„Risiko Bluthochdruck“

Vortragsreihe über Ursachen, Folgen und aktuelle Therapie

Chefarzt Dr. med. Heiko Priesmeier steht im Nachgang des Vortrags gerne innerhalb einer offenen Gesprächsrunde für Fragen zur Verfügung; Bild: Fotostudio Formann

Fast jeder dritte Deutsche leidet unter Bluthochdruck. Bluthochdruck gilt als der bedeutsamste Risikofaktor für einen Schlaganfall; die Erkrankung erhöht das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden und kann zu Herz- und Nierenschwäche bis hin zur Dialyse führen. Dies trifft jedoch nur zu, wenn der Bluthochdruck nicht konsequent behandelt wird.

Da die betreffenden Patienten zumeist beschwerdefrei sind, bleibt ein Drittel bis die Hälfte aller Fälle unerkannt. Dieser Umstand ist umso tragischer, da eine moderne medikamentöse Therapie in nahezu allen Fällen eine Normalisierung der Blutdruckwerte ermöglicht. Der Vortrag wird sich mit den Ursachen, der notwendigen Diagnostik und Therapie der Bluthochdruckerkrankung beschäftigen.

Nach dem Vortrag steht Dr. med. Heiko Priesmeier, Chefarzt der Kardiologie und Inneren Medizin am Klinikum Altmühlfranken, innerhalb einer offenen Gesprächsrunde gerne für Fragen zur Verfügung.

Die Veranstaltung mit dem Titel „Risiko Bluthochdruck“ findet am Dienstag, 1. Juli 2025, um 19 Uhr, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ im Gotischen Rathaus, Marktplatz 1, Weißenburg statt.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Feiern mit und unter Freunden

Gunzenhäuser Bürgerfest ist vom 4. bis 6. Juli

Stimmungsvoller Abschluss des Bürgerfests. Foto: Teresa Biswanger

So heiß wie Frittenfett wird es am ersten Juli-Wochenende hoffentlich nicht. Dennoch wünschen wir uns angenehmes Sommerwetter für das traditionelle Bürgerfest. In diesem Jahr findet das Großevent im Herzen Gunzenhausens vom 4. bis 6. Juli statt, geboten wird wieder ein abwechslungsreicher Mix aus Kultur, Kulinarik und Kennenlernen. Denn: Das Bürgerfest ist ein buntes Fest von Gunzenhäusern für Gunzenhäuser und deren Gäste. Übrigens auch für Dreikäsehochs, Jugendliche und Junggebliebene, denn zeitgleich bezaubert das Stadtjugendfest, diesmal – Achtung Premiere – am Freundschaftslabyrinth.

Zahlreiche heimische Verbände, Vereine und Unternehmen stellen sich vor und präsentieren gute Gründe, warum m/w/d sich näher mit den jeweiligen Angeboten beschäftigen sollte. Dazu gibt´s an vielen Ecken lukullische Köstlichkeiten und ein famoses Musikprogramm. In diesem Jahr haben sich wieder ein paar richtige Kracher angekündigt, darunter die Gothic-Rocker von Lacrimas Profundere, der exotische Herr Meyer und die Irish-Folker von Dhalias-Lane. Selbst schuld, wer das verpasst. 

„Unser Bürgerfest ist schon was ganz Besonderes und erfindet sich Jahr für Jahr ein Stück weit neu“, freut sich Organisator Wolfgang Eckerlein von der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen. „An jeder Ecke gibt´s was zu entdecken, angefangen bei der Musik, über die Vereine bis hin zum ein oder anderen spannenden Gesprächspartner.“

Mehr als vier Jahrzehnte gibt es das Bürgerfest in der Stadt Gunzenhausen bereits. Traditionell ist die Stimmung an den drei Tagen herausragend und ganz Gunzenhausen ist auf den Beinen. Das finale Programm, Bands, Bühnenstandorte und Parkmöglichkeiten können der Internetseite www.gunzenhausen.info entnommen werden. Nähere Informationen erteilt die Tourist Information der Stadt Gunzenhausen unter Tel. 09831/508 300 (E-Mail: touristik@gunzenhausen.de).

P.S. … ein echter Geheimtipp!

