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Neuer Treffpunkt für die Jugend

Stadt Gunzenhausen schafft Platz im ehemaligen Recyclinghof

Mit seinen grünen Fensterläden und der verwinkelten Dachkonstruktion ist das Gunzenhäuser Jugendzentrum in der Spitalstraße zwar schön anzusehen, doch als emotionaler Wohlfühlort für Heranwachsende konnte das Gebäude nicht nachhaltig überzeugen. Die Jugendlichen wollen sich mit Freunden treffen, Spaß haben und auch mal laut sein dürfen, daran hat selbst die Coronapandemie nichts ändern können. Sie wünschen sich multifunktional nutzbare und modern eingerichtete Räume, in denen Konzerte und Veranstaltungen ebenso Platz finden können, wie entspannte Zockerrunden oder gemütliche Gespräche unter Gleichaltrigen. Aufgrund des Standorts sowie der semi-optimalen Aufteilung der Innenräume kann das bisherige Jugendzentrum das alles nicht abbilden. Der Stadtrat hat sich daher dafür entschieden, für Jugendliche Räume an einem anderen Standort bereit zu stellen.  

„Die Jugendlichen brauchen einen Ort, an dem sie sich treffen und wohlfühlen können. Wir haben daher verschiedenste Ideen diskutiert und glauben eine sehr gute Lösung gefunden zu haben. Die neue Heimat der Gunzenhäuser Jugendlichen wird in den Räumlichkeiten des ehemaligen Recyclinghofs entstehen“, erklärt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz.

Das Gelände liegt zentrumsnah, aktuell werden dort u.a. die mobilen Hochwasserelemente für die Altmühlpromenade gelagert. Die große Warmhalle wird bisher nicht genutzt und soll zum Jugendtreff aus- und umgebaut werden. Der Standort ist optimal, grenzen an das Gelände doch Pumptrackanlage und Skaterpark. Ein direkter Durchgang von der Anlage und ein Eingang in den Gebäudekomplex werden im Zuge des Umbaus angelegt.

Wohngebäude befinden sind keine in direkter Nähe, daher kann es im Rahmen von Konzerten oder anderen Veranstaltungen im Ausnahmefall auch einmal lauter zugehen. Und diese werden künftig möglich sein, wird doch eine kleine Bühneneinheit zur Einrichtung gehören. „Die große Halle werden wir in verschiedene Bereiche aufteilen, geplant sind u.a. zusätzliche Besprechungszimmer und Büros, u.a. für das Streetwork“, ergänzt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Der Jugendtreff im ehemaligen Recyclinghof wird voraussichtlich Ende 2024, Anfang 2025 eingeweiht.“

Bis dahin wird sich die Verwaltung gemeinsam mit dem Gunzenhäuser Stadtrat um eine inhaltliche Neuausrichtung der städtischen Angebote für Jugendliche bemühen. Bestehende Angebote an Kinder und Jugendliche sollen qualitativ geprüft und konzeptionell weiterentwickelt werden. Insbesondere die pandemiebedingten Einschränkungen haben Spuren in der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen hinterlassen. „Die soziale Isolation gilt es aufzuarbeiten und wir suchen nach guten, begeisterungsfähigen Lösungen. Dazu möchten wir Jugendliche im Stadtgebiet besser erreichen und auf unsere Ideen und Konzepte aufmerksam machen“, erklärt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „In diesem Zusammenhang werden wir Themenfelder konzentrieren und die Interessen der Zielgruppe noch stärker berücksichtigen.“

