Tag Archives: Altmühltal

Zur Naturpark-Schule zertifiziert

Urkunde für die Grundschule Nennslingen


Freuen sich über die Zertifizierung (v.li.): Birgitta Hohnheiser (Naturpark Altmühltal), Schulleiter Udo Beckstein, Landrat Manuel Westphal, Ann-Katrin Stockinger (Naturpark Altmühltal). Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen


Seit vergangenem Freitag ist es offiziell – die Grundschule in Nennslingen wurde als Naturpark-Schule zertifiziert und ist damit die erste ihrer Art im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Aus diesem Anlass hat Schulleiter Udo Beckstein zur Urkundenübergabe in die Grundschule eingeladen.
Gemeinsam mit dem Naturpark Altmühltal, der Bildungsregion altmühlfranken und dem Schulträger fasste die Grundschule Nennslingen zu Schuljahresbeginn den Entschluss, die Idee in die Tat umzusetzen.
Doch was ist eigentlich die Idee, die sich hinter dem Begriff Naturpark-Schule verbirgt? „Grundgedanke ist es, Kindern und Jugendlichen auf bildungsplanorientierter Basis Themen aus den Bereichen Natur und Kultur mit außerschulischen Partnern zu vermitteln. Diese Themen werden verbindlich und dauerhaft mit hohem Praxisbezug im Lehrplan verankert.“ (Verband Deutscher Naturparke e.V. – VDN)
Zusammen mit den Naturpark-Rangern und externen Partnern werden den Schülerinnen und Schülern durch Projekttage, Exkursionen und auch im Unterricht Themen rund um die biologische Vielfalt, Natur und Umwelt sowie die regionalen Besonderheiten nähergebracht. Im Schuljahr 2022/2023 fanden bereits eine Waldwoche und ein Stationenlauf zum Thema Natur statt.
Schulleiter Udo Beckstein und Bernd Drescher, 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Nennslingen, sind sich einig, mit der Auszeichnung zur Naturpark-Schule ein sinnvolles Projekt für alle Beteiligten an der Grundschule ins Leben gerufen zu haben, von dem die gesamte Schulgemeinschaft profitieren kann. Auch Landrat Manuel Westphal gratulierte zur Zertifizierung und lobte den Beitrag, den das Projekt zum
Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) leistet. Die Urkundenübergabe wurde außerdem durch den Schulchor unter der Leitung von Magdalena Stöhr musikalisch und thematisch passend umrahmt.
In den nächsten fünf Jahren wird die Schule gemeinsam mit den Rangerinnen Ann-Katrin Stockinger und Birgitta Hohnheiser vom Naturpark Altmühltal weitere Bausteine für die Schule entwickeln und umsetzen.

Story um Liebe und Rache

Restkarten für das Heimatschauspiel „Das Kreuz im Altmühltal“ erhältlich

Das Ensemble des Heimatschauspiels tritt am 21. und 22. Juli auf die Bühne.


Der Countdown läuft und wir bewegen uns mit Riesenschritten auf die Premiere des legendären Gunzenhäuser Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ zu. Genau 60 Jahre ist es her, als das Theaterstück zuletzt auf der sog. Waldbühne beim Röschelskeller zu sehen war – am 21. und am 22. Juli 2023 kehrt die spannende Story um Liebe, Eifersucht und Rache endlich ins Rampenlicht zurück. Anlässlich der 1200-Jahrfeierlichkeiten hat sich die Stadt Gunzenhausen um ein professionelles Ensemble bemüht und in der Weissenburger Bühne einen kongenialen Partner gefunden. Mehr als ein Jahr lang hat sich der Theaterverein mit dem „Kreuz“ als Thema auseinandergesetzt, den Text liebevoll und mit viel Fingerspitzengefühl bearbeitet. Entstanden ist eine modernen Rezeptionsgewohnheiten angepasste Inszenierung, die momentan eingeübt und perfektioniert wird. Voller Vorfreude blicken wir daher auf den 21. Juli 2023, denn dann feiert „Das Kreuz im Altmühltal 2.0“ seine Premiere auf der Falkengartenbühne. Der Ticketverkauf läuft gut, Restkarten sind allerdings noch erhältlich.
„Wir vom Stadtjubiläums-Orga-Team sind verkannte Romantiker und wollten das Heimatschauspiel „Das Kreuz im Altmühltal“ unbedingt im Jahr 2023 auf die Bühne bringen“, freut sich Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. „Immerhin wurde das Stück auch im Rahmen der 1100-Jahrfeier 1924 gezeigt. Mich begeistert und berührt, dass sich schon mehrere ehemalige Schauspielerinnen und Schauspieler gemeldet haben, die bei der letzten Aufführung in den 1960er-Jahren mitgewirkt haben und sich die Neuinterpretation keinesfalls entgehen lassen wollen. Auf die Neuinszenierung der Weissenburger Bühne bin ich sehr gespannt.“
Vor kurzem hat die Weissenburger Bühne die finale Besetzung der Rollen bekannt gegeben. So spielen Anne Pößnicker und Simon Schock als Hedwig und Burkhardt die Hauptrollen. Weiter zu sehen sind Edith und Mike Heckel als Fischerpaar Katharina und Anselm, Hartmut Röhl als Graf von Seckendorff, Iris Bauer als Gräfin Kunigunde und Cornelia Röhl als Ursula. Musikalisch begleitet wird das Ensemble von Herbert Gutmann. Die Regie übernimmt niemand Geringeres als der renommierte Thomas Hausner. Um die Kostüme kümmert sich Brigitte Brunner.
Wer noch eine Eintrittskarte ergattern möchte, der sollte sich schnellstmöglichst in der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 300 melden. Eine Karte kostet 18 Euro (15 Euro ermäßigt), die Platzwahl ist im reihenbestuhlten Falkengarten frei. Lassen Sie sich das nicht entgehen!