Lassen Sie das Auto zu Hause stehen und nutzen Sie stattdessen den Stadt- bzw. den Rufbus. Dieser bringt Sie aus den Ortsteilen sowie innerhalb des Stadtgebiets bequem und je nach Bedarf zum Fest und am Ende natürlich auch wieder zurück zu Ihrem Abfahrtspunkt. Die mühsame Parkplatzsuche entfällt damit und auch das kühle Bier in den warmen Abendstunden klingt noch verlockender („don´t drink an drive“). Am Bürgerfestfreitag und -samstag bedient die Linie 640 und 641 bis 24 Uhr, am Sonntag bis 19 Uhr das Stadtgebiet einschließlich den Ortsteil Frickenfelden als Rufbus. Nähere Informationen dazu erfahren sie auf der Homepage der Gunzenhäuser Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH unter www.gunzenhausen-mobil.de.

Altmühlfranken nicht dabei

Wettbewerb hat die Stärken der Region bewusst gemacht

im Namen des Aller.Land-Teams Altmühlfranken möchten wir Sie darüber informieren, dass heute in Berlin die Ergebnisse des Bundeswettbewerbs Aller.Land bekanntgegeben wurden.
Leider war unser Beitrag nicht unter den 30 ausgewählten Regionen. Nur drei Regionen aus Bayern erhalten nun diese Förderung: die Landkreise Regen, Tirschenreuth und Rhön-Grabfeld.

Trotz dieser jetzt erst einmal enttäuschenden Nachricht für die Kulturarbeit in Altmühlfranken möchten wir uns bei all jenen Personen und Einrichtungen ganz herzlich bedanken, die uns sehr tatkräftig und hoch motiviert auf dem Weg zu dieser Bewerbung begleitet haben.

Und wir möchten nochmals und mit Nachdruck betonen, dass wir über die Ausschreibung dieses Wettbewerbs dennoch sehr dankbar sind, denn ohne die dadurch ausgelösten umfassenden Aktivitäten hätten wir mit Sicherheit nicht den Bewusstseinsstand über die Kulturentwicklung in unserer Region erhalten, auf den wir jetzt blicken dürfen.


Uns ist stärker als je zuvor bewusst geworden, über welche Stärken wir mit unzähligen Kulturschätzen der vielen Initiativen und Vereine gesegnet sind.

Dieser Erkenntnisgewinn ist für uns Ansporn weiterzumachen. Das sind wir den vielen Kulturschaffenden schuldig, die wir auf diesem Wege kennenlernen durften. Und wir haben deren Wunsch und Hoffnung noch gut im Ohr, wie wichtig es ist, diese mit und für die regionale Kultur brennenden Menschen sehr viel stärker kreativ miteinander zu vernetzen.


Wir haben gemeinsam großartige Ideen für die Kulturentwicklung erarbeitet und wollen diese jetzt nicht deswegen verwerfen, weil wir den Zuschlag bei diesem Wettbewerb nicht erreicht haben.

Das Aller.Land-Team Altmühlfranken sieht es daher als eine Herausforderung an, die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, um den jetzt aufgebauten Spannungsbogen weiter aufrecht zu halten. Wir wollen Lösungen suchen, mit denen unsere gemeinsamen Kulturansätze und -ideen dennoch realisiert werden können. Möglicherweise in einem anderen Zeitrahmen. Aber uns ist bewusst, wie wichtig all die in den letzten Monaten gemeinsam definierten Maßnahmen und Aktionen für den Kreis der hoch engagierten Frauen und Männer in den unzähligen Kulturinitiativen sind. Dieses Potenzial möchten wir trotz der heutigen Entscheidung aktiv nutzen. Wir schätzen es als tragfähig genug ein, um eine zukunftsfähige Kulturentwicklung in Altmühlfranken zu gewährleisten. Das Aller.Land-Team Altmühlfranken wird daher in Kürze darüber beraten, welche Schritte nun notwendig und wie diese auch konkret umzusetzen sind, um wesentliche Kernelemente unserer Zukunftsperspektiven aufzugreifen.

Dazu zählen vorrangig die Netzwerke der Jugendkultur, der Theaterkultur, der Museumskultur und der Bildungsarbeit, die wir für den umfassenden Austausch der Kulturschaffenden alsbald initiieren möchten, aber auch die Idee einer Kulturagentur als Genossenschaft.


Wir wissen jetzt um die Stärken unserer regionalen Kultur, um das Engagement und die Qualität der Tätigkeit der unzähligen Initiativen in den unterschiedlichsten Kulturbereichen.
Darauf dürfen wir stolz sein und dies sollten wir auch kommunizieren!