Zum Teich statt unter die Räder

Jetzt aktiv werden und Frösche, Kröten und Molche retten


Mit dem Beginn des Frühlings beginnt auch die Wanderzeit der Amphibien. Mindestens 6°C in der Nacht und Regen sind vielerorts der Startschuss für die alljährliche Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern. Der LBV baut deshalb bald wieder Amphibienschutzzäune für die stark bedrohten Tiere im Landkreis auf. Die Vorbereitungen für die große Amphibienwanderung laufen bei den Aktiven des LBV schon auf Hochtouren, damit Teichmolche, Grasfrösche und Erdkröten auch in diesem Jahr ihre Laichgewässer wieder möglichst gefahrlos erreichen können. Helfende Hände werden noch gesucht. Vor allem während der Wanderung bis etwa Mitte April ist tatkräftiges Engagement bei der Kontrolle der Zäune sehr willkommen.
Jedes Jahr aufs Neue wandern sie im Frühjahr aus ihren Überwinterungsgebieten wieder zurück zu ihren Teichen, Weihern und Seen: Mit zunehmender Tageslänge, hoher Luftfeuchtigkeit und steigenden Temperaturen, vor allem nachts, ist mit den ersten wandernden Amphibien zu rechnen. Grasfrösche sowie Teich- und Bergmolche sind dann die ersten, die sich auf die Wanderung begeben. Erdkröten folgen später, wenn es noch wärmer geworden ist. Viele der wandernden Amphibien sehen sich auf ihren Wegen jedoch einer Vielzahl an Gefahren ausgesetzt. Ohne spezielle Schutzzäune und der engagierten Arbeit ehrenamtlicher Aktiver würden viele den Weg zu ihren angestammten Laichgewässern nicht überleben. Viele LBV-Gruppen stellen bayernweit daher mobile Krötenzäune auf, um Amphibien an besonderen Gefährdungsstellen vor dem Straßentod zu retten. Bereits seit vielen Jahren betreut auch die LBV-Kreisgruppe Weißenburg- Gunzenhausen mehrere Amphibienzäune, z.B. bei Nennslingen, Weißenburg, Heidenheim oder Stirn. „Sobald die Zäune stehen, kontrollieren unsere aktiven diese jeden Tag, am
besten am frühen Morgen. Befinden sich Amphibien in den Eimern, werden diese in Transporteimern sicher über die Straße getragen“, erklärt der LBV-Vorsitzende Sebastian Amler.

Aktiv im Amphibienschutz

Wer beim Amphibienretten mitmachen möchte, darf sich gern an den LBV wenden. Die reisgruppe freut sich jederzeit über neue Aktive. Vorkenntnisse sind nicht zwingend nötig. Wie die Hilfe funktioniert, wie man die Tiere richtig anfasst, welche Hygienevorschriften zu beachten sind und wie man Grasfrösche von Springfröschen oder Bergmolche von Teichmolchen unterscheidet, ist schnell gelernt. Auch beim Zaunaufbau sind helfende Hände gern gesehen.
Interessierte können den LBV per Mail unter weissenburg@lbv.de über seine Social-Media Kanäle (Instagram @lbv_wug / Facebook @lbvWUG) kontaktieren. Mehr Informationen und Möglichkeiten finden Sie auch unter: www.weissenburggunzenhausen. lbv.de.


Ausflug in die Highlands

Schottischer Länderabend in der Stadt- und Schulbücherei

Sandra Scheffel (links) und Mary Waegner präsentierten ihr Heimatland Schottland von der besten Seite. In der Mitte, der Musiker und „Halb-Schotte“ Erik Scheffel. Foto: Babett Guthmann


