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Das neue Radfahrkonzept

Einladung zum Bürgerworkshop

Im Zuge der Mobilitätswende verliert das eigene Auto mit Verbrennungsmotor immer mehr an Bedeutung. Zwar findet nicht jeder diese Entwicklung gut, der Siegeszug umweltfreundlicher Alternativen lässt sich allerdings nicht aufhalten. Zu den Kernfortbewegungsmitteln von Morgen gehört das Fahrrad. In Gunzenhausen hatten wir das frühzeitig erkannt und legen traditionell großen Wert auf einen funktionierenden Alltags- und Freizeitradverkehr. Für ihr Engagement wurde die Stadt Gunzenhausen vom Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr auf Vorschlag des AGFK-Bayern als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet. Manuel Grosser, der Pressechef des Rathauses, erklärt dazu: „Auf den Lorbeeren ruhen wir uns nicht aus und entwickeln aktuell das Radverkehrskonzept für die Stadt Gunzenhausen weiter. Zur Unterstützung haben wir uns die Münchner Mobilitätsspezialisten von gevas & partner an die Seite geholt. Vor kurzem hat die Firma bereits das Mobilitätsverhalten abgefragt, u.a. wurden hierzu 2000 zufällig ausgewählte Haushalte angeschrieben.“

Nun steht der nächste Schritt an: Am 23. Juli 2024 wird um 18 Uhr zu einem öffentlichen Workshop in die Stadthalle Gunzenhausen eingeladen. Grosser kündigt an: „Gemeinsam mit Ihnen möchten wir die urbane Radfahrinfrastruktur beleuchten, aktuelle Ziele überprüfen, Ideen für neue Projekte sammeln und Verbesserungen auf den Weg bringen.“

In dem etwa dreistündigen Workshop soll sich intensiv mit dem Alltags- und Freizeitverkehr in der Stadt Gunzenhausen auseinandergesetzt werden. Sie erhalten zuerst einen Ist-Stand und haben im Anschluss im Rahmen einer Ideenwerkstatt die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und Themen weiterzuentwickeln. Ihre Meinung ist uns wichtig, denn ein Mobilitätskonzept ist nur dann bürgernah, wenn es auch von Bürgerinnen und Bürgern mitentwickelt wurde.

Die Bitte aus dem Rathaus: Arbeiten Sie aktiv an den Veränderungen mit! Geben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und erkannten Probleme an die Stadtverwaltung sowie die Planer des Radverkehrskonzepts weiter. Helfen Sie uns bei der Weiterentwicklung unserer schönen Stadt. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.

Eine vorherige Anmeldung zum öffentlichen Bürgerworkshop am 23. Juli 2024 um 18 Uhr ist nicht notwendig. Für Fragen rund um das Radverkehrskonzept stehen Ihnen von der beauftragten Firma gevas, Valentin Tangl (v.tangl@gevas-ingenieure.de), bei planerischen Fragen Stadtbaumeister Max Pelczer (bauamt@gunzenhausen.de) und bei allgemeinen Fragen zum Radverkehr Klaus Stephan (hauptamt@gunzenhausen.de) gerne zur Verfügung.

Das sind Zukunftsarbeitgeber!

Familienpakt Bayern: Neun Mitglieder

Landrat Manuel Westphal (rechts) mit den Netzwerk-Leuten aus dem Landkreis. Foto: Claudia Wagner

Der Familienpakt, das bayernweite Netzwerk für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wächst weiter. Anlässlich der Kooperationsveranstaltung des Familienpakts mit dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erhielten die anwesenden Mitglieder ihre Mitgliedsurkunden und die Plakette „Familienpakt“.

Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf betont: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte. Für über 80 Prozent der Beschäftigten ist ein familienfreundlicher Arbeitgeber wichtig. Beschäftigte haben die Wahl und entscheiden sich für das Unternehmen, bei dem sie ihre familiären und beruflichen Aufgaben optimal vereinbaren können. Familienfreundliche Betriebe sind auf die Arbeitswelt der Zukunft vorbereitet und bieten ihren Beschäftigten eine ideale Arbeitsumgebung. Das zeigen auch die Mitgliedsunternehmen des Familienpakts aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.“

