Landeschef Dr. Norbert Schäffer äußert sich mit Mitgliedermagazin
Fünf Jahre ist das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ her. Was ist seither positiv bewirkt worden? Dieser Frage stellt sich Dr. Norbert Schäffer, der Landesvorsitzende des LBV, im neuen Mitgliedermagazin (3/2024).
Mit den Grünen und der ÖDP bildete im Januar und Februar 2019 der LBV das organisatorische Rückgrat des Volksbegehrens. Es war mit 18 Prozent Zustimmungsquote das bisher erfolgreichste in Bayern. Es war so überwältigend, dass die bayerische Staatsregierung unter Markus Söder erst gar nicht lange versuchte, ihre Niederlage schönzureden, sondern kurzerhand den Text vollinhaltlich übernahm. Der Landtag beschloss ein Begleit- oder Versöhnungsgesetz und ist von der Sache her sogar noch mit seinem verbindlichen Maßnahmenkatalog über die Ziele des Volksbegehren hinaus gegangen. Dr. Schäffer bilanziert dazu: „Es war eine Sternstunde für den Natur- und Artenschutz in Bayern“.
Heute sagt der LBV-Chef, es sei damals nicht darum gegangen, die Landwirtschaft gegen sich aufzubringen oder die ganze Bevölkerung gegen sie aufzubringen. Wichtig sei der Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft gewesen. In den letzten 40 Jahren seien über die Hälfte der Vögel in der Agrarlandschaft verloren gegangen. Viele Landwirte seien gegenüber dem LBV und den anderen Naturschutzverbänden sowie den Grünen und der ÖDP verärgert. „Wir sind“, so Dr. Schäffer, „bis heute bemüht, die aufgerissenen Gräber zu schließen“. Er mahnt aber auch die Landwirte zur Vernunft, denn: „Unter den Folgen der Klimakrise und dem Verlust der biologischen Vielfalt leiden die Bauern am meisten.“ Gerade sie seien von einer intakten Natur abhängig. Der Verbandsvorsitzende sieht den Vorteil des Volksbegehrens für die Bauern in einer besseren Finanzausstattung der staatlichen Programme (Vertragsnaturschutz, Biolandwirtschaft oder Streuobstpakt).
„Wir haben einige beachtliche Erfolge erreicht“, bilanziert Dr. Schäffer nach fünf Jahren, „wir stehen aber noch vor großen Herausforderungen“. Er stützt sich auf einen Bericht des Wissenschaftlerteams mit Prof. Dr. Roman Lenz von der Hochschule Nürtingen vom Juli 2024. Das Volksbegehren habe bei konsequenter Umsetzung das Potenzial, den Zusammenbruch der biologischen Vielfalt aufzuhalten und einen Teil zurück zu bringen, der im Lauf der Jahre und Jahrzehnte verloren gegangen ist.
Die Gemeinde Muhr am See feierte zusammen mit dem LBV im Hof des Altmühlsee-Informationszentrums (AIZ) ein großes Familienfest zum 21-jährigen Jubiläum des AIZ und der Umweltstation Muhr am See des Landesbundes für Vogelschutz. Ab 13 Uhr konnten die Muhrer Familien mit ihren Kindern aufgelassen feiern. Der LBV hat in seinen Ausstellungsräumen Informationsstände zum Umweltschutz aufgebaut und sorgte für die Unterhaltung der Kinder mit Kinderschminken, das Herstellen von Schlüsselanhängern aus alten Fahrradschläuchen und dem Glücksrad bei dem als Hauptpreis eine Führung auf der Vogelinsel gewonnen werden konnte. Die Kinder vergnügten sich auch bei den Aufführungen der Wassertrüdinger Puppenbühne und die Erwachsenen konnten bei Getränken, Kaffee und Kuchen, sowie bei den Grillspezialitäten aus dem Food-Truck einen entspannten Nachmittag verleben. Seit über 35 Jahren ist der LBV am Altmühlsee aktiv und betreut dort das Naturschutzgebiet Vogelinsel und ist verlässlicher Ansprechpartner in Sachen Naturschutz und sanfter Tourismus im Fränkischen Seenland. Die Umweltstation in Muhr am See bietet ein erlebnisreiches Umweltbildungsprogramm für naturinteressierte Urlaubsgäste, Kindergärten, Schulen und die regionale Bevölkerung. Sie ist Träger