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NEIN – zu Gewalt an Frauen und Mädchen

Internationaler Tag am 25. November 2024

„Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ – diese Kampagne ist eine Aktion anlässlich des Internationalen Tags „NEIN – zu Gewalt an Frauen und Mädchen“, der weltweit am 25. November begangen wird. Wie bereits in den vergangenen Jahren geben viele Bäckereien im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und auch die Tafeln in Gunzenhausen, Treuchtlingen und Weißenburg ab dem 25. November wieder Brötchentüten mit dem markanten Schriftzug „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte! NEIN zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen! Hinsehen! Helfen!“ aus.

Darauf aufgedruckt sind Informationen und Notfallnummern für Betroffene. Mit den Tüten gelangen sowohl der Appell gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie die Notrufnummern direkt zu den Menschen und machen damit auf dieses wichtige Thema aufmerksam.

An der Aktion beteiligen sich in diesem Jahr: Bäckerei Lechner aus Dittenheim, Bäckerei Specht aus Ellingen, Ettenstatter Beck, Bäckerei Kleeberger aus Gunzenhausen, Backhäusle Haundorf, Bäckerei Schroth aus Heidenheim, Bäckerei Spitzbart aus Meinheim, Bäckerei Herzog aus Muhr am See, Bäckerei Leikamm aus Nennslingen, Bergmühle Bechthal, Bäckerei Mayer aus Raitenbuch, Solnhofer Klosterbrot, Lehner-Bäck aus Treuchtlingen, Altstadtbäckerei Weißenburg und Naturkost Mundart Gunzenhausen.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Gemeinschaftsaktion der Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Roth, sowie der Stadt Schwabach mit dem ZONTA Club Fränkisches Seenland. Landkreisweit werden heuer 25.000 Tüten verteilt, mittelfrankenweit sind es ca. 500.000 Tüten.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen kann überall vorkommen: in Ehe und Partnerschaft, im Bekanntenkreis, in Betrieben, zu Hause und im öffentlichen Raum und in allen sozialen Schichten. Sie zeigt sich in vielfältigen Formen, wie körperlicher, psychischer oder sexualisierter Gewalt ebenso wie bei Stalking oder Mobbing. Deshalb ist es wichtig, nicht wegzuschauen, das Thema nicht als Privatsache abzutun, sondern hinzuschauen und sich einzumischen. Die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, denn Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist keine Seltenheit. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Die Fälle häuslicher Gewalt sind im Jahr 2023 laut Statistik des Bundeskriminalamtes um 6,5 Prozent gestiegen. Ca. 70 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt sind weiblich. Auch die Zahl derer, die im Zuge der Gewalt getötet werden, steigt: 2023 sind 331 Menschen durch häusliche Gewalt ums Leben gekommen, über 80 Prozent davon waren weiblich.

„Im Hinblick auf diese erschreckenden Zahlen ist es wichtig, dass wir alle zu einem gewaltfreien Miteinander beitragen, indem wir Belästigungen und Gewalt nicht dulden und Betroffene ermutigen sich Unterstützung zu holen“, so die beiden Gleichstellungsbeauftragten Agnes Müller und Julia Wittmann. Um auf die verschiedenen Hilfs- und Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen, wird es am Mittwoch, 27. November 2024, von 10.00 bis 12.00 Uhr einen Informationsstand am Marktplatz in Weißenburg geben.

Darüber hinaus zeigt das Kino „Movieworld“ in Gunzenhausen in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes am Dienstag, den 26.11.2024, um 19.30 Uhr den Sensationserfolg aus Italien „Morgen ist auch noch ein Tag“. Der Film zeigt eindrucksvoll mit welchen Problemen in Bezug auf Gewalt sich Frauen und Mädchen schon immer auseinandersetzen mussten und welche teilweise bis heute andauern. Ab 19.00 Uhr lädt die Gleichstellungsstelle im Kinovorraum zu einem „Meet and Greet“ ein.

Zum Abschluss der „Aktionswoche“ lädt die vhs Gunzenhausen am Freitag, 29. November 2024, zu einem eineinhalbstündigen Vortrag zum Thema: „Internationaler Tag zum Schutz der Frauen vor Gewalt – trotzdem nimmt die Gewalt gegen Frauen weltweit und auch in Deutschland stetig zu“ ein. Der Vortrag geht auf problematische Entwicklungen, wie die frauenfeindliche Bewegung Incel, die gestiegene Zahl an Gewalttaten im vergangenen Jahr oder die Zunahme von Genital-Verstümmelungen bei Mädchen in Deutschland und Europa ein. Beginn ist um 18.00 Uhr im vhs-Bildungszentrum, Großer Saal im 2. OG, Nürnberger Straße 32 in Gunzenhausen. Die Referentin Martina Baues ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin. Eine Anmeldungen ist unter www.vhs-gunzenhausen.de möglich.

„Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ – diese wichtige Botschaft vermitteln die Bäcker-Tüten zum internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen / Julia Wittmann

Goethe und die Philosophen

Vortrag am Mittwoch, 16. Oktober, in Heidenheim

Das Kloster Heidenheim lädt am Mittwoch, 16. Oktober, um 19.30 Uhr zu einem Vortrag über „Goethe und die Philosophen“ ein. Es referiert Dr. Walter Schweidler, ein gebürtiger Gunzenhäuser.

Goethe war kein Philosoph, aber er hat in seinen theoretischen Schriften Grundgedanken entwickelt, in denen er seiner Zeit weit voraus war und die sich in der Philosophie unserer heutigen Zeit in erstaunlichem Maße wiederfinden. Vor allem hat er jedem Wissenschaftlichkeits- und Messbarkeitswahn eine ganzheitliche Sicht auf Natur und Leben entgegengesetzt, die den Wahrheitsanspruch der Literatur und Dichtung auf unübertroffene Weise ausgedrückt und bis heute neu begründet hat. Aber auch in seinen Dichtungen, von den Gedichten über das alle Theatergrenzen sprengende Faust-Drama bis hin zu den geheimnisvollen Alterswerken wie vor allem „Wilhelm Meisters Wanderjahren“ finden sich großartige Symboliken, die in einen über Jahrtausende reichenden Weisheitskanon gehören, der von Platon bis heute führt. Und Goethe war als Persönlichkeit eine völlige Ausnahmegestalt, die dem durchschnittlichen Zuschnitt des kleinbürgerlichen, provinziellen, paukerhaften, eifernden, weltfremden, weltverbessernden, humorlosen deutschen Intellektuellen geradezu olympisch enthoben war. Er kann einer kleingeistigen Zeit weltmännische und weltbürgerliche Maßstäbe in Erinnerung rufen.

Walter Schweidler, geboren 1957, studierte Philosophie, Rechts- und Politikwissenschaft sowie Katholische Theologie. Von 1992 bis 1997 Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, verschiedene Gastprofessuren. Von 2000 bis 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Seit Sommersemester 2009 bis 2023 : Professor am Lehrstuhl für Philosophie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Anschließend Eröffnung der Sonderausstellung „Bilder an sich“ von und mit Stefan Weyergraf-Streit.

„Bilder an sich“ – unter diesem Titel stellt der Eichstätter Künstler und Theologe Stefan Weyergraf Streit Teile seines 2012 geschaffenen Philosophen-Zyklus im Kloster Heidenheim aus. Einige Denker tauchen porträthaft auf, bei anderen ihre gedanklichen Themen. Hannah Arendt, Husserl, Heidegger, Hegel … Wittgenstein. Was ist das Bild, der Mensch, die Welt „an sich“ an den Grenzen der Erkennbarkeit?

Ansbacher gründete Königsberger Uni

Auch der Gunzenhäuser Andreas Osiander wirkte in Ostpreußens Metropole

Von der Großmutter des Autors Ralf Loos stammt diese Aufnahme von August/September des Jahres 1944, als die Albertina von Bomben zerstört wurde.

Vollkommen zu Recht wird dieses Jahr der 300. Geburtstag von Immanuel Kant,  dem größten Philosophen der Neuzeit, gefeiert. Am 22. April 1724 wurde er in Königsberg in Preußen geboren und verstarb dort 1804.

Doch wo hätte Kant wirken können, wenn es die Königsberger Universität nicht gegeben hätte? Die Königsberger Wirkstätte dieses Philosophen hat einen direkten Bezug nach Franken, um genau zu sein, nach Gunzenhausen und Ansbach. Denn es war Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach (1490-1568), der dritte Sohn des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Ansbach, der die Königsberger Universität im Jahre 1544 gründete – fortan sollte diese Universität nach ihm benannt sein: Albertinus-Universität oder schlicht: Albertina.

Wie kam es dazu, dass ein Ansbacher, im fernen Preußenland eine Universität zu gründete? Hierbei spielte einer der bedeutendsten Bürger Gunzenhausens eine wesentliche Rolle: Andreas Osiander.

Schon zeitig war Osiander ein glühender Verfechter Luthers Thesen. Osiander war nicht nur Anhänger Luthers, es entwickelte sich auch eine enge und vertraute Beziehung zwischen den beiden Theologen.

Im Sinne der lutherischen Reformen hielt Osiander in der Lorenzkirche in Nürnberg seine Predigten, denen auch der Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach beiwohnte. Er war sehr von Luthers Lehre und Osianders Predigten angetan und suchte das persönliche Gespräch mit Osiander. Schließlich empfahl Osiander dem Markgrafen doch direkten Kontakt mit Luther aufzunehmen, was auch geschah.

Zwischenzeitlich zeigte das Schicksal wieder seine Macht, denn der Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach wurde zum Hochmeister des Deutschen Ordens ernannt.

Die Gründung des Deutschen Ordens erfolgte im Heiligen Land zur Zeit der Kreuzzüge. Nach dem Ende der Kreuzzüge verschrieb sich der Orden der Christianisierung der europäischen Ostgebiete, die in großen Teilen heidnisch waren. Um seinen Machtanspruch zu sichern, baute der Orden viele Burgen. Der Deutsche Orden ging nicht gerade zimperlich mit der heidnischen Bevölkerung um, und so manches Bekenntnis zum Christentum erfolgte mit Gewalt und durch das Schwert.

Als der junge Albrecht das Amt des Hochmeisters übernahm, war die Blütezeit des Deutschen Ordens am schwinden. Verfallserscheinungen machten sich breit. Und so riet Luther dem jungen Albrecht den Orden zu säkularisieren und sich zugleich mit seinem Schwiegervater, dem Polnischen König, ins Benehmen zu setzen. In kurzen Worten: Der Orden wurde säkularisiert und das Ordensgebietes dem Hochmeister Albrecht als Lehen zugesprochen. So kam es zur Gründung des Herzogtums Preußen. Albrecht trug fortan nicht mehr den Titel: Markgraf und auch nicht mehr den Titel: Hochmeister, sondern wurde Herzog in Preußen. Dank seiner profunden Bildung und Weitsichtigkeit kam es zu einer rasanten wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung in dem neugeschaffenen Herzogtum.

Herzog Albrecht war in seiner neuen Heimat Preußen nicht allein, Andreas Osiander wurde sein Weggefährte und begleitete ihn nach Königsberg. Auch der älteste Sohn Luthers, Johannes Luther, wechselte nach Königsberg. Sowohl Johannes Luther, wie auch Andreas Osiander blieben dort bis zu ihrem Lebensende.

Es ist anzunehmen, dass  die Gründung einer Universität in Königsberg aufgrund der vielen Gespräche und dem Austausch von Gedanken der großen Denker:  Luther – Osiander – Albrecht von Brandenburg-Ansbach entsprang. So kam es, dass  1544 durch einen Ansbacher im Verbund mit einem Gunzenhäuser die Königsberger Universität gegründet wurde, an der zweihundert Jahre später Immanuel Kant einmal lehren sollte.

Besonders bemerkenswert ist der Wortlaut des Gründungsaufrufes, wie auch das Datum: Herzog Albrechts Aufruf zur Gründung der Königsberger Universität am 20. Juli 1544 spricht Bände und weist ihn, vor 480 Jahren, als einen weitsichtigen und visionären Europäer aus: „Wir hoffen, dass  unsre Akademie auch den zahlreichen großen Völkern, die in Ost und West an Preußen grenzen, Nutzen bringen wird.“ Tatsächlich war Königsberg der Mittelpunkt des protestantischen Preußens.

RALF LOOS

Vor Allgäu und Tegernsee

Der Naturpark Altmühltal unter 100 Top-Sehenswürdigkeiten

An der Altmühl bei Gunzenhausen schmiegt sich das kleine Dorf Aha in die abendliche Landschaft.Foto: Falk


Teilnehmende eines Online-Votings der Deutschen Zentrale für Tourismus wählten die Region unter die 100 Top-Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Naturpark Altmühltal. Im vergangenen Jahr ist der Naturpark Altmühltal zum ersten Mal unter die 100 Top-Sehenswürdigkeiten Deutschlands gewählt worden. 2024 hat er sich schon um mehr als 30 Plätze verbessert. Das zeigt die Rangliste, die die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) jetzt unter www.germany.travel veröffentlich hat. Für die Abstimmung wurde keinerlei Vorauswahl getroffen. Die Teilnehmenden gaben die Namen ihrer Favoriten direkt online ein, egal, ob Stadt, Region, Sehenswürdigkeit oder Freizeit-Attraktion. Über 25.000 Nutzerinnen und Nutzer aus aller Welt beteiligten sich laut DZT an dem Online-Voting. Die Website präsentiert die 100 Orte, die am häufigsten genannt wurden. Der Naturpark Altmühltal liegt dabei auf Platz 63, noch vor bekannten Zielen wie dem Allgäu, der Insel Helgoland oder dem Tegernsee. „Wir freuen uns, diesmal wieder und noch dazu deutlich weiter vorn in der Liste vertreten zu sein“, kommentiert Christoph Würflein, der Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal. „Gerade bei dieser offenen Konkurrenz ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern zeigt, dass unsere Region viele Fans hat.“

Von einem Blutsauger und der großen Liebe!

