 26 April habe ich mich lang und intensiv mit dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach ausgetauscht. Der Termin war bereits lange Zeit vereinbart.

Ich war überrascht, was seit 2009 alles in die Wege geleitet wurde und wie komplex die Zusammenhänge sind. Leider gibt uns der Klimawandel mit seinen längeren und heißeren Trockenphasen ein noch zügigeres Handeln vor. Die Gewässer werden wärmer, was den Algen in die Hände spielt.

Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach zielt im Wesentlichen darauf ab, die Nährstoffe, die das Algenwachstum bewirken, zu reduzieren. Hierbei ist es unerlässlich, sich im Einzugsgebiet des Altmühlsees umzusehen. Das Augenmerk gilt dabei vor allem den Nährstoff Phosphor.

Besonders hervorheben möchte ich die Bemühungen der Kommunen, die ihre Kläranlagen mit einer Phosphatfällung nachgerüstet haben. Der Freistaat Bayern hatte diese Umbauten mit einem Sonderförderprogramm unterstützt.

Aber auch die Landwirtschaft war sehr aktiv. Gewässerrelevante KULAP-Maßnahmen werden im Einzugsgebiet angeboten und gerne in Anspruch genommen.

Um die Fischfauna im Altmühlsee in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen, werden regelmäßig Sanierungsbefischungen vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach und dem Fischereiverband Mittelfranken durchgeführt. Dadurch kann mehr Zooplankton, also tierisches Plankton wachsen, welches wiederum die Algen minimiert. Zudem wühlen die Fische das Sediment am Seegrund weniger auf und es gelangen weniger Nährstoffe in das Wasser.

Zusätzlich wird das Sediment seit 2015 dem See jährlich entnommen. Mit dem Sediment werden auch die für das Algenwachstum verantwortlichen Nährstoffe (v. a. Phosphor) entfernt.

Die durchgeführten und wiederkehrend laufenden Maßnahmen zeigen auch erste Wirkung. Die Sichttiefe im See hat sich verbessert, die Algendichte hat abgenommen und Wasserpflanzen konnten sich besser ansiedeln.

Wir dürfen aber nicht lockerlassen und müssen dranbleiben. Diesen Wunsch habe ich Herrn Keller auch so übermittelt.

Ein Punkt aus den Seenlandkonferenzen konnte leider in den letzten Jahren nicht wunschgemäß umgesetzt werden. Die naturnahe Umgestaltung der Altmühl und Schaffung von bewachsenen Uferstreifen wurde damals auch beschlossen.  Das Amt für Ländliche Entwicklung hat hier stark unterstützt. Die Wasserwirtschaft hat in den vergangenen Jahren umfangreich Ufergrundstücke über die Ländliche Entwicklung erwerben können. Zwei kleinere Abschnitte bei Ornbau wurden bereits naturnah umgestaltet. Es stehen aber noch rund 20 km aus. Durch bewachsene Uferstreifen kann der Nährstoffeintrag in die Altmühl nochmals reduziert werden und es entstehen wertvolle Lebensräume. Auch für den Fluss Altmühl muss hier in Zeiten des Klimawandels gehandelt werden.

Nach dem fachlichen Austausch setze ich mich dafür ein, Haushaltsmittel noch stärker für die Ursachenbekämpfung des Algenwachstums einzusetzen. Es wäre schade, wenn Landwirte ihre Grundstücke zwar eingebracht haben, aber die Wasserwirtschaft aufgrund knapper Haushaltsmittel den ökologischen Gewässerausbau zugunsten ebenfalls dringender Hochwasserschutzbauten zurückstellen musste.

Wir müssen schneller sein als der Klimawandel. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, dass die Haushaltsmittel für die naturnahe Umgestaltung der Altmühl eingesetzt werden. So bleibt das Geld vor Ort, wir stärken den Lebensraum Altmühl und reduzieren die Nährstoffzufuhr in den See. Eine win-win-Situation für viele Seiten.“

Ist Deutschland noch zu retten?

Neues Schwangerschaftsabbruch-Gutachten

Der Dauerstreit unter den Berliner Regierungsparteien über die wichtigen, aktuell anstehenden und zum Teil in der Koalitionsvereinbarung Fragen wird von den meisten Menschen in Deutschland als quälend empfunden. Dafür gibt es zurecht die schlechtesten Noten, die je eine Bundesregierung zur Hälfte ihrer Regierungszeit bekommen hat. Fast glaubt der Wähler, SPD, FDP und Grüne  hätten regelrechten Spaß daran, die von ihnen getragene Regierung immer noch stärker zu demontieren und in ihrem öffentlichen Erscheinungsbild zu ruinieren. Man darf inzwischen von der Lust am Untergang sprechen, denn immer wieder flammt ein neues Schadensfeuer der Koalition auf, werden vereinbarten Beschlüsse in Frage gestellt. Und die Oppositionsparteien machen natürlich munter mit. Welcher Wähler soll sich im Wirrwarr der veröffentlichten Meinungen noch zurechtfinden?

