Wenn Medien „erziehen“ wollen

Dr. Friedrich: Verheerende Folgen für die Demokratie

Die meisten der linksliberalen Medien glauben – durchaus gut gemeint – neben der korrekten Informationspflicht auch einen erzieherischen Auftrag zu haben: der Leser bzw. der Zuschauer soll dabei nicht nur zu einem besseren Menschen „erzogen“ werden, sondern er soll insbesondere auch lernen, die diversen Minderheiten zu respektieren, ja diese als eine wunderbare Bereicherung seines sonst ach so „eintönigen“ Lebens zu verstehen. In Verfolgung dieses Erziehungsziels wird dann in vielen medialen Darstellungen überdurchschnittlich häufig der oder die Vertreterin einer Minderheit als der Gute dargestellt, der charaktervoll das Richtige gegen das Böse verteidigt. Umgekehrt werden überdurchschnittlich die Vertreter der Mehrheitsbevölkerung als Vertreter des Bösen, der Korruption und des Schlechten gezeigt. Diese mediale Praxis erleichtert übrigens das Nachdenken beim Zuschauen immens, weil man fast sicher weiß: wenn ein Vertreter einer Minderheit auftritt, gehört er bestimmt zu den Guten. Diese gut gemeinte Darbringung einer gewünschten Realität hat aber zwei verheerende Auswirkungen, die in einer zweiten Phase auch schlimme politische Konsequenzen nach sich ziehen.

Auswirkung Nr. 1: Die „Mehrheitsbürger“ vergleichen die medial gezeigte Realität mit der von ihnen erlebten „echten“ Realität und stellen dann fest: junge Männer mit Migrationshintergrund sind eben nicht überdurchschnittlich brav, sondern sind überdurchschnittlich häufig an kriminellen Taten beteiligt. Und Menschen von Minderheiten verhalten sich bei allem gesetzlich relevantem Tun im Durchschnitt nicht besser als die Mehrheit. Wenn dann noch das Leben von Minderheiten medial als besonders schwierig dargestellt wird – was manchmal auch zutrifft – während in der als echt empfundenen Realität der Zugang zu Sozialleistungen insbesondere das Bürgergeld einladend leicht gemacht wird, dann empfinden viele Menschen: Die Presse sagt – zumindest – nicht die ganze Wahrheit. Und noch verheerender: das öffentlich-rechtliche Fernsehen sagt die Unwahrheit. Wenn dann noch festgestellt werden muss, dass offenbar fast zwei Drittel aller Redakteure eine politisch linke oder grüne Orientierung verspüren, dann bleibt das natürlich nicht folgenlos bei den heutigen „kritischen“ Mehrheitsbürger ganz zu schweigen vom Einfluss der sog. sozialen Medien. Das alles schürt eine harsche Ablehnung der Inhalte der klassischen (linksliberalen) Medien. Zu viele glauben ihnen nicht mehr.

Auswirkung Nr. 2: Das in medialen Darstellungen häufig bei der Mehrheit verortete schlechte Verhalten führt dann auch noch zu einem allgemeinen Misstrauen gegenüber allem und jedem. Es gibt in den Medien – wahrscheinlich aus Sorge vor zu viel nationalem Pathos – praktisch kein Lob für den normalen deutschen Bürger.  Aus der Erziehungswissenschaft wissen wir aber wie wichtig und hilfreich so ein Lob ist. Warum liest man nicht einmal: die Deutschen sind besonders höfliche und faire Autofahrer oder die Deutschen haben ihr Essen wunderbar auf mehr Gesundheit und Natur umgestellt. Für den normalen deutschen Mehrheitsbürger sieht es so aus, dass er ständig kritisiert wird, dass er sein Verhalten gefälligst zügig zu verändern hat und dass er „die anderen“ wenn irgendwie möglich, besser zu behandeln hat als die eigenen „Landsleute“. Während die Minderheiten aus seiner Sicht medial „gehätschelt“ werden, fühlt er sich herumgeschubst, nicht besonders beachtet und noch seines einzigen Privilegs beraubt, nämlich des Privilegs sich als Deutscher gut fühlen zu dürfen, weil ja „deutsch sein“, jedenfalls in den Medien, nichts Besonderes mehr sein darf.

