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Bewegte Kultur Altmühlfranken

Kulturnetzwerke öffnen mit „Aller.Land“ neue Blickwinkel


Das Kulturangebot und die Leistungen der Vereine und Kulturschaffenden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sind – auch im Vergleich zu anderen Regionen – beachtlich und auf einem hohen Niveau. Jedoch ist dieses kulturelle Potenzial bei den Menschen der Region nicht umfassend bekannt. Die bisherigen kulturellen Verbindungen orientierten sich hauptsächlich aus dem Landkreis heraus, basierend auf historischen Gründen. Dies führte unbewusst dazu, dass Kulturleistungen, Angebote und Kulturschaffende innerhalb des Landkreises nicht ausreichend vernetzt waren. Es bestanden jedoch Verbindungen zur Kultur außerhalb des Landkreises. Die mangelnde Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel, besonders in kulturaffinen Zeiträumen, stellt für viele Kulturinteressierte ein Hindernis für die Teilnahme am vielfältigen Kulturleben dar.

Dies waren die drei wesentlichen Erkenntnisse aus den Workshops und anderen Beteiligungsformaten, mit denen die erste Wettbewerbsphase um das Bundesförderprogramm „Aller.Land“ gestartet war. Darauf aufbauend wurde der Wettbewerbsbeitrag entwickelt und am 10. Februar 2025 einer bundesweiten Jury in der Mogetissa-Therme vorgestellt. Etwa 100 Kulturschaffende aus dem Landkreis beteiligten sich an den vorbereitenden Workshops und der Präsentation.

Altmühlfranken entdeckt seinen Kulturreichtum durch Blickwechsel neu

Ziel des Wettbewerbsbeitrags ist die Etablierung einer Kulturplattform. Diese soll die Kultur der Region erschließen, Menschen und ihre Initiativen zusammenführen und eine gemeinsame Identität fördern. Damit verbunden ist ein Wechsel in der Blickrichtung, der neu ist und hilft diese kulturelle Herausforderung erfolgreich zu bewältigen.

Es wird ein Kultur-Netzwerk aufgebaut, um Information austauschen, Know-how transferieren und Kulturschaffende partnerschaftlich unterstützen zu können. Die erste Konzeptphase von „Aller.Land“ zeigte durch Kulturreisen, Werkstätten und Kulturgipfel, dass die regionale Kultur besser gewürdigt werden muss. Viele Kulturschaffende haben bisher wenig überregionale Kontakte gepflegt. Gründe hierfür sind vielfältig, aber die regionale Kultur wurde bisher zu wenig wahrgenommen und kommuniziert. Dies hängt auch mit einer schwachen regionalen Identität zusammen, die sich seit der Gebietsreform vor etwa 50 Jahren nicht vollständig entwickelt hat. Der „Aller.Land-Prozess“ deutet darauf hin, dass kulturelle Projekte, insbesondere partizipative, diese Verbindung herstellen können.

Kultur-Netzwerk Altmühlfranken

Die Einrichtung einer Kulturdatenbank, gegliedert nach Kultursparten, schuf eine Basis für die Vernetzung der regionalen Kulturszene. Interessierte Personen, Einrichtungen und Angebote können sich registrieren, sichtbar werden und Kontakte knüpfen. Diese Datenbank ermöglicht erstmals den Austausch und die Selbstwahrnehmung innerhalb der Kulturszene, die bisher fehlten. Mit jedem Eintrag erhöht sich der Wert der Datenbank. Es wird erwartet, dass die Akteure der Kulturszene diese Plattform für die Weiterentwicklung und Bewerbung ihrer Angebote nutzen.

Ein dieser Grundlage entstehendes Kultur-Netzwerk Altmühlfranken stellt eine Plattform dar, die das Kulturpotenzial der Region umfassend darstellt und für die Kulturarbeit nutzbar macht.
Dieses Netzwerk verbindet nicht nur bereits bestehende Akteure, sondern ermöglicht zusätzlich institutionalisierte Netzwerke, wodurch ein „Kultur-Netzwerk der Netzwerke“ entsteht. Diese Strukturierung initiiert, unterstützt oder begleitet neue Interaktionen und Beziehungen zwischen Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden. Ein vergleichbarer Ansatz existierte bisher nicht.
Kulturspezifische Netzwerke decken die Bereiche Jugendkultur, Theaterkultur, Museumskultur sowie Bildungs- und Beteiligungsarbeit ab. Die Evangelische Landjugend in Pappenheim koordiniert den Aufbau des Jugendkulturnetzwerks, die Theaterbürger Weißenburg das Theaterkulturnetzwerk, das Museum Treuchtlingen das Museumskulturnetzwerk und die vhs Gunzenhausen und Weißenburg das Bildungs- und Beteiligungskulturnetzwerk. Ziel ist es alle Kunst- und Kultursparten einzubeziehen, insbesondere auch bildende Künstler und Musiker jenseits von Vereinsstrukturen und Institutionen.