Vom Highlander-Begrüßungstrunk bis zum Abschiedslied mit einem Text des Nationaldichters Robert Burns – beim Schottischen Abend in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen gab es eine gut abgestimmte Ration an schottischer Kultur. Dem bestens gelaunten Publikum in der bis zum letzten Platz ausverkauften Bücherei wurden Beiträge zu Land, Leuten und Literatur, Folk-Music, ein kleines Spezialitätenbüffet und am Ende sogar ein kleines Whisky-Tasting zu einer großen Schmuggel-Story geboten.
Besondere Gäste waren die schottischen Landsleute, sozusagen der „Scheffel-Clan“. Sandra Scheffel kommt aus Glasgow, lebt aber seit mehr als 50 Jahren in Deutschland, lange Zeit in Treuchtlingen, heute in Fürth. Gemeinsam mit Ihrer Freundin Mary Waegner entführte sie in die Städte Edinburgh und Glasgow, lenkte den Blick auf Schönheit der Highlands, der Küsten und der schottischen Inseln.
Ihr ihrer Präsentation machte Sandra Scheffel auf Landestypisches wie die bunten „Caramel-Wafer“-Taxis oder auf den 140 Meter langen ehemaligen Colinton-Tunnel in Edinburgh aufmerksam, der heute dank der Graffiti-Illustration eines Gedichts von Robert Louis Stevenson als ein künstlerisches Highlight der schottischen Hauptstadt gilt. Sogar für das schottische Nationalgericht „Haggis“, einen mit Herz, Leber, Lunge und Nierenfett gefüllten Schafsmagen, wusste sie zu begeistern. Die zweite Schottin auf der Bühne, Mary Waegener, rezitierte eigene Gedichte zum Duart Castle auf der Insel Mull und zu Iona Abbey, dem Kloster, das als Ausgangspunkt der Christianisierung Schottlands gilt.
Als „Halbschotte“ des Abends begrüßte Moderatorin Babett Guthmann den Musiker Erik Scheffel. Gemeinsam mit Max Schäfer an der Gitarre interpretierte er traditionelle Folk-Songs auf charmante Art und Weise und motivierte am Piano das Publikum zum Mitsingen bei „Auld lang syne“. Als besondere Zugabe gab es dann Erik Scheffels Eigenkomposition „Liebe für alle!“ und einen begeisterten Abschluss-Applaus.
Den literarischen Part des Abends übernahm Alexandra Walczyk. In ihrem Tagebuch aus den Highlands vermittelte sie Einblicke in ihre Art Landschaft zu erleben und berichtete von besonderen Begegnungen. Zum ersten Mal unternahm die Markt Berolzheimer Künstlerin und Autorin im Jahr 1991 eine Reise nach Schottland. Viele weitere folgten und immer hat sie Tagebuch geführt. So gibt es auch Notizen über Orte, die ihr von Anfang an vertraut erschienen, wie der malerische Landschaftspark mit viktorianischem Ursprung „Attadale Gardens“ am Loch Carron.
Mit viel Humor berichtete sie über einen Seehund, der sich Ärger mit einem lokalen Angelverein eingehandelt hatte, als er vom Meer in den Loch Lomond umzog. Zuerst wollten die Angler auf Seehundjagd gehen, doch dann entschloss man sich: Das Tier bekam einen eigenen Angelschein.
Zum Abschluss gab der Gitarrenbauer und Whisky-Kenner Robert Walch noch einen gekonnt erzählten und sehr originellen Mix aus Fakten und Whisky-Stories zum Besten. So berichtete er von findigen Schotten, die zu Zeiten der Prohibition Whisky als Arznei getarnt in die USA schmuggelten. Nach dem einst schnellsten Segelschiff der Welt, der „Cutty Sark“ ist auch ein Whisky-Label benannt. Und aus einer aufwändig bedruckten Transportkiste dieser Brennerei hat Robert Walch eine E-Gitarre gebaut, die am Schottland-Abend selbstverständlich mit dabei war.
Die Flasche mit dem Black-and-White-Whisky „Buchanan’s Blended Scotch“ aus dem Jahr 1948, die er mitgebracht hatte, wurde übrigens nicht geöffnet – ein echtes Sammlerstück! Getrunken wurde ein edles Tröpfchen „Cutty Sark“ – passend zur Schmuggel-Story.
Ein besonderes Highlight war das schön dekorierte Büfett mit schottischen Spezialitäten – von der „Lachsrolle – old scottish“ bis zum „Millionaires Shortbread“. Viel Spaß machte dem Publikum das Schottland-Quiz für alle zum Mitmachen, bei dem laut der Spielregeln mal die Nationalflagge mit dem Andreaskreuz geschwenkt oder auch eine Papier-Whisky-Flasche zur Abstimmung über die richtige Antwort präsentiert wurde.
Wer den Schottland-Abend verpasst hat, kann sich dennoch in die Highland-Landschaften hineinträumen: Alexandra Walczyk und Sandra Scheffel zeigen noch bis zum 27. Februar 2024 ihre Schottland-Bilder unter dem Titel „My heart is in the Highlands!“
Weiterführende Informationen zur Stadt- und Schulbücherei erhalten Sie unter buecherei.gunzenhausen.de, per Telefon unter 09831/508 320 oder per E-Mail an buecherei@gunzenhausen.de.