des Qualitätssiegels Umweltbildung.Bayern. Das Altmühlsee Informationszentrum (AIZ) wurde am 24.10.2003 eingeweiht. Mit dem Bürgerhof, dem Gästestadel mit Touristinformation, Konferenz- und Tagungsstätte, sowie der Ausstellungsgalerie und dem Dorfstadel mit Veranstaltungs- und Festsaal ist es ein überregionales Informationszentrum. Die Geschäftsstelle des Landesbundes für Vogelschutz nutzt ein Gebäude, wo neben der Ausstellung zum Bau des Altmühlsees und einer Ausstellung zum Thema Zugvögel sich dort auch eine Umweltstation befindet. Das Altmühlsee Informationszentrum wurde im Rahmen des bundesweit ausgeschriebenen Deutschen Holzbaupreises im Jahr 2005 mit einem 3.Preis ausgezeichnet. Am vom Bund Deutscher Architekten, BDA, ausgeschriebenen Wettbewerb „GUTE BAUTEN IN FRANKEN 2006“ wurden unter den 47 Einreichungen vier Objekte ausgezeichnet, vier erhielten eine Anerkennung und weitere vier eine lobende Erwähnung. Die Band „Abadschendaler“ aus Polsingen sorgte bereits ab 15 Uhr für eine rockige musikalische Unterhaltung. Auch ein kurzer Regenschauer konnte die gute Stimmung nicht aufhalten und die Besucher stellten sich einfach unter um danach weiter zu feiern. (KH)
LBV veranstaltete Jahreshauptversammlung in Pappenheim
Die diesjährige Jahreshauptversammlung der LBV-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen fand im Gasthauös „Zur Sonne“ in Pappenheim statt. Die Kreisgruppe bot den über 40 Gästen dabei einen umfangreichen Überblick über die vielfältigen Betätigungsfelder des vergangenen Jahres. Der Kreisvorsitzende Sebastian Amler zeichnete ein umfassendes Bild über die Arbeit des vergangenen Jahres und fand dabei mitunter auch deutliche Worte.
Der Geschäftsführer des Gesamtverbandes Helmut Beran lobte die Kreisgruppe zudem und stellte sie im bayernweiten Vergleich besonders heraus: „Die Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen leistet wirklich hervorragende Arbeit! Als LBV sind unsere engagierten Aktiven unser größtes Gut! Besonders möchte ich mich deshalb bei der Vorstandschaft für ihre herausragende Arbeit bedanken!“, Auch er zeigte sich jedoch enttäuscht von den vergangen Wochen rund um Chance.natur und besorgt ob der aktuellen Naturschutzlage in Bayern.
Nach Entlastung der Vorstandschaft wurden bei den Nachwahlen Jasmin Kunze und Johanna Wittemann neu ins Vorstandsteam der Kreisgruppe gewählt. So viel, wie in den letzten Wochen, wurde in der Vergangenheit wohl nur wenig über den Naturschutz im Landkreis Weissenburg-Gunzenhausen berichtet. Im Fokus dabei, dass Projekt chance.natur -Lebensraum Altmühltal. Einer der Träger dieses Projektes: Der Naturschutzverband LBV.
Das Hauptaugenmerk auf der Jahresversammlung lag dabei nicht, wie in der Vergangenheit zumeist, auf den Naturschutzprojekten des LBV. In seinem Bericht zeichnete der LBV-Kreisvorsitzende Sebastian Amler ein umfassendes Bild über das Wirken der Kreisgruppe im Landkreis und den aktuellen Zustand der heimischen Natur. Amler thematisierte zunächst einige Kennzahlen und bedankte sich bei seinen Vorstandskolleginnen und -Kollegen: „Naturschutzarbeit ist heute womöglich so wichtig wie nie zuvor und zudem auch vielschichtiger als wahrscheinlich viele denken. Vieles was wir im Vorstand leisten und womit wir uns beschäftigen, tritt häufig nicht ins Rampenlicht. Alleine im letzten Jahr hatten wir beispielsweise 17 Vorstandssitzungen!“ Amler fuhr zugleich mit einem der Highlights des letzten Jahres fort: Dem erstmaligen gemeinsamen Pflegeeinsatz mit der Regierung von Mittelfranken und dem Wasserwirtschaftsamt im Naturschutzgebiet Vogelinsel. „Das war ein richtig starker Start ins Jahr!“, zeigte sich Amler begeistert.
