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2. Kulinarische Aktionswoche startet

Durch die Fastenzeit mit heimischem Fisch aus Altmühlfranken

Fisch ist eine feine Sache gerade jetzt zur Fastenzeit und besonders wenn er aus Seen, Flüssen und Bächen der Region kommt. Deshalb setzt die zweite kulinarische Aktionswoche in diesem Jahr vom 19. bis 28. Februar auf „Heimischen Fisch aus Altmühlfranken“.
Heimischer Fisch ist lecker, das wussten schon die Römer, die mit dem Limes ja bekanntlich eine lange und breite Spur in Altmühlfranken hinterlassenFischwoche haben. So nennt der römische Autor Varro die Fischhaltung von Süßwasserfischen bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert als „eine der landwirtschaftlichen Traditionen unserer Ahnen“. Und so wird den Römern auch nachgesagt, dass sie den Karpfen aus Asien nach Europa brachten.

Fisch und Fasten

Heimischer Fisch spielt aber auch während des Fastens eine besondere Rolle. Alle Weltreligionen kennen eine Fastenzeit und im 4. Jahrhundert wurde eine Fastenzeit für die christliche Kirche eingeführt. Es sollte eine Vorbereitung auf das höchste Fest der Christenheit – das Osterfest – sein. Die Fastenzeit wurde auf 40 Tage vor Ostern von Aschermittwoch bis Karsamstag festgelegt, denn genau so lange fastete Jesus in der Wüste. Diese Fastenzeit wurde in früheren Jahrhunderten streng geachtet – zumindest mehr oder weniger. Fasten in diesem zeitlichen Ausmaß kann man nicht ohne Nahrungsaufnahme überstehen, so mussten erlaubte Speisen, die Fastenspeisen, festgelegt werden. So war der Verzehr von Fleisch verboten, aber Fische durften gegessen werden. Darum wurden kurioserweise mancherorts Enten zu Fischen erklärt, denn sie tauchten ja unter Wasser, um auch sie essen zu dürfen.

Heimische Fischvielfalt in sechs Gastronomiebetrieben

Heimische Fische tragen aber auch zum Funktionieren des empfindlichen Ökosystems unserer altmühlfränkischen Gewässer bei und sind Garant für eine abwechslungsreiche Speisekarte in der regionalen Gastronomie. Zusätzlich sind sie wertvoller Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Es gibt also ausreichend Gründe, dass sich sechs Gastronomiebetriebe in Altmühlfranken dem Thema „Heimischer Fisch“ widmen und 30 köstliche Gerichte auf ihren Speisekarten präsentieren. Denn mit dieser kulinarischen Aktionswoche „Heimischer Fisch aus Altmühlfranken“ möchten Zukunftsinitiative altmühlfranken und Gastronomiebetriebe durch raffinierte Zubereitungsformen gerade heimischer Fischarten Lust auf unsere Seen- und Fischregion wecken. Mit Schleie, Brachse, Barsch, Karpfen, Saibling, Bach- oder Regenbogenforelle soll das breite Angebot regionaler Fischspezialitäten verdeutlicht und die Vielfalt der Seen- und Gewässerlandschaft in die Küche und auf die Teller getragen werden. Die Genussregion Altmühlfranken setzt dabei auf professionell und umweltschonend arbeitende Zuchtbetriebe. Und wer selbst einmal Lust hat heimischen Fisch zuzubereiten, der findet im aktuellen Aktionsflyer auch eine Karte mit regionalen Bezugsquellen.

Neu – das „Genießer-Heftla“

Neu bei den kulinarischen Aktionswochen 2016 ist das „Genießer-Heftla“. In diesem scheckkartengroßen „Heftla“ kann man sich Besuch und Genuss eines Aktionsgerichtes im jeweiligen Gastronomiebetrieb mit einem Stempel bestätigen lassen. Gleichzeitig kann der Gast angeben, wie Ihm die Aktion „gemundet“ hat. In den Kategorien „Atmosphäre“, „Qualität & Geschmack“ sowie „Service“ kann man über die Vergabe von Schulnoten seine Meinung äußern. Und dieses „kulinarische Engagement“ wird auch belohnt: denn nach der letzten kulinarischen Aktion 2016 schickt man das Genießer-Heftla an die Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Sind dort mindestens 3 Stempel von teilnehmenden Gastronomiebetrieben zu finden, nimmt man an der Verlosung attraktiver Preise teil. Diese reichen von Essensgutscheinen bis zu einer Übernachtung für 2 Personen inklusive Regionalmenü in Altmühlfranken. Das Genießer-Heftla ist bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken und in allen teilnehmenden Gastronomiebetrieben erhältlich.
Weitere Informationen zur Aktionswoche sowie eine Auflistung aller teilnehmenden Betriebe und aller angebotenen Gerichte finden sich im aktuellen Aktionsflyer „Heimischer Fisch aus Altmühlfranken“ und unter www.altmuehlfranken.de/heimischerfisch oder bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen unter Tel. 09141 902-196.

FDP will ein „Seniorenforum“

Tagung mit Fachleuten und moderiert von Gisela Bock

FDP Senioren-002

Gut besetzt war das Forum im Parkhotel „Altmühltal“. Von rechts: Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Dorothea Hoffmeister vom Projekt „Olga“ aus Nürnberg, Kreisrat Dr. Axel Peiffer, Stadtrat Alexander Kohler aus Weißenburg, Dorothee Bucka von der Freiwilligenagentur des Landkreises und Stadtrat Werner Falk (Gunzenhausen). Fotos: Schilberg

Gisela Bock von den „Liberalen Frauen Bayerns“ moderierte die Diskussion, zu der Kreisvorsitzender Günther Hagenheimer eingeladen hatte.

