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Pappenheim plant die Zukunft

Evangelisches Bildungszentrum als Jugendbildungsstätte

Der Plan verdeutlicht die ganze Ausdehnung des Gebäudekomplexes in der Pappenheimer Stadtparkstraße.

Der Name Pappenheim ist sozusagen in aller Munde, aber jeder, der ihn ausspricht, weil er meint, seine Zeitgenossen gut zu kennen, weiß um die Herkunft dieses Sprichworts aus Schiller Drama „Wallensteins Tod“ („Daran erkenn ich meine Pappenheimer“). Die Stadt ist aber auch vielen Radtouristen bekannt, die den deutschlandweit schönsten (und am öftesten prämierten) Radwanderweg nutzen und der durch Pappenheim führt.  Wieder andere kennen die Stadt als die Heimstätte der Evangelischen Landjugend Bayerns. Generationen von jungen evangelischen Christen haben hier schon Freizeiten erlebt und sie in bester Erinnerung behalten. Die ELJ hat noch immer ihren Sitz an der Altmühl, aber inzwischen ist das frühere Freizeitenheim zur Evangelischen Bildungsstätte geworden.

Der Speisesaal des Hauses stellt mit seiner Transparenz die Verbindung zur Natur her. Foto: Falk

Mehr als 50 Prozent der Menschen, die zu Bildungs- und Freizeitmaßnahmen nach Pappenheim kommen, sind Kinder und Jugendliche.  In den nächsten drei Jahren will das EBZ, die vom Freistaat Bayern als Jugendbildungsstätte zertifiziert ist, ihr Angebot stark ausbauen. Die Erlebnispädagogik spielt dabei eine wichtige Rolle, aber es geht auch um Bildung für nachhaltige Entwicklung und Gemeinwohlorientierung. In Pappenheim wird als Alleinstellungsmerkmal ein „Generationendialog“ angestrebt.

Das Haus gehört zu den vier Begegnungs- und Bildungsstätten der Evangelischen Kirche in Bayern. Es wird jährlich von 170000 Menschen besucht. Derzeit hat es 164 Betten für Kinder und Jugendliche (25000 Übernachtungen), die von 70 Mitarbeitern betreut werden. 

Bei Freizeiten und Veranstaltungen geht es um digitale Bildung ebenso wie um politische Bildung, Persönlichkeitsbildung, Gesundheitsprävention, Berufsorientierung und religiöse Bildung.

Frühstück für die Pendler

Pendlerfrühstücksaktion: Letzte Station war in Gunzenhausen

Landrat Manuel Westphal und Verena Bickel von der Zukunftsinitiative altmühlfranken verteilten in der Frickenfelder Straße Frühstücksbeutel. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen / Claudia Wagner

Da schauten die Radlerinnen und Radler in Gunzenhausen nicht schlecht: Im Rahmen des Gunzenhäuser STADTRADELNS verteilten Landrat Manuel Westphal und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz früh morgens an zwei Standorten im Stadtgebiet Frühstücksbeutel an Radfahrende. Das Stadtradeln läuft in Gunzenhausen noch bis zum 27. Juli 2024.

Bei strahlendem Sonnenschein überraschte Landrat Manuel Westphal mit seinen Mitarbeiterinnen viele Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in der Frickenfelder Straße bei der Verteilung der gut gefüllten Frühstücksbeutel. Parallel bezogen das Gunzenhäuser Stadtoberhaupt Karl-Heinz Fitz und Agenda 21- Beauftragte Ingrid Pappler in der Oettinger Straße Station. Neben Berufspendlern kamen auch viele Kinder und Jugendliche vorbei, die sich mit dem Fahrrad auf den Weg zur Schule machten und sich sehr über das unerwartete Frühstück freuten.

Die Stadt Gunzenhausen nimmt bereits zum 13. Mal am bundesweiten STADTRADELN teil und sorgt somit Jahr für Jahr für aktiven Klimaschutz, Radförderung und Lebensqualität im Stadtgebiet. Seit dem 7. Juli 2024 treten die Gunzenhäuser Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des STADTRADELNs fleißig in die Pedale, um Fahrradkilometer zu sammeln. Noch bis 27. Juli 2024 läuft die Aktion, eine Anmeldung ist noch jederzeit möglich.