Kinogeschichte atmen mit dem Gruselklassiker „Nosferatu“

Auf den Spuren des schaurigen Vampirgrafen Orlok (v.l.n.r.): Musikerin und Vampirjägerin Ruth Tuffentsammer vom Ensemble Dolcerando, ein zufälliges Vampiropfer, die Mitarbeiterin in der städtischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Teresa Biswanger sowie Nosferatu und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer

Als „Nosferatu“ Anfang der 1920er-Jahre in Berlin uraufgeführt wurde, trauten viele Besucherinnen und Besucher ihren Augen nicht. Über die Leinwand schlich ein gruseliger Vampirgraf mit Nagetierprofil, spitzen Zähnen und langen Gliedmaßen. Wo auch immer er auftauchte, er brachte Tod und Verderben über die Menschen. Verkörpert wurde er vom Theaterschauspieler Max Schreck, der zufällig nicht nur den passenden Namen für seine Rolle hatte, sondern so gut und überzeugend spielte, dass der ein oder andere dachte, einen echten Untoten gesehen zu haben. Auch deswegen gilt der von Friedrich Wilhelm Murnau gedrehte Stummfilm „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ bis heute als einer der wirkungsvollsten Vampirfilme aller Zeiten. Das Horrorfilmgenre hat „Nosferatu“ maßgeblich beeinflusst, er wird immer wieder zitiert und zahlreiche ikonische Kameraeinstellungen sind aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Am 23. August 2024 wird die Stadt Gunzenhausen diesem Meisterwerk einen eigenen Abend widmen. Doch er wird nicht nur gezeigt, musikalisch begleitet wird der Film vom Gunzenhäuser Ensemble Dolcerando. Die Musiker feilen bereits seit Monaten am Setting und möchten die Stimmung der einzelnen Szenen mit Stücken aus unterschiedlichen Epochen einfangen. Herauskommen soll ein Stück Film-Hörkunst, das am 23. August 2024 um 19.30 Uhr im Falkengarten erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

„Nosferatu“ ist ein expressionistisches Meisterwerk und hat nachhaltig Spuren hinterlassen. Gerade die verwinkelten Kulissen und für die damalige Zeit ungewöhnlichen Außen- bzw. Naturaufnahmen sind sehenswert und geben viel Raum für Interpretation. Erstmals im Film drang der Schrecken in die Privat- und Intimsphäre der Menschen ein, keine der Figuren war ungeschützt und plötzlich sahen sich die Protagonisten mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert. Bewusst gesetzte Parallelen zur Spanischen Grippe und zum erst wenige Jahre zurückliegenden Ersten Weltkrieg sorgten zusätzlich für Angst beim Publikum.

Erzählt wird die Geschichte des Vampirgrafen Orlok, der sich unsterblich (Achtung Wortspiel) in die schöne Ellen verliebt. Seine Liebe lässt ihn nicht nur die Grenze zwischen Tod und Leben überwinden, er macht sich auch auf den Weg von Rumänien nach Deutschland in die kleine Hafenstadt Wisborg. Er trägt einen Mantel des Schreckens und dieser legt sich über jeden, der ihm auf seinem Weg begegnet.

Der Film „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ wird in einer aufwendig restaurierten Fassung gezeigt und wird für einen Abend von der Friedrich Wilhelm-Murnau-Stiftung aus Wiesbaden für die Vorführung zur Verfügung gestellt. Selbstverständlich wird es vor Beginn des Klassikers eine filmhistorische Einordnung geben, plus Informationen zur Entstehungsgeschichte und zum Nachhall. Was viele nicht wissen: Der Plot orientiert sich nicht nur an Bram Stokers Klassiker „Dracula“, sondern zitiert daneben serbische Legenden. Leider ist „Nosferatu“ aber auch ein Kind seiner Zeit. So wird Graf Orlok in der Forschung gelegentlich als Klischee des Ewigen Juden interpretiert. Am 23. August 2024 werden wir auch dieser These auf den Grund gehen.

Die musikalischen Lokalmatadore vom Ensemble Dolcerando bereiten sich bereits seit Anfang des Jahres auf den Abend vor. Sie dürfen dementsprechend gespannt sein und sollten sich dieses tolle Ereignis nicht entgehen lassen.  

Der Stummfilmabend findet am Freitag, 23. August 2024, um 19.30 Uhr im Falkengarten, Dr.-Martin-Luther-Platz 4, 91710 Gunzenhausen statt (Einlass: 19.00 Uhr). Der Eintritt kostet pro Person 15 Euro. Bitte beachten Sie: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, daher sollten Sie sich zeitnah bei der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen unter Tel.: 09831/508 300 melden und Ihr Ticket reservieren.

Sie singen und spenden

Bürgermeister aus dem Kreis Ansbach geben den guten Ton an

Der Bürgermeisterchor bringt Menschen zusammen, nicht nur im Landratsamt, sondern auch bei vielen Konzerten. An der Spendenübergabe nahmen Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Vorsitzender Klaus Miosga, Schatzmeister Hermann Reichert, Chorleiter Friedrich Wörrlein, Vorstandsmitglied Renate Hans, Dietenhofens Altbürgermeister Heinz Henninger, Pfarrer Holger Bär (Dietenhofen), Bürgermeister Marco Meier (Ornbau), Bürgermeister und zweiter weiterer stellvertretender Landrat Rainer Erdel (Dietenhofen) sowie Vorstandsmitglied Jürgen Nägelein (von links). Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Die Viertelmillion ist bereits in Reichweite: Der Bürgermeisterchor im Landkreis Ansbach hat seit seiner Gründung vor rund 25 Jahren mittlerweile knapp 212.000 Euro an Spenden an viele verschiedene Organisationen ausgereicht. So unterschiedlich die Zwecke auch sind, gemeinsam ist ihnen zweierlei: Sie sind immer unbedingt wünschenswert, ohne Unterstützung aber kaum zu finanzieren. Vereinsvorsitzendem Klaus Miosga ist wichtig, dass mit den Spenden nicht nur einmalige Aktivitäten unterstützt werden, sondern auch bleibende Werte geschaffen werden.

