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Weitblick in Weidenbach

Landrat Dr. Ludwig besuchte das Unternehmen

Beim Firmenbesuch darf das Landkreiswappen als Geschenk nicht fehlen: Landrat Dr. Jürgen Ludwig (Zweiter von rechts) überreichte es an die APROVIS-Geschäftsführer Dr. Markus Heusch (Zweiter von links) und Henning Adelt (rechts). Mit dabei war auch der Weidenbacher Bürgermeister Willi Albrecht. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Weitblick in Weidenbach

Wenn die Mitarbeiter von APROVIS den Blick vom Schreibtisch heben und aus den Fenstern schauen, schweifen die Augen über die Weiten des Altmühlgrunds. Weitblick beweist die Firma aus Weidenbach seit nunmehr 25 Jahren, hat sich im Bereich Energietechnik international einen Namen gemacht und erschließt sich mit Innovationen stets neue Geschäftsfelder. Weil die auf bald 300 Köpfe angewachsene Belegschaft auch gut untergebracht werden will, kommen Erweiterungsgedanken am Standort Weidenbach fast ebenso regelmäßig wie die Zugvögel ins Altmühltal. Landrat Dr. Jürgen Ludwig erkundigte sich bei seinem Firmenbesuch unter anderem nach den Innovationstreibern und der Mitarbeitergewinnung.

„Unser Hauptsitz ist in Franken, aber wir sind auf der Welt zuhause“, bekannte Geschäftsführer Henning Adelt bei der Firmenvorstellung. Neben der Zentrale in Weidenbach, in der projektiert und vertrieben, aber nicht produziert wird, unterhält APROVIS unter anderem Niederlassungen in Italien und Indonesien, um näher an den Kunden sein zu können, die sich auf über 100 Länder verteilen. Hergestellt werden die Anlagen von Partnerbetrieben.

Angefangen hat alles in einer Einliegerwohnung, in der Firmengründer Dr. Steffen Hauff Wärmetauscher für Blockheizkraftwerke (BHKW) entwickelt hat. Diese sorgen dafür, dass neben dem Strom auch die entstehende Abgaswärme genutzt werden kann. Seine Vision dabei: Sinnvolles tun, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu sichern.

Heute findet man bei APROVIS Lösungen für Gasreinigung, Emissionsminderung bis hin zur Wärmerückgewinnung. „Effizienz ist unser Antrieb“, fasst es Geschäftsführer Henning Adelt zusammen. Auch die Produktpalette wuchs stetig weiter. Heute entwickeln die Weidenbacher zum Beispiel auch Katalysatoren, Schalldämpfer und von der Entwässerung bis zur Verdichtung alles, was man im Umgang mit Gasen braucht. „Unser Ziel ist es, eine Komplettlösung für den Kunden anzubieten und das mit einem 360°-Servicepaket – vom Angebot bis zur Inbetriebnahme und darüber hinaus“, so Henning Adelt. Ein relativ neuer Geschäftsbereich sind Rechenzentren, die eine dezentrale, ausfallsichere und auf mehreren Quellen basierende Energieversorgung benötigen. Hier profitiert APROVIS vom wachsenden Markt mit Cloud-Anwendungen und der künstlichen Intelligenz (KI).

Gleichzeitig ist das Unternehmen selbst auch dabei auszuloten, wo KI-Anwendungen in den eigenen Prozessen eingesetzt werden können, wie Geschäftsführer Dr. Markus Heusch betont. In Frage kämen zum Beispiel Qualitätskontrollen in der Fertigung ebenso wie eine erste Inhaltskontrolle bei Verträgen.

Beim Rundgang mit dem Landrat zeigte sich, wie viel Wert das Unternehmen auf moderne, attraktive Arbeitsplätze legt. Die Büros sind offen, freundlich und technisch top ausgestattet – nicht zuletzt, um den Austausch zu fördern. „Wir möchten es unseren Mitarbeitenden leicht machen, ins Büro zu kommen – und ihnen gleichzeitig die nötige Flexibilität bieten“, so Dr. Markus Heusch. „Wir sind ein 40-Stunden-Unternehmen – mit klaren Rahmenbedingungen, viel Eigenverantwortung und einem starken Miteinander.“

„APROVIS ist ein Vorzeigeunternehmen mit Innovationskraft aus dem Landkreis Ansbach. Die Firma meistert den Wandel in einer dynamischen Branche“, lautete das Resümee des Landrats nach dem Besuch, an dem auch Thomas Merkel und Ekkehard Schwarz von der Wirtschaftsförderung teilnahmen. Lobend äußerte sich auch Weidenbachs Bürgermeister Willi Albrecht. APROVIS sei eine „engagierte Firma“, das Miteinander in der Gemeinde sei ausgezeichnet. Die Themen „Wohnen für junge Familien“ und „öffentlicher Nahverkehr“ seien Dauerbrenner, war man sich einig.

