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Klimaresilienz in Altmühlfranken

Landrat Westphal. Gemeinsam packen wir es an!

Bedingt durch den Klimawandel: Hochwasser an der Altmühl bei Ehlheim. Bildnachweis: Wasserwirtschaftsamt Ansbach

Hitzerekorde, Dürreperioden aber gleichzeitig Starkregenereignisse und die Gefahr vor massiven Hochwassern – der Klimawandel macht sich jedes Jahr mehr bemerkbar. Diese negativen Auswirkungen betreffen dabei alle Bereiche: die Kulturlandschaft als Ganzes mit ihren Landbewirtschaftern sowie insbesondere auch den Arten- und Naturschutz, aber wegen der drohenden Risiken für die menschliche Gesundheit auch die gesamte Bevölkerung. Risikovorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels zählen in Altmühlfranken neben dem konsequenten Klimaschutz und dem klimaneutralen Umbau der Energieversorgung zum Gebot der Stunde. Neben den bereits laufenden Klimaschutzbemühungen mit Erstellung eines landkreisweiten Energienutzungsplans und der Einführung eines effizienten Gebäudeenergiemanagements für die Landkreisliegenschaften will der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen jetzt auf die Risiken und negativen Folgen des Klimawandels reagieren und ein umfangreiches Wassermanagementkonzept erarbeiten, um die Kulturlandschaft und Siedlungsstrukturen auf die sich verändernden Bedingungen einzustellen und die Region letztendlich klimaresilient zu machen.

Ziel des Projektes „Klimaresilienz in Altmühlfranken“ soll ein integriertes Wassermanagementkonzept sein. Damit wird der Landschaftswasserhaushalt verbessert, um zum Beispiel Wasser für lange Trockenphasen zu speichern oder einen langsamen Abfluss zu ermöglichen, wovon auch die Grundwasserneubildung profitiert. Die Landschaft wäre so auch besser auf Starkregenereignisse vorbereitet.

Diese Klimaanpassungsmaßnahmen werden sich positiv auf alle Bereiche auswirken: Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Fischerei, Jägerschaft, aber natürlich auch die Bevölkerung. „Unser Anspruch muss sein, eine Landschaft zu entwickeln, die auf Extremwetterereignisse vorbereitet ist“, verdeutlicht Landrat Manuel Westphal, der gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach die Idee zu dem Projekt hatte. Bereits in der Kreistagssitzung im Februar, als es um ein Alternativprojekt zu dem Naturschutzgroßprojekt „chance.natur Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ ging, hat Landrat Manuel Westphal diesen ganzheitlichen Ansatz, der das gesamt Ökosystem und die Kulturlandschaft betrifft, ins Spiel gebracht. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach begleitet bereits seit einigen Jahren erfolgreich einen ähnlichen Projektansatz im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim.

Zur Vorbereitung des Konzeptes haben bereits verschiedene Gespräche und Workshops mit den Behörden und Verbänden stattgefunden, um für das Projekt auch eine breite Akzeptanz zu erreichen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dringend notwendige Schritte zur Klimaanpassung vorgenommen werden müssen. Die Hochwasserereignisse der vergangenen Monate in den oberbayerischen und schwäbischen Nachbarlandkreisen haben diese Einschätzung noch verstärkt. Auch jüngste Sturzfluten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bestätigen diese Erkenntnis. „Wichtig ist mir, alle Betroffenen bei den Planungen und später natürlich bei der Umsetzung mitzunehmen. Deswegen haben wir bereits früh verschiedene Projektbeteiligte wie den Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), den Bayerischen Bauernverband (BBV), die Jägervereinigungen, die Fischereiverantwortlichen und eben die zuständigen Fachbehörden mitgenommen“, erklärt Landrat Manuel Westphal den Prozess. Jüngst hat auch der Kreistag seine Zustimmung zu dem Vorgehen erteilt und freigewordene Finanzmittel für die weiteren Planungsschritte bereitgestellt.