Das soziale Gefüge verschiebt sich in der Stadt und auf dem Land. Der Anteil der alten Menschen an der Landkreisbevölkerung steigt. Sind heute 26000 über 65 Jahre, so werden es in zehn Jahren 32000 sein. Das Leben im Alter ist ein Thema, das die Menschen umtreibt. Und nicht nur sie. Die politisch Verantwortlichen suchen nach Antworten auf die Fragen, die ihnen die Demografie stellt. Auch die FDP im Landkreis. Sie hatte zu einem Expertengespräch in das Parkhotel „Altmühltal“ eingeladen – und 45 Gäste kamen und diskutierten. Als Quintessenz plädiert die FDP dafür, im Landkreis ein „Seniorenforum“ zu etablieren.
Es waren kirchliche Vertreter, darunter Dekan Klaus Mendel, und viele Repräsentanten von kommunalen und karitiativen Einrichtungen sowie die Seniorenbeiräte der drei Städte im Kreis, die dem Ruf von Günther Hagenheimer, dem Kreisvorsitzenden der Liberalen, folgten. „Wir wollen ergebnisoffen diskutieren“, so seine Vorgabe. Dorothee Bucka, die Leiterin der Freiwilligenagentur des Landkreises, Kreisrat Dr. Axel Peiffer, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Dorothea Hoffmeister vom Nürnberger Vorzeigeprojekt „Olga“ und der Weißenburger Stadtrat Alexander Kohler nahmen zu den verschiedenen Facetten der Seniorenarbeit Stellung, und Gisela Bock aus Kempten, die Vorsitzende der „Liberalen Senioren in Bayern“ moderierte die Runde.
Günther Hagenheimer in seinem Einleitungsstatement: „Wir wollen die Leute hören, die nah am Ball sind, die Stärken und Schwächen benennen, die es gibt.“ Als allgemeines Ziel gab er vor, Unterstützungsstrukturen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern im Kreis zu schaffen und FDP-Stadtrat Werner Falk konkretisierte es: „Wir wollen im Landkreis ein Seniorenforum analog dem Seniorenstammtisch initiieren, das jährlich zwei- oder dreimal tagt, um einen Gedankenaustausch zu pflegen.“
Dass der Kreistag bereits 2012 ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept verabschiedet hat und seither Seniorenbeauftragte quasi als Informationsgeber ausgebildet werden, das brachte Dorothee Bucka in Erinnerung. Es gebe vielerlei Bemühungen, die jüngste sei der Aufbau einer ehrenamtlich besetzten Wohnberatungsstelle. Noch im Februar beginne die Ausbildung von 17 Beratern.
Auf die unterschiedlichen Anstrengungen von kommunaler Seite ging Kreisrat Dr. Axel Peiffer ein, der einigermaßen zufrieden konstatierte: „In Muhr am See haben wir mit Supermarkt, Gemeinschaftsarztpraxis und Apotheke versucht, ein soziales Zentrum zu schaffen.“ Aus der Weißenburger Perspektive gibt es laut Stadtrat Alexander Kohler interessante Perspektiven: „Mit dem Diakonischen Werk wollen wir die baurechtlichen Voraussetzungen für ein neues Seniorenwohnzentrum schaffen.“ Geschäftsführer Norbert Ruffertshöfer sprach sogar von einem „Leuchtturmprojekt“. Zudem sei in Burgsalach aus einem ehemaligen Schulhaus eine ambulante Wohngemeinschaft entstanden, bald folge ein zweites Vorhaben in Bieswang. Allerdings schränkte der Diakoniewerks-Geschäftsführer ein: „Unser geplantes großes Projekt des Betreuten Wohnens in Weißenburg wird sich nicht jeder leisten können.“ Was für ihn ganz wichtig ist: „Die privaten und öffentlichen Bauherren müssen ein modernes Quartiersmanagement betreiben und stets barrierefrei planen.“
„Wir haben in Gunzenhausen einen Seniorenanteil von 29,5 Prozent, im Kreis sind es 26,5 und in Bayern 25,3“. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz weiß, dass die Tendenz steigend ist. Viele Senioren hätten einfach Berührungsängste, die ihnen zustehenden Leistungen in Anspruch zu nehmen. Sie wollten nicht dem Staat zur Last fallen. Die Nachbarschaftshilfe in der Stadt laufe nach einem Jahr gut an. „Stark unterwegs“ sei Gunzenhausen hinsichtlich des öffentlichen Personennahverkehrs, also des Stadtbusses. 200000 Fahrgäste gebe es im Jahr, in Weißenburg hingegen nur 58000. Den Erfolg führt der Rathauschef auf den Halbstundentakt zurück. Positive Faktoren seien die Stadthalle als Veranstaltungszentrum, der Theaterbus, die Samstagskonzerte, die Falkengarten-Konzerte, das seniorenorientierte Kursangebot der Volkshochschule, der Wochenmarkt als gesellschaftlicher Treffpunkt, die Radfreundlichkeit („Mit dem E-Bike steigen mehr ältere Herrschaften aufs Rad“) sowie die gute ambulante und stationäre Pflege. Der Rathauschef hat erkannt: „In der stationären Pflege verringert sich die Nachfrage, wir werden deshalb mehr auf mobile Angebote setzen.“ Dazu gehöre die Tagespflege im Altenheim und eine enge Kooperation mit dem Evangelischen Krankenverein und den privaten Pflegediensten. Im Burkhard-von-Seckendorff-Heim würden künftig noch mehr Wohnungen für Rüstige eingerichtet. „Gut aufgestellt“ sei die Stadt hinsichtlich der ärztlichen Versorgung, vor allem genieße die Kreisklinik „Altmühlfranken“ einen guten Ruf. Jungen Ärzten in der Ausbildung stelle die Stadt unentgeldlich Wohnungen zur Verfügung, um sie zum Hierbleiben zu animieren. Ein Manko nannte der Bürgermeister auch: „Wir haben einfach nicht genügend Wohnungen für Familien, die zu uns kommen wollen.“ Die Stadt könne nicht als Investor im Wohnungsbau auftreten, deshalb müssten private Träger gefunden werden. Das Versprechen des Rathauschefs: „Wir wollen uns den Herausforderungen stellen.“
Von einem Projekt, das sich „Olga“ („Oldies leben gemeinsam aktiv“) nennt, berichtete Dorothea Hoffmeister aus Nürnberg. In der Nähe des Nordostbahnhofs haben elf Frauen ein alternatives Projekt zum Betreuten Wohnen gegründet, das heute bundesweit als Musteranlage gilt. Weil sich die meisten kein Wohneigentum schaffen konnten, wohnen sie dort zur Miete (6,80 Euro plus 1,38 Euro Nebenkosten). Die Seniorinnen managen sich selber, aber Hoffmeister sagt ehrlich: „Das ist nicht leicht, das kann ich Ihnen sagen!“ Sie verreisen zwar einmal im Jahr miteinander, aber gekocht wird daheim separat. Die Probleme lagen (und liegen) nach ihrer Darstellung wie so oft im Detail: „Weil wir eine GbR sind können wir kein gemeinsames Bankkonto eröffnen. Da ist noch viel zu tun.“ Die Hausgemeinschaft steht immer wieder vor Problemen; beispielsweise, wenn jemand gestorben ist und der Nachzug zu regeln ist: „Dann geht es zu wie bei Dieter Bohlen.“ Die lebenserfahrene Krankenschwester sagt: „Am besten ist es, den anderen so zu lassen wie er ist. Geduld und Toleranz sind ganz wichtig.“
Nach österreichischem Beispiel von der Subjektförderung (z.B. Wohngeld) auf die Objektförderung umzuschwenken, das rät Werner Seifert, der Vorsitzende des Gunzenhäuser Seniorenberats, dem Gesetzgeber. Noch immer gebe es beim Umbau zu senioren- und behindertengerechten Wohnungen zu viele behördliche Hindernisse. Er glaubt, dass die Regierungen die Probleme angesichts des wachsenden Flüchtlingsdrucks nicht mehr aussitzen können.
In der allgemeinen Diskussion sprach Jochen Loos die Notwendigkeit eines Hospizes an („einfach überfällig“) und kritisierte die für ganz Mittelfranken geförderten 26 Plätze (1,5 im Landkreis) als zu gering. Dass die ganz alten Menschen nur mehr zum Sterben in den stationären Bereich kommen, das wurde offen angesprochen, aber Martin Albrecht, der Geschäftsführer des Evangelischen Krankenvereins, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Gesetzgeber hinsichtlich der Hospizplanung eine neue Regelung schafft.
Die Vereinsamung der Senioren, die häufig beklagt wird, ist für Helga Horrer kein Thema. Auf dem Hof der Kreisbäuerin in Mischelbach leben drei Generationen. Sie sagt: „In der Gesellschaft ist die Toleranz verloren gegangen. Aber ich lebe sie jeden Tag und jede Nacht und ich schaffe das!“ Was ihr nicht behagt, ist, dass die Großfamilie im Vergleich zu anderen Familienmodellen keine Förderung erhält.
Moderatorin Gisela Bock aus dem Allgäu beneidet Gunzenhausen und den Landkreis: „Wir haben zwar seit zwei Jahren ein seniorenpolitisches Konzept, aber im Landratsamt kein Personal, um es umsetzen zu können.“ Die Seniorenbeauftragte des Landkreises Oberallgäu sieht auch das generelle Problem: „Wir reden zuviel über die Kosten, dabei gibt es viele ältere Menschen, die als ehrenamtliche Helfer der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen.“