Landrat Manuel Westphal ergänzt: „Die Wirtschaft wird nur dann für Fachkräfte attraktiv sein, wenn der Blickwinkel auch auf familienfreundlicher Personalpolitik liegt. Wie Unternehmen sich hier positionieren und damit Fachkräfte gewinnen und binden können, wurde heute durch die Servicestelle des Familienpaktes Bayern sehr praxisnah deutlich.“

Folgende Unternehmen erhielten die Mitgliedsurkunde und Plakette „Familienpakt“:

·         GUTMANN ALUMINIUM DRAHT GmbH

·         HÄRTHA-Weißenburg GmbH

·         Schotter- und Steinwerk Weißenburg GmbH & Co. KG

·         Krause Präzisions-Kokillenguss GmbH

·         Klinikum Altmühlfranken    

·         Fa. Köbler Zerspan- und Rundschleiftechnik GmbH & Co. KG

·         Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

·         Markt Pleinfeld

·         Montessori Schule WUG

Mit dem „Familienpakt Bayern“ unterstützt die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit den Paktpartnern der Wirtschaft bayerische Unternehmen durch fundierte Informationen und neuen Impulse bei der Gestaltung einer familienfreundlichen Personalpolitik. Damit wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch breiter in der bayerischen Unternehmenskultur verankert. Inzwischen zählt der Familienpakt über 1.500 Mitglieder. Nähere Informationen erhalten Sie unter Familienpakt Bayern.

Das Wirtshaus als sozialer Ort

Neue „musikantenfreundliche Wirtshäuser“ gesucht

Fränkische Musikanten beim Trachtentreffen in Greding.Foto: Matthias Ettinger

Wirtshäuser sind seit jeher soziale und gesellige Orte. Der Wirt und sein Gasthaus stehen im Zentrum des Gemeinschaftslebens, man trifft sich, diskutiert oder musiziert.

Ein Wirtshaus ist der ideale Rahmen für das freie Singen und Musizieren – ohne Proben, ohne Noten oder Vorschriften. Ein musikantenfreundliches Wirtshaus kann man schon von Weitem an einem repräsentativen Metallschild erkennen, das im Rahmen einer Festveranstaltung feierlich überreicht wird.

Hierbei werden jedes Jahr im Herbst Wirte ausgezeichnet, die offen sind für das spontane Singen und Musizieren in ihren Räumen.

Bayerische, fränkische und schwäbische Wirte sind aufgerufen, sich bis zum 18. Oktober 2024 per E-Mail bei volksmusik@heimat-bayern.de anzumelden.

Sänger und Musikanten spielen ohne Bühne und ohne Gage, allein für Getränke und eine Brotzeit zum eigenen Vergnügen und zur Unterhaltung der Gäste. Musiker nehmen dabei im spontanen Zusammenspiel mit den Gästen den Verlauf des Abends selbst in die Hand.

Wir haben alle etwas davon: Wir Wirte eine gute Stimmung und schließlich einen guten Ruf, die Musikanten eine Möglichkeit, inmitten der Leute, jenseits von Bühne und Publikum, zu musizieren. Die Gäste werden gut unterhalten und können selbst mitsingen“, sagt Josef Menzl vom Gasthaus „Zur Walba“ in Pentling, der im letzten Jahr ausgezeichnet wurde.

In einem musikantenfreundlichen Wirtshaus geht es nicht um das perfekte Singen und Musizieren, sondern um eine lebendige, musikalische Spontanität. „‘Musik beim Wirt‘ ist keine neue Erfindung, aber vielerorts ist das freie Singen und Musizieren aus den Gaststuben verschwunden und nicht mehr selbstverständlich. Das ist sehr schade“, sagt Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege. Denn das Bedürfnis nach eigener, freier musikalischer Betätigung und Entfaltung sei groß, heißt es aus dem Landesverein, der zusammen mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband und den Einrichtungen der Kultur- und Heimatpflege in den bayerischen Bezirken die Aktion „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ trägt.

Regionale Musik ist in ‚musikantenfreundlichen Wirtshäusern‘ wieder vermehrt vor Ort zu hören. Wir laden Wirtinnen und Wirte ein, zu einer bayernweiten musikalischen Grundversorgung beizutragen“, sagt Rudolf Neumaier.

Die nächste Auszeichnung findet statt am Dienstag, 19. November 2024, ab 18 Uhr im Grantlerwirt in Wolnzach.