Gemeinsam mit den Projektbeteiligten soll in den nächsten Monaten ein Konzept erarbeitet werden. Dabei sollen baukastenartig die verschiedenen Handlungsinstrumente der Fachministerien und Fachbehörden eingearbeitet werden, sodass neben den Finanzmitteln des Landkreises noch weitere Fördertöpfe, auch von Bund oder Land, in Anspruch genommen werden können. Zusätzlich will sich der Landkreis im nächsten Jahr für ein EU-Förderprogramm im Bereich der Klimaanpassung bewerben.

Wichtig bei dem Konzept wird aus Sicht von Landrat Manuel Westphal sein, dass ein Monitoring der Maßnahmen und deren Wechselwirkungen auf die verschiedenen Bereiche stattfindet: „Nur so zeigt sich nach einigen Jahren, welche Maßnahmen nachhaltig wirken, wo Synergien oder Konflikte zwischen den Bereichen entstehen oder in welchen Bereichen es Optimierungsbedarf gibt. Als wissenschaftlichen Partner dafür könnten wir uns die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf vorstellen, erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden. Dadurch könnte der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit seiner ganzheitlichen sektorenübergreifenden Vorgehensweise zu einer Art Pilotprojekt werden, was die Anpassungen an den Klimawandel angeht. Auch von Seiten der Bayerischen Staatsregierung habe ich dafür bereits positive Signale erhalten.“

Die ersten Maßnahmen wurden bereits in einem Workshop mit Fachbehörden und Verbänden entwickelt. Diese werden nun weiter ausgearbeitet und gemeinsam in ein Konzept gefasst. Alle Informationen dazu hat das Landratsamt auf der Homepage unter www.altmuehlfranken.de/natur/klimaresilienz-in-altmuehlfranken/ zusammengefasst.

Von dem Wassermanagementkonzept soll auch das Wiesenbrütergebiet entlang der Altmühl zwischen Treuchtlingen und Muhr am See profitieren, da sich Maßnahmen zur Regulierung des Landschaftswasserhaushalts auch positiv auf den Lebensraum der Wiesenbrüter auswirken werden. Zum Wiesenbrüterschutz plant der Landkreis gerade ergänzend ein eigenes Aktionsprogramm mit gezielten Schutzmaßnahmen. Erste Maßnahmen werden noch in diesem Jahr umgesetzt.

„Notfalltag“ in Altmühlfranken

Fachvorträge und Workshops zogen zahlreiche Teilnehmende an

Der 7. Notfalltag Altmühlfranken war sehr gut besucht und bot ein breitgefächertes Programm mit vielfältigen Vorträgen und Workshops. Bild: Klinikum Altmühlfranken

Zum 7. Mal fand der inzwischen fest etablierte „Notfalltag Altmühlfranken“ statt. Veranstaltungsort in diesem Jahr war der Kunststoffcampus Weißenburg, zu dem zahlreiche Mitarbeitende aus Rettungsdienst, Kliniken sowie Notärztinnen und Notärzte strömten.

Dr. Maune, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am Standort Weißenburg des Klinikums Altmühfranken und selbst Notfallmediziner, hatte erneut ein interessantes Programm zusammengestellt und zu der Fachveranstaltung eingeladen.

In Zusammenarbeit mit Chef- und Oberärzten verschiedener Abteilungen des Klinikums sowie externen Referenten wurde den Anwesenden wieder interessante Vorträge und Workshops angeboten.

Von einem Update der Therapieoptionen beim Akuten Koronarsyndrom (Chefarzt Dr. Heiko Priesmeier, Innere Medizin Gunzenhausen) bis zur rettungsdienstlichen Versorgung von Verletzungen des Brustkorbs (Chefarzt Dr. Marius Ghidau, Abdominal-/Viszeral-und Thoraxchirurgie Weißenburg) reichten die medizinischen Fachthemen.