Das Jugendkultur-Netzwerk will bürokratische Hindernisse bei der Genehmigung und Durchführung von Kulturformaten für Jugendliche in Dörfern reduzieren. Ein zentrales Ausleihdepot mit Equipment für Jugendkulturangebote wie Festivals und Musikgruppen wird eingerichtet, um den Bedarf zu decken. In Beteiligungsworkshops werden die notwendigen Ausrüstungsgegenstände für dieses Depot ermittelt. Vorhandene Spielorte und Bühnen werden erfasst und für die Nutzung durch verschiedene Jugendgruppen freigegeben.
Das Jugendkultur-Netzwerk ermöglicht den beteiligten Akteuren, andere Jugendkultur-gruppen kennenzulernen und darauf aufbauend weitere Aktionen zu konzipieren und deren Realisierbarkeit zu prüfen. Durch beteiligungsorientierte Veranstaltungen werden neue Themen der Jugendkultur aus dörflichen Szenen an andere Orte transportiert und Kooperationen gefördert. Die Evangelische Landjugend Pappenheim koordiniert das Netzwerk unter Einbeziehung aller relevanten Jugendkulturstrukturen.

Das Theaterkultur-Netzwerk zielt darauf ab, die regionalen Bürger-Theater Altmühl-frankens zu vernetzen und Kooperationen zu fördern. Es berücksichtigt die Arbeit der „Theaterbürger Weißenburg“, die eine zentrale Rolle in diesem Netzwerk spielen. Die Netzwerkarbeit soll die regionale Kulturarbeit stärken, da es zunehmend schwieriger ist, Akteure für Kulturangebote in einzelnen Orten zu gewinnen.
Das Netzwerk plant den Aufbau eines Kultur-Depots mit Requisiten, die von allen Akteuren genutzt werden können. Dies soll die Beschaffung von Theatermaterialien erleichtern.
Durch Gastspiele an neuen Orten und Mobilitätsangebote wie Theaterbusse oder eine KulTournee sollen bestehende Theater-Kulturangebote (Schauspielgruppen, Musik-Ensembles und Chöre, Literatur-Zirkel) der Region zugänglicher gemacht werden. Das Netzwerk fördert die Entwicklung neuer Stücke und Kompositionen, die die regionale Kultur widerspiegeln. Ziel ist, dass die Region ihre Kultur selbst entdeckt, inszeniert und kommuniziert. Die „Theaterbürger Weißenburg eG“ leitet den Aufbau des Netzwerks und fördert den kreativen Austausch.

Das Museums-Netzwerk beabsichtigt die Vielfalt der über 50 musealen Einrichtungen, teils mit Exponaten von Weltrang, sichtbar zu machen und die Möglichkeit zu schaffen, das regionale Kulturgut durch kreative Zugänge und innovative Präsentationen neu zu erleben und zu verknüpfen. Die Kultur Altmühlfrankens benötigt eine zeitgemäße Darstellung. Ein beteiligungsorientiertes Projekt mit regionalen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen prüft, wie die Geschichte des Raums für die heutige Bevölkerung dargestellt und erlebbar gemacht werden kann. Ziel ist die Entwicklung temporärer Veranstaltungen mit lokaler Beteiligung.
Das Projekt soll das Verständnis und die Wertschätzung der regionalen Wurzeln fördern. Inszenierungen sollen unter aktiver Einbindung der Bürger die Identifikation mit der Region stärken. Das Museum Treuchtlingen übernimmt die Federführung beim Aufbau des Netzwerks.

