Tag Archives: Drei

Drei Männer und ein Baby

Theaterunterhaltung mit Aussetzern

Eine Szene aus der Komödie. Für die schauspielerische Leistung gab es viele Applaus. Foto: StGun/Grosser


Coline Serraus französischer Filmklassiker „Drei Männer und ein Baby“ von 1985 ist ein unterhaltsamer Mix aus absurden Einfällen, omnipräsenten Screwball-Humor und sanft platzierten Rollenklischees. Der Streifen ist typisch 80er und aus heutiger Sicht ähnlich proll-plump-charmant wie Vokuhila, Opel Manta und Aerobic in viel zu engen Neonleggings. Damals wurde Humor mit dem Holzhammer serviert und so blicken wir mit morbider Faszination auf diese in Spitzen skurrile Zeit zurück. Allerdings funktionieren die 1980er heute fast nur noch mit Augenzwinkern und ironisch-satirischem Unterton. Der aktuelle Erfolg von Retrotrends und Reminiszenzen, beispielsweise an die alten Hits der Sängerin Kim Wilde, den Rubikwürfel oder die Serie „Stranger Things“ ist eine bewusst-platzierte Rückführung in Zeiten, in denen sich das Leben scheinbar ganz problemlos in „Schwarz“ und „Weiß“ aufteilen ließ. In Zeiten globaler Krisen ein Sehnsuchtsort, allerdings auch ein Trugschluss. Wer das Gesellschaftsbild der 80er unreflektiert in das Heute überträgt, der erntet im Regelfall Kopfschütteln. Ähnlich verhält es sich bei der Bühnenadaption von „Drei Männer und ein Baby“ von Christian Brey. Trotz phantastischem Schauspielensemble bleiben leider eher Fremdschämmomente in Erinnerung. Vor kurzem wurde das Stück in der Gunzenhäuser Stadthalle gezeigt.
Wir durchleben eine Zerreißprobe und begleiten drei Männer beim Stolpern durchs Chauvi-Leben. In diesem Stück sind Frauen nur Fleisch ohne Geist und sollten sich am besten ständig für Arbeit und Vergnügen verfügbar halten. Tauchen Frauen im Stück auf, so sind die Männer immer irgendwelchen schwierigen Situationen ausgesetzt, sei es in der Apotheke beim Windelkauf, bei der Polizeikontrolle oder beim Besuch der diplomierten Erzieherin. Frauen frustrieren die Protagonisten und klar, dass schließlich sogar Männer bessere Mütter sind. Problem: Das titelgebende Findelkind ist auch ein Mädchen, eine buchstäbliche „Milch-Made“ und „Teppich-Ratte“, für die selbst Vater Jacques anfangs nichts als Verachtung übrighat. Selbstverständlich haben die „Drei Männer“ die kleine Marie irgendwann zum Fressen gern, das Stück musste die Geschlechterkurve nehmen und zu einem Happy-End führen. An dieser Stelle ist aber auch längst die mit ihrem Leben überforderte Mutter aufgetaucht und wird das Baby beizeiten (hoffentlich) wieder zu sich holen. Übrigens: Alle Frauenrollen in „Drei Männer und ein Baby“ werden von Tina Rottensteiner gespielt. Es ist eine wahre Freude, dieser begabten Verwandlungskünstlerin bei ihrer Performance zuzusehen.
Natürlich spielen die aus Theater und Fernsehen bekannten Heio von Stetten, Mathias Herrmann und Boris Valentin Jacoby ihre Rollen mit der nötigen Professionalität. Die Windelwechselszene war wunderbare Situationskomik, außerdem bleibt die nächtliche Gesangseinlage als formidabel in Erinnerung und entschädigte für den ein oder anderen thematischen Aussetzer. Dazu ist der nicht zum Chauvi-Trio gehörende Alexander Flache als Gangster, Kommissar oder gar als weibliche Bettgeschichte unterwegs. Seine Rollen verkörpert er witzig, karikiert sich und den Plot. Ein Highlight: Sein Kommissar stolziert mit Schlangenlederstiefel und Hape Kerkeling-Gedächtnisfrisur durch das Bild, eine Hommage an die 80er, die einmal funktioniert.
Die Aufführung war Teil der Gunzenhäuser Theaterspielzeit 2023/2024. Weiter geht es am 2. März 2024 mit dem Musical „Siddhartha“. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Homepage www.gunzenhausen.info.

MANUEL GROSSER

Ausbildungsmesse an drei Orten

Junge Leute können sich umfassend informieren

Am Samstag, 18. November 2023, können sich interessierte Jugendliche und deren Eltern im Rahmen der BAM wieder über das vielfältige Ausbildungsangebot in Altmühlfranken informieren. In diesem Jahr warten zusätzliche Attraktionen in den Außenbereichen sowie ein extra Programm für Abiturientinnen und Abiturienten auf die Besucherinnen und Besucher.
Die Messe findet wie gewohnt an drei Standorten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen statt. In Gunzenhausen wie auch in Treuchtlingen sind die jeweiligen Stadthallen Austragungsorte, in Weißenburg ist die Aula der Mittelschule BAM-Standort.
Ab 9.00 Uhr können die Besucherinnen und Besucher die Messeorte aufsuchen. Bis 15.00 Uhr besteht ausreichend Zeit, alle Standorte zu besuchen. Diese sind ganz praktisch durch kostenlose Pendelbusse miteinander verbunden, die im 30-Minutentakt zwischen den Städten verkehren. Mithilfe der BAM-Broschüre, die pünktlich zur Messe erscheint und an jedem Einlass verteilt wird, können die Jugendlichen nach Ausbildungsberufen oder nach Firmen suchen und sich anhand der Hallenpläne einen guten Überblick verschaffen.
Fast 100 Unternehmen, die allesamt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, präsentieren sich mit ihren Ausbildungsmöglichkeiten und dualen Studiengängen. „Das Interesse seitens der Unternehmen an der BAM ist sehr groß. Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr insgesamt elf neue Betriebe aus unterschiedlichen Branchen als Aussteller dazu gewinnen konnten“, so Landrat Manuel Westphal.
Im Außenbereich der Treuchtlinger Stadthalle bietet der 18 Meter lange Info-Truck für Metall- und Elektroberufe interaktive Informationsmöglichkeiten. Auch in den Außenbereichen der Standorte Gunzenhausen und Weißenburg werden einzelne Unternehmen verschiedene, spannende Aktionen anbieten.
Ein weiteres Highlight bildet in Treuchtlingen ein extra Programm für Abiturientinnen und Abiturienten. In einzelnen Vortragsrunden von jeweils 30 Minuten stellen regionale Hochschulen sich und ihre Angebote zum Thema „Duales Studium“ vor. Mit dabei sind die Hochschule für angewandtes Management Treuchtlingen, die Hochschule Ansbach mit dem Studienzentrum Weißenburg, die Fachakademie für Sozialpädagogik Hensoltshöhe sowie die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die Technische Hochschule Nürnberg. Auch die Abiturientenberatung der Arbeitsagentur ist mit vor Ort.
Neben der BAM haben Schülerinnen und Schüler über die digitale Berufsorientierungsplattform „Meine Zukunft altmühlfranken“ eine weitere Möglichkeit, sich ganzjährig über verschiedene Ausbildungsberufe zu informieren. Außer Ausbildungsstellen werden dort auch Praktikumsplätze von verschiedensten Arbeitgebern im Landkreis angeboten.
Zahlreiche Informationen zur diesjährigen BAM sowie zur ganzjährigen digitalen Berufsorientierungsplattform im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es online unter http://bam.altmuehlfranken.de.