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Klimaresilienz in Altmühlfranken

Landrat Westphal. Gemeinsam packen wir es an!

Bedingt durch den Klimawandel: Hochwasser an der Altmühl bei Ehlheim. Bildnachweis: Wasserwirtschaftsamt Ansbach

Hitzerekorde, Dürreperioden aber gleichzeitig Starkregenereignisse und die Gefahr vor massiven Hochwassern – der Klimawandel macht sich jedes Jahr mehr bemerkbar. Diese negativen Auswirkungen betreffen dabei alle Bereiche: die Kulturlandschaft als Ganzes mit ihren Landbewirtschaftern sowie insbesondere auch den Arten- und Naturschutz, aber wegen der drohenden Risiken für die menschliche Gesundheit auch die gesamte Bevölkerung. Risikovorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels zählen in Altmühlfranken neben dem konsequenten Klimaschutz und dem klimaneutralen Umbau der Energieversorgung zum Gebot der Stunde. Neben den bereits laufenden Klimaschutzbemühungen mit Erstellung eines landkreisweiten Energienutzungsplans und der Einführung eines effizienten Gebäudeenergiemanagements für die Landkreisliegenschaften will der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen jetzt auf die Risiken und negativen Folgen des Klimawandels reagieren und ein umfangreiches Wassermanagementkonzept erarbeiten, um die Kulturlandschaft und Siedlungsstrukturen auf die sich verändernden Bedingungen einzustellen und die Region letztendlich klimaresilient zu machen.

Ziel des Projektes „Klimaresilienz in Altmühlfranken“ soll ein integriertes Wassermanagementkonzept sein. Damit wird der Landschaftswasserhaushalt verbessert, um zum Beispiel Wasser für lange Trockenphasen zu speichern oder einen langsamen Abfluss zu ermöglichen, wovon auch die Grundwasserneubildung profitiert. Die Landschaft wäre so auch besser auf Starkregenereignisse vorbereitet.

Diese Klimaanpassungsmaßnahmen werden sich positiv auf alle Bereiche auswirken: Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Fischerei, Jägerschaft, aber natürlich auch die Bevölkerung. „Unser Anspruch muss sein, eine Landschaft zu entwickeln, die auf Extremwetterereignisse vorbereitet ist“, verdeutlicht Landrat Manuel Westphal, der gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach die Idee zu dem Projekt hatte. Bereits in der Kreistagssitzung im Februar, als es um ein Alternativprojekt zu dem Naturschutzgroßprojekt „chance.natur Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ ging, hat Landrat Manuel Westphal diesen ganzheitlichen Ansatz, der das gesamt Ökosystem und die Kulturlandschaft betrifft, ins Spiel gebracht. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach begleitet bereits seit einigen Jahren erfolgreich einen ähnlichen Projektansatz im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim.

Zur Vorbereitung des Konzeptes haben bereits verschiedene Gespräche und Workshops mit den Behörden und Verbänden stattgefunden, um für das Projekt auch eine breite Akzeptanz zu erreichen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dringend notwendige Schritte zur Klimaanpassung vorgenommen werden müssen. Die Hochwasserereignisse der vergangenen Monate in den oberbayerischen und schwäbischen Nachbarlandkreisen haben diese Einschätzung noch verstärkt. Auch jüngste Sturzfluten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bestätigen diese Erkenntnis. „Wichtig ist mir, alle Betroffenen bei den Planungen und später natürlich bei der Umsetzung mitzunehmen. Deswegen haben wir bereits früh verschiedene Projektbeteiligte wie den Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), den Bayerischen Bauernverband (BBV), die Jägervereinigungen, die Fischereiverantwortlichen und eben die zuständigen Fachbehörden mitgenommen“, erklärt Landrat Manuel Westphal den Prozess. Jüngst hat auch der Kreistag seine Zustimmung zu dem Vorgehen erteilt und freigewordene Finanzmittel für die weiteren Planungsschritte bereitgestellt.

Gemeinsam mit den Projektbeteiligten soll in den nächsten Monaten ein Konzept erarbeitet werden. Dabei sollen baukastenartig die verschiedenen Handlungsinstrumente der Fachministerien und Fachbehörden eingearbeitet werden, sodass neben den Finanzmitteln des Landkreises noch weitere Fördertöpfe, auch von Bund oder Land, in Anspruch genommen werden können. Zusätzlich will sich der Landkreis im nächsten Jahr für ein EU-Förderprogramm im Bereich der Klimaanpassung bewerben.