Das Bildungs- und Beteiligungs-Netzwerk gründet auf den bestehenden vhs-Strukturen von Weißenburg und Gunzenhausen. Innerhalb der Volkshochschulen existieren eingespielte Teams und Netzwerke. Deren intensivere Vernetzung über die vhs-Grenzen hinaus ist ein Teil des Netzwerks. Die Initiierung, Begleitung und Motivation neuer Beteiligungsformen zur eigenständigen Aktion ist die Herausforderung.
Die Netzwerkarbeit bietet Dörfern Plattformen zur Entfaltung lokaler Kreativität. Eine mobile Bühne (z.B. ein Kleinbus mit entsprechender Ausstattung) kann Gruppen ohne geeignete Räumlichkeiten unterstützen. Das Netzwerk kann Bildungs- und Beteiligungsangebote fördern, indem es kreativen Gruppen fehlende Ausstattung bereitstellt.
Die Bildungsangebote der Volkshochschule können durch die Analyse offener Kultur-themen Grundlagen für eine neue regionale Perspektive schaffen. Unter dem Motto „Altmühlfranken überwindet seine inneren Grenzen“ werden bisher wenig beachtete Details der Region Altmühlfranken in Projekten dokumentiert. Ziel ist es, eine neue Sicht auf die Region zu entwickeln, die emotionale Verbundenheit zu stärken und Stolz zu vermitteln. Dies trägt zum Aufbau einer regionalen Identität bei.
Statt dem für Oberbayern bekannten „Mir san mir“ und einem vielfach beklagten fränki-schen Minderwertigkeitsgefühl, könnte daraus „Wir sind nicht besser, aber wir sind anders, und darauf sind wir stolz“ werden. Kultur ist immer auch gelebter Dialog. Deswegen soll diese gemeinsam gelebte Identität so vermittelt werden, dass sie auch von Dritten als angenehm und kulturoffen empfunden wird.
Das Netzwerk soll die neue vhs-Struktur des Landkreises aufbauen.

Das Kultur-Netzwerk Altmühlfranken und seine zugehörigen Netzwerkstrukturen benötigen ein Instrument für operative Tätigkeiten. Es ist eine eigenverantwortliche Organisations- und Koordinierungsform erforderlich, um neue Ideen umzusetzen und die Beteiligten zu unterstützen. Kooperationsstrukturen im Kulturbereich existieren in Deutschland in vielfältiger Form, jedoch erreichen wenige die von den Akteuren erwartete Effektivität. Im Rahmen eines beteiligungsorientierten Vorhabens wird daher ein eigener Weg gesucht, um diesen organisatorischen Rahmen kreativ zu gestalten. Kulturakteure in Altmühlfranken prüfen verschiedene Optionen für eine unterstützende Struktur und vergleichen diese anhand erfolgreicher Beispiele. Dieser Prozess, der auf Eigenbeteiligung und Mitwirkung der Kulturschaffenden basiert und Fremdeinwirkung minimiert, muss zu Beginn der Aller.Land-Umsetzungsphase stehen. Trotz der Notwendigkeit einer Etablierung dieses Instruments geht es nicht um eine überstürzte Entscheidung. Eine fundierte Informationsgrundlage für alle Beteiligten ist wichtiger.

Alle Beteiligten, einschließlich des Landkreises, streben eine von der Kreisverwaltung unabhängige Struktur an. Eine Beteiligung des Landkreises und der Kommunen an dieser Struktur ist jedoch möglich und erwünscht.
Als Option wird unter anderem die Genossenschaftsform geprüft. Eine Kulturorgani-sation auf Landkreisebene in dieser Form existiert bisher in Deutschland nicht. Die Wahl der Organisationsstruktur für die „Kultur-Agentur Altmühlfranken“ soll durch einen Beteiligungsprozess der Kulturakteure erfolgen. Dieser Prozess ist Teil der Umsetzungs-phase, die durch einen Erfolg im Aller.Land-Wettbewerb finanziert werden soll. Die Entscheidung hierzu wird im Juni 2025 erwartet. Sollte Altmühlfranken nicht unter den ausgewählten Regionen sein, wird ein Alternativplan entwickelt, um die Netzwerkidee trotz fehlender Förderung umzusetzen.

Altmühlfranken auf LinkedIn

Wirtschaftsregion auf Instagramkanal präsent

Der neue LinkedIn-Kanal „Altmühlfranken“ ergänzt das Social-Media-Portfolio der Wirtschaftsregion. Nachdem im vergangenen Oktober bereits der Instagram-Kanal „altmuehlfranken“ an den Start gegangen ist, folgt nun der Auftritt der Wirtschaftsregion auf der Business-Plattform LinkedIn.