Nach den erfolgreichen Verteilaktionen in Weißenburg und Treuchtlingen fand das Pendlerfrühstück in Gunzenhausen seinen Abschluss. Als Gemeinschaftsprojekt zwischen den drei Städten Weißenburg, Treuchtlingen und Gunzenhausen und dem Landkreis wurden fast 400 Frühstücksbeutel gefüllt mit Brezen, Wasser, Apfel und Müsliriegel verteilt. Da die Aktion so guten Anklang fand, soll es im kommenden Jahr während des STADTRADELNs eine Wiederholung geben.

Verzögert die Bahn?

MdL Schnotz will Maßnahme bis Dezember abwickeln

MdL Helmut Schnotz

Mit Entsetzen hat der CSU-Stimmkreisabgeordnete Helmut Schnotz auf ein Schreiben des neuen DB-Konzernbeauftragen für Bayern Heiko Büttner reagiert, dass die Reaktivierung der Bahnstrecke Wassertrüdingen-Gunzenhausen wegen Problemen beim Bau des elektronischen Stellwerkes in Langlau gefährdet sei. Schnotz hat sich sofort in einer Antwort an die DB gewandt. Darin heißt es:

„Ihr Schreiben zum elektronischen Stellwerk Langlau und die möglichen Folgen für die Reaktivierung der Bahnstrecke Wassertrüdingen–Gunzenhausen machen mich – gelinde gesagt – wütend. Die Folgen dieser Mitteilung sind nicht akzeptabel und werden einen Aufschrei der Entrüstung in der Region zur Folge haben. Schon mein Vorgänger im Amt, Alfons Brandl, hat gegenüber Ihrem Haus darauf hingewiesen, dass die Baumaßnahmen zu spät und zu zögerlich durchgeführt werden.

Stets wurde betont, man wisse, was man tue und die angekündigten Termine würden eingehalten werden. Nun – fünf Monate vor dem Start – will sich die Bahn aus ihrer Verantwortung für eine mögliche Verspätung der Reaktivierung ziehen und gibt die Schuld einer kritischen Situation in der Baubranche.

Jahrelang hat die Region auf die Reaktivierung warten müssen. Daher erwarten wir von Ihnen und der DB, dass der Start der Hesselberg-Bahn wie vorgesehen zum Fahrplanwechsel Dezember 2024 erfolgt.

Ich fordere die DB auf, hier absolut zeitnah darzustellen, wie die Reaktivierung auch ohne dem elektronischen Stellwerk Langlau erfolgen kann.

Die Reaktivierung dieser Strecke ist für die Region von großer Bedeutung. Das mag man bei dem weltweit tätigen Konzern DB anders sehen.

Will die Bahn nicht vollends ihre Glaubwürdigkeit verlieren, ist der Termin Dezember 2024 unbedingt einzuhalten. Ich erwarte eine schnelle Lösung durch Sie und Ihrem Haus.“

Weiter hat der Landtagsabgeordnete über diese neue Entwicklung den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter sowie den Vorsitzenden des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr des Bayerischen Landtages, Jürgen Baumgärtner, informiert und eine eindringliche Unterstützung des Termins Dezember 2024 für die Inbetriebnahme der Strecke Wassertrüdingen-Gunzenhausen gefordert.

„Die Feenkönigin“ in Weißenburg

Frankenbund Weißenburg präsentiert die Oper

Nach 2022 veranstaltet die Weißenburger Frankenbund-Gruppe zum zweiten Mal eine Opernaufführung mit Informationen zum historischen Kontext von Entstehung und Bearbeitung des gezeigten Werks. Ganz bewusst lehnen sich die Organisatoren dabei an eine Tradition an, die in die frühen 1930er Jahre zurückreicht. Die Aufführungen von Opern unter freiem Himmel bescherten den Verantwortlichen der Bergwaldtheater Festspiele solch großen Erfolg, dass auf der Waldbühne ab 1936 ausschließlich Singspiele zur Aufführung gelangten. Eine Erfolgsgeschichte, die bis weit in die 1970er Jahre fortgeschrieben wurde.