 Wenn es bei den erörterten Auswirkungen bleiben würde, könnte man ja in aller Ruhe darüber diskutieren und Verbesserungen anstreben. Man muss aber leider feststellen, dass die oben geschilderten Entwicklungen einen nicht unerheblichen Anteil bei der politischen Verschiebung nach rechts gespielt haben. (Weitere Gründe sind in globalen und europäischen Themen mit Trump, Le Pen u. a. zu suchen). Die radikale AfD hat es einfach zu leicht, all diese Themen zu nutzen, um ihr Süppchen zu kochen mit schlimmen Auswirkungen auf den Stil der politischen Diskussion und die Spaltung der Gesellschaft. Die kürzlichen großen Bürgerdemonstrationen sind ein erfreuliches Zeichen für mehr Zusammenhalt und Gemeinsinn.

Es wäre sehr hilfreich und würde den rechtsradikalen Parteien viel Wasser abgraben, wenn die „kritischen“ Medien einmal sagen würden „das machen wir Deutsche gut“. Ja, auch die linksliberalen Medien müssen sich ändern und dazulernen, wenn sie die Demokratie in Deutschland sichern wollen.

DR. INGO FRIEDRICH, langjähriger Europaabgeordneter der CSU

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2 Thoughts on “Wenn Medien „erziehen“ wollen

  1. Heinz Rahm on 2. März 2024 at 23:09 said:

    Was die Medien in diesem Land betrifft, hat Herr Friedrich durchaus recht. Seit ich mal von dem „erzieherischen Auftrag“ von ARD und ZDF – von diesen selbst – gehört habe, sind sie VÖLLIG TABU für mich, auch was die Spielfilme betrifft. Diese folgen immer mehr dem „woken“ Zeitgeist, der sich aber auch immer wieder ändert Der heterosexuelle weiße „Normalo“ hierzulande verschwindet darin immer mehr. Zudem musste ich zweimal persönlich (!) miterleben, wie Migranten Straftaten begingen, aber dann nichts, aber auch gar nichts davon in der Zeitung stand, belanglose Vergehen von Normalbürgern aber zahllos. Ausgewogenheit ist wahrlich etwas anderes. Kein Wunder, dass sich viele ältere DDR-Bürger an unselige Zeiten erinnert fühlen und daher die einzige Alternative wählen! Und die CDU und die CSU sind KEINE Alternative, denn was Merz und Söder heute ankreiden, ist genau das, was eine gewisse Frau aus der Uckermark sechzehn Jahre durchgezogen hat. OHNE GEGENWIND aus ihrer Partei! Ich nenne hier mal den unsinnigen Atomausstieg und die illegale Immigration. Da wurde diese Kanzlerin mal mit elfminütigen (!!!) stehenden Ovationen bedacht – wofür eigentlich? Das kannten nur die DDR-Bürger aus unseligen Zeiten. Fürs „Wir-schaffen-das“? Nichts haben wir geschafft! Im Gegenteil, diese heutige Regierung hat noch fast zwei Jahre Zeit, das ganze schon kaputte Land völlig zugrunde zu richten. Und was wird die AfD verteufelt, auch hier von Herrn Friedrich, der sich lieber mit den „Altlasten“ seiner ehemaligen Kanzlerin beschäftigen sollte, statt einer demokratisch gewählten Partei Radikalität zu unterstellen. Natürlich ist sie in dem Sinne radikal, dass sie die zahllosen Vergehen der heutigen und auch der vergangenen Regierung anprangert. Das ist heutzutage nahezu ein Verbrechen. „Ist deine Meinung unbequem, dann bist du plötzlich rechtsextrem!“ Wie oft hat die CSU alte AfD- Vorschläge abgekupfert und als ihre eigenen eingebracht? Eine Kanzlerin, die von Afrika aus eine vollkommen korrekte Wahl in Thüringen als „unverzeihlich“ bezeichnet und praktisch rückgängig macht – kam da ein Wort der Kritik aus ihren Kreisen? Als Donald Trump seine Wahlniederlage nicht annehmen wollte, sagte sie, eine demokratische Wahl könne man doch nicht anfechten! Was denn nun? Was denn nun? Ist das „Doppeldenk“ aus Orwells „1984“? Ich fürchte, dass in den etablierten Parteien nur noch gehorsame, blind gehorchende, nicht nachdenkende „Parteigänger“ sitzen, die alle widersinnigen Kapriolen ihrer Parteispitze nachbeten und nachmachen. Eine Schande, was hier abgeht in diesem heruntergekommenen und auch gottlosen Land! Heruntergekommen, weil gottlos, muss ich als überzeugter Christ sagen!

  2. Heinz Rahm on 2. März 2024 at 23:15 said:

    Anmerkung: Ich war jahrelang Mitglied in dieser CSU, weil ich dort christliche Werte vorzufinden meinte. Heute bereue ich das zutiefst, obwohl diese Partei damals lange nicht so abgedriftet war. Franz-Josef würde sich im Grabe umdrehen.

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