Hintergrund

„Musikantenfreundliches Wirtshaus“ heißt eine nicht nur volksmusikalisch ausgerichtete Veranstaltungsform und Auszeichnung des freien Laienmusizierens in Bayern. Die Aktion gibt es seit Herbst 1996. Seitdem haben über 500 Gasthöfe aus allen sieben bayerischen Bezirken diese Ehrung erhalten.

Online ist das Thema

Vereinsschulung „Erfolgreiche Online-Zusammenarbeit“

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist Partner der Initiative „digital verein(t)“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Vereine auf dem Weg zur Online-Präsenz und der Digitalisierung zu unterstützen. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung mit dem Schwerpunkt Homepagegestaltung lädt die Freiwilligenagentur altmühlfranken am Montag, 17. Juni 2024, um 17.30 Uhr zu einer weiteren kostenlosen Schulung ins Landratsamt nach Weißenburg ein.

Dieses Mal steht das Thema „Online-Zusammenarbeit: Erfolgreich Projekte organisieren, erarbeiten und Wissen austauschen“ im Fokus. Der dreistündige Workshop beschäftiget sich damit, wie die ortsunabhängige Zusammenarbeit in Teamprojekten sowie die Durchführung von Videokonferenzen und Online-Seminaren erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Schulung gibt einen praxisnahen Einblick zur Nutzung verschiedener Werkzeuge („Tools“) und gibt Aufschluss darüber, wie Vereine effektiv mit ihren Vereinsmitgliedern digital zusammenarbeiten können. Ebenfalls vermitteln die Experten von „digital verein(t)“ einen Eindruck der Vielfalt digitaler Anwendungen, mit denen Vereinsmitglieder zukünftig zeitsparend und interaktiv gemeinsam an Projekten arbeiten können. Konkret gibt der Workshop unter anderem auch Antworten auf Fragen, wie entsprechende Werkzeuge erfolgreich im Verein eingeführt werden können, wie man den Überblick über alle Aufgaben im Verein behält oder was genau eine Cloud ist und wie diese organisiert werden kann. Dabei werden auch Sicherheits- und Datenschutzaspekte berücksichtigt. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit unter www.altmuehlfranken.de.

Wasser für das Landesamt

Stadtverwaltung gibt aktuelle Verkehrsinformationen

Das ist die aktuelle Sicht auf die Baustelle des Landesamts für Schule an der Ecke Nürnberger Straße/Bahnhofstraße. Für die Erschließung muss jetzt eine neue Wasserleitung gebaut werden. Foto: Falk

Dort, wo der Neubau des Landesamtes für Schule und des Prüfungsamtes des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus entstehen soll, wird seit Monaten kräftig gearbeitet. Nachdem im April der Abbruch des ehemaligen „Haus Silo“ planmäßig abgeschlossen werden konnten, wird nun an der Baustelleneinrichtung gearbeitet. Hierzu muss eine Wasserleitung bis zur Altmühl verlegt werden. Diese quert die Bahnhofsstraße, es muss daher während der Installation zum Schutz der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer der Bereich zwischen der Nürnberger Straße und dem Ende des Baugrundstücks vollständig gesperrt werden. Eine Durchfahrt ist in diesem Zeitraum nicht möglich. Die Maßnahme erfolgt am 11. Juni 2024 von 9 bis 15 Uhr. Im Anschluss kann die Bahnhofsstraße wieder ohne Einschränkungen befahren werden, denn die Wasserleitung verläuft mehr als vier Meter über dem Asphalt.

Die Umleitung des motorisierten Verkehrs gelingt über den Bahnhofplatz, die Zufuhrstraße und die Nürnberger Straße. Zur Orientierung wird die Umleitung gut sichtbar ausgeschildert. Bitte beachten Sie auch die aufgestellten Park- und Halteverbotsschilder, u.a. im Bereich des Bahnhofs. Aufgrund des gewählten Zeitraums von 9 bis 15 Uhr sollte der Berufsverkehr möglichst wenig belastet werden. Die Osianderstraße kann während dieser Vollsperrung somit nicht von der Bahnhofstraße, sondern nur von der Spitalstraße kommend befahren werden.

Die Wasserleitung wird nach der Querung der Bahnhofstraße über die Osianderstraße und die Spitalstraße bis zur Altmühl verlegt. Während des Aufbaus kann es daher im Streckenverlauf zu weiteren Verkehrsbehinderungen kommen.