Mit der Wiederbelebung der Opernfestspiele soll an diese Tradition angeknüpft werden und parallel zur Spielzeit  im Bergwaldtheater ein Stück Festspielflair in die Weißenburger Altstadt geholt werden.

Das Kopfsteinpflaster wird zur Operbühne. Foto: Frankenbund

Mit Henry Purcells 1692 uraufgeführter Barock-Oper „Fairy Queen“ verwandelt sich am 6. und am 7. Juli 2024 das Kopfsteinpflaster am Martin-Luther-Platz ab 19.30 Uhr erneut in eine Opernbühne, die Andreas-Kirche bildet zusammen mit der alten Lateinschule und dem Römermuseum den festlichen Rahmen des Geschehens, der sommerliche Sternenhimmel wird zum funkelnden Theaterzelt.

Angelehnt an Shakespeares Naturbühnen-Klassiker „Ein Sommernachtstraum“ stehen die Feenkönigin Titania und ihr Gemahl Oberon im Mittelpunkt der Handlung. Begleitet von Elfen und Schraten spielen sich turbulente Szenen ab, als sich die Königin mit ihrem heimlichen Geliebten, dem indischen Jüngling Rabindranath, in ihren Zauberwald zu einem Schäferstündchen zurückziehen will.

Das musikalische Aufführungsmaterial wurde speziell für die beiden Abende in Weißenburg aus einer Vorlage aus dem Jahr 1935 rekonstruiert. Mit deutschem Text und einer eigens für die Weißenburger Version erstellten historisch informierten Instrumentierung stellt sich die „Feenkönigin“ somit in bisher unbekannter Gestalt vor. Auf die Bühne gebracht wird die Oper von Musikern der Neuen Nürnberger Ratsmusik, unterstützt vom Chor der Weißenburger Vokalisten unter Leitung von Michael Haag. Die gesanglichen Hauptrollen übernehmen Corinna Schreiter (Sopran), Christine Mittermair (Alt) und Manuel Krauß (Bariton). Julia Templer und Patricia Probst vom „Tanzraum Weißenburg“ fügen der Aufführung mit ihrem Ballettensemble ein weiteres künstlerisches Highlight hinzu. Einleitende und begleite Texte werden von Rainer Lenz gesprochen.

Karten ab sofort über das Kulturamt der Stadt Weißenburg sowie online bei Reservix 

Bei schlechtem Wetter findet die Aufführung in der Andreaskirche statt!!

Lämmer gehen auf die Wiese

Große Auftriebe sind am 19. und 20. Mai in Mörnsheim

Ganz Mörnsheim steht kopf, wenn der Lämmerauftrieb stattfindet. Foto: Markt Mörnsheim | Richard Mittl

Viele hundert Schafe, Lämmer und Ziegen zwängen sich durch das historische Markttor Altmühltaler Lamm-Auftrieb auf die Sommerweide im Altmühltal – ein tierisches Spektakel der besonderen Art. Die Marktgemeinde Mörnsheim veranstaltet vom 18. bis 20. Mai 2024 bereits zum 20. Mal den „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb mit Schäfer- und Naturwarenmarkt. Als Schirmherr fungiert Bayerns Europaminister Eric Beißwenger. „Weideauftriebe“ sind am Sonntag, 19. Mai, um 15 Uhr sowie am Pfingstmontag, 20. Mai, um 14 Uhr.

