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Besser als sein Ruf

Deutschland zum Zeitpunkt des Jahreswechsels

Ein Jahresausblick wird in Zeiten sich überlappender Dauerkrisen immer schwieriger.  Aber es gibt auch Lichtblicke und die üblich gewordene Schlechtrederei löst kein einziges Problem!

Die Ausgangslage: Die in der Corona-Krise in die Sicherung der Gesundheitssysteme und das Aufrechterhalten des gesellschaftlichen Zusammenlebens geflossenen Milliarden müssen immer noch gegenfinanziert werden. Der so nicht vorhersehbare Angriffskrieg des imperialistischen Russlands auf ein von ihm selbst als souveräner Staat anerkanntes Nachbarland hat massive Auswirkungen auf die Stabilität in Europa und belastet durch solidarische Unterstützungsleistungen unsere Haushalte sowie zunehmend auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die zügellose

Regionalberater Dieter Popp

Aggression, mit der Putin weitere Nachbarn bedroht, vermittelt wenig Hoffnung auf ein baldiges Kriegs-Ende. Der im Nahen Osten seit 80 Jahren ungelöste Konflikt wird auf unsere Straßen und in unsere Gesellschaft getragen. Dazu lässt China seine Muskeln gegenüber Taiwan spielen und gefährdet die Stabilität im Pazifikraum durch eine imperialistische Machtpolitik. Überlagert werden alle diese Frieden und Solidarität bedrohenden Auseinandersetzungen noch durch eine auch nicht ansatzweise gelöste dramatische Klimaveränderung. Das „wärmste je gemessene Jahr“ und eine nur vage formulierte Absage an fossile Brennstoffe auf der COP28 in Dubai markieren daher ein eher hoffnungsloses Zukunftsbild.
Wie sollten wir da für 2024 noch Zuversicht ausstrahlen können?

Immerhin ist unbestritten, dass Deutschland relativ gut durch die Unwägbarkeiten der Corona-Krise geführt wurde. Die Menschen unseres Landes konnten diese Zeit so überstehen, wie sich dies die Mehrheit der Bevölkerung global auch nur ansatzweise gewünscht hätte.
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg und die zuvor politisch gewollte Abhängigkeit von billigem Gas, konnten Energieknappheit, vor allem Gasmangel abgewendet werden und auch die Energiepreise sind wieder gesunken. Der Anteil erneuerbaren Stroms lag erstmals mit 52 % bei mehr als der Hälfte des Jahresbruttostromverbrauchs. „Verglichen mit anderen Ländern steht Deutschland insgesamt gut da,“ stellte deswegen Bundesbank-Präsident Nagel im Herbst fest.
Lokal vor unserer fränkischen Haustüre entstehen immer mehr Energieallianzen von Kommunen mit Bürgerbeteiligung, es wird also die Zukunft ohne fossile Energie auch praktisch gelebt. Und 69 % der Deutschen befürworten laut Helmholtz-Zentrum Potsdam diese Umstellung auf die erneuerbaren Energien. Der Kohleverbrauch sinkt massiv, obwohl er weltweit noch um 1,4 % angestiegen ist.
Auch die CO2-Emissionen sinken und eine erste europäische Großbank (Crédit Agricole) hat entschieden, künftig keine fossilen Brennstofftechnologien mehr zu finanzieren. Weitere kündigen an, diesem Schritt zu folgen.
Trotz eines Bevölkerungsanstiegs ist im gleichen Zeitraum der Haushaltsmüll um 8 % gesunken, eine bemerkenswerte Reduktion wie das Umweltbundesamt anerkannte.
Die deutschen Industriefirmen sind global wettbewerbsfähig, die Inflation sinkt, die Zinsen werden nicht mehr weiter erhöht, der Aktienindex hat ein Allzeithoch erreicht, die Immobilienpreise rutschen nach unten und viele heimische Unternehmen überzeugen mit Innovation und Kreativität. „Die Wirtschaftspolitik ist deutlich besser als ihr Ruf“, resümiert daher auch DIW-Chef Marcel Fratzscher im November. Aber auch die Steuerzahlenden dürfen lt. jüngsten Untersuchungen der Uni Erlangen im Jahre 2024 auf spürbare Netto-Entlastungen hoffen. Und VDMA-Präsident Karl Haeusgen bemerkte im Oktober: „Es ist wirklich viel auf den Weg gebracht worden und das Gerede von der angeblich bevorstehenden Deindustrialisierung Deutschlands halte ich für unbegründet.“

Es gibt sie also doch, die guten Gründe an ein gutes Jahr 2024 zu glauben.
Mit einer wohldosierten Portion Optimismus werden wir daher auch in der Lage sein, eine solche Grundstimmung zum Ausgangspunkt kreativer Veränderungen zu nutzen.
Aber es darf dabei nicht verdrängt werden, dass auch wir vor großen Herausforderungen stehen, deren Lösung erhebliche und vor allem solidarische Antworten bedingen.

„Klima-Asyl“, unter dieser Überschrift berichteten kürzlich australische Medien über das Abkommen von Australiens Regierung mit dem pazifischen Inselstaat Tuvalu. Alle 10.000 in diesem Land lebenden Menschen dürfen künftig in Australien arbeiten, studieren und leben. So verkündete es der australische Premierminister Anthony Albanese zusammen mit seinem Amtskollegen von Tuvalu, Kausea Natano. Nur auf diese Weise können die Menschen von Tuvalu der Bedrohung der steigenden Meeresspiegel entkommen, die ihre Existenz jetzt umso mehr gefährdet sehen, als es beim COP28 in Dubai fatalerweise wieder zu keinen konkreten Um-
setzungsschritten zur globalen Reduktion fossiler Energien kam. China, Russland und zahlreiche arabische Länder – alle sind ölexportierende Staaten – haben dazu jeden Ansatz im Keim erstickt. Es fragt sich, wie lange diese sich dennoch weiter erfolgreich als „Heilsbringer“ bei den Entwicklungs-ländern andienen können? Und es gilt auch als sicher, dass die mehrere Millionen Menschen an den Küsten Afrikas, Amerikas, Asiens oder Europas kaum eine so großzügige Aufnahme erfahren werden, wie es Australien jetzt solidarisch mit Tuvalu gezeigt hat.

Aber auch wir stehen hier bei uns noch vor nicht gelösten Aufgaben.
Der Transformationsprozess zur Energiewende wird nämlich nur gelingen, wenn wir uns darüber bewusst sind, dass unsere noch zu 80 % mit Gas und Öl laufenden Heizungen – in vielen anderen europäischen Ländern sind es immerhin nur 20 % – möglichst schnell umgerüstet werden. Das so arg gescholtene Heizungsgesetz zeigt dazu die Wege auf. Es war ursprünglich als umfassendes Klimagesetz geplant und musste notgedrungen – unter dem Druck der Folgen des russischen Angriffskriegs in Europa -vorgezogen werden. Nachdem die getroffenen Energiemaßnahmen greifen, wurde das Gesetz nochmals angepasst und es gilt jetzt die damit eröffneten Chancen aktiv zu nutzen. Wenn wir keine dramatischen Folgen wie im Pazifik-Staat Tuvalu erleiden wollen, ist diese Energiewende jetzt überfällig. Dabei kann jeder Haushalt selbst entscheiden, was und wie diese Umstellung vollzogen wird. Aber ein „Zurück in die Bequemlichkeit der fossil geprägten Jahre“ wird und kann es in keinem Fall mehr geben. Dieser Realität müssen wir uns alle stellen!