Neue Masten im Bereich Gunzenhausen

Stromversorgung durchgehend gewährleistet

Jedes Jahr investiert die Main-Donau Netzgesellschaft rund 100 Mio. Euro in die Stromnetze. Ein großer Posten dabei ist der technische Unterhalt. Darunter fällt auch die Instandhaltung von 110-
Kilovolt(kV)-Hochspannungsleitungen. Entlang der 110-kV-Leitungen zwischen Gunzenhausen, Winterschneidbach und Ketteldorf ersetzt das Unternehmen in den nächsten Wochen insgesamt 36 Masten, die nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen und zudem nicht mehr wirtschaftlich saniert werden können. Bereits in den Jahren 2014 und 2015 hat die Main-Donau Netzgesellschaft zwischen Weißenburg und Winterschneidbach insgesamt 66 Masten ausgetauscht.
Statt der bestehenden Stahlgittermasten kommen Stahlvollwandmasten mit Gittertraversen zum Einsatz. Beim Mastwechsel wird der alte Mast vom Fundament gelöst, per Autokran versetzt und neben dem alten Standort provisorisch verankert. Das bestehende Fundament wird daraufhin ausgegraben und durch ein neues Fundament ersetzt. Auf diesem befestigen die Arbeiter den neuen Mast. Sobald der neue Mast inklusive der Traversen steht und die Leiterseile übernommen wurden, kann der alte Mast entsorgt werden.
Für die großen Geräte, die bei den Arbeiten zum Einsatz kommen, wird die Main-Donau Netzgesellschaft an schlecht erreichbaren Stellen Baustraßen errichten. Während der Arbeiten ist die betroffene Hochspannungsleitung zeitweise spannungslos. Die Main-Donau Netzgesellschaft sorgt durch Umschaltmaßnahmen dafür, dass die Stromversorgung der Anwohner durchgehend gewährleistet ist.
Auch für den Verkehr entstehen keine Beeinträchtigungen: Bei den Arbeiten an Bahntrassen werden Sicherheitsnetze errichtet.

Start der regionalen Vermarktung von Brennholz

Brennholzvermarktung in der edition altmühlfranken

Alexander Reulein (Klimaschutzmanager Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), Jürgen Fischer (Leiter Forstamt Weißenburg), stellvertretender Landrat Robert Westphal, Eckhard Freist (Vorstand FBG Pappenheim-Weißenburg e.V.), Peter Sammler (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Axel Stöhr (Sprecher des Initiativkreises „Bauen mit Holz“)

Alexander Reulein (Klimaschutzmanager Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), Jürgen Fischer
(Leiter Forstamt Weißenburg), stellvertretender Landrat Robert Westphal, Eckhard Freist (Vorstand
FBG Pappenheim-Weißenburg e.V.), Peter Sammler (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten), Axel Stöhr (Sprecher des Initiativkreises „Bauen mit Holz“)

Die Zukunftsinitiative altmühlfranken und die Forstbetriebsgemeinschaft Pappenheim-Weißenburg hatten auf den Energiehof Ellingen eingeladen, um den Startpunkt für die regionale Vermarktung von Brennholz aus altmühlfranken zu setzen. Zukünftig kann regionales Brennholz aus dem Landkreis unter der Marke „edition altmühlfranken“ vermarktet werden.

Hierbei wurden verschiedene Anforderungskriterien definiert, die das Brennholz erfüllen muss, um das regionale Gütesiegel zu erhalten. So muss einerseits gewährleistet werden, dass es sich um Holz aus dem Landkreis handelt. Deshalb wurde ein Radius von 50 km um den Landkreismittelpunkt in Trommetsheim definiert, von woher das geschlagene Holz stammen muss. Des Weiteren muss nachgewiesen werden, dass es sich um Brennholz aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung handelt
und der Restfeuchtegehalt des Brennholzes einen Wert von 20 Prozent unterschreitet. Sollte letzteres erreicht werden, so kann zusätzlich noch von einer besonderen Premiumqualität des Holzes gesprochen werden.

Zu jeder Brennholzlieferung wird zudem eine Produktdeklaration beigelegt, die dem Kunden klar aufzeigt, woher das Holz stammt bzw. welche Eigenschaften es besitzt. Darüber hinaus kann mithilfe dieser Produktdeklaration auch ermittelt werden, wie viel Heizöl bzw. CO2-Emissionen eingespart werden. Für den Brennholzkunden wird dadurch sehr transparent ersichtlich, in welchem Maß er schädliche CO2-Emissionen vermeidet und damit aktiv zum Klimaschutz beiträgt.

