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Gutes Management im Wiesmet

Projektleiter Herold: Absprachen zeigen Erfolge

Auch der Kiebitz wohnt im Wiesmet zwischen Ornbau und Muhr am See. Foto: Dirk Ullmann

Miteinander reden, zuhören und die Belange des jeweils anderen anerkennen: Diese Form der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zeichnet das große Naturschutzprojekt „chance.natur – Lebensraum Altmühltal“ im Landkreis Ansbach von Beginn an aus. Dass und vor allem wie das funktioniert, zeigte sich kürzlich anhand der im Gebiet vorherrschenden Überschwemmungslage. Dem Schutz der Wiesenbrüter konnte ebenso Rechnung getragen werden wie den Erfordernissen in der Landwirtschaft. „Dafür möchte ich mich bei allen bedanken“, so Projektleiter Dietmar Herold.

Doch der Reihe nach: Waren die vergangenen Jahre überwiegend von Trockenheit geprägt, so ist das Jahr 2024 extrem nass. Die langanhaltenden und teils sintflutartigen Schauer haben im Frühjahr für große Wassermengen gesorgt. Das ist gut für den Naturhaushalt. Grund- und Trinkwasserkörper sind wieder im Normalbereich. Die Niederschläge waren nicht nur für Wälder ein Segen, auch für Wiesenbrüter ist eine ausreichende Nässe im Frühjahr ein wesentlicher Faktor. So waren die Bestände und der Bruterfolg des Kiebitz im laufenden Jahr erstmals wieder deutlich besser. Nasse und überschwemmte Wiesen bieten guten Schutz vor natürlichen Feinden, wie Fuchs, Marder oder Wiesel.

Doch was zu viel, ist zu viel. Mit der Überleitung von Wasser in den Altmühl- und Brombachsee konnte die Wasserwirtschaft zwar Schlimmeres verhindern. Dennoch ist der Aufwuchs auch im Altmühltal durch langanhaltende Überschwemmungen und Verschmutzungen für die Landwirte unbrauchbar. Viele von ihnen erlitten große Schäden, ganz zu schweigen vom Aufwand zur Entfernung des Materials. Aufgrund dieser außerordentlichen Umstände gab es im Landkreis Ansbach 2024 eine Sonderregelung. Flächen im Vertragsnaturschutzprogramm durften in definierten Überschwemmungsflächen früher, bereits ab Mitte Juni, gemäht werden. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch einige Brachvogelküken noch nicht flügge.

Um Verluste bei den Küken zu vermeiden, wurden in einer Gemeinschaftsaktion der Unteren Naturschutzbehörde, der Gebietsbetreuung des Landesbundes für Vogelschutz und des Projektteams von chance.natur Pläne zu den Aufenthaltsflächen der Brachvogelfamilien erstellt und über den Bauernverband Ansbach und das Netzwerk aus Jägern und „Landwirtsprechern“ weiterverteilt an die Landwirte vor Ort. Verbunden damit war der Aufruf, vor einer früheren Mahd erst die Gebietsbetreuung zu kontaktieren. „Es hat bestens funktioniert! Kein Küken kam durch frühere Mahden zu Schaden! Deshalb gilt der Dank allen, die mithalfen, allen, die die Informationen weiterverteilten und vor allem den Landwirten, die sich vor dem Abräumen der Fläche mit der Gebietsbetreuung in Verbindung setzten“, resümiert Projektleiter Dietmar Herold.