Trotz unwiderlegbarer Fakten suchen aber immer mehr verunsicherte Menschen ihr Heil bei politischen Bewegungen mit den einfach klingenden Lösungen, die es aber nun einmal nicht gibt. Sicher auch eine Folge der zunehmend bequem gewordenen Informationsbeschaffung über die nur noch aus Überschriften bestehende Welt in sich geschlossener Filterblasen. Aber in 2024 steht sehr viel auf dem Spiel. Zahlreiche Menschen schätzen das Europäische Parlaments als „zu weit weg von der Lebenswirklichkeit“ ein. Eine fatale Fehleinschätzung über die Bedeutung von EU und gesamteuropäischer Politik! Und es droht nun in diesem Jahr durch die Europawahl eine bisher nicht für möglich gehaltene Machtverschiebung hin zu den Feinden von Demokratie, Menschenrechten und nationalistischen Bestrebungen. Und im Osten Europas steht ein nationalistischer Machthaber Putin, in dessen Augen wir alle – nicht nur die Ukraine – Nazis sind. Aber er meint damit nicht etwa diese Populisten, deren Wahlerfolg er sich nicht nur herbeisehnt, sondern auch ausdrücklich betreibt! Er meint uns alle in der Europäischen Union!
Es steht daher bei dieser Wahl auch unsere Freiheit auf dem Spiel: Zum Beispiel die durch Erasmus gebotenen Bildungschancen, um die unsere Jugend global beneidet wird. Die offenen Grenzen für die Menschen und die Wirtschaft. Der trotz aller Kritik nach wie vor starke und Zusammenhalt bildende Euro. Der Schutz von Minderheiten und der Respekt voreinander. Das Friedensprojekt EU darf daher den Populisten nicht geopfert werden, wir müssen selbstbewusst am 9. Juni unser Kreuz für diese Friedensgarantie und den weltweit bewunderten europäischen Freiheitstandard machen.

Das aber alles überragende Problem stellt die nur noch von Ewiggestrigen geleugnete globale Klimakrise dar. Die beiden letzten Weltklimakonferenzen von Dubai und Scharm-asch-Schaich haben leider weitreichende und konkrete Beschlüsse verweigert. Vor allem China, Russland, die arabischen Staaten und auch Indien beharren auf ihrem fossilen Irrweg. Kommt es bei den Präsidentschafts-wahlen in den USA zu dem befürchteten Wechsel, fügt sich dieser unheilvollen Allianz ein weiterer globaler Player an. Dann wird die EU der einzige wirkmächtige Hoffnungsträger vieler durch den Meeresspiegelanstieg in ihrer Existenz bedrohten Staaten sein. Auch dies macht transparent, welche Bedeutung die anstehende Europawahl hat, um wenigstens hier noch eine klima-stabilisierende Politik zu gewährleisten.
Der EGP-Bericht 2023 des UN-Umweltprogramms mit Sitz in Nairobi sieht die Welt auf eine Erwärmung bis 2100 – also in nur einem Menschenalter- in der Größenordnung von Drei-Grad zulaufen! Und die Hälfte all dieser globalen Emissionen verantworten die reichsten 10 % der Weltbevölkerung (dazu zählen auch wir), während nur 12 % der Emissionen zu Lasten des ärmeren Anteils mit 50 % der Weltbevölkerung geht. Die Lösung der globalen Klimakrise wird daher nur über eine solidarische Politik möglich werden. Von den Weltklimakonferenzen ist offenkundig eine solche Lösung nicht zu erwarten. Und die nächste dieser Konferenzen findet erneut in einem der erdölexportierenden Länder statt, keine gute Aussicht…

Lokal laufen glücklicherweise aber bereits sehr viele Maßnahmen an, die das vollzogene Umdenken sichtbar machen. Eines dieser Mut auslösenden Beispiele ist die kommunale Windkraft-Allianz durch die Kommunen auf dem Hahnenkamm. Eine weitere wäre die Umsetzung der Planungen für die Erhaltung der Grünlandlebensräume im Mittleren Altmühltal durch das Bundesprogramm „chance.natur“. Hier ist das Umdenken wohl noch nicht überall angekommen. Denn sonst könnte es keinen so hinhaltenden Widerstand gegen ein Projekt geben, das zur Sicherung grundwassernaher Wiesenlandschaften geplant ist, wenn man nur einmal an die Dürre des letzten Sommers denkt. Genau solche Projekte werden künftig überall eine zwingende Notwendigkeit, da wir ja global kaum vor 2100 erleben werden, dass die Treibhausgasemissionen wieder sinken können. Bis dahin werden lt. UN-Bericht ein Drittel der Weltbevölkerung Durchschnittstemperaturen von unbeschreiblichen 29 Grad Celsius ausgesetzt sein (aktuell 13° hier bei uns). Wegen dieser globalen Klimazusammenhänge werden uns u.a. diese Dürren auf viele Jahrzehnte auch in Franken begleiten, ehe das Weltklima ganz langsam wieder zurückpendeln kann (aber nur wenn uns dieser Kraftakt international tatsächlich noch gelingen sollte). Und genau für diese Zeitspanne braucht es Brückenstrategien. Beispielsweise auch zum Abmindern der unweigerlichen Folgen der hausgemachten Dürre. Denn in einer Anhörung im Bayer. Landtag hatte vor einem Jahr Karl Auerswald, Lehrstuhlinhaber für Grünland-lehre an der TU München gewarnt: „Ein wesentlicher Teil der Trockenheit ist regional und lokal bedingt und nicht vorrangig nur auf den parallel CO2-getriebenen Klimawandel zurückzuführen.“
Wir haben es also durchaus selbst noch in der Hand, im Interesse unserer Lebensqualität und Gesundheitsvorsorge auf den Erhalt grundwassernaher Wiesen, auf die Wiedervernässung von Moorböden, auf die umfassende Entsiegelung von Böden im besiedelten Bereich, auf die Renaturierung von Fließgewässern, auf den Rückstau von Entwässerungsgräben, auf den klima-stabilen Umbau von Wäldern, auf die sich seit Jahrhunderten bewährte Selbstregulationsfähigkeit unserer Wälder (inkl. genetischer Anpassung), auf eine boden- und wasserressourcenschonende Landbewirtschaftung bzw. auf weniger bewässerungsintensive Landnutzungsformen zu setzen.
Wir müssen aber endlich auch verstehen, dass dies keine gezielt gegen die Landnutzung ausgerichteten Programme sind, sondern dass es sich schlicht um die Überlebensstrategie der kommenden Generation handelt, damit sie nicht wirklich die „Letzte“ sein wird…..