Protestbauern büßten schwer

Der Bauernkrieg am Hesselberg und Hahnenkamm

Als Bub, der in einem Obermögersheimer Wirtshaus aufgewachsen ist, hörte er mit Begeisterung den alten Bauern zu, die von ihren Kriegserlebnissen erzählten. Damals begegneten ihm auch die abenteuerlichen Geschichten von der „Bauernschlacht bei Ostheim“, die 1926 in einem Historienspiel nachvollzogen wurde.  Armin Kitzsteiner, der sich von dem Heimatforscher Wolfgang Rathsam inspirieren ließ, entdeckte damals sein Interesse für die lokale Historie. Später schrieb er für das angehende Lehramtsstudium eine Zulassungsarbeit zum Thema „Der Bauer steht auf“. Vor Mitgliedern des Vereins für Heimatkunde referierte der ehemalige Rektor der Volksschule Ehingen, der seit fast fünfzig Jahren in Unterwurmbach lebt und dort eine feste Größe im kulturellen Leben ist, über den Freiheitskampf der Bauern, der sich heuer zum 500. Mal jährt.

Schilderte die Ereignisse am Hesselberg und im Hahnenkamm: Rektor a.D. Armin Kitzsteiner.

Rückblende in das Mittelalter: Die Bewohner der Dörfer – es waren zumeist Bauern – erhoben sich gegen die weltlichen und kirchlichen Obrigkeiten. Im Zuge der damals üblichen Erbteilungspraxis waren die Höfe immer kleiner und die bäuerliche Unterschicht immer größer geworden. Die Hälfte der Bevölkerung auf dem Land bestand aus Dienstboten, Tagelöhnern,  alleinstehenden Knechten und Mägden, Häuslern ohne Feldbesitz.  Freibauern, die nicht abgabenpflichtig waren, bildeten die absolute Minderheit.  Auf der anderen Seite ging es den adeligen Grundherren und den Kirchen und Klöstern immer besser, denn sie konnten sich auf die bäuerlichen Abgaben stützen.  Im südwestlichen Teil des Reiches wuchs das Misstrauen gegen die Obrigkeit. Der Verfall der öffentlichen Ordnung zeigte sich allenthalben: Ablasshandel der Kirche, Unbildung und Unsittlichkeit sowie Hab- und Trunksucht bei den Geistlichen, als „löbliche Gewohnheiten“ galten die Stolgebühren (bei Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen musste die Stola angelegt werden), das Leben in den Klöstern geriet in einen schlechten Ruf und befremdete die tiefgläubige Bevölkerung. Eine Szene daraus: der Heidenheimer Abt Mundtscheller stand im Verdacht, sich an vier Frauen vergangen zu haben. Der ehrliche Bauer Reichart Schmit beschuldigte ihn: „Su is das die ursach, darum, dass ich ihn nit vergönnt hab mein tochter, dieselbige zu schwechen und von den ehren zu bringen“. Das Landvolk brachte seine Abneigung auf einen Nenner: „Wer sich einen Tag gütlich tun will, der schlachte in Huhn, wer ein Jahr lang, der nehme ein Weib, wer es alle Tag gut haben will, der werde Priester.“ Die Pfarrer mussten sich als „Pfründe sammelnde Prälaten“ und „beschworener fauler Haufen“ beschimpfen lassen.

Hinzu kamen in der Mitte des 16. Jahrhunderts wiederholt schlechte Ernten, die den Bauern eine „unheilvolle Zukunft“ bescherten. Sie drückten ihre Not wiederum drastisch aus: „Wer 1523 nit stirbt, 1524 im Wasser nit verdirbt und 1525 nit wird erschlagen, der mag von Wundern sagen“.  Der Aufruhr gegen die gesellschaftlichen Zustände verstärkte sich, sogar der Eichstätter Bischof Gabriel von Eyb sah „an vielen Orten den Aufruhr vor Augen“.  Und der Nördlinger Stadtschreiber Georg Mair schrieb 1525 an seinen Bürgermeister, „die Herren sollten sich nicht unter die Bauern wagen, denn sie haben die armen Leut nit wie Menschen, sondern wie Tiere gehalten“.

Der Maler Ulrich Winter hat den Westheimer Anführer Peter Sauler und seine Mitstreiter in diesem Bild verewigt.     Fotos: Falk

Vom schwäbischen Raum her formierte sich der Widerstand und auch im Ansbacher Markgrafentum war der Unwille der Bauern zu vernehmen. So trafen sich am 29. März 1525 etliche Aufständische unter dem Freibauern Thomas Schmalzmüller aus Röckingen aus dem Hesselberg. Sie orientierten sich an den „12 Memminger Artikeln“, die im Südwesten als Forderung formuliert worden waren, wozu u.a. die Aufhebung der Leibeigenschaft, die Neufestlegung der Abgaben und die Reduzierung der Frondienste gehörten.  Bauern aus dem Land am Hesselberg, dem Hahnenkamm und dem Altmühltal versammelten sich am 5. Mai in der Lehmgrube bei Obermögersheim. Überall in den Orten rechts der Altmühl formierten sich die Anführer: der Bader Kraft Knoll motivierte die Ostheimer zum Kampf, die Geilsheimer scharten sich um Lienhard Sauler. Die Ehinger, Röckinger, Dambacher, Lentersheimer und Schwaninger kamen jeweils mit ihren Pfarrern. Der Obermögersheimer Utz Grötsch versuchte die Gunzenhäuser zu gewinnen und überreichte ihnen ein „Aufmahnungsschreiben“, das sie aber ablehnten.  Auch die Auhausener wollten keine Unterstützung geben. Der Wassertrüdinger Hans Bener drang sogar in das Schloss ein und zwang den markgräflichen Amtmann, sich mit ihm somit den Bauern zu verbünden, andern falls würde mit ihm “kurzer Prozess“ gemacht.

