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Mit Hubert im Ochsenstall

Traditioneller Bieranstich des Ellinger Josefibocks

Fürst Carl Christian und Fürstin Katalin (rechts) prosteten mit Minister Aiwanger, den Bierköniginnen, dem Braumeister und der Geistlichkeit (links). Fotos: Falk

Hubert ist in aller Munde. So auch beim Josefibock-Anstich der Fürst Carl Schlossbrauerei in Ellingen. Der bayerische Wirtschaftsminister war heuer Ehrengast der Veranstaltung im historischen Ochsenstall. 280 Gäste aus allen Teilen der Gesellschaft waren der Einladung von Fürst Carl Christian von Wrede und Fürstin Katalin gefolgt.

Die halbstündige Verzögerung der Ankunft des stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger brachte die Zeitplan gehörig durcheinander, aber nicht die Regisseure des Abends. So durften sich die Gäste bei Lachsröllchen, Rinderroulade und buntem Pflücksalat schon einmal vorab stärken bis es zum Anstich des Josefibocks kam. Den erledigte der prominente Ehrengast aus Niederbayern bei Assistenz des fürstlichen Paares mit zwei treffsicheren Schlägen. Die evangelische Pfarrerin Sibylle Bloch und der katholische Stadtpfarrer, Domvikar Dr. Thomas Stübinger, segneten mit durchaus launigen Bemerkungen den Josifibock. Jens Lohmüller und seine Wirtshausmusikanten präsentierten sich in einer Performance, die dem Anlass alle Ehre machte.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Kreis der Gastgeber und Ehrengäste. Fotos: Falk

Aiwanger verzichtete auf verbale Hiebe gegen den politischen Gegner und hielt sich somit an die Ratschläge von Maxi Schafroth, die alle Politiker anlässlich des Starkbieranstrichs auf dem Münchner Nockherberg bekommen hatten. In geschliffener freier Rede äußerte sich der Politiker der Freien Wähler zu den aktuellen gesellschafts- und staatspolitischen Themen. Er gab sich als Repräsentant der schweigenden Mehrheit im Lande, wies übertriebene Forderungen von Minderheiten zurück und forderte die Menschen auf, von ihrem gesunden Menschenverstand Gebrauch zu machen statt immerzu nur dem Mainstream hinterher zu laufen. Er forderte dazu auf, sich zu engagieren  und das Feld nicht denen zu überlassen, die mit ihrer Politik Deutschland schädigen wollen. Nicht wenige hatten sich auf eine verbale Schlacht mit populistischen Ausschlägen eingestellt und wohl eine Neuauflage des Aschermittwochstheaters gehofft, da endete der Auftritt des Niederbayern und Hubert Aiwanger wünschte einen schönen Abend.

Den hatten die Gäste, denn „Bruder Barnabas“ alias Alexander Höhn übertraf sich und lieferte nach dem Urteil aller die beste Büttenrede ab, die in Ellingen in den letzten Jahren zu hören war. Er nahm nicht nur die „Öllinger“ Gegebenheiten ins kritische Visier, sondern widmete sich in kabarettistischer Manier den Akteuren der Weltpolitik, auf jeden Fall denen in Berlin und München.  

Unter den Gästen des Abends waren auch der neue Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster, MdB Artur Auernhammer, MdL Wolfgang Hauber, der frühere 1. FCN-Präsident Gerd Schmelzer, Dr. Lothar Ebbertz (Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbunds) und die Altmühlfränkische Bierkönigin Luisa Dudel. Natürlich durfte die lokale Prominenz, angeführt von dem langjährigen Europaabgeordneten Dr. Ingo Frieddrich, nicht fehlen. Stammgäste sind seit vielen Jahren die treuen Geschäftsfreunde des fürstlichen Hauses.

Der Josefibock, gepaart mit dem dreigängigen Menü des Döckinger Cateringunternehmens Stadelmann, war schließlich die Gewähr für einen feuchtfröhlichen Abend. Alle waren sich einig: Der Josefibock-Bieranstich gehört zum gesellschaftlichen Leben im Barockstädtchen. Möge die Verbundenheit der Menschen aus der Region mit der jungen fürstlichen Familie noch lange währen!

WERNER FALK

Fischessen im „Alten Rathaus“

Politische Aschermittwochfeier in Gunzenhausen


Mit dem traditionellen Fischessen im Gasthaus „Altes Rathaus“ wurde auch dieses Jahr wieder der Politische Aschermittwoch des Ortsverbandes der CSU Gunzenhausen gefeiert. Insgesamt fanden sich dazu 40 Mitglieder ein, darunter auch Bürgermeister Karl Heinz Fitz. Selbst die SPD im Nebenzimmer lauschte aufmerksam den Worten von Mister Europa.
Der CSU Ortsvorsitzende Manuel Blenk lobte in seinen Grußworten die Veranstaltung als wichtigen Beitrag zur politischen Kultur in Gunzenhausen. Er betonte die Bedeutung des politischen Austauschs, besonders in einer Zeit, in der komplexe Herausforderungen bewältigt werden müssen.
Höhepunkt des Abends war zweifellos die Rede des Gunzenhausener Ehrenbürgers und ehemaligen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Ingo Friedrich, zur aktuellen Lage in Europa. Dabei ging er insbesondere auf die Herausforderungen der transatlantischen Beziehungen, die anstehende Europawahl und die Rolle der CSU in Bezug auf die künftige Europapolitik ein.
Die Aschermittwochsveranstaltung der CSU in Gunzenhausen bot den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, sich über aktuelle politische Themen zu informieren, sondern auch, ihre Anliegen und Ideen einzubringen. In angenehmer Atmosphäre wurde sich über verschiedene politische Fragen ausgetauscht und die Teilnehmer konnten direkt mit den Rednern in den Dialog treten.
Die CSU in Gunzenhausen kann auf eine erfolgreiche Aschermittwochsveranstaltung zurückblicken, die gezeigt hat, dass politisches Interesse und Engagement auch auf lokaler Ebene lebendig sind.

Soll ich Vollmacht geben?

Information der Ärzte am 12. März

Dr. Sommerer

Überraschend kann ein Unfall oder eine schwere Erkrankung eine Situation herbeiführen, in der man von einem Moment auf den anderen den eigenen Willen nicht mehr äußern kann. Für diesen Fall sollte man eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung vorbereitet haben um festzulegen, wer wichtige Entscheidungen zur Behandlung trifft, sollte man selbst dazu nicht mehr in der Lage sein.

Dr. med. Thomas Sommerer, Leitender Oberarzt der Anästhesie am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen, informiert über die rechtlichen Rahmenbedingungen und gibt Tipps und Hilfestellung zur Anpassung der Patientenverfügung an die Wirklichkeit des medizinischen Alltags.

Ab dem 1. Januar 2023 traten zudem einige Neuerungen nach § 1358 BGB in Kraft, auf die unsere Referenten eingehen werden.

So wird es Ehegatten seit Beginn des Jahres beispielsweise ermöglicht, sich gegenseitig in Themen der Gesundheitsvorsorge zu vertreten, wenn einer der beiden Partner nicht mehr in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen. Auf diese und weitere Änderungen werden die beiden Ärzte in ihren Vorträgen ebenfalls eingehen.

Darüber hinaus sollte in einer Patientenverfügung auch die Entscheidung über eine mögliche Organspende geregelt werden. Mitten im Leben fällt es naturgemäß nicht leicht, eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende nach dem Tod zu treffen. Dennoch ist es wichtig, sich zu Lebzeiten mit diesem Thema zu beschäftigen und eine persönliche Entscheidung zu treffen. Dr. med. Marc Gutsche, Chefarzt der Anästhesie und Transplantationsbeauftragter am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen, möchte mit seinem Vortrag dazu anregen, sich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen und eine Entscheidung pro oder contra Organspende zu treffen.

Nach der Veranstaltung können Interessierte den beiden Referenten gerne ihre Fragen stellen.

Die Vorträge zum Thema „Patientenverfügung und Organspende“ finden am Dienstag, 12. März 2024, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken statt. Beginn ist um 19:00 Uhr im Gotischen Rathaus, Marktplatz 1, in Weißenburg.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Förderzentrum geleitet

Klaus Freitag in Herrieden verabschiedet

Landrat Dr. Jürgen Ludwig (links) verabschiedete den langjährigen Leiter der Wolfhard-Schule, Klaus Freitag (Mitte), in den Ruhestand. Gute Wünsche gab es unter anderem von Robert Lenz von der Regierung von Mittelfranken. Foto: Susanne Kernstock

Mit lobenden Worten hat Landrat Dr. Jürgen Ludwig den aktuell dienstältesten Schulleiter an einer Schule des Landkreises Ansbach in den Ruhestand verabschiedet. Klaus Freitag war über 18 Jahre lang Schulleiter des Sonderpädagogischen Förderzentrums Herrieden. In der als „Wolfhard-Schule“ bekannten Einrichtung prägte Freitag entscheidende Weiterentwicklungen wie die Digitalisierung und den Ausbau inklusiver Arbeitsfelder. Für die täglich geleistete Arbeit, jungen Menschen mit erhöhtem Förderbedarf eine Zukunftsperspektive zu bieten, sprach der Landrat Klaus Freitag höchsten Dank und Anerkennung aus. Außerdem lobte er die „stets gute, vertrauensvolle und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte“ Zusammenarbeit.

Mobiler sonderpädagogischer Dienst, mobile sonderpädagogische Hilfe, Kooperationsklassen, Schulen mit dem Schulprofil Inklusion, Ganztagsangebote: Schlaglichtartig nannte Dr. Jürgen Ludwig zahlreiche Neuerungen, denen sich die Wolfhard-Schule im Lauf der Jahre erfolgreich gestellt hat. Aktuell sind der Schule mit 155 Schülern außerdem vier Gruppen von schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) in Herrieden und Feuchtwangen zugeordnet. Mit dem beabsichtigten Ausstieg von Diakoneo aus der Trägerschaft stehe der nächste Umbruch, den man gemeinsam bewältigen werde, bevor, so der Landrat. Auch im Bereich der Digitalisierung gab es starke Entwicklungen, die der Landkreis Ansbach mit Investitionen begleitet hat. „Es wird in diesem Tempo weitergehen“, sagte Dr. Ludwig. Insgesamt investiert der Landkreis Ansbach im Rahmen der Förderprogramme über neun Millionen Euro für die Digitalisierung der Schulen.

Gute Wünsche zum Abschied von Klaus Freitag gab es auch von Robert Lenz von der Regierung von Mittelfranken sowie von Schulamtsdirektorin Karoline Domröse. An der Verabschiedung ihres Kollegen nahmen auch die Leiter einiger anderer Schulen des Landkreises Ansbach teil.