Kein Hickhack um die Kreisumlage

Beratung im Kreisausschuss

Der Kreishaushalt für 2024 wurde in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses von Kreiskämmerer Peter Nebert vorgestellt. Der Entwurf wird nun noch in weiteres Ausschüssen beraten. Am 26. Februar 2024 steht der Haushalt dann auf der Tagesordnung des Kreistages, der den Haushaltsentwurf abschließend zu beraten und zu beschließen hat.
Der Haushalt im Jahr 2024 ist geprägt von steigenden Kosten und vermehrten Investitionen, die gemeinsam mit den Kommunen im Landkreis zu stemmen sind. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden verständigte man sich im Vorfeld des Auftakts der Haushaltsberatungen auf eine Erhöhung der Kreisumlage um 1,5 Prozentpunkte auf 42,4 Prozent.
Wie in den vergangenen Jahren steigen im Bereich der Sozialhilfe und der Jugendhilfe die Ausgaben weiter an. So erhöht sich der Zuschussbedarf für Soziales um knapp über 1 Million Euro auf rund 17,02 Millionen Euro. Im Bereich der Jugendhilfe um rund 844.000 Euro.
Unter Berücksichtigung der erzielten Tarifabschlüsse für den öffentlichen Dienst im Jahr 2023 mit einem vereinbarten Inflationsausgleich und den Steigerungen bei den Tabellenentgelten steigen im Haushalt 2024 auch die Personalkosten um rund 12 Prozent an. Die Bezirksumlage bleibt zwar prozentual gleich, erhöht sich aber aufgrund der steigenden Umlagekraft im Landkreis (+ 2,65 Prozent) um rund 750.000 Euro. Auch die Krankenhausumlage wird angehoben und belastet den Verwaltungshaushalt des Landkreises mit seinen laufenden Einnahmen und Ausgaben ebenfalls.
Die angesprochenen Punkte wirken sich auf die Haushaltslage des Landkreises mit einer Verschlechterung von rund 7,25 Millionen Euro aus. Demgegenüber stehen auch aufgrund der Anhebung der Kreisumlage Haushaltsverbesserungen von 7,54 Millionen Euro. Die Zuführung an den Vermögenshaushalt, mit dem die notwendigen Investitionen des Landkreises zu finanzieren sind, erhöht sich dadurch lediglich um rund 0,29 Millionen Euro.

Weitere Investitionen in Infrastruktur notwendig

„Auch 2024 haben wir etliche Investitionen vor uns, die wir nicht aufschieben können. Dazu gehört die Sanierung des Klinikums Altmühlfranken in Weißenburg, die (EDV-) Ausstattung in den Schulen oder auch Sanierungsarbeiten in den Schulen – wie z.B. in der Berufsschule Gunzenhausen. 2024 müssen wir auch mit einigen dringende Straßenbaumaßnahmen beginnen, wie die Sanierung der Bahnbrücke in Weißenburg oder die Baumaßnahme in Bergen und Windischhausen. Damit wir auch die steigenden Ausgaben im Bereich der Pflichtaufgaben stemmen können, ist eine Erhöhung der Kreisumlage unumgänglich. Ich bedanke mich bei den 27 Städten und Gemeinden, dass die Erhöhung mitgetragen wird“, erklärt Landrat Manuel Westphal. Insgesamt investiert der Landkreis 61,7 Prozent mehr als im Vorjah
Eine stärkere Neuverschuldung sei aufgrund des notwendigen Investitionsprogramms, der nicht ausreichenden Zuführung zum Vermögenshaushalt zur Finanzierung dieser Investitionen und der steigenden Ausgaben bei den Pflichtaufgaben leider unumgänglich und wird im Jahr 2024 wohl bei rund 11,9 Millionen Euro liegen, führt Kämmerer Peter Nebert aus.
Insgesamt hat der Kreishaushalt ein Gesamtvolumen von 135.090.000 Euro. In der Sitzung des Kreistages am 26. Februar soll dieser verabschiedet werden.