Privatdozent Dr. Kallmünzer (Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen) stellte die aktuellen Leitlinien in der Schlaganfallversorgung vor. Ergänzt wurde das Programm durch eine Podiumsdiskussion über Vorteile und Verbesserungspotentiale bei „IVENA“, einer schon seit längerem bestehenden Softwarelösung für den Rettungsdienst, mit der für Patienten ohne Zeitverlust eine geeignete Aufnahmeklinik gefunden werden kann.

Praktische Tipps und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch hatten ihren Platz innerhalb der zwei Workshops zum Thema „Intraossäre Zugänge“ und „Patienten mit Trachealkanülen im Rettungsdienst“.

Der Moderator der Veranstaltung, Dr. Christian Maune, schloss den 7. Notfalltag Altmühlfranken mit den Worten ab: „Schön, dass wir auch in diesem Jahr wieder gemeinsam die Gelegenheit nutzen konnten, uns zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten fortzubilden und auszutauschen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Notfalltag im März 2025.“

„Sprachralley Altmühlfranken“

Wenn aus Patenschaft Freundschaft wird

Einige der Projektteilnehmenden auf der Abschlussveranstaltung mit Stellv. Landrat Günter Obermeyer (re.) und den Mitarbeiterinnen der ZIA Yonne Stiegler und Franziska Warga (3. und 4. v.re.). Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Das Pilotprojekt „Sprachralley Altmühlfranken“ der Zukunftsinitiative altmühlfranken konnte am Jahresende mit einer gemeinsamen Veranstaltung erfolgreich abgeschlossen werden. Auch 2024 wird das Integrationsprojekt wieder angeboten.

Ziel war es, ein zeitlich flexibles Rahmenangebot zu initiieren, um Sprachbarrieren zu überwinden und Integration zu fördern. Eine Projektteileilnehmerin beschreibt die Sprachralley als „eine sehr wichtige Initiative, die hilft, das neue Land besser zu verstehen und vertrauter zu machen.“

Bei der „Sprachralley Altmühlfranken“, die im Rahmen des lagfa-Förderprojektes „Sprache schafft Chancen“ durchgeführt wurde, konnten unterschiedlichste Stationen wie z.B. verschiedene Museen im Landkreis, die Sommerrodelbahn in Pleinfeld oder der Hobby-Steinbruch in Solnhofen kostenlos und zeitlich flexibel besucht werden. Neben Aktivitäten wie etwa einer Erlebnisschifffahrt auf dem Altmühlsee und Brombachsee, Eseltrekking oder einem Kochkurs, bestand ebenso die Möglichkeit zur Teilnahme an Führungen auf der Wülzburg, im Kreislehrgarten oder über den Müßighof. Die Projektkoordination erfolgte über die hauptamtliche Integrationslotsin Franziska Warga.

Durch die Sprachralley Altmühlfranken verbesserten die Lernenden nicht nur ihre Sprachkenntnisse, sondern erlebten auch aktiv den Landkreis. Die Stationen wurden im Tandem, bestehend aus einer Person mit guten Deutschkenntnissen und einer deutschlernenden Person besucht. Ein Großteil der Projektteilnehmer kannte sich im Vorfeld nicht und wurden durch die Integrationslotsin zu einem Zweierteam gelost. Die Sprachpatenschaft führte letztlich zu einem guten Austausch, so dass Hospitationen vermittelt, Bewerbungen gemeinsam geschrieben und Netzwerke aufgebaut wurden. Außerdem will sich der Großteil der Teilnehmenden weiter ehrenamtlich engagieren.

„In zahlreichen Fällen sind Freundschaften entstanden“, so eine Teilnehmerin.

Heute laufen bereits die Planungen für die nächste Sprachralley, die im Mai 2024 starten soll.

„Ohne Kooperationspartner ist das Projekt nicht durchführbar, weshalb wir uns heute herzlich für Ihre Unterstützung bedanken wollen“, betonte der Stellvertreter des Landrats Günter Obermeyer. Dies waren unter anderem Anja`s Museumscafe, Brothof Strauß, Fürst von Wrede GmbH & Co. KG, Gemeinde Solnhofen, Kloster Heidenheim, Lux-Werft u. Schifffahrt GmbH, Regens Wagner Absberg, Stadt Gunzenhausen, Stadtwerke Gunzenhausen GmbH, Stadt Treuchtlingen, Große Kreisstadt Weißenburg i. Bay., So fremd? – So nah? Verein für Interkulturelle Begegnung e.V. und der Zweckverband Altmühlsee.