Eigene Stärken bewusster herausstellen


Regionale Wertschöpfung bei Energie, beim Stein und im Tourismus


In einer öffentlichen Arbeitskreissitzung im Rahmen der Neuaufstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes Altmühltal in Alesheim wurde eine bisher noch zu geringe regionale Wertschöpfung bei der Energienutzung, bei veredelten Steinprodukten und auch im Bereich des Tourismus als künftige Herausforderungen angesehen. In der von Franziska Burlefinger vom Büro „Herb und Partner“ moderierten Sitzung wurden aber auch die enormen Schwierigkeiten analysiert, die hier bisher einer Verbesserung der Situation im Wege gestanden haben. Aber alle Beteiligten waren sich einig, dass die dafür investierten Anstrengungen es wert sind, konkreter in Angriff genommen zu werden.

Bei der Nutzung der erneuerbaren Energien werden aktuell bereits weitreichende Aktivitäten gebündelt, um z.B. Wind-, aber auch Fotovoltaik-Standorte interkommunal zu sichern und dabei vor allem den Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten einzuräumen, sich hier selbst wertschöpfend einzubringen. Denn nichts erregt derzeit die Gemüter in den Dörfern mit Energienutzungspotenzialen aktuell mehr, als das Interesse externer Dienstleister sich mit hohem Kapitaleinsatz Flächen zu sichern, die später einer regionalen Wertschöpfung nicht mehr zur Verfügung stehen. Die hier neu entstehenden interkommunalen Bündnisse zwischen Kommunen und der an Zukunftsperspektiven ihrer Heimat interessierten Bürgerschaft eröffnet jetzt Potenziale für die Stärkung des ländlichen Raums. Alle beteiligten Akteure waren sich einig, dass diese Chance nun unbedingt genutzt werden muss, um die Dörfer vital zu erhalten und weiterhin hohe Lebensqualität zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang erlangen auch die in einigen Kommunen schon errichteten Nahwärmenetze eine wachsende ökonomische Bedeutung, die aber auch für einen konstruktiven Zusammenhalt in den Dorfgemeinschaften beitragen. Und letztlich kann auch die Sichtbarmachung heimisch erzeugter regionaler Energie dazu beitragen, dass für dieses Produkt dann auch im Altmühltal eine gezielte Nachfrage entsteht. Wenn es gelingt, die regional erzeugte Energie auch über einen regionalen Anbieter nachvollziehbar als solche zu identifizieren, können Energiekundinnen und -kunden überhaupt erst einmal die ja heute überall mögliche Entscheidung treffen, woher sie diese tatsächlich beziehen möchten. Diese Energie-Thematik wird daher eine zentrale Rolle bei der Neuaufstellung des ILE-Konzeptes Altmühltal spielen.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation bei der regionalen Wertschöpfung im Bereich der heimischen Steinindustrie. Denn dieser regional in teilweise weltweit geschätzter Qualität vorhandene Rohstoff befindet sich im Besitz etlicher Privat-Unternehmen. Und diese verfolgen mitunter Produkt- und Vermarktungsstrategien, die nicht zwingend nur auf regionale Wertschöpfungspotenziale setzen. Aber weil mit der abbauenden und verarbeitenden Steinindustrie zahlreiche Arbeitsplätze gesichert und darüber auch Steuereinkünfte generiert werden, muss die Anerkennung dieses Wirtschaftszweiges in der Region deutlich verbessert werden. Mit dem Zusammenschluss der „5 steinreichen Gemeinden“ wurde zwar ein interkommunaler Anfang gemacht, aber es fehlen nach wie vor umfassende Impulse zur Wertschätzung der Steinindustrie im öffentlichen Bewusstsein der Region. Es wird daher ein Ziel des fortzuschreibenden ILE-Konzeptes sein, dass in den weiteren Diskussionen hier für zukunftsfähige Lösungsansätze definiert werden.

Dies gilt auch für den Aufbau buchungsfähiger touristischer Produkte, denn das ist der in der Region liegende Schwerpunkt von Aktivitäten für eine bessere regionale Wertschöpfung aus dem Tourismus, während alle Vermarktungs- und Vertriebskompetenzen bei den jeweiligen Tourismus-Destinationen liegen. Und die erst jüngst erfolgte Gold-Auszeichnung von Meinheim als Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat ja das Potenzial der Region an diesem Fall nochmals nachdrücklich unterstrichen. Daher soll eine Inwertsetzung von „Golddörfern“, aber auch die in der Steinindustrie liegenden Potenziale in der kommenden Arbeitskreissitzung für die ILE-Fortschreibung nochmals aufgegriffen werden.
Diese Versammlung ist wieder offen für alle interessierten Akteure aus der Region und findet am
Montag, 17. Juli um 19:30 im „Moarhof“ in Dittenheim, Windsfeld 10 statt.


DIETER POPP

Draußen studieren

Einzigartiger Studiengang startet am Adventure Campus im Altmühltal

Die Hochschule für angewandtes Management (HAM), Bayerns größte private Hochschule mit rund 4.000 Studierenden, bietet ab dem Wintersemester 2023/24 einen innovativen und einzigartigen Dual+ Studiengang mit den vier Schwerpunkten Existenzgründung, Tourismus und Outdooraktivitäten, Erlebnispädagogik sowie Leistungscoaching an.