Die Bauern sind los

Und Deutschland ist gespalten

Zum einen geht es nicht allen Bauern schlecht. Laut Bauernverband sind die Einkommen zuletzt deutlich gestiegen, wobei es kleine Höfe, die nicht auf die Erlangung von Subventionen optimiert sind, deutlich schwerer haben. Das Klischee vom Bauern aber, der grundsätzlich am Existenzminimum krebst, stimmt nicht, wie Dominik Bath in seinem Beitrag der „Thüringer Allgemeinen“ nachweist.

Und selbstverständlich haben die Bauern ein Recht darauf zu demonstrieren. Die Blockade von Autobahnauffahrten ist jedoch eine Nötigung von uns allen, und es ist mir schleierhaft, wie Gerichte dies zulassen konnten. Wann erleben wir Alleinerziehende, die sich an Autobahnkreuzen festketten, oder Rentner, die sich auf die Gleise legen? Deutschland würde im Chaos versinken, wenn jede Interessensgruppe die Infrastruktur lahmlegt und daher darf es auch keinen Demobonus für dicke Trecker geben. Und den Vizekanzler zu blockieren, ist auch nichts, worauf Bäuerinnen und Bauern stolz sein müssen. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat und die Repräsentanten unserer Demokratie – egal ob man sie gerade mag oder nicht – müssen sich jederzeit ungehindert bewegen können. In dieser Frage sollten wir alle pingelig sein.

Andererseits hat es sich die Ampel bei den Einschnitten für die Bauern zu leicht gemacht und ist daher zu Recht zurückgerudert. Der Beruf von Landwirtinnen und Landwirten ist außergewöhnlich hart und gleichzeitig systemrelevant. Er verdient unseren besonderen Respekt. Wir brauchen Bauern, die im Land unsere Versorgung sichern und nebenbei die Kulturlandschaft in Schuss halten. Seit Jahren werden sie mit immer neuen Richtlinien eingedeckt und stehen permanent als Umweltferkel am Pranger einer Nation, die sich das Kilo Hack am liebsten beim Discounter für 5,99 Euro holt.

Ich verstehe übrigens auch Bauern, die „die da oben“ für bekloppt halten, wenn sie ihre gerissenen Lämmer oder Kälber zu Dutzenden aufsammeln müssen, weil weltfremde Polit-Romantiker sich Wolfsrudel in dicht besiedelten Ballungsräumen wünschen.

Und noch ein Satz zum sogenannten Bauerndiesel. Es ist unfair, wenn die Ampel so tut, als würden die Bauern beim Sprit subventioniert. Es ist in Wahrheit ein überschaubarer Nachlass auf eine horrende Mineralölsteuer. Er wurde gewährt, weil die meisten landwirtschaftlichen Maschinen nicht auf den teuer zu unterhaltenden Fernstraßen, sondern im Matsch auf den heimischen Feldern fahren. So viel Ehrlichkeit sollte in der Debatte schon sein.

Anerkennung für die Helfer

Ehrungen für jahrzehntelangen Dienst beim Bayerischen Roten Kreuz

Auszeichnung für die jahrzehntelange ehrenamtliche Leistung im Bayerischen Roten Kreuz (von links): Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Wilhelm Ebersberger, Anja-Manuela Barkholz, Anna-Maria Wöhl und Christian Bernhard. Foto: Landratsamt Ansbach/René Chlopotowski

