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Asyldebatte: Probleme nicht verschleiern, sondern offen diskutieren!

Von Werner Falk, FDP-Stadtrat in Gunzenhausen

Für die Pegida-Schreihälse ist alles klar, aber die besonnenen Bürger in unserem Land wissen, dass die Probleme, die mit der massenhaften Zuwanderung nach Deutschland bestehen und zunehmen, nur zufriedenstellend gelöst werden können, wenn Europa an einem Strang zieht. Aber danach sieht es in der aktuellen Debatte nicht aus. Wie können die Verweigerer unter den europäischen Staaten an die Kandare genommen werden? Schließlich geht es um eine gerechte Lösung, eine nach dem Geist der europäischen Verträge. Können den Staaten, die sich nicht an der Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen beteiligen, finanzielle Konsequenzen angedroht werden, ein Stopp von EU-Fördergeldern? Das wird rechtlich und auch politisch nicht einfach sein. Aber es muss ja wohl Instrumente geben, um die Staaten zu disziplinieren. Die Ultima ratio wäre: Ausschluss aus der EU bei nachhaltigem Verstoß gegen die Grundsätze der Union. Ich denke, es wäre nicht schlecht, ein solches Szenario einmal darzustellen, damit die Öffentlichkeit in Ungarn, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland (die Liste ist sicher nicht ganz vollständig) erfährt, wie ihr Leben aussieht, wenn sie ohne EU leben müssen. Ich denke, sie können nicht allein bestehen. „Mehr nationale Souveränität = weniger europäisches Geld!“ So muss sich das separatistische Gedankenspiel auswirken, denn verstanden wird nicht die Sprache der Humanität, sondern nur die des Geldes.
Kein Flüchtling, der dem Elend in Syrien und dem Irak entkommen kann, wird sich in ein Erdloch in der Slowakei, in Rumänien oder Bulgarien verkriechen wollen. Es ist doch verständlich, dass der Drang in die hochentwickelten Industrieländer stärker ist. Ich frage mich, was würde wohl passieren, wenn von heute auf morgen 20000 Flüchtlinge an der Schweizer Grenze stünden? Das neutrale Land, das es sich vielfach sehr leicht macht, könnte sich ein Drama nicht leisten. Oder doch?
Die Verteilung der Flüchtlinge muss aber auch in Deutschland gerecht erfolgen. Auch hier ist die unterschiedliche Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen. Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sind nun einmal potenter als Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Sachsen-Anhalt.
Ich sorge mich mit vielen anderen besonnenen Leuten im Land um das politische Klima in Deutschland. Die Flut der Asylbewerber und die gewalttätigen Formen ihrer Diskriminierung lassen einen Rechtsruck erwarten. In Ungarn, Frankreich und Polen, auch in Holland sind die rechtspopulistischen Kräfte gestärkt aus den Wahlen hervorgegangen. Ich bin überzeugt, dass Deutschland viele Menschen aufnehmen kann, die einem Bürgerkrieg entfliehen. Etliche werden wieder in ihre Heimat zurückkehren, wenn dort wieder ordentliche Verhältnisse herrschen. In Deutschland können wir nur einen Teil der Flüchtlinge integrieren. Einen festen Arbeitsplatz werden auch nur die wenigsten Menschen bekommen, die anderen vergrößern unseren Bevölkerungsanteil, der von Sozialhilfe lebt. Können unsere Sozialsysteme das aushalten? Das fragen sich die Menschen zurecht. Wenn die Zahl derer immer weiter anschwillt, die Sozialleistungen erhalten, aber keinen Beitrag für die Solidaritätskassen leisten, dann wird die Finanzierung dieses Sozialstaats problematisch. Protest auf breiter Front wird es wohl erst geben, wenn die deutschen Steuerzahler finanziell stärker belastet werden und womöglich der Kampf um die Arbeitsplätze beginnt, wenn die Konjunktur nachlässt.
Die Lösung kann nur darin bestehen, dass die leistungsfähigen europäischen Länder zusammenstehen und die Aufnahme der Asylbewerber gemeinsam bewältigen. So wird die Last für jeden Staat erträglich. Eine Mauer oder einen Zaun um Deutschland zu ziehen, das kommt wohl vor angesichts unserer Geschichte und 25 Jahre nach der Überwindung der Teilung nicht infrage. Jeder, der den Zuzug regeln will, muss sagen, wie er sich das konkret vorstellt. Eine Erklärung der Regierung mit Nennung einer Obergrenze wird nicht ausreichen, um die Flüchtlinge fernzuhalten.
Kommt es aber zu einer wahren „Völkerwanderung“ von Wirtschaftsflüchtlingen aus Afrika und anderen Regionen der Welt nach Europa, wie sie der frühere Bundesminister Carl-Dieter Spranger in den neunziger Jahren für den Fall vorhergesagt hat, dass die Not dort nicht zu lindern ist, dann bekommt die Zuwanderung eine ganz neue Quantität.
Ich finde, es sollte endlich Schluss sein mit dem Populismus, den die CSU und ihr Parteivorsitzender jede Woche aufs neue auftischen. Die Partei ist in der Regierungsverantwortung. Konsequenterweise müsste die CSU die Regierung verlassen, wenn sie es ernst meint mit ihren Forderungen. Eigentlich hat sie nur Angst, die rechte Flanke des politischen Spektrums freizugeben und Stimmen an die AfD und andere zu verlieren, die sich am rechten Rand tummeln. Das Strauß-Vermächtnis, dass rechts von der CSU keine etablierte Partei geben darf, gilt noch immer und treibt  Seehofer und die Seinen um.

Die Vorgänge in der Silvesternacht in Köln führen uns vor Augen, welche Probleme auf uns zukommen, wenn die verschiedenen kulturellen Wertvorstellungen aufeinanderprallen. Meines Erachtens darf sich der Rechtsstaat den Kriminellen gegenüber nicht als Schwächling präsentieren, über den sich die Täter auch noch lustig machen. Wer das Gastrecht in unserem Land schon wenige Wochen oder Monate nach seiner Ankunft missachtet und grob verletzt, also straffällig wird, der verdient es nicht, hier leben zu dürfen und sollte daher umgehend abgeschoben werden. Unser deutschen Mitbürger erwarten Entschlossenheit im Handeln der Regierung und der nachgeordneten Behörden. Der soziale Friede in unserem Land ist ein zu wichtiges Gut, als dass er von Leuten gefährdet werden darf, die es nicht gut meinen mit ihrer neuen Heimat. Wer hier zu Gast ist, der muss sich in deutsche Gesetzmäßigkeiten fügen. Das ist ein unumstößlicher Grundsatz.

„Essen wie bei Muttern“

Traditionelle Küche kehrt zurück nach Altmühlfranken

Mit dem neuen Jahr 2016 starten auch die kulinarischen Aktionswochen Altmühlfrankens in eine neue Runde. Den Auftakt macht die Aktion „Essen wie bei Muttern – traditionelle Küche aus Altmühlfranken“ vom 15. bis 24. Januar.
„Essen bei Muttern“ – damit verbinden wir immer Heimat, Geborgenheit und Gemütlichkeit. Und natürlich schmeckt‘s bei Muttern immer am besten! An ihrer Kochkunst wissen wir einiges zu schätzen. Traditionelle fränkische Gerichte deren Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben und stets weiter verbessert wurden, haben sich zu kulinarischen Höhepunkten für Zunge und Gaumen entwickelt. Diese „Hausmannskost“, wie man gerne sagt, überzeugt durch ihre Einfachheit. Nicht immer sind exotische Zutaten oder komplizierte Techniken notwendig, um eine ausgezeichnete Mahlzeit zu kreieren. Viele Rezepte orientieren sich an regionalen Saisonprodukten. Die Generationen unserer Mütter und Großmütter verwendeten zum Kochen das, was die Felder gerade hergaben.Woche
Wenn wir heute an regionale kulinarische „Klassiker“ denken wie Krautwickel, Sauerbraten, Reiberdatschi, Schobberli, Tellersülze oder Bratapfel kommen bei vielen Erinnerungen an die Kindheit auf, als man Mutter oder Großmutter voller Vorfreude auf das Lieblingsessen beim Gemüse schneiden oder Kartoffeln putzen geholfen hat. Ein Stück dieses Gefühls, der Heimat, der Geborgenheit und der Gemütlichkeit wollen wir mit den kulinarischen Aktionswochen zurückholen. Genießen Sie in den acht teilnehmenden Gaststätten die Gerichte, die seit Generationen schmecken und lassen Sie sich gleichzeitig von den raffinierten Ideen und originellen Interpretationen der traditionellen Rezepte überraschen. 43 Gerichte zum Thema „Essen wie bei Muttern – traditionelle Küche aus Altmühlfranken“ warten auf den Speisekarten der teilnehmenden Gastronomiebetriebe auf Verkostung und Wiederentdeckung.

Neu – das „Genießer-Heftla“

Neu bei den kulinarischen Aktionswochen 2016 ist das „Genießer-Heftla“. In diesem scheckkartengroßen „Heftla“ kann man sich Besuch und Genuss eines Aktionsgerichtes im jeweiligen Gastronomiebetrieb mit einem Stempel bestätigen lassen. Gleichzeitig kann der Gast angeben, wie Ihm die Aktion „gemundet“ hat. In den Kategorien „Atmosphäre“, „Qualität & Geschmack“ sowie „Service“ kann man über die Vergabe von Schulnoten seine Meinung äußern. Und dieses „kulinarische Engagement“ wird auch belohnt: denn nach der letzten kulinarischen Aktion 2016 schickt man das Genießer-Heftla an die Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Sind dort mindestens 3 Stempel von teilnehmenden Gastronomiebetrieben zu finden, nimmt man an der Verlosung attraktiver Preise teil. Diese reichen von Essensgutscheinen bis zu einer Übernachtung für 2 Personen inklusive Regionalmenü in Altmühlfranken. Das Genießer-Heftla ist bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken und in allen teilnehmenden Gastronomiebetrieben erhältlich.
Weitere Informationen zur Aktionswoche sowie eine Auflistung der beteiligten Betriebe und aller angebotenen Gerichte finden sich im aktuellen Aktionsflyer „Essen wie bei Muttern – traditionelle Küche aus Altmühlfranken“ und unter www.altmuehlfranken.de/essen-wie-bei-muttern.

Teilnehmende Betriebe

GASTHAUS „ZUM HIRSCHEN“ – www.zumhirschen-muhr.de
Ansbacher Straße 4, 91735 Muhr a. See, Tel. 09831 3940
• Fränkische Kartoffelsuppe
• Krustenbraten an Dunkelbiersoße mit Klöße und bayrisch Kraut
• Leber mit Apfelringen an Stopfer und Salat
• Tellersülze vom Schweinskopf mit Bratkartoffeln
• Schobberli (Kartoffelnudeln) mit Apfelmus
• Bratapfel mit Vanilleeis
LANDGASTHAUS „JÄGERHOF“ – www.jaegerhof-absberg.de
Deutschordenstraße 4, 91720 Absberg, Tel. 09175 865
• Rinderbrühe mit hausgemachten Griesnockerln
• Fränkischer Kartoffeleintopf mit gebratenen Speckstreifen in der
Terrine serviert
• Geschmorte Rinderroulade mit Rosenkohl und Semmelkloß
• Fränkische Krautwickel mit Specksoße und Kartoffel-Pastinakenstopfer
• Hausgemachte Zwetschgenknödel mit Bröselbutter und Vanillesoße
PARKHOTEL ALTMÜHLTAL – www.aktiv-parkhotel.de
Zum Schießwasen 15, 91710 Gunzenhausen, Tel. 09831 5040
• Fränkische Kartoffelsuppe
• Rinderroulade mit Kartoffelpüree und glasierten Karotten
• Fleischküchle mit Kartoffel-Endiviensalat
LANDGASTHOF „ZUM SCHNAPSBRENNER“–
www.schnapsbrennerei.com
Dorfstraße 67, 91174 Spalt-Großweingarten, Tel. 09175 79780
• Fränkische Bratwurstsuppe
• Geröstete Grießsuppe
• Krustenbraten mit fränkischen Mehlknödeln, dazu Krautsalat mit Speck
• Sauerbraten vom fränkischen Weiderind mit Lebkuchensoße, dazu
Bandnudeln mit Semmelbrösel und Salat der Saison
• Krautwickerl mit Kartoffelstampf, braunen Zwiebeln und Gemüsegarnitur
• Paniertes Schweinekotelett mit Kartoffel-Gurkensalat
• Apfelstrudel mit Vanillesoße
• Reisbrei mit Apfelmus und Zimt-Zucker
GASTHOF „ZUM GOLDENEN LAMM“ –
www.gasthof-zum-goldenen-lamm.de
Marktstraße 16, 91757 Treuchtlingen-Wettelsheim, Tel. 09142 9689-0
• Apfelspalten im Schinkenmantel gebraten auf winterlichen Blattsalaten
mit Preiselbeer-Dressing und Baguette
• Geschmorte Rinderroulade „Hausfrauen Art“ mit Speck, Zwiebel und
Gurke gefüllt auf Senfrahmsoße, dazu hausgemachte Eierspätzle
• Krautwickel auf Kümmelsoße mit Kräuterkartoffeln und gemischtem Salat
• Gesurte Schweinebäckchen auf Spitzkohl und gebratenem Brezenknödel
• Hausgemachte Reiberdatschi mit Apfelmus oder Preiselbeerschmand
HOTEL-GASTHOF SAMMETH-BRÄU –
www.sammeth-braeu.de
Marktplatz 1, 91746 Weidenbach, Tel. 09826 6240 0
• Fränkische Hochzeitssuppe
• Rinderroulade mit Semmelklößen und Blaukraut
• Hausgemachte Sülze mit Bratkartoffeln
• Fränk. Krustenschäufele mit Klößen und Salatteller
• Weincreme vom fränkischen Riesling
Essen wie bei Muttern – traditionelle Küche
aus Altmühlfranken
Kulinarische Aktionswoche
15. bis 24. Januar 2016
GASTHOF „ZUM GÜLDENEN RITTER“ –
www.zum-gueldenen-ritter.de
Burggasse 1, 91757 Schambach, Tel. 09142 9689-0
• Fränkische Kartoffelsuppe mit Würstchen
• Rahmspinat mit Spiegelei und Salzkartoffeln
• Rinderroulade „Hausfrauenart“, roher Kloß und Apfelblaukraut
• Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelstampfer
• Karthäuser Klöße mit Vanillesoße

BRANDENBURGER HOF –
www.brandenburger-hof-weissenburg.de
Niederhofener Straße 18, 91781 Weißenburg, Tel. 09141 974100
• Kartoffelsuppe
• Krautwickel mit Stopfer
• Gulasch mit Salzkartoffeln
• Baunzer mit Apfelmus
• Blutwurstgröstl
• Apfelschmarrn mit Zimtzucker

Auch 2016: Beratung durch die Aktivsenioren

Hilfe für Existenzgründer, Betriebe und Dienstleitungsunternehmen

Auch im neuen Jahr werden interessierten Bürgern die bereits etablierten Beratungstermine mit den Aktivsenioren angeboten. In einem Zeitraum von rund einer Stunde können somit auch im Jahr 2016 unternehmerische Themen mit ausgewiesenen Experten diskutiert und besprochen werden. Das rege Interesse an den Einzelberatungen im vergangenen Jahr zeigt deutlich auf, dass dieses Angebot durchaus von hohem Nutzen ist. Die Sprechtage mit den Aktivsenioren finden monatlich am Landratsamt statt, wobei jeweils der dritte Mittwoch des Monats terminiert ist.
Die Beratungsthemen gehen „querbeet“ durch das unternehmerische Leben: Unternehmensplanung und Gründungskonzept, Übergabe- und Beteiligungsfragen, Finanzplanung und Finanzierung, aber auch Vertriebs-, Kalkulations-, Produktions- und Organisationsfragen, Angelegenheiten des Personalwesens, des Rechnungswesens und natürlich auch des Controlling. Dabei arbeiten die Aktivsenioren freiwillig, ehrenamtlich und honorarfrei.
Bei den Aktivsenioren handelt es sich um versierte Fachleute, die nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben ihre Berufs- und Lebenserfahrungen durch umfassende Beratungen an Existenzgründer und heimische Unternehmen weitergeben. Sie unterstützen klein- und mittelständische Unternehmen, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe bei unterschiedlichsten Problemstellungen.
Der erste Beratungstermin der Aktivsenioren im Jahr 2016 im Landkreis Weißenburg – Gunzenhausen findet statt am: Mittwoch, 20. Januar 2016 von 14 bis 16 Uhr am Landratsamt Weißenburg–Gunzenhausen, Bahnhofstraße 2, 91781 Weißenburg, Besprechungsraum A 1.24 (1. Stock)
Telefonische Anmeldung unbedingt erforderlich unter Tel.-Nr. 09141/902-244
Der Beraterverbund der Aktivsenioren umfasst in Bayern über 350 Fachleute. Die Mitglieder, alle ehemals selbständige Unternehmer oder leitende Angestellte, verfügen über fundiertes Knowhow, vielfältige Verbindungen und umfassende Erfahrungen. Das Netzwerk besteht seit 1984 als eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: Aktivsenioren Bayern e.V., Barbara Wittenbreder, Max-Reger-Straße 84, 90571 Schwaig, Tel.: 0911/50 56 51, E-Mail: barbara.wittenbreder@aktivsenioren.de und bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken, Tel. 09141/902-244

Anni Kratz war eine Wirtin aus Leidenschaft

91-jährig ist die frühere Inhaberin des „Alten Rathauses“ gestorben

Sie war eine gastronomische Institution in der Stadt: Anni Kratz führte das traditionsreiche Gasthaus „Altes Rathaus“ in Gunzenhausen über viele Jahrzehnte mit großer Leidenschaft.
Ihr Haus ist zum Inbegriff für fränkische Gastlichkeit geworden, und das obgleich Anni Kratz gar keine Fränkin war. Sie stammte aus Litauen und kam wie viele Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach dem Krieg in das Frankenland. Unterwurmbach Kratzwar ihre erste Station. Sie lernte den Gastwirt Willy Luger kennen, der frühzeitig verstarb. Ganz auf sich allein gestellt führte sie das Traditionsgasthaus weiter. Zu ihren Stammgästen zählten viele Angehörigen von Flüchtlingsfamilien, denen sie mit Sympathie und Hilfsbereitschaft begegnete. Die Landsleute aus Tachau (Sudetenland) fühlten sich bei ihr besonders wohl.
Wer sie im Alltag kennenlernen durfte, der war von ihrer Persönlichkeit angetan. „No nix narrisch!“ war ihre Standard-Redensart, mit der sie den besonders eiligen Gästen begegnete. Zu ihren Stammgästen hatte sie ein herzliches Verhältnis, wenngleich sie denen schon einmal mit einem harschen Wort begegnete, wenn sie glaubten ihre Anweisungen ignorieren zu können. Sonderwünsche (für sie waren es „Mäschli“) waren bei ihr schwer durchzusetzen, vor allem dann nicht, wenn ihr der Gast vorher „nervig“ aufgefallen war. „Eine stellt sich in der Pfanne!“ begegnete sie dem Wunsch nach nur einer Bratwurst mit Kraut. Zwei mussten schon auf den Teller, damit sich ihr Aufwand in der Küche lohnte. Alle schätzten aber die gemütliche Atmosphäre bei ihr, ihre vorzüglichen Bratwürste und natürlich ihren legendären Sauerbraten.
Der Verfasser hat sie 1969 kennengelernt und ist ihr und dem „Alten Rathaus“ bis heute treu geblieben – mithin 46 Jahre. Für ihn ist der wöchentliche Montags-Stammtisch ein „Pflichtprogramm“. Die Sympathien, die Anni galten, haben sich auf ihre Tochter Erika übertragen, die 1989 das Geschäft übernahm und es bis heute führt. Etliche Stammtische haben seit Jahrzehnten im „Alten Rathaus“ ihre Heimstatt, darunter die Stammtischgesellschaft „Amicitia“.

Anni Kratz in ihrer Wirtschaft in den 60er Jahren.

Anni Kratz in ihrer Wirtschaft in den 60er Jahren.

In den letzten vier Jahren war Anni Kratz nach einem Sturz und einigen Operationen gesundheitlich nicht mehr in der Lage, im Alltag zu bestehen. Sie bedurfte der Pflege durch ihre Tochter, zuletzt war sie auf der Pflegestation des Burkhard-von-Seckendorff-Heims. Dort durfte sie in den letzten Dezembertagen die Nachricht von der Geburt ihrer Urenkelin Clara vernehmen.                 Werner Falk

Dreikönigslauf in Unterwurmbach

Benefizlauf mit Nordic Walking

Am Mittwoch, 6. Januar, um  13.30 Uhr startet am Sportplatz in Unterwurmbach der Dreikönigslauf des SV Unterwurmbach, der als Benefizlauf deklariert ist.
Jeder  kann mitmachen, es gibt  keine Altersbegrenzung, keine Zeitnahme, keine Anmeldung, keine Startgebühr, aber freiwillige Spenden erwünscht für die die DKMS („Wir bekämpfen Blutkrebs“) und die „Speis“ in Gunzenhausen. Die Spenden gehen zu gleichen Teilen an  diese Einrichtungen.
Um 13.15 Uhr ist die Begrüßung der Teilnehmer  durch unseren Schirmherrn und Bürgermeister Karl Heinz Fitz.
Die Strecken sind  8,7 km und 11 km für Läufer sowie und 5,6 km oder 8,7 km für Nordic Walking. Duschen und Bewirtung mit Kaffee und Kuchen im Sportheim. Die Teilnahme erfolgt freiwillig und auf eigene Gefahr. Eine Haftung gleich welcher Art wird nicht übernommen. Bei Schnee oder Eis sind die Strecken geräumt. Das Sportheim ist ab 12.15 Uhr geöffnet.
Aus Sicherheitsgründen bitten wir das Mitführen von Hunden, auch an der Leine zu unterlassen.
Die Spendenübergabe ist gegen 15.30 Uhr.

Weitere Infos bei: Thomas Kratz (0170-7915282) oder www.altmuehlseelauf.de und per Mail an: tkratz@sv-unterwurmbach.de

Die Stadt ist auf einem guten Weg, die FDP auch?

Betrachtung zum Jahresanfang von Stadtrat Werner Falk

Zwei Dinge treiben mich am Jahresanfang 2016 um: Das Wohl der Stadt und die Zukunft der FDP.

Nach den sechs Jahren der Stagnation in der Vorgängerära (2008-2014) ist für alle Menschen in der Stadt spürbar Dynamik in die Stadtpolitik gekommen. Was in den ersten 20 Monaten der Ära Fitz auf den Weg gebracht wurde, das ist enorm und zeugt von einem temporeichen Start. Der Entscheidungsstau war natürlich groß, aber ein so toller Einstieg des neuen Bürgermeisters war nicht selbstverständlich. Ihm ist es gelungen, die Stadt nach außen hin gut zu „verkaufen“ und die politischen Kräfte, also den Stadtrat, zusammenzuführen. In den letzten  Monaten hat der Stadtrat seine Werner Weihnachten-007gemeinsame Entschlusskraft präsentiert, die Fraktionen haben verzichtet, ihr eigenes Süppchen (auch in emotionaler Ausprägung) zu kochen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl beeinflusst hat die Klausur des Stadtrats zu Beginn der Amtszeit. Ende 2016 wird es eine Neuauflage quasi als Zwischenbilanz geben.
Die Weichen für die bauliche Entwicklung sind gestellt mit dem Verkauf geeigneter Flächen an private Investoren: das BGU-Gelände in der Weißenburgerstraße soll von der Immobilienfirma Pröschl bebaut werden, das benachbarte Grundstück Rettlinger hat die Firma Bosch („Planen und Bauen“) übernommen, ferner das Grundstück in der Osianderstraße (hinter dem Hotel „Post“). Daneben geht die Komplettierung des Baugebiets am Reutberg II weiter. Zeitweise waren im letzten Jahr 17 Baustellen zu registrieren. Der Stadtrat hat den Weg freigemacht für die Bebauung an der Frankenmutherstraße (bisher Spielplatz) und er hat die planerischen Grundlagen für ein neues Baugebiet in Frickenfeldern (Eisenreich, 58 Bauplätze) geschaffen.
Auch dazu gibt es Konsens in der Stadt: Gunzenhausen kann sich der Bewältigung der Flüchtlingsproblematik nicht entziehen und hat deshalb ein Gelände in der Industriestraße zur Verfügung gestellt, damit dort eine Erstaufnahmestation realisiert werden kann. Sie soll im Februar in Betrieb gehen.
Ein ganz neues Kapitel kann aufgeschlagen werden, wenn es gelingt, das Landesamt für Schule im Zuge des Ämterausgleichs nach Gunzenhausen zu bringen. Es gibt sehr positive Hinweise. Dann kann die Bahnhofstraße mitsamt dem Haus „Silo“ neu verplant werden.
Die Investitionen bis 2019 werden sich auf rund 37 Millionen Euro belaufen, 8,4 Millionen Euro allein 2016. Das ist eine Menge „Holz“. Die größten Brocken: die Sanierung der Stephani-Schulturnhalle (drei Millionen), die Sanierung der Stadthalle (15 Millionen) und auch die Neugestaltung der Altmühlaue als ein Projekt des Hochwasserschutzes. Die derzeit günstigen Zinssätze für kommunale Darlehen von 0,5 Prozent sind zu nützen, aber natürlich muss auch die Verschuldung im Auge behalten werden.
Die Eisbahn ist im Stadtrat und auch in der Bürgerschaft eigentlich nicht umstritten. Sie macht die Stadt auch in den Winterwochen attraktiv. Das Wintersportangebot spricht sich immer stärker in der Nachbarschaft herum. Wir sollten es auch in den nächsten Jahren beibehalten, wenn das Engagement finanziell vertretbar ist. Die Eisbahn ist nur ein Mosaikstein für ein gutes Image von Gunzenhausen, andere Projekte kommen dazu (beispielsweise die samstäglichen Marktplatzkonzerte).
Wir müssen unablässig daran arbeiten, Gunzenhausen als das natürliche Zentrum im Fränkischen Seenland zu positionieren. Ich wiederhole mich gern: Gunzenhausen hat ein Alleinstellungsmerkmal, denn in ganz Nordbayern, Nordwürttemberg und Nordbaden gibt es keine Stadt „am See“, die so reich ist an attraktiven touristischen Einrichtungen.
Einen Vergleich mit dem Eiskunstlauf mache ich gern: Der Stadtrat und der Bürgermeister haben 2014 und 2015 eine ordentliche „Pflicht“ und eine noch viel schönere „Kür“ gezeigt. Das soll 2016 so weitergehen.

Zur Zukunft der FDP

Die jüngsten Meinungsumfragen zeigen einen Trend auf, aber sie können kein Ersatz sein für „angewandte Politik“. Wir wollen uns Bundespolitik positionieren als konsequente Freiheitspartei, denn die individuelle Freiheit ist heute (in den Zeiten von mehr Überwachung des Bürgers aus vorgeschobenen Sicherheitsgründen) stärker gefährdet als früher. Für den Schutz der individuellen Freiheitsrechte des Bürger muss unverwechselbar die FDP stehen. Wenn sie diese Manifestierung in das öffentliche Bewusstsein rücken kann, dann hat sie 2017 eine Chance, um zurückzukommen. Wenn das allerdings nicht gelingt, dann steht es existenziell ganz schlecht um den organisierten Liberalismus in Deutschland. Ich denke, es gibt im Land noch genügend Menschen, die eine eigene Meinung haben und sich nicht manipulieren lassen. Sie können der Bodensatz sein für eine liberale Partei von fünf Prozent und mehr.

Wolfgang Rathsam mit 102 Jahren gestorben

Er war Ehrenmitglied des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen

Mit Trauer nehmen wir Kenntnis vom Ableben unseres Ehrenmitglieds Wolfgang Rathsam im Alter von 102 Jahren. Wir werden ihm am Mittwoch, 30. Dezember, um 13.30 Uhr auf dem Neuen Friedhof in Gunzenhausen auf seinem letzten Weg begleiten.Rathsa, 006

Der gebürtige Wettelsheimer war von 1935 bis 1975 am Finanzamt Gunzenhausen tätig. Neben seiner beruflichen Tätigkeit fand er aber in der Nachfolge des Reichslimeskommissars Dr. Heinrich Eidam seine Erfüllung in der ehrenamtlichen Forschertätigkeit. Die römische Geschichte unserer Region hat ihn stets beschäftigt. In Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalschutz hat er etliche Grabungen durchgeführt und Bodenfunde ausfindig gemacht, beispielsweise den römischen Inschriftenstein in Gnotzheim aus dem Jahr 144 n.Chr. und das Mithras-Heiligtum in Wachstein. Seine Erkenntnisse hat er nicht für sich behalten, sondern sie einer breiten Öffentlichkeit mit Beiträgen im „Altmühl-Boten“, dem „Heimat-Boten“ und in „Alt-Gunzenhausen“, der Publikation des Vereins für Heimatkunde, zugänglich gemacht. Wegen seiner Forschungen zur Vorgeschichte und Römerzeit hat er sich bleibende Verdienste um die Stadt erworben. Zudem hat er im Schrenk-Verlag des Buch „Die Römer im Gunzenhäuser Land“ veröffentlicht. Seine Sammlung von einigen hundert Bodenfunden hat er frühzeitig der Stadt übergeben, die sie im Museum für Vorgeschichte präsentiert. Es bereitete ihm stets viel Vergnügen, junge Menschen an die römischen Stätten zu führen und sie für die Geschichtsforschung zu gewinnen.

Wolfgang Rathsam, der nach dem Tod seiner Frau 1977 zunächst in der Austraße lebte, durfte sich in den letzten Jahren der fürsorglichen Betreuung im Burkhard-von-Seckendorff-Heim erfreuen. Seine zwei Söhne Dieter und Karl-Heinz und ihre Familien durften mit ihm am 6. März 2013 den 100. Geburtstag  feiern.

Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen, dessen Ehrenmitglied er seit 1974 war,  hat ihm viel zu verdanken.  Seine Mitglieder widmen ihm diesen Nachruf und ein bleibendes Andenken.

Werner Falk, Vorsitzender

„Alt-Gunzenhausen“ neu erschienen

 70. Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde seit 1923

Gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten ist „Alt-Gunzenhausen“, das Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, erschienen. Zwölf Beiträge von zehn Autoren beleuchten die lokale Historie auf 272 Seiten. Das erste Exemplar überreichte Vorsitzender Werner Falk im Rathaus an Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Die seit 1923 Jahren erscheinende Publikation wird von der Stadt finanziell gefördert.

AltGun70-003

Das neue Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ präsentierten Vorsitzender Werner Falk (rechts) und sein Stellvertreter und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer (links) Bürgermeister Karl-Heinz Fitz.

„Unser Schriftleiter und 2. Vorsitzender Werner Mühlhäußer ist zugleich der Stadtarchivar. Das ist eine Personalunion, die der Stadt und dem Verein nützt.“ Bei der Vorstellung des 70. Jahrbuchs hob der Vorsitzende hervor, dass die Autoren von „Alt-Gunzenhausen“ alle unentgeldlich forschen und schreiben. „Indem sie immer wieder neue Facetten der Stadt- und Regionalgeschichte darstellen, verdienen sie öffentliche Anerkennung und Respekt“, betonte der Vereinsvorsitzende. Er dankte auch dem Bezirk Mittelfranken, Landrat Gerhard Wägemann und der Sparkasse Gunzenhausen für die immerwährende Unterstützung. Der 305 Mitglieder zählende Geschichtsverein sei stets bemüht, neue Freunde zu gewinnen. Falks Werbetrommel: „Die Jahresgabe Alt-Gunzenhausen gibt es für unsere Mitglieder gratis. Das ist ein einmalig günstiges Angebot bei einem Jahresbeitrag von nur 18 Euro.“
Dass die Beiträge wissenschaftlich fundiert sind, das ist für Werner Mühlhäußer das Qualitätsmerkmal von „Alt-Gunzenhausen“. Dem Stadtarchivar gelingt es immer wieder, dem Verein neue Autoren zuzuführen und den „Stamm“ bei der Stange zu halten. Er begleitet die Autoren fach- und sachkundig.
Zum Inhalt der Publikation
Zur Finanzierung drohender Kriege, vornehmlich zur Abwehr der „Türkengefahr“ hat Kaiser Maximilian I. 1495 den „Gemeinen Pfennig“ eingeführt. Werner Kugler greift den damals auf vier Jahre begrenzten „Soli“ auf und erläutert am Beispiel der Heidenheimer Klosteruntertanen die steuerliche Belastung, zudem veröffentlicht er die Steuerlisten von 43 Orten.
Ein Gemälde von 1606 interpretieren Karl Rieger und Hermann Thoma („Die missglückte Sauhatz des Grafen von Graveneck, Pfleger von Arberg“). Es befindet sich im Markgrafenmuseum Ansbach und zeigt szenische Darstellungen der Saujagd. Die Autoren verorten das Ölbild des unbekannten Malers in die Landschaft zwischen Kemmathen und Großlellenfeld.
Hermann Thoma, der sich in den Jahrbüchern 2005 und 2006 mit den „Hexenverfolgungen im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt“ befasst hat, fügt 2015 einen Teil III hinzu und widmet sich ausgiebig dem Schicksal der Apollonia Veit aus Ornbau, die 1616 durch das Schwert hingerichtet und verbrannt wurde. In einer Kastenamtsrechnung hat er im Untertitel „Henkerkosten“ die Geschichten von 18 weiteren Frauen gefunden und zeichnet ihre „Straftaten“ akribisch auf. Thoma hofft, dass sich die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt zu einer umfassenden wissenschaftlichen Aufarbeitung der Hexenverfolgungen durchringen kann.
Die mittelalterlichen Herrschaftsverhältnisse im Mittelalter beschreibt Siglinde Buchner in ihrem Beitrag „Dittenheim und Sausenhofen, ihre Dorfherren und ihre vergessenen Turmburgen“. Die Grafen von Oettingen und die Marschälle von Pappenheim teilten sich die Untertanen untereinander auf. Es waren keine Wehranlagen und Schlösser, sondern Wohnanlagen, deren Standorte sie verortet.
Siglinde Buchner, die auch ehrenamtliche Archivpflegerin des Landkreises ist, erläutert die 13 Blätter der „Dorfordnung von Gnotzheim aus dem Jahr 1662“, die noch im Original vorliegt. Im „Gericht-Buch“ geht es um alte Flurnamen, die heute noch gebräuchlich sind (Furzwiesen, Wolfsbuck, Galgenwiese), aber auch um Vieh- und Gänsehirten.
„Die Pfarrei Degersheim und ihre Gemeindeglieder am Ende des 17. Jahrhunderts“ listet Werner Kugler auf. Er kann sich auf ein Familienregister aus dem Jahr 1692 stützen. Es enthält alle Namen der Gemeindeglieder, auch die Zahl der Kinder, Mägde und Knechte. Angelegt hatte es Pfarrer Ernst Heinrich Friedlein, der auch in Meinheim und Ursheim tätig war.
„Die Gemeindeflur der Stadt Gunzenhausen und ihre Verwaltung im 19. Jahrhundert“ beschreibt Werner Neumann anhand der Flurordnung von 1820. 2662 Menschen lebten 1852 in der Stadt, 45 davon in den Einöden Weinberg, Lohmühle (früher: Bettelmühle), Reutberghof, Leonhardsruh, Walkmühle und Fallhaus. Er stellt den Flurer vor, der nicht nur den Felddieben auf der Spur war, sondern auch auf die Einhaltung der Grenzen achtete.
2015 beging die Stadt das Jubiläum „150 Jahre Eisenbahn“. Jürgen Huber zeichnet in seinem Beitrag „Der frühe Eisenbahnanschluss von Gunzenhausen“ die Geschichte der Bahn und des Bahnhofs nach. 1849 war die Strecke Gunzenhausen Augsburg-Hof durchgehend befahrbar. 2100 Arbeiter waren eingesetzt. Sie bevölkerten Gunzenhausen, das zu dieser Zeit gerade einmal 2700 Einwohner hatte. Bayerns König Max II. unternahm auf der Strecke Donauwörth-Gunzenhausen seine erste Eisenbahnfahrt. Um 1895 passierten täglich 45 Züge den Bahnhof. Der letzte Personenzug auf der Strecke Nördlingen-Gunzenhausen verkehrte 1985, der Güterverkehr endete 1994.
„Gemeinderecht, Gemeinheitsteilung, Flurbereinigung“. Das ist der Titel von Dr. Adolf Meiers Beitrag über die Nutzung der Flur in den Beispielsgemeinden Windischhausen, Heidenheim, Hechlingen, Hohentrüdingen, Gnotzheim, Ornbau und Mitteleschenbach. Er berichtet von der Mitteleschenbacher Dorfordnung von 1529 und erzählt die Episode, wonach es bei einer Strafe von zwei Gulden verboten war, vor dem Bartholomäustag Waldobst (Holzbirnen und –äpfel) „herabzuschütteln“. Dem Flurer war ausdrücklich das Recht zugesprochen, das Geld in der bischöflichen Gastwirtschaft zu vertrinken.
Das segensreiche Werk der Franziskanerinnen in Gunzenhausen würdigt Günter Dischinger („Das Franziskanerinnenkloster Gunzenhausen 1921-2013“). Zur Stammbesatzung gehörten in 92 Jahren 22 Schwestern, davon sechs Oberinnen.
Was hat der Schriftsteller Thomas Mann mit der Stadt an der Altmühl zu tun? „Thomas Mann, Gunzenhausen und die Rote Hilfe“ ist der Titel einer Geschichte von Dr. Martin Weichmann, die hier zu Lande das erste Mal zu lesen ist. Drei Gunzenhäuser Burschen hatten 1931 ein ketzerisches Lied gesungen und waren dafür eine Woche im Gefängnis gelandet. Über den Vorfall berichtete seinerzeit nicht der Altmühl-Bote und auch nicht das NS-Organ „Der Stürmer“, wohl aber das kommunistische „Tribunal“ in Berlin. Und woher rührt die Beziehung zum berühmten Schriftsteller? Thomas Mann hatte sich wiederholt gegen die missbräuchliche Anwendung des Gotteslästerungsparagrafen als Mittel zur Beschneidung der Meinungsfreiheit gewandt. So gelangte ihm auch der Vorgang in Gunzenhausen zur Kenntnis, über den das kommunistische Berliner Wochenblatt schrieb: „In Gunzenhausen haben Genossen einen Strafbefehl über eine Woche Gefängnis erhalten, weil sie durch Absingen des so populär gewordenen Lieds „3 Vaterunser bet´ ich nicht, an einen Herrgott glaub` ich nicht“ Gotteslästerung begangen haben sollen.“
„Die Katastrophe vom 16. April 1945“ titelt Werner Mühlhäußer und schildert den Bombenangriff auf Gunzenhausen, dem nach verlässlichen Angaben 141 Menschen zum Opfer fielen. In bisherigen Angaben war von 163 bis 160 Toten die Rede. Erstmals wird die vollständige Opferliste veröffentlicht. Fliegerangriffe hatte es zuvor schon im April 1941 und im Februar 1944 sowie in den ersten Monaten 1945 gegeben. Zu Schaden kamen dabei auch 358 Gebäude, davon wurden 24 völlig zerstört.
„Alt-Gunzenhausen“ , herausgegeben vom Verein für Heimatkunde Gunzenhausen, ist für 15 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Mit neuem Messekonzept auf Consumenta

33 Consumenta-Besucher freuten sich über Gewinne aus Altmühlfranken

1.200 Besucher nahmen am Gewinnspiel der Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen auf der Consumenta 2015 teil. Nun war es endlich soweit: 33 glückliche Gewinner erhielten ihre Preise.

Die Gewinner mit Landratsvize Robert Westphal (links)

Die Gewinner mit Landratsvize Robert Westphal (links)

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen präsentierte sich im Oktober 2015 auf der Consumenta in Nürnberg – der größten Publikumsmesse Bayerns – mit neuem Messekonzept. Ein neues Standdesign griff das farbenfrohe Altmühlfranken-Logo auf und erstmals schlossen sich regionale Unternehmen, Dienstleister und Kommunen dem Landkreis an, um gemeinsam auf einer Fläche von ca. 280 m² Altmühlfranken zu präsentieren.
Erstmals wurde den Messebesuchern des Landkreis-Standes auch die Teilnahme an einem Gewinnspiel ermöglicht. Hierzu mussten sie folgende Frage beantworten: „Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist auch bekannt als…?“ Natürlich war die richtige Antwort: „Altmühlfranken – der starke Süden“. Über 1.000 Teilnehmer setzten ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle und wanderten in den großen Lostopf aus dem die 33 glücklichen Gewinner gezogen wurden.
Mitte Dezember war es dann soweit: im Foyer des Landratsamtes in Weißenburg erhielten die bis aus Nürnberg angereisten Gäste persönlich durch Herrn Robert Westphal – als stellvertretenden Landrat – ihre Gewinne überreicht. Alle waren glücklich und freuten sich sichtlich über die vorgezogene weihnachtliche Bescherung. Die regionalen Präsente aus Altmühlfranken wurden dabei von den beteiligten Messepartnern zur Verfügung gestellt. Viele der Gewinner versprachen auch 2016 Altmühlfranken wieder einen Besuch abzustatten. Sei es auf der Consumenta oder durch einen „echten“ Besuch der zahlreichen „Sehenswürdigkeiten“ im Landkreis.

Unternehmertreff bei ASG in Gunzenhausen

Das junge Unternehmen hat den Deutschen Innovationspreis bekommen

Zu einem  Unternehmertreffen mit Firmenbesichtigung bei Actuator Solutions GmbH in  Gunzenhausen  (www.actuatorsolutions.de) hat das  Unternehmernetzwerkes Region Hesselberg AG für Donnerstag, 28. Januar 2016,  18.30 Uhr, in die  Richard-Stücklen-Straße 19 eingeladen.

Die Actuator Solutions (ASG) entwickelt und fertigt Aktuatoren im Telekommunikationsbereich, der Medizintechnik und in der Automobilindustrie. Neben bestehenden Produkten in der Steuerung und Regelung von Flüssigkeiten und im Bereich der Mikroaktuatorik entstehen in der ASG auch hoch innovative Stellelemente und Antriebe für Prothesen und Endoskope. Extrem dünne Drähte können aufgrund ihrer Formgedächtnislegierung Ihre Länge ändern, sobald sie über eine Schalttemperatur erwärmt werden. Dieser Effekt wird für leichte, kleine, leise und sehr sparsame Stellelemente genutzt, die sich im Fahrzeugsitz, der Kaffeemaschine wie auch in der Handykamera oder dem Spielzeug wiederfinden.

Mit seinem Aktuator für Handykameras gewann ASG den Deutschen Innovationspreis 2014 in der Kategorie Mittelständische Unternehmen und wurde 2014 auch als TOP 100 Innovator ausgezeichnet. Geschäftsführer Markus Köpfer wird das Unternehmen vorstellen.

Vorankündigung: 25. Februar 2016: Großer Empfang der Wirtschaft im Landkreis Ansbach 2016 / Hesselberghalle Wassertrüdingen Ab sofort können Sie sich direkt auf unserer Anmeldeseite unter http://unternehmernetzwerk-hesselberg.de/?post_type=events&p=1552 anmelden!