Dieter Popp, Regionalberater (Haundorf)

Wertvolle Artenvielfalt im Blick

Naturpark Altmühltal schließt erfolgreich Projekt zur Spenderflächenkartierung ab

Mittig der 2. Vorsitzende des Naturpark Altmühltal e. V., Alexander Anetsberger mit Vertreterinnen und Vertretern der Regierung von Mittelfranken sowie der Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände nahezu aller im Naturpark Altmühltal liegenden Landkreise und kreisfreien Städte

Pünktlich zum Nikolaustag fand in der Geschäftsstelle des Naturpark Altmühltal (Südl. Frankenalb) e.V. in Eichstätt die Abschlussveranstaltung des Projekts „Spenderflächenkartierung im Naturpark Altmühltal 2021 bis 2023“ statt. Die entsprechende Gebietskulisse erstreckte sich auf nahezu alle Landkreise des Naturpark Altmühltal, entsprechend zahlreich war die Zahl der Zuhörer: Vertreterinnen und Vertreter der Regierungen von Mittelfranken, Oberbayern und Niederbayern sowie Mitarbeitende der Unteren Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Weißenburg-Gunzenhausen, Roth, Neumarkt, Kelheim und Donau-Ries und der kreisfreien Stadt Ingolstadt.

„Mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Projekt wurde für den Erhalt und die Förderung von artenreichen Glatthaferwiesen im Naturpark Altmühltal ein entscheidender Grundstein gelegt“, so der 2. Vorsitzende des Naturpark Altmühltal e. V., Landrat Alexander Anetsberger bei der Begrüßung in der Kuppel der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame du Sacré Coeur.

Dr. Frank Molder vom Fachbüro Baader Konzept präsentierte die Ergebnisse der Spenderflächenkartierung während der Veranstaltung. Für die eigentliche Begutachtung der Wiesen verblieb den Fachleuten jeweils nur ein kurzes Zeitfenster. „Etwa 4-5 Wochen stehen die artenreichen Wiesen in voller Blüte, bevor dann meist der 1. Schnitt erfolgt“, so der Landschaftsökologe Frank Molder. Er unterstrich die hohe naturschutzfachliche Bedeutung von im Naturraum gewonnenem Saatgut, da so regionale Anpassungen oder Kleinarten mit geringer Verbreitung berücksichtigt werden können.

Im Anschluss daran erläuterte Dr. Johanna Götter von der Regierung von Niederbayern die neu erfolgte Einführung eines Spenderflächenkatasters in das behördenintern genutzte Geodaten-Programm FINView. Dieses ermöglicht die Erfassung und Verwaltung von Spender- und Begrünungsflächen für den Mäh- und Druschgutübertrag.

Um die Praxis der Anlage artenreichen Grünlands mit Übertrag von lokal gewonnenem Mäh- und Druschgut zu verdeutlichen, teilte Veronika Stiglmaier vom Landschaftspflegeverband Kelheim e.V. ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden. „Man lernt aus Erfahrung, vieles gelingt, wenn auch nicht immer alles – aber wichtig ist es, den Anfang zu wagen“, so die versierte Praktikerin.

Michael Sandner vom Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. stellte die geplanten Aktivitäten seines Verbandes vor; er präsentierte das Wieseninitiative-Projekt, ein Ansatz, bei dem es um die praktische Umsetzung des Erhalts und der Förderung gebietstypischer, artenreicher Wiesen geht. „Es ist gut, dass dieses Thema naturparkweit angegangen wird, denn der Naturpark Altmühltal erstreckt sich überwiegend über einen Naturraum, nämlich die Südliche Frankenalb“, so Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal e. V.

Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass der Erhalt und die Förderung von artenreichen Glatthaferwiesen immens wichtig sind, und dass es bereits viele gute Erfahrungen gibt, an die angeknüpft werden kann, sei es bei der Technik des Mähgutübertrags, bei Fördermöglichkeiten oder Details bei der Abrechnung. Da fast alle im Naturpark liegenden Landkreise bei der Veranstaltung vertreten waren, bot sich hierbei die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen und Informationen.

Die gewonnenen Ergebnisse aus der Spenderflächenkartierung im Naturpark Altmühltal werden nun den Unteren Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbänden zu Verfügung gestellt, welche als zentrale Stellen für die weitere Umsetzung des Themas tätig werden können.

Infokasten:

Arten- und blütenreiches Dauergrünland ist nicht nur landesweit, sondern auch im Naturpark Altmühltal quantitativ und qualitativ stark vom Rückgang bedroht. Der Erhalt sowie die Entwicklung und Neuanlage artenreicher Glatthaferwiesen in ihrer regionalen Eigenart und Vielfalt haben daher eine besondere Bedeutung. Bei Begrünungsmaßnahmen mit arten- und naturschutzfachlichem Hintergrund sollte darauf geachtet werden, naturraumtreues Saatgut einzusetzen. Dieses Saatgut kann beispielsweise als Mähgut oder Druschgut von hochwertig ausgestatteten Grünlandflächen innerhalb des jeweiligen Naturraums geerntet und auf andere, neu anzulegende Flächen übertragen werden. Solche geeignete Spenderflächen können nach Kartierung, Einordnung und Bewertung in Spenderflächenkatastern zusammengestellt werden.

700 Jahre Stadtrecht Ornbau

Abschlussveranstaltung in der Stadthalle

Die Stadthalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Bürgermeister Bilanz zog. Foto: StOrnbau

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung 700 Jahre Stadtrecht in der kleinsten Stadt Mittelfrankens ließ Ornbaus Bürgermeister Marco Meier das Jahresprogramm Revue passieren und zog dabei ein insgesamt positives Fazit: „Was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben, war phänomenal. Wir konnten alle traditionellen Veranstaltungen und Festlichkeiten nach der Corona-Pandemie wieder ins Leben rufen und haben durch neue Ideen und Aktivitäten unser Jahresprogramm interessanter und attraktiver gestalten können.“

Von links nach rechts Marco Meier, Georg Hald, Kerstin Kech und Johannes Vetter.

Das Jahr startete mit dem Monat der Geschichte im Januar. Neben einer Auftaktveranstaltung, in der die archäologischen Funde im Bereich der Ornbauer Altstadt im Vordergrund standen, wurden die neu entwickelten Stadtführungen begonnen. Der Februar wurde traditionell mit den Faschingsveranstaltungen gefeiert. Nach der Corona-Pandemie fand auch endlich wieder der überregional bekannte Faschingsumzug mit mehr als 1.000 Teilnehmern und 15.000 Besuchern statt. Im Monat März standen die Unternehmen im Fokus. Erstmals wurde im Rathaus ein Unternehmerabend veranstaltet und einzelne einheimische Betriebe und Unternehmen bereicherten den Monat mit verschiedenen Aktionen. Bei einem Tag der offenen Tür konnte das 2021 bezogene und für seine herausragende Sanierung prämierte Gebäude Altstadt 7 umfassend besichtigt werden. Im Monat der Gemeinschaft im April wurden unter anderem das Bürgerhaus in Altstadt 7, der Büchereischrank am Unteren Tor und die Boule-Anlage an der Altmühlbrücke eingeweiht. Eine Gruppe von Ornbauer Bürgern organisierte anlässlich des Stadtjubiläums das Heimatwandern, das von Ornbau ausgehend in die Ortsteile Gern, Haag, Obermühl, Oberndorf und Taugenroth sowie zur Stadtmühle führte. Der Vertrag mit der französischen Partnergemeinde Naves wurde am 1. Mai im Rahmen eines Festabends in der Stadthalle geschlossen. Zuvor waren die französischen Gäste zum ersten Mal in Ornbau und in der Region zu Gast. Am Pfingstwochenende konnte ganz Ornbau an einem viertätigen Festwochenende groß feiern. Ein Highlight war der Festumzug am Pfingstsonntag, an dem über 1.000 Personen teilgenommen haben. Der Monat Juni stand ganz im Zeichen der Natur. Das Projekt chance.natur – Lebensraum Altmühltal organisierte eine Radtour und einen Fachvortrag. Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber schaute in der kleinsten Stadt Mittelfrankens vorbei und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Die Ortsgruppe von Cristo Vive konnte an einem Festwochenende die Missionarin Karoline Mayer begrüßen.

Die zweite Jahreshälfte begann spektakulär: Das einwöchige Altstadtfest mit Jakobi-Kirchweih, die dreitätige Veranstaltungsreihe Kultur in der Altstadt mit Rock-Coverbands, Wolfgang Krebs und Gankino Circus sowie das Heckflossentreffen bestimmten den Monat des Feierns im Juli. Für den Monat August wurde für die Kinder ein umfangreiches Ferienspaßprogramm organisiert. Im Monat September fand erstmals ein Empfang für Neubürger/innen und Erstwähler/innen und eine Landtagsfahrt nach München statt. Das zweitätige Kunstwochenende begeisterte nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern zog auch viele Gäste aus der Region an. Ein Highlight war die feierliche Einweihung des Altstadtmodells aus Bronze auf dem Kirchplatz. Der erstmalig stattfindende und von der Stadt organisierte Ehrenamtsabend mit einem Auftritt des Kabarettisten Christoph Maul, Sitzungspräsident von Fastnacht in Franken, war ebenfalls ein voller Erfolg. Die Monate November und Dezember standen ganz im Zeichen der Geselligkeit und Besinnlichkeit. Neben einem Auftritt des Bürgermeisterchores des Landkreises Ansbach Ende November, fand traditionell am ersten Adventssamstag der Ornbauer Adventsmarkt statt und neben der Abschlussveranstaltung stehen für den 27. und 28. Dezember noch drei Theateraufführungen in der Stadthalle an.

Bürgermeister Meier bedankte sich bei allen Ornbauer Vereinen und Institutionen, bei der Kirchengemeinde und bei der gesamten Bürgerschaft sowie bei den einheimischen Betrieben und Unternehme:. „Es konnten sich alle mit einbinden und das wurde auch sehr gut angenommen. Ein ganz besonderer Dank gilt es an Johannes Vetter, Georg Hald und Kerstin Kech auszusprechen, die nicht nur punktuell, sondern am positiven Verlauf des gesamten Jahresprogrammes beteiligt waren. Auch finanziell haben wir uns im Rahmen bewegt, so wie wir es geplant hatten.“ Der Musikverein Ornbau umrahmte die Abschlussveranstaltung musikalisch und der Applaus der 80 Zuhörerinnen und Zuhörern am 2. Adventsabend in der Stadthalle zum Ende der Abschlussveranstaltung spiegelte die Zufriedenheit in der Bevölkerung wider.

Zusammen sind wir besser!

10 Jahre Bildungsregion altmühlfranken

Landrat Manuel Westphal mit den Gewinnern des Malwettbewerbs (v.li.): Paul Puppa (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinner ab Jahrgangsstufe 9), Greta Weisenseel (Koordinatorin der Bildungsregion altmühlfranken), Hannah Müller (Grundschule Süd Gunzenhausen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 1-4), Sarah Ismael (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 5-8). Bildnachweis für alle Bilder: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

2023 gibt es die Bildungsregion altmühlfranken 10 Jahre. Dieses Jubiläum konnte nun am Jahresende in der Grundschule in Treuchtlingen mit verschiedenen Akteuren aus dem Bildungsbereich gebührend gefeiert werden.

Das Jubiläum lockte viele regionale Akteure der Bildungsregion an, sodass neben Vertreterinnen und Vertretern von Kindertageseinrichtungen, Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen unter anderem auch Vertreter der Kommunen im Landkreis, Mitglieder des Kreistags, weitere Mandatsträger sowie Vertreter der Hermann-Gutmann-Stiftung mitfeierten.

In seinem Grußwort ließ Landrat Manuel Westphal den Entstehungsprozess der Bildungsregion, der im Frühjahr 2012 seinen Anfang nahm, Revue passieren: „Gemeinsam mit rund 200 Akteuren aus dem Landkreis wurde das erforderliche Bewerbungskonzept für das Qualitätssiegel Bildungsregion in Bayern erarbeitet.“

Nach circa einem Jahr aktiver Bewerbungs- und Arbeitsphase wurden dann alle Beteiligten für ihr großes Engagement belohnt: Aus den Händen des damaligen Kultusministers Dr. Ludwig Spaenle erhielt der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen am 15. November 2013 das Qualitätssiegel Bildungsregion in Bayern. „Die Geburtsstunde der Bildungsregion altmühlfranken!“, so Westphal.

Über die Jahre hinweg bildete sich eine starke Grundstruktur, die ihren Ursprung mit der Gründung des Bildungsrates – ein Gremium von etwa 40 Akteuren aus dem Bildungsbereich – und der Einführung regelmäßiger Bildungskonferenzen im Jahr 2015 hatte. Gemeinsam mit dem Bildungsrat machte sich die Bildungsregion 2019 auf den Weg, sich zur digitalen Bildungsregion weiterzuentwickeln. Die offizielle Anerkennung sowie Siegelübergabe erfolgten im Jahr darauf durch die damalige Kultusstaatssekretärin Anna Stolz.

In den vergangenen zehn Jahren wurden verschiedene Projekte innerhalb der Bildungsregion umgesetzt, wie beispielsweise die Berufsausbildungsmesse altmühlfranken, die in diesem Jahr bereits zum neunten Mal stattfand, die AzubiWerkstatt altmühlfranken, ein kostenfreies Weiterbildungsangebot für Auszubildende regionaler Betriebe oder die Einführung der ersten Naturparkschule in Nennslingen.

Auch Schulleiterin Nicole Hohmann freute sich, so viele Gäste in ihrem Schulhaus zu begrüßen und betonte in ihren Willkommensworten vor allem den großen Zusammenhalt innerhalb Treuchtlingens sowie in der Bildungsregion.

Dass die Bildungsregion den Fokus auf die regionalen Akteure legt, zeigte sich auch in der musikalischen Umrahmung der Veranstaltung. Diese wurde durch das Saxtett der Realschule Weißenburg übernommen und beeindruckte die Zuhörer durch das Zusammenspiel von sechs Saxophonisten.

Durch den Abend führte die Koordinatorin der Bildungsregion altmühlfranken, Greta Weisenseel. Seit über neun Jahren ist sie in der Zukunftsinitiative altmühlfranken für die Bildungsregion zuständig. Viele der anwesenden Gäste kennt sie seit Beginn und freut sich nicht nur über deren Erscheinen, sondern auch die gemeinsame Arbeit: „Das hier ist mehr für mich als eine Arbeitsstätte, zu der ich jeden Tag fahre, mehr als nur ein Beruf, den ich jeden Tag ausübe. Es ist vielmehr eine Art Bildungsregion-Familie, mit der ich immer wieder neue Projekte und meinen Arbeitsalltag erlebe.“

Bevor das eigentliche Programm losging, gab es noch eine Überraschung für die Anwesenden: Im Rahmen eines Malwettbewerbs zum Thema „Apfel“, der in den vergangenen Monaten an den Schulen durchgeführt wurde, wurde aus den Jahrgangsstufen 1-4 und 5-8 sowie ab der Jahrgangsstufe 9 jeweils ein Gewinnerbild gekürt. Die drei Kunstwerke finden sich nun in Zusammenarbeit mit der Mosterei Billing aus Weißenburg auf Etiketten eines regionalen Apfelsaftes. Während der Jubiläumsveranstaltung wurden die fertigen Flaschen erstmalig den drei Gewinnern Hannah Müller (Grundschule Süd Gunzenhausen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 1-4), Sarah Ismael (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 5-8) und Paul Puppa (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinner ab Jahrgangsstufe 9) sowie der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Hauptteil des Abends war dann mit verschiedenen Vorträgen gefüllt. Einen Blick über den Tellerrand bot der Vortrag „Digitalisierung und Bildung in Norwegen“, bei dem die beiden Referenten Robert Böhm und Wolfgang Förtsch vom Beruflichen Schulzentrum Altmühlfranken spannende Einblicke zu den Themen Schulentwicklung, Digitalisierung im Unterricht oder auch Gestaltung von Lernräumen teilten. Nach dem Blick über den Tellerrand wurde noch in die Zukunft geblickt, in der das Themenfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) immer wichtiger wird. Wie breit gefächert dieses Thema ist, was sich dahinter verbirgt und wie es in die Bildungsregion gebracht werden kann, stellte Ann-Katrin Stockinger vom Naturpark Altmühltal vor.

Nach dem Blick in die Zukunft wurde es Zeit zurück ins Hier und Jetzt der Bildungsregion altmühlfranken zu kehren. Im Rahmen einer Blitzlicht-Präsentation stellten 15 Akteure besondere Projekte oder ihre Einrichtung vor. Die Herausforderung hierbei war das strenge Zeitfenster: In Anlehnung an ein Pecha-Kucha-Event standen den Referenten hierbei nur sechs Powerpoint-Folien mit Bildmaterial zur Verfügung, die automatisch nach 20 Sekunden wechselten. Das Format sorgte für große Begeisterung und Spaß bei den Gästen und zeigte einmal mehr das gute Miteinander, denn die Zuhörer fieberten nicht nur mit dem jeweiligen Referenten mit, sondern belohnten diese am Ende mit viel Applaus.

Radeln und Fossilien als Top-Themen

Tourismusverband Naturpark Altmühltal startet in Leipzig in die Messesaison

Am Stand des Naturpark Altmühltal war auf der Messe „Touristik & Caravaning“ in Leipzig viel los. Foto: Naturpark Altmühltal

Die Zeit nach der Haupturlaubssaison nutzt der Tourismusverband Naturpark Altmühltal dazu, um neue Gäste zu werben – unter anderem auf den großen Tourismusmessen, wie der Reisemesse „Touristik & Caravaning“ (TC) in Leipzig. Vom 22. bis 26. November 2023 war die Region wieder mit einem eigenen Stand auf der größten Reisemesse Mitteldeutschlands vertreten.

Insgesamt rund 55.000 Gäste strömten in die Messehallen, um sich Inspiration für den nächsten Urlaub zu holen. Traditionell begann die Veranstaltung am „Buß- und Bettag“, der in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag ist. „Am Feiertag und am Wochenende waren besonders viele Familien bei uns am Stand“, berichtet Heike Baumgärtner, stellvertretende Geschäftsführerin des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal. „Die Kinder im entsprechenden Alter ließen sich für das Thema Fossilien mit den Steinbrüchen für Hobbysammler und dem Dinosaurier Museum Altmühltal schnell begeistern.“ Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Radeln, da auf der Messe zahlreiche Hersteller ihre neuen Fahrrad-Modelle präsentieren. Viele Besucher nutzten dann gleich die Gelegenheit, sich nach Zielen für die nächste Radreise umzuschauen. Auch bei ihnen kam das Naturpark-Angebot gut an. „Die meisten möchten dabei gern einen festen Standort und von dort aus Tagestouren unternehmen. Viele haben sich bei uns gezielt nach entsprechenden Möglichkeiten erkundigt“, stellt Heike Baumgärtner fest.

Unterstützt wurde das Team am Naturpark-Stand von Touristikern aus Greding, Berching, Eichstätt und Beilngries. Der nächste Messeauftritt ist für Januar geplant. Dann wird sich der Naturpark Altmühltal auf der bekannten Reisemesse CMT in Stuttgart präsentieren.  

Bildunterschrift:

WasserRadweg an den Seen

Verlag Esterbauer: Eine Radrunde entlang von Flüssen und Seen


Der Fränkische WasserRadweg verbindet das Fränkische Seenland, den Naturpark Altmühltal und
das Romantische Franken auf einer vielfältigen Rundtour. Das erste Radtourenbuch für den
Radweg ist 2023 im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Verlag Esterbauer und der AG
Fränkischer WasserRadweg erschienen.
Das neue bikeline-Radtourenbuch „Fränkischer WasserRadweg“ präsentiert detailreich die 390 Kilometer lange Tour, die Radfahren, Baden und Wasser in all seinen Facetten hervorragend kombiniert – egal zu welcher Jahreszeit. Wassererlebnis, Baden und Radfahren.
Offiziell startet der Fränkische WassserRadweg in Roth und führt über Neumarkt, Gunzenhausen
und Rothenburg ob der Tauber hauptsächlich flussnah oder entlang von Seen. Die Radrunde
schlängelt sich durch liebliche Flusstäler, vorbei an schönen Badeplätzen und durch idyllische
Landschaften. Teil des Abenteuers sind beispielsweise der Ludwig-Donau-Main-Kanal, die
Altmühl, der Große Brombachsee, der Altmühlsee und viele historische Städte. Zwei
Querverbindungen ermöglichen kürzere Rundfahrten für eine genussvolle Wochenendtour.
Die Strecke besteht überwiegend aus gut ausgebauten Radwegen und hervorragender
Radinfrastruktur – vom gut befahrbaren Untergrund bis hin zur durchgehenden Beschilderung.
Damit bietet der Radweg selber beste Bedingungen für Radreisende.
Ein optimaler Begleiter für die Radreise
Das bikeline-Radtourenbuch „Fränkischer WasserRadweg“ ist mit seinem praktischen
Lenkertaschenformat und den detailreichen Informationen und Karten für die Planung vor der Tour
ebenso wie für die Fahrt selbst konzipiert. Die präzisen topografischen Karten im Maßstab 1:50.000
und die zahlreichen Stadtpläne informieren über Straßenbelag, Verkehrsaufkommen, Steigungen,
und touristische Sehenswürdigkeiten. Jede Teilstrecke wird durch ein Höhen- und Streckenprofil
und durch einen GPS-Track zum Herunterladen ergänzt. Das bikeline-Radtourenbuch liefert auch
Hintergrundinformationen, exakte Streckenbeschreibungen, kulturelle und touristische
Informationen zu den lokalen Angeboten und ein umfangreiches Übernachtungs- und
Radserviceverzeichnis in einem praktischen und leicht lesbaren Layout. Für eine sichere Benutzung
des Buches ist sein hochwertiges Papier wetterfest, reißfest und abwischbar, die Spiralbindung
befindet sich geschützt hinter dem flexiblen Buchrücken. Routenänderungen und Neuigkeiten bei
den Übernachtungsbetrieben werden über das bikeline Live-Update regelmäßig und ganz aktuell
kommuniziert.
Leader bei Radtourenbüchern
Der Verlag Esterbauer ist seit über 35 Jahren mit seiner Marke bikeline Spezialist für kartografische
Reiseführer, allen voran das klassische Radtourenbuch. Das umfangreiche Verlagsprogramm
umfasst mehr als 450 Publikationen in den Sparten Radtourenbuch, Radkarte, Radwanderkarte,
Radübersichtswerke und Wanderführer. Mit der langjährigen Erfahrung der Redaktionsteams an den
Verlagsstandorten in Österreich und Deutschland werden die bikeline- und Hikeline-Produkte
genau recherchiert und regelmäßig aktualisiert. Somit sind die Reiseführer aus dem Hause
Esterbauer jederzeit der perfekte Begleiter für Radtouren und Wanderungen in den schönsten
Regionen Deutschlands, Österreichs und Europas.


„Fränkischer WasserRadweg“, Verlag Esterbauer, 140 Seiten, 15,90 Euro, ISBN 978-3-7111-0072-6

Die kleine Alternative

Dietfurt: Senioren leben in familiärer Umgebung

Landrat Manuel Westphal gemeinsam mit Einrichtungsleitung Katrin Stöhr


Das Seniorenpflegeheim Landhaus Altmühltal im Herzen von Dietfurt ist eine kleine und familiäre Alternative für die Versorgung im Alter. Beim Besuch konnte sich Landrat Manuel Westphal nicht nur das Heim ansehen, sondern sich auch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern austauschen und hatte ein offenes Ohr für die Anliegen der Einrichtungsleitung.
Das ehemalige Gasthaus in Dietfurt wirkt von außen wie jedes andere Haus auch und passt sich in die dörfliche Umgebung ein. Das Haus hat eine lange Geschichte und war bereits Gastarbeiterunterkunft und Kindererholungsheim. Seit 1984 bietet das Haus 29 Menschen einen Platz im Alter. Das Seniorenpflegeheim Landhaus Altmühltal wirkt für seine Bewohnerinnen und Bewohner so sehr familiär und wohlig. „Genau das ist, was unsere Bewohnerinnen und Bewohner schätzen: Es fühlt sich an wie daheim. Das macht den Schritt, nicht mehr in den eigenen vier Wänden zu leben, deutlich einfacher“, erklärt die Pflegedienstleitung Theresa Dümmler.
Es ist aber vor allem das Personal und deren familiärer und empathischer Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, welcher die Einrichtung ausmacht. Insgesamt 20 Vollzeitstellen, wovon die meisten in Teilzeit besetzt sind, kümmern sich um die Seniorinnen und Senioren. „Man merkt, dass bei allen hier das Herz dahinter steckt“, beschreibt die Leitung der Einrichtung Katrin Stöhr ihr Team. Durch das Haus zieht ein angenehmer Duft nach Mittagessen. Der Koch bereitet in Absprache und Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gute Hausmannskost zu. Gegessen wird dann gemeinsam im Speisesaal, der früheren „Wirtsstub´n“.
„Wir sind sehr stolz auf unser Team aus Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung. Unsere Mitarbeiter arbeiten teilweise schon jahrzehntelang in unserem Haus. Es herrscht derzeit keine Personalnot“ erklärt die Einrichtungsleitung. „In den nächsten Jahren stehen aber Renteneintritte bevor, so dass wir uns selbstverständlich auch über Bewerbungen freuen.“

Karl Rottler ausgezeichnet

38 Jahre für den Naturschutz

38 Jahre im Einsatz für die Natur: Karl Rottler nahm die Urkunde für seine Tätigkeit durch den Stellvertreter des Landrats Günter Obermeyer entgegen. Fotos: LRA


Seit 01. Juni 1985 gibt es die Naturschutzwacht im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Zu den Aufgaben der Mitglieder gehört es, vor Ort aufzuklären, zu beraten und den Menschen die Arten und Biotope nahezubringen. Die Ehrenamtlichen zeigen aber auch Grenzen auf, die zum Schutze der Natur nötig sind. Durch ihre Präsenz stellen sie ein wichtiges Bindeglied zwischen der Bevölkerung vor Ort und der Naturschutzbehörde dar. Ein Gründungsmitglied der Naturschutzwacht im Landkreis, Karl Rottler konnte nun bei einem Treffen der Naturschutzwächter für 38 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden.
Seit über 38 Jahren ist Karl Rottler für den Landkreis ehrenamtlich in der Natur unterwegs. Nun wurde er Ende Oktober vom Stellvertreter des Landrats Günter Obermeyer verabschiedet.
Vor der offiziellen Ehrung ging es für die Naturschutzwächter im Rahmen einer Exkursion zum geschützten Landschaftsbestandteil „Hecken und Feldgehölze in der Gemarkung Pfraunfeld“. Claudia Beckstein vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V. stellte das Schutzgebiet, welches sich zwischen Pfraunfeld und Nennslingen befindet, vor und erklärte den Ehrenamtlichen Wichtiges zum Thema Heckenpflege. Zweites Ziel der Exkursion war die steinerne Rinne bei Rohrbach. Die zwei Rangerinnen des Naturparks Altmühltal Südliche Frankenalb e. V., Ann-Katrin Stockinger und Birgitta Hohnheiser, gaben den Naturschutzwächtern dort eine Führung und stellten ihre Arbeit vor.