Ob bei Katastrophen, Unfällen oder auch bei Großveranstaltungen wie Konzerten oder Sportturnieren – die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) sind im Landkreis Ansbach rund um die Uhr einsatzbereit. Sie engagieren sich im Sanitätsdienst, in der Schnelleinsatzgruppe, im Behindertenfahrdienst und in vielen anderen Bereichen des BRK.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig, BRK-Kreisvorsitzende Anna-Maria Wöhl und Kreisgeschäftsführer Christian Bernhard zeichneten Ehrenamtliche für ihr jahrzehntelanges Engagement im Dienste des BRK aus. „Hintergrund der Ehrungen ist es, vor allem Danke zu sagen. Sie haben viel erlebt, aber das Rote Kreuz nie hintangestellt. Ohne das Ehrenamt kann das BRK nicht existieren“, so der Landrat. Anna-Maria Wöhl schloss sich den Worten von Dr. Jürgen Ludwig an: „Das Rote Kreuz ist zusammen mit dem Roten Halbmond eine der größten Organisationen der Welt, die auf das Ehrenamt setzt. Man sieht, gerade in diesen Zeiten, wie sehr es gebraucht wird.“

Das Große Ehrenzeichen für 50 Jahre Dienst im BRK erhielt Wilhelm Ebersberger aus Burgoberbach. Außerdem wurden neben Anja-Manuela Barkholz aus Schopfloch in Abwesenheit Robin Simon aus Stödtlen und Eva Blank aus Leutershausen für 25 Jahre sowie Manfred Schöler aus Rothenburg für 40 Jahre ehrenamtlichen Dienst ausgezeichnet. Christian Bernhard blickt stolz auf die Leistungen der Ehrenamtlichen zurück: „Das Spannende sind die Geschichten hinter den Menschen. Ich bedanke mich für die jahrzehntelange Treue!“

An die Geehrten wurde appelliert, den Rotkreuz-Gedanken weiterzutragen und gerade bei jungen Leuten Werbung für ein ehrenamtliches Engagement zu machen.

 

Die Schilddrüse – ein unterschätztes Organ

Interview mit Oberärztin Katrin Görtz vom Klinikum Altmühlfranken

Oberärztin Katrin Görtz beantwortet Fragen rund um ein unterschätztes Organ: Unsere Schilddrüse. Bild: Klinikum Altmühlfranken

Am kommenden Samstag, 13. Januar 2024, ab 9 Uhr, informieren erfahrene Medizinerinnen und Mediziner Interessierte beim „2. Weißenburger Schilddrüsentag“ in der Cafeteria des Klinikums innerhalb von Vorträgen über alles Wissenswerte rund um die Schilddrüse. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Fragen sind gerne willkommen und können fundiert beantwortet werden.

Rund ein Drittel aller Deutschen haben ein Problem mit der Schilddrüse, ohne es zu wissen. Von der Gesamtbevölkerung hat ca. ein Viertel Schilddrüsenknoten, wobei die Verteilung zwischen Männern und Frauen gleich ist.

Allein in Deutschland werden jährlich über 90.000 Patientinnen und Patienten mit einer Schilddrüsenerkrankung operiert.

Auch am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg werden im Jahr viele Operationen an der Schilddrüse durchgeführt.

Wie kommt es zu solchen Erkrankungen der Schilddrüse?

Katrin Görtz: Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Es gibt sehr viele mögliche Ursachen, die zu einer Schilddrüsen Unter- oder Überfunktion führen können. Die häufigsten davon sind tatsächlich von der Schilddrüse ausgehend und durch Ernährung bedingt (Jodmangel).

Zusätzlich zu den gutartigen Erkrankungen der Schilddrüse kommen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner jährlich durchschnittlich sechs bösartige Neuerkrankungen der Schilddrüse.

Es sollte immer eine komplette Diagnostik durchgeführt werden, um die genaue Ursache der Schilddrüsenerkrankung darzustellen.

Welche Beschwerden verursacht eine erkrankte Schilddrüse?

Katrin Görtz: Im Grunde genommen werden die üblichen, sichtbaren Probleme der Schilddrüse in eine Überfunktion und eine Unterfunktion eingeteilt.