Die Outdoorbranche boomt. Ausgelöst durch die Pandemie hat die Nachfrage nach Outdoorsport und naturnahen Erlebnissen extrem zugenommen. Neue Anforderungen sorgen bereits jetzt für einen signifikaten Fachkräftemangel in der Branche. „Um genau dieser Nachfrage nach authentischen und naturnahen Erlebnissen nachzukommen, benötigen Anbieter und Einrichtungen der Szene dringend gute Fachkräfte, die es derzeit am Markt kaum gibt“, erläutert Sami Sigl, Geschäftsführer und Studiengangsmanager für Outdoor Studies am Adventure Campus Treuchtlingen im Altmühltal. Die HAM reagiert mit dem neuen Studiengang „Outdoor Studies“ auf die Veränderungen der Branche und kombiniert eine akademische Ausbildung mit viel praktischer Arbeit im Unternehmen. Dazu entwickelte die Hochschule das Konzept eines dualen Studiengangs innovativ weiter. Mit Dual+ haben die Studierenden die einzigartige Möglichkeit ihr Studium noch stärker in der Praxis und wortwörtlich draußen zu absolvieren und wichtige Berufserfahrungen zu sammeln. Die Studieninhalte, die unter anderem in Präsenz am Adventure Campus erlernt werden, sind dabei stets praxisorientiert. Unter betriebswirtschaftlichen Aspekten werden in Modulen wie Outdoor Erste Hilfe und Leadership & Guiding an Fallbeispielen und mit Rollenspielen gelernt, wie Rettung in der Natur funktioniert. Was zu tun ist, um eine Gruppe sicher durch die Wildnis zu führen und was bei Outdoorübernachtungen zu beachten ist. Erlebnispädagogische Inhalte werden draußen umgesetzt indem man beispielsweise als Team eine Jurte aufgebaut und über dem Feuer gekocht wird. Klingt simple, hat aber hohe pädagogische Effekte für verschiedenste Gruppen. In Modulen wie Water- & Landbased Actitivies erleben die Studierenden ihre eigenen Bergsporthighlights und können sich in verschiedensten Outdoorsportarten ausprobieren und wissen am Ende ihres Studiums wie diese sicher angeleitet, organisiert und kalkuliert werden. Während Outdoorübernachtungen lernen die Studierenden anhand eigener Erfahrungen was Persönlichkeitsentwicklung bewirken kann. Immer präsent im Studium: die Nachhaltigkeit mit Ressourcen und Natur. Leidenschaft und Anpacken ist Voraussetzung für diesen akkreditierten und staatlich anerkannten Bachelor of Arts.

Mithilfe von über 50 Stellen hochkarätiger Partner aus der Outdoor Branche wird der Praxisbezug des Studiums sichergestellt. „Durch das Dual+ Modell sammeln die Studierenden nicht nur wertvolle Berufserfahrungen in der Branche, sondern können Studienleistungen zum Teil gleich direkt im Unternehmen ablegen. So können wir die dringend benötigten Fachkräfte ausbilden und gleichzeitig über die gesamte Studiendauer, die in der Regel drei Jahre dauert, bereits ins Unternehmen integrieren“, verdeutlicht Prof. Dr. Manuel Sand, Professor für Outdoorsport und Adventuremanagement.

Das sehr flexible und praxisnahe Dual+ Studienmodell der HAM kombiniert die Vorteile eines virtuellen Studiums mit denen eines Präsenzstudiums. Die Studierenden können sich untereinander während vier bis fünftägigen Präsenzphasen vernetzen und flexibel online neben der beruflichen Ausbildung lernen. Noch dazu, wird die Studiengebühr durch das Unternehmen übernommen und on top gibt es ein individuelles Gehalt für die Studierenden. Die Firma bekommt dafür über drei Jahre und eventuell darüber hinaus eine hochqualifizierte Fachkraft. Laut HAM Präsident Prof. Dr. Gerhard Blechinger sind Studierende, die neben dem Studium arbeiten nicht nur zielstrebiger und erfolgreicher, sie finden durch die Integration ins Berufsleben schon während dem Studium einen passenden Job. Gerade für die teils saisonsabhängige Outdoorsportszene bietet sich dieses Studienmodell an, da Präsenzphasen, Onlinephasen und die Zeiten im Unternehmen individuell abgestimmt werden.

Die Präsenz von Outdoor Studies findet an Europas einzigem akademischen Adventure Campus in Treuchtlingen statt, der durch seine Lage im Altmühltal und die vielfältigen Outdoorsportmöglichkeiten hervorragend als Studienort geeignet ist. Neben Übernachtungsmöglichkeiten in Einzel-, Doppel-, und Mehrbettzimmern können Studierenden auch draußen z.B. in einer Jurte oder in Hängematten schlafen und dadurch ihr individuelles Studienleben kreieren. Für die Präsenzblöcke bietet der Adventure Campus mit eigener Boulderhalle, Freizeitbereichen, Multimediastudio, Slacklinepark, Klettersteinbrüche, Wassersportmöglichkeiten oder den Mountainbiketrails und Kanuwanderungen in nächster Nähe das perfekte Basecamp für ein unvergessliches Studienerlebnis mit vielen Praxisinhalten. Raus aus dem Hörsaal wird hier wörtlich genommen!

Der Studiengang Outdoor Studies startet zum Wintersemester 2023/2024. Interessierte können sich ab jetzt bewerben: www.fham.de/studiengaenge/bachelor/outdoor-studies/

Mehr Lebensqualität

Arbeitsgemeinschaft „Integrierte Ländliche Entwicklung Region

Das Bürgerhaus mit Dorfladen Alesheim gehört zu den bereits umgesetzten Projekten der Ländlichen Entwicklung aus dem bisherigen Prozess.