Mit dem Start des LinkedIn-Kanals wird ein weiterer Schritt in der neuen Social-Media-Strategie der Region realisiert. Ziel ist es, mit dem neuen Kanal authentische Einblicke in die Arbeitswelt von Altmühlfranken zu geben. Insbesondere die wirtschaftlichen Kompetenzfelder Kunststoff- und Metallverarbeitung sowie Bauen und Wohnen mit Naturstein stehen dabei im Fokus.

Unternehmensgeschichten finden sich auf dem Kanal genauso wie Vorstellungen von innovativen Projekten oder den Nachhaltigkeitsinitiativen regionaler Firmen. Zudem gibt es Informationen zu beruflichen Möglichkeiten, Einblicke in den Arbeitsalltag von Fachkräften aus Altmühlfranken und Angebote zu Studium und Weiterbildung an regionalen Hochschulen. Auch über den Service und die Angebote der Wirtschaftsförderung wird informiert.

„Die Bandbreite an interessanten Wirtschaftsthemen ist groß – genau wie das Potenzial der heimischen Unternehmenslandschaft. Familiäre Familienbetriebe sind hier genauso ansässig wie innovative Start-Ups und renommierte Global Player. Die Region hält nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Fachkräfte zahlreiche Chancen bereit – diese wollen wir nach außen kommunizieren und damit den Blick für die regionalen Stärken schärfen“, erklärt Nico Kögel, Mitarbeiter im Standortmarketing.

Während auf LinkedIn der Fokus also eindeutig auf Business-Themen liegt, werden auf dem Instagram-Kanal „altmuehlfranken“ neben wirtschaftlichen Themen von Zeit zu Zeit auch Lebensqualität-Themen aus der Region behandelt. Denn – gelegen im Süden der Europäischen Metropolregion Nürnberg – hält Altmühlfranken neben beruflichen Möglichkeiten vor allem auch ein hohes Maß an Lebensqualität bereit. Egal ob kulturell, durch die Nähe zur Natur oder das vielfältige Angebot an Freizeitaktivitäten – eine ausgewogene Work-Life-Balance gehört hier einfach dazu. Und das soll über den Kanal auch nach außen kommuniziert werden.

Die beiden Kanäle sind dabei im Übrigen thematisch unabhängig von den bestehenden Kanälen des Landratsamtes. Die Behörde tritt auch weiterhin auf Facebook und Instagram unter dem Namen „landkreis.wug“ auf und behandelt ein deutlich abgegrenztes Themenspektrum. „Unsere Bürgerinnen und Bürger werden hier auch in Zukunft über organisatorische Themen aus dem Landkreis und dem Landratsamt informiert. Hier steht der Bürgerservice für unsere Landkreisbevölkerung im Mittelpunkt“, so Claudia Wagner, Leiterin der Pressestelle.

Die Schaffung der beiden neuen Social-Media-Kanäle, welche sich speziell mit der Wirtschaftsregion Altmühlfranken befassen, ist ein Ergebnis der Wirtschaftsstandortstrategie und der Entwicklung des Standortmarketings, welches gemeinsam mit Vertretern der Politik und der Wirtschaft im Jahr 2023 entwickelt wurde. „Das Ziel ist es, die Region Altmühlfranken und deren wirtschaftliche Stärken sowie Kompetenzen in den Fokus zu stellen und damit sowohl Unternehmen als auch Fachkräften die Vorteile der Region näherzubringen“, erklärt Sabine Unterlandstaettner, Leitung der Wirtschaftsförderung im Landkreis.

„Unsere Unternehmen verfügen seit Jahrzehnten über eine Menge Wissen und Innovationskraft. Dementsprechend ist es umso wichtiger, dass wir potenzielle Unternehmer und Fachkräfte mit unseren neuen Kanälen auch darüber informieren und unseren Wirtschaftsstandort damit weiterentwickeln“, betont Landrat Manuel Westphal die Bedeutung des Projektes.