Wichtig bei dem Konzept wird aus Sicht von Landrat Manuel Westphal sein, dass ein Monitoring der Maßnahmen und deren Wechselwirkungen auf die verschiedenen Bereiche stattfindet: „Nur so zeigt sich nach einigen Jahren, welche Maßnahmen nachhaltig wirken, wo Synergien oder Konflikte zwischen den Bereichen entstehen oder in welchen Bereichen es Optimierungsbedarf gibt. Als wissenschaftlichen Partner dafür könnten wir uns die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf vorstellen, erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden. Dadurch könnte der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit seiner ganzheitlichen sektorenübergreifenden Vorgehensweise zu einer Art Pilotprojekt werden, was die Anpassungen an den Klimawandel angeht. Auch von Seiten der Bayerischen Staatsregierung habe ich dafür bereits positive Signale erhalten.“

Die ersten Maßnahmen wurden bereits in einem Workshop mit Fachbehörden und Verbänden entwickelt. Diese werden nun weiter ausgearbeitet und gemeinsam in ein Konzept gefasst. Alle Informationen dazu hat das Landratsamt auf der Homepage unter www.altmuehlfranken.de/natur/klimaresilienz-in-altmuehlfranken/ zusammengefasst.

Von dem Wassermanagementkonzept soll auch das Wiesenbrütergebiet entlang der Altmühl zwischen Treuchtlingen und Muhr am See profitieren, da sich Maßnahmen zur Regulierung des Landschaftswasserhaushalts auch positiv auf den Lebensraum der Wiesenbrüter auswirken werden. Zum Wiesenbrüterschutz plant der Landkreis gerade ergänzend ein eigenes Aktionsprogramm mit gezielten Schutzmaßnahmen. Erste Maßnahmen werden noch in diesem Jahr umgesetzt.

Einige Keuchhusten-Fälle

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen meldet Infektionen

Derzeit werden dem Gesundheitsamt am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen vermehrt Fälle von Keuchhusten (Pertussis) gemeldet. Diese Entwicklung zeichnet sich derzeit auch überregional ab. Die bakterielle Infektionskrankheit ist hochansteckend und wird durch Tröpfchen übertragen. Das Gesundheitsamt empfiehlt die Überprüfung des Impfschutzes. 

Die Krankheitszeichen sind zu Beginn leichte Erkältungsbeschwerden und im Verlauf vorrangig krampfartige Hustenanfälle. Vor allem bei Säuglingen können schwere Komplikationen auftreten. Daher ist es wichtig, dass Personen aus dem Umfeld von Neugeborenen geimpft sind.

Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollen sowohl Kinder als auch Erwachsene gegen Keuchhusten geimpft sein. Gemäß dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention ist das Ziel eine möglichst frühzeitige und vollständige Grundimmunisierung der besonders gefährdeten Säuglinge und Kleinkinder sowie Auffrischimpfungen im Vorschul- und Jugendalter. Die Impfung Erwachsener dient zum einen als Selbstschutz sowie auch als Herdenschutz für die besonders gefährdeten Jüngsten. Abwehrstoffe gegen Keuchhusten können Neugeborene nur durch eine Impfung der Mutter einige Wochen vor der Geburt bekommen, daher wird für Schwangere eine Impfung zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels empfohlen.

Laut Robert Koch Institut sollten ungeimpfte Personen nach Kontakt mit einem Erkrankten vorsorglich mit einem Antibiotikum behandelt werden. Des Weiteren wird empfohlen, dass enge Bezugspersonen zu gefährdeten Gruppen wie Säuglingen und ungeimpften Kleinkindern nach Kontakt mit einem Erkrankten trotz Impfung vorsorglich antibiotisch behandelt werden sollten.

Das Gesundheitsamt empfiehlt allen Bürgern, ihren Impfschutz beim Hausarzt überprüfen zu lassen, insbesondere, wenn Kontakt zu Säuglingen und Schwangeren besteht und die Impfung gegebenenfalls auffrischen zu lassen.

Bei Fragen und Anliegen können sich die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises unter 09141 902-401 an das Gesundheitsamt wenden.

