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Altlandrat Rosenbauer wurde 75 Jahre

Die Freunde gratulierten in Ostheim

Rosenbauer FalkGeorg Rosenbauer, der von 1996 bis 2008 Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen war, wird als der Konsolidierer der Kreisfinanzen in die Annalen des Kreises eingehen. Er hat die Gebietskörperschaft in ein sicheres Fahrwasser geführt. Kraft seiner Integrationskraft war es ihm möglich, die alten Landkreisteile zusammenzuführen, so dass heute praktisch keine ernst zu nehmenden Ressentiments mehr bestehen.

Politisch hat Georg Rosenbauer einen Markstein gesetzt, als er die Grundlagen legte für eine erfolgreiche Kooperation der beiden Krankenhäuser in Weißenburg und Gunzenhausen. Er war seiner Zeit lange voraus, denn erst viel später haben auch die Verantwortlichen in anderen Landkreisen erkannt, dass die Kliniken nur dann wirtschaftlich zu führen sind, wenn Synergieeffekte auf vielen Sektoren realisiert werden.  Heute stehen die Kreiskliniken im Vergleich zu den Krankenhäusern in benachbarten Kreisen sehr gut da.

Rosenbauer, der von 1984 bis 1994 dem Bayerischen Landtag angehörte, war vor seiner Landratstätigkeit der  Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion (1994 bis 1996).  In seiner Heimatgemeinde Ostheim war er 1972 zum jüngsten Bürgermeister Bayerns gewählt worden (bis 1978).

An seinem Ehrentag gratulierte der örtliche Posaunenchor dem Jubilar mit musikalischen Grüßen. Stadtrat Werner Falk aus Gunzenhausen (FDP), lange Zeit journalistischer Wegbegleiter Rosenbauers, beglückwünschte ihn ebenso wie Burkhard Druschel, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gunzenhausen. An der Seite des Jubilars steht seine Frau Marianne.

Thomas Geilhardt führt die Kreis-FDP an

Der Pleinfelder will programmatische Impulse geben

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Der neue Kreisvorsitzende Thomas Geilhardt (Dritter von rechts) verabschiedete seinen Vorgänger Günther Hagenheimer (Dritter von links), daneben die wiedergewählten Vorstandsmitglieder Alexander Kohler, Pierre Horrolt, Diethelm Schoen und Gabriele Bartram (von links nach rechts). Foto: FR-Presse

An der Spitze der FDP im Landkreis gibt es einen personellen Wechsel. Der 52-jährige Pleinfelder Thomas Geilhardt tritt die Nachfolge des Sammenheimers Günther Hagenheimer an, der nach acht Jahren nicht mehr für das Führungsamt kandidierte. Der neue Mann will die programmatische Arbeit vorantreiben.

Hagenheimer nannte für seinen Verzicht auf eine Wiederwahl familiäre Gründe. In seinem Jahresbericht ging er auf die letzten beiden Jahre ein, die für die FDP in Bund und Land auf den Tiefpunkt führten. Er als sachliche Forderungen der Partei auf Kreisebene die Innenentwicklung der Dörfer, das Projekt Mehrgenerationenhaus, die Elektromobilität und die arbeitsplatznahe Kinderbetreuung. Den demografischen Wandel habe die Partei thematisch aufgegriffen und in einem Gesprächskreis „Leben im Alter“ wiederholt diskutiert.  Ihr sei es als erste Partei im Kreis gelungen, die Seniorenbeiräte an einen Tisch zu bringen und Impulse für ein „Seniorenforum“ zu geben. Zudem habe sich die FDP in einem Gespräch mit dem Chef des Ausländeramts am Landratsamt mit der Flüchtlingsproblematik befasst. Innerparteilich habe es Zusammenkünfte mit dem Landesvorsitzenden Albert Duin und der Bezirksvorsitzenden Katja Hessel gegeben, in denen die Leitbilddebatte nach den existenzbedrohenden Niederlagen im Vordergrund gestanden habe.

Thomas Geilhardt verabschiedete seinen Vorgänger Günther Hagenheimer mit einem Präsent.

Thomas Geilhardt verabschiedete seinen Vorgänger Günther Hagenheimer mit einem Präsent.

Für die 33 Mitglieder im Kreisverband wählten die Anwesenden am Dienstag im Gunzenhäuser „Parkhotel Altmühltal“ eine neue Kreisvorstandschaft. Mit Dank verabschiedet wurde der bisherige Kreischef Günther Hagenheimer. Einstimmig erfolgte die Wahl seines Nachfolgers Thomas Geilhardt aus Pleinfeld. Der 52-Jährige ist ein gebürtiger Kölner. 1999 hat es ihn nach Mittelfranken verschlagen. Er lebt mit seiner Familie in Pleinfeld und arbeitet in Nürnberg als Personalleiter der 4500 Mitarbeiter zählenden Städtischen Werke. In einer ersten Erklärung kündigte er an, Vorschläge für die programmatische Arbeit der FDP zu machen.  „Wir wollen zu einer Antwortpartei werden“, sagte Geilhardt, „denn es kann leicht zu Radikalisierung kommen, wenn von den Parteien keine Antworten auf die Fragen der Zeit kommen“.  Von der Bereitschaft des Neu-Pleinfelders, der  FDP auf die Sprünge zu helfen, zeigte sich der Altliberale Diethelm Schoen begeistert: „Dass Sie diesen Mut gefunden haben, finde ich prima!“

Neu gewählt wurde die gesamte Vorstandschaft des Kreisverbands. Alte und neue Stellvertreter sind der Gunzenhäuser Pierre Horrolt und die Weißenburgerin Gabriele Bartram. Als Schatzmeister fungiert weiterhin Kreisrat Alexander Kohler aus Weißenburg und als Schriftführer bleibt Diethelm Schoen aus Gunzenhausen im Amt.  Die neun Beisitzer sind: Ulrike Rauscher und Marianne Wöllmer (Weißenburg), Jürgen Meyer, Hans Meckel, Werner Falk, Sigrid Niesta-Weiser (Gunzenhausen), Dr. Axel Peiffer (Muhr am See), Günther Hagenheimer (Sammenheim) und Max Pasold (Treuchtlingen).

„Mit der Forderung nach einem Seniorenforum im Landkreis haben wir uns gut positioniert“, erklärte Stadtrat Werner Falk. Die FDP sei diesbezüglich als erste Partei initiativ geworden. Der Liberale griff in seinem Statement die Vorschläge aus dem vergangenen Kommunalwahlkampf auf und äußerte sich zufriedenstellend über die Arbeit im Gunzenhäuser Stadtrat. Zu seiner Tätigkeit als Bezirksrat sprach Wolfgang Hofmann aus Schillingsfürst. Er will als Beauftragter für die Partnerschaft mit dem Limousin für die Vertiefung der deutsch-französischen Kontakt eintreten.

Hensoltshöhe: Fest zur Stiftungsgründung

 Zugleich Neueinweihung des renovierten Mutterhauses

Mit einem großen Fest  feierte die Hensoltshöhe den Wechsel vom Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus zur Stiftung. Gut 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch Mitarbeitende und ehrenamtlich Engagierte aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Hensoltshöhe, erlebten einen fröhlichen und bunten Festtag.

  Team-Saal: Der Vorstand der Stiftung Hensoltshöhe, Diakonisse Marion Holland, Burkhard Weller und Prof. Dr. Eberhard Hahn (von links nach rechts), begrüßt die Besucher und Besucherinnen.

Team-Saal: Der Vorstand der Stiftung Hensoltshöhe, Diakonisse Marion Holland, Burkhard Weller und Prof. Dr. Eberhard Hahn (von links nach rechts), begrüßt die Besucher und Besucherinnen.  Foto: Fabian Reinhardt