Wir blicken also hoffnungsvoll auf weitere gemeinsame Bemühungen für die Entwicklung der Kultur in Altmühlfranken. Bestärkt werden wir mit dieser Zuversicht auch dadurch, dass uns das bundesweit tätige Aller.Land-Büro mitgeteilt hat, dass auch weiterhin alle die Regionen mit einer aktiven Unterstützung rechnen dürfen, die jetzt nicht zu den auserwählten 30 Förder-Regionen zählen.

Wir danken nochmals für alle gewährte Unterstützung und hoffen auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit bei den jetzt anstehenden Herausforderungen.

Aller.Land-Team Altmühlfranken
Hubert Beckstein, Susanne Feller,
Hans Heinrich Häffner, Dieter Popp,
Vinzenz Sommerer

Oldtimerrallye besucht Gunzenhausen

Rollendes Museum ist Samstag, 28. Juni, unterwegs

Für Fans automobiler Kostbarkeiten ist die fränkische Oldtimerrallye „Altmühltal Classic Sprint“ ein wichtiges Ereignis. Bei der Veranstaltung handelt es sich nicht um ein Autorennen im klassischen Sinne, vielmehr um eine renommierte Gleichmäßigkeitsveranstaltung für historische Fahrzeuge.

Im Mittelpunkt stehen Spaß am Hobby und Freude an der autobegeisterten Gemeinschaft. Es gibt zahlreiche seltene Klassiker zu sehen, darunter mehrere Vorkriegsfahrzeuge. Der Streckenverlauf wird im Vorfeld der Rallye auf der Homepage www.classic-sprint.de bekannt gegeben und lockt Jahr für Jahr zahlreiche Zuschauer an die Straßen. In manchen Orten stoppen die Boliden und die Fahrerinnen und Fahrer suchen das Gespräch mit dem interessierten Publikum. In diesem Jahr steht auch Gunzenhausen wieder auf der Durchfahrtsliste.

Das Fahrerfeld passiert am Samstag, 28. Juni 2025, um zirka 14 Uhr den Marktplatz und tritt zur Durchfahrtskontrolle an.

Weitere Informationen zur Altmühltal Classic Sprint, das Starterfeld und den Zeitplan erhalten Sie auf der Internetseite des Veranstalters unter www.classic-sprint.de.

Biberfonds hilft

Information der Unteren Naturschutzbehörde

Der Anstieg der Biberpopulation in Bayern bringt zunehmend Herausforderungen für die Land-, Forst- und Teichwirtschaft mit sich. Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen weist darauf hin, dass im Schadensfall der Biberfonds des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz finanzielle Ausgleichsmöglichkeiten bietet.

Der Biber ist durch europäisches und deutsches Recht streng geschützt. Eingriffe in seinen Lebensraum – etwa die Entfernung von Dämmen oder Bauten – sowie Maßnahmen gegen das Tier selbst bedürfen einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung, die ausschließlich von der Unteren Naturschutzbehörde erteilt werden kann.

Der Biber ist ein reiner Pflanzenfresser. Während der Vegetationsperiode frisst der Biber fast alle Pflanzen, die in der Nähe des Wassers wachsen. Normalerweise entfernt sich der Biber nicht weit vom Ufer. Findet er in diesem Umkreis aber einen Acker, kann es sein, dass er auch Feldfrüchte, wie Zuckerrüben, Äpfel, Mais oder Raps frisst. In der kalten Jahreszeit frisst der Biber fast ausschließlich Rinde, die er von Gehölzen schält. Deshalb fällt er auch im Winter mehr Bäume, am liebsten Weiden und Pappeln.

Aufgrund der enormen „Bautätigkeit“ des Bibers kommt es leider immer wieder zu Schäden in der Land-, Teich- oder Forstwirtschaft. Bei Schäden greift der Biberschadensfond des Umweltministeriums. Das können zum Beispiel Fraßschäden an Bäumen oder auch Flurschäden (Biberröhren) an Wiesen und Äckern sein.

Der Biberschadensfonds bietet betroffenen Bewirtschaftern eine Möglichkeit zum teilweisen finanziellen Ausgleich. Voraussetzung ist eine fachliche Schadensaufnahme durch die Biberberater des Landratsamtes oder landwirtschaftliche Schätzer des Bayerischen Bauernverbands. Die gemeldeten Fälle werden geprüft, dokumentiert und über die Regierung von Mittelfranken an das Umweltministerium weitergeleitet.