Vereinstag in Altmühlfranken

Wertvolle Unterstützung der Vereinsarbeit


Gemeinsam und voneinander lernen: Die Freiwilligenagentur Altmühlfranken lädt zum 1. Vereinstag nach Heidenheim ein. Bildnachweis: Max Kalu
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Am Samstag, 12. Oktober 2024, dreht sich im Kloster Heidenheim alles um das Thema Ehrenamt und Vereinsleben. Die Freiwilligenagentur Altmühlfranken lädt zusammen mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern alle Vereine aus Altmühlfranken zum 1. Vereinstag ein. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Die Teilnehmenden dürfen sich am Veranstaltungstag auf verschiedene Workshops, neue Impulse und umfangreiches Praxiswissen von erfahrenen Referentinnen und Referenten freuen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, konkrete Herausforderungen gemeinsam zu diskutieren und sich mit anderen Vereinen und Akteuren aus der Region auszutauschen und zu vernetzen. Ziel dabei ist es, das lokale Vereinsleben noch attraktiver, effizienter und transparenter zu gestalten.
Wie können wir neue Mitglieder für unseren Verein gewinnen? Müssen wir eigentlich auf Facebook und Instagram sein? Oder wie wickeln wir die Ehrenamtspauschale und den Fahrtkostenersatz korrekt ab, um den Anforderungen des Finanzamtes zu entsprechen? Diese und ähnliche Fragestellungen beschäftigen viele Vereine. Die angebotenen Workshops zu den Schwerpunktthemen „Mitglieder gewinnen, begeistern und halten“, „Geld- und Satzungsfragen im Verein“ und „Gezielte Öffentlichkeitsarbeit im Verein“ liefern darauf die entsprechenden Antworten. Die Teilnehmenden können bereits im Vorfeld bei der Anmeldung zwei ihrer Wunschthemen auswählen, die sie dann im Verlauf der Veranstaltung besuchen können.
„Ohne bürgerschaftliches Engagement und ein funktionierendes Vereinswesen wäre unsere Gesellschaft undenkbar. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, das Ehrenamt und seine Akteure auch in Zeiten steigender Herausforderungen zu stärken und zu unterstützen“, so Landrat Manuel Westphal, der selbst am 12. Oktober in Heidenheim dabei sein wird.

Die Veranstaltung ist für ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger des Landkreises kostenfrei. Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Anmeldemöglichkeit unter www.altmuehlfranken.de/vereinstag.

Klimaresilienz in Altmühlfranken

Landrat Westphal. Gemeinsam packen wir es an!

Bedingt durch den Klimawandel: Hochwasser an der Altmühl bei Ehlheim. Bildnachweis: Wasserwirtschaftsamt Ansbach

Hitzerekorde, Dürreperioden aber gleichzeitig Starkregenereignisse und die Gefahr vor massiven Hochwassern – der Klimawandel macht sich jedes Jahr mehr bemerkbar. Diese negativen Auswirkungen betreffen dabei alle Bereiche: die Kulturlandschaft als Ganzes mit ihren Landbewirtschaftern sowie insbesondere auch den Arten- und Naturschutz, aber wegen der drohenden Risiken für die menschliche Gesundheit auch die gesamte Bevölkerung. Risikovorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels zählen in Altmühlfranken neben dem konsequenten Klimaschutz und dem klimaneutralen Umbau der Energieversorgung zum Gebot der Stunde. Neben den bereits laufenden Klimaschutzbemühungen mit Erstellung eines landkreisweiten Energienutzungsplans und der Einführung eines effizienten Gebäudeenergiemanagements für die Landkreisliegenschaften will der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen jetzt auf die Risiken und negativen Folgen des Klimawandels reagieren und ein umfangreiches Wassermanagementkonzept erarbeiten, um die Kulturlandschaft und Siedlungsstrukturen auf die sich verändernden Bedingungen einzustellen und die Region letztendlich klimaresilient zu machen.

Ziel des Projektes „Klimaresilienz in Altmühlfranken“ soll ein integriertes Wassermanagementkonzept sein. Damit wird der Landschaftswasserhaushalt verbessert, um zum Beispiel Wasser für lange Trockenphasen zu speichern oder einen langsamen Abfluss zu ermöglichen, wovon auch die Grundwasserneubildung profitiert. Die Landschaft wäre so auch besser auf Starkregenereignisse vorbereitet.

Diese Klimaanpassungsmaßnahmen werden sich positiv auf alle Bereiche auswirken: Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Fischerei, Jägerschaft, aber natürlich auch die Bevölkerung. „Unser Anspruch muss sein, eine Landschaft zu entwickeln, die auf Extremwetterereignisse vorbereitet ist“, verdeutlicht Landrat Manuel Westphal, der gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach die Idee zu dem Projekt hatte. Bereits in der Kreistagssitzung im Februar, als es um ein Alternativprojekt zu dem Naturschutzgroßprojekt „chance.natur Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ ging, hat Landrat Manuel Westphal diesen ganzheitlichen Ansatz, der das gesamt Ökosystem und die Kulturlandschaft betrifft, ins Spiel gebracht. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach begleitet bereits seit einigen Jahren erfolgreich einen ähnlichen Projektansatz im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim.