Weitere Informationen zu Keuchhusten finden Sie unter https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/keuchhusten/.

Muss der Gallenstein raus?

Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken

Dr. Alp Türkoglu. Bild: Fotostudio Formann

Im gemeinsamen Vortrag am 18. Juni am Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg gehen Dr. med. Verena Anger und Dr. med. Alp Türkoglu auf Gallensteinleiden ein und beleuchten dabei sowohl die chirurgischen als auch die ernährungsmedizinischen Aspekte bei der Behandlung. Bilder: Fotostudio Formann.

„Da läuft mir gleich die Galle über!“ Mit diesem Ausdruck möchte man in aller Regel seinem Ärger Luft machen. Manchmal wird man auch „grün vor Wut“ oder „spuckt Gift und Galle“. Nirgendwo wird das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist als auch die emotionale Ausdruckskraft eines Organs so sichtbar wie bei der Galle.

Die Galle ist ein wichtiger Bestandteil unseres Verdauungssystems und Erkrankungen der Gallenblase können unser Wohlbefinden und unseren Gemütszustand deutlich beeinflussen. Häufig sind Gallensteine die Ursache. Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann entwickelt im Laufe des Lebens Gallensteine. Wenngleich zwar viele Menschen Gallensteine in sich tragen, verursachen diese jedoch nicht immer Probleme.

Nur ein Viertel der Betroffenen benötigt medizinische Hilfe; meist dann, wenn ein Gallenstein den Abfluss der Galle behindert.

Welche Aufgaben hat denn die Gallenblase überhaupt und wie kommt es dazu, dass sich Gallensteine bilden? Welche Erkrankungen oder Komplikationen können die Folge sein und muss immer eine Operation erfolgen? Wie läuft eine solche ab und welche Rolle spielt bei all dem die Ernährung?

Dr. Verena Anger. Bild: Fotostudio Formann

Dr. med. Verena Anger, Oberärztin und Fachärztin für Viszeralchirurgie, und Dr. med. Alp Türkoglu, Leitender Oberarzt und Facharzt für Viszeralchirurgie, am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg gehen in ihrem Vortrag auf diese und viele weitere Fragen ein und beleuchten die chirurgischen als auch ernährungsmedizinischen Aspekte zur Behandlung von Gallensteinleiden. Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung nehmen sich die Referentin und der Referent gerne Zeit für weitere Fragen.

Der Vortrag „Das Gallensteinleiden zwischen Ernährungsmedizin und Chirurgie“ findet am Dienstag, 18. Juni 2024, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ um 19.00 Uhr im „Söller“, Gotisches Rathaus, Marktplatz 1, in Weißenburg statt.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Badewarnung am Altmühlsee

Gesundheitsamt: Aktuelle Hinweise für Badegäste

So schlimm sieht es derzeit nicht aus am Altmühlsee, aber dennoch hat das Gesundheitsamt eine Badewarnung ausgesprochen. Das Bild stammt aus dem Jahr 2020. Archivfoto: Falk


Während der Badesaison kontrolliert das Gesundheitsamt am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen zum einen regelmäßig die hygienische Badewasserqualität (Fäkalkeime) an den Badestellen im Landkreis und ist zum anderen für die Einschätzung des Sicherheitsrisikos und des gesundheitlichen Risikos (Cyanobakterien) für Badende zuständig. Für den Altmühlsee ergaben diese Proben nun teilweise ein vermehrtes Blaualgenvorkommen (Cyanobakterien). Das Gesundheitsamt spricht, um die Gesundheit der Badenden zu schützen, eine Badewarnung für die betroffenen Strandabschnitte am Altmühlsee aus.
Da gesundheitliche Beeinträchtigungen aufgrund des derzeit hohen Vorkommens von Cyanobakterien und von diesen produzierten Giften nicht auszuschließen sind, erteilt das Gesundheitsamt eine Badewarnung für die betroffene Badestelle. Badende werden gebeten, die Beschilderung vor Ort zu beachten, da sich die Situation an den einzelnen Badestellen je nach Wind- und Wettersituation jederzeit wieder ändern kann. Derzeit sind die Badestellen Schlungenhof und Muhr am See betroffen.