Die Untere Naturschutzbehörde empfiehlt, bei festgestellten Schäden zeitnah Kontakt aufzunehmen, um den weiteren Ablauf zügig koordinieren zu können. Bei Rückfragen zum Thema können Sie sich an Sonja Alberter und Elke Petschl wenden (09141 902-377, -378 oder rechtlicher.naturschutz@landkreis-wug.de). 

„Archaeopteryx – Der Stein vergisst nicht“

Premiere am Bergwaldtheater am 12. Juli

Das mittlerweile 3. Stadtschreiberstück im Bergwaldtheater Weißenburg wird wieder von Georg Schmiedleitner inszeniert, neu ist, dass das Projekt nun von der neugegründeten gemeinnützigen Genossenschaft „Die Theaterbürger – Weißenburg führt sich auf eG“ produziert wird.

Die Titelrolle wird von Ralph Morgenstern gespielt, in weiteren Hauptrollen sind Brigitte Brunner, Konstanze Fischer und David Lindermeier zu sehen. Darüber hinaus stehen über 50 Laiendarsteller*innen aus Weißenburg und Umgebung auf der Bühne.

Die Premiere ist am 12. Juli 2025. Einlass ist ab 18 Uhr, die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr.

Eine Steinbrecher-Saga
Der Urvogel ist gelandet – und mit ihm eine packende Geschichte über Vergangenheit, Gegenwart und eine bedrohliche Zukunft: „Archaeopteryx – Der Stein vergisst nicht“, das neue Stadtschreiberstück des preisgekrönten Autors Roland Spranger, feiert am 12. Juli 2025 seine Uraufführung im Bergwaldtheater Weißenburg. Es ist bereits das dritte Stadtschreiberstück der Stadt Weißenburg und wird von der neu gegründeten Genossenschaft „Die Theaterbürger – Weißenburg führt sich auf eG“ produziert.

Unter der Regie von Georg Schmiedleitner, entsteht ein ebenso poetisches wie politisches Bühnenwerk, das tief in den fränkischen Jura eintaucht – konkret: in einen Steinbruch, der zum Zeugen von Naturgewalten, menschlicher Hybris und emotionalen Schicksalen wird.

Ein eitler König auf Fossilienjagd, eine skurrile Urvogel-Konferenz, eine rätselhafte Leiche im Steinbruch – Sprangers Stück oszilliert zwischen Groteske, Historie und Gegenwartsdrama. Es zeigt drastisch, wie eng menschliches Tun mit geologischer Geschichte verflochten ist – und wie der Stein als stiller Zeuge all dessen nie vergisst.

In der Titelrolle glänzt Ralph Morgenstern, einer der schillerndsten Schauspieler und Moderatoren Deutschlands. Als charismatischer, geheimnisvoller Begleiter durch Zeit und Raum führt er das Publikum durch ein vielschichtiges Geflecht aus Erdgeschichte, Liebe, Macht und Untergang.

Die Theaterbürger Weißenburg bringen, unterstützt von Musik der Band „Sutcliffe“, mit „Archaeopteryx – Der Stein vergisst nicht“ ein Stück auf die Bühne, das Historie, Gegenwart und Zukunft miteinander verwebt – eindrucksvoll, bildgewaltig und zutiefst berührend. Eine theatrale Zeitreise mit Relevanz – mitten ins Herz des fränkischen Steinbruchs.

Die Termine im Juli: Samstag, 12.07.; Sonntag, 13.07.; Freitag, 18.07.; Samstag, 19.07.; Sonntag, 20.07.; Freitag, 25.07.; Samstag, 26.07.; Sonntag, 27.07.;

Tickets gibt es im Kulturamt Weißenburg und alle bekannten Reservix-Vorverkaufsstellen sowie unter reservix.de

„Fit“ für den Klimawandel

Ökologische Umgestaltung der „Oberen Altmühl“

Dreireihige Pflanzungen auf der Südseite bei Großenried. Fotos: WWA Ansbach


Seit mehr als 30 Jahren entwickelt das Wasserwirtschaftsamt Ansbach an der Altmühl, dem „langsamsten Fluss Bayerns“, wieder eine am ursprünglichen Zustand ausgerichtete Flusslandschaft.
Durch den monotonen, geradlinigen Gewässerverlauf fehlt es dem Gewässer zwischen Ornbau und Neunstetten an Dynamik und Struktur. Der Mangel an Ufergehölzen führt in den Sommermonaten zu hohen Wassertemperaturen. Lebensraum für Fische und Kleinstlebewesen ist Mangelware. Abgeschwemmte Nährstoffe und Sedimente aus den umlie-genden Flächen gelangen insbesondere über die kleineren Zubringer und Entwässerungsgräben in das Gewässer, Algenblüte ist die Folge.