Fragen zum Projekt beantwortet die Integrationslotsin Franziska Warga der Zukunftsinitiative altmühlfranken gerne unter 09141 902-227 oder integration@altmuehlfranken.de.

„Sagen aus Altmühlfranken“

Autorin ist Babett Guthmann


1200 Jahre Gunzenhausen, das sind 1200 x 365 Tage spannende Heimatgeschichten rund um die Stadt an der Altmühl. Autorin Babett Guthmann hat jedoch nicht nur in unmittelbarer Nähe der Gunzenhäuser Stadtmauern zahlreiche Stories – im übertragenen Wortsinn – „ausgegraben“, sondern vielfältigste Sagen aus ganz Altmühlfranken gesammelt und aufgeschrieben. In den letzten fünf Jahren hat sie akribisch recherchiert, zugehört und das Gesammelte lesbar gemacht. Nun ist das Ergebnis in ansprechender Buchform erschienen, der Titel: „Sagen aus Altmühlfranken“. Das mit vielen Illustrationen des leider schon verstorbenen Künstlers Klaus Selz bebilderte Buch wurde vor kurzem im Haus des Gastes der Öffentlichkeit präsentiert.
„Sagen aus Altmühlfranken“ ist eine literarische Reise in die Vergangenheit. Die volkstümlichen Geschichten sind manchmal heiter und lustig, dann wieder makaber oder unheimlich. Babett Guthmann hat die meisten zitierten Sagenorte in Altmühlfranken selbst aufgesucht, sie hat von Wassergeistern gehört, sich vor kopflosen Reitern gegruselt und einen Kohledieb aufgespürt. Ihr Weg führt nicht nur durch Gunzenhausen, sondern auch nach Weimersheim, Altenmuhr oder auf den Gelben Berg bei Dittenheim. Ihre gesammelten Stories wurden teilweise über Jahrhunderte hinweg mündlich überliefert, sie hat das Gesprochene schriftlich festgehalten und dem Ganzen einen modernen Spannungsbogen verpasst. Ihre Überlegung: Anders als beim Märchen liegt einer Sage ein wahrer Kern zugrunde. Somit erfahren wir mehr über die alte Zeit. Die Menschen benötigten Geschichten, um eine manchmal schwer verständliche Wirklichkeit begreifbarer zu machen.
Babett Guthmanns hat sich einige der Sagen erzählen lassen, wann immer möglich von Einheimischen. Impulse und altes Wissen entstammt aber auch Online- sowie Printquellen oder wurde von den beiden Stadtarchivaren aus Gunzenhausen und Weißenburg übermittelt. Die Mischung stimmt und macht die Geschichtensammlung zu etwas ganz Besonderem. Nach dem Tod des Wolfram-Eschenbacher Künstlers Klaus Selz hat dessen Tochter Tanja, selbst Grafikerin, das Werk gemeinsam mit der Autorin Guthmann vollendet. Herausgekommen ist ein bunter Blick in die Volkstumgeschichte Altmühlfrankens.
Die 230 Seiten starke Sammlung „Sagen aus Altmühlfranken“ ist bereits erschienen und kann in Gunzenhausen in den örtlichen Buchhandlungen Pfahler, Fischer“ und in der Renner (am Färberturm) käuflich erworben werden.

Lassen Sie sich das nicht entgehen und seien Sie versichert: Das Buch ist ein tolles Weihnachtsgeschenk. Online bestellen können Sie das Buch über folgendem Link: https://www.verlagsdruckerei-schmidt.de/von-feuermaennern-wassergeistern-und-anderen-sagenwesen/. ISBN 978-3-87707-281-3, Ladenpreis 24 Euro.