Die Überfunktion der Schilddrüse, also, wenn zu viele Hormone produziert werden, äußert sich mit Unruhe, Herzrasen, Schwitzen, Durchfall und Gewichtsabnahme.

Die Unterfunktion der Schilddrüse, sprich, wenn zu wenige Hormone produziert werden, äußert sich durch einen langsameren Puls, trockener Haut, Verstopfung und Gewichtszunahme.

Zusätzlich kommt es vor, dass das Schilddrüsengewebe im Sinne einer Krebserkrankung entarten kann.

Ist eine Schilddrüsenerkrankung gefährlich?

Katrin Görtz: Die Schilddrüse hat durch ihre Funktion und Auswirkung auf unsere Hormone einen deutlichen Einfluss auf den gesamten Organismus. Somit kann eine Schilddrüsenerkrankung sehr gefährlich werden und sogar zum Tod führen.

Ist eine Operation zwingend notwendig?

Katrin Görtz: Nein. Eine Operation ist nur notwendig, wenn die Medikamententherapie nicht ausreichend ist, bestimmte Erkrankungen der Schilddrüse auftreten oder der Verdacht einer bösartigen Erkrankung besteht.

Welche Schilddrüsenoperationen führt die Chirurgie in Weißenburg durch?

Katrin Görtz: Die Chirurgie am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg führt die modernsten Methoden zur operativen Therapie der Schilddrüse durch. Eine kontinuierliche und komplette Überwachung der Stimmbandnerven wird auf hohem Niveau während der gesamten Operation veranlasst. Ebenfalls haben wir die Möglichkeit, eine Schnellschnittuntersuchung während der Operation zum Ausschluss einer Krebserkrankung durchzuführen. Unser Klinikum deckt das gesamte Spektrum der möglichen Erkrankungen der Schilddrüse ab.

Wie können sich Patientinnen und Patienten in der Chirurgie des Klinikums Altmühlfranken Weißenburg behandeln lassen?

Katrin Görtz: Wir, die Allgemein-, Viszeral- und Spezielle Viszeralchirurgie in Weißenburg, bieten eine spezielle Schilddrüsen-Sprechstunde an. Die Anmeldung kann auf Einweisung durch einen Haus-oder Facharzt telefonisch über unser Sekretariat, Telefon: 09141/903-3500 erfolgen.

Die Csárdásfürstin

Gunzenhäuser Theater-Spielzeit 2023/2024


Im November 1915 sah sich Europa gerade mit den Schrecken des 1. Weltkriegs konfrontiert, da wurde am Wiener Johann-Strauß-Theater erstmals „Die Csárdásfürstin“ gezeigt. Die dynamische Operette des ungarischen Komponisten Emmerich Kálmán begeisterte das Publikum vom Fleck weg, war rhythmisch exzellent und packend inszeniert. Heute gilt „Die Csárdásfürstin“ als eines der großen Werke der Operettengeschichte. Dem städtischen Kulturamt ist zu danken, dass das weltberühmte Stück Anfang nächsten Jahres in Gunzenhausen bestaunt werden kann. Das Ensemble der Neuen Operette Wien besucht am Samstag, den 20. Januar 2024, die Stadthalle, die Aufführung beginnt um 19.30 Uhr.
„Die Csárdásfürstin“ spielt in Budapest, wo sich die berühmte Chansonnière Sylva Varescu auf ihre Amerikatournee vorbereitet. Der Wiener Prinzensohn Edwin Lippert-Weylersheim versucht die Abreise unter allen Umständen zu verhindern und macht der Sängerin einen Heiratsantrag. Die Eltern des Adeligen sind außer sich und erwirken einen Einberufungsbefehl, außerdem wird die Vermählung zwischen ihm und Gräfin Stasi vorbereitet. Es folgen turbulente Verwicklungen und zahlreiche Wendungen, der Plot spitzt sich schnell zu. Doch wie es sich für eine anständige Operette gehört, mündet alles natürlich in einem tollen Happy End.
Laszlo Gyüker ist der musikalische Leiter „Der Csárásfürstin“ und hat das Werk bereits mit großem Erfolg an der Wiener Volksoper und während des Léhar Festival in Bad Ischl gezeigt. Seit 2022 ist er Chefdirigent des Wiener Opernballorchesters. Die Regie führt Alexander M. Helmer, die Choreografien stammen aus der Feder Jennifer Pölls.
„Die Csárdásfürstin“ wird am Samstag, 20. Januar 2024, um 19.30 Uhr in der Stadthalle Gunzenhausen gezeigt. Es handelt sich hierbei um eine Koproduktion der Konzertdirektion Schutte und der Neuen Operette Wien. Die Tickets sind bei allen reservix-Vorverkaufsstellen oder Online unter www.reservix.de erhältlich. Nähere Informationen gibt es unter www.gunzenhausen.info oder per E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de