Lehmbuhnen als Strömungslenker.


Bei der jetzigen Umgestaltung steht die Verbesserung der Gewässerstruktur und -qualität im Vordergrund. Es werden an verschiedenen Stellen Maßnahmen zum Wasser- und Sedimentrückhalt umgesetzt. So werden zum Beispiel flache Mulden auf staatlichen Flächen parallel zur Altmühl angelegt. In diesen versickert das Wasser langsam in den Boden und Schwebstoffe können sich absetzen. Unterhalb von Leutenbuch soll eine ehemalige Flussschlinge der Altmühl wieder an das Gewässer angebunden werden. Die Maßnahmen im direkten Einzugsgebiet des Altmühlsees fügen sich ein in den Kontext der jüngst beschlossenen Anstrengungen zur Bekämpfung der Blaualgenproblematik im Altmühlsee.
Zudem werden Buhnen aus Lehm und Totholz an ausgewählten Gewässerstellen in den Fließquerschnitt eingebaut. Diese sollen den Fließquerschnitt einengen, die Fließgeschwindigkeit abschnittsweise erhöhen und die Eigendynamik der „gemächlichen“ Altmühl anregen. Hierdurch entstehen ständig neue Lebensräume und ein dynamischer Flusslauf. Diese neue Strukturvielfalt macht die Altmühl widerstandsfähig gegen Hochwasser, aber auch gegenüber längeren Trockenphasen.

Einbau von Totholz als Lebensraum.

Der Erwärmung durch den Klimawandel begegnen wir mit der Entwicklung einer standortgerechten Ufervegetation. Neue Erkenntnisse verdeutlichen, wie wichtig Ufergehölze und Totholz im Gewässer für Kleinstlebewesen und Fische als Nahrungsquelle und Lebensraum sind. Daher werden im Bereich von das Ufer, aber auch in die Gewässersohle eingebaut. Damit die Baumstämme bei Hochwasser nicht aufschwimmen, werden sie eingegraben oder mit Wasserbausteinen beschwert.
Bei den Baggerarbeiten wird im Herbst eine größere Menge an Gewässersediment und Oberbo-den anfallen. Interessierte Landwirte im Umkreis von Leutenbuch können sich beim Wasserwirt-schaftsamt melden. Das beprobte Material kann voraussichtlich landwirtschaftlich zur Bodenver-besserung auf Ackerflächen verwendet werden.
Im Bereich oberhalb von Leutenbuch wird das Flurbereinigungsverfahren Altmühl IV voraussich-lich noch dieses Jahr abgeschlossen, sodass mittelfristig auch in diesem Bereich die naturnahe Umgestaltung der Altmühl fortgesetzt werden kann, um den Gewässerabschnitt fit für den Klimawandel zu machen.
Die ökologische Umgestaltung zwischen Großenried und Thann wurde im Herbst/Winter 2024 erfolgreich abgeschlossen. Zuletzt wurde im Frühjahr dieses Jahres eine Pflanzung von 500 Ufergehölzen auf der Südseite der Altmühl bei Großenried durchgeführt. Diese dienen der Beschattung des Gewässers und stellen einen natürlichen Lebensraum am Gewässer dar.
Die Wirksamkeit der Umgestaltungen der letzten Jahre wird weiterhin vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach und der Fachberatung für Fischerei Mittelfranken untersucht. Erfreulicherweise zeigen sich bei Haag bereits erste Erfolge bei der Zusammensetzung der vorgefundenen Fischarten wie auch beim Artenspektrum der Kleinstlebewesen.