Definitiv der Fall ist das bei den beiden jüngsten Spenden, die im Landratsamt Ansbach übergeben wurden: Die Kirchengemeinde Dietenhofen erhielt 3.600 Euro für die Sanierung des Kirchturms, nach Ornbau fließen 5.500 Euro für die Umgestaltung des Kirchplatzes mit Sitzmöglichkeiten und einem Miniatur-Modell des Altmühlstädtchens. Beiden Spenden vorangegangen waren jeweils gut besuchte Konzerte der singenden Bürgermeister. Dietenhofens Rathauschef Rainer Erdel bedankte sich bei seinem Amtsvorgänger, Altbürgermeister Heinz Henninger, der sich maßgeblich und „sehr akribisch“ in die Organisation eingebracht hatte. Landrat Dr. Jürgen Ludwig lobte den Bürgermeisterchor als Netzwerk und Aushängeschild „nicht nur für den Landkreis Ansbach, sondern auch für die gesamte Kommunalpolitik – denn am Ende sind wir doch alle gemeinsam unterwegs“.

Für die Spenden bedankten sich der Ornbauer Bürgermeister Marco Meier und Dietenhofens Pfarrer Holger Bär. Die Sanierung des Kirchturms der Dietenhöfer Kirche St. Andreas sei die umfassendste Maßnahme seit Hunderten von Jahren. Der Turm der 1468 erstmals urkundlich erwähnten Kirche war lange Zeit eingerüstet. Von den geplanten Kosten von 950.000 Euro habe die Kirchengemeinde rund eine Viertelmillion Euro selbst zu tragen, so Bär. Viele Menschen hätten bereits für die Kirche gespendet. „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht fertig“, fasste der Geistliche zusammen. Auch in Ornbau haben sich Bürgerinnen und Bürger mit Spenden an der Umgestaltung des Kirchplatzes beteiligt, damit dort die Aufenthaltsqualität erhöht werden kann, berichtete Bürgermeister Marco Meier.

Chorleiter Friedrich Wörrlein wagte bei der Spendenübergabe schon einmal den Ausblick auf den 1. Dezember, denn dann steht mit einem Adventskonzert in Unterschwaningen der nächste Auftritt des Bürgermeisterchores an. Das sei auch der Grund, so Wörrlein schmunzelnd, „warum wir im Sommer schon Weihnachtslieder singen“.

Silber und Gold

Dornhausen und Bubenheim beim Kreisentscheid erfolgreich

Die Kommission auf ihrem Rundgang durch Dornhausen. Foto: Gerhard Durst


Mit Bubenheim (Stadt Treuchtlingen) und Dornhausen (Gemeinde Theilenhofen) konnten gleich zwei Dörfer aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen einen Platz auf dem Siegertreppchen beim mittelfränkischen Bezirksentscheid des Wettbewerbs Unser Dorf hat Zukunft erreichen. Landrat Manuel Westphal gratuliert den beiden Dörfern: „Die Bürgerinnen und Bürger können stolz auf Ihre tolle Dorfentwicklung sein und haben sich die Medaillen durch Ihr Engagement mehr als verdient!“ Dornhausen konnte beim Bezirksentscheid Silber erreichen. Bubenheim wurde sogar zum Golddorf gekürt und darf sich nun kommendes Jahr auf Landesebene behaupten.
Von Feldern und kleinen Waldinseln umgeben engagiert sich Dornhausen auf Initiative des Gartenbau- und Verschönerungsvereins bereits seit einigen Jahren beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Dornhausen zeichnet sich dabei vor allem durch das Engagement der Bürgerinnen und Bürger aus, die gerne selbst mit anpacken und mit kreativen Ideen, wie dem Kindermaibaum, mitgestalten. Aber auch durch den Bau einer genossenschaftlichen Nahwärmeanlage, dem positiven Umgang mit Leerstand und denkmalgeschützten Häusern sowie die Gestaltung von Dachlandschaften konnte sich Dornhausen Silber verdienen.