Die Naturschutzwächterinnen und -wächter zusammen mit den Naturparkrangerinnen, Claudia Beckstein vom Landschaftspflegeverband, Vertretern der unteren Naturschutzbehörde und Landratsstellvertreter Günter Obermeyer vor dem geschützten Landschaftsbestandteil bei Pfraunfeld.

Beim anschließenden Treffen der Naturschutzwächter zusammen mit den Biberberatern und Hornissen- und Wespenberatern wurde Karl Rottler offiziell verabschiedet. Der stellvertretende Landrat Obermeyer dankte dem 86-Jährigen ganz herzlich und stellte fest, dass dessen Leistungen für den Naturschutz unbezahlbar sind. Karl Rottler war zuletzt für die Gemeinden Höttingen, Ettenstatt, Bergen, Nennslingen, Burgsalach und Raitenbuch zuständig. In seinen Jahren als Mitglied der Naturschutzwacht übte er das Ehrenamt nicht nur selbst mit hohem Engagement aus, sondern warb auch andere an und motivierte sie, der Naturschutzwacht beizutreten. Nachdem Karl Rottler Urkunde und Geschenk dankend entgegennahm, richtete er das Wort an seine Naturschutzwachtkollegen und verabschiedete sich mit dem Appell: „Das wäre meine Bitte: Passt auf die Natur auf!“.

Neue Herausforderungen

Mitgliederversammlung des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal

Von links nach rechts: Landrat und 1. Vorsitzender Alexander Anetsberger, Florian Best, Tanja Roithmeier, Bürgermeister Lanzhammer, Bürgermeister Nowy, Bürgermeister Maier, Rosi und Franz Gerstner, Geschäftsführer Christoph Würflein. Fotografin: Heike Baumgärtner

Die Chancen der Digitalisierung nutzen, mit einer originellen Kampagne Interesse wecken und die Region mit emotionalen Geschichten präsentieren: Auf der Jahreshauptversammlung des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal im Kindinger Ortsteil Enkering, hat dessen Geschäftsführer Christoph Würflein die Pläne für das kommende Jahr vorgestellt.

Zunächst standen bei der Präsentation des Geschäftsberichts 2022 sowie des vorläufigen Saisonberichts 2023 die Zahlen im Fokus. Nach den Pandemie-Jahren zeigte sich 2022 bei den Übernachtungen eine deutliche Erholung. Das Niveau von vor Corona – das Jahr 2019 hatte mit einem Allzeithoch bei den gewerblichen Übernachtungen geschlossen – konnte allerdings noch nicht erreicht werden. Von Januar bis Juli 2023 verzeichnete der Naturpark Altmühltal bei den Übernachtungszahlen ein weiteres Plus von 15,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit solche Statistiken auch in Zukunft zur Erfolgskontrolle herangezogen werden können, richteten die bayerischen Tourismusverbände im Juli dieses Jahres ein gemeinsames Schreiben an Bundesinnenministerin Nancy Faeser gegen die Abschaffung der Meldepflicht im Übernachtungssektor. Sie sprechen sich für einen digitalen Meldeschein aus, der die Betriebe entlasten und dennoch die Erhebung aussagekräftiger Zahlen ermöglichen würde.

Open Data als Chance

Der erste Vorsitzende Landrat Alexander Anetsberger verwies auf die stetig wachsende Bedeutung der Digitalisierung auch im regionalen Tourismus. Ohne konsequente Digitalisierung sei der Tourismus in der Region nicht zukunftsfähig. Unter dieses Stichwort fällt die Beteiligung des Naturpark Altmühltal an der BayernCloud. Die Bayern Tourismus Marketing GmbH stellt dafür seit Anfang 2023 eine offene digitale Infrastruktur zur Verfügung. Die touristischen Daten werden alle in einem gleichen lesbaren Format gespeichert. Angebote, die über die Cloud verfügbar sind, werden über eine wachsende Zahl von Kanälen ausgespielt und dadurch öfter gesehen. Die Hauptarbeit besteht aber in der Sammlung, Aufbereitung und strukturierten Eingabe der Daten, die beim Tourismusverband Naturpark Altmühltal und seinen Mitgliedskommunen anfällt.  „Der Naturpark Altmühltal sorgt dafür, dass die Angebote seiner Partner in der Cloud zu finden sind – ohne zusätzlichen Eingabe-Aufwand für diese“, erklärte Christoph Würflein. Über das gemeinsame Content-Management-System TIMM4 sei dies möglich. Ein Schlüsselfaktor seien dabei allerdings die Bilder: Die entsprechenden Bildrechte zur Weitergabe müssten vorliegen, wie Würflein den Anwesenden erläuterte. Dann könnten Wege, Sehenswürdigkeit, Gastronomiebetriebe und weitere Daten aus dem Naturpark Altmühltal über die Cloud in vollem Umfang genutzt werden – beispielsweise für das ADAC-Reisemagazin. „Open Data ist eine Chance, mehr Menschen zu erreichen und sie mit geprüften Informationen zu versorgen“, betonte der Geschäftsführer.

55 Jahre – 55 Highlights

2024 wird der Naturpark Altmühltal 55 Jahre alt. In diesen 55 Jahren konnten der Naturpark, seine Mitgliedskommunen und private Tourismusakteure eine Vielzahl von touristischen Attraktionen und Angeboten neu schaffen oder in Wert setzen. Diese Vielfalt bildet im Rahmen des besonderen „Jubiläums“ die Grundlage für eine originelle Kampagne, in der Highlights und Geheimtipps, kulinarische Besonderheiten und emotionale, überraschende Geschichten präsentiert werden sollen. Neben digitalen Kanälen wird dafür auch die Gästezeitung „Altmühltal aktuell“ genutzt, für die ein paar Neuerungen geplant sind. So soll dieser „Klassiker“ unter den Printprodukten des Naturparks attraktiver für die Anzeigenkundschaft sowie die Leserinnen und Leser werden. Wegen des früheren Erscheinungsdatums – die Auslieferung soll im März 2024 erfolgen – beginnt die Arbeit daran bereits in den kommenden Wochen. Auch die Schwerpunkte aus dem Tourismuskonzept – Entschleunigung, Nachhaltigkeit, Spiritualität – liefern weiterhin Anregungen für die Marketingarbeit. Geplant ist hier unter anderem die Vorstellung konkreter Angebote.