Die Bundesregierung tut nichts, um ihrem miserablem Image zu begegnen oder gar die „Wende“ einzuläuten – die Wende hin zu einem verträglichen Miteinander und einer verlässlichen Politik für die Menschen im Land. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen: Nutznießer ist allein die AfD, die man eigentlich argumentativ bekämpfen will. Von Einsicht unter den Koalitionären (und auch in der Union), dass es so nicht weitergehen kann,  ist nichts zu erkennen. Im Gegenteil: von Woche zu Woche wird neuer Zündstoff entflammt.

Weil der Streit um die richtige Ukraine-Politik und die leidige Genter-Diskussion nicht schon lange genug und intensiv die Öffentlichkeit beschäftigen, kommt nun auch noch ein altes Thema neu auf den Tisch: der Schwangerschaftsabbruch. Der zuletzt getroffene Kompromiss steht in Frage. Angestiftet werden linke Politakteure dazu von einer Expertenkommission mit dem schönen Namen „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“, die von der Bundesregierung beauftragt wurde. Diese Fachleute wollen am Montag den zuständigen Ministern ihre Ergebnisse vortragen, aber längst ist der Inhalt im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“  zu lesen.

Nun ist die Regierung nicht für jede Indiskretion auf der Berliner Bühne verantwortlich zu machen, aber unbestritten ist, dass derlei  Nachrichten von denen „durchgestochen“ werden, die eng mit der Sache zu tun haben.  Und das wirft ein miserables Bild auf die Regierung, speziell auf den Bundeskanzler, der eigentlich die Richtlinien der Politik bestimmen soll, sich aber beharrlich weigert, das auch zu tun.

Bisher gilt nach dem Paragraphen 218 des Strafgesetzbuches, dass ein Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche unter bestimmten Voraussetzungen straffrei  bleiben kann, das heißt, wenn eine medizinische oder kriminologische Indikation vorliegt, oder die Schwangere eine Bestätigung über eine amtliche Beratung vorzeigen kann, die nicht älter als drei Tage ist. Die Kosten einer ambulanten Behandlung durch einen Arzt beziffern sich auf 350 bis 500 Euro. Sie werden in aller Regel von den Krankenkassen übernommen. Wer allerdings stationär abtreiben lässt, der muss die Kosten selbst tragen. Die Tendenz zeigt, dass die Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland zurück gehen (94596 im Jahr 2021).

Die Kommission, die schnell in der linken Szene Anhänger gefunden hat, hält die Rechtswidrigkeit des Abbruchs in der Frühphase der Schwangerschaft nicht für haltbar und beruft sich auf eine verfassungsrechtliche, völkerrechtliche und europarechtliche Prüfung. Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, die Kosten zu übernehmen, die Beratungspflicht wird als „nicht zwingend“ erachtet.

Die Frage ist nun, kann die Regierung das von der Kommission entfachte Feuer unter Kontrolle halten oder gibt es einen Flächenbrand? Beim Zustand unserer Gesellschaft ist zu befürchten, dass das Thema „Schwangerschaftsabbruch“ zu einer Neuauflage der langen Diskussion führen wird, wie sie vor Jahren die öffentliche Meinung in den Medien beherrscht hat. Und wieder wird sich der Wähler fragen: Hat unser Land keine größeren Sorgen?

WERNER FALK

Der LBV ist besorgt

LBV veranstaltete Jahreshauptversammlung in Pappenheim

Die diesjährige Jahreshauptversammlung der LBV-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen fand im Gasthauös „Zur Sonne“ in Pappenheim statt. Die Kreisgruppe bot den über 40 Gästen dabei einen umfangreichen Überblick über die vielfältigen Betätigungsfelder des vergangenen Jahres. Der Kreisvorsitzende Sebastian Amler zeichnete ein umfassendes Bild über die Arbeit des vergangenen Jahres und fand dabei mitunter auch deutliche Worte.

LBVKreischef Sebastian Amler.

Der Geschäftsführer des Gesamtverbandes Helmut Beran lobte die Kreisgruppe zudem und stellte sie im bayernweiten Vergleich besonders heraus: „Die Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen leistet wirklich hervorragende Arbeit! Als LBV sind unsere engagierten Aktiven unser größtes Gut! Besonders möchte ich mich deshalb bei der Vorstandschaft für ihre herausragende Arbeit bedanken!“, Auch er zeigte sich jedoch enttäuscht von den vergangen Wochen rund um Chance.natur und besorgt ob der aktuellen Naturschutzlage in Bayern.