In einer öffentlichen Auftaktveranstaltung für die Neuaufstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes Altmühltal wurden die Daseinsvorsorge und die weitere Sicherung der hohen Lebensqualität als zentrale Herausforderungen für die künftige interkommunale Zusammenarbeit angesehen. 1.Bürgermeisterin Dr. Dr. Kristina Becker begrüßte als Vorsitzende der ILE-Region zahlreiche interessierte Teilnehmende aus allen 8 Kommunen und stellte das den Fortschreibungsprozess begleitende Büro „Herb und Partner“ aus Buttenwiesen vor. Zur ILE-Region Altmühltal zählen Alesheim, Markt Berolzheim, Dittenheim, Langenaltheim, Meinheim, Pappenheim, Solnhofen und Treuchtlingen. Dabei wies die Vorsitzende Dr.Dr. Becker nochmals auf die Ziele der Ländlichen Entwicklung und vor allem auf den besonderen ILE-Ansatz hin. Unter dem Motto „Gemeinsame Stärken bündeln“ soll es darum gehen, mit den Menschen der Region neue Ideen und Anregungen aufzugreifen, um daraus tragfähige Zukunftsstrategien zu konzipieren sowie konkrete Umsetzungsmaßnahmen aufzustellen. Seit 2013 wurden dabei in der ILE-Region bereits viele gemeinsame Erfolge dieser interkommunalen Kooperation erreicht. Nun steht die Region aber vor der Herausforderung, neue Zukunftsperspektiven für die kommenden 5 Jahre zu entwickeln, um damit für Daseinsvorsorge und Lebensqualität wertschätzende Impulse zu bieten. Und dafür ist die interkommunale Struktur der ILE-Region eine ausgezeichnete Plattform.

Franziska Burlefinger und Verena Hurler vom begleitenden Büro „Herb und Partner“ konnten bereits erste erhobene Ergebnisse und Einschätzungen vorstellen und Hinweise auf Potentiale für eine konstruktive Weiterentwicklung bieten. Diese bezogen sich vorrangig auf die Handlungsfelder „Wirtschaft, Gewerbe und Energie“, „Mobilität und Grundversorgung“ sowie „Orts- und Innenentwicklung“, aber auch sehr viele weitere Schwerpunkte wurden angesprochen, die in der ILE-Region eine hohe Bedeutung besitzen. Während es im Bereich des Aufbaus von Bürgerenergie-strukturen schon sehr hoffnungsvolle Ansätze gibt, bestehen bei der Erhaltung regionaler Wertschöpfungsketten, in der Nutzung der Zukunftsperspektiven ehemaliger landwirtschaftlicher Bausubstanz, bei der Qualität des Mobilitätsangebots oder beim Ausbau touristischer Produkte noch Potenziale, die es zukünftig zu nutzen gilt.

Um die vielen guten Ideen dieses Auftakts jetzt konkretisieren zu können und dann in ein neues Zukunftskonzept für die ILE-Region einzubinden, sollen jetzt auch noch weitere lokale Akteure durch die Einladung in Arbeitskreise integriert werden. Zu einem ersten Arbeitskreis werden daher alle Interessenten eingeladen, um mit eigenen Anregungen und Erfahrungen an der Umsetzung künftiger Projekte teilzunehmen. Denn das Motto „Gemeinsame Stärken bündeln“ wird auch weiterhin gelten. Zu diesem ersten Arbeitskreis wird für den Montag 19. Juni um 19:30 in das Bürgerhaus Alesheim, Weimersheimer Str. 3 eingeladen und es sollten sich dazu alle angesprochen fühlen, die einen Beitrag in die Zukunft ihrer Heimat leisten wollen.

Dabei werden u.a. folgende Themen angesprochen und dabei nach gemeinsamen Lösungen gesucht:
*Wie erhalten wir regionale Wertschöpfung – ist eine Regionalmarke der richtige Weg?
*Unsere Mobilität der Zukunft – welche Chance hat hier die ILE-Region?
*Kennen wir die ungenutzten Leerstandpotentiale – Vitalitäts-Check als Brücke zur Lösung?
*Wie können wir die Grund- und Mittelschulstandorte dauerhaft sichern?
Aber natürlich können auch andere Themen angesprochen werden und es wird natürlich auch noch zu weiteren Beteiligungssitzungen eingeladen.
Die ILE-Vorsitzende Dr.Dr. Kristina Becker und Franziska Burlefinger vom Büro Herb und Partner freuen sich auf engagierte und zahlreiche Akteure mit Interesse an der Zukunft der eigenen Region.

Die Juden in Markt Berolzheim

Daniel Burmann hat umfangreiche Dokumentation vorgelegt

Das 1998 auf Initiative des seinerzeitigen Bürgermeisters Hermann Bauer errichtete Sühnemal in der „Hölle“ erinnert an die jüdische Vergangenheit des Orts. Foto: Daniel Burmann

„Er hat der jüdischen Seele seines Orts ein Denkmal gesetzt“, sagt der Publizist Dr. Rafael Seligmann, dessen Oma Klara Engel in der Altmühltalgemeinde Markt Berolzheim lebte, und er spricht von einem „rettenden Werk“, wenn er die jetzt erschienene Dokumentation „Juden in Markt Berolzheim“ vor sich hat. Der junge Lokalhistoriker Daniel Burmann hat Fakten und Erinnerungen an die ehemalige jüdische Gemeinde in fünfjähriger Recherche zusammengetragen. Adam Löwensteiner, ein heute in den USA lebender Nachkomme , bringt es auf den Punkt: „Hoffentlich können wir alle aus diesem Buch lernen und die Welt zu einem besseren Ort machen“. Der Autor will auf 614 Seiten aufklären und eine Mauer des Schweigens einreißen, indem er die jüdische Geschichte seines Heimatorts kritisch reflektiert.