Schattenplätze an qualitätsgeprüften Wegen

Die Mehrzahl der Gäste im Naturpark Altmühltal – wie auch viele der Menschen vor Ort – erkundet die Region gern beim Wandern und Radeln. Angesichts der immer heißer werdenden Sommer suchen viele für die Rast ein schattiges Plätzchen. Der Tourismusverband möchte seine Mitglieder dazu animieren dafür zu sorgen, dass es in Zukunft mehr davon an den Wegen gibt. Durch Baumpflanzungen an Rastplätzen sollen mittelfristig naturnahe Schattenplätze geschaffen werden. Für eine Übergangsfrist – bis die Bäume ihre Funktion als Schattenspender erfüllen können – sollen diese Standorte mit Sonnensegel ausgestattet werden. Nach dem Motto „weniger ist manchmal mehr“ soll außerdem die Beschilderung im Naturpark Altmühltal überprüft und wo nötig, reduziert werden – natürlich ohne dass die Qualität des Angebots darunter leidet. Diese wird im Naturpark Altmühltal weiterhin regelmäßig kontrolliert. So wurden 2023 wieder mehrere Schlaufenwege am Altmühltal-Panoramaweg überprüft. Die Schlaufen Weltenburger Höhenweg in Kelheim (Nr. 27), Essing (Nr. 26), Riedenburg (Nr. 25), Altmannstein (Nr. 24), Labertalweg zwischen Dietfurt und Breitenbrunn (Nr. 23) und Schernfeld (Nr. 12) erfüllten erneut die Anforderungen, die der Naturpark selbst in Anlehnung an die Qualitätsstandards des Deutschen Wanderverbands erarbeitet hat. Die entsprechenden Urkunden wurden in Kinding an die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden übergeben.

Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft im Tourismusverband Naturpark Altmühltal wurden der Fremdenverkehrsverein Wellheim-Urdonautal, der Touristikverein Riedenburg und die Firma Prinstner KG aus Beilngries auf der Jahreshauptversammlung geehrt. Zum Kreis der „Jubilare“ gehört außerdem die Gräflich Pappenheim’sche Verwaltung, die seit 25 Jahren Mitglied ist. 1. Vorsitzender Landrat Alexander Anetsberger bedankte sich bei allen für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Als neues Mitglied wurde die Gemeinde Nennslingen in den Tourismusverband aufgenommen.

Gelungene Neuinterprätation

Heimatschauspiel „Das Kreuz im Altmühltal“ in zeitgemäßer Sprache

In den Hauptrollen agierten Anne Pößnicker (Hedwig) und Simon Schock (Burkhad) von der Weißenburger Bühne. Foto: StGun


Ganze sechs Jahrzehnte mussten die Gunzenhäuser auf eine Wiederaufführung des Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ warten. Auch wenn die zahlreichen zeitlosen Motive wie beispielsweise Liebe, Eifersucht oder Rache eine große Rolle spielen, das Theatervorlage hatte definitiv Staub angesetzt und musste für eine Neuaufführung grundlegend bearbeitet werden. Stadtarchivar Werner Mühlhäußer und Pressereferent Manuel Grosser waren sich bereits Anfang 2022 einig: Zum Stadtjubiläum sollte die berühmt-berüchtigte Folklore auf die Bühne gebracht werden, hierzu braucht es jedoch ausgewiesene Theaterprofis, welche sich mit Herz und Verstand der Sache annehmen. Gefunden wurden diese im Schauspielensemble der Weißenburger Bühne und in Regisseur Thomas Hausner.
„Die Neuaufführung des Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ lag mir ganz persönlich am Herzen“, erklärt Werner Mühlhäußer. „Bereits zum letzten Jubiläum im Jahr 1924 wurde das Stück aufgeführt. Bis in die 1960er-Jahre hinein begeisterte es und zog tausende von Gästen aus nah und fern ins Theater. Zuletzt war es auf der sog. Waldbühne am Röschelskeller zu sehen. In den Jahrzehnten meiner Stadtarchivarstätigkeit bin ich immer wieder auf das „Kreuz im Altmühltal“ angesprochen worden. Die Faszination wurde von einer
Generation an die andere weitergegeben, die Lust auf das Stück war riesig. Da kam uns das Stadtjubiläumsjahr 2023 ganz recht, denn solch ein Geburtstag ist der perfekte Rahmen für ein Stück Theatergeschichte. Es war uns Freude und Ehre zugleich, das „Kreuz im Altmühltal“ wieder mit Leben zu füllen.“
Eine 1:1-Kopie des Urtextes schlossen die Beteiligten von Beginn an aus. Der Inhalt sollte schlanker, die Sprache moderner werden und zusätzlich einige neue Gedanken Einzug erhalten. Bewusst gesetzte Handlungsbrüche sollten den Plot straffen und dem Publikum Spielraum für Interpretationen geben. „Die Fassung von Gustav Schneider fanden wir faszinierend, denn er hatte – frei nach Luther – den Menschen auf´s Maul g´schaut und eine Geschichte niedergeschrieben, wie sie derart passiert sein könnte“, so Manuel Grosser. „Das Stück berührt die Lebenswirklichkeit der Menschen, es fehlt ihm aus heutiger Sicht aber an Geschwindigkeit und Tiefe. In gewisser Weise ist es zeitlos, es geht um die Ständeordnung, um soziale Ungerechtigkeit und das menschliche Miteinander – diese Motive sind heute noch wichtig, allerdings hat die gesellschaftliche Entwicklung die Sichtweise darauf verändert. In Zusammenarbeit mit der Weissenburger Bühne haben wir den Stift angesetzt und die Kernideen in die Moderne transportiert. Der Korpus blieb, die Hülle haben wir teilweise neu befüllt.“
Kommen wir zur Aufführung: Wie Shakespeare´s weltberühmtes Liebespaar Romeo und Julia spielten sich Anne Pößnicker und Simon Schock als Hedwig und Burkhard in die Herzen der Gunzenhäuser Zuschauer. Intensiv liebte und litt die junge Frau unter einer Beziehung, die niemals funktionieren durfte. Vom Kummer über das enge Standeskorsett gezeichnet löst Burkhard nicht nur die enge Bande zum Haus Seckendorff, sondern in einem unglücklichen Akt das Leben der Geliebten aus. Die Fischerseltern Katharina und Anselm, gespielt von Edith und Mike Heckel, verlieren dadurch nicht nur die einzige Tochter, sondern auch das Versprechen auf den Fortbestand der eigenen Familie. Hartmut Röhl als Graf von Seckendorff sieht seinen Sohn schon für das Adelsgeschlecht verloren, der Tod Hedwigs führt ihn allerdings ins eigene Haus zurück. Doch am Ende bleibt auch dort nur der Schock: Burkhard wird auf einer Sühnereise tödlich verwundet. Vorher hat er zum Gedenken an seine geliebte Hedwig ein Kreuz, eben jenes Kreuz im Altmühltal, errichten lassen. Auch ein Spital schenkte er als Wiedergutmachung für das zugefügte Leid der Stadt Gunzenhausen.
Die Neuinterpretation des Heimatschauspiels „Das Kreuz im Altmühltal“ war ein voller Erfolg. Davon erzählen nicht nur zwei restlos ausverkaufte Vorstellungen im Falkengarten, sondern auch der anhaltende Applaus und die zahlreichen euphorischen Rückmeldungen. Positiv in Erinnerung bleiben, wird auch Herbert Guthmann, der als singender Akkordeonspieler den Inhalt immer wieder zusammenfasste und damit für den ein oder anderen Schmunzler sorgte. „Wir haben eine tolle, moderne Neuaufführung erlebt“, freut sich Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. „Das Kreuz im Altmühltal lebt und wer weiß – vielleicht müssen diesmal keine 60 Jahre vergehen, bis das Stück das nächste Mal aufgeführt wird.