Ein sehenswertes Ereignis allemal ist der „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb in der Marktgemeinde Mörnsheim, die sich im westlichen Landkreis Eichstätt im Altmühltal, am Dreiländereck zu Schwaben und Franken, befindet. Schon traditionell und mittlerweile bereits zum 20. Male wird die große Herde von Schafen, Lämmern, vor allem neu geborene, sowie ein großer Anteil an Ziegen über die Gailachbrücke durch das mittelalterliche Markttor am Kastenhof auf den Rathausplatz und durch die engen Gassen des Marktes auf die Sommerweide, den Magerrasen mit seiner artenreichen Flora und Fauna, getrieben. Das alles unter den Augen einer großen „Menschenherde“, die das Schauspiel interessiert verfolgt. Danach können alle Produkte vom „Altmühltaler Lamm“ beim Schäfer- und Naturwarenmarkt bestaunt, das Handwerk live verfolgt und die Produkte auch käuflich erworben werden. Die Vereine und Wirte der Gemeinde verköstigen die Besucher – natürlich mit „Altmühltaler Lamm“. Es gibt Lammbraten, Lamm-Bratwürste und Lamm-Burger. Einzige Ausnahme sind vegetarische Gerichte und frisch gegrillten Makrelen, die mit Lamm nichts gemein haben. Viele Kinderaktionen, darunter Filzen, Malen und Basteln, sowie diverse Spiele, eine Ausstellung zum Thema „Altmühltaler Lamm“ und vieles mehr können die Gäste an den beiden Lammerlebnistagen im Gailachtal erleben.   Die Eröffnung am Pfingstsonntag, 19. Mai, findet um 14 Uhr mit der Begrüßung durch Bürgermeister Richard Mittl statt. Bayerns Staatsminister für Europaangelegenheiten, Eric Beißwenger konnte als Schirmherr gewonnen werden. Er wird den „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb eröff­nen.

Die neue „Altmühltaler Lamm“-Königin Annemarie Mack wird neben Landrat Alexander Anetsberger die Gäste willkommen heißen.   Gegen 15 Uhr wird Schäfer Sascha Gäbler seine große Herde von Schafen, Lämmern und Ziegen durch das Markttor und den Ort führen. Bereits ab 11 Uhr nimmt der erweiterte umfangreiche Schäfer- und Handwerkermarkt seinen Betrieb auf und örtliche Vereine und Gastronomen bieten Kulinarisches vom „Altmühltaler Lamm“ an. Nach dem Auftrieb findet eine geführte Wanderung „Hoch über Mörnsheim“ auf Trockenrasen und Wacholderheiden statt, sowie eine Vorführung der Schafschur um 16 Uhr am Rathausplatz.  

Am Pfingstmontagmorgen findet um 10.30 Uhr ein Gottesdienst in der Wallfahrtskirche „Maria-End“ in Altendorf statt. Im Nachgang erscheint die große Schafherde samt Schäfer am Trockenrasen bei der Wallfahrtskirche und erhält den kirchlichen Segen. Anschließend wird um 11 Uhr der Schäfer- und Handwerkermarkt eröffnet, ab 14 Uhr unterhält die Schernfelder Bläsergruppe „Stoizwicker“. Zeitgleich wird um 14 Uhr die Herde an Schafen, Lämmern und Ziegen durch den Markt ziehen.   Um 15.30 Uhr wird erneut eine geführte Wanderung angeboten. Danach ist gegen 16 Uhr wie­der für ein ausgewähltes Lamm „Friseurtermin“ angesagt.   Der Schäfermarkt bietet neben der Vorführung von al­tem Handwerk und dem Feilbieten von Schafwoll- und Kunstprodukten, sowie Schaf- und Ziegenkäse auch ein reichhaltiges Kinderprogramm mit vielen Aktionen von mehreren Vereinen und Verbänden. Infos und ausführliches Programm unter www.moernsheim.de.  

Bereits am Samstag, 18. Mai, wird Bayerisches Musikkabarett mit „Vogelmayer“ geboten. Mit seinem neuen Programm steht der Vogelmayer wieder auf den Bühnen des Freistaats. Dort ist er seit über zwei Jahrzehnten „DAHOAM“ und fühlt sich sichtlich wohl. Der aus Funk und Fernsehen bekannte Künstler aus Niederbayern präsentiert sein neues Programm, das wieder eine unterhaltsame Mischung aus Spaß und Gaudi, Gesellschaftskritik sowie seiner unverkennbaren Liebe zur Heimat und dem Bairischen Dialekt verspricht. Kritiker und Publikum sind gleichermaßen überzeugt: Er ist eine Rampensau, wie aus dem Bilderbuch, ein wahres bayerisches Original, das man live erleben muss.   Er tritt um 20 Uhr im Rahmen des diesjährigen Lammauftriebs im Haus des Gastes in Mörnsheim auf. Einlass ist ab 19 Uhr, Karten gibt es zum Preis von 18 Euro in der Gemeindeverwaltung in Mörnsheim oder an der Abendkasse.