Der passionierte Sportler, Musik- und Theaterfreund Freitag bedankte sich bewegt für die vielen anerkennenden Worte. Nachdem er zuvor seit 1987 als Schulpsychologe und Beratungsrektor jeweils für ein größeres Einzugsgebiet zuständig gewesen war, sei der Wechsel in die Schulleitung für ihn 2005 Neuland gewesen. Es habe ihm dann jedoch schnell große Freude bereitet, nicht wie vorher nur punktuell zu wirken, sondern mitgestalten und mitentwickeln zu können. „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“: Mit diesem Zitat von Konfuzius fasste Klaus Freitag seine Schulleitertätigkeit an der Wolfhard-Schule zusammen. Dank des großen Zusammenhalts in der Schulfamilie seien auch in schwierigen Zeiten und Situationen in der Regel konstruktive Lösungen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen gefunden worden.

Im Namen des Lehrerkollegiums bedankte sich Konrektor Christian Fischer für die Leistungen und das Wirken des scheidenden Schulleiters und nahm Bezug auf das von Landrat Dr. Jürgen Ludwig zu Beginn der Veranstaltung in Erinnerung gebrachte Bild des „Käpt‘n Freitag“, das Regierungsschuldirektorin Margit Weidner bei der Ernennungsfeier im Jahr 2006 gezeichnet hatte. „Du hast über 20 Jahre hinweg als Teamplayer flache Hierarchien und einen stets empathischen und konstruktiven Dialog auf Augenhöhe mit allen Gesprächspartnern gepflegt“, betonte Fischer. Das habe dazu beigetragen, dass „Käpt’n Freitag“ eine zukunftstaugliche Flotte mit intakten Mannschaften in den Schulvorbereitenden Einrichtungen in Feuchtwangen und Herrieden, an der Wolfhard-Schule und an der Schule für Kranke am Bezirksklinikum Ansbach hinterlasse. Mit Blick auf seine musikalische Leidenschaft ging der Kapitän mit dem von der Lehrerband intonierten Klassiker „Route 66“ von Bord.

 

Tablets im Kindergarten?

Fortbildungsprogramm für Kitas, Horte und Schulen

Die Stiftung „Kinder forschen“ bietet zahlreiche thematisch unterschiedliche Fortbildungen an: Forschen mit Luft oder Wasser gehören dabei genauso dazu wie Erlebnisse mit Zahlen oder Technik, Ideen für mehr Nachhaltigkeit und Umweltbildung oder die Erkundung des menschlichen Körpers. Foto: Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen

Mit dem Brückenschlag zwischen Digitalisierung und Erziehung beschäftigt sich das Bündnis für Familie im Landkreis Ansbach mit neuen Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen. Sie richten sich gezielt an Fachkräfte in Kitas, Horten und Schulen. Alle Formate und Termine, die in Kooperation mit der Stiftung „Kinder forschen“ (vormals „Haus der kleinen Forscher“) angeboten werden, sind für pädagogische Fach- und Lehrkräfte im Landkreis Ansbach kostenlos.

Leitmotiv der Angebote ist das gemeinsame Entdecken und Forschen mit Kindern im pädagogischen Alltag. „Kinder haben großes Interesse daran, die Welt zu verstehen und zu erforschen. Darauf bauen die Konzepte der Stiftung „Kinder forschen“ auf. Naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge des Alltags sollen für Kinder erfahr- und begreifbar gemacht werden“, erklärt Klaus Miosga, Vorsitzenderdes Projektteams Familie. Und er ergänzt: „Besonders wichtig ist uns, aktuelle Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen aufzugreifen und Kinder spielerisch an die Themen heranzuführen.“ So widmet sich ein zweiteiliger Fachtag mit Trainerin Margit Hintermeier am Dienstag, 5. März 2024, sowie am Montag, 11. März 2024, dem Thema „digital vernetzte Welt“. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten konkrete Praxisanregungen, wie sie zusammen mit Kindern die Funktionsweise von Internet und Robotern entdecken und erforschen können. Darüber hinaus erhalten sie Impulse zum gemeinsamen Philosophieren mit Kindern über wichtige Fragen, etwa „Warum ist es wichtig mitzubestimmen, wer meine Daten sehen kann?“ und „Was wäre, wenn im Internet alles sichtbar wäre?“.

Das „Blended-Learning-Format“ „Geheimnisvolles Erdreich – die Welt unter unseren Füßen“, bei welchem die Vorteile von Präsenzveranstaltung und E-Learning kombiniert werden sollen, sowie die Hybrid-Veranstaltung „Stadt, Land, Wald – Lebensräume erforschen und mitgestalten“ geben Anregungen, wie Kindern der Schutz natürlicher Ressourcen vermittelt werden kann. Die zweiteilige Fortbildung zum Thema Erdboden findet am Donnerstag, 2. Mai 2024, sowie am Dienstag, 14. Mai 2024, statt. Praxisideen für die pädagogische Arbeit zu Lebensräumen bekommen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Donnerstag, 18. April 2024, und Dienstag, 23. April 2024.