SEBASTIAN HELD

Partnerschaft mit Naves

Besuch aus Frankreich in der kleinsten Stadt Mittelfrankens

Von 6. bis 10. Juni war eine 26-köpfige Delegation aus der französischen Partnerstadt Naves zu Besuch in der kleinsten Stadt Mittelfrankens. Früher als geplant erreichte der französische Bus das Sportheim des SV Ornbau, wo als erster Programmpunkt ein kleiner Empfang stattfand, gefolgt von einem Spaziergang durch die Stadt. Am Abend wurde in den Gastfamilien gegessen und gelacht. Am Samstag und am Sonntag stand ein abwechslungsreiches Programm auf dem Plan. Am Samstag ging es zum Schloss- und Landschaftspark von Schloss Dennenlohe – und ein erstes Mal prasselte Regen auf die deutsch-französische Gruppe nieder. Die Schifffahrt auf der MS Altmühlsee am Abend konnte zum Glück bei trockenem Wetter und bester Laune stattfinden. Am Sonntag ging es nach Nürnberg und Roth. In beiden Städten hatte die Gruppe Glück mit informativen und unterhaltsamen Führungen, aber Pech mit dem Wetter. Sowohl in Nürnberg als auch in Roth untermalten kurze aber heftige Regenschauer die Stadtbesichtigungen. An Pfingstmontag standen bei endlich gutem Wetter ein gemeinsamer Brunch und ein gemeinsames Abschlussessen im Angerwirt an. Der Nachmittag war zur freien Verfügung und es bildeten sich mehrere kleine Gruppen. In ihren Ansprachen während des Abschlussessens betonten Ornbaus Bürgermeister Marco Meier und Hervé Longy, sein Amtskollege aus Naves, die Bedeutsamkeit solcher Treffen für den Zusammenhalt Europas im Großen und die gesellschaftliche Bereicherung für die teilnehmenden Gastgeber und Gäste direkt vor Ort. Am letzten Tag hieß es früh aufstehen, da für 6.00 Uhr die Abfahrt am Ornbauer Rathaus geplant war. Für das kommende Jahr ist die Fahrt einer deutschen Gruppe nach Naves geplant. Die Planungen dafür starten im Herbst.

Europäer aus Überzeugung

Zum Tod von Günter Dischinger

Die europäische Einigungswerk und die deutsch-französische Freundschaft waren ihm eine Herzensangelegenheit: Günter Dischinger, der Gunzenhäuser Oberstudiendirektor, ist nach einem Leben voller Idealismus im Alter von 86 Jahren gestorben und am Alten Friedhof beigesetzt worden.

Der Sohn des Wettelsheimer Amtsinpektors Ludwig Dischinger unterrichtete an verschiedenen Gymnasien Französisch, Deutsch und Geschichte – und zwar an der Nato-Schule im holländischen Brunssum, von 1976 bis 1990 am Simon-Marius-Gymnasium Dischinger war nicht nur Französischlehrer, sondern auch nach seiner Gunzenhäuser Zeit der Leiter von drei Gymnasien (Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen), Merianer-Gymnasium Lichtenfels und Deutsche Schule in Brüssel). Überall hat er  Schulpartnerschaften organisiert und sich um die internationalen Schulbeziehungen Verdienste erworben. 2002 ist er als Mitglied des akademischen Ordens „Palmes acedemiques“ mit der Ehrung „Officier dans l´ordre des Palmes academiques“ für Verdienste im Erziehungswesen bedacht worden.

Dischinger war von 2006-2010 sowie von 2010-2014 Mitglied des katholischen Pfarrgemeinderats Gunzenhausen – und in dieser Funktion nicht immer ein bequemer Mann. In „Alt-Gunzenhausen“, der Publikation des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, veröffentlichte er wiederholt Beiträge zur Geschichte der Pfarrei. Seit 2006 widmete  er sich mit viel Engagement der „Christlichen Ostarbeit“ in der Diözese Eichstätt. Er organisierte die Sammlung von Brillen für Suppen- und Sozialküchen in St. Petersburg, Königsberg und Nordostpolen sowie Kleidersammlungen für die Menschen in diesen Regionen. Zudem sammelte er Schulmaterialien für drei Kinder- und Jugendhäuser in Schineni (Rumänien). Er trug die Transportkosten selbst. Mit seinem Privatauto brachte er Kleider, Schuhe und Schulmaterialien in die Partnerdiözese Litomerice (Leitmeritz) in Tschechien, wo er zuletzt in seinem Unruhestand als Lektor für Deutsch tätig war.

 Jungen Menschen aus dieser Region verhalf er zu schulbegleitenden Praktikumsaufenthalten in fränkischen Krankenhäusern. Im September und Oktober 2014 war er in Gheorghine (Erzdiözese Alba Julia, Rumänien), um als Sprachlehrer junge Landwirte für ihr Praktikum in Deutschland vorzubereiten. „Wer schnell hilft, hilft doppelt!“  (lateinisch: bis dat, cito dat“) ist seine Devise.