Bubenheim konnte die Kommission durch ihr bürgerschaftliches Engagement und das rege Vereinsleben überzeugen. Aber auch der in Eigenregie der Eltern naturnah gestaltete Spielplatz und das mit viel Eigenleistung sanierte Schützenhaus haben der Kommission gefallen. Bubenheim liegt unmittelbar an der Altmühl sowie am Südhang des Bubenheimer Bergs und zeichnet sich durch eine gute Eingrünung sowie Durchgrünung aus. Am Südhang befindet sich darüber hinaus eine große Trockenrasenfläche mit vielen Nuss- und Kirschbäumen, die von Schafen beweidet wird.
„Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ richtet den Fokus auf das Engagement und die zahlreichen Projekte, die in unseren Dörfern die Lebensqualität verbessern. Es freut mich sehr, dass die viele Arbeit und Mühe durch den Wettbewerb geehrt werden. Herzlichen Glückwunsch zu den mehr als verdienten Medaillen“, freut sich Landrat Manuel Westphal. Ziel des Wettbewerbs des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist es, den ländlichen Raum sichtbarer zu machen und gleichzeitig das Engagement der Bürgerinnen und Bürger zu ehren.

Neben Bubenheim konnte sich auch Oberkrumbach (Landkreis Nürnberger Land) in Mittelfranken für den Landesentscheid 2025 qualifizieren.

Aufstieg und Niedergang

Lothar Hiemeyer beschreibt das renommierte Gunzenhäuser Handelshaus Faulstich

Ludwig Faulstich war der Gründer des Großhandelshauses. Foto: Stadtarchiv

Die alten Gunzenhäuser reden vom „Faulstichs-Haus“, wenn sie das prächtige Geschäftshaus am Marktplatz 17 meinen, in dem später die Familie Zuber ihr Großhandelsunternemen betrieben hat. Deshalb ist auch vom „Zubers-Haus“ die Rede. Heute hat das Gebäude eine Mehrfachnutzung durch das Schuhhaus Hofmann, des Notariat von Dr. Christian Vedder/Dr. Heike Stiebitz, das Kompetenzzentrum für Körper und Bewusstsein von Imke Götz, der Firma „Welt der Tracht“ und der Psychologiepraxis von Claudia Birzer. Die Familie Faulstich war sehr vermögend und das ihr über mehrere Generationen geleitete Großhandelsunternehmen hatte internationale wirtschaftliche Beziehungen. Der Lokalhistoriker Lothar Hiemeyer kennt dessen Aufstieg und Niedergang. In der aktuellen Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“ skizziert er detailreich die Geschichte des Hauses.

Mit dem Lebküchner Johann Georg Faulstich tritt 1721 der erste Träger dieses Namens mit Bürgerrecht in Gunzenhausen auf. Dessen Sohn Johann Nikolaus wollte eigentlich eine Färberei aufbauen, bekam dafür aber keine Zulassung, so dass er sich für eine „Krämershandlung“ in der Sonnenstraße 2 entschied. Wie Hiemeyer nach aufwändigen Recherchen feststellt, war das die eigentliche Basis für den Erfolg des Handelshauses Faulstich. Wiederum dessen Sohn Johann Joachim führte ab 1775 eine „Spezerei“ (mit Salzhandel). Von nun an wird die Familiengeschichte kompliziert, denn es treten gleich vier Faulstichs in Erscheinung (I, II, III und IV genannt).

Besagter Ludwig I heiratete die Merkendorfer Pfarrerstochter Regina Zellfelder, die aber bald starb, so dass er die Nördlingerin Rosina Caroline Erhard ehelichte, die ihm vier Kinder schenkte.  1841 erwarb er das großräumige Haus am Marktplatz 17, das heute die oben erwähnten Firmen beherbergt. Der Kolonialwarenhandel wurde ergänzt durch Gewürze, Saatgut,  Zucker, Kakao, Tabak und Reis. Der Siegeszug des Kaffees traf somit auch in Gunzenhausen ein. Die Rösterei Faulstich war neben „Kathreiner“ die größte in Bayern. Nebenher vermittelte der Chef auch Schiffspassagen für auswanderungswillige Deutsche nach Amerika. Die Söhne Ludwig II und Friedrich setzten das Werk des Vaters fort. Beide waren gesellschaftlich engagiert und gehörten zu den Gründern der Feuerwehr, des Turnvereins und des Vereins von Altertumsfreunden (heute: für Heimatkunde). Die Faulstichs gehörten zur elitären Casino-Gesellschaft, ihre Hausdame war omnipräsent.


Die Initialen LF zieren bis heute den Eingang. Foto: Falk

Ludwig III studierte an der Handelshochschule Leipzig und unternahm eine Schiffsreise nach Amerika, um neue geschäftliche Kontakte anzubahnen. Der junge Mann trat in die Fußstapfen der Vorgänger, die alle den „ehrbaren Kaufmann“ verkörperten, eine ehrliche, sittliche und moralische Einstellung gegenüber Mitarbeitern und Kunden hatten. Ludwig III nahm Frieda Bestelmeyer, die erst 19 Jahre alte und somit minderjährige Bahnhofrestaurateurstochter. Sie brachte eine „Aussteuer“ von 25000 Mark in bar in die Ehe ein. Ihr Schwiegervater erhielt vom bayerischen König den Ehrentitel „Kommerzienrat“. Der ließ sich nicht lumpen und spendete fleißig, damit Wilhelm II. seinen Krieg finanzieren konnte.