Das Webinar „Mint geht digital – entdecken und forschen mit digitalen Medien“ widmet sich der digitalen Bildung. Das Seminar gibt Tipps, wie digitale Medien in Kitas und Grundschulen sinnhaft und zielgerichtet eingesetzt werden können. Damit soll Kindern aufgezeigt werden, wie digitale Medien verantwortungsvoll genutzt, aber die Verwendung dennoch kritisch reflektiert werden sollte. Die Fortbildung findet am Dienstag, 27. Februar 2024, statt und dient auch zur Vorbereitung auf den bundesweiten MINTmachtag 2024 „Entdecken, Forschen, Freisein“ am Montag, 3. Juni 2024.

Neben den terminierten Schulungen werden ebenfalls kostenlose Inhouse-Schulungen angeboten, die nach Bedarf und individuell auf die jeweilige Kita, Hort oder Schule zugeschnitten werden. „Unser Ziel ist es, die Qualität der Bildung im Landkreis Ansbach kontinuierlich zu verbessern. Durch die kostenlosen Angebote sollen Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher in Kitas sowie Betreuungspersonen in Horten darin gestärkt werden, ihren Bildungsauftrag bestmöglich zu erfüllen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Gelegenheit, ihre pädagogischen Fähigkeiten zu vertiefen und ihre Kenntnisse in relevanten Themenbereichen zu erweitern“, so die beiden Mitarbeiterinnen des Bündnisses für Familie im Landkreis Ansbach, Maria Ultsch und Manuela Seiß.

Das vollständige Fortbildungsprogramm sowie das entsprechende Anmeldeformular sind auf der Internetseite des Bündnisses für Familie im Landkreis Ansbach unter https://www.familienlandkreis.de/Bildung/Stiftung-Kinder-forschen/ zu finden.

Der Landrat wehrt sich

Westphal verteidigt Informationspolitik zum Projekt chance.natur

In den vergangenen Tagen wurde Landrat Manuel Westphal eine schlechte Informationspolitik bezüglich des Projekts chance.natur Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal unterstellt. Das Gegenteil ist dabei allerdings der Fall, denn Landrat Westphal hat in den vergangenen Monaten immer wieder auf eine transparente Diskussion mit den betroffenen Akteursgruppen gedrängt und mehr Informationen eingefordert. Dies wird seitens des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen mit den nachfolgenden Fakten unterlegt. 

Landrat Manuel Westphal hat als Vertreter des Trägers Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen den Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) nach einer ersten rudimentären Vorstellung während einer Trägerversammlung Anfang des Jahres 2023 zum ersten Mal im März 2023 als Dokument zur Freigabe erhalten. Im Zuge der Überprüfung dieses ersten Planungsentwurfs sind dabei umfassende fachliche Defizite und Fehler zu Tage getreten, die in Abstimmung mit Fachbehörden und Fachverbänden in den Folgemonaten erst noch bereinigt werden mussten. In Rücksprache mit den anderen Trägern und dem Projektbüro wurden bis Ende September 2023 der PEPL mehrmals überarbeitet und entsprechende inhaltliche Nachbesserungen vorgenommen. Dabei wurde insbesondere auch der Bayerische Bauernverband eingebunden. Auch hier war es letztlich Landrat Manuel Westphal, der die Herausgabe des PEPL-Entwurfes an die Verbände forderte, was zunächst nicht geschah.

Im Zuge der teilweisen Bereinigung fachlicher Unstimmigkeiten im PEPL offenbarten sich während des vergangenen Jahres im weiteren Verlauf des Abstimmungsprozesses zum Pflege- und Entwicklungsplan eine Reihe von ungelösten Ziel- und Interessenskonflikten durch den PEPL. Insbesondere wurde auch deutlich, dass wichtige Interessensgruppen bei der Erstellung des konkreten Maßnahmenkonzeptes nicht ausreichend involviert wurden. Dies wurde dann auf Druck von Landrat Manuel Westphal in Bezug auf die Landwirte und die Jäger im Sommer 2023 vom Projektbüro mit der Durchführung mehrerer Informationsveranstaltungen zum Teil versucht nachzuholen.

Bedauerlicherweise wurde der PEPL von Seiten des Projektbüros dann aber erst im November 2023 auf der projekteigenen Homepage veröffentlicht und damit den einschlägigen Akteursgruppen an der Basis aus der Landwirtschaft, dem Jagd- und Fischereiwesen sowie der breiten Öffentlichkeit insgesamt zugänglich gemacht.

Mit der Veröffentlichung des PEPL traten bei den maßgeblichen Landnutzern an der Basis (Landwirte, Jäger, Fischer) immer mehr Ziel- und Interessenskonflikte auf. Landrat Westphal hat diese Defizite gegenüber dem Projektbüro und den weiteren beteiligten Projektträgern deutlich angesprochen und konstruktive Vorschläge eingebracht, wie die aufgetretenen Probleme sowie die bestehenden Konflikte noch zielorientiert im Sinne eines Interessensausgleichs angegangen werden können. Nachdem eine externe neutrale Moderation zur Lösung dieser Konflikte, aber auch ein Runder Tisch oder eine Verlängerung der Planungsphase des Projekts von den anderen Trägern und den Fördergebern im vergangenen Jahr abgelehnt wurde, hat Landrat Manuel Westphal den fachübergreifenden Runden Tisch für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit einem neutralen Moderator initiiert, der Anfang Januar stattgefunden hat.