Gerade bei langanhaltenden warmen Temperaturen kann sich auf Gewässern ein Blaualgenteppich bilden, der auf der Wasseroberfläche zu liegen scheint. Tatsächlich aber befindet sich dieser nicht nur an der Oberfläche des Gewässers, sondern teilweise 10 – 20 cm unter Wasser. Durch diese „Blaualgenblüte“, die mit bloßem Auge als grünliche Schlieren im Wasser erkennbar ist, ergibt sich eine massiv eingeschränkte Sichttiefe. Dies führt zusätzlich zu einem beträchtlichen Sicherheitsrisiko bei der Rettung Ertrinkender. Für Badegäste sowie auch für badende Hunde kann es bei einer massiven Blaualgenblüte auch zu gesundheitlichen Risiken kommen. Als Faustregel für das Baden gilt, dass man im knietiefen Wasser die Füße noch sehen können sollte.Insgesamt werden alle Badestellen am Altmühlsee, Hahnenkammsee sowie am Kleinen und Großen Brombachsee auf ihre Wasserqualität nach der EU-Badegewässerrichtlinie beprobt. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind wöchentlich mindestens einmal unterwegs, um die Badestellen im Landkreis zu überprüfen. Wenn auffällige Werte zu verzeichnen sind, die entweder eine Gefahr für die Badenden darstellen oder wenn gesetzliche Grenzwerte überschritten werden, muss das Gesundheitsamt ggfs. eine Badewarnung oder ein Badeverbot aussprechen. Sobald sich die Situation verbessert und Gesundheitsrisiken nicht mehr bestehen, werden die Badestrände kurzfristig wieder zum Baden freigegeben.

Bitte beachten Sie daher immer die Beschilderung direkt an den Badestellen. Das Gesundheitsamt informiert auch auf der Homepage des Landratsamtes unter www.landkreis-wug.de/badegewaesser.

Altersbedingte Hinfälligkeit

Mythos oder Wirklichkeit? Das Sturzsyndrom aus medizinischer Sicht

Dr. Markus Wach ist Chefarzt am Klinikum.

Vortragsveranstaltung mit Chefarzt Dr. Markus Wach; im Anschluss Präsentation von Gerhard Fürbaß zum Thema „Technische Hilfsmittel für Senioren und Menschen mit Einschränkungen“. Die beiden Vorträge findet am Dienstag, 23. April 2024, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ im Konferenzraum „Brombachsee“ im EG des Klinikums Altmühlfranken Gunzenhausen statt. Dr. Markus Wach beginnt um 19 Uhr; im Anschluss daran folgt die Präsentation von Herrn Fürbaß für rund eine Stunde. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Chefarzt Dr. med. Markus Wach informiert in seinem Vortrag über das gehäufte Stürzen bei Menschen im hohen Alter.  Im Nachgang der Veranstaltung können Interessierte gerne Fragen stellen.

Eine große Sorge vieler älterer Menschen ist, dass sie stürzen, sich eine Fraktur zuziehen und anschließend auf Pflege angewiesen sein könnten. Diese Angst ist ebenso verständlich wie bewegungshemmend, denn tatsächlich stürzen Menschen mit zunehmendem Alter häufiger: Statistisch betrachtet fällt etwa ein Drittel der über 65-Jährigen mindestens einmal im Jahr, bei den über 85-jährigen oder Bewohner/innen von Pflegeheimen sind es nochmals deutlich mehr. Die Sturzfolgen sind nicht selten gravierend.

So ereignen sich in Deutschland etwa 120.000 so genannte hüftgelenksnahe Frakturen pro Jahr, ca. 80% davon entfallen auf Personen mit einem Lebensalter von 70 Jahren oder mehr. So verständlich die Sorge also ist, zu stürzen, so bewegungshemmend wirkt sie sich auf viele Senioren aus. Wer jedoch aus Angst vor dem Fallen immer weniger läuft, hat am Ende ein weit größeres Risiko zu stürzen, als jemand, der sich täglich ausreichend bewegt.

 Welche Ursachen gibt es für gehäufte Sturzneigung? Kann man das „Sturzrisiko“ messen und Konsequenzen daraus ziehen?