Nach Entlastung der Vorstandschaft wurden bei den Nachwahlen Jasmin Kunze und Johanna Wittemann neu ins Vorstandsteam der Kreisgruppe gewählt. So viel, wie in den letzten Wochen, wurde in der Vergangenheit wohl nur wenig über den Naturschutz im Landkreis Weissenburg-Gunzenhausen berichtet. Im Fokus dabei, dass Projekt chance.natur -Lebensraum Altmühltal. Einer der Träger dieses Projektes: Der Naturschutzverband LBV.

Das Hauptaugenmerk auf der Jahresversammlung lag dabei nicht, wie in der Vergangenheit zumeist, auf den Naturschutzprojekten des LBV. In seinem Bericht zeichnete der LBV-Kreisvorsitzende Sebastian Amler ein umfassendes Bild über das Wirken der Kreisgruppe im Landkreis und den aktuellen Zustand der heimischen Natur. Amler thematisierte zunächst einige Kennzahlen und bedankte sich bei seinen Vorstandskolleginnen und -Kollegen: „Naturschutzarbeit ist heute womöglich so wichtig wie nie zuvor und zudem auch vielschichtiger als wahrscheinlich viele denken. Vieles was wir im Vorstand leisten und womit wir uns beschäftigen, tritt häufig nicht ins Rampenlicht. Alleine im letzten Jahr hatten wir beispielsweise 17 Vorstandssitzungen!“ Amler fuhr zugleich mit einem der Highlights des letzten Jahres fort: Dem erstmaligen gemeinsamen Pflegeeinsatz mit der Regierung von Mittelfranken und dem Wasserwirtschaftsamt im Naturschutzgebiet Vogelinsel. „Das war ein richtig starker Start ins Jahr!“, zeigte sich Amler begeistert.

Auch die Kinovorstellungen zum Film Vogelperspektiven in Treuchtlingen und Weißenburg entlocktendem LBV-Vorsitzenden begeisterte Worte. Auf die ersten Highlights des Jahres folgten jedoch zunächst einige Dämpfer: Niedermoor in Treuchtlingen – Amler lobte hier jedoch die Stadt Treuchtlingen für ihre Bemühungen im Nachgang der Affäre – die toten Stare bei Schlungenhof und der vergiftete Rotmilan bei Kalbensteinberg. Besonders in diesem Fall zeigte sich Amler ernüchtert, fand aber auch lobende Worte: „Schlussendlich wurden die polizeilichen Ermittlungen wegen einem Mangel an Hinweisen eingestellt. Dabei konnten wir durch die Untersuchungen klar nachweisen, dass hier jemand mutwillig mindestens vier Giftköder ausgebracht hat! Wir reden hier nicht über eine Bagatelle, sondern eine Straftat. Beim nächsten Mal ist es womöglich nicht „nur“ ein Rotmilan und eine Katze, sondern womöglich eines unserer Kinder. Ein großer Dank gilt in diesem Kontext nicht nur allen Aktiven, die uns bei der Ködersuche im Anschluss an den Fund aktiv unterstützt haben, sondern auch dem Jagdverein Gunzenhausen für seine tatkräftige Hilfe!
Wir freuen uns sehr darüber hier einen Starken Partner für den Naturschutz im Landkreis zu wissen“ Gemeinsam mit Jägern und Anwohnern machte sich der LBV damals auf die Suche nach weiteren Giftködern, um Anwohner und weitere potenzielle Opfer zu schützen. Der Fund führte zu bayernweiter Aufmerksamkeit. Bereits in der Vergangenheit wurden immer wieder Greifvögel im Landkreis vergiftet aufgefunden.
Im Anschluss folgten dann zunächst wieder positivere Themen, wie beispielsweise die neue mittelfrankenweite Kooperation der LBV-Kreisgruppen im neuen LBV-Birdersclub. Auch die neuen, regelmäßigen LBV-Stammtische für Mitglieder und Interessierte sowie verschiedene Aktionen wie z.B. eine Nachtfalterexkursion und die naturkundlichen SUP-Touren am Altmühlsee wurden vonden Zuhörenden interessiert verfolgt. Anschließend musste Amler jedoch wieder ernstere Töne anschlagen. „Auch wenn uns, vor allem in den letzten Wochen immer wider gegenteiliges vorgeworfen wurde: Als LBV stellen wir uns nicht nur gern Kritik, sondern beschäftigen uns auch proaktiv mit Konfliktthemen!“, betonte Amler. Themenfelder seien dabei beispielsweise die Mückenproblematik bei Windsfeld, verschiedene Gespräche mit Vertretern der Landwirtschaft oder auch der Wolf gewesen. Nicht nur durch Sichtungen und vermeintliche Risse im vergangenen Jahr, sondern auch durch den vom LBV veranstalteten Wolfsinformationsabend im Bergen lag im vergangenen Jahr großes Interesse auf dem Beutegreifer.