Zu diesem Runden Tisch waren neben dem Projektbüro auch Vertreter der Jagdvereine, Revierpächter, Funktionäre des Bayerischen Bauernverbands, die für das Projekt gewählten Landwirtesprecher des Landkreises, Vertreter der Fischereivereine und der Fischereiverbände, des Landesbunds für Vogelschutz sowie des Landschaftspflegeverbands eingeladen, zudem auch das Wasserwirtschaftsamt Ansbach, das AELF Roth-Weißenburg i. Bay., die betroffenen Bürgermeister aus Treuchtlingen, Markt Berolzheim, Alesheim, Theilenhofen, Gunzenhausen und Muhr am See sowie die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags. Der Runde Tisch fußte also auf einer breiten fachübergreifenden Beteiligung. Die Konflikte, die Jäger, Landwirte und die Fischerei in den Maßnahmen des PEPL sehen, wurden während der Veranstaltung mit den Vertretern des Projektbüros deutlich angesprochen.

Der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Thomas Keller ging in seinem Vortrag zunächst auf möglichen Synergien des Projekts mit wasserwirtschaftlichen Zielsetzungen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts ein. Er betonte aber zugleich, dass die Umsetzung nicht zu Lasten des Lebensraums Altmühl gehen darf. In Zeiten des Klimawandels mit längeren und heißeren Trockenperioden ist ein uferbegleitender Bewuchs als Schattenspender und Lebensraum für Fische und sonstige Wasserbewohner von immenser Bedeutung. Zudem bremsen Gehölze und Hecken den Wasserabfluss und helfen, das Mikroklima zu verbessern.

Dass der Runde Tisch meinungsbildend für alle Beteiligten sein sollte und auf einen Interessensausgleich abzielte, zeigte auch die Vorstellung eines anderen Naturschutzgroßprojekts zwischen Bayern und Thüringen. Ein Vertreter der dortigen Landwirte zeigte während seines Vortrags Möglichkeiten zur Realisierung eines Interessensausgleichs sowie zur Konfliktlösung auf. Dabei wurde aber eben auch deutlich, dass eine weitere Übergangsphase notwendig ist, um die vorhandenen Konflikte zu lösen. Im vorgestellten Naturschutzgroßprojekt wurde eine solche Phase genutzt, um einen Interessensausgleich zu erreichen.

Die Pressemitteilung, die nach dem Runden Tisch seitens des Landratsamtes verschickt wurde und in den vergangenen Tagen ebenfalls kritisiert wurde, sollte darstellen, dass die Veranstaltung die Kritikpunkte der Betroffenen nochmal deutlicher ans Licht gebracht hat. Dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach war es dabei wichtig, dass die o.g. Hinweise aus dem Bereich der Wasserwirtschaft konkret mit aufgenommen werden. Dies erfolgte in Abstimmung mit dem Leiter des Wasserwirtschaftsamtes. Der weitere Fahrplan bis zu den finalen Beratungen und Beschlussfassungen in den Kreisgremien wurde in der Pressemitteilung ebenfalls aufgezeigt.

Bis Ende Januar hatten die betroffenen Verbände nun Zeit, ihre offenen Fragen, Forderungen und Kritikpunkte dem Landrat mitzuteilen, der diese Punkte und Themen zur Klärung und Einarbeitung in mögliche Umsetzungsleitfäden an das Projektbüro weitergegeben hat. Dabei müssen grundlegende Forderungen der Betroffenen berücksichtigt werden, die in der Umsetzungsphase des Projekts bei Planung, Umsetzung und Sicherung von Maßnahmen zur Anwendung kommen sollen, um Konflikte zu vermeiden. Das Vorgehen zeigt letztlich auch, dass der gesamte Prozess auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen weiterhin ergebnisoffen verläuft. Auch den Fraktionsvorsitzenden des Kreistages wurden diese Stellungnahmen zugeleitet, damit sich die Fraktionen eine eigene Meinung zu den Forderungen und letztlich dem Gesamtprojekt bilden können.

Umfassende Information seitens des Landratsamtes

Es wird also deutlich, dass Landrat Manuel Westphal sehr wohl eine transparente Informationspolitik gegenüber den Betroffenen bezüglich des Projekts verfolgt und hier auch viele Nachbesserungen angestrebt hat, die im bisherigen Projektverlauf nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

Im vergangenen Jahr sind die Defizite im bisherigen Prozess immer stärker offenkundig geworden, insbesondere bei der Beteiligung der Akteure an der Basis aus Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, bei der Auswahl der Flächenkulisse für das Projekt sowie bei der Maßnahmenentwicklung. Diese Konflikte sind aus der Sicht von Landrat Westphal nicht ohne Weiteres lösbar, da sich die Kritiker des Projekts nicht leichtfertig mit Beschwichtigungsformeln abspeisen lassen (Bsp.: „Maßnahmenplanung ist nicht flächenscharf bzw. ist noch unverbindlich“; „Detailplanung wird erst in der Projektphase II in Absprache mit den Eigentümern und Flächenbewirtschaftern erfolgen“). „Für mich ist bei dem Projekt absolut von Bedeutung, dass gerade die Nutzer eng mit eingebunden werden und mit dem Projekt insgesamt einverstanden sind. Das habe ich im vergangenen Jahr immer wieder gefordert! Nur mit den Akteuren, die die Maßnahmen später mal begleiten oder umsetzen sollen, kann solch ein Projekt gelingen! Naturschutz ist wichtig, kann aber nur gemeinsam mit den Betroffenen umgesetzt werden“, betont Landrat Manuel Westphal. 