Dr. Markus Wach, Chefarzt der Inneren Medizin und Geriatrie am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen, geht in seinem Vortrag im Rahmen der Reihe „Gesundheit im Dialog“ auf bekannte und weniger bekannte Risikofaktoren für „Hinfälligkeit“ ein. Dabei gibt es durchaus auch überraschende Aspekte und es geht um die Frage: Gibt es ein „Sturzsyndrom“- und ist dieses erhöhte Sturzrisiko Schicksal oder gibt es effektive Wege zur Vorbeugung?  

Nach dem Vortrag von Chefarzt Dr. Markus Wach präsentiert Gerhard Fürbaß, ehrenamtlicher Senioren- und Wohnberater des Landratsamts Weißenburg-Gunzenhausen, technische Hilfsmittel für Senioren und Menschen mit Einschränkungen.

Gerhard Füßbaß geht dabei allem voran auf Hintergründe und Möglichkeiten der technischen Hilfestellung ein und veranschaulicht die Hilfsmittelwahl anhand von mitgebrachten Exponaten. Besonderes Augenmerk legt Gerhard Fürbaß dabei auf Senioren mit angeborenen oder erworbenen Einschränkungen sowie auf pflegende Angehörige. Heutzutage gibt es zahlreiche technische Möglichkeiten und Dienstleistungen, die das Alltagsleben erleichtern, damit Betroffene möglichst lange ein eigenständiges Leben in ihrem vertrauten Wohnumfeld genießen können. Darüber hinaus erhalten Interessierte wissenswerte Informationen zur Nutzung/Anwendung, zu Preisen und einer etwaigen Bezuschussung.

Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung nehmen sich Dr. Markus Wach und Gerhard Fürbaß gerne Zeit für Fragen aus dem Publikum.

„Endlich wieder herzhaft lachen“

Vortragsreihe Gesundheit im Dialog zum Thema Blasenschwäche

Dr. Thomas Siebert, Facharzt für Urologie, informiert in seinem Vortrag über Blasenschwäche, eine häufige Erkrankung bei beiden Geschlechtern. Bild: Urologie Weißenburg

Lange Zeit war das Thema Blasenschwäche sehr schambesetzt, inzwischen ist es jedoch sogar in der Werbung angekommen. Kein Wunder, denn Blasenschwäche ist eine sehr häufige Erkrankung.

Rund zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Blasenschwäche

Harninkontinenz kann jeden betreffen, sowohl Männer als auch Frauen und Kinder. Mit dem Lebensalter steigt auch die Anzahl der Erkrankten. Die Betroffenen leiden unter einer stark eingeschränkten Lebensqualität und wissen oftmals nicht, dass es in den meisten Fällen Hilfe gibt.

Der Weißenburger Urologe und Belegarzt im Klinikum Altmühlfranken, Dr. med. Thomas Siebert, informiert im Rahmen der Vortragsreihe ‚Gesundheit im Dialog‘ über zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten und gibt Überblick über die Erkrankung und die verschiedenen Therapiemöglichkeiten.

Der Vortrag „Blasenschwäche – endlich wieder herzhaft lachen“ findet am Donnerstag, 18. April 2024, 19 Uhr, im Gotischen Rathaus, Marktplatz 1, Weißenburg statt.

Fragen aus dem Publikum sind gerne willkommen und können im Rahmen einer offenen Fragerunde im Anschluss an den Vortrag fundiert beantwortet werden.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Wenn Medien „erziehen“ wollen

Dr. Friedrich: Verheerende Folgen für die Demokratie

Die meisten der linksliberalen Medien glauben – durchaus gut gemeint – neben der korrekten Informationspflicht auch einen erzieherischen Auftrag zu haben: der Leser bzw. der Zuschauer soll dabei nicht nur zu einem besseren Menschen „erzogen“ werden, sondern er soll insbesondere auch lernen, die diversen Minderheiten zu respektieren, ja diese als eine wunderbare Bereicherung seines sonst ach so „eintönigen“ Lebens zu verstehen. In Verfolgung dieses Erziehungsziels wird dann in vielen medialen Darstellungen überdurchschnittlich häufig der oder die Vertreterin einer Minderheit als der Gute dargestellt, der charaktervoll das Richtige gegen das Böse verteidigt. Umgekehrt werden überdurchschnittlich die Vertreter der Mehrheitsbevölkerung als Vertreter des Bösen, der Korruption und des Schlechten gezeigt. Diese mediale Praxis erleichtert übrigens das Nachdenken beim Zuschauen immens, weil man fast sicher weiß: wenn ein Vertreter einer Minderheit auftritt, gehört er bestimmt zu den Guten. Diese gut gemeinte Darbringung einer gewünschten Realität hat aber zwei verheerende Auswirkungen, die in einer zweiten Phase auch schlimme politische Konsequenzen nach sich ziehen.