Die verkehrsrechtliche Einschränkung wurde umsichtig geplant und mit dem Staatlichen Bauamt Ansbach abgestimmt und gemeinsam koordiniert. Wir bitten alle betroffenen Verkehrsteilnehmer und hier insbesondere unsere Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die Maßnahmen.

„Spritze“ für das FabLab

Erneute Förderung durch die Stadt Gunzenhausen


Der Stadtrat von Gunzenhausen hat beschlossen, das FabLab Altmühlfranken e.V. für weitere zwei Jahre mit jeweils 2000 Euro zu unterstützen. Diese Entscheidung unterstreicht das Engagement der Stadt zur Förderung von Innovation und Kreativität in der Region.

Was ist das FabLab?

Das FabLab Altmühlfranken e.V. bietet der Gemeinschaft Zugang zu modernster Technologie und fördert damit die Entwicklung von Projekten in den Bereichen Technik, Kunst und Wissenschaft. Gleichzeitig bietet der Verein regelmäßig Workshops zu verschiedensten Themen an. Viele Menschen, von Jugendlichen bis Rentnern nehmen unsere Angebote bereits regelmäßig wahr. Mit der erneuten finanziellen Unterstützung können wir unser Angebot weiter ausbauen und noch mehr Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ideen in die Realität umzusetzen.
»Wir sind sehr dankbar für die kontinuierliche Unterstützung durch die Stadt Gunzenhausen«, sagt Fabian Müller, Vorstandsvorsitzender des FabLab Altmühlfranken e.V. »Diese Förderung ermöglicht es uns, unsere Mission fortzusetzen und der Gemeinschaft einen niedrigschwelligen Zugang zu unseren Maschinen zu geben.«

Das FabLab Altmühlfranken e.V. lädt alle Interessierten ein, die vielfältigen Möglichkeiten des Labors kennenzulernen und Teil einer wachsenden Gemeinschaft von Machern und Kreativen zu werden. Neben unseren festen Terminen sind auch individuelle Termine, zum Beispiel für Jugendgruppen möglich. Wir möchten die Mitglieder des Stadtrates zeitnah zu uns einladen, um unsere Arbeit und die Werkstätten vorzustellen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Website https://fablab-altmuehlfranken.de oder kontaktieren Sie uns unter info@fablab-altmuehlfranken.de.

Das sind keine Patrioten!

Erklärung zum Ausschluss von AfD-Abgeordneten aus der ID-Fraktion

Warnt Geschichtsrevisionismus: W. Falk

Die AfD erscheint sogar rechten Gruppierungen in anderen Ländern Europas als zu radikal, was sich zuletzt in den Skandalen des AFD-Spitzenmannes Maximilian Krah dokumentiert. Die ID-Fraktion („Identität und Demokratie“) spricht nicht umsonst von einem Schaden für den Ruf  für die europäische Rechte und hat die deutschen Abgeordneten aus der gemeinsamen Fraktion im EP ausgeschlossen. Das muss dem deutschen Wähler doch zu denken geben!

Ich finde die Reaktion angemessen, denn die Spionageaffäre um den Krah-Mitarbeiter und die Nähe zweier Abgeordneter (Krah und Bystron) zu Russland  und China machen deutlich: Das sind keine deutschen Patrioten, wie sie gerne von sich behaupten, sondern Ewiggestrige, die sich darin gefallen, in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt zu werden.  Wären sie aufrechte Deutsche, würden sie sich dagegen wehren, in Verbindung mit NSDAP und SS zu geraten, die soviel Not und Elend über Deutschland gebracht haben. 

Die Wähler, die „sauer“ sind auf die „Berliner Politik“, können bei der anstehenden Europawahl am 9.Juni  ihren Unwillen auch anders ausdrücken als durch die Stimmabgabe für die Leute, die im Verdacht stehen, mit kommunistischen Mächten, zu paktieren. Der Stimmzettel mit den 34 Parteien belegt dies.

Dieser Tage haben wir der Gründung der zweiten deutschen Republik mit ihrem Grundgesetz gedacht und uns an die Gründerväter erinnert, es „nie wieder“ zu politischen Verhältnissen kommen zu lassen , die zur Zerstörung der Demokratie führen können.