Auch die Kinovorstellungen zum Film Vogelperspektiven in Treuchtlingen und Weißenburg entlocktendem LBV-Vorsitzenden begeisterte Worte. Auf die ersten Highlights des Jahres folgten jedoch zunächst einige Dämpfer: Niedermoor in Treuchtlingen – Amler lobte hier jedoch die Stadt Treuchtlingen für ihre Bemühungen im Nachgang der Affäre – die toten Stare bei Schlungenhof und der vergiftete Rotmilan bei Kalbensteinberg. Besonders in diesem Fall zeigte sich Amler ernüchtert, fand aber auch lobende Worte: „Schlussendlich wurden die polizeilichen Ermittlungen wegen einem Mangel an Hinweisen eingestellt. Dabei konnten wir durch die Untersuchungen klar nachweisen, dass hier jemand mutwillig mindestens vier Giftköder ausgebracht hat! Wir reden hier nicht über eine Bagatelle, sondern eine Straftat. Beim nächsten Mal ist es womöglich nicht „nur“ ein Rotmilan und eine Katze, sondern womöglich eines unserer Kinder. Ein großer Dank gilt in diesem Kontext nicht nur allen Aktiven, die uns bei der Ködersuche im Anschluss an den Fund aktiv unterstützt haben, sondern auch dem Jagdverein Gunzenhausen für seine tatkräftige Hilfe! Wir freuen uns sehr darüber hier einen Starken Partner für den Naturschutz im Landkreis zu wissen“ Gemeinsam mit Jägern und Anwohnern machte sich der LBV damals auf die Suche nach weiteren Giftködern, um Anwohner und weitere potenzielle Opfer zu schützen. Der Fund führte zu bayernweiter Aufmerksamkeit. Bereits in der Vergangenheit wurden immer wieder Greifvögel im Landkreis vergiftet aufgefunden. Im Anschluss folgten dann zunächst wieder positivere Themen, wie beispielsweise die neue mittelfrankenweite Kooperation der LBV-Kreisgruppen im neuen LBV-Birdersclub. Auch die neuen, regelmäßigen LBV-Stammtische für Mitglieder und Interessierte sowie verschiedene Aktionen wie z.B. eine Nachtfalterexkursion und die naturkundlichen SUP-Touren am Altmühlsee wurden vonden Zuhörenden interessiert verfolgt. Anschließend musste Amler jedoch wieder ernstere Töne anschlagen. „Auch wenn uns, vor allem in den letzten Wochen immer wider gegenteiliges vorgeworfen wurde: Als LBV stellen wir uns nicht nur gern Kritik, sondern beschäftigen uns auch proaktiv mit Konfliktthemen!“, betonte Amler. Themenfelder seien dabei beispielsweise die Mückenproblematik bei Windsfeld, verschiedene Gespräche mit Vertretern der Landwirtschaft oder auch der Wolf gewesen. Nicht nur durch Sichtungen und vermeintliche Risse im vergangenen Jahr, sondern auch durch den vom LBV veranstalteten Wolfsinformationsabend im Bergen lag im vergangenen Jahr großes Interesse auf dem Beutegreifer.