Wie Lothar Hiemeyer  eruierte, hat das Unternehmen den Ersten Weltkrieg gut überstanden. Ludwig III übernahm  nach seines Vaters Tod die alleinige Verantwortung, aber er war nach dem Urteil der restlichen Familie nicht der geborene Unternehmer. Er holte sich einen „Compagnon“ in die Geschäftsführung und näherte sich mehr oder minder offensichtlich Elsa Seller, der Jugendfreundin seiner Frau. Das Verhältnis führte nicht nur zu einer Ehekrise, auch die Öffentlichkeit bekam die Liason mit der Dame mit.  Dass sie eine Jüdin war, das gefiel natürlich den herrschenden Nazis in der Stadt gar nicht. Sie sprachen von „rasseschänderischem Verkehr“. Der Druck auf die junge Frau war so stark, dass sie sich 1937 im Amtsgerichtsgefängnis erhängte. Ludwig III war nur kurze Zeit in Haft, aber er roch sozusagen den Braten und verkaufte eine Immobilie nach der anderen.  Es kam 1937 zum Verkauf an die Kaufmannseheleute Zuber. Die Faulstichs mussten mit ihren beiden Töchtern in das kleine Häuschen neben dem Blasturm (heute: Vorgeschichtsmuseum) um, das ihre Hausdame von ihren Ersparnissen erworben hatte.  Ludwig III verlor den Lebensmut und erhängte sich 63-jährig am 16. Mai 1941, seine Ehefrau Frieda, die von manchem Nachkriegs-Gunzenhäuser als „schrullige Alte“ empfunden wurde, fand 1968 im Familiengrab ihre letzte Ruhe.

Von seinem einzigen Sohn Ludwig IV  (1920 geboren) konnte sich der Vater nichts erwarten, denn der schwärmte von einer Offizierslaufbahn, bekam im Zweiten Weltkrieg höchste Auszeichnungen und fiel 1944 auf dem östlichen Kriegsschauplatz.

Tochter Elisabeth war lange Zeit die Chefsekretärin von Nürnbergs Waffenproduzenten Karl Diehl, die zweite Tochter Friedel heiratete den Zahnarzt Reinhard Carben, deren Sohn Rainer ist 83-jährig heute der letzte Nachkomme des Geschlechts. Geblieben sind noch die Initialen L. F. am Haupteingang des Hauses am Marktplatz 17. Das Familiengrab befindet sich am alten Friedhof.

Ende und Anfang:  Der wirtschaftliche Niedergang bedingte den Verkauf des Großhandelsgeschäfts an Ferdinand und Auguste Zuber (1937). Damit endete die Ära Faulstich. Die neuen Eigentümer setzten das Werk fort. 1958 übernahmen Fritz und Inge Zuber die Geschäftsführung. Nach dem Tod von Fritz Zuber, der dem Schützenwesen eng verbunden war, führte die Witwe das Unternehmen 1976 mit ihrem Sohn Wolfgang weiter. Neben dem Altstadtmarkt entstand das „Altmühlcenter“ in Frickenfelden (1974, Vermietung an Edeka 1989) und daneben gab es noch vier kleinere Filialen in der Stadt und ihrer Umgebung. Das Geschäftshaus am Marktplatz 17 befindet sich nach wie vor im Besitz der Familie Zuber.

WERNER FALK

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ ist im Buchhandel für 25 Euro erhältlich. Es enthält 21 Beiträge von 18 Autoren zur Geschichte der Stadt und ihres Umlandes.

Anton Kohl: Geistlicher und Politiker

Historischer Verein Eichstätt legt neues „Sammelblatt“ vor

Das Bild eines fürstbischöflich-eichstättischen Gardeoffiziers stammt von dem Hofmaler Johann Michael Franz.

Das „Sammelblatt“ des Historischen Vereins Eichstätt (115. Jahrgang 2023) ist jetzt erschienen. Es enthält auf 220 Seiten zehn Beiträge von lokalen Historikern zur Geschichte der Bischofsstadt und ihrer Umgebung. Die Publikation ist auch im Buchhandel (ISSN 0936-5869) erhältlich.

Der „Dörflichen Armut im 18. Jahrhundert“ wendet sich Schwester Dr. Maria Magdalena Zunker OSB zu. Sie veröffentlicht Zeugnisse zu den Lebensumständen von Gemeindehirten im Hochstift Eichstätt.

Die „Schrecken der Geldentwertung“ schildert Josef Ettle. Beispiel: 1923 hat ein Pfund Fleisch 3,2 Millionen Euro gekostet. Unvorstellbar ist in der heutigen Zeit der Preis für ein Pfund Schwarzbrot: 170 Milliarden Mark. Das war der Höhepunkt, danach sanken die Lebensmittelpreise in wenigen Wochen um 36 Prozent.