Werner Falk, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Weißenburg-Gunzenhausen und der FDP-Stadtratsfraktion Gunzenhausen

Das Lastenrad im Fokus

10. Bayerische Fachtagung Radverkehr in Gunzenhausen

Von rechts nach links: Dr. Thomas Gruber [Ministerialrat, Amtschef des StMB], Robert Niedergesäß [Vorsitzender der AGFK Bayern e.V. und Landrat des Landkreises Ebersberg], Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Moderatorin Steffi Pankotsch. Foto: Daniel Karmann


Bekanntlich befinden wir uns mitten im Klimawandel, daher muss sich zwingend unser Mobilitätsverhalten ändern. Wichtiger Baustein bei der Umsetzung der Verkehrswende kann das Fahrrad sein. Die Stadt Gunzenhausen hat das längst erkannt und fördert durch zahlreiche Projekte und Maßnahmen eine radfahrfreundliche Mobilitätskultur. Unterstützung bekommt die Altmühlstadt dabei von der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune in Bayern (AGFK Bayern), welche sich seit mehr als einem Jahrzehnt um die Förderung des Radverkehrs im Freistaat kümmert. Das vielleicht bekannteste Projekt des Vereins ist das STADTRADELN, an dem Gunzenhausen Jahr für Jahr mit großem Erfolg teilnimmt. Daneben ist die Gemeinschaft missionarisch unterwegs und informiert im Rahmen abwechslungsreicher Tagungen über aktuelle Studienergebnisse, den Ausbau von Radwegenetzen oder neuartige Fahrradkonzepte. Zuletzt fand eine solche Tagung, welche die AGFK Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) organisiert hatte, in der Gunzenhäuser Stadthalle statt. Das Thema: „Potenziale von Lastenrädern“.
Die sog. Cargo-Bikes boomen und gehören mittlerweile fest zum Straßenverkehr dazu. Warum? Weil der umweltfreundliche Lastenesel quasi die eierlegende Wollmilchsau unter den Fortbewegungsmitteln ist. Der Transport von Personen oder Einkäufen ist ebenso möglich, wie ein Ausflug ins Grüne oder der tägliche Weg zur Arbeit. Die AGFK Bayern kann das
bestätigen und stellte während der Tagung eine Zunahme der Lastenräder sogar in kleineren der mittlerweile 130 Mitgliedskommunen heraus.
Doch damit nicht genug: In diversen Modellprojekten wurden Infrastrukturelemente für Lastenräder aufgezeigt. Künftig wird eine städtebauliche Entwicklung nicht ohne gehen, wichtig sind beispielgebende Leitfäden, welchen Kommunen zur Umsetzung von Maßnahmen an die Hand gegeben werden können. Das StMB stellte in der Stadthalle außerdem ein vollautomatisches Lastenrad-Mietsystem vor. Diverse Kommunen in Bayern setzen bereits auf ein solches Konstrukt, die Umsetzung bleibt allerdings eine Herausforderung. So stellt sich beispielsweise die Frage, wer sich um Wartung und Pflege eingesetzter Cargo-Bikes kümmern soll.
In den Mittagsstunden fand im Foyer der Stadthalle dann noch eine spannende Themenmesse statt. An 18 Ständen konnten sich Besucherinnen und Besucher allerlei Anregungen und Ideen zu lastenradtauglicher Infrastruktur, Einsatz- oder Fördermöglichkeiten holen. Unsere Verwaltung war ebenfalls vertreten und präsentierte das städtische Förderprogramm und das Testsystem für die fünf Cargo-Bikes, die sich im eigenen Bestand befinden.
Die Stadt Gunzenhausen fördert ihren Bürgerinnen und Bürgern mit einer finanziellen Zuwendung schon länger die Anschaffung von Lastenrädern, weiß aber natürlich auch, dass die Fahrzeuge teuer sind und vor einer Anschaffung ausgiebig getestet werden sollten. Aus diesem Grund wurden Cargo-Bikes unterschiedlicher Bauart angeschafft, welche über die Stadtverwaltung kostenlos ausgeliehen und im Alltag ausprobiert werden können. „Wir haben mit unserem Förderprogramm einen Nerv getroffen, denn in vielen Fällen sind Lastenräder eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zum Auto“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Unsere Leihräder sind hierzu eine wunderbare Ergänzung, denn Interessenten können die Fahrzeuge vor der Anschaffung auf Herz und Nieren testen. Das Projekt wird super angenommen und wir freuen uns über das große Interesse.“
Nähere Informationen zur AGFK Bayern erhalten Sie im Internet unter www.agfk-bayern.de. Weiterführendes zum städtischen Förderprogramm für Lastenräder und Lastenanhänger für Fahrräder sowie zum Test der Lastenräder haben wir unter www.gunzenhausen.de für Sie zusammengefasst.