Ein weiterer Vorteil in der Vermarktung von regionalem Brennholz liegt auch darin, dass das vermarktete Holz nur sehr kurze Wege vom Wald zum Kunden zurücklegen muss und auf weite Transportwege verzichtet werden kann, welche den ökologischen Vorteil des Brennholzes im Vergleich zu konventionellem Öl oder Gas wieder zunichtemachen würden. Neben all diesen ökologischen Vorteilen einer regionalen Brennholzvermarktung wird auch die Wertschöpfung im Landkreis gefördert. Auf dem Energiehof in Ellingen kann das Brennholz aus altmühlfranken bereits
bezogen werden.

Neben dem nun vorgestellten Brennholz aus altmühlfranken gibt es noch die „Altmühlfränkische Bratwurst“ und das Aufzuchtprojekt „Sauwohl in Altmühlfranken“, die ebenfalls unter dem Label „edition altmühlfranken“ geführt werden.

3000 verschiedene Getränkeartikel für den Landkreis

Landrat Wägemann: Anerkennung für Getränke-Jäger

Bei der Firma Getränke Jäger GmbH in Gunzenhausen wird auf Regionalität und auf die Frische der Produkte besonderen Wert gelegt. Davon konnte sich Landrat Gerhard Wägemann bei einem ausführlichen Unternehmensbesuch persönlich überzeugen.
Nahezu jeder Bürger des Landkreises dürfte schon einmal ein Getränk zu sich genommen haben, welches bei Getränke Jäger zumindest zwischengelagert wurde. Immerhin beliefert der Getränkegroßhandel rund 800 Gaststätten, Getränkemärkte

Seniorchef Rudolf Jäger mit Schwiegersohn und Tochter informierte beim Rundgang den Landrat.

Seniorchef Rudolf Jäger mit Schwiegersohn und Tochter informierte beim Rundgang den Landrat.

und Lebensmitteleinzelhandelsketten im Landkreis und weit darüber hinaus. Auch bei Großveranstaltungen ist die Chance hoch, dass die zum Ausschank kommenden Getränke aus dem Gunzenhausener Lager stammen. Der Betrieb ist somit im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen allgegenwärtig, weshalb sich Landrat Wägemann bei einem Unternehmensbesuch ein genaueres Bild machen wollte.
Der Geschäftsführer Rudolf Jäger, der seit dem Jahr 1970 in der Getränkebranche aktiv ist, führte gemeinsam mit seiner Tochter Susanne Amslinger und deren Ehemann Thomas durch das weitläufige Betriebsgelände. Zu Beginn führt der Weg durch das „Schaufenster“ des Unternehmens, wie Jäger den Getränkemarkt liebevoll bezeichnet. „Hier finden Sie das größte Getränkesortiment des Landkreises, und falls etwas nicht vorrätig ist, wird es besorgt!“, erklärt der Inhaber den Service des Geschäftes. Tatsächlich findet der Kunde eine breite Palette an Produkten vor, vom einheimischen Saft bis hin zu speziellen Marken wie beispielsweise Gletscherwasser aus Italien.
Der im Vergleich zum restlichen Unternehmen eher beschauliche Getränkemarkt auf dem Betriebsgelände ist jedoch nur ein geringer Teil dessen, was die Firma tagtäglich leistet. Das Herz des Betriebes, erklärte Jäger, sei das Büro, in welchem alle Fäden zusammenlaufen. Die Mitarbeiter kümmern sich hier um Verwaltung, Disposition und Logistik, schließlich müssen die 3000 verschiedenen Getränkeartikel bestmöglich vertrieben werden. Insgesamt wurden im Jahr 2015 etwa 2,5 Millionen Einheiten an den Mann gebracht, sei es in Kisten, Fässern oder anderen Gefäßen. Damit diese Dimensionen auch bewältigt werden können, arbeiten mittlerweile 67 Mitarbeiter für das Unternehmen, welche im Sommer durch Hilfskräfte noch einmal aufgestockt werden. Nach Klärung rechtlicher Voraussetzungen arbeiten mittlerweile auch sieben Flüchtlinge auf dem Gelände, welche laut Jäger sehr gut integriert werden konnten.
Im Jahr 1998 entschloss sich Rudolf Jäger aufgrund von Standortgegebenheiten dazu, den Hauptsitz des Betriebs von Kalbensteinberg nach Gunzenhausen in die Industriestraße zu verlegen. Dass diese Entscheidung goldrichtig war, zeigte das enorme Wachstum in den folgenden Jahren. Stetig wurde die Lagerkapazität und das Vertriebsgebiet erweitert, sodass die Getränke nun auf 18.000m² Fläche lagern können und Kunden von Augsburg bis Erlangen beliefert werden. „Mittlerweile verhält es sich so, dass namhafte Getränkehersteller von sich aus eine Anfrage auf Aufnahme in unser Sortiment stellen.“, berichtet Jäger stolz. Um diesen Erfolg und die Zukunft des Unternehmens weiterhin zu sichern, schlug auch die Tochter in die Kerbe des Getränkebetriebs. Nach einer Ausbildung zur Getränkebetriebswirtin an einer Fachschule trat Susanne Amslinger im Jahr 2008 als Geschäftsführerin in das Familienunternehmen ein. Auch ihr Ehemann, Thomas Amslinger, ist für das Unternehmen in führender Position tätig. Ebenso ist die Getränke Jäger GmbH ein Ausbildungsbetrieb und lehrt junge Menschen in drei verschiedenen Berufen.
Diese Fakten beeindruckten auch den Landrat, welcher während der Führung durch die Lagerhallen immer wieder ins Staunen kam. „Dass dieser nach außen hin eigentlich unscheinbare Getränkehandel Geschäfte in einem solchen Ausmaß betreibt, beweist einmal mehr das unternehmerische Potential unseres Landkreises!“, lobte Wägemann. Auch das bewusst geführte regionale Sortiment mit zahlreichen einheimischen Marken wusste Wägemann zu überzeugen. Nach der Führung folgte noch ein interessantes Gespräch zwischen den Geschäftsführern, dem Landrat und der Wirtschaftsförderung des Landkreises, in dessen Verlauf aufkommende Fragen beiderseits geklärt werden konnten. Nach der Verabschiedung reifte einmal mehr die Erkenntnis, dass hinter einem kleinen „Schaufenster“ ein weit über die Grenzen des Landkreises aktives Unternehmen stehen kann.