Auswirkung Nr. 1: Die „Mehrheitsbürger“ vergleichen die medial gezeigte Realität mit der von ihnen erlebten „echten“ Realität und stellen dann fest: junge Männer mit Migrationshintergrund sind eben nicht überdurchschnittlich brav, sondern sind überdurchschnittlich häufig an kriminellen Taten beteiligt. Und Menschen von Minderheiten verhalten sich bei allem gesetzlich relevantem Tun im Durchschnitt nicht besser als die Mehrheit. Wenn dann noch das Leben von Minderheiten medial als besonders schwierig dargestellt wird – was manchmal auch zutrifft – während in der als echt empfundenen Realität der Zugang zu Sozialleistungen insbesondere das Bürgergeld einladend leicht gemacht wird, dann empfinden viele Menschen: Die Presse sagt – zumindest – nicht die ganze Wahrheit. Und noch verheerender: das öffentlich-rechtliche Fernsehen sagt die Unwahrheit. Wenn dann noch festgestellt werden muss, dass offenbar fast zwei Drittel aller Redakteure eine politisch linke oder grüne Orientierung verspüren, dann bleibt das natürlich nicht folgenlos bei den heutigen „kritischen“ Mehrheitsbürger ganz zu schweigen vom Einfluss der sog. sozialen Medien. Das alles schürt eine harsche Ablehnung der Inhalte der klassischen (linksliberalen) Medien. Zu viele glauben ihnen nicht mehr.

Auswirkung Nr. 2: Das in medialen Darstellungen häufig bei der Mehrheit verortete schlechte Verhalten führt dann auch noch zu einem allgemeinen Misstrauen gegenüber allem und jedem. Es gibt in den Medien – wahrscheinlich aus Sorge vor zu viel nationalem Pathos – praktisch kein Lob für den normalen deutschen Bürger.  Aus der Erziehungswissenschaft wissen wir aber wie wichtig und hilfreich so ein Lob ist. Warum liest man nicht einmal: die Deutschen sind besonders höfliche und faire Autofahrer oder die Deutschen haben ihr Essen wunderbar auf mehr Gesundheit und Natur umgestellt. Für den normalen deutschen Mehrheitsbürger sieht es so aus, dass er ständig kritisiert wird, dass er sein Verhalten gefälligst zügig zu verändern hat und dass er „die anderen“ wenn irgendwie möglich, besser zu behandeln hat als die eigenen „Landsleute“. Während die Minderheiten aus seiner Sicht medial „gehätschelt“ werden, fühlt er sich herumgeschubst, nicht besonders beachtet und noch seines einzigen Privilegs beraubt, nämlich des Privilegs sich als Deutscher gut fühlen zu dürfen, weil ja „deutsch sein“, jedenfalls in den Medien, nichts Besonderes mehr sein darf.

 Wenn es bei den erörterten Auswirkungen bleiben würde, könnte man ja in aller Ruhe darüber diskutieren und Verbesserungen anstreben. Man muss aber leider feststellen, dass die oben geschilderten Entwicklungen einen nicht unerheblichen Anteil bei der politischen Verschiebung nach rechts gespielt haben. (Weitere Gründe sind in globalen und europäischen Themen mit Trump, Le Pen u. a. zu suchen). Die radikale AfD hat es einfach zu leicht, all diese Themen zu nutzen, um ihr Süppchen zu kochen mit schlimmen Auswirkungen auf den Stil der politischen Diskussion und die Spaltung der Gesellschaft. Die kürzlichen großen Bürgerdemonstrationen sind ein erfreuliches Zeichen für mehr Zusammenhalt und Gemeinsinn.

Es wäre sehr hilfreich und würde den rechtsradikalen Parteien viel Wasser abgraben, wenn die „kritischen“ Medien einmal sagen würden „das machen wir Deutsche gut“. Ja, auch die linksliberalen Medien müssen sich ändern und dazulernen, wenn sie die Demokratie in Deutschland sichern wollen.