„Im Herbst des Barock“ ist der Beitrag von Dr. Claudia Grund betitelt, der sich Eichstätts Kunst, Kultur und Handwerk im 18. Jahrhundert widmet.

Victor II. war ein Papst aus Eichstätt. Er hat von 1055 bis 1057 in Rom gewirkt, Bischof von Eichstätt war er von 1042 bis zu seinem Tod 1057.  Im Unterschied zu manchen seiner Vorgänger wurde er auch nicht seelig- oder heiliggesprochen. Domkapitular Dr. Christoph Kühn  stellt ihn und die Zeit vor, in der Victor II. im Amt war.

Anton Kohl war katholische Priester und Politiker im ausgehenden 19. und der ersten Hälfte des 20.  Jahrhunderts.  Der Geistliche gehörte dem bayerischen Landtag an (1893-1905 für den Wahlkreis Neumarkt), aber auch dem Reichstag in Berlin (1898 bis 1913). Dr. Elmar Ettle stellt die vielseitig tätige Kipfenberger Persönlichkeit vor. Kohl  (geboren1851) galt als ein glänzender Rhetoriker und durchschlagskräftiger Redner. Als Mann der konservativen Zentrumsfraktion gegegnete er Kaiser Wilhelm II. in Berlin.

Von ihm war er ebenso begeistert („Herrscher von Gottes Gnaden“) wie von dem bayerischen König Ludwig III., dem letzten Exponenten der Wittelsbacher. Anton Kohl, der zuletzt Domkapitular in Eichstätt war,  galt in seiner Zeit als viel gelesener Reiseschriftsteller, Sprachengenie, kenntnisreicher Naturfreund, begnadeter Künstler und Fan klassischer Musik. Er war u.a. Kaplan in Raitenbuch, Religionslehrer an der Präparantenschule in Pleinfeld und Stadtpfarrer in Dietfurt. Übrigens: in Kipfenberg findet sich kaum Hinweise auf den großen Sohn der Stadt, auch ist keine Straße nach ihm benannt.

Von „stillen Helden“, die in Dollnstein eine jüdische Opernsängerin und ihren protestantischen Mann versteckt hielten, so dass Margarete und Richard Keil nicht von den Nazis ausfindig gemacht werden konnten,  berichten Lutz Tietmann und Fred Darimont („Flucht aus Berlin – Zuflucht bei stillen Helden in Dollnstein“).

Eine umfangreiche Dokumentation der Post in Dollnstein liefert Hermann Bauch.  Seine Veröffentlichung enthält viele Dokumente und Fotos aus den Anfangsjahren der Post im Altmühltal. Skizziert wird die Entwicklung des Postwesens in den weiteren Jahrzehnten.

Einen römischen Zügelführungsring aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts stellt Albert J. Günther, der Vorsitzende des Historischen Vereins Eichstätt,  vor. Er gibt auch einen Einblick in das Bayerische Denkmalschutzgesetz.

Der „Kunst der Eisengießer“ wendet sich Josef Ettle in einem kurzen Beitrag zu.      -fa-

Jugend und der Europagedanke

Schreibwettbewerb des Jugendpreises zum Thema „Europäische Werte“

Der CSU-Landtagsabgeordnete Helmut Schnotz ruft alle Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme am Schreibwettbewerb des Bayerischen Jugendpreises zum Thema „Wie wichtig sind mir europäische Werte?“ auf: „Die Europäische Union ist nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern basiert auch auf gemeinsamen Werten wie Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Aktuell müssen wir im Osten Europas leider erleben, wie diese Werte mit Füßen getreten werden. Ich würde mich deshalb sehr freuen, wenn sich auch junge Menschen aus unserem Landkreis beteiligen und uns ihre Meinung zu europäischen Werten mitteilen. Das ist auch mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni sehr wichtig.“

Teilnehmen können bayerische Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 18 Jahren. Neben dem zentralen Thema „Wie wichtig sind mir europäische Werte?“ gibt es Untergruppen zu „Redefreiheit und Möglichkeiten in Europa“, „Kultur und Geschichte“, „Umwelt und Klima“, „Europawahl 2024“ sowie zu eigenen Themen, die den Schülerinnen und Schülern am Herzen liegen.

Einsendeschluss 26. Mai 2024

Die Aufsätze können wahlweise in Taschenbuchform, Kurzgeschichte, Brief an einen Politiker oder als Lesebrief verfasst werden und dürfen maximal zwei DIN A4 Seiten lang sein. Einsendeschluss ist Sonntag, 26. Mai 2024. Namhafte Juroren wählen die besten Texte in den jeweiligen Alterskategorien aus. Der beste Aufsatz aus allen Altersklassen wird mit einem E-Bike prämiert. Darüber hinaus gibt es für die jeweils besten Aufsätze in den Alterskategorien weitere tolle Preise wie iPads oder Apple Watches.

Alle Informationen auf www.bayerischer-jugendpreis.de.