Für eine seniorenfreundliche Umwelt

Gedanken von Stadtrat Werner Falk (FDP)

Den Senioren gehört die Zukunft! Das ist ein nachdenkenswerter Slogan. Er wird gestützt von den demografischen Daten. Heute sind bereits 20 Prozent der Einwohner in Deutschland über 65 Jahre alt. Dieser Anteil wird sich nach amtlichen Berechnungen bis 2060 weiter steigern, und zwar auf 34 Prozent. Die Hochbetagten (Ü80) sollen dann 14 Prozent ausmachen. Wenn wir den Wissenschaftlern des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung glauben dürfen, dann erhöht sich das Durchschnittsalter der Männer bis 2060 auf 85 Jahre und bei den Frauen auf 89 Jahre.FalkWe (14)-001
Es ist also verständlich, dass sich alle Gedanken machen, wie man der immer älter werdenden Gesellschaft gerecht werden will. Die FDP veranstaltet zum Thema „Leben im Alter“ am 3. Februar 2016 eine Gesprächsrunde mit Experten aus dem Landkreis. Die Partei für ein „Seniorenforum“ ein, das auf Kreisebene institutionalisiert werden und das zwei- oder dreimal im Jahr tagen soll.
Wie ist nun die derzeitige Lage zu bewerten und welche Ansätze gibt es für eine Berücksichtigung der Senioren?
Das „Mehrgenerationenhaus“ ist ein schöner Titel, wenn er der Realität entspricht und es ein konfliktfreies Neben- und Miteinander gibt. Aber ist nicht die Wirklichkeit oft so, dass eben das Nebeneinanderwohnen Probleme macht und Anlass für Ärger gibt? Alten Menschen wird ein größeres Ruhebedürfnis nachgesagt, das sich nicht immer mit dem „Freiheitsdrang“ der Kinder und jungen Familien verträgt. Die Welt besteht nicht nur aus Gutmenschen.
Die Teilhabe der Senioren am öffentlichen Leben vollzieht sich meist durch die Nähe zum öffentlichen Leben. Also dürfen sie nicht abgeschottet leben. Sie dürfen nicht bewusst ausgeschlossen werden, beispielsweise indem ein Altersheim in ruhiger Lage am Waldrand gebaut wird. Das ist in der Vergangenheit vielfach geschehen. In Gunzenhausen hat man das früh erkannt und das Altenheim ins Zentrum der Stadt platziert.
Auf den Dörfern sind die alt gewordenen Menschen vielfach sich selbst überlassen. Die gesellschaftliche Kontrolle funktioniert längst nicht mehr in allen Fällen. Aber es darf auch gefragt werden: Ist jeder sozialisierbar, der sich sein ganzes Erwerbsleben lang nichts um seine Mitmenschen geschert hat, an dem alles vorbeigegangen ist, was in seiner Umgebung los war.
Die neuen Kommunikationstechniken: Wir können uns aufregen über den hohen Fernsehkonsum der Menschen (die Ü50 sehen täglich 301 Minuten fern), aber für die alleinstehenden Senioren ist der Fernseher der am besten funktionierende Bezug zur Außenwelt. Die Vielzahl von Programmen muss nicht schlecht sein und kann bei geistiger Vitalität die alten Menschen fit und kritikfähig halten. Ganz wichtig ist es, ihnen ein Gerät hinzustellen, das beste Bildqualität hat (also keine ausrangierte „Kiste“). Aber tagsüber sollte schon auch noch Zeit bleiben für ein Gespräch mit den Angehörigen.
Was können die Gemeinden tun? Möglich ist es ganz sicher, die Gehwege so zu gestalten, dass alte Menschen mit dem Rollator darauf sicher und bequem gehen können (also möglichst kein grobes Pflaster). Hohe Randsteine behindern zu oft den Zugang zu Gebäuden (öffentlichen wie privaten).
Zentrumsnahes Wohnen liegt im Trend. Fast überall ist die Feststellung zu machen, dass die großen Häuser, die einst für die ganze Familie gebaut wurden, von den nach dem Auszug der Kinder zurückgebliebenen Senioren nicht mehr umfänglich bewirtschaftet werden können. Haus und Garten machen zuviel Arbeit. Wir erleben es: Obgleich im Siedlungsgebiet Gunzenhausen-Reutberg der Stadtbus verkehrt ziehen die alten Menschen in das Stadtzentrum und verkaufen ihre stattlichen Häuser. Die kleinen Stadtwohnungen sind meist ebenerdig oder haben einen Aufzug.
Das Einkaufen ist für alleinstehende Senioren wohl das größte Problem. Private Nachbarschaftshilfe ist gut, wenn sie funktioniert. In Gunzenhausen hat sich die Nachbarschaftshilfe institutionalisiert (Büro im Fachwerkstadel), aber hier ist die Feststellung zu machen, dass es im ersten Jahr mehr Helfer gibt als Bedürftige (!). Der Laden auf dem Dorf fehlt seit langer Zeit schon, auch in der Stadt liegt der Supermarkt meist an der Peripherie. Das ist die Realität! Der Ruf nach einer Einkaufsgelegenheit in der Siedlung ist illusorisch, weil kein Ladenbesitzer davon leben kann. Also bleibt nur die Solidarität auf dem Dorf. Von ihr kann natürlich am ehesten der profitieren, der sich zeitlebens in die Dorfgemeinschaft eingebracht und ihr nicht ferngestanden hat.
Die Mobilität auf dem Land ist natürlich ein ganz wichtiger Faktor, um alten Menschen den Zugang zum Gemeinschaftsleben (Veranstaltungen), Arztbesuche etc. zu ermöglichen. Nicht immer sind die Busverbindungen günstig, um gern angenommen zu werden. Auch diesbezüglich sind die Leistungen durch private und öffentlich organisierte Nachbarschaftshilfe zu nennen.
1.2.2016

Klare Forderungen an Migranten stellen!

Vortrag des Islam-Konvertisten Irvan Peci vor Reservistenverband

„Die deutsche Gesellschaft muss sich nicht den Migranten anpassen, sondern die Menschen, die neu in unser Land kommen, müssen die hier geltenden Gesetze und Ordnungen respektieren!“ Das sagen alle Vernünftigen in diesem Land im Gegensatz zu manchen Gutmenschen, die glauben, Integration könnte umgekehrt funktionieren.

Kreisvorsitzender Robert Höhenberger.

Kreisvorsitzender Robert Höhenberger.

Beim Neujahrsempfang des Reservisten-Bezirksverbands Mittelfranken im Unterwurmbacher Schützenheim referierte nicht etwa ein im Dienst ergrauter Bundeswehroffizier, sondern mit Irfan Pici ein junger Mann, der sich zunächst von Islamisten vereinnahmen ließ, dann aber konvertierte und in seinem Buch „Die Dschihadisten“ versucht, die internationale Öffentlichkeit aufzuklären über den Islam und die vielschichtigen gesellschaftlichen, religiösen und politischen Facetten in der islamischen Welt. Er rät zugleich, tolerant zu sein gegenüber den Migranten, die vollwertige Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft werden wollen.
Dem Kreisvorsitzenden Robert Höhenberger (vormals Bürgermeister von Gerolfingen) gebührt Respekt dafür, dass er diesen für Reservistenverhältnisse ungewöhnlichen Referenten zum Neujahrsempfang eingeladen hat. Dessen inhaltliche Rede war sehr informativ und für so manchen der 250 Zuhörer wurde verständlich, warum es die islamistische Bewegung gibt und warum sie radikale Formen zeigt. Irfan Peci ist 1991 als Kind von bosnischen Kriegsflüchtlingen nach Deutschland gekommen, wo er zunächst in Weiden in die Schule ging, dann als Jugendlicher in die islamistische Szene geriet. Immerhin: Peci erkannte den Weg als falsch und konvertierte. Er arbeitete danach für das Bundesamt für Verfassungsschutz und schrieb das Buch „Der Dschihadist“, das im Verlag Random Housse in verschiedenen Sprachen erschienen ist (ISBN 978-3-453-20085-2, 19,90 Euro).

Der serbischstämmige Irfan Peci sprach über die islamistische Propaganda.

Der serbischstämmige Irfan Peci sprach über die islamistische Propaganda.

„Es gibt keine einfachen Erklärungen für die Radikalisierung der jungen Islamisten“, sagt der ehemalige Dschihadist . Jungen Menschen (natürlich meist Männer), die sich ausgegrenzt, nicht akzeptiert fühlen und perspektivlos sind, suchen die Gemeinschaft, die ihnen die ideologisieren Gruppen bieten. Junge Männer suchen vielfach eine Vaterfigur. Die finden sie unter den Hasspredigern. Darunter sind auffällig viele Gebildete. Sie wollen umsetzen, was sie glauben. Irfan Pecis Biografie war so ähnlich. Auch er war als einer der Besten einer Fußballjugend und kam doch nicht in die Auswahlmannschaft, die ihm vielleicht eine tolle Kickerkarriere geboten hätte. „Du gehörst nicht dazu!“ hatte ihm sein Trainer gesagt. Daraufhin suchte er sich eine andere Identität, ließ sich ideologisieren und radikalisieren. Deshalb sagt Irfan Peci heute: „Es war die Ausgrenzung, die mich radikalisierte.“
Das „Drehbuch“ für den islamistischen Terror ist – so der 26-jährige Migrant – immer das gleiche. Um den Westen (in abgeschwächter Weise bedroht sind auch der Osten und andere Kulturen) zu schwächen und zu zersetzen wird von den Gruppen zunächst einmal in der Phase 1 Chaos gestiftet, mit der Angst gearbeitet und das westliche Gesellschaftssystem soweit geschädigt bis sich die islamistischen Strukturen mit ihm messen können. Dann kommt als zweite Phase die Institutionalisierung, also die Gründung des Islamistischen Staates (IS) mit dem Fernziel, die ganze Welt zu beherrschen und ein Kalifat zu errichten.
Pecis Erkenntnisse sind bitter für jene, die sich als ausgesprochene Gutmenschen empfinden und meinen, die westliche Welt müsse sich anpassen. „In Deutschland sind die Menschen vielfach zu naiv“, sagt er unumwunden.
Animiert werden die jungen Menschen der islamistischen Welt durch die Propaganda des IS. In Videos ist die Rede von den Bösen und Opfern der gottlosen westlichen Kulturen. Es wird Hass geschürt. Vergleiche zu den 68er-Jahren tun sich auf: Damals in Deutschland wie heute in den islamischen Staaten begehren die jungen Menschen gegen die Ungerechtigkeit des Systems auf, sehen den Gegner immer im anderen. Und vielfach läuft alles auf die Formel hinaus, zu der George Bush sen. einst mit seinem Kreuzzugsphantasien argumentativ Hilfestellung geboten hat: „Die Ungläubigen greifen unsere Religion an!“ Helden seien die Terroristen, die nach der IS-Lesart als kleinere Attentäter die größeren Übeltäter verhindern.
Peci beklagt viel Desinformation – auch in den deutschen Medien. Andererseits sagt er auch, dass der IS eine Stärke vorgibt, die er eigentlich gar nicht hat. Beispielsweise hätten Angaben über Geländegewinne keine Bedeutung, denn vielfach handele es sich dabei um zig-tausend Quadratkilometer von menschenleerer Wüste oder Steppe. Religiöse Prophezeihungen gebe es auch im Christentum, aber die meisten Endzeit-Vorhersagen kenne der Islam. Syrien gelte als geografischer Begriff, in dem viele Entzeitschlachten geschlagen würden. Der Glaube, von Gott ausgewählt zu sein, finde sich bei allen terroristischen Gruppierungen.
Der gebürtige Serbe rät dazu, den jungen Menschen, die sich religiös verrannt haben, Zeit und eine zweite Chance zu geben, denn: „Der Dschihadist wird nicht auf die Schnelle zum überzeugten Demokraten. Peci: „Wir können den Terror nur besiegen, wenn wir seine Ideale bekämpfen!“ Der beste Weg sei eine tolerante Gesellschaft, die aber an die Migranten klare Forderungen stelle.

Anerkennungskultur muss sich verbessern

Kreisgruppenvorsitzende Robert Höhenberger konnte zum Empfang auch MdL Manuel Westphal, Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Landrat Gerhard Wägemann und Landesvorsitzenden Prof. Dr. Friedwart Lender begrüßen. Dieser verlangte in seiner Rede mehr gesellschaftliche Anerkennung des militärischen Dienstes in Deutschland und nannte die Vereinigten Staaten als Vorbild: „Wenn ich dort in deutscher Uniform auftrete, werde ich hoch geachtet und dazu beglückwünscht, für mein Land tätig zu sein.“ Er verlangte eine umfassende nationale Sicherheitsstrategie und die Wiedereinführung der Wehrpflicht.