Zur Vorbereitung des Konzeptes haben bereits verschiedene Gespräche und Workshops mit den Behörden und Verbänden stattgefunden, um für das Projekt auch eine breite Akzeptanz zu erreichen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dringend notwendige Schritte zur Klimaanpassung vorgenommen werden müssen. Die Hochwasserereignisse der vergangenen Monate in den oberbayerischen und schwäbischen Nachbarlandkreisen haben diese Einschätzung noch verstärkt. Auch jüngste Sturzfluten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bestätigen diese Erkenntnis. „Wichtig ist mir, alle Betroffenen bei den Planungen und später natürlich bei der Umsetzung mitzunehmen. Deswegen haben wir bereits früh verschiedene Projektbeteiligte wie den Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), den Bayerischen Bauernverband (BBV), die Jägervereinigungen, die Fischereiverantwortlichen und eben die zuständigen Fachbehörden mitgenommen“, erklärt Landrat Manuel Westphal den Prozess. Jüngst hat auch der Kreistag seine Zustimmung zu dem Vorgehen erteilt und freigewordene Finanzmittel für die weiteren Planungsschritte bereitgestellt.

Gemeinsam mit den Projektbeteiligten soll in den nächsten Monaten ein Konzept erarbeitet werden. Dabei sollen baukastenartig die verschiedenen Handlungsinstrumente der Fachministerien und Fachbehörden eingearbeitet werden, sodass neben den Finanzmitteln des Landkreises noch weitere Fördertöpfe, auch von Bund oder Land, in Anspruch genommen werden können. Zusätzlich will sich der Landkreis im nächsten Jahr für ein EU-Förderprogramm im Bereich der Klimaanpassung bewerben.

Wichtig bei dem Konzept wird aus Sicht von Landrat Manuel Westphal sein, dass ein Monitoring der Maßnahmen und deren Wechselwirkungen auf die verschiedenen Bereiche stattfindet: „Nur so zeigt sich nach einigen Jahren, welche Maßnahmen nachhaltig wirken, wo Synergien oder Konflikte zwischen den Bereichen entstehen oder in welchen Bereichen es Optimierungsbedarf gibt. Als wissenschaftlichen Partner dafür könnten wir uns die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf vorstellen, erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden. Dadurch könnte der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit seiner ganzheitlichen sektorenübergreifenden Vorgehensweise zu einer Art Pilotprojekt werden, was die Anpassungen an den Klimawandel angeht. Auch von Seiten der Bayerischen Staatsregierung habe ich dafür bereits positive Signale erhalten.“

Die ersten Maßnahmen wurden bereits in einem Workshop mit Fachbehörden und Verbänden entwickelt. Diese werden nun weiter ausgearbeitet und gemeinsam in ein Konzept gefasst. Alle Informationen dazu hat das Landratsamt auf der Homepage unter www.altmuehlfranken.de/natur/klimaresilienz-in-altmuehlfranken/ zusammengefasst.

Von dem Wassermanagementkonzept soll auch das Wiesenbrütergebiet entlang der Altmühl zwischen Treuchtlingen und Muhr am See profitieren, da sich Maßnahmen zur Regulierung des Landschaftswasserhaushalts auch positiv auf den Lebensraum der Wiesenbrüter auswirken werden. Zum Wiesenbrüterschutz plant der Landkreis gerade ergänzend ein eigenes Aktionsprogramm mit gezielten Schutzmaßnahmen. Erste Maßnahmen werden noch in diesem Jahr umgesetzt.

„Notfalltag“ in Altmühlfranken

Fachvorträge und Workshops zogen zahlreiche Teilnehmende an

Der 7. Notfalltag Altmühlfranken war sehr gut besucht und bot ein breitgefächertes Programm mit vielfältigen Vorträgen und Workshops. Bild: Klinikum Altmühlfranken

Zum 7. Mal fand der inzwischen fest etablierte „Notfalltag Altmühlfranken“ statt. Veranstaltungsort in diesem Jahr war der Kunststoffcampus Weißenburg, zu dem zahlreiche Mitarbeitende aus Rettungsdienst, Kliniken sowie Notärztinnen und Notärzte strömten.

Dr. Maune, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am Standort Weißenburg des Klinikums Altmühfranken und selbst Notfallmediziner, hatte erneut ein interessantes Programm zusammengestellt und zu der Fachveranstaltung eingeladen.