Außerdem ist auch der Vorwurf, die „Gegner“ des Projekts im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen seien im Vergleich zu den Akteursgruppen im Landkreis Ansbach schlichtweg schlecht informiert (worden), anhand der dargelegten Informationspolitik seitens des hiesigen Landkreises in den vergangenen Monaten keineswegs haltbar. Die Betroffenen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wurden im Rahmen der Möglichkeiten durch das Landratsamt insbesondere während des Runden Tisches informiert und hatten die Möglichkeit Stellung zum Projekt zu beziehen.

Auch die Kreistagsmitglieder bekamen fortlaufend Informationen. Im Umweltausschuss des Landkreises stand das Projekt z.B. mit einem Vor-Ort-Termin im Wiesmet im Jahr 2020 oder mit aktuellen Sachstandsberichten zum laufenden Planungsprozess im Mai 2022 sowie im November 2023 auf der Tagesordnung.

Bereits im Juli 2023 wurden die Fraktionsvorsitzenden bei einer Besprechung über die mit dem Projekt verbundenen Probleme und auch über die zwischenzeitlich aufgetretenen Konflikte informiert. Die zugehörigen Präsentationen wurden im Nachgang auch an alle Fraktionsvorsitzenden verschickt, so dass nach Möglichkeit auch Fraktionen, die zu diesem Punkt nicht/nicht mehr anwesend waren, dazu informieren konnten.

Während einer weiteren Fraktionsvorsitzendenbesprechung im November 2023, zu der auch die gewählten Landwirtesprecher aus dem Landkreis eingeladen waren und dazu Stellung nehmen konnten, wurde das Projekt erneut thematisiert sowie Ziel- und Interessenskonflikte mit der Landwirtschaft intensiv diskutiert. Es wurde auch auf den PEPL und dessen Veröffentlichung durch das Projektbüro hingewiesen. Beim Runden Tisch am 11. Januar 2024 waren, wie bereits erwähnt, die Vorsitzenden aller Fraktionen ebenfalls eingeladen und konnten sich einen eigenen Eindruck verschaffen. Bislang wurden auch durch keine Fraktion gegenüber dem Landrat weitere Informationen eingefordert, weswegen nicht nachvollziehbar ist, weshalb man nun eine unzureichende Information bemängelt.

Fleischgenuss und Tierwohl verbinden

Weiderinder – eine Chance für Landwirte und Metzger der Region

Von links: Katja Müller (Naturpark-Rangerin), Andrea Spranger (Naturpark-Geschäftsstelle), Christoph Würflein (Geschäftsführer Naturpark), Dieter Popp (Projekt-Betreuer Weiderind), Johannes Börlein (Altmühltaler Weidefleisch Vermarktungsgesellschaft), Karl Scholler (Büro Natur-Rind), Manuel Westphal (Vorsitzender Naturpark Altmühltal). Foto: Alona Bartenschlager


Das vom Naturpark initiierte und vor einem knappen Jahr gestartete Projekt „Altmühltaler Weiderind“ bietet mit der neuen Premiummarke für Fleisch aus stressfreier Schlachtung und ausschließlicher Weide- und Grünfuttergrundlage ein Maximum an Tierwohl einerseits, aber auch Genussqualität für die Konsumierenden andererseits, stellte Landrat Manuel Westphal als Vorsitzender des Naturpark Altmühltal bei einer Informations-veranstaltung in Eichstätt für interessierte Landwirte und Metzger aus dem gesamten Natur-parkbereich fest.

Mit der seit 2021 EU-weit möglichen Weideschlachtung inmitten ihres gewohnten Lebensraums und ihres Herdenverbunds auf der Weide geschlachtet, wird den Tieren der mit hohem Stress verbundene Lebendtiertransport konsequent erspart. Alleine diese Art der Schlachtung bringt eine höhere Fleischqualität, weil die Tiere vor dem Schlachten nicht unter Hochspannung stehen. Und Johannes Börlein, Landwirt aus Stopfenheim und Vorsitzender der „Altmühltaler Weidefleisch-Vermarktungsgesellschaft“ – die Markennehmerin der vom Naturpark geschützten Marke – sieht darin auch eine Win-Win-Situation für alle. Denn die Gesellschaft will mehrheitlich den Aspekt des Tierwohls beim Fleischgenuss gewährleistet sehen, um weiterhin Fleisch konsumieren zu können. Und für die bäuerlichen Tierhalter, stellt das Schlachten inmitten ihres natürlichen Herdenverbunds eine große Erleichterung dar, weil sie ihren Tieren diese enorme Stressbelastung ersparen können.

Foto: Weidefleischgesellschaft

Christof Würflein, Geschäftsführer des Naturparks Altmühltal sieht in der Weideschlachtung aber auch einen wertvollen Baustein, um bäuerliche Tierhaltung, Weidenutzung und dauer-hafte Sicherung einer ökologisch bedeutsamen Kulturlandschaft zu verknüpfen. Er erinnert auch daran, dass das als Weide genutzte Grünland deutlich mehr Kohlenstoff als alle anderen Landnutzungssysteme speichert. Und mit dieser nachhaltigen Weidehaltung wird der Kohlenstoff als Humus im Boden gebunden und fördert so die Bodenfruchtbarkeit.

Die Weidehaltung trägt daher ganz entscheidend zum Klimaschutz bei und könnte allenfalls – wie vielfach noch kommuniziert – nur dann zum „Klimakiller“ werden, wenn sie nicht auf einer überwiegend grünlandbasierten Futtergrundlage basiert.
Das Projekt „Altmühltaler Weiderind“ ist mit der Weideschlachtung ausschließlich auch nur mit handwerklich arbeitenden Metzgereien in der Region möglich. Es bietet daher zusätzlich eine Chance für die wettbewerbsfähige Grundlage der für den ländlichen Raum wichtigen Handwerks-Verarbeitungsstrukturen.

Um für den Markt noch mehr dieser hochwertigen Lebensmittelangebote liefern zu können, müssen jedoch im Naturpark Altmühltal noch mehr Landwirte als Partner gewonnen werden, die über entsprechende Weideflächen und vorzugsweise über die besonders geeigneten Mutterkuhbestände verfügen. Denn momentan können noch zu wenig Färsen und Ochsen vermarktet werden. Das hängt aber auch damit zusammen, dass dafür – über den Raum von Donauwörth bis Kelheim verteilt – noch einige weitere Metzger benötigt werden, für die das Angebot eines so hochwertigen Produkts aus der unmittelbaren Region eine einzigartige Profilierung und Alleinstellung bietet. Aus diesem Grunde hatte der Naturpark zu dieser Veranstaltung nach Eichstätt eingeladen, um weitere potenziell interessierte Akteure zu einer Mitwirkung zu motivieren.

Der Naturpark Altmühltal ist davon überzeugt, dass mit diesem Projekt sowohl Landwirten wie auch den handwerklichen Metzgereien eine notwendige Planungssicherheit geboten wird und sich darüber auch neue Einkommensoptionen eröffnen. Diese in der aktuellen agrarpolitischen Diskussion häufig erhobene Forderung kann hier sehr konkret geboten werden. Die hierbei einbezogenen Landwirte und Metzger werden damit Teil und Partner eines Projektes, bei dem so öffentlichkeitswirksame Schlagworte wie Tierwohl, Klimaschutz, Landschaftspflege und ein Lebensmittelgenuss aus würdevoll gewachsenen Tieren in das öffentliche Bewusstsein gehoben werden.


DIETER POPP, Regionalberater

Vorlesen ist oft ein Familienritual

Veranstaltung des Koki-Netzwerks frühe Kindheit


Für manche Familie gehört das Vorlesen zu den Familienritualen, bei anderen wird eher selten vorgelesen. Kinder profitieren vom gemeinsamen Lesen auf vielfältige Weise: Vorlesen bedeutet gemeinsam verbrachte Zeit, neue Erfahrungen werden gemacht, neue Worte gelernt, eine fokussierte Stimmung eingeübt. Solche frühen und positiven Erfahrungen mit der Welt der Bücher tragen dazu bei, dass der Lesestart und später das Lesen schwierigerer Texte gut klappen.
Beim Vortrag der Buchhändlerin und Literaturwissenschaftlerin Melena Renner „Vorlesen tut gut und hilft!“ am Donnerstag, 25. Januar 2024, um 19 Uhr in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen geht es noch um einen anderen Aspekt: Kinder profitieren vom Vorlesen auch deshalb, weil mit den Büchern schwierige Themen, Probleme oder Fragen besprochen werden können, wenn Eltern keine schnellen und einfachen Antworten parat haben.
So wird es eine unterhaltsame Mischung aus Buchvorstellungen und Informationen zum Vorlesen geben. Ausgewählt wurden Bücher zu Themen wie Geschwisterstreit, Selbstbewusstsein, Anderssein, Aufklärung, Mut, Liebe und Miteinander, Angst, Trauer und Wut.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Koki-Netzwerks frühe Kindheit und der Eintritt ist frei.
„Vorlesen tut gut und hilft!“ am Donnerstag, 25. Januar 2024 um 19 Uhr in der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen, Luitpoldstraße 13, 91710 Gunzenhausen

Wertvolle Artenvielfalt im Blick

Naturpark Altmühltal schließt erfolgreich Projekt zur Spenderflächenkartierung ab

Mittig der 2. Vorsitzende des Naturpark Altmühltal e. V., Alexander Anetsberger mit Vertreterinnen und Vertretern der Regierung von Mittelfranken sowie der Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände nahezu aller im Naturpark Altmühltal liegenden Landkreise und kreisfreien Städte

Pünktlich zum Nikolaustag fand in der Geschäftsstelle des Naturpark Altmühltal (Südl. Frankenalb) e.V. in Eichstätt die Abschlussveranstaltung des Projekts „Spenderflächenkartierung im Naturpark Altmühltal 2021 bis 2023“ statt. Die entsprechende Gebietskulisse erstreckte sich auf nahezu alle Landkreise des Naturpark Altmühltal, entsprechend zahlreich war die Zahl der Zuhörer: Vertreterinnen und Vertreter der Regierungen von Mittelfranken, Oberbayern und Niederbayern sowie Mitarbeitende der Unteren Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Weißenburg-Gunzenhausen, Roth, Neumarkt, Kelheim und Donau-Ries und der kreisfreien Stadt Ingolstadt.

„Mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Projekt wurde für den Erhalt und die Förderung von artenreichen Glatthaferwiesen im Naturpark Altmühltal ein entscheidender Grundstein gelegt“, so der 2. Vorsitzende des Naturpark Altmühltal e. V., Landrat Alexander Anetsberger bei der Begrüßung in der Kuppel der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame du Sacré Coeur.