Enttäuscht zeigte sich der LBV-Vorsitzende dabei jedoch von der aktuellen Gesprächskultur. „Wir sehen den wachsenden Populismus und eine Verrohung der Gesprächskultur leider nicht nur in der Politik, sondern auch in unserem Landkreis. Wir versuchen immer das Gespräch zu suchen. Hierzu braucht es aber auch offene Ohren von beiden Seiten und nicht nur Forderungen. Wenn dann zudem noch gewählte Mandatsträger drohend beim Wolf mit Molotowcocktails werfen zu wollen und dann nur wenige Monate später im Wiesenbrüterschutz Natur Natur sein lassen fordern, zeichnet dies leider ein düsteres Bild“, erklärte Amler sichtlich betroffen und schlug damit den Bogen zum alles überragenden Thema der vergangenen Wochen: Chance.natur. Amler verwies auf die landes- aber auch bundesweite Aufmerksamkeit, die in den vergangenen Wochen auf dem Landkreis und dem Projekt lag und betonte, dass der LBV auch weiterhin alles in seiner Macht Mögliche tun werde, um das Aussterben
der Arten im Landkreis zu verhindern. In diesem Kontext betonte Amler die Überparteilichkeit des LBV, fand aber auch lobende und anerkennende Worte für das Engagement aus der Politik rund um SPD, Grüne, ÖDP, sowie FDP und innerhalb der Freien Wähler um die Unterstützer um Josef Miehling. Differenzierte Worte richtete Amler dann in Richtung der CSU-Fraktion. Er bedankte sich beim Gunzenhäusener Bürgermeister Fitz für dessen Courage und Mut für seine Abstimmung im Kreistag. Dieser hatte zudem in den vergangen Wochen auch offensiv angekündigt hat mit der Stadt Gunzenhausen einen Verbleib im Projekt chance.natur prüfen zu wollen.

In Richtung der restlichen CSU-Fraktion richtete Amler dann auch deutliche Worte: „Mit einem Brachvogel kann man nicht diskutieren, mit uns jedoch schon! Einige Parteien haben dieses getan, andere, trotz mehrmaligem Angebot jedoch leider nicht. Dass dann schlussendlich wieder Falschinformationen und „Fake-News“ für viele den Ausschlag gegeben haben zeichnet wirklich ein fatales Bild. Wir werden dranbleiben. Wir werden beobachten, was in den kommenden Wochen passieren wird und ob man wirklich Natur Natur sein lässt. Denn wir werden Sie beim Wort nehmen und dabei auch weiterhin immer das Gespräch mit allen suchen!“

Seinen Bericht beendete Amler dann positiv mit einigen Highlights des vergangenen Jahres: „33 bewertete Naturgärten im Zuge des Projektes „Vogelfreundlicher Garten“, die 40-Jahr Feier der LBV Kreisgruppe mit den beiden ausgezeichneten LBV-Naturhelden 2023 Werner Keim und Alfred Engelmaier, Präriemöwe und Kuhreiherbrut am Altmühlsee sowie neue Kooperationen mit dem Adventure Campus Treuchtlingen und dem Golfplatz Zollmühle. Auch im neuen Jahr dürfen sich Naturinteressierte wieder auf
einige Highlights freuen. Amler kündigte nicht nur neue Naturschutzprojekte, sondern u.a. auch
die Open-Air Vorstellung von „Vogelperspektiven“ am Altmühlsee an.
Nach dem Kassenbericht von Kassier Bernhard Langenegger und der einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft folgten Ehrungen, Nachwahlen und ein Bericht aus dem Landesverband. Helmut Beran, Geschäftsführer des LBV zeigte sich dabei enttäuscht von den vergangen Wochen und dem Ausgang um Chance.natur. Er betonte die Wichtigkeit des Projektes und bekräftigte die Unterstützung an den Landkreis Ansbach.
Nachdem David Fallenbacher und Kira Braun die Vorstandschaft aufgrund persönlicher Gründe leider verlassen mussten wurden die erst 17-jährige Jasmin Kunze als neue Jugendbeauftragte, sowie Johanna Wittemann als neue Beisitzerin gewählt. Ergänzt wird das LBV-Team zudem seit dem vergangenen Frühjahr durch Catherine Heyder, Assistenzkraft der Kreisgruppe.