In Zusammenarbeit mit Chef- und Oberärzten verschiedener Abteilungen des Klinikums sowie externen Referenten wurde den Anwesenden wieder interessante Vorträge und Workshops angeboten.

Von einem Update der Therapieoptionen beim Akuten Koronarsyndrom (Chefarzt Dr. Heiko Priesmeier, Innere Medizin Gunzenhausen) bis zur rettungsdienstlichen Versorgung von Verletzungen des Brustkorbs (Chefarzt Dr. Marius Ghidau, Abdominal-/Viszeral-und Thoraxchirurgie Weißenburg) reichten die medizinischen Fachthemen.

Privatdozent Dr. Kallmünzer (Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen) stellte die aktuellen Leitlinien in der Schlaganfallversorgung vor. Ergänzt wurde das Programm durch eine Podiumsdiskussion über Vorteile und Verbesserungspotentiale bei „IVENA“, einer schon seit längerem bestehenden Softwarelösung für den Rettungsdienst, mit der für Patienten ohne Zeitverlust eine geeignete Aufnahmeklinik gefunden werden kann.

Praktische Tipps und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch hatten ihren Platz innerhalb der zwei Workshops zum Thema „Intraossäre Zugänge“ und „Patienten mit Trachealkanülen im Rettungsdienst“.

Der Moderator der Veranstaltung, Dr. Christian Maune, schloss den 7. Notfalltag Altmühlfranken mit den Worten ab: „Schön, dass wir auch in diesem Jahr wieder gemeinsam die Gelegenheit nutzen konnten, uns zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten fortzubilden und auszutauschen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Notfalltag im März 2025.“

„Sprachralley Altmühlfranken“

Wenn aus Patenschaft Freundschaft wird

Einige der Projektteilnehmenden auf der Abschlussveranstaltung mit Stellv. Landrat Günter Obermeyer (re.) und den Mitarbeiterinnen der ZIA Yonne Stiegler und Franziska Warga (3. und 4. v.re.). Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Das Pilotprojekt „Sprachralley Altmühlfranken“ der Zukunftsinitiative altmühlfranken konnte am Jahresende mit einer gemeinsamen Veranstaltung erfolgreich abgeschlossen werden. Auch 2024 wird das Integrationsprojekt wieder angeboten.

Ziel war es, ein zeitlich flexibles Rahmenangebot zu initiieren, um Sprachbarrieren zu überwinden und Integration zu fördern. Eine Projektteileilnehmerin beschreibt die Sprachralley als „eine sehr wichtige Initiative, die hilft, das neue Land besser zu verstehen und vertrauter zu machen.“

Bei der „Sprachralley Altmühlfranken“, die im Rahmen des lagfa-Förderprojektes „Sprache schafft Chancen“ durchgeführt wurde, konnten unterschiedlichste Stationen wie z.B. verschiedene Museen im Landkreis, die Sommerrodelbahn in Pleinfeld oder der Hobby-Steinbruch in Solnhofen kostenlos und zeitlich flexibel besucht werden. Neben Aktivitäten wie etwa einer Erlebnisschifffahrt auf dem Altmühlsee und Brombachsee, Eseltrekking oder einem Kochkurs, bestand ebenso die Möglichkeit zur Teilnahme an Führungen auf der Wülzburg, im Kreislehrgarten oder über den Müßighof. Die Projektkoordination erfolgte über die hauptamtliche Integrationslotsin Franziska Warga.

Durch die Sprachralley Altmühlfranken verbesserten die Lernenden nicht nur ihre Sprachkenntnisse, sondern erlebten auch aktiv den Landkreis. Die Stationen wurden im Tandem, bestehend aus einer Person mit guten Deutschkenntnissen und einer deutschlernenden Person besucht. Ein Großteil der Projektteilnehmer kannte sich im Vorfeld nicht und wurden durch die Integrationslotsin zu einem Zweierteam gelost. Die Sprachpatenschaft führte letztlich zu einem guten Austausch, so dass Hospitationen vermittelt, Bewerbungen gemeinsam geschrieben und Netzwerke aufgebaut wurden. Außerdem will sich der Großteil der Teilnehmenden weiter ehrenamtlich engagieren.

„In zahlreichen Fällen sind Freundschaften entstanden“, so eine Teilnehmerin.

Heute laufen bereits die Planungen für die nächste Sprachralley, die im Mai 2024 starten soll.