Zur Plünderung des Klosters Auhausen kam es am 6. Mai, wobei die Aufständischen wenig Rücksicht auf die „päpstlichen Indulgenzen“ nahmen, zu denen auch die 1200 Bände der Klosterbibliothek gehörten. Der Abt konnte sich in Sicherheit bringen indem er in das Neuenmuhrer Schloss flüchtete, das damals weit größer war als das Altenmuhrer.  20 Wagen „voll guter Plunder“ waren die Beute, dazu bis zu 70 Pferde und Rinder. Beim Sturm auf das Kloster sollen die Geilsheimer und Westheimer „die allerbösten Puben“ gewesen sein.

Der Ansbacher Markgraf Kasimir hörte von den Zerstörungen und war gewarnt. Folglich schickte nach den historischen Überlieferungen an die 1000 Mann in den Süden seines Fürstentums. Über Merkendorf und Gunzenhausen zog die Truppe in Richtung des Heidenheimer Münsters, das in der Gefahr stand, ebenfalls geplündert zu werden. Fünfzi g Bürger von Gunzenhausen und ein Dutzend Reiter waren auf markgräflicher Seite beteiligt.  Die andere Seite: 8000 Bauern sollen es gewesen sein, die mit 200 Wagen kampfbereit nach Ostheim zogen. Vom Geilbuck wurden sie angegriffen. Als die Geschütze versagten, bewarfen sich die Kämpfer mit Steinen. Furcht und Schrecken machten sich in Ostheim breit.  Das Dorf wurde in Brand geschossen, anderen Berichten nach ist es an vier Ecken angezündet worden. Die „Schlacht bei Ostheim“  endete mit einem Verlust von 400 Mann bei den Bauern, nur drei Kämpfer sollen auf markgräflicher Seite getötet worden sein.  Der Markgraf sicherte den Kämpfern zu, sie „von ewigem Gefängnis“ befreien zu wollen, aber Strafen mussten alle hinnehmen.  Markgraf Kasimir hörte offenbar auf seinen Bruder Georg, der erkannt hatte: „Sollten die Bauern all erstochen werden, wo nähmen wir andere Bauern her, die uns ernähren?“  Todesurteile gab es in der Markgrafenschaft nicht, wohl aber Kollektivstrafen („Brandschatzung“ und Schadensgeld) für die Menschen in 137 Dörfern. Dazu gehörten u.a. Wassertrüdingen, Geilsheim, Obermögersheim, Altentrüdingen, Schwaningen, Kröttenbach, Cronheim, Filchenhard, Lellenfeld, Hambach, Wurmbach, Gnotzheim, Sammenheim, Pflaumfeld, Sausenhofen, Dittenheim, Windsfeld, Auernheim, Windischausen, Hohentrüdingen, Hüssingen, Hechlingen, Ursheim, Polsingen, Ostheim und Westheim. Hart traf es die Anführer: Thomas Schmalzmüller musste für ein Jahr in das Ansbacher Gefängnis, er verlor seinen Freibauern-Status und musste ein Viertel seines Vermögens abgeben.  Peter Sauler aus Westheim und Martin Daller aus Kurzenaltheim  mussten dem Markgrafen huldigen und verteidigten sich mit der Erklärung, sie seien zum Anführen gezwungen worden. 250 Gulden hatte der Geilsheimer Hans Reulein, einer der größten Bauern im Dorf, zu entrichten. Von den 107 Herdstätten (sprich: Haushalten) hatten sich nur sechs nicht an der Erhebung beteiligt.  Drei ärmere Hüssingen mussten für Kasimir in den Krieg außerhalb des Fürstentums ziehen, der Ostheimer Kraft Knoll wurde dazu verdonnerte, den Erbteil seiner Mutter abzugeben. 150 Wagen „groß Gut“ (klösterliche Beute) waren auf Befehl des Regenten nach Ansbach zu bringen.

Der Markgraf und auch die kirchlichen Herrscher zogen nach dem Krieg die Daumenschrauben an und sanierten sich durch erhöhte Abgaben. Fest stand also: die Bauern waren die eindeutigen Verlierer des Aufstands. Der Gunzenhäuser Pfarrer Lic. Clauß formulierte die Situation so: „Wenn es geschienen hatte, als sollten die Osterglocken des Jahres 1525 eine Zeit goldener Freiheit einläuten, so tönten die Pfingstglocken dumpf und schwer den Grabgesang der Freiheit und kündeten eine neue Knechtschaft an.“ Tatsächlich ist die Leibeigenschaft erst 1808 abgeschafft worden nachdem Franken zu Bayern gekommen war.

WERNER FALK

Saisonstart mit Musik und Kulinarik

Tag der offenen Tür am 6. April im Informationszentrum Naturpark Altmühltal

Den Naturpark (neu) entdecken, Musik genießen, regionale Produkte probieren: Am Sonntag, den 6. April, ist im Informationszentrum Naturpark Altmühltal in Eichstätt ein Programm für die ganze Familie geboten.

Mit den Osterferien beginnt traditionell die Tourismus-Saison im Naturpark Altmühltal. Dann öffnen auch die Ausstellung und der Biotopgarten in der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame nach der Winterpause wieder die Türen. Dieser Anlass wird genutzt, um das Informationszentrum in einem kurzweiligen Rahmen vorzustellen und mit seinen Gästen den Frühling zu feiern. Und zwar mit einem Tag der offenen Tür am 6. April von 10 bis 17 Uhr. An diesem Datum findet in Eichstätt gleichzeitig der Ostermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag statt.

Den Auftakt bildet ein Standkonzert mit der Jugendblaskapelle Möckenlohe unter der Leitung von Johannes Alberter. Bauernhof-Eis von Funk und der Duft von frischen Crêpes begrüßen die Gäste bereits vor dem Haus, drinnen wartet ein Glas heimischen Weins vom Weingut Bleimer Schloss aus Greding. Dazu gibt es Kuchen und herzhafte Snacks vom Bäuerinnen-Back-Service Ingolstadt sowie Kaffee und kalte Getränke.

Unter den eindrucksvollen Fresken der ehemaligen Klosterkirche erwartet die Gäste ein regionaler Markt mit Produkten von heimischen Direktvermarktenden. Die Ausstellung zur ehemaligen Klosterkirche Notre Dame du Sacré Cœur gibt Einblick in das „Vorleben“ des imposanten Klosterbaus, in dem sich heute das Informationszentrum befindet. Infostände vermitteln Wissenswertes über die Projekte und die Arbeit des Naturpark-Vereins sowie über Veranstaltungen in der Kuppelhalle, die seit neuestem auch als Location für standesamtliche Trauungen zur Verfügung steht. Für Kinder bietet die „Steinwerkstatt“ Gelegenheit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

Mehrmals besteht die Gelegenheit, sich Führungen anzuschließen. Das Naturpark-Team zeigt bei kostenlosen Rundgängen das beeindruckende denkmalgeschützte Gebäude sowie die Ausstellung, die zum Saisonstart mit einem neuen Highlight aufwartet: Der Bereich Erdgeschichte und Fossilien wurde neugestaltet, um besser hervorzuheben, was unsere Region geotouristisch so einzigartig macht. So gibt es etwa viel Neues zum Anfassen und an einem Modell wird der Versteinerungsprozess anschaulich dargestellt.

Infos zur Veranstaltung mit dem vollständigen Programm sind auf der Naturpark-Website unter www.naturpark-altmuehltal.de/veranstaltungen zu finden.

Mit Stempelpass und Gepäcktransport

Arbeitsgemeinschaft „Fränkischer WasserRadweg“ traf sich in Muhr

Die Arbeitsgemeinschaft tagte im Muhrer Altmühlsee-Informationszentrum.


Im Altmühlsee-Informationszentrum in Muhr am See hat sich die Arbeitsgemeinschaft „Fränkischer WasserRadweg“ getroffen, um auf das Geschäftsjahr 2024 zurückzublicken. Die Bilanz fiel dabei positiv aus. Der Fränkische WasserRadweg verläuft als rund 460 Kilometer lange Fernstrecke durch das Fränkische Seenland, den Naturpark Altmühltal und das Romantische Franken. Vertreter aus allen drei Regionen waren in Muhr am See vor Ort, darunter der Landrat des Landkreises Roth Ben Schwarz, der stellvertretende Landrat des Landkreises Weißenburg Gunzenhausen Werner Baum sowie Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Tourismuskräfte aus den Orten und Gebieten an der Strecke.

Hans-Dieter Niederprüm, Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland, begrüßte die Gäste. Zum Auftakt nutzte Benedikt Kamm, der seit dem 1. Januar 2024 für die Route zuständig ist, die Gelegenheit, um sich vorzustellen. Der 28-jährige Projektmanager informierte die Anwesenden anschließend über die Marketingarbeit im Jahr 2024. Anzeigen, Advertorials und Social-Media Kampagnen sowie Messeauftritte wurden genutzt, um die Bekanntheit der Route zu steigern und Gäste zu gewinnen. Einen Anreiz, gleich mehrere Etappen zu radeln, bietet seit 2022 der Stempelpass: Für jeden geradelten Abschnitt gibt es einen Stempel in den Tourist-Informationen oder bei weiteren Partnern an der Strecke. Im Juni 2024 unterstützte die Arbeitsgemeinschaft die Redakteurin Katja Goll bei einer Pressereise. Die daraus entstandene Reportage zur Rundtour West durch das Romantische
Franken und das Fränkische Seenland erscheint am 20. Mai 2025 im „e-bike TOUREN
Magazin“. Auch die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Franken über dessen
Reisebeilage zum Thema Radeln wurde erfolgreich fortgesetzt. Bei den Anfragen, die auf die Beilage hin eingingen, lag der Fränkische WasserRadweg an der Spitze.
Von einer weiteren positiven Entwicklung berichtete Oliver Lowig, Geschäftsführer der Firma„Franken Radreisen“, die als Serviceanbieter Gepäcktransporte für mehrtägige Touren am Fränkischen WasserRadweg organisiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Buchungen 2024 gestiegen, wie Lowig erklärte. Die große Nachfrage für Gepäcktransporte am Fränkischen WasserRadweg habe auch einen wichtigen Beitrag zum Erfolg seines Unternehmens geleistet.
Dass der Fränkische WasserRadweg an Bekanntheit gewinnt, bezeugt unter anderem sein gutes Abschneiden beim „Bike & Travel Award 2025“. Die Leser des Magazins wählten ihn in der Kategorie „Die beliebtesten Touren in Deutschland“ auf den fünften Platz. Der Marketingmix soll daher, wie Benedikt Kamm erläuterte, im Jahr 2025 in bewährter Form fortgesetzt werden. Im Januar wurde bereits das Serviceheft zur Route nachgedruckt. Es kann kostenlos bestellt werden und steht online unter www.fraenkischer-wasserradweg.de zum ebenfalls kostenlosen Download bereit.

Leuchtturm der Wanderqualität

Der „Frankenweg“ im Seenland wurde erneut zertifiziert

Geschäftsführer Hans-Dieter Niederprüm vom Tourismusverband Fränkisches Seenland und seine Kollegin Heike Baumgärtner vom Naturpark Altmühltal mit den Vertretern der Regionen. Foto: NPA

Der „Frankenweg“ wurde erneut als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifiziert.
Frankens Vielfalt auf einer Wandertour erleben – das macht der „Frankenweg – Vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb“ möglich. Die Route, die vor 20 Jahren eröffnet wurde, hat nun erneut das Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ erhalten. Ein entdeckenswerter Teil der Tour verläuft durch das Fränkische Seenland.
Traditionell zeichnet der Deutsche Wanderverband neue und erneut zertifizierte „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ im Rahmen der Reisemesse CMT in Stuttgart aus. Auch der „Frankenweg“, der in diesem Jahr seinen 20. „Geburtstag“ feiert, erfüllte zum wiederholten Mal die Kriterien für das Siegel. Im Januar wurde die entsprechende Urkunde in der „Wanderhalle“ der Messe übergeben. Zu dem Anlass waren Vertreter von FrankenTourismus sowie der sechs Partnergebiete am Weg nach Stuttgart gekommen. Auch Hans-Dieter Niederprüm, Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland, war persönlich vor Ort. „Wir sind froh und stolz, mit dem ‚Frankenweg‘ einen Leuchtturm der Wanderqualität in unserer Region zu haben“, erklärte der Seenland-Geschäftsführer. „Die Kriterien des Deutschen Wanderverbands zu erfüllen, erfordert einiges an Engagement. Wir bedanken uns deshalb herzlich beim Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie bei den ehrenamtlichen Wanderwarten für ihre Unterstützung. Auch dem FrankenTourismus-Team gilt unser Dank: Ihm gelingt es seit 20 Jahren, mit dieser Route sechs unterschiedliche Urlaubsgebiete zu verbinden und dieses besondere Wandererlebnis auf einer Länge von 520 Kilometern möglich zu machen.“
Der „Frankenweg“ beginnt im Frankenwald. Durch die Gebiete Obermain.Jura, Fränkische Schweiz, Nürnberger Land und Naturpark Altmühltal führt er ins Fränkische Seenland. Hier erwartet die Wanderer zunächst ein märchenhaftes Naturschauspiel: Bei Wolfsbronn liegt eine „Steinerne Rinne“ im Wald. Das Wasser einer Quelle fließt über einen rund 128 Meter langen und teils über 1,5 Meter hohen Kalktuffdamm, der beständig weiterwächst. Danach geht es bergauf zum Schloss Spielberg, wo sich ein Panoramablick über das Fränkische Seenland bietet. Außerdem beeindruckt die Figurenwiese mit Werken des Bildhauers Ernst Steinacker, der lange im Schloss wohnte. Von der Anhöhe führt die Tour zurück ins Tal, nach Hechlingen am See und an den Hahnenkammsee, den ältesten See des Fränkischen Seenlands. An dessen Ufer wandert man weiter Richtung Süden und auf den Endpunkt der Strecke in Harburg zu.
Bildnachweis: Die Vertreter der angrenzenden Gebiete/TV Franken

Naturpark auf der CMT

Seit 20 Jahren ausgezeichnet: Urkunde für „Altmühltal-Panoramaweg“

Landrat Alexander Anetsberger (Mitte), 1. Vorsitzender des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal e.V., und Geschäftsführer Christoph Würflein (rechts) nahmen die Urkunde „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ von Erik Neumeyer, dem stellvertretenden Geschäftsführer des Deutschen Wanderverbandes, entgegen. Fotografin: Heike Baumgärtner, Naturpark Altmühltal

Mit rund 71.000 Gästen am ersten Wochenende ist die Reisemesse CMT in Stuttgart gestartet. Der Naturpark Altmühltal war zum Auftakt gleich mit zwei Ständen vor Ort, denn von Samstag bis einschließlich Montag öffnete die Themenmesse „Fahrrad- & WanderReisen“ ihre Tore. Dort überreichte der Deutsche Wanderverband die Urkunden für die Routen, die als „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ zertifiziert wurden, darunter der „Altmühltal-Panoramaweg“.

Seit 20 Jahren vergibt der Deutsche Wanderverband das Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ an Wege, die sich einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen haben. Der „Altmühltal-Panoramaweg“ wurde 2005, im Jahr seiner Eröffnung, zum ersten Mal ausgezeichnet. Er gehört damit zu den „Qualitätswegen“ der ersten Stunde. In regelmäßigen Abständen wird überprüft, ob die Kriterien weiterhin erfüllt sind, und anschließend wird das Siegel erneuert. Passend zum runden „Geburtstag“ der Route war es in diesem Jahr wieder so weit. „Der Altmühltal-Panoramaweg ist ein Aushängeschild für das Wandern in unserer Region. Vor 20 Jahren haben wir damit einen Prozess zur Verbesserung der Wanderqualität angestoßen, sodass Gäste heute aus einem ebenso hochwertigen wie vielfältigen Wegenetz auswählen können“, erklärte Landrat Alexander Anetsberger, der 1. Vorsitzende des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, der die Urkunde zusammen mit Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands, entgegennahm.

Dass Wanderurlaub nicht das einzige Top-Thema der Region ist, erlebte das Naturpark-Team am Messestand. „Das Interesse an den Angeboten rund ums Radeln war am größten, dicht gefolgt vom Thema Wandern“, berichtet Heike Baumgärtner. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal erlebte einen großen Andrang am Stand der Region, besonders am Montag, dem letzten Tag der Themenmesse. Für die verbleibenden Messetage ist das Naturpark-Team jetzt noch in Halle 6 vertreten. Mit Unterstützung aus den Orten Riedenburg, Eichstätt, Berching, Greding, Kinding und Kipfenberg als Vertreter der Limesgemeinden sowie Beilngries, Pappenheim und Weißenburg werden die Messegäste dort weiterhin zu allen Fragen rund um den Urlaub im Naturpark Altmühltal beraten. Und wenn die CMT am 26. Januar 2025 endet, geht es für die Touristiker schon weiter mit den Vorbereitungen für die nächsten Reisemessen.

Steinerne Rinne saniert

Ein besonderes Naturschutzgebiet im Landkreis

Zum Schutz der Steinernen Rinne Wolfsbronn hat der Naturpark Altmühltal den Wanderweg saniert: Geländer, Stege und Stufen wurden erneuert, neue Infotafeln informieren die Besucher über die Besonderheiten des Naturschutzgebietes.

Sie ist von jeher ein besonderer Anziehungspunkt für Erholungssuchende und Naturfreunde gleichermaßen– die Steinerne Rinne Wolfsbronn. Ob Wochenendausflug, Wandertag oder Feierabendrunde – hier ist immer etwas los. Auch der Altmühltal-Panoramaweg und der Frankenweg bringen viele Besucher zur Rinne. Bei einem Termin vor Ort wurden nun die Maßnahmen vorgestellt. Der 1. Vorsitzende des Naturpark Altmühltal e. V., Landrat Manuel Westphal, begrüßte die Anwesenden: Bürgermeister Cramer von der Gemeinde Meinheim, Hans-Dieter Niederprümm vom Fränkischen Seenland, Stephan Egerland von der Regierung von Mittelfranken, Jonas Liegl von der unteren Naturschutzbehörde Weißenburg-Gunzenhausen und die Mitarbeiter des Naturpark Altmühltal e. V., Geschäftsführer Christoph Würflein, Projektleiterin Christa Boretzki und Rangerin Anki Stockinger.

Betritt man als Besucher die Bereiche neben oder oberhalb der Rinne, so hinterlässt man im sumpfigen Boden schnell Trittspuren und Schäden. Der poröse Kalktuff, aus denen die Rinne besteht, ist zudem sehr empfindlich. Hier richten unachtsames Betreten oder Berühren nachhaltigen Schaden an, das Wachstum des Kalktuffs kann über Jahre gestört sein. Auch das die Rinne umgebende Naturschutzgebiet soll nur auf dem durchführenden Weg betreten werden. Da die vorhandenen Geländer und Wegeelemente teilweise morsch geworden waren, war eine Erneuerung und Erweiterung der vorhandenen Infrastruktur dringend notwendig, auch die Infotafeln waren in die Jahre gekommen,

Mit einem Förderantrag nach der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien (Bay. Umweltministerium) mit 90% konnte der Naturpark Altmühltal diese Maßnahmen finanzieren und abwickeln, um Besucherinnen und Besuchern ein ungestörtes Naturerlebnis zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Natur und deren sensible Teile zu schützen.

Die Fränkische Alb ist durch die Kalke und Dolomite des Jura geprägt. Steinerne Rinnen sind typisch für diese Karstgebiete, es sind geologische Besonderheiten und zugleich hochsensible, schützenswerte Biotope. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es insgesamt sieben Steinerne Rinnen. Die Steinerne Rinne Wolfsbronn und der sie umgebende Wald mit seinen Quellbereiche stehen als Naturschutzgebiet unter gesetzlichem Schutz, der Bereich ist zudem als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen.

Mit mind. 130 Metern Länge und einer Höhe von bis zu 1,50 Metern ist die Steinerne Rinne in Wolfsbronn wohl die beeindruckendste ihrer Art im Naturpark Altmühltal. Ohne menschliches Zutun hätte sie diese Ausmaße nicht erreicht. Familie Völklein aus Wolfsbronn kümmert sich seit fast 90 Jahren um die Rinne. Für den Erhalt der Rinne in dieser Ausprägung und Höhe ist es nämlich unerlässlich, dass Schäden an der Rinne selbst umgehend repariert werden, dass das überschüssige Hang-Wasser abgeleitet wird und dass nicht zuletzt auch bauliche Maßnahmen vorgenommen werden. Nur so kann die Rinne über so lange Zeit erhalten bleiben.

Projektleiterin Christa Boretzki plante und setzte die Maßnahme um, in enger Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde des Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen, der Regierung von Mittelfranken, mit Unterstützung des Eigentümers und des Bauhofs Meinheim sowie mit dem Know-How der beauftragten Garten- und Landschaftsbaufirma Richter aus Gunzenhausen. So errichteten die Fachleute über eine besonders feuchte Stelle einen mehrteiligen Steg. Das neue Geländer schützt nun nicht nur die Rinne, auch der Wald soll in diesem Bereich nicht betreten werden. Die vorhandenen Infotafeln wurden erneuert und ergänzt. Am Parkplatz findet man eine neue Wanderwegstafel – diese ist im neuen blau-grünen Kombi-Design von Naturpark Altmühltal und Fränkischen Seenland gestaltet, denn hier sind beide Tourismusregionen Hand in Hand aktiv. Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal e. V., dankte allen Beteiligten für die Unterstützung, und auch der Regierung von Mittelfranken für Förderung.

Franziska Kremer ist die Frau der FDP

Die Ansbacherin als Bundestagskandidatin nominiert

Franziska Kremer (links) ist die Bundestagskandidatin der FDP. Rechts Claudia Teichert aus Weißenburg, die unterlegene Bewerberin. Foto: Falk

Die 44 Jahre alte Diplompsychologin Franziska Kremer aus Ansbach-Eyb führt die FDP in den Bundestagswahlkampf.  Mit 8:17 Stimmen unterlag ihr Claudia Teichert, die Kreisvorsitzende aus Weißenburg.

Auf der Nominierungsversammlung im Parkhotel Altmühltal skizzierte Rainer Erdel, der Fraktionsvorsitzende der FDP im Ansbach Kreistag, die kommunalpolitischen Herausforderungen, die bestimmt sind von einem 49-Millionen-Euro-Defizit des Krankenhausverbunds ANregiomed mit den Standorten in Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg sowie den fünf medizinischen Versorgungszentren, in denen 2300 Mitarbeiter tätig sind. Er äußerte sich zuversichtllich, dass seine Partei am 23. Februar über die Fünfprozenthürde kommt.

„Wir haben in den letzten Tagen 35 neue Mitglieder bekommen“, sagte Bezirksvorsitzender Markus Lüling (Nürnberger Land), der die Hoffnung hegt, dass vom Kernklientel der FDP doch etliche wieder zur FDP zurück finden. 230 sind nämlich in den letzten drei Jahren der Ampel-Koalition ausgetreten. Lüling, der einzige Bezirksrat der Liberalen rühmt die „große Geschlossenheit“ von CSU, SPD, FDP und Grünen im Bezirkstag. Dramatisch ist seiner Schilderung nach die Finanzlage des Bezirks: „Wir haben eine Deckungslücke im Etat von 73 Millionen Euro. Selbst wenn wir alle freiwilligen Leistungen streichen würden, reicht das Geld nicht aus.“

Zwei Kandidatinnen stellten sich den 27 Stimmberechtigten zur Wahl:  Claudia Teichert (40), die Kommunikationsdesignerin und Marketingberaterin aus Weißenburg, und die Diplompsychologin Franziska Kremer aus Ansbach. Die 44-Jährige lebt mit ihrem Mann seit zwölf Jahren in der Bezirkshauptstadt und ist in der Erziehungsberatungsstelle des Landratsamts tätig. Den verunsicherten Wähler will sie mit einer „Wirtschaftswende“ begegnen. Es müsse an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden, um die Menschen finanziell nicht zu überfordern. –fa-

Artenreiche Wiesen

Im Naturpark Altmühltal ist man um eine vitale Natur bemüht

3. von links: Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal e. V., Christoph Würflein mit Fachbüro Dr. Frank Molder und Projektleiterin Christa Boretzki (nach links) mit Vertreterinnen und Vertretern höheren Naturschutzbehörden Mittelfranken, Oberbayern und Schwaben, der unteren Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände fast aller im Naturpark Altmühltal liegenden Landkreise und kreisfreien Städte Foto und Copyright: Naturpark Altmühltal

Arten- und blütenreiches Dauergrünland ist landesweit, aber auch im Naturpark Altmühltal stark vom Rückgang bedroht. Wie artenreiche Glatthaferwiesen erhalten oder auch neu angelegt werden können, dazu gibt es bereits viele gute Beispiele. Ein Fachgespräch zum Thema „(Wieder-)herstellung artenreicher Wiesen unter Verwendung von Naturraumsaatgut“ in der Geschäftsstelle des Naturpark Altmühltal (Südl. Frankenalb) e.V. in Eichstätt, griff diese Beispiele auf und bot die Möglichkeit, sich zur Thematik zu informieren und auszutauschen. Welche Methoden zur Neuanlage oder Aufwertung artenreicher Flächen gibt es? Welche Fördermöglichkeiten sind denkbar? Wie können Projekte gestaltet und organisiert werden? Diese und weitere wichtige Fragen wurden dargestellt und diskutiert. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes „Spenderflächenkartierung im Naturpark Altmühltal“ statt und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien (LNPR) gefördert.

Neben Vertreterinnen und Vertreter der Regierungen von Mittelfranken, Oberbayern und der Oberpfalz waren nahezu alle im Naturpark liegenden Landkreise bei der Veranstaltung vertreten – Mitarbeitende der unteren Naturschutzbehörden (uNBs) und Landschaftspflegeverbände (LPVs) der Landkreise Eichstätt, Weißenburg-Gunzenhausen, Roth, Neumarkt, Regensburg und Donau-Ries und der kreisfreien Stadt Ingolstadt.

Dr. Frank Molder und Lea Münch vom Fachbüro Baader Konzept in Gunzenhausen hatten im Auftrag des Naturpark Altmühltal e. V. über drei Jahre Flächen in sechs Landkreisen innerhalb des Naturpark Altmühltal begutachtet, die als Spenderflächen für den Übertrag von Mäh- und Druschgut geeignet sind. Dieses, im Naturraum gewonnene, Saatgut ist naturschutzfachlich besonders wichtig, da damit regionale Anpassungen oder Kleinarten von Pflanzen mit geringer Verbreitung berücksichtigt werden können. Mit diesem „Naturraum-Saatgut“ können bestehende artenarme Wiesen aufgewertet, oder neue Flächen angelegt werden. Dabei müssen jedoch diverse rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, wie der Referent Dr. Frank Molder ausführte.

Projekt „chance.natur“ startet

Umsetzung von „Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“


Im Altmühltal startet das neue Naturschutzgroßprojekt „chance.natur-Projekt Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu in München: „Das Projekt ist ein Gewinn für die ganze Region. Wir erhalten die einzigartigen Wiesenlandschaften als Heimat für seltene Vogelarten. Wir bewahren ein unverwechselbares Stück fränkischer Heimat für Einheimische und Touristen. Das schaffen wir nur gemeinsam mit der Landwirtschaft. Das Projekt baut auf freiwillige Beteiligung und unterstützt die naturverträgliche Entwicklung der Region.“ Das Projekt wird zu 75 Prozent mit Mitteln des Bundesumweltministeriums vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Der Freistaat Bayern und der Bayerische Naturschutzfonds beteiligen sich zusammen mit 15 Prozent, weitere 10 Prozent der Gesamtausgaben von 7,5 Millionen Euro steuert der Landkreis Ansbach bei.


Ansbachs Landrat Dr. Jürgen Ludwig weist auf die breite Zustimmung zum Projekt in seinem Landkreis hin. „Die Mittel sind gut angelegt für die Natur, für die Region und für die Menschen. Ziel des Projektes ist es nun, gemeinsam mit allen betroffenen Akteuren aus Land- und Wasserwirtschaft, Kommunen und Tourismus, Jagd und Fischerei die Lebensbedingungen für die Wiesenbrüter und viele andere Arten entlang der Altmühl und ihrer Nebengewässer zu verbessern“, so Ludwig.
Das Projekt unterstützt die naturverträgliche Nutzung der Wiesen im Altmühltal. Angestrebt wird ein ausgewogenes Nebeneinander von frühen und späten Schnitten, von gedüngten und weniger gedüngten Wiesen und Weiden. Einheimische und Besucher sollen dabei die einmalige Landschaft im Altmühltal
noch besser genießen können, wobei durch Maßnahmen der Besucherlenkung die Wiesenbrüter geschützt werden.


Der Bayerische Bauernverband und die betroffenen Landwirte haben schon in der mehrjährigen Planungsphase zum Projekt ihre Bereitschaft erklärt, kooperativ mitzuwirken. Bereits bisher haben die Landwirte durch ihr vorbildliches Engagement im Vertragsnaturschutz wesentlich dazu beigetragen, dass es im Altmühltal viele seltene Arten gibt.

In das Projekt war ursprünglich auch das mittlere Altmühltal (bis Treuchtlingen) im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen einbezogen. Der Kreistag lehnte die Beteiligung jedoch nach langer Auseinandersetzung mit Stimmengleichheit (30:30) ab.