Die Ursachen bekämpfen

Schnotz: Nicht Folgen der Algenplage angehen

Zu der aktuellen Debatte über die Bekämpfung der jährlichen Algenplage am Altmühlsee erklärt der Stimmkreisabgeordnete Helmut Schnotz (CSU):

„Der vom Vorgängerabgeordneten Brandl initiierte Vorschlag hinsichtlich eines Versuchs am Altmühlsee wurde im Sinne einer verlässlichen kontinuierlichen Politik bisher weitergeführt. Zur Anwendung sollten Techniken der Firma Grander und Drausy kommen. Entsprechend wurde die Koalitionsinitiative von mir zur mikrobiologischen Aktivierung der Flora zur Seensanierung eingebracht.

Es gilt, nach bisher eher negativen Ergebnissen bei der Bekämpfung mit neuen Ansätzen nach einer Lösung zu suchen. Der Bayerische Landtag wird über die Anträge im Rahmen der Haushaltsberatungen im Juni dieses Jahres endgültig entscheiden.

Zwischenzeitlich habe ich die Zeit genutzt, um mich beim Wasserwirtschaftsamt Ansbach über die bisherigen Bemühungen und den Stand der Wasserqualität am Altmühlsee aus erster Hand zu informieren.

Im Rahmen der – vom damaligen Umweltminister Dr. Söder einberufenen – Seenlandkonferenzen in den Jahren 2009 und 2010 wurden bereits eine Vielzahl von Maßnahmen zur Bewältigung der Algenproblematik im Fränkischen Seenland erarbeitet. Das damals regelmäßig aufgetretene Blaualgenwachstum war Anlass für diese Konferenzen.

Bevor neue, interessante Techniken begonnen werden, war es mir wichtig, den Stand der damals beschlossenen Aktivitäten beim Wasserwirtschaftsamt abzufragen. Die unterschiedlichen Techniken müssen sich ergänzen und dürfen sich auf keinen Fall gegenseitig negativ beeinflussen. Somit war der Schritt zur Fachbehörde die logische Konsequenz, bevor der Landtag über den Antrag beschließt.

Am Freitag, den 26 April habe ich mich lang und intensiv mit dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach ausgetauscht. Der Termin war bereits lange Zeit vereinbart.

Ich war überrascht, was seit 2009 alles in die Wege geleitet wurde und wie komplex die Zusammenhänge sind. Leider gibt uns der Klimawandel mit seinen längeren und heißeren Trockenphasen ein noch zügigeres Handeln vor. Die Gewässer werden wärmer, was den Algen in die Hände spielt.

Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach zielt im Wesentlichen darauf ab, die Nährstoffe, die das Algenwachstum bewirken, zu reduzieren. Hierbei ist es unerlässlich, sich im Einzugsgebiet des Altmühlsees umzusehen. Das Augenmerk gilt dabei vor allem den Nährstoff Phosphor.

Besonders hervorheben möchte ich die Bemühungen der Kommunen, die ihre Kläranlagen mit einer Phosphatfällung nachgerüstet haben. Der Freistaat Bayern hatte diese Umbauten mit einem Sonderförderprogramm unterstützt.

Aber auch die Landwirtschaft war sehr aktiv. Gewässerrelevante KULAP-Maßnahmen werden im Einzugsgebiet angeboten und gerne in Anspruch genommen.

Um die Fischfauna im Altmühlsee in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen, werden regelmäßig Sanierungsbefischungen vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach und dem Fischereiverband Mittelfranken durchgeführt. Dadurch kann mehr Zooplankton, also tierisches Plankton wachsen, welches wiederum die Algen minimiert. Zudem wühlen die Fische das Sediment am Seegrund weniger auf und es gelangen weniger Nährstoffe in das Wasser.

Zusätzlich wird das Sediment seit 2015 dem See jährlich entnommen. Mit dem Sediment werden auch die für das Algenwachstum verantwortlichen Nährstoffe (v. a. Phosphor) entfernt.