Enttäuscht zeigte sich der LBV-Vorsitzende dabei jedoch von der aktuellen Gesprächskultur. „Wir sehen den wachsenden Populismus und eine Verrohung der Gesprächskultur leider nicht nur in der Politik, sondern auch in unserem Landkreis. Wir versuchen immer das Gespräch zu suchen. Hierzu braucht es aber auch offene Ohren von beiden Seiten und nicht nur Forderungen. Wenn dann zudem noch gewählte Mandatsträger drohend beim Wolf mit Molotowcocktails werfen zu wollen und dann nur wenige Monate später im Wiesenbrüterschutz Natur Natur sein lassen fordern, zeichnet dies leider ein düsteres Bild“, erklärte Amler sichtlich betroffen und schlug damit den Bogen zum alles überragenden Thema der vergangenen Wochen: Chance.natur. Amler verwies auf die landes- aber auch bundesweite Aufmerksamkeit, die in den vergangenen Wochen auf dem Landkreis und dem Projekt lag und betonte, dass der LBV auch weiterhin alles in seiner Macht Mögliche tun werde, um das Aussterben der Arten im Landkreis zu verhindern. In diesem Kontext betonte Amler die Überparteilichkeit des LBV, fand aber auch lobende und anerkennende Worte für das Engagement aus der Politik rund um SPD, Grüne, ÖDP, sowie FDP und innerhalb der Freien Wähler um die Unterstützer um Josef Miehling. Differenzierte Worte richtete Amler dann in Richtung der CSU-Fraktion. Er bedankte sich beim Gunzenhäusener Bürgermeister Fitz für dessen Courage und Mut für seine Abstimmung im Kreistag. Dieser hatte zudem in den vergangen Wochen auch offensiv angekündigt hat mit der Stadt Gunzenhausen einen Verbleib im Projekt chance.natur prüfen zu wollen.
In Richtung der restlichen CSU-Fraktion richtete Amler dann auch deutliche Worte: „Mit einem Brachvogel kann man nicht diskutieren, mit uns jedoch schon! Einige Parteien haben dieses getan, andere, trotz mehrmaligem Angebot jedoch leider nicht. Dass dann schlussendlich wieder Falschinformationen und „Fake-News“ für viele den Ausschlag gegeben haben zeichnet wirklich ein fatales Bild. Wir werden dranbleiben. Wir werden beobachten, was in den kommenden Wochen passieren wird und ob man wirklich Natur Natur sein lässt. Denn wir werden Sie beim Wort nehmen und dabei auch weiterhin immer das Gespräch mit allen suchen!“
Seinen Bericht beendete Amler dann positiv mit einigen Highlights des vergangenen Jahres: „33 bewertete Naturgärten im Zuge des Projektes „Vogelfreundlicher Garten“, die 40-Jahr Feier der LBV Kreisgruppe mit den beiden ausgezeichneten LBV-Naturhelden 2023 Werner Keim und Alfred Engelmaier, Präriemöwe und Kuhreiherbrut am Altmühlsee sowie neue Kooperationen mit dem Adventure Campus Treuchtlingen und dem Golfplatz Zollmühle. Auch im neuen Jahr dürfen sich Naturinteressierte wieder auf einige Highlights freuen. Amler kündigte nicht nur neue Naturschutzprojekte, sondern u.a. auch die Open-Air Vorstellung von „Vogelperspektiven“ am Altmühlsee an. Nach dem Kassenbericht von Kassier Bernhard Langenegger und der einstimmigen Entlastung der Vorstandschaft folgten Ehrungen, Nachwahlen und ein Bericht aus dem Landesverband. Helmut Beran, Geschäftsführer des LBV zeigte sich dabei enttäuscht von den vergangen Wochen und dem Ausgang um Chance.natur. Er betonte die Wichtigkeit des Projektes und bekräftigte die Unterstützung an den Landkreis Ansbach. Nachdem David Fallenbacher und Kira Braun die Vorstandschaft aufgrund persönlicher Gründe leider verlassen mussten wurden die erst 17-jährige Jasmin Kunze als neue Jugendbeauftragte, sowie Johanna Wittemann als neue Beisitzerin gewählt. Ergänzt wird das LBV-Team zudem seit dem vergangenen Frühjahr durch Catherine Heyder, Assistenzkraft der Kreisgruppe.