Die Rolle der Heilanstalten

Neue Publikation der Bezirksheimatpflege

Wer trug die Verantwortung für den tausendfachen Mord an Menschen mit psychischer, geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung im Nationalsozialismus? Wie waren Institutionen und Akteure untereinander vernetzt? Die Heil- und Pflegeanstalten nehmen als Tatorte im Rahmen der NS-„Euthanasie“ eine zentrale Rolle ein: Medizinisches Personal tötete dort durch Medikamentengaben, Vernachlässigung und Nahrungsentzug, dazu wurden die Transporte in die Tötungsanstalten über die staatlichen Anstalten abgewickelt.

Eine neue Publikation der Bezirksheimatpflege beleuchtet am Beispiel von Mittel- und Oberfranken das institutionelle Geflecht der medizinischen Einrichtungen und die unterschiedlichen Interessen der Entscheidungsträger zwischen medizinischer Hilfe, wirtschaftlichen Belangen und der ideologisch überzeugten Mittäterschaft im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde. Der Titel des Bandes lautet „Träger von Heilung und Vernichtung – Institutionelle Verflechtungen in Mittel- und Oberfranken und die NS-„Euthanasie“, herausgegeben durch Katrin Kasparek, wissenschaftliche Mitarbeiterin der an die Bezirksheimatpflege angegliederten Forschungsstelle „Bezirk im Nationalsozialismus“. 

Zu beziehen ist die 129 Seiten starke Publikation zum  Preis von 20 Euro als gebundene Ausgabe (ISBN 978-3-98740-017-9) oder als E-Book (ISBN 978-3-98740-018-6), beim Ergon Verlag, www.ergon-verlag.de, Bestell-Hotline 07221 2104-260, oder im Buchhandel.

Die erfreuten Gewinner

Gewinnübergabe: Tag der regionalen Genüsse

Die teilnehmenden Betriebe und Kooperationspartner (AELF, BBV, Regionalbuffet Fränkisches Seenland und Stadt Pappenheim), Landrat Manuel Westphal und die Regionalmanagerin Natalja Roth überreichten den Gewinnerinnen und Gewinnern die regionalen Produkte. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen


Am Tag der regionalen Genüsse rund um Pappenheim hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen. 18 Gewinnerinnen und Gewinner können sich über regionale Produkte der teilnehmenden Betriebe freuen.
Die teilnehmenden Betriebe (Metzgerei Wörlein, Hotel-Gasthof zur Sonne, Freilandeier Familie Gronauer, Biohof Gagsteiger, Osterdorfer Landgenuss, Obst- und Gartenbauverein Neudorf, PappeNHeimer, Kreuter Doni, BierVielfalt, Biohof Kraft, Echt Brombachseer, Altmühltaler Weiderind, Waldhüpfer – Forstbetriebsgemeinschaft Pappenheim-Weißenburg e.V.) sponserten für das Gewinnspiel zahlreiche regionale Produkte. Zudem gab es vom Landratsamt für alle einen Altmühlfranken-Gutschein, der in vielen Geschäften vor Ort, aber auch digital eingelöst werden kann.
Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen Tag der regionalen Genüsse geben, der auch wieder über das Regionalmanagement Bayern gefördert wird. Wo und wann dieser stattfindet, wird noch bekanntgegeben.