Die durchgeführten und wiederkehrend laufenden Maßnahmen zeigen auch erste Wirkung. Die Sichttiefe im See hat sich verbessert, die Algendichte hat abgenommen und Wasserpflanzen konnten sich besser ansiedeln.

Wir dürfen aber nicht lockerlassen und müssen dranbleiben. Diesen Wunsch habe ich Herrn Keller auch so übermittelt.

Ein Punkt aus den Seenlandkonferenzen konnte leider in den letzten Jahren nicht wunschgemäß umgesetzt werden. Die naturnahe Umgestaltung der Altmühl und Schaffung von bewachsenen Uferstreifen wurde damals auch beschlossen.  Das Amt für Ländliche Entwicklung hat hier stark unterstützt. Die Wasserwirtschaft hat in den vergangenen Jahren umfangreich Ufergrundstücke über die Ländliche Entwicklung erwerben können. Zwei kleinere Abschnitte bei Ornbau wurden bereits naturnah umgestaltet. Es stehen aber noch rund 20 km aus. Durch bewachsene Uferstreifen kann der Nährstoffeintrag in die Altmühl nochmals reduziert werden und es entstehen wertvolle Lebensräume. Auch für den Fluss Altmühl muss hier in Zeiten des Klimawandels gehandelt werden.

Nach dem fachlichen Austausch setze ich mich dafür ein, Haushaltsmittel noch stärker für die Ursachenbekämpfung des Algenwachstums einzusetzen. Es wäre schade, wenn Landwirte ihre Grundstücke zwar eingebracht haben, aber die Wasserwirtschaft aufgrund knapper Haushaltsmittel den ökologischen Gewässerausbau zugunsten ebenfalls dringender Hochwasserschutzbauten zurückstellen musste.

Wir müssen schneller sein als der Klimawandel. Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, dass die Haushaltsmittel für die naturnahe Umgestaltung der Altmühl eingesetzt werden. So bleibt das Geld vor Ort, wir stärken den Lebensraum Altmühl und reduzieren die Nährstoffzufuhr in den See. Eine win-win-Situation für viele Seiten.“

Als die Bomben fielen

Erinnerung an den Bombenangriff auf Gunzenhausen

Dieses Gebäude in der Bahnhofstraße 23 wurde beim Bombenangriff beschädigt. Foto: Stadtarchiv Gun


Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Teile der Stadt Gunzenhausen durch alliierten Bombenangriff schwer beschädigt. Das Ausmaß dieses schicksalhaften 16. April 1945 prägt die Altmühlstadt bis heute. Zwischen 10 und 11 Uhr schlugen in mehreren Wellen Bomben ein, u.a. am Bahnhof und auf der Hensoltshöhe. 141 Menschen fanden den Tod. Darunter waren viele, die in unterirdischen Kellern im Bereich der Hensoltshöhe Schutz suchten.
Zum Jahrestag sollten wir einhalten und der Opfer gedenken. Mögen diese niemals vergessen werden und als Mahnung dienen. Zum Gedenken an die Toten wurde auf der Hensoltshöhe ein Ort der Trauer errichtet. Auf einer Gedenkstele sind alle Namen der Opfer zu lesen. Am 16. April 2024 wird seitens der Stadt Gunzenhausen eine bepflanzte Schale an der Gedenkstele niedergelegt.