„Ohne Kooperationspartner ist das Projekt nicht durchführbar, weshalb wir uns heute herzlich für Ihre Unterstützung bedanken wollen“, betonte der Stellvertreter des Landrats Günter Obermeyer. Dies waren unter anderem Anja`s Museumscafe, Brothof Strauß, Fürst von Wrede GmbH & Co. KG, Gemeinde Solnhofen, Kloster Heidenheim, Lux-Werft u. Schifffahrt GmbH, Regens Wagner Absberg, Stadt Gunzenhausen, Stadtwerke Gunzenhausen GmbH, Stadt Treuchtlingen, Große Kreisstadt Weißenburg i. Bay., So fremd? – So nah? Verein für Interkulturelle Begegnung e.V. und der Zweckverband Altmühlsee.

Fragen zum Projekt beantwortet die Integrationslotsin Franziska Warga der Zukunftsinitiative altmühlfranken gerne unter 09141 902-227 oder integration@altmuehlfranken.de.

„Sagen aus Altmühlfranken“

Autorin ist Babett Guthmann


1200 Jahre Gunzenhausen, das sind 1200 x 365 Tage spannende Heimatgeschichten rund um die Stadt an der Altmühl. Autorin Babett Guthmann hat jedoch nicht nur in unmittelbarer Nähe der Gunzenhäuser Stadtmauern zahlreiche Stories – im übertragenen Wortsinn – „ausgegraben“, sondern vielfältigste Sagen aus ganz Altmühlfranken gesammelt und aufgeschrieben. In den letzten fünf Jahren hat sie akribisch recherchiert, zugehört und das Gesammelte lesbar gemacht. Nun ist das Ergebnis in ansprechender Buchform erschienen, der Titel: „Sagen aus Altmühlfranken“. Das mit vielen Illustrationen des leider schon verstorbenen Künstlers Klaus Selz bebilderte Buch wurde vor kurzem im Haus des Gastes der Öffentlichkeit präsentiert.
„Sagen aus Altmühlfranken“ ist eine literarische Reise in die Vergangenheit. Die volkstümlichen Geschichten sind manchmal heiter und lustig, dann wieder makaber oder unheimlich. Babett Guthmann hat die meisten zitierten Sagenorte in Altmühlfranken selbst aufgesucht, sie hat von Wassergeistern gehört, sich vor kopflosen Reitern gegruselt und einen Kohledieb aufgespürt. Ihr Weg führt nicht nur durch Gunzenhausen, sondern auch nach Weimersheim, Altenmuhr oder auf den Gelben Berg bei Dittenheim. Ihre gesammelten Stories wurden teilweise über Jahrhunderte hinweg mündlich überliefert, sie hat das Gesprochene schriftlich festgehalten und dem Ganzen einen modernen Spannungsbogen verpasst. Ihre Überlegung: Anders als beim Märchen liegt einer Sage ein wahrer Kern zugrunde. Somit erfahren wir mehr über die alte Zeit. Die Menschen benötigten Geschichten, um eine manchmal schwer verständliche Wirklichkeit begreifbarer zu machen.
Babett Guthmanns hat sich einige der Sagen erzählen lassen, wann immer möglich von Einheimischen. Impulse und altes Wissen entstammt aber auch Online- sowie Printquellen oder wurde von den beiden Stadtarchivaren aus Gunzenhausen und Weißenburg übermittelt. Die Mischung stimmt und macht die Geschichtensammlung zu etwas ganz Besonderem. Nach dem Tod des Wolfram-Eschenbacher Künstlers Klaus Selz hat dessen Tochter Tanja, selbst Grafikerin, das Werk gemeinsam mit der Autorin Guthmann vollendet. Herausgekommen ist ein bunter Blick in die Volkstumgeschichte Altmühlfrankens.
Die 230 Seiten starke Sammlung „Sagen aus Altmühlfranken“ ist bereits erschienen und kann in Gunzenhausen in den örtlichen Buchhandlungen Pfahler, Fischer“ und in der Renner (am Färberturm) käuflich erworben werden.

Lassen Sie sich das nicht entgehen und seien Sie versichert: Das Buch ist ein tolles Weihnachtsgeschenk. Online bestellen können Sie das Buch über folgendem Link: https://www.verlagsdruckerei-schmidt.de/von-feuermaennern-wassergeistern-und-anderen-sagenwesen/. ISBN 978-3-87707-281-3, Ladenpreis 24 Euro.