„Das verlorene Menschenkind“

Veranstaltung mit dem Autoren Thomas Medicus

Autor Thomas Medicus mit den Buchhändlerinnen Melena Renner (links) und Bettina Balz. Foto: Guthmann

Auf Einladung der Buchhandlung am Färberturm und der Weißenburger Buchhandlung Stoll stellte Thomas Medicus seine neu erschienene Klaus-Mann-Biografie vor.
Drei Jahre lang hat Thomas Medicus an seiner gerade herausgekommenen Klaus-Mann-Biografie gearbeitet. Material gab es mehr als genug: sechs Tagebuchbände, weitere sechs Bände mit Essays und nicht zuletzt die Romane. „Dann stand da als Elefant im Raum: die Familie Mann!“ – Bei der Buchvorstellung in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen gab der Journalist und Schriftsteller Thomas Medicus Einblick in seine eigene Arbeitsweise und gleichzeitig ins Lebenslabyrinth des ruhelosen Klaus Mann. Organisiert und gestaltet hatten den Abend Melena Renner von der Buchhandlung am Färberturm und Bettina Balz von der Weißenburger Buchhandlung Stoll.
„Für mich ist das heute ein Heimspiel!“, meinte Thomas Medicus zu Beginn der Veranstaltung und erläuterte: Erstens habe er in der Bücherei 2004 sein erstes Buch vorgestellt, zweitens sei er in diesem Gebäude geboren worden und habe hier als junger Mann auch mal in der Krankenpflege gearbeitet. Zudem kenne er Bettina Balz, die mit ihm ein Gespräch zur Klaus-Mann-Biografie führen werde, schon seit vielen Jahren.
Seinen Leserinnen und Lesern mutet Thomas Medicus im Prolog „Tod in Cannes“ gleich einiges zu: Klaus Mann war ein Mensch voller Todessehnsucht. Bei seinem Aufenthalt in Frankreich im Jahr 1949 hat ihn die Depression fest im Griff. Eindrücklich beschreibt der Biograf den Kampf am Abgrund, den der drogenabhängige Klaus Mann nun endgültig verlieren sollte. Im Alter von nur 42 Jahren nimmt er sich das Leben.
„Facettenreich, unergründlich – ein Mensch mit Geheimnis“: Thomas Medicus beschreibt den Lebensweg von Klaus Mann von den Kinderjahren in München und Bad Tölz, den ersten schriftstellerischen Erfolgen in der Zeit der Weimarer Republik, die Jahre im Exil und seine Zeit als amerikanischer Soldat.
Die beiden ältesten Kinder von Thomas und Katia Mann Klaus und Erika gehörten der sogenannten Kriegsjugendgeneration an. Der Erste Weltkrieg, die Hungerkrise 1916, Revolution und Räterepublik sowie die Hyperinflation in den 1920ern prägte eine Generation, die alles und besonders die gängige Moral in Frage stellte. Eindrücklich beschreibt Thomas Medicus, wie in den 1920er Jahren der Tanz und ein vom Tempo geprägter Lebensrhythmus neue Freiheiten, aber auch Unsicherheit mit sich brachte. Als Intellektueller, als Dandy, als Drogenkonsument findet Klaus Mann seinen Platz in einem rauschhaften Leben und Erleben. Mit dem Roman „Der fromme Tanz“ bekennt sich Klaus Mann 1925 offen zu seiner Homosexualität.
Steht der Beginn der schriftstellerischen Tätigkeit von Klaus Mann auch am Beginn des Vater-Sohn-Konflikts zwischen Thomas und Klaus Mann? – Auf dieser Frage von Bettina Balz kann Thomas Medicus ausführlich antworten. Es gab diesen Konflikt, der auch auf literarischen Feld ausgefochten wurde, aber – so Thomas Medicus – die unglaublichen Aggressionen gegenüber dem Vater wurden nicht offen ausgetragen. „Wutanfälle finden nur im Tagebuch statt.“
Die Last, oft lediglich als Sohn eines weltberühmten Schriftstellers und Nobelpreisträgers wahrgenommen zu werden, die lebenslange finanzielle Abhängigkeit vom Vater – das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite waren Klaus Mann und seine Schwester Erika als die „Literary Mann Twins“ auch wegen des Renommees von Thomas Mann Teil der internationalen Boheme.
Früher als sein Vater stellt sich Klaus Mann öffentlich gegen den Nationalsozialismus, wird nach seinem Onkel Heinrich Mann als zweiter der Familie bereits im August 1933
ausgebürgert. Im US-amerikanischen Exil entschließt er sich, sich freiwillig zum Militärdienst zu melden und wird im Zweiten Weltkrieg in einer Aufklärungseinheit eingesetzt. Nach Kriegsende ist er als Sonderberichterstatter journalistisch tätigt. Dies sei, so Thomas Medicus, die einzige Zeit in Klaus Manns Leben gewesen, in der er finanziell von seinem Vater unabhängig war.
In der Nachkriegszeit gelingt es Klaus Mann nicht, den Anschluss an die neu erwachende intellektuelle Szene zu finden. „Er hat nichts mehr unternommen, dem Abstieg entgegenzuwirken“, so die Einschätzung von Thomas Medicus. Der Drogenkonsum und seine Depression führen zu 25 Suizidversuchen. „Ein lebender Toter“ – so Medicus.
„Klaus Mann – ein Leben“ ist die dritte Biografie, die Thomas Medicus veröffentlicht. Erfolgreich war er bereits mit „Melitta von Stauffenberg – Ein deutsches Leben“ und mit der Doppelbiografie von Heinrich und Götz George. Immer sind es seine ausführlichen Recherchen, sein unbedingter Wille, Lebensstationen und die Darstellung der Person in all den Wendepunkten und Widersprüchen darzustellen. Dazu kommt eine literarische Schreibweise, die ihren eigenen Sog erzeugt und immer wieder mit überraschende Einschätzungen aufzuwarten weiß.
„Was macht das mit einem, wenn man sich drei Jahre lang einer solch zerrissenen Person wie Klaus Mann beschäftigt?“ fragt Bettina Balz am Ende der Veranstaltung. Thomas Medicus antwortet unverhohlen: „Ich muss sagen, ich konnte ihn nicht leiden.“ Er habe sich nicht in diesen so einen konfliktbeladenen Menschen hineinversetzen wollen. Dennoch gibt es ein gewisses Verständnis für „das verlorenen Menschenkind“.
Weiterführende Informationen zur Stadt- und Schulbücherei erhalten Sie unter buecherei.gunzenhausen.de, per Telefon unter 09831/508 320 oder per E-Mail an buecherei@gunzenhausen.de

