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In Deutschland: „Herrschaft der Angezählten“

Gedanken zur neuen Situation in der CSU

Von einer „verlogenen Aufführung“ schreibt die „ZEIT“ und meint damit die Machtaufteilung zwischen den verfeindeten Akteuren Horst Seehofer und Markus Söder. So werde der öffentliche Groll gegen das politische Geschäft verschärft.

Dass die CSU nun im „Doppel“ spielen will, das wird nach meiner Einschätzung nicht gut gehen, denn die beiden Protagonisten sind sich ja noch nie grün gewesen, höchstens „parteifreundlich“.  Man muss sich nur die Spielchen der beiden in den letzten Monaten und Jahren vor Augen führen, dann wird man schnell erkennen, dass der jetzige Burgfrieden nicht lange halten wird. Das Tandem war für die CSU noch nie eine gute Konstellation, wie die Aufstellung Beckstein-Huber offenbart hat. Die CSU ist ihrem Charakter nach nun einmal eine Partei mit Führerstruktur. Die Funktionsträger auf allen Ebenen wollen keine quälend langen Diskussionen, sondern lieber pragmatische Vorgaben, denen sie folgen können. Warum soll das heute anders sein als früher?

Es bedarf keiner allzu großen prophetischen Begabung, um vorherzusagen, dass es bald Knatsch geben wird zwischen Seehofer und Söder. Der Nürnberger hat sich nicht so weit durchgeboxt, um sich jetzt ausschließlich mit den vergleichsweise provinziellen Themen der Landespolitik zu begnügen, sondern er wird in der Bundespolitik mitmischen wollen. Unter das Diktat von Seehofer wird er sich nicht begeben. So klein wird er sich nicht machen – schon gar nicht jetzt, wo er ganz klar Oberwasser hat.

Söder kann sich auch gar nicht bescheiden, wenn er die Nummer 1 in der CSU sein will. Und die ist er jetzt, ganz gleich, welche Rolle Horst Seehofer weiterhin spielen wird. Über den noch amtierenden Ministerpräsidenten (und Parteivorsitzenden) ist die Zeit hinweg gegangen. Seine Tricksereien haben ihn nichts gebracht, ganz im Gegenteil. Sie waren mit ein Grund dafür, dass sich die Wähler von der CSU abgewendet haben. Sie haben genug von „Drehhofer“ und seinen Piruetten. Zurück geblieben sind zu viele Männer und Frauen in den Spitzengremien der CSU, die er glaubte, wie Zirkusaffen durch die Arena führen zu können und die er damit in ihrer Ehre verletzt hat. Seehofer hat gewaltig an Autorität verloren, ebenso wie die Bundeskanzlerein, die wohl mit einer Minderheitsregierung weitermachen wird.  Es ist nicht zu erwarten, dass die SPD umfällt und in eine neuerliche GroKo eintritt. Die Genossen haben nämlich längst erkannt, dass sich „staatspolitische Verantwortung“ an Merkels Seite  nicht auszahlt – vