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Wertvolle Artenvielfalt im Blick

Naturpark Altmühltal schließt erfolgreich Projekt zur Spenderflächenkartierung ab

Mittig der 2. Vorsitzende des Naturpark Altmühltal e. V., Alexander Anetsberger mit Vertreterinnen und Vertretern der Regierung von Mittelfranken sowie der Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände nahezu aller im Naturpark Altmühltal liegenden Landkreise und kreisfreien Städte

Pünktlich zum Nikolaustag fand in der Geschäftsstelle des Naturpark Altmühltal (Südl. Frankenalb) e.V. in Eichstätt die Abschlussveranstaltung des Projekts „Spenderflächenkartierung im Naturpark Altmühltal 2021 bis 2023“ statt. Die entsprechende Gebietskulisse erstreckte sich auf nahezu alle Landkreise des Naturpark Altmühltal, entsprechend zahlreich war die Zahl der Zuhörer: Vertreterinnen und Vertreter der Regierungen von Mittelfranken, Oberbayern und Niederbayern sowie Mitarbeitende der Unteren Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbände der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Weißenburg-Gunzenhausen, Roth, Neumarkt, Kelheim und Donau-Ries und der kreisfreien Stadt Ingolstadt.

„Mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Projekt wurde für den Erhalt und die Förderung von artenreichen Glatthaferwiesen im Naturpark Altmühltal ein entscheidender Grundstein gelegt“, so der 2. Vorsitzende des Naturpark Altmühltal e. V., Landrat Alexander Anetsberger bei der Begrüßung in der Kuppel der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame du Sacré Coeur.

Dr. Frank Molder vom Fachbüro Baader Konzept präsentierte die Ergebnisse der Spenderflächenkartierung während der Veranstaltung. Für die eigentliche Begutachtung der Wiesen verblieb den Fachleuten jeweils nur ein kurzes Zeitfenster. „Etwa 4-5 Wochen stehen die artenreichen Wiesen in voller Blüte, bevor dann meist der 1. Schnitt erfolgt“, so der Landschaftsökologe Frank Molder. Er unterstrich die hohe naturschutzfachliche Bedeutung von im Naturraum gewonnenem Saatgut, da so regionale Anpassungen oder Kleinarten mit geringer Verbreitung berücksichtigt werden können.

Im Anschluss daran erläuterte Dr. Johanna Götter von der Regierung von Niederbayern die neu erfolgte Einführung eines Spenderflächenkatasters in das behördenintern genutzte Geodaten-Programm FINView. Dieses ermöglicht die Erfassung und Verwaltung von Spender- und Begrünungsflächen für den Mäh- und Druschgutübertrag.

Um die Praxis der Anlage artenreichen Grünlands mit Übertrag von lokal gewonnenem Mäh- und Druschgut zu verdeutlichen, teilte Veronika Stiglmaier vom Landschaftspflegeverband Kelheim e.V. ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden. „Man lernt aus Erfahrung, vieles gelingt, wenn auch nicht immer alles – aber wichtig ist es, den Anfang zu wagen“, so die versierte Praktikerin.

Michael Sandner vom Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. stellte die geplanten Aktivitäten seines Verbandes vor; er präsentierte das Wieseninitiative-Projekt, ein Ansatz, bei dem es um die praktische Umsetzung des Erhalts und der Förderung gebietstypischer, artenreicher Wiesen geht. „Es ist gut, dass dieses Thema naturparkweit angegangen wird, denn der Naturpark Altmühltal erstreckt sich überwiegend über einen Naturraum, nämlich die Südliche Frankenalb“, so Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal e. V.

Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass der Erhalt und die Förderung von artenreichen Glatthaferwiesen immens wichtig sind, und dass es bereits viele gute Erfahrungen gibt, an die angeknüpft werden kann, sei es bei der Technik des Mähgutübertrags, bei Fördermöglichkeiten oder Details bei der Abrechnung. Da fast alle im Naturpark liegenden Landkreise bei der Veranstaltung vertreten waren, bot sich hierbei die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen und Informationen.

Die gewonnenen Ergebnisse aus der Spenderflächenkartierung im Naturpark Altmühltal werden nun den Unteren Naturschutzbehörden und Landschaftspflegeverbänden zu Verfügung gestellt, welche als zentrale Stellen für die weitere Umsetzung des Themas tätig werden können.

Infokasten:

Arten- und blütenreiches Dauergrünland ist nicht nur landesweit, sondern auch im Naturpark Altmühltal quantitativ und qualitativ stark vom Rückgang bedroht. Der Erhalt sowie die Entwicklung und Neuanlage artenreicher Glatthaferwiesen in ihrer regionalen Eigenart und Vielfalt haben daher eine besondere Bedeutung. Bei Begrünungsmaßnahmen mit arten- und naturschutzfachlichem Hintergrund sollte darauf geachtet werden, naturraumtreues Saatgut einzusetzen. Dieses Saatgut kann beispielsweise als Mähgut oder Druschgut von hochwertig ausgestatteten Grünlandflächen innerhalb des jeweiligen Naturraums geerntet und auf andere, neu anzulegende Flächen übertragen werden. Solche geeignete Spenderflächen können nach Kartierung, Einordnung und Bewertung in Spenderflächenkatastern zusammengestellt werden.

Blick zurück auf das Festjahr

Jubiläum „1200 Jahre Gunzenhausen“ geht zu Ende

Die Organisatoren des Festjahrs v.l.n.r.: Tourismus-Chef Wolfgang Eckerlein, Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, Pressereferent Manuel Grosser und Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz“)
 


Das Gunzenhäuser Jubiläumsjahr 2023 befindet sich mittlerweile auf der Zielgeraden. In den letzten fast 365 Tagen haben wir große Ereignisse, bewegende Emotionen und tolle Events erleben dürfen. Hier gilt es danke zu sagen, den vielen Bürgerinnen und Bürgern, Freunden aus nah und fern, Institutionen, Unternehmen und Vereinen, die zum Erfolg des Festjahrs beigetragen haben. Wer 1200 Jahre Gunzenhausen miterleben durfte, der war Teil eines historischen Moments. Vor kurzem haben wir im Rahmen eines Pressetermins unser 2023 Revue passieren lassen.
„Unser Jubiläumsjahr wurde mit rund 80 Veranstaltungen und Projekten angemessen gefeiert“, freut sich Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Wir haben uns in dieser Zeit als offene, freundliche und vielseitige Stadt präsentiert. Diese Vielfalt wurde weit über die Grenzen der Region hinaus als sehr positiv wahrgenommen. Gunzenhausen ist nicht nur das Zentrum des Fränkischen Seenlands, sondern spätestens seit 2023 auch lebendiges Kulturzentrum in der Region Altmühlfranken.“
Für Stadtarchivar Werner Mühlhäußer war das Stadtjubiläum etwas ganz Besonderes, kennt er als Historiker doch die Geschichte Gunzenhausens aus dem FF. „Ich betone ja gerne, dass
unsere Stadt deutlich älter ist, als z.B. Ansbach, Nürnberg oder auch München. Dementsprechend haben wir natürlich mehr zu erzählen“, so Werner Mühlhäußer mit einem Augenzwinkern. „Unsere Geschichte liest sich spannend wie ein Krimi, sie steckt voller Höhen und Tiefen. Bedeutende Ereignisse sind in Gunzenhausen passiert, beispielsweise hat der sog. Wilde Markgraf, Karl Wilhelm Friedrich, hier gewirkt und ist später in der Altmühlstadt verstorben. Besonders fasziniert mich die Gunzenhäuser Musikgeschichte, die sich bis heute in größter Vielfalt ausprägt. Daher haben wir im Sommer unter dem Titel „1200 Minuten Musik“ einen Klangmarathon veranstaltet, den 23 heute wirkende Solisten, Chöre, Kapellen oder Bands zu einem unvergesslichen Ereignis gestalteten.“
Tourismus-Chef Wolfgang Eckerlein sind im Jahr 2023 insbesondere Gunzo und sein treuer Begleiter Stupps ans Herz gewachsen. „Die beiden Jubiläumsmaskottchen haben sich schnell zu Sympathieträgern weiterentwickelt, die bei Jung und Alt sehr beliebt sind“, erzählt Wolfgang Eckerlein. „Gunzo wird uns auch über das Jahr hinaus erhalten bleiben und die Werbung für die Stadt Gunzenhausen weiterhin prägen. Gab es ihn ursprünglich nur als Mönch oder Nachtwächter, ist er mittlerweile schon in der Moderne angekommen und fährt beispielsweise E-Bike auf unserem rund 70 Kilometer langen Jubiläumsradweg. Wer weiß, vielleicht tritt er ja irgendwann auch einmal als Goldmacher auf. Dann kann er einen Drachenblutlikör zu sich nehmen, z.B. den, den wir für das Festjahr neu interpretiert haben. Viele wissen: Das Original geht auf Johann Reichardt, den Goldmacher von Gunzenhausen, zurück.“
Das Jubiläumsjahr ist fast vorbei, doch auf eine wichtige Abschlussveranstaltung dürfen sich alle die wollen noch freuen: Am 31. Dezember 2023 treffen wir uns ab 19.30 Uhr an der Wiege der Stadt, der Evangelischen Stadtkirche. Diese wird rundum beleuchtet und mit Bildern verziert. Das Stadtarchiv hat seine Truhen geöffnet und zeigt bisher unveröffentlichtes Material direkt an den Kirchenmauern. Dazu wird es Impressionen aus dem Jubiläumsjahr 2023 zu sehen geben. Ab 22 Uhr findet dann in der Kirche das traditionelle Silvesterkonzert der Kirchengemeinde statt. Zu hören gibt es ein feierliches Bläserensemble und KMD Bernhard Krikkay an der Orgel. Das musikalische Programm bewegt sich von Barock zu Romantik.
Nähere Informationen zum Stadtjubiläum erhalten Sie unter www.1200-gunzenhausen.de.