Markt Berolzheim war ein Ort wie viele andere, dessen Menschen in politisch stürmischen Jahren dem nationalsozialistischen Gedanken verfallen waren, aber es war auch ein besonderer Ort: mit einer jüdischen Gemeinde (1812 lebten dort 174 Juden = 20 Prozent der Bevölkerung), einer Synagoge, einer Schule und einem Ritualbad (Mikwe). Vergleichbar sind in der Region nur Gunzenhausen, Altenmuhr, Cronheim, Heidenheim, Hainsfarth, Ellingen, Pappenheim und Treuchtlingen. Bis zur Errichtung eines Sühnemals 1998 in der „Höll“, dem Standort des früheren Gotteshauses, das in der Pogromnacht im November 1938 zum Brandopfer wurde, hat es in der Ortschaft keine Erinnerungskultur gegeben. Lediglich die Namen der jüdischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg für Deutschland kämpften und starben, sind dort in Stein gemeißelt.  Somit schließt das Buch des engagierten Polizeibeamten eine Lücke.  Der Autor versteht es nicht als eine Abrechnung mit Tätern und ihren Taten, er will den Opfern ein Gesicht geben.

Mehrere Juden besaßen schon im 16. Jahrhundert Äcker in der Gemeindeflur und Historiker stoßen schon 1602 auf eine Synagoge im Dorf. Die aber brannte  mit fünf Nebengebäuden 1650 nieder und wurde bis 1688 wieder aufgebaut, und zwar in der „Hölle“, einem Quartier, das erst später zum Zentrum jüdischen Lebens wurde. Auch sie fiel der großen Brandkatastrophe von 1783 zum Opfer, das 81 Häuser und 50 Scheunen vernichtete. Nach dem „Kreuzerbuch“ von 1793 gab es im Dorf 38 jüdische Hausbesitzer und hundert Jahre waren noch 103 Juden registriert. Immerhin waren 1928 noch 74 Israeliten neben 940 Protestanten und 32 Katholiken in der Gemeinde gemeldet. Viele Juden nutzten das Judenedikt von 1813, das ihnen in Bayern die Religionsfreiheit einräumte, ferner die freie Berufswahl, den Grundbesitz und das Bürgerrecht.  Sie agierten vornehmlich als Viehhändler, unterhielten Manufakturen  für Öl und Fett,  für Kurz- und Rauchwaren und handelten mit Viktualien und Schnittwaren.

Die politischen Verwerfungen der zwanziger und dreißiger Jahren signalisierten den jüdischen Mitbürgern auch im Altmühltal, dass ihnen ungemütliche Zeiten bevorstanden. Ihren ersten großen Auftritt in Markt Berolzheim hatten die Nationalsozialisten schon  1926 anlässlich der Reichstagswahl (27 Prozent wählten NSDAP, im Reichsdurchschnitt waren es nur 2,6 Prozent, in Bayern 6,2 und in Mittelfranken 8,8 Prozent). Der Frankenführer Julius Streicher sah sich veranlasst,  den Berolzheimern seine Reverenz zu erweisen (1928). Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 entfielen 79 Prozent auf Adolf Hitler und bei der Reichstagswahl im gleichen Jahr waren es 77 Prozent (im Reich 37,3). Zu dieser Zeit lebten in der Altmühltalgemeinde noch 65 Juden.

Es häuften sich die judenfeindlichen Angriffe. 1934 verletzten Gunzenhäuser SA-Leute den Berolzheimer Juden Arthur Kahn. Auf eine Strafverfolgung „verzichteten“ die polizeilichen Organe, stattdessen kam der Angegriffene für 18 Tage in „Schutzhaft“.  Ein anderer Fall: Adolf Bermann wurde von seinem früheren Knecht verprügelt.  Juden wurden mehr und mehr vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Emanuel Engel, der letzte jüdische Gemeinderat, verlor sein Amt, und die 16 Juden in der 67-köpfigen Feuerwehr durften nicht mehr ihren Dienst tun.  Großen Aufruhr gab es im Dorf, als im „Stürmer“, dem Schmähblatt des Frankenführers, ein Beitrag des Berolzheimer Bauern Ludwig Stoer zu lesen war, in dem er dafür eintrat, alle jüdischen Männer zu sterilisieren und ihnen die Anstellung deutscher Dienstmädchen zu verwehren.  Ein Opfer der Demütigungen war auch der Viehhändler Abraham Löwensteiner. Er soll verbotenerweise eine Kuh geschächtet haben, worauf ihn die Berolzheimer mit dem Schild „Ich bin die größte Judensau“ durchs Dorf trieben. Die Einheimischen sahen keine Skrupel mehr angesichts der Gewalt gegen die Juden. Ludwig Stern, der letzte  Lehrer der jüdischen Schule, der bei einem „Straßenkampf“ übel zugerichtet und von Kindern mit Steinen  beworfen wurde, emigrierte in die USA.

