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Das Lastenrad im Fokus

10. Bayerische Fachtagung Radverkehr in Gunzenhausen

Von rechts nach links: Dr. Thomas Gruber [Ministerialrat, Amtschef des StMB], Robert Niedergesäß [Vorsitzender der AGFK Bayern e.V. und Landrat des Landkreises Ebersberg], Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Moderatorin Steffi Pankotsch. Foto: Daniel Karmann


Bekanntlich befinden wir uns mitten im Klimawandel, daher muss sich zwingend unser Mobilitätsverhalten ändern. Wichtiger Baustein bei der Umsetzung der Verkehrswende kann das Fahrrad sein. Die Stadt Gunzenhausen hat das längst erkannt und fördert durch zahlreiche Projekte und Maßnahmen eine radfahrfreundliche Mobilitätskultur. Unterstützung bekommt die Altmühlstadt dabei von der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune in Bayern (AGFK Bayern), welche sich seit mehr als einem Jahrzehnt um die Förderung des Radverkehrs im Freistaat kümmert. Das vielleicht bekannteste Projekt des Vereins ist das STADTRADELN, an dem Gunzenhausen Jahr für Jahr mit großem Erfolg teilnimmt. Daneben ist die Gemeinschaft missionarisch unterwegs und informiert im Rahmen abwechslungsreicher Tagungen über aktuelle Studienergebnisse, den Ausbau von Radwegenetzen oder neuartige Fahrradkonzepte. Zuletzt fand eine solche Tagung, welche die AGFK Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) organisiert hatte, in der Gunzenhäuser Stadthalle statt. Das Thema: „Potenziale von Lastenrädern“.
Die sog. Cargo-Bikes boomen und gehören mittlerweile fest zum Straßenverkehr dazu. Warum? Weil der umweltfreundliche Lastenesel quasi die eierlegende Wollmilchsau unter den Fortbewegungsmitteln ist. Der Transport von Personen oder Einkäufen ist ebenso möglich, wie ein Ausflug ins Grüne oder der tägliche Weg zur Arbeit. Die AGFK Bayern kann das
bestätigen und stellte während der Tagung eine Zunahme der Lastenräder sogar in kleineren der mittlerweile 130 Mitgliedskommunen heraus.
Doch damit nicht genug: In diversen Modellprojekten wurden Infrastrukturelemente für Lastenräder aufgezeigt. Künftig wird eine städtebauliche Entwicklung nicht ohne gehen, wichtig sind beispielgebende Leitfäden, welchen Kommunen zur Umsetzung von Maßnahmen an die Hand gegeben werden können. Das StMB stellte in der Stadthalle außerdem ein vollautomatisches Lastenrad-Mietsystem vor. Diverse Kommunen in Bayern setzen bereits auf ein solches Konstrukt, die Umsetzung bleibt allerdings eine Herausforderung. So stellt sich beispielsweise die Frage, wer sich um Wartung und Pflege eingesetzter Cargo-Bikes kümmern soll.
In den Mittagsstunden fand im Foyer der Stadthalle dann noch eine spannende Themenmesse statt. An 18 Ständen konnten sich Besucherinnen und Besucher allerlei Anregungen und Ideen zu lastenradtauglicher Infrastruktur, Einsatz- oder Fördermöglichkeiten holen. Unsere Verwaltung war ebenfalls vertreten und präsentierte das städtische Förderprogramm und das Testsystem für die fünf Cargo-Bikes, die sich im eigenen Bestand befinden.
Die Stadt Gunzenhausen fördert ihren Bürgerinnen und Bürgern mit einer finanziellen Zuwendung schon länger die Anschaffung von Lastenrädern, weiß aber natürlich auch, dass die Fahrzeuge teuer sind und vor einer Anschaffung ausgiebig getestet werden sollten. Aus diesem Grund wurden Cargo-Bikes unterschiedlicher Bauart angeschafft, welche über die Stadtverwaltung kostenlos ausgeliehen und im Alltag ausprobiert werden können. „Wir haben mit unserem Förderprogramm einen Nerv getroffen, denn in vielen Fällen sind Lastenräder eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zum Auto“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Unsere Leihräder sind hierzu eine wunderbare Ergänzung, denn Interessenten können die Fahrzeuge vor der Anschaffung auf Herz und Nieren testen. Das Projekt wird super angenommen und wir freuen uns über das große Interesse.“
Nähere Informationen zur AGFK Bayern erhalten Sie im Internet unter www.agfk-bayern.de. Weiterführendes zum städtischen Förderprogramm für Lastenräder und Lastenanhänger für Fahrräder sowie zum Test der Lastenräder haben wir unter www.gunzenhausen.de für Sie zusammengefasst.

Wer will Lastenrad testen?

Förderprogramm wird in Gunzenhausen fortgesetzt


Nach drei erfolgreichen Jahren geht das freiwillige Gunzenhäuser Förderprogramm für Lastenfahrräder, Lastenpedelecs und Lastenanhänger für Fahrräder 2024 in die nächste Runde. „In Gunzenhausen investieren wir in die Zukunft der Mobilität“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Gerade E-Lastenräder werden immer beliebter und mit unserer Förderung möchten wir den Erwerb der Fahrzeuge finanziell unterstützen. An dieser Stelle habe ich einen Tipp für alle Unentschlossenen: Wer sich unsicher ist, welches Modell zu einem persönlich passt, der kann in der Stadt Gunzenhausen mehrere Räder kostenlos ausprobieren und auf Herz und Nieren prüfen. Infos dazu gibt es auf unserer Internetseite www.gunzenhausen.de.“
Gefördert wird die Anschaffung von selbstgenutzten ein- und zweispurigen, zulassungs- und versicherungsfreien neuen Lastenfahrrädern mit und ohne elektrische Tretunterstützung, die mindestens eine Lastenzuladung von 40 Kilogramm ermöglichen. Gefördert werden daneben aber auch reine Lastenanhänger für Fahrräder, die ausschließlich zum Transport von Lasten geeignet sind und für eine Zuladung von mindestens 40 Kilogramm zugelassen sind. Von der Förderung ausgeschlossen sind Fahrradanhänger, die zum Transport von Kindern und Hunden zugelassen sind.
Die Förderhöhe beträgt 25 % der Anschaffungskosten bis zu einer maximalen Fördersumme von 2.000 Euro bei Lastenfahrrädern. Für Lastenanhänger gilt eine maximale Förderung von 250 Euro.
Eine Förderung muss vor Abschluss des Kaufvertrages bei der Stadt beantragt werden. Dies kann bequem über die Internetseite www.gunzenhausen.de/radlstadt-gunzenhausen.html erfolgen, oder mittels schriftlichem Antrag an das Hauptamt erledigt werden. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen gerne für Fragen unter Tel. 09831/508 111 oder per E-Mail unter hauptamt@gunzenhausen.de zur Verfügung.