DR. INGO FRIEDRICH, langjähriger Europaabgeordneter der CSU

Dr. Ludwig gewählt

Neuer Vorsitzender des Landkreistags Mittelfranken

Bei der Sitzung des Landkreistag-Bezirksverbands (von links): Der neue stellvertretende Vorsitzende, Landrat Alexander Tritthart (Landkreis Erlangen-Höchstadt), Landrat Helmut Weiß (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim), Birgit Riesner (Vizepräsidentin Regierung von Mittelfranken), der neue Vorsitzende, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Dr. Kerstin Engelhardt-Blum (Regierungspräsidentin), Landrat Bernd Obst (Landkreis Fürth), Andrea Degl (Geschäftsführendes Präsidialmitglied Bayerischer Landkreistag), Landrat Armin Kroder (Landkreis Nürnberger Land), Landrat Ben Schwarz (Landkreis Roth) und Landrat Manuel Westphal (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen). Foto: Regierung von Mittelfranken/Thomas Müller

Landrat Dr. Jürgen Ludwig ist neuer Vorsitzender des Bezirksverbands Mittelfranken des Bayerischen Landkreistages. Zu seinem Stellvertreter haben die mittelfränkischen Landräte Landrat Alexander Tritthart (Landkreis Erlangen-Höchstadt) gewählt. Die Wahlen waren notwendig geworden, nachdem der ehemalige Fürther Landrat Matthias Dießl das Amt des Präsidenten des Sparkassenverbands Bayern angenommen hatte. „Ich bedanke mich für das Vertrauen meiner Kollegen und freue mich darauf, als Bezirksverbandsvorsitzender die Interessen der mittelfränkischen Landkreise in den nächsten Jahren mit vollem Einsatz zu vertreten“, sagte Dr. Ludwig nach der Wahl.

Der Bayerische Landkreistag ist einer der Kommunalen Spitzenverbände. Wesentliches Ziel des Bayerischen Landkreistags ist es, die kommunale Selbstverwaltung auf der Kreisebene zu sichern und zu stärken.

Neben den Personalien ging es in der regelmäßig stattfinden Sitzung unter anderem um die Krankenhausreform, zu der als Gast Dr. Winfried Brechmann, der Amtsleiter des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, referierte, aber auch um den Ausbau der Ganztagesbetreuung an Grundschulen und das Dauerkrisenthema Asyl und Migration.

Schule ist wieder freigegeben

2024 wieder Unterricht im Altbau der Senefelder-Schule in Treuchtlingen

Die Bauaufsichtsbehörde am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat am 27. Dezember 202, die Nutzungsuntersagung für den Altbau der Senefelder-Schule in Treuchtlingen wieder aufgehoben. Nachdem die umfassenden Kompensationsmaßnahmen im Altgebäude durchgeführt wurden und diese vom Prüfsachverständigen freigegeben wurden, steht der weiteren Nutzung als Schulgebäude nach den Weihnachtsferien nichts mehr im Wege.

Wie bereits Mitte Dezember mitgeteilt wurde, wurden am Altgebäude der Senefelder-Schule mehrere Maßnahmen durchgeführt, damit das Gebäude wieder genutzt werden kann. Darunter z.B. eine umfangreiche Brandmeldeanlage mit rund 200 Sensoren, die bei der Integrierten Leitstelle aufgeschaltet ist, aber auch das Entfernen von sämtlichen Brandlasten, die Überarbeitung der Flucht- und Rettungswegpläne oder die Erneuerung der Brandschutzordnung. In diesem Rahmen wurden unter anderem eine optimierte Rettungswegkennzeichnung sowie verbesserte Ausstiegshilfen zum Fluchtsteg angebracht. Über 80 Lehrkräfte wurden zudem als Brandschutzhelfer ausgebildet.

Die vom Brandschutzplaner formulierten Abweichungsanträge inkl. der vorgeschlagenen Kompensationsmaßnahmen wurden vom Prüfsachverständigen im Rahmen einer Bescheinigung Brandschutz III vorgegeben. Nachdem alle Maßnahmen im Gebäude umgesetzt worden sind, hat der Prüfsachverständige diese nun abgenommen und freigegeben.