Was folgte, war die Pogromnacht, verharmlosend auch „Reichskristallnacht“ genannt.  Kreisleiter Johann Appler  sandte aus Gunzenhausen den Befehl: „Die Synagoge ist niederzubrennen. Den Juden ist das Leben ungemütlich zu machen.“ In der Nacht zum 10. November 1938 brannte folglich die Synagoge nieder, die Judenhäuser wurden brutal gestürmt, die Bewohner  von der geheim beauftragten SA zum Teil misshandelt. Der Ortsgruppenleiter der NSDAP, der Bürgermeister und der SA-Führer waren dabei.  An die 30 „Akteure“ aus dem Dorf, aus Wettelsheim und Trommetsheim, gingen gegen die Juden vor. Hermann Stern und seine Frau sprangen aus dem Fenster ihres Hauses oder wurden dazu gezwungen. Sie verletzten sich schwer („Erschlagt mich doch!“), aber erst am nächsten Morgen kam Hilfe – zu spät, denn der Mann starb wenig später im Fürther Krankenhaus. Von den damals noch im Ort lebenden 24 Juden wurden 21 noch in der Nacht in das Gunzenhäuser Gefängnis gekarrt. David Herz (53), Arthur Hirsch (58), Abraham Löwensteiner (55), Stefan Schönwalter (18), Wilhelm Schönwalter (54), Siegfried Schönwalter (52) und Albert Schönwalter (46) kamen im Gefängniszug nach Dachau, die anderen kehrten nicht mehr in das Dorf zurück.  Autor Burmann zitiert die Prozessakten späterer Jahre, aber er nennt keine Namen der Täter, um den dörflichen Frieden zu bewahren.

Dieses Foto der ehemaligen Synagoge ist die einzige Darstellung des bis 1938 existierenden jüdischen Gotteshauses. Das zweigeschossige Haus hatte die Maße 9,50 mal 15,50 Meter. Es beherbergte auch die Elementarschule. Archivfoto

Es begann die Arisierung jüdischen Vermögens. Sechs jüdische Anwesen mitsamt ihren Feldern gingen  ohne rechtliche Grundlage für läppische Beträge an die neuen Besitzer. Adolf Bermann erhielt für sein Wohnhaus, den Stall und die Scheune 5000 Reichsmark. Immerhin: in einem Fall musste die Gemeinde später Wiedergutmachung in Höhe von 10000 RM zahlen.  Siegfried Schönwalter, der letzte Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Markt Berolzheim, veranlasste 1946 von den USA aus ein Anklageverfahren (Registriernummer 835 bei der Staatsanwaltschaft Ansbach), das auch heute noch einsehbar ist.  Auf der Anklagebank saßen 1949 18 Berolzheimer. Wie Daniel Burmann notiert, gab es drei Haftstrafen von drei, fünf und acht Jahren, in einem vierten Fall rechnete der Richter die Internierungszeit an. Alle anderen wurden freigesprochen. Abweichend davon nennt der Historiker Falk Wiesemann in seiner Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Gemeinden zehn Verfahrensbeteiligte, von denen fünf eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und drei Monaten bis zu zwei  Jahren und acht Monaten erhielten. Der Spruchkammervorsitzende beschwerte sich, „dass die Bürger von Markt Berolzheim die Arbeit der Kammer nicht in dem Maße unterstützt hätten, wie es wünschenswert gewesen wäre“.

Daniel Burmann hat, soweit sie nicht schon bekannt waren,  die Hinterbliebenen der jüdischen  Berolzheimer ausfindig gemacht und mit ihnen das Leben und Werk der Vorfahren akribisch dokumentiert, denen es trotz vieler Widrigkeiten gelungen war, ihr Leben in Freiheit neu zu ordnen. Etliche konnten das nicht mehr, denn sie sind in den Hartheim (Österreich), Fort IX (Köln),  im Lager Jungfernhof (Lettland) sowie in den Konzentrationslagern Ausschwitz, Sobibor und Treblinka (Polen) umgekommen.

WERNER FALK

„Juden in Markt Berolzheim – Schicksal einer jüdischen Landgemeinde“ von Daniel Burmann, 614 Seiten, 39,95  Euro, erhältlich in den Buchhandlungen Fischer und Renner in Gunzenhausen, Meyer in Weißenburg, Korn in Treuchtlingen sowie in der Apotheke in Markt Berolzheim.

Schönste Wanderregion 2023

Auszeichnung für den Naturpark Altmühltal

Der Radweg im Altmühltal wird immer wieder prämiert, erst jetzt beim „Trekking Award 2023“.

Der Naturpark Altmühltal hat im Online-Voting des „Wir-Leben-Outdoor“-Magazins überzeugt und beim „Trekking Award 2023“ in der Kategorie „Wanderregionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz“ den ersten Platz belegt. Insgesamt waren 79 Wanderwege und -gebiete nominiert. Rund 46.000 Stimmen wurden abgegeben, wobei nicht nur die Leserschaft des Magazins teilnehmen konnte, sondern alle, die sich für das Thema interessieren.

Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, zeigte sich erfreut über den Erfolg: „Das Ergebnis ist ein Beleg für die Beliebtheit des Naturparks als Wanderziel sowie eine Bestätigung für die Arbeit, die wir als Tourismusverband Naturpark Altmühltal mit Partnern vor Ort leisten, um für das hohe Qualitätsniveau der regionalen Wanderangebote sorgen.“

Auf Fossiliensuche

Besuchersteinbruch auf dem Blumenberg startet in die Saison 2023

Freuen sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Pächterin des Besuchersteinbruchs Blumenberg (von links): Christoph Würflein (Naturpark Altmühltal), Olivia Schönhofer (Steinbruch Blumenberg), Dr. Christina Ifrim (Juramuseum), Georg Bergér (Museum Bergér)

Der Blumenberg zwischen Eichstätt und Schernfeld gehört zu den bedeutendsten Fossilienlagerstätten im Naturpark Altmühltal. Über 800 verschiedene Fossilienarten wurden hier in den Solnhofener Plattenkalken bisher gefunden.