Die Powerpointpräsentation von OTL d.R. Michael Müller (Gnotzheim) offenbarte die Vielfalt der Aktivitäten in der Kreisgruppe im letzten Jahr. Es gab 402 Veranstaltungen mit 18000 Teilnehmern, darunter den „Marsch der Verbundenheit“, an dem allein sich 1053 Reservisten beteiligten. Der Kreisverband, der den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und südliche Teile des Landkreises Ansbach einschließt, hat derzeit 1069 Mitglieder.
Werner Falk

Die fürstliche Jagd

Vortrag von Dr. Arno Störkel beim Verein für Heimatkunde Gunzenhausen

Störkel-014

Dr. Arno Störkel ist ein Experte für die „hohe Jagd“ und die markgräfliche Geschichte.

Jeder kennt die Redensart, wenn ihm etwas entkommen ist, ihm also etwas „durch die Lappen gegangen“ ist. Der Begriff stammt aus dem Jagdwesen des 18. Jahrhundert. Für ihn gibt es auch noch den Begriff der „eingestellten Jagd“. Was es sonst noch auf sich hatte mit der fürstlichen Jagd, auch in den Revieren des „Wilden Markgrafen“, das erfuhren die Gäste bei einem Vortragsabend des Vereins für Heimatkunde mit dem Würzburger Historiker Dr. Arno Störkel, der heuer auch noch eine Biographie der Markgräfin Friederike Louise herausbringen wird, die viele Jahre ihres Lebens im Schloss Unterschwaningen verbracht hat.
Die Jagdleidenschaft von Carl Wilhelm Friedrich galt hauptsächlich den Falken. Er hatte das größte Falknerheer jener Zeit. Die Jagd mit dem edlen Vogel war elegant und meist unblutig, auch weibliche Jagdgäste durften damals schon an diesem exklusiven Ereignis teilnehmen. Einen seiner schönsten Falken hatte CWF vom König von Dänemark als Dankgeschenk bekommen.
Etwas anderes war die „eingestellte Jagd“, worunter man sich ein eingezäuntes Areal vorstellen muss. Die Einzäunung erfolgte mit schön verzierten Stoffbahnen, die an Leinenschnüren aufgehängt waren. Die flüchtenden Tiere konnten so von den Jägern und Treibern in eine bestimmte Richtung gedrängt und am Ausbrechen gehindert werden. Gelang dann doch einmal einem Hirschen die Flucht, so ging dieser buchstäblich „durch die Lappen“. Dieses „fürstliche Plaisir“ war vor drei Jahrhunderten so etwas wie eine VIP-Lounge in der heutigen Fußballarena. Weniger exklusiv, ja für damalige Verhältnisse geradezu primitiv, war die Kampfjagd nach Auerochensen, Büffeln oder Sauen.
An der Parforcejagd, also der Verfolgung der Beute auf dem Rücken der Pferde, dürfte der beleibte Markgraf nicht teilgenommen haben. Davon geht der Historiker Arno Störkel fest aus, zumal ein zwei- bis dreistündiger Ritt nicht dem körperlichen Belastungsvermögen von Carl Wilhelm Friedrich entsprach. Diese Art der Jagd kam aus Frankreich und England an die deutschen Herrschaftshöfe. Es war ein mitunter halsbrecherisches und auch teures Vergnügen, dem nur wenige der deutschen Fürsten nachgingen. Allein die 20 athletischen englischen Pferde, die der letzte Markgraf Alexander an den Ansbacher Hof holte, waren ein Vermögen wert. Weiß und schwarz gefleckt waren die Parforcehunde – und so sind sie heute noch bei großen gesellschaftlichen Jagden zu bestaunen. Ihre Anschaffung kostete übrigens so viel wie ein Hundeknecht im ganzen Jahr.
Zehn bis dreißig Prozent ihres Etats für die Jagd auszugeben, das blieb nur den Fürsten vorbehalten. Die Herrschenden von heute können sich in einer aufgeklärten und demokratischen Gesellschaft solche Extravaganzen nicht mehr leisten. Das räumte am Ende auch Stadtrat Werner Falk, der Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde, ein. Er dankte dem Vortragenden aus dem Weinland mit einem hochprozigen Schorschbräu-Bier aus dem Seenland und kündigte an, dass auf der nächsten Veranstaltung Lothar Hiemeyer die Gasthäuser in Gunzenhausen bis 1945 vorstellen wird (2. Teil).

Im Buchhandel ist das Buch von Dr. Arno Störkel „Fürstliche Jagd im barocken Franken“, 116 Seiten, zahlreiche Bilder, ISBN 978-3-928683-47-0, 24,80 Euro,Verlag C. u.C. Rabenstein, erhältlich.

Otto Berner hat sich Verdienste um das Fränkische Seenland erworben

Eine großer Trauergemeinde nahm von ihm Abschied

72-jährig ist Otto Berner, der langjährige Chef des Landwirtschaftsamts Weißenburg, gestorben. Er war menschlich wie fachlich ein untadeliger Mensch und hatte die Sympathie vieler Menschen. Bleibende Verdienste hat er sich als Leiter der Staatlichen Beratungsstelle  Fränkisches Seenland erworben. In der ihm eigenen und stets gewinnenden Art gelang es ihm, den Umstrukturierungsprozess so zu begleiten, dass am Ende alle profitierten.BernerO

Im Beisein vieler Trauergäste wurde er auf dem Dorffriedhof von Unterwurmbach beigesetzt. Der amtierte Amtsvorstand Hans Walter würdigte ihn im Namen aller landwirtschaftlichen Fachverbände und des Genossenschaftswesen. Er hat uns freundlicherweise seinen Nachruf überlassen, den wir wörtlich widergeben. Er sagte:

„Heute müssen wir Abschied nehmen von unserem Kollegen, Freund und für viele von uns langjährigem Begleiter Otto Berner.
Auf Wunsch des Verstorbenen spreche ich diese Abschiedsworte nicht nur im Namen des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weißenburg, sondern auch für den Verband Landwirtschaftlicher Fachbildung Gunzen-hausen-Weißenburg, dem Bezirksverband Mittelfranken, dem Landwirtschaft-lichen Beraterverband und aller heimischen Landwirtschaftlichen Organisatio-nen, mit denen er verbunden war.
Otto Berner war ein bescheidener, pflichtbewusster und hilfsbereiter Mensch, dessen berufliches Leben immer mit aktivem Handeln und Wirken ausgefüllt war.
1944 in Oberfranken geboren, absolvierte er nach der Schulausbildung eine Landwirtschaftslehre und studierte an der Ingenieursschule in Triesdorf und anschließend in Weihenstephan Landwirtschaft. 1971 trat er in den Vorberei-tungsdienst für den höheren landwirtschaftlichen Dienst ein und legte 1972 das Staatsexamen ab. Von 1972 bis 1978 war er am Amt für Landwirtschaft und Bodenkultur Ansbach, Dienststelle Dinkelsbühl als Lehrer und Berater tätig.
Auf Initiative des damaligen Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag, Ernst Lechner, wurde 1978 die Beratungsstelle Mittel-fränkisches Seengebiet eingerichtet, um der ländlichen Bevölkerung bei der Bewältigung der Probleme, die mit der Entstehung des Seengebietes zu-sammenhingen, zu helfen. Otto Berner wurde 1978 beauftragt, die Beratungs-stelle aufzubauen und zu ihrem Leiter bestellt.
Zu seinen Aufgaben gehörte insbesondere die sozioökonomische Beratung der ländlichen Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung der Erholungs-funktion des Gebietes. Fast 1000 Landwirte waren direkt betroffen, um den Landbedarf von über 2000 ha sicherzustellen. Die Beratungskräfte leisteten geistige Umstellungshilfe vom Landwirt zum Fremdenverkehrswirt. Das Land, die Betriebe um Gunzenhausen haben sich verändert. Otto Berner hat einen großen Beitrag dazu geleistet. Diese Aufgaben an der Seenberatungsstelle machten Otto Berner viel Freude und sie waren für ihn nicht nur Beruf sondern Berufung. Dabei war er so eifrig und engagiert, dass vielleicht manchmal das Privatleben etwas zu kurz kam.Beruflich war er sehr erfolgreich. Er wurde 1988 zum Landwirtschaftsdirektor ernannt und am 14. Juli 1989 zum Leiter des Amtes für Landwirtschaft Weißenburg bestellt. In die nächste Schaffensperiode fiel nicht nur der gebäudemäßige Umbau des Landwirtschaftsamtes und der Landwirt-schaftsschule im Jahr 1994, sondern auch der personalmäßige und aufgaben-bestimmte Umbau der Behörde mit dem Rückzug der staatlichen Beratung und Verstärkung der Abwicklung der Flächenförderung und kurz vor seiner Pensionierung im Jahr 2005 die Zusammenführung des Forstamtes und des Landwirtschaftsamt.
Aufgrund seines großen Engagements und seiner Kompetenz im fachlichen und im sozialen Bereich hat er sich auch in dieser Zeit großen Respekt und Anerkennung erworben.
Schmerzlich war für ihn als landwirtschaftlicher Lehrer und Berater, dass die Landwirtschaftsschule Weißenburg, Abteilung Landwirtschaft im Jahr 2004 geschlossen wurde.
Von 1989 bis 2005 war Otto Berner Geschäftsführer des Verbandes für Landwirtschaftliche Fachbildung Gunzenhausen-Weißenburg und von 1995 bis 2003 auch Geschäftsführer des Bezirksverbandes Mittelfranken. Die Arbeit im VLF war für ihn keine Pflichtaufgabe, sondern eine Herzensangelegenheit. Bildung und Beratung waren sein Leben, legendär seine Lichterfahrten nach Pottenstein. Viele VLF-Fahrten ins In- und Ausland hat er akribisch vorbereitet und erfolgreich umgesetzt. Für seine Verdienste um die Verbandsarbeit wurde er mit dem Goldenen Verbandsabzeichen ausgezeichnet.
Liebe zum Beruf – große Schaffensfreude – viel Engagement zeitlich und ideell und ein gutes Einfühlungsvermögen, verbunden mit Kontaktfreude zeichnete ihn aus. Otto Berner war als Berater, Kollege und Chef gefragt und sehr beliebt.
Als Zeichen des Dankes darf ich auch im Namen des Bayerischen Staatsministeriums, der Kolleginnen und Kollegen – gemeinsam mit dem stellvertretenden Personalratsvorsitzenden Gerhard Karg diesen Kranz an seinem Grab niederlegen .VLF Vorsitzender Erwin Börlein wird eine Schale danebenstellen.
Lieber Otto Berner, wir und auch viele Menschen im Landkreis und darüber hinaus, werden dich in sehr guter Erinnerung behalten.
Ruhe in Frieden!

Kunststoffcampus für alle geöffnet

Termine der Wirtschaftsförderung im Kreis

Pressefoto

Der Kunststoffcampus am Einweihungstag.

4. Februar 2016: „Innovationsmanagement im Mittelstand“: Der IHK-AnwenderClub „Produkt- und Innovationsmanagement“ lädt zu einer kostenfreien Veranstaltung am kunststoffcampus bayern ein. Neben Referaten zu Themen wie „Der Mittelstand als Innovationstreiber“ oder einem Überblick über das IHK-Innovatoren-Training wird es auch die Gelegenheit zu einem Rundgang durch den Campus geben. Die Online-Anmeldung sowie weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

16. März 2016: IHK Roadshow „Digitaler Wandel im Unternehmen“: Die IHK-Geschäftsstelle Ansbach veranstaltet zusammen mit den Wirtschaftsförderern der Handwerkskammer, Stadt und Landkreis Ansbach, Stadt und Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim sowie Stadt Gunzenhausen und Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eine Roadshow zum Thema „Digitaler Wandel im Unternehmen“ – Praxisbeispiele aus der Region. Die Themen „Sichtbarkeit im Netz“, „Digitale Geschäftsprozesse“ und „IT-Sicherheit“ werden von regionalen Unternehmen und deren Dienstleistern durch Best-Practice-Beispiele genauer beleuchtet. Auf der Webseite der IHK Nürnberg für Mittelfranken ist die Online-Anmeldung möglich.

30. April 2016: Tag der offenen Tür am kunststoffcampus bayern: Der im März 2015 eröffnete kunststoffcampus bayern in Weißenburg stellt sich mit einem „Tag der offenen Tür“ der Bevölkerung vor. Neben Führungen durch das Gebäude wird auch ein gesondertes informatives Rahmenprogramm angeboten.

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Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne als Ansprechpartner zur Verfügung!
Wirtschaftsförderung bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg Gunzenhausen, Bahnhofstraße 2, 91781 Weißenburg i.Bay. Tel.: 09141 902-244; Fax: 09141 902-7244, wifoe.lra@landkreis-wug.de, www.landkreis-wug.de www.altmuehlfranken.de