Die Abenteuer von Mama Muh

Gunzenhäuser Kindertheater am 24. April

Kinder lieben Geschichten, in denen Tiere eine Rolle spielen. Egal ob Elefanten (Benjamin Blümchen), Pferde (Fury), Schildkröten (Turtles) oder Mäuse (Miss Brisby) – die tierischen Abenteurer vermitteln auf kindgerechte Art und Weise allerlei gemeinschaftsbildende Inhalte, die bei der Prägung und Erziehung hilfreich sein können. So handeln die literarischen Abenteuer der Kuh „Mama Muh“ von Freundschaft, gegenseitiger Wertschätzung und von Mut in schwierigen Situationen. Vor mittlerweile mehr als drei Jahrzehnten hat das schwedische Autorenehepaar Jujja und Thomas Wieslander Mama Muh und ihre Freundin Krähe das erste Mal auf Reisen geschickt. Nun kommen die beiden fiktiven Figuren mit ihren besten Geschichten als Theateradaption nach Gunzenhausen in die Stadthalle. Das Kindertheater findet am Mittwoch, 24. April 2024, statt und ist bereits für kleine Theaterfans ab 3 Jahren geeignet
Die kurzweiligen „Abenteuer von Mama Muh“ sind eine schwungvolle und liebevolle Umsetzung der Kinderbuchgeschichten, angereichert mit viel Musik und lustigen Szenen. Mama Muh fährt Fahrrad, klettert auf Wasserrutschen oder möchte in einem Baumhaus mit Schaukel übernachten. Der milchgebende Vierbeiner lässt nichts aus und natürlich geht dabei so einiges schief. Doch keine Herausforderung scheint zu groß, Mama Muh ist nicht
aufzuhalten. Unterstützt von ihren Freunden Krähe und Huhn wird Ungewöhnliches plötzlich gewöhnlich und hinter jeder Ecke kann Überraschendes lauern.
„Die Abenteuer von Mama Muh“ werden am Mittwoch, 24. April 2024, um 15.00 Uhr in der Stadthalle Gunzenhausen gezeigt. Es handelt sich hierbei um eine Produktion des Wittener Kinder- und Jugendtheaters. Die Eintrittskarte kostet 10 Euro. Nähere Informationen gibt es unter www.gunzenhausen.info oder per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de

Ist Deutschland noch zu retten?

Neues Schwangerschaftsabbruch-Gutachten

Der Dauerstreit unter den Berliner Regierungsparteien über die wichtigen, aktuell anstehenden und zum Teil in der Koalitionsvereinbarung Fragen wird von den meisten Menschen in Deutschland als quälend empfunden. Dafür gibt es zurecht die schlechtesten Noten, die je eine Bundesregierung zur Hälfte ihrer Regierungszeit bekommen hat. Fast glaubt der Wähler, SPD, FDP und Grüne  hätten regelrechten Spaß daran, die von ihnen getragene Regierung immer noch stärker zu demontieren und in ihrem öffentlichen Erscheinungsbild zu ruinieren. Man darf inzwischen von der Lust am Untergang sprechen, denn immer wieder flammt ein neues Schadensfeuer der Koalition auf, werden vereinbarten Beschlüsse in Frage gestellt. Und die Oppositionsparteien machen natürlich munter mit. Welcher Wähler soll sich im Wirrwarr der veröffentlichten Meinungen noch zurechtfinden?

Die Bundesregierung tut nichts, um ihrem miserablem Image zu begegnen oder gar die „Wende“ einzuläuten – die Wende hin zu einem verträglichen Miteinander und einer verlässlichen Politik für die Menschen im Land. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen: Nutznießer ist allein die AfD, die man eigentlich argumentativ bekämpfen will. Von Einsicht unter den Koalitionären (und auch in der Union), dass es so nicht weitergehen kann,  ist nichts zu erkennen. Im Gegenteil: von Woche zu Woche wird neuer Zündstoff entflammt.

Weil der Streit um die richtige Ukraine-Politik und die leidige Genter-Diskussion nicht schon lange genug und intensiv die Öffentlichkeit beschäftigen, kommt nun auch noch ein altes Thema neu auf den Tisch: der Schwangerschaftsabbruch. Der zuletzt getroffene Kompromiss steht in Frage. Angestiftet werden linke Politakteure dazu von einer Expertenkommission mit dem schönen Namen „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“, die von der Bundesregierung beauftragt wurde. Diese Fachleute wollen am Montag den zuständigen Ministern ihre Ergebnisse vortragen, aber längst ist der Inhalt im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“  zu lesen.

Nun ist die Regierung nicht für jede Indiskretion auf der Berliner Bühne verantwortlich zu machen, aber unbestritten ist, dass derlei  Nachrichten von denen „durchgestochen“ werden, die eng mit der Sache zu tun haben.  Und das wirft ein miserables Bild auf die Regierung, speziell auf den Bundeskanzler, der eigentlich die Richtlinien der Politik bestimmen soll, sich aber beharrlich weigert, das auch zu tun.

