Gysi for President!

Präsidentensuche soll nicht zum Kuhhandel werden

In der Diskussion um die Nachfolge des Bundespräsidenten hat Stadtrat Werner Falk (Gunzenhausen)  dem Bundesvorsitzenden der FDP, Christian Lindner,  einen Vorschlag unterbreitet. Er ist  dafür, Herrn Dr. Gregor Gysi zu benennen und erläutert dies in einem Brief an den Bundesvorsitzenden (Wortlaut):

„Historisch begründet ist das tiefe Misstrauen eines Teils der Linken gegenüber jedem Nationalgefühl. Das hat viele Aspekte. Die Sozialistengesetze Bismarcks haben dazu beigetragen. Deshalb hatte die Linke auch keine emotionale Beziehung zum Begriff der Nation. Ganz anders ist die Entwicklung in Frankreich, Spanien und anderen europäischen Ländern gelaufen. Unter Hitler wurden die Linken verfolgt wie sonst in keinem anderen Land. Daraus haben sich soziale und moralische Positionen entwickelt. Der deutsche Nationalismus gründet auf einem Minderwertigkeitskomplex und nicht auf einem Überlegenheitsgefühl, wie beispielsweise in Frankreich. Und das begünstigte die aggressive Haltung gegenüber der Gesellschaft.

Der Vater von Gregor Gysi nannte sich einen „hoffnungslosen Deutschen“ und er wollte es nicht Hitler überlassen, wer guter und wer schlechter Deutscher sei. Gregor Gysi selbst hat sich zum traditionellen Verhältnis der Linken zum Nationalismus so geäußert: „Man kann eine Nation nicht führen, der man sich nicht zugehörig fühlt.“ Die Konflikte, die die Linken mit dem Nationalismus haben, trägt auch er in sich (18 Mitglieder seiner Familie sind Opfer des Holocaust geworden), aber er hat die intellektuelle Fähigkeit, sein heutiges Handeln nicht von persönlichen geschichtlichen Erfahrungen bestimmen zu lassen.

Die FDP hat mit Theodor Heuss und Walter Scheel zwei honorige Präsidenten gestellt, nun ist es nach der Wiedervereinigung an der Zeit, der in Deutschland neu formierten Linken gesellschaftspolitisch Rechnung zu tragen. Das stünde unserem Land jedenfalls gut zu Gesicht.  Dr. Gysi erscheint mir als eine fast ideale, weil intellektuelle Persönlichkeit, die das Amt ausfüllen könnte. Wir Liberalen sollten uns in der jetzigen Situation nicht am üblichen Kuhhandel beteiligen. Der Name Hasselfeldt  ist für mich jedenfalls die Krönung des Provinziellen und ein unmöglicher Vorschlag. Die FDP sollte jetzt keinen Lagerwahlkampf fördern, sondern ihre – nicht zuletzt durch Ihre geschätzte Arbeit  – neu gewonnene Souveränität nutzen und einen Vorschlag machen, der beweist, dass die Partei über kleinlichem Parteienstreit steht.“

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Teile diesen Artikel

2 Thoughts on “Gysi for President!

  1. Werner Mößner on 3. Juli 2016 at 14:41 said:

    Hallo Werner,
    mit deinem Vorschlag: “ Gysi for President “ dürfte Theodor Heuss im Grabe rotieren und
    Walter Scheel sich mit dem vorgezogenen Geburtstagsgeschenk überrascht zeigen.
    Gysi ist schwer herzkrank und sollte lieber seinen Ruhestand genießen.
    Zu der von dir gennanten Dame sind wir einer Meinung. Aber eine Frau stünde gut an.
    Gruß
    Werner

    • Werner Falk on 3. August 2016 at 16:45 said:

      Lieber Werner, mein Vorschlag ist ganz sicher unkonventionell. Christian Lindner hat mir schon seine Absage geschrieben. Offensichtlich ist die deutsche Politik noch nicht so weit, diesen Schritt machen zu können. Die Damen ist nix und auch der FW-Kandidat erscheint mir nur als Gag. Ich hoffe, es läuft nicht wieder auf einen verdienten Parteipolitiker hinaus (siehe Wulff). Viele Grüße Werner Falk

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Post Navigation