Dr. Frank Molder vom Fachbüro Baader Konzept präsentierte die Ergebnisse der Spenderflächenkartierung während der Veranstaltung. Für die eigentliche Begutachtung der Wiesen verblieb den Fachleuten jeweils nur ein kurzes Zeitfenster. „Etwa 4-5 Wochen stehen die artenreichen Wiesen in voller Blüte, bevor dann meist der 1. Schnitt erfolgt“, so der Landschaftsökologe Frank Molder. Er unterstrich die hohe naturschutzfachliche Bedeutung von im Naturraum gewonnenem Saatgut, da so regionale Anpassungen oder Kleinarten mit geringer Verbreitung berücksichtigt werden können.

Im Anschluss daran erläuterte Dr. Johanna Götter von der Regierung von Niederbayern die neu erfolgte Einführung eines Spenderflächenkatasters in das behördenintern genutzte Geodaten-Programm FINView. Dieses ermöglicht die Erfassung und Verwaltung von Spender- und Begrünungsflächen für den Mäh- und Druschgutübertrag.

Um die Praxis der Anlage artenreichen Grünlands mit Übertrag von lokal gewonnenem Mäh- und Druschgut zu verdeutlichen, teilte Veronika Stiglmaier vom Landschaftspflegeverband Kelheim e.V. ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden. „Man lernt aus Erfahrung, vieles gelingt, wenn auch nicht immer alles – aber wichtig ist es, den Anfang zu wagen“, so die versierte Praktikerin.

Michael Sandner vom Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. stellte die geplanten Aktivitäten seines Verbandes vor; er präsentierte das Wieseninitiative-Projekt, ein Ansatz, bei dem es um die praktische Umsetzung des Erhalts und der Förderung gebietstypischer, artenreicher Wiesen geht. „Es ist gut, dass dieses Thema naturparkweit angegangen wird, denn der Naturpark Altmühltal erstreckt sich überwiegend über einen Naturraum, nämlich die Südliche Frankenalb“, so Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal e. V.

Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass der Erhalt und die Förderung von artenreichen Glatthaferwiesen immens wichtig sind, und dass es bereits viele gute Erfahrungen gibt, an die angeknüpft werden kann, sei es bei der Technik des Mähgutübertrags, bei Fördermöglichkeiten oder Details bei der Abrechnung. Da fast alle im Naturpark liegenden Landkreise bei der Veranstaltung vertreten waren, bot sich hierbei die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen und Informationen.

Die gewonnenen Ergebnisse aus der Spenderflächenkartierung im Naturpark Altmühltal werden nun den Unteren Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbänden zu Verfügung gestellt, welche als zentrale Stellen für die weitere Umsetzung des Themas tätig werden können.

Infokasten:

Arten- und blütenreiches Dauergrünland ist nicht nur landesweit, sondern auch im Naturpark Altmühltal quantitativ und qualitativ stark vom Rückgang bedroht. Der Erhalt sowie die Entwicklung und Neuanlage artenreicher Glatthaferwiesen in ihrer regionalen Eigenart und Vielfalt haben daher eine besondere Bedeutung. Bei Begrünungsmaßnahmen mit arten- und naturschutzfachlichem Hintergrund sollte darauf geachtet werden, naturraumtreues Saatgut einzusetzen. Dieses Saatgut kann beispielsweise als Mähgut oder Druschgut von hochwertig ausgestatteten Grünlandflächen innerhalb des jeweiligen Naturraums geerntet und auf andere, neu anzulegende Flächen übertragen werden. Solche geeignete Spenderflächen können nach Kartierung, Einordnung und Bewertung in Spenderflächenkatastern zusammengestellt werden.

Auf dem Siegertreppchen

Gunzenhausen war beim bundesweiten Stadtradeln erfolgreich

Auf dem Bild zu sehen sind Dritter Bürgermeister Friedrich Kolb und STADTRADELN-Projektleiter André Muno (v.l.n.r.). im Kölner Rathaus. Foto: Smilia Dankert.

Stadtradeln und Gunzenhausen, das passt einfach. Regelmäßig findet sich die fahrradaktivste Kommune aus dem Fränkischen Seenland in der Gewinnerliste der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) wieder. In diesem Jahr wurde unser Stadtrat für seine hervorragende Fahrleistung belohnt. In der Gewinnkategorie „Fahrradaktivstes Kommunalparlament 10.000 bis 49.999 Einwohnerinnen und Einwohner“ erreichte das Gremium den 3. Platz.

Bei der offiziellen Preisverleihung im Historischen Rathaus zu Köln nahm Dritter Bürgermeister Friedrich Kolb aus den Händen von STADTRADELN-Projektleiter André Muno die Gewinnerurkunde entgegen. „Das tolle Ergebnis ist Ausdruck der großen Anstrengungen, welche die Stadt zur Förderung des Radverkehrs in Gunzenhausen unternimmt“, betonte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz im Nachgang der Veranstaltung. „Viele Mitglieder des Stadtrats gehen mit gutem Beispiel voran, steigen selbst aufs Rad und animieren damit die Bürgerinnen und Bürger, es ihnen gleichzutun.“
Gunzenhausen ist traditionell fahrradbegeistert und bewegt sich damit am Puls der Zeit. Das Fahrrad ist längst mehr als nur ein Fortbewegungsmittel, es ist ein wichtiges Statement in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Wer mehr über die Radlstadt Gunzenhausen erfahren möchte, der kann sich unter www.gunzenhausen.de/radlstadt-gunzenhausen.html ausführlich informieren.