Oberin Diakonisse Marion Holland stellte zu Beginn fest, dass mit dem Stiftungsfest ein „historisch einmaliges Ereignis“ gefeiert werde, es sei ein „ganz besonderes Fest“. Am 1. Mai 1909, als die erste Diakonisse auf der Hensoltshöhe eintrat, habe noch keiner ahnen können, dass es über 100 Jahre später einmal zur Gründung einer Stiftung Hensoltshöhe kommen werde, so Schwester Marion weiter. Aber schon damals haben die Diakonissen von der Hensoltshöhe auf die Herausforderungen und Nöte der jeweiligen Zeit reagiert, um durch praktische Hilfe die selbst erfahrene Liebe Gottes weiterzugeben. Ohne das Engagement der Hensoltshöher Diakonissen gebe es heute auch keine Stiftung Hensoltshöhe, wie Schwester Marion betonte.
Doch nicht nur Einrichtungen bedürfen in gewissen Abständen einer Auffrischung, auch Gebäude selbst sind nicht für die Ewigkeit gebaut. Aus diesem Grund informierte Architekt Professor Dr. Hartmut Niederwöhrmeier (Nürnberg) über die nun endende dreijährige Bauphase, in der die zentralen Mutterhausgebäude einer dringend notwendigen Modernisierung unterzogen wurden. Die ehemalige Oberin der Hensoltshöhe, Diakonisse Gisela Staib, würdigte das „gelungene Werk“ des Architekten, das nun eingeweiht werden könne. Vorstandsmitglied Burkard Weller wies darauf hin, dass mit der Gründung der Stiftung Hensoltshöhe ein „markanter Einschnitt“ verbunden sei. Die mit der Stiftungsgründung einhergehende Einbindung in den mittelfränkischen Raum mache nun auch institutionell sichtbar, was schon lange gelebt werde.
MdL Manuel Westphal (CSU) gratulierte in seinem Grußwort zu der Errichtung der Stiftung Hensoltshöhe. Seit der Gründung des Mutterhauses sei ein lebendiges Zentrum für evangelische Diakonie und Mission in Gunzenhausen entstanden. Der Dienst am Menschen auf Basis des Evangeliums habe sich durch die Gründung der Stiftung nicht verändert, die nun den neuen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmen für das Engagement der Hensoltshöhe darstelle. Die neue Stiftung bezeichnete er als „Leuchtturm“, der weit über die Region hinausreicht.
Dekan Klaus Mendel bezeichnete die „Kommunikation des Evangeliums“ in die Lebenswirklichkeit der Menschen hinein als den Urauftrag der Kirche. In bestimmten Handlungsfeldern konkretisiere sich dann dieser Auftrag. Ganz im Sinne der lutherischen Tradition („ecclesia semper reformanda“: „die Kirche muss immer wieder reformiert werden“) könne diese Arbeit aber nicht in starre Formen gegossen werden, sondern bedürfe immer wieder ihrer Erneuerung. Für die Arbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Gunzenhausen und die der Hensoltshöhe identifizierte er ein gemeinsames Fundament, das sich in Jesus Christus manifestiere.
Manfred Roß (Evangelische Schulstiftung in Bayern) betonte, dass die Hensoltshöhe dadurch, dass sie „unter die Stifter gegangen“ sei, ein deutliches Zeichen gesetzt habe und ein festes Fundament für die künftige Arbeit gefunden habe. So können in den pädagogischen Einrichtungen der Hensoltshöhe auch weiterhin jungen Menschen befähigt werden, eine Perspektive für sich zu finden und nicht vor Herausforderungen „stiften“ zu gehen, sondern vielmehr selbst als Friedensstifter aktiv zu werden.
Angesichts der Gratulationen in den Grußworten hielt Rektor Professor Dr. Eberhard Hahn fest, dass dieser „Ausdruck der Verbundenheit“ zeige, dass die Hensoltshöhe kompetente Partner in der Region an ihrer Seite habe. Dies wurde durch den Kurzvortrag des Regierungspräsidenten von Mittelfranken, Dr. Thomas Bauer, deutlich unterstrichen. Dieser konstatierte zu Beginn, dass bei dem heutigen Stiftungsfest die Hensoltshöhe genauso in Erscheinung trete, wie sie heute sei: Modern, vielfältig, pfiffig und zukunftsorientiert. Die neu geschaffenen Strukturen stellten eine gute Grundlage dar, um auch in den kommenden Jahren zuversichtlich „im Namen des Herrn“ unterwegs zu sein. Er zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, der einmal festgestellt hat: „Die Welt liegt im Argen. Aber da muss sie nicht liegenbleiben.“ Genauso stehe es Christen gut an, durch tatkräftiges Engagement die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Durch die Geschichte des Christentums ziehe sich die entschlossene Sorge um den Anderen. Auch wenn dies im Laufe der Jahrhunderte immer wieder in Vergessenheit geraten war, so gab es auch immer wieder herausragende Personen wie Franz von Assisi oder Elisabeth von Thüringen, die dieses Ideal wiederentdeckt und mit neuem Leben erfüllt haben. Ein solcher Ort gelebter Diakonie sei auch die Hensoltshöhe in Gunzenhausen. Im Folgenden definierte Bauer einige Voraussetzungen von Diakonie: Zunächst ist das Fundament diakonischen Handelns die Achtung vor der Würde des Menschen, indem grundsätzlich jeder als Ebenbild Gottes angesehen wird. Diese diakonische Arbeit ist außerdem durch Professionalität gekennzeichnet. Von Anfang an haben die Diakonissen auf der Hensoltshöhe darauf geachtet, dass ihre Hilfe nicht nur gut gemeint ist, sondern auch fachlich gut und kompetent erbracht wird. Drittens beschrieb Bauer als Auftrag der Diakonie, dass sie die „Stimme des sozialen Gewissens“ darstellen müsse. Glaubwürdigkeit erlange sie durch tatkräftige Hilfe für den Nächsten. Viertens schließlich ist sie auf Nachhaltigkeit und Stabilität angewiesen. Die Errichtung der Stiftung Hensoltshöhe gewährleiste, dass die diakonische Arbeit der Hensoltshöhe auch in Zukunft zuverlässig erbracht werden könne.
Manchmal ist es gut, schwierige und abstrakte Sachverhalte in einfachen Karikaturen darzustellen. Eine Spezialität des Künstlers und Autors Werner „Tiki“ Küstenmacher sind „Tikimationen“, die genau das umsetzen. Mit einigen humoristischen Karikaturen verdeutlichte er in einer Video-Animation, was es mit der Stiftung Hensoltshöhe auf sich hat. In der Präsentation wurde auch das neue Logo der Stiftung vorgestellt. Das neue Motto der Hensoltshöhe, „Wo Himmel und Leben sich berühren“, wurde aber noch auf andere Weise deutlich. Der Liedermacher Klaus-André Eickhoff hat es nämlich zum Anlass genommen, die zentralen Aufgaben und Arbeitsbereiche der Hensoltshöhe in einem neuen Mottolied zu vertonen, das durch das Singteam der Hensoltshöhe gekonnt präsentiert wurde.
Abgeschlossen wurde der Festtag mit einem Gesprächskonzert des Pianisten Pavlos Hatzopoulos, der unter dem Titel „Auf ein Neues“ Kompositionen berühmter Künstler zunächst erläuterte und dann brillant vortrug.

JOHANNES SCHWEIGARDT

Christo auf dem Marktplatz

Altmühlbote-003Hinterlässt der Verhüllungskünstler Christo auch in Gunzenhausen seine Spuren? Fast möchte man es meinen, denn das Verlagsgebäude des Altmühl-Boten ist seit Tagen so verhüllt, wie es der international agierende Künstler pflegt.  Das Haus am Marktplatz 47 wird in eineinhalb Jahren einer grundlegenden Sanierung und Modernisierung unterzogen. Derweil ist das Schalterbüro in der Rathausstraße 8, die Redaktion in der Weinstraße 6.

Der Hesselberg hat etwas Mystisches

„Samstagsexkursion“ des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen

Wanderführer Hans Spatz begleitete die Heimatkundler aus Gunzenhausen auf das Gipfelkreuz.

Wanderführer Hans Spatz begleitete die Heimatkundler aus Gunzenhausen auf das Gipfelkreuz.

Für viele Menschen hat der Hesselberg – mit 689 Metern die höchste Erhebung Mittelfrankens – eine geradezu etwas Mystisches an sich. Freilich: als „Heiligen Berg der Franken“ überhöhten ihn die Nationalsozialisten, die von 1926 bis 1939 den Berg für ihre Ideologie vereinnahmten. Dass er aber noch mehr Facetten hat, das ist bei einer Wanderung mit dem Ehinger Hans Spatz zu erfahren. Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen waren mit ihm drei Stunden unterwegs.

Die sechs mal vier Kilometer große Erhebung prägt die Landschaft im westlichen Mittelfranken.  Der Hesselberg gehört zu den hundert schönsten Geotopen in Bayern und sein Gesteinsaufbau ist dem des „Walberla“ vergleichbar. Er war schon immer Pilgerstätte. So wurde 1803 der preußische König Friedrich Wilhelm III. von etwa 20000 Menschen empfangen. Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 und dem Erwachen des deutschen Nationalbewusstseins war der Hesselberg Schauplatz vaterländischer Feiern. Turner- und Sängerfeste lockten die Menschen hinauf zum Bergwirt Karl Holzöder, einer lebenden Legende.

Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde erlebten einen wunderschönen "Geschichtsspaziergang".

Die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde erlebten einen wunderschönen „Geschichtsspaziergang“.

1926 kam einer erstmals, der Furore machte im aufziehenden nationalsozialistischen System: Julius Streicher, der fränkische Gauleiter aus Nürnberg. Im großen Stil zog er die „Frankentage“ auf dem Hesselberg auf, zu dem bis zu 100000 Menschen anreisten. 1938 rollten beispielsweise 48 Sonderzüge nach Wassertrüdingen. Fanfaren, Spaliere und ein Meer von Hakenkreuzfahnen markierten den Berg, sogar ein „Hesselberglied“ erklang. Im Altmühl-Boten kündigte sich der „Frankentag“ vier Wochen lang publizistisch an (122 Berichte). Der Gunzenhäuser Kunstmaler Michl Hertlein hielt die heroische Manifestation  in vielen Bildern fest.

Ein gigantisches Hakenkreuz aus Kalksteinen war lange Zeit am Südhang zu sehen. Nach den Plänen der Nationalsozialisten sollte der Hesselberg zu einer „Thingstätte“ des Dritten Reiches werden. Geplant war hier eine von zehn Adolf-Hitler-Schulen  im Reich zur Heranbildung des Parteinachwuchses. An die 700 Menschen (Schüler und Betreuer) sollten hier ihren Platz finden. Die Tatsache, dass Julius Streicher bei der Partei in Ungnade fiel und 1939 der Krieg begann, verhinderten das riesige Bauprojekt. Im Waldstück „Schwarze Fichte“ wurden lediglich drei Unterkunftsbaracken, ein Verwaltungsgebäude sowie ein hölzerner Turm erstellt.  Und aus Streichers Plan, sich ein kreisrundes Mausoleum mit 120 Meter Durchmesser sowie einen Park mit 40 Meter hohen Gestalten der Heldenmytologie zu errichten, wurde ebensowenig realisiert wie die Ehrenhalle, das Krankenhaus oder das Hesselbergmuseum.

Eine Beziehung zum Hesselberg haben auch die Segelflieger, denn hier war ab 1934 eine Segelflugschule, geleitet von dem Gunzenhäuser Eugen Wagner. Nach dem Krieg gab keine Segelflugwettbewerbe mehr, aber bis heute sind Modellflieger und Hängegleiter auf dem Plateau anzutreffen. Eines der Gebäude diente in den Jahren 1940-42 als Lager für 250 ausgesiedelte Familien von Kärntner-Slowenen, später als Flüchtlingslager.

Wer heute vom Hesselberg spricht, der denkt an die „Landvolkshochschule“, die 1950 hier entstanden ist. Sie ist eine von drei Erwachsenenbildungseinrichtungen der evangelischen Landeskirche in Bayern und firmiert seit 2005 als „Evangelisches Bildungs-Zentrum“ (EBZ). Junge Christen kommen seit 1947 zu Freizeiten auf den Berg, der Kirchentag an Pfingsten zieht seit 1951 Tausende von Gläubigen an.

Spitzenwerte im April vergolden Saisonstart

Jahreshauptversammlung des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal

Blicken optimistisch auf die Tourismussaison 2016: Bürgermeister Alexander Anetsberger, Bürgermeister Werner Baum, Landrat Gerhard Wägemann, Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein, Bürgermeister Jörg Nowy, Bürgermeister Manfred Preischl und Frankentourismuschef Olaf Seifert.

Blicken optimistisch auf die Tourismussaison 2016: Bürgermeister Alexander Anetsberger, Bürgermeister Werner Baum, Landrat Gerhard Wägemann, Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein, Bürgermeister Jörg Nowy, Bürgermeister Manfred Preischl und Frankentourismuschef Olaf Seifert.

Was für ein Start in die Sommersaison: Im April 2016 wurden im Naturpark Altmühltal im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 12, 9 Prozent bei den Gästeankünften und ein Plus von 8,3 Prozent bei den Übernachtungen gezählt. „Diese Spitzenwerte krönen den sehr guten Verlauf der Wintermonate“, freute sich Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein auf der Jahreshauptversammlung des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal am Mittwoch in Treuchtlingen.

Dort hatte nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsitzenden des Tourismusverbandes, Jörg Nowy, und den gastgebenden Treuchtlinger Bürgermeister Werner Baum zunächst Olaf Seifert, Vorsitzender des Tourismusverbandes Franken, das Wort: „Der Naturpark Altmühltal ist ein Musterbeispiel für die hervorragende Zusammenarbeit in Franken über Verwaltungsgrenzen hinweg“, lobte er. Gemeinsame Produkte und eine einheitliche Kommunikationsstrategie der 16 fränkischen Tourismusgebiete mit Schwerpunkt auf die Kernkompetenzen wie Wandern, Radeln, Natur, Kulinarik oder Städtetourismus zu entwickeln, sei die Hauptaufgabe des Tourismusverbandes Franken.

„Die Herausforderung, vor der wir nun stehen, ist der immer härtere Wettbewerb. Früher hat sich der potentielle Gast bei seiner Reisezielentscheidung im Durchschnitt mit drei Destinationen beschäftigt, heute mit sieben“, so Seifert. Dank des positiven Images der Urlaubsregion Franken mit ihren stimmigen Angeboten in hoher Qualität sei aber für 2016 dennoch Optimismus angesagt: „Das zeigen auch die überproportionalen Zuwachsraten von Januar bis April 2016, im Naturpark Altmühltal wie in ganz Franken.“

Über Schwerpunkte und Herausforderungen sprach im Anschluss auch Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein, der zunächst den Geschäftsbericht für das Jahr 2015 erläuterte. Der Naturpark Altmühltal konnte sich von Januar bis Dezember 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über eine Steigerung von 3,0 % bei den Gästeankünften sowie ein Plus von 0,1 % Prozent bei den gewerblichen Übernachtungen freuen. Damit konnte das Ergebnis des Spitzenjahres 2014 nochmals leicht gesteigert werden. Schon 2014 war das beste Jahr bei den Übernachtungen im gewerblichen Bereich seit Beginn der Statistik.

Im gesamtfränkischen und -bayerischen Vergleich stehe der Naturpark damit sehr gut da, so Würflein – aber auch vor einer Herausforderung, denn zähle man die Übernachtungen bei Privatvermietern dazu, sei bei den Gesamtübernachtungszahlen für 2015 sogar ein kleiner Rückgang zu verzeichnen: „Das liegt zum einen an einer ungenügenden Rückmeldung der Buchungen durch manche Privatvermieter, zum anderen aber auch an einem kontinuierlichen Rückgang des Angebots im Privatzimmerbereich.“

33 Ferienwohnungen seien zwischen Januar 2015 und April 2016 im Naturpark Altmühltal aufgegeben worden, bedauerte Würflein; außerdem seien sieben Pensionen und sieben Hotels beziehungsweise Gasthöfe geschlossen worden: „Für die touristische Nutzung sind in diesem Zeitraum insgesamt 850 Betten weggefallen.“ Er nannte neben altersbedingten Betriebsaufgaben und der Umwandlung von Ferienwohnungen in Mietwohnungen auch die Umwandlung in Asylbewerberunterkünfte als Gründe für den Bettenschwund.

Trotzdem blickt der Naturpark-Geschäftsführer optimistisch in die Zukunft. Neben den Rekordzahlen für April 2016 seien die Zahlen aus dem Winterhalbjahr sehr positive Indikatoren für den Saisonverlauf: Von November 2015 bis April 2016 gelang dem Naturpark Altmühltal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von 6,4 Prozent bei den Gästeankünften und ein Zuwachs von 5,2 Prozent bei den Übernachtungen. „Ungewöhnlich viel Sonnenschein im Herbst, der wärmste November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und die frühen Osterferien 2016 haben sicher dazu beigetragen“, so Würflein. Dank der Aktionen zum Jubiläum „10 Jahre Altmühltal-Panoramaweg“ sei es im Jahr 2015 außerdem gelungen, mit dem Thema Wandern bundesweit große Aufmerksamkeit für den Naturpark Altmühltal zu generieren – und Wandern sei auch in der sogenannten Nebensaison ein starkes Zugpferd.

Für das Jahr 2016 hat sich der Tourismusverband mit dem Städte- und Kulturtourismus ebenfalls ein Schwerpunktthema gewählt, das zu jeder Jahreszeit Interesse weckt. Die neue Broschüre „Städtetouren. Die 15 schönsten Städte im Naturpark Altmühltal entdecken – Tourenvorschläge und Highlights“ lädt dazu ein, die Aktivregion mit ganz neuen Augen zu sehen. Thementour 1 führt zu einzigartigen Schätzen in Gunzenhausen, Weißenburg Treuchtlingen, Neuburg an der Donau, Eichstätt, Riedenburg, Kelheim und Neumarkt i.d.Opf.  Thementour 2 nimmt den Besucher mit auf eine Reise zu „Geschichte und Spiritualität“ und führt über Neuburg an der Donau, Monheim, Wemding, Pappenheim, Eichstätt, Greding, Berching und Beilngries nach Dietfurt a.d.Altmühl. „Auf den bisherigen Messen und Werbeaktionen wurde die Broschüre sehr gut angenommen. Mit Anzeigen und Newslettern, die sich an kulturaffine Leser wenden, sowie weiteren Marketingmaßnahmen werden wir das Thema das ganze Jahr über multimedial spielen“, erläuterte Christoph Würflein.

Schon jetzt wurden die Beteiligungsmöglichkeiten für Mitglieder/Mitgliedsorte an Messeauftritten des Tourismusverbandes im Winterhalbjahr 2016/17 vorgestellt. So wird sich der Tourismusverband Naturpark Altmühltal unter anderem auf den Tourismusmessen in Erfurt, Stuttgart, Dresden, Hamburg, München und Nürnberg präsentieren.

Kreativ sein!

Verteilerkästen müssen nicht einheitsgrau sein

Bansin-010Bansin-014Jeder kennt sie, die Stromverteilerkästen! Sie sind in ihrem Einheitsgrau alles andere als ein Schmuck für die Städte und Gemeinden. Bei meinem letzten Urlaub auf Usedom habe ich kreative Lösungen gesehen. Dort sind die Kästen mit Motiven aus der Region versehen und schön anzuschauen. Dem Vorstand der E-ERGIE in Nürnberg und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (Aufsichtsrat der Stadtwerke Gunzenhausen) habe ich davon informiert. Es gibt sicher auch in unserer Region Grafiker, die die Technik beherrschen.

Zur Information: In Usedom wird die Präsentation von Patrick Kieper (www. graffitikuenstler.com) ausgeführt (Telefon 0175/8856728).

Gysi for President!

Präsidentensuche soll nicht zum Kuhhandel werden

In der Diskussion um die Nachfolge des Bundespräsidenten hat Stadtrat Werner Falk (Gunzenhausen)  dem Bundesvorsitzenden der FDP, Christian Lindner,  einen Vorschlag unterbreitet. Er ist  dafür, Herrn Dr. Gregor Gysi zu benennen und erläutert dies in einem Brief an den Bundesvorsitzenden (Wortlaut):

„Historisch begründet ist das tiefe Misstrauen eines Teils der Linken gegenüber jedem Nationalgefühl. Das hat viele Aspekte. Die Sozialistengesetze Bismarcks haben dazu beigetragen. Deshalb hatte die Linke auch keine emotionale Beziehung zum Begriff der Nation. Ganz anders ist die Entwicklung in Frankreich, Spanien und anderen europäischen Ländern gelaufen. Unter Hitler wurden die Linken verfolgt wie sonst in keinem anderen Land. Daraus haben sich soziale und moralische Positionen entwickelt. Der deutsche Nationalismus gründet auf einem Minderwertigkeitskomplex und nicht auf einem Überlegenheitsgefühl, wie beispielsweise in Frankreich. Und das begünstigte die aggressive Haltung gegenüber der Gesellschaft.

Der Vater von Gregor Gysi nannte sich einen „hoffnungslosen Deutschen“ und er wollte es nicht Hitler überlassen, wer guter und wer schlechter Deutscher sei. Gregor Gysi selbst hat sich zum traditionellen Verhältnis der Linken zum Nationalismus so geäußert: „Man kann eine Nation nicht führen, der man sich nicht zugehörig fühlt.“ Die Konflikte, die die Linken mit dem Nationalismus haben, trägt auch er in sich (18 Mitglieder seiner Familie sind Opfer des Holocaust geworden), aber er hat die intellektuelle Fähigkeit, sein heutiges Handeln nicht von persönlichen geschichtlichen Erfahrungen bestimmen zu lassen.

Die FDP hat mit Theodor Heuss und Walter Scheel zwei honorige Präsidenten gestellt, nun ist es nach der Wiedervereinigung an der Zeit, der in Deutschland neu formierten Linken gesellschaftspolitisch Rechnung zu tragen. Das stünde unserem Land jedenfalls gut zu Gesicht.  Dr. Gysi erscheint mir als eine fast ideale, weil intellektuelle Persönlichkeit, die das Amt ausfüllen könnte. Wir Liberalen sollten uns in der jetzigen Situation nicht am üblichen Kuhhandel beteiligen. Der Name Hasselfeldt  ist für mich jedenfalls die Krönung des Provinziellen und ein unmöglicher Vorschlag. Die FDP sollte jetzt keinen Lagerwahlkampf fördern, sondern ihre – nicht zuletzt durch Ihre geschätzte Arbeit  – neu gewonnene Souveränität nutzen und einen Vorschlag machen, der beweist, dass die Partei über kleinlichem Parteienstreit steht.“

„Pflege – heute und in Zukunft“

 CSU-Veranstaltung am 23. Juni, um 19 Uhr im Hotel „Sonnenhof“ in Pleinfeld

Die CSU im Landkreis hat zum  Thema „Pflege“ eingeladen.  Hermann Imhof, MdL,  und Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung,  Silvia Grauvogl, Ressortleiterin für ambulante Pflege und Altenpflege beim Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), sowie  Dieter Schwab, Regionalleiter AOK Bayern für Mittelfranken und  Beate Loy, Pflegebeauftragte AOK Bayern,  sind zu Gast.

Nach dem Redebeitrag  von MdL Imhof zur aktuellen Pflegepolitik wird es eine Diskussionsrunde geben, im Anschluss können auch Fragen aus dem Publikum an die Experten gerichtet werden. Zur Veranstaltung hat Kreisvorsitzender Manuel Westphal die Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen im Landkreis eingeladen.

Kreisvertreter tagen in Gnotzheim

Auf dem Terminplan steht auch die Kreisvertreterversammlung des CSU-Kreisverbands Weißenburg-Gunzenhausen am Freitag,  24. Juni, 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle in Gnotzheim. Im Rahmen der Kreisvertreterversammlung (= Jahreshauptversammlung) werden die Berichte des  Kreisvorsitzender und der Mandatsträger (Landrat, Bezirksrat, Abgeordnete) abgegeben. Darüber hinaus werden aber auch die Delegierten und Ersatzdelegierten gewählt, die dann im Rahmen einer Aufstellungsversammlung gemeinsam mit den CSU-Delegierten aus Ansbach-Stadt und Ansbach-Land den Wahlkreiskandidaten/die Wahlkreiskandidatin für die nächste Bundestagswahl nominieren werden.

Was wissen Schüler von der Wirtschaft?

Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen führten den Wirtschaftswissenswettbewerb durch

Siegerehrung WWW

Vorsitzender Stefan Meier (links) und Schatzmeisterin Carolin Bögelein (rechts) mit den Preisträgerinnen.

Die Wirtschaftsjunioren in Deutschland mit aktuell rund 10.000 Mitgliedern veranstalten jährlich den Wirtschaftswissenswettbewerb in den 9. Klassen der teilnehmenden Schulen. Auch die Junioren aus Gunzenhausen beteiligen sich seit vielen Jahren an dem Projekt und konnten jetzt die Sieger des diesjährigen Schuljahres auszeichnen. Am Quiz beteiligten sich die Mädchenrealschule Hensoltshöhe, die Wirtschaftsschule und das Simon-Marius-Gymnasium aus Gunzenhausen, wofür sich Stefan Meier, der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren, in einer kleinen Feierstunde bei den Verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrern bedankte. In diesem Jahr nahmen etwa 35.000 Schülerinnen und Schüler aus 45 Juniorenkreisen bundesweit teil. Dabei mussten 30 Fragen aus unterschiedlichen Themengebieten beantwortet werden.

Den ersten Platz in Gunzenhausen belegten in diesem Jahr zwei Schülerinnen der Wirtschaftsschule Gunzenhausen. Verena Ortner und Anna Schmidt hatten je 27 richtige Antworten abgegeben und waren somit die Besten in Stadt und Land und durften sich über je 100 Euro freuen. Lea-Sophia Höhn war die beste Schülerin des Simon-Marius-Gymnasiums und wurde insgesamt Zweite, wofür Sie 75 Euro erhielt. Den geteilten dritten Platz belegten die drei Schulbesten der Mädchenrealschule Hensoltshöhe. Dies sind Hanna Riedel, Sophie Reichard und Mia Tobian. Den diesjährigen Sonderpreis für die beste Klasse überreichte die Kassierin der Wirtschaftsjunioren, Carolin Bögelein, an Hanna Fichtner, der Klassensprecherin der 9 B der Mädchenrealschule Gunzenhausen. Insgesamt wurden so 425 Euro Preisgeld und der Movieworld-Sonderpeis für die beste Klasse (gesponsert vom Movieworld Gunzenhausen) an die strahlenden Schülerinnen übergeben.