Aus bauaufsichtlicher Perspektive wurden die festgestellten Mängel soweit behoben oder kompensiert, dass keine akute Gefahr für Leben und Gesundheit mehr anzunehmen ist. Durch die Maßnahmen kann das Gebäude im Brandfall deutlich schneller evakuiert werden. Die Nutzungsuntersagung konnte nun also aufgehoben werden.

„Somit können wir unser selbst gesetztes Ziel, dass am 08. Januar 2024 wieder Präsenzunterricht im Altgebäude stattfinden kann, einhalten. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für das schnelle und effektive gemeinsame Handeln. Die Situation war für keinen leicht, doch haben wir Hand in Hand gearbeitet und können nun das Altgebäude bis zur Fertigstellung des dritten Bauabschnitts wieder nutzen“, so Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Manuel Westphal. Der Landrat bekräftigt zudem: „Für mich steht nach wie vor die Sicherheit der Schüler sowie der Lehrkräfte und der weiteren Mitarbeiter an erster Stelle. Die Entscheidung der Nutzungsuntersagung ist mir wahrlich nicht leichtgefallen, umso mehr freut es mich nun, dass nach den Weihnachtsferien wieder Präsenzunterricht in der Schule stattfinden kann.“

Der Traum vom Enkelkind

Wunschgroßeltern in Altmühlfranken gesucht

Es gibt viele ältere Menschen, die keinen oder nur wenig Kontakt zu ihrer Familie haben und sich deshalb einsam und isoliert fühlen. Gerade im Alter kann das sowohl seelische als auch körperliche Auswirkungen haben. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Familien, die aus unterschiedlichen Gründen ihre eigenen Eltern und Großeltern nicht in ihrer Nähe haben und darunter leiden. Diese Lücke versuchen die Wunschgroßeltern in Altmühlfranken zu füllen.

Mit zunehmendem Alter verändern sich die sozialen Beziehungen, einige Menschen verlieren ihre Partner oder werden von Freunden und Familienangehörigen verlassen. Dies kann zu einem Gefühl der Isolation führen, das sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Dabei gibt es viele Familie, die sich Großeltern für ihre Kinder wünschen, die mit ihnen auf den Spielplatz gehen, basteln, lesen, backen oder einfach nur da sind, um mit ihnen Zeit zu verbringen. Die Wunschgroßeltern in Altmühlfranken bringen diese beiden Seiten zusammen. Die Familien werden entlastet, die Kinder profitieren von dem Erfahrungsschatz und der Zeit der Wunschgroßeltern und die ehrenamtlich Tätigen lernen neue Menschen kennen, haben eine sinnvolle Aufgabe und bleiben durch den Kontakt mit der jüngeren Generation aktiv und fit.

Die Wunschgroßeltern werden dabei selbstverständlich nicht alleine gelassen. Mit entsprechenden Schulungen und regelmäßig stattfindenden Austauschtreffen, den Großelterncafés, werden die ehrenamtlichen Wunschgroßeltern begleitet. „Die Wunschgroßeltern Altmühlfranken leisten einen wunderbaren Beitrag zu einer besseren Lebensqualität für alle Beteiligten. Es ist eine tolle Möglichkeit, etwas Gutes zu tun und gleichzeitig selbst davon zu profitieren“, erklärt die Koordinatorin der Wunschgroßeltern Vanessa Hüttinger.

Wenn auch Sie zu dem Team der Wunschgroßeltern in Altmühlfranken gehören möchten, dann wenden Sie sich gerne an Vanessa Hüttinger, Tel.:09141 902-412 oder an wunschgrosseltern@altmuehlfranken.de.

Hintergrundinformation:

Um die vielfältigen Aspekte von Einsamkeit in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu lenken, wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege der diesjährige Präventionsschwerpunkt auf die „Gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit“ gelegt. Innerhalb dieses Rahmens wurde in Kooperation mit unterschiedlichen Institutionen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen von der Gesundheitsregionplus eine Artikelreihe erstellt, die monatlich gezielt einen potentiell von Einsamkeit betroffenen Personenkreis anspricht und spezifische Unterstützungs-, Vernetzungs- und Hilfsangebote des Landkreises vorstellt. Anhand realer Beispiele wird versucht, auf das Thema aufmerksam zu machen und auch zu sensibilisieren. Begleitend zu der Artikelreihe informiert das Landratsamt auch auf der Homepage und den sozialen Medien über das Thema.