Naturschützer ziehen positive Bilanz im Wiesenweihenjahr 2023
Der Frühling beginnt und schon balzen die ersten Vögel wie Kohlmeise und Star. Einige unserer heimischen Vögel brauchen jedoch noch einige Wochen, bevor sie überhaupt aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehren. So auch ein seltener Greifvogel der Feldflur: Die Wiesenweihe. Die LBVKreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen hat sich jedoch bereits jetzt bei 14 Landwirten für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2023 bedankt. „Naturschutz und Landwirtschaft gehen oft nicht nur Hand in Hand, sondern können mitunter auch ein und dasselbe sein. Wir freuen uns riesig über die tolle Zusammenarbeit im Bereich des Wiesenweihenschutzes und möchten uns herzlich bedanken!“, so der LBV-Kreisvorsitzende Sebastian Amler. Mindestens 14 Brutpaare im Jahr 2023 sind das Ergebnis dieser tollen Zusammenarbeit. Diese ist besonders wichtig, denn ohne den Schutz ehrenamtlicher Wiesenweihenbeauftragter wäre die Art in Bayern womöglich heute schon ausgestorben.
Eine besondere Art
Die Wiesenweihe ist eine bedrohte Greifvogelart, deren Bestände deutschlandweit sogarunter denen des Seeadlers liegen. Stand die Wiesenweihe in Bayern vormals kurz vorm Aussterben, konnten durch intensive Bemühungen die Bestände der Art nicht nur gesichert, sondern durch jahrzehntelange intensive Schutzbemühungen ehrenamtlicher Naturschützer die Art in Bayern gehalten und ihre Bestände stabilisiert werden.
Durch ihr heutiges Brutverhalten in Getreidefeldern ist die Art besonders vulnerabel. Wiesenweihen brüten mittlerweile zumeist nicht mehr in Wiesen, sondern in Getreidefeldern, die ihnen bei ihrer Ankunft als geeignet erscheinen. Hierdurch sind sie jedoch besonders gefährdet. Getreide wie Grünroggen wird früh geerntet und bietet keinen Nistplatz auf Dauer. Weizen-, Gerste- oder Roggenfelder sind aussichtsreicher. Zusammen mit intensiven Schutzbemühungen und einer späteren Ernte durch die Bewirtschafter können die Wiesenweihen hier erfolgreich ihre Jungen großziehen. Ohne die Schutzbemühungen würden die Bestände der grazilen Flugkünstler jedoch vermutlich recht schnell wieder zusammenbrechen. Auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist die Art seit einigen Jahren heimisch. Finden, schützen, bewundernGut getarnt und versteckt sind die Wiesenweihengelege von außen dabei nicht erkennbar. Hier kommen die Naturschützer ins Spiel. Um gemeinsam mit den bewirtschaftenden Landwirten die Gelege der bedrohten Art sichern zu können, gilt es zuallererst Sucharbeit zu leisten. Mit Ferngläsern und Fernrohren, sogenannten Spektiven, beobachten die LBV-Ehrenamtlichen die Wiesenweihen, um herauszufinden, wo sie ihr Gelege versteckt haben. Die Wiesenweihen-Beauftragten suchen für ein Gelege dabei mitunter tagelang und beobachten die Eltern intensiv. „Nur so können in enger Abstimmung mit den Landwirten die Gelege der schönen Greifvögel geschützt werden. Sind die Nester der Wiesenweihen erst einmal lokalisiert, versuchen wir diese in Absprache mit den Landwirten zu schützen und zu markieren“, erklärt eine der Wiesenweihen-Beauftragten des LBV, Johanna Wittemann. „Landwirte können dann einen kleinen Bereich um das Gelege stehen lassen und nach dem Ausfliegen der Jungen das Feld ganz normal weiterbearbeiten. Für diese Bewirtschaftung gibt es zudem einen finanziellen Ausgleich“, erklärt die Naturschützerin weiter.-