Gunzenhausen verdankt ihm die bis heute vitale Städtefreundschaft mit Isle/Limousin. Er leitete die ersten Begegnungen von offiziellen Delegationen beider Städte. In seinem Element brachte er es sogar fertig, sich selbst zu übersetzen. Als Schnellredner machte ihm das ohnehin wenig Mühe. Die Menschen, die mit ihm zu tun hatten, spürten seine Leidenschaftlichkeit für Europa.

Ein Problem konnte Günter Dischinger mit Menschen haben, die  nicht auf Anhieb seine Gedanken verstanden, denn er forderte ein erhebliches Maß an geistiger Vitalität und Bildung. Und natürlich hatte er auch seinen “eigenen Kopf“, wie der Volksmund denjenigen nennt,  der seine Meinung für die richtige hält.

Die Anteilnahme gilt seiner aus Flandern stammenden Frau Paula Dischinger-Weemaes und den beiden Söhnen.

WERNER FALK

„Handeln statt immer nur reden!“

MdL Schnotz widerspricht MdL Scheuenstuhl

Zu dem Artikel „Bald kein Badegewässer mehr?“ in der heutigen Ausgabe des Altmühl-Boten erklärt der Stimmkreisabgeordnete im Bayerischen Landtag Helmut Schnotz (CSU): 

„Die Aussagen des SPD-Kollegen sind weder jetzt hilfreich noch weiterführend. Im Gegensatz zu Harry Scheuenstuhl sind wir Abgeordneten aus der Region für die Verbesserung der Situation am Altmühlsee aktiv:

Ich selbst habe schon als Bürgermeister der Marktgemeinde Bechhofen nach der Seenkonferenz in den Jahren 2009/10 beim Ausbau unserer Kläranlage den Einbau einer Phosphatfällung mit herbeigeführt. Auch zwei Teichkläranlagen haben wir an die Phosphatfällung angeschlossen und somit zur Reduzierung des Phosphateintrages im Altmühlsee beigetragen.

Als Landtagsabgeordneter haben wir mit Mitteln aus der Koalitionsinitiative von CSU und Freien Wählern 2024 die Renaturierung der Zuläufe zum Altmühlsee vorangetrieben.

Auf meine Initiative hin fand nach vielen vorbereitenden Gesprächen mit dem Wasserwirtschaftsamt, der Landwirtschaft, der Jagd, dem Tourismus, dem Industrie- und Handelskammergremium sowie Unternehmen rund um die Seen das Seenlandfachgespräch am 17. Januar statt.

Danach gab es vor Ort Beratungen unter anderem mit Staatsminister Joachim Herrmann und dem Vorsitzenden des Umweltausschusses des Bayerischen Landtages Alexander Flierl (CSU). In München fanden Gespräche mit Umweltminister Thorsten Glauber statt.

Ergebnisse aller dieser Bemühungen sind aktuell die Vorbereitung einer Barriere im Wasser, um notfalls bei einen Blaualgenbefall zunächst einen Badestrand kurzfristig schützen zu können.

Die auf die Wasserqualität positiv wirkenden Wasserpflanzen werden durch Fisch- und Vogelschutznetze gesichert.

Weiter soll im Bereich des Zulaufs in den Altmühlsee der Sedimenteintrag durch Fangnetze reduziert werden. Aktuell wird das Sediment im See abgepumpt und in einem Testlauf gepresst.

Ich bin davon überzeugt, dass diese ersten Maßnahmen wirken. Weitere sind in Vorbereitung und werden zusätzliche Verbesserungen der Wasserqualität bringen. Klar ist aber auch, dass alle Beteiligten rund um den Altmühlsee eine langfristige Lösung der Thematik weiter angehen. Daher macht es gerade aus touristischer Sicht keinen Sinn, für den Altmühlsee Negativwerbung à la Scheuenstuhl zu betreiben, indem man behauptet, dass der Altmühlsee als Badesee bald nicht mehr zur Verfügung stehe.

Vermutlich bekommt man als Abgeordneter im Landkreis Fürth nicht alle Aktivitäten rund um den Altmühlsee mit. Dies ist verständlich, wenn man nicht vor Ort ist. Man sollte dann aber auch keine Schreckensmeldungen absetzen!“

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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