Bisher gilt nach dem Paragraphen 218 des Strafgesetzbuches, dass ein Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche unter bestimmten Voraussetzungen straffrei  bleiben kann, das heißt, wenn eine medizinische oder kriminologische Indikation vorliegt, oder die Schwangere eine Bestätigung über eine amtliche Beratung vorzeigen kann, die nicht älter als drei Tage ist. Die Kosten einer ambulanten Behandlung durch einen Arzt beziffern sich auf 350 bis 500 Euro. Sie werden in aller Regel von den Krankenkassen übernommen. Wer allerdings stationär abtreiben lässt, der muss die Kosten selbst tragen. Die Tendenz zeigt, dass die Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland zurück gehen (94596 im Jahr 2021).

Die Kommission, die schnell in der linken Szene Anhänger gefunden hat, hält die Rechtswidrigkeit des Abbruchs in der Frühphase der Schwangerschaft nicht für haltbar und beruft sich auf eine verfassungsrechtliche, völkerrechtliche und europarechtliche Prüfung. Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, die Kosten zu übernehmen, die Beratungspflicht wird als „nicht zwingend“ erachtet.

Die Frage ist nun, kann die Regierung das von der Kommission entfachte Feuer unter Kontrolle halten oder gibt es einen Flächenbrand? Beim Zustand unserer Gesellschaft ist zu befürchten, dass das Thema „Schwangerschaftsabbruch“ zu einer Neuauflage der langen Diskussion führen wird, wie sie vor Jahren die öffentliche Meinung in den Medien beherrscht hat. Und wieder wird sich der Wähler fragen: Hat unser Land keine größeren Sorgen?

WERNER FALK

Geld für die Landwirte

Im Landkreis Ansbach gibt es mehr Förderflächen als zuvor

Das Vertragsnaturschutzprogramm erhält und verbessert ökologisch wertvolle Lebensräume durch naturschonende Bewirtschaftung. Foto: Landratsamt Ansbach/Susanne Merkel

Für naturschonende Bewirtschaftung ihrer Flächen erhalten 1.274 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Ansbach in diesem Jahr rund 4,15 Millionen Euro aus dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm. Das ist so viel wie noch nie zuvor.Nach aktueller Datenlage liegt der Gesamtbestand der Förderflächen bei 7.159 ha und damit um 304 ha höher als im Vorjahr. Bereits in den Vorjahren konnte die Zahl der abgeschlossenen Vereinbarungen kontinuierlich erhöht werden.Landwirtschaft und Naturschutz arbeiten im Rahmen des VNP seit vielen Jahren sehr erfolgreich zusammen. Bereits mehr als jeder dritte Landwirt im Landkreis Ansbach nimmt freiwillig am Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm teil“, freut sich Landrat Dr. Ludwig.

Am vergangenen Donnerstag ging die diesjährige Antragsphase zu Ende. Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm werden ökologisch wertvolle Lebensräume, die auf eine naturschonende Bewirtschaftung angewiesen sind, erhalten und verbessert. Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt. Die Maßnahmen werden in der Regel für einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen. Zum Ende des Jahres 2023 liefen Vereinbarungen über 857 ha aus. Alle Antragsteller mit auslaufenden Vereinbarungen wurden von der Unteren Naturschutzbehörde im Dezember 2023 zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Rund 90 % der Vereinbarungen zur extensiven Nutzung von Äckern, Wiesen, Weiden und Teichen wurden um weitere fünf Jahre verlängert. Dazu kamen zahlreiche Anfragen zu Neuaufnahmen. Insgesamt wurden im Antragszeitraum 2024 238 landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt 1.161 ha neu in das Programm aufgenommen.

„Erfolgskontrollen belegen, dass die Biodiversität und die Anzahl der bedrohten Tierarten auf VNP-Flächen signifikant erhöht werden. Wir freuen uns daher sehr über die große Nachfrage. Die Beratungsgespräche mit den Landwirten und Naturschützern sind zudem ein großer Gewinn für beide Seiten. Im engen Austausch werden neben Fördermöglichkeiten auch weitere Maßnahmen und Projekte besprochen“, so die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Stefanie Schwarz.