Den Landwirten sei Dank „Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand, genau so wünscht man sich das! Nur gemeinsam können wir unsere biologische Vielfalt schützen. Die Landwirte stehen hier jeden Tag an vorderster Front. Gerade die kleinbäuerliche Landwirtschaft und die von ihr geprägte Kulturlandschaft wollen wir aus dem Naturschutz unterstützen“, freut sich auch der LBV-Vorsitzende Sebastian Amler. Um diesem Engagement der Landwirte zu danken, hat die LBV-Kreisgruppe in diesem Jahr deshalb ein Wiesenweihen-Fotobuch gestaltet. „Wir wollten nicht nur Danke sagen, sondern diese Dankbarkeit auch zeigen. Herausgekommen ist ein wirklich schönes Buch, dass mich schon jetzt wieder positiv auf die diesjährige Saison blicken lässt“, erklärt Wiesenweihenschützerin Johanna Wittemann. Gemeinsam wurden die Fotobücher nun von den Wiesenweihenbetrauftragten um Wittemann, Werner Keim und Michael Schemeth zusammen mit dem LBV-Vorsitzenden Sebastian Amler und Gebietsbetreuer Christoph Beckenbauer an die beteiligten Landwirte aus dem letzten Jahr überreicht. Gerhard Kirsch aus Sausenhofen und seine Familie freuten sich über die Wertschätzung und berichteten stolz von ihrem Weihenpaar. Sie machten im letzten Jahr eine besondere Entdeckung: „Für mich war es schon eine Überraschung als plötzlich eine Weihe direkt vor mir aufflog. Wir haben dann sofort den LBV verständigt. Für uns als Biolandwirte gehört Naturschutz zur Landwirtschaft einfach dazu. Wir haben uns riesig gefreut, dass in unserem Feld schlussendlich drei Junge flügge werden konnten! Wie wir später erfahren haben, waren es zwar keine Wiesenweihen aber ihre Verwandten, Rohrweihen. Umso mehr freuen wir uns über die Wertschätzung und hoffen, dass es in diesem Jahr auch mit den Wiesenweihen klappt!“, freut sich auch der Landwirt. Die Familie betreibt zusammen einen landwirtschaftlichen Biobetrieb mit Schaf-Haltung im Nebenerwerb.
Aktiv im Wiesenweihenschutz Wer sich im Schutz der bedrohten Vögel engagieren möchte, darf sich jederzeit gern an den LBV wenden. Vor allem am Jura sucht der LBV noch nach neuen Aktiven. Interessierte können sich beim LBV per Mail unter weissenburg@lbv.de oder per Telefon bei der Gebietsbetreuung unter 09831 516 98 30 melden. Mehr Informationen und Möglichkeiten finden Sie auch unter: www.weissenburggunzenhausen. lbv.de.
Golfplatz Zollmühle setzt Naturschutzprogramm fort
Am Freitag, 27. Oktober 2023 um 16 Uhr wird an der Golfanlage Zollmühle offiziell die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Naturschutzverband LBV und der Golfanlage Zollmühle unterzeichnet. Die Golfanlage Zollmühle ist eine familiengeführte Golfanlage mit rund 1.000 Mitgliedern. Auf der 18-Loch-Anlage werden bereits seit 2021 verschiedene Naturschutzmaßnahmen durchgeführt. So wurde die Golfanlage Zollmühle bereits für ihre erfolgreiche Teilnahme am „Blühpakt Bayern“ durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz als „Blühender Golfplatz“ ausgezeichnet.
Gemeinsam mit dem LBV sollen diese Bemühungen hin zu mehr Naturschutz nun weiter vorangetrieben werden. „Wir freuen uns sehr darüber mit dem LBV einen so anerkannten Naturschutzverband als Biodiversitätspartner gewinnen zu können, der sich bereits seit vielen Jahren für die Natur in unserem Landkreis einsetzt und ein hohes Ansehen genießt.“, so Sonja Eineder von der Golfanlage Zollmühle.
Auch der LBV freut sich über die bevorstehende partnerschaftliche Zusammenarbeit. „Naturschutz und Golf. Was sich zunächst wie ein Widerspruch anhört, kann gut zusammen funktionieren. Wir freuen uns sehr über die bevorstehende Kooperation! Gemeinsam wollen wir den Naturschutz im Landkreis noch weiter voranbringen und noch mehr Leute für den Schutz unserer Biologischen Vielfalt begeistern.“, erklärt der LBV Vorsitzende Sebastian Amler.
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