Besondere Berühmtheit erlangte im 19. Jahrhundert ein Original des seltenen Urvogels Archaeopteryx, der heute als „Berliner Exemplar“ im Naturkundemuseum Berlin zu bewundern ist.  Auch außergewöhnliche Libellen und ein Fisch, der mitsamt seiner Beute im Maul versteinert wurde, wurden aus den Kalkschichten geborgen. Zu sehen sind diese Funde im nahen Museum Bergér auf dem Harthof und im Jura-Museum auf der Willibaldsburg.

Um allen die Fossiliensuche zu ermöglichen, hat der Landkreis Eichstätt bereits vor über 40 Jahren den Besuchersteinbruch Blumenberg erschlossen. Insbesondere Schulklassen und Familien mit Kindern gehen hier seitdem auf eine spannende Schatzsuche. Zwar haben die Hobbysammler seither noch keinen Archaeopteryx gefunden – Ammoniten in ihrer unverwechselbaren Schneckenform oder Haarsterne – hübsche Verwandte heutiger Seeslilien findet nahezu jeder.

Der Besuchersteinbruch Blumenberg ist ein zentraler Bestandteil im geotouristischen Netzwerk des Naturpark Altmühltal, unverzichtbar für den Geo-Standort Eichstätt/Schernfeld mit dem Jura-Museum, dem Museum Bergér und dem Umweltstudienplatz der Jugendherberge Eichstätt.

Seit dieser Saison kümmert sich die neue Pächterin, Olivia Schönhofer, engagiert um die Steinbruchbesucher. Am Kiosk erhält der Gast notwendige Utensilien für die Fossiliensuche wie Hammer und Meißel, sachkundigen Rat, wie Platten richtig geborgen und gespalten werden, und anschließend eine erste Einschätzung, was man gefunden hat. Besonders an heißen Tagen schätzen die Besucher zudem das Angebot kühler Getränke und das Bauernhof-Eis aus der Region.

Der Steinbruch öffnet bis 5. November Dienstag bis Sonntag sowie feiertags von 10:00 bis 16:00 Uhr. Bei sehr schlechtem Wetter kann der Steinbruch allerdings geschlossen bleiben. Aktuelle Infos dazu gibt es unter der Telefonnummer 0176 53005882.

Neu in dieser Saison ist eine Fossilien-WEB-App, basierend auf der technischen Basis des Internetauftrittes des Naturparks, mit der die Funde der Besucherinnen und Besucher erstmals schon im Steinbruch digital erfasst werden können.

So kann erstmals ein umfassenderer Überblick über die Funde im Besuchersteinbruch gewonnen werden. Durch die digitale Funderfassung erhofft man sich neue Erkenntnisse über die dortige jurazeitliche Lebenswelt und einen verbesserten Fundnachweis.  

In Auftrag gegeben und finanziert hat die Fossilien-WEB-App der Landkreis Eichstätt.  Konzept und Umsetzung lagen in den Händen des Informationszentrums Naturpark Altmühltal Eichstätt. Wissenschaftlich begleitet und beraten wurde das Entwicklerteam von Frau Dr. Christina Ifrim vom Jura-Museum.

Die Erfassung startet voraussichtlich am 1. Juni. Sollte sich die App in der Praxis bewähren, kann sie auch in anderen Besuchersteinbrüchen im Naturpark genutzt werden.

Mehr Gäste mit Deutschlandticket?

Das Infomobil des Naturpark Altmühltal warb in Sachsen und Bayern

In Jena herrschte reger Andrang am Infostand des Naturpark Altmühltal, der in der Fußgängerzone aufgestellt war.

Die Neugier auf die Region in Bayerns Mitte wecken, Interessierte persönlich beraten, konkrete Tipps in Sachen Unterkünfte und Freizeitspaß vermitteln – das ist das Ziel der Werbetouren des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal. Vom 8. bis 12. Mai 2023 ist das Infomobil wieder unterwegs gewesen.

Dabei stand das Thema „Anreise“ mehr als sonst im Fokus, wie Heike Baumgärtner, die stellvertretende Geschäftsführerin des Tourismusverbands, berichtet: „Es gab gezielte Fragen nach den Möglichkeiten, mit dem Deutschlandticket anzureisen.“   Die klimafreundliche Mobilität ist für den Naturpark schon lange ein wichtiges Thema. Mit Projekten wie dem Rufbus „VGI Flexi“ ist es gelungen, viele Orte besser in das Netz des öffentlichen Nahverkehrs einzubetten. Diese konnten nun, wie auch die Orte mit Bahnhalt, bei den Nutzern des Deutschlandtickets besonders punkten. Im Vordergrund standen für die Passanten aber weiterhin die Top-Themen der Urlaubsregion: „Neben Unterkunftsmöglichkeiten und Camping waren auch Wander- und Radtouren sowie alle Angebote für Familien – vom Dinopark über das Fossiliensammeln bis zu Kanutouren – sehr gefragt“, erzählt Heike Baumgärtner.

Eine Woche lang besuchte das Naturpark-Team Städte in Sachsen und Franken. Die erste Station war Chemnitz, wo der Infostand am Roten Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, die Blicke auf sich zog. Es folgten Gera, Jena und Coburg. Zum Abschluss präsentierte sich der Naturpark Altmühltal in Würzburg direkt am Vierröhrenbrunnen. Jeweils von 10 bis 18 Uhr war das Team vor Ort, um Fragen zu beantworten sowie Broschüren, Flyer und Karten zu verteilen. 33 Mitglieder des Tourismusverbands – Städte, Landkreise und Freizeitanbieter – waren mit eigenem Infomaterial vertreten. Vor allem in den ersten Tagen trug auch das sonnige Wetter dazu bei, die Urlaubslust der Passanten zu wecken.  