Das Ende einer langen Tradition

„Küche Aktiv“ beendet die Geschichte des Möbelhauses Böckler

Zu den Gunzenhäuser Unternehmen, die auf eine lange Existenz zurück blicken können, zählt das Möbelhaus Böckler in der Hensoltstraße. Firmenchef Claus Böckler, der das Unternehmen in der dritten Generation führte, hat sich aber jetzt zur Aufgabe des Betriebs entschlossen. So kann im nächsten Jahr das 100jährige Bestehen nicht mehr begangen werden.

Sein Großvater Leonhard Böckler hat die Schreinerei einstmals gegründet und sein Vater Siegfried hat die Firma ausgebaut und das Möbelhaus bis 1986 geführt, danach ging es an Sohn Claus über. Als Tochterfirma entstand 1999 „Küche Aktiv“ mit Standort im Gewerbegebiet Süd, 2015 erfolgte die Verlegung in das 2006 aufgelöste Möbelhaus.

Claus Böckler, inzwischen 66 Jahre alt und zum Ruhestand berechtigt, hat jetzt bekannt gegeben, dass er das Kücheneinrichtungshaus schließen wird, und zwar definitiv zum Jahresende 2024. Bis dahin werden von ihm und seinem kleinen Mitarbeiterkreis die laufenden Aufträge abgearbeitet und auch Reparaturen vorgenommen.

Damit endet eine Gunzenhäuser „Institution“. Der Firmenchef, der sich lange Jahre im Gunzenhäuser Einzelhandelsverband und in der Werbegemeinschaft Gunzenhausen engagierte, will sich nunmehr bemühen, einen Nachfolger für das Kücheneinrichtungsgeschäft zu finden.