Altmühltal geht neue Wege

Aufruf zur aktiven Mitwirkung am Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept

Die Bürgermeister und Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft waren zur Vorbereitung im Klosterlangheim

Dr. Dr. Kristina Becker, Bürgermeisterin der Stadt Treuchtlingen, ruft in ihrer Funktion als Vorsitzende der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Integrierte Ländliche Entwicklung Altmühltal alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Region zu einer aktiven Mitwirkung in dem jetzt beginnenden Fortschreibungsprozess der interkommunalen Entwicklung auf. Die konkreten Rahmenbedingungen und die Möglichkeiten einer persönlichen Beteiligung werden in einer Auftaktveranstaltung am Dienstag, 23. Mai, ab 19.30 Uhr in der Stadthalle Treuchtlingen vorgestellt.

Seit 2009 besteht auf Kreisebene eine Regionales Handlungskonzept, welches später Grundlage für die ab 2012 neu aufgestellten Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepte wurde, die in drei regionalen Gebietskulissen flächendeckend für den Landkreis aufgestellt wurden. In der ILE-Region Altmühltal sind die acht Kommunen Alesheim, Dittenheim, Langenaltheim, Markt Berolzheim, Meinheim, Pappenheim, Solnhofen und Treuchtlingen als Kommunale Arbeitsgemeinschaft ILE Altmühltal miteinander vernetzt.

In den letzten Jahren ist über diesen Zusammenschluss im Bereich der Ländlichen Entwicklung bei der Verbesserung der landwirtschaftlichen Infrastrukturen, der Nahversorgung, der demografischen Entwicklung, der Verbesserung natürlicher Lebensräume, bei der Sicherung der Streuobstvielfalt, der Optimierung von Radwege-verbindungen, neuen Angeboten im Bereich des Tourismus, bei der Kooperation im Datenschutz oder der besseren Vernetzung im Bereich der Energieversorgung viel passiert. Mit dem Regionalbudget konnten zudem über 40 Projekte kleinerer Vereine oder Initiativen, aber auch kommunale Vorhaben mit einer Gesamtsumme von rund € 600.000, davon rund 2/3 öffentlich gefördert unterstützt werden, für die es sonst kaum andere öffentliche Fördermöglichkeiten gegeben hätte.

Nach über einem Jahrzehnt interkommunaler Zusammenarbeit ist es an der Zeit den im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) von 2013 festgelegten Fahrplan zu aktualisieren, um neue und an die Veränderungen der Zeit angepasste Zukunftsperspektiven konstruktiv gestalten zu können. Abgeleitet aus dieser Fortschreibung des ILEKs können dann dazu gezielt auch wieder Fördermittel eingeworben werden. Zur Unterstützung wurde das Büro Herb und Partner von der ILE Altmühltal beauftragt, diesen Prozess zu koordinieren bzw. zu strukturieren.

Die Beteiligung der Bürgerschaft an der Erstellung dieser neuen Zukunftsstrategie stellt einen zentralen Erfolgsfaktor dar. Denn gerade die Bewohnerinnen und Bewohner der Region kennen diese und deren Bedürfnisse am besten.

Daher sind alle interessierten Akteure der acht Mitgliedskommunen, egal ob aus Vereinen, Initiativen, Unternehmen oder als ehrenamtlich Tätige bzw. schlicht an der Entwicklung Interessierte, herzlich zur Auftaktveranstaltung am 23 Mai eingeladen, die den Beginn des anstehenden Prozesses bildet.

Im Rahmen der Veranstaltung wird das Planungsteam über die Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes informieren. Zu den unterschiedlichsten Themenbereichen, welche die interkommunale Zusammenarbeit erforderlich machen, werden erste Projektideen definiert und gemeinsam zu Maßnahmen erarbeitet. Zusätzlich sollen die Themen nach dieser Auftaktveranstaltung in einigen Arbeitskreisen vertieft werden. Das können die Bereiche Wirtschaft und Gewerbe, Energie und Mobilität, Grundversorgung, soziales und kulturelles Leben, Orts- und Innenentwicklung, Landwirtschaft, Landschaft und Biodiversität, Freizeit und Naherholung, die Digitalisierung oder auch die effizientere Zusammenarbeit in kommunalen Angelegenheiten sein.

Im Rahmen eines Workshops haben Vertreterinnen und Vertreter aus den beteiligten acht Stadt- und Gemeinderäten schon einmal drei künftige Themenschwerpunkte der interkommunalen Arbeit definiert. Dies sollen die Erhaltung regionaler Wertschöpfungs-ketten, der Aufbau von Bürgerenergiestrukturen sowie die Sicherung der Grund- und Mittelschulstandorte sein.

Eine Anmeldung zur Auftaktveranstaltung ist nicht erforderlich. Im Anschluss an die Veranstaltung können die dort aufgegriffenen Themen dann in einigen Arbeitskreisen weiter konkretisiert werden, die im Rahmen dieser Veranstaltung festgelegt werden.

„Mit einer hoffentlich zahlreichen Beteiligung an dieser Auftaktveranstaltung erhalten die Bürgerinnen und Bürger die einmalige Chance, aus der kreativen Vielfalt vorhandener Ideen der Region gemeinsam eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Kommunen mitzugestalten“, erhofft sich Dr. Dr. Kristina Becker als Vorsitzende der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Altmühltal und setzt dabei auf ein großes Interesse aus allen acht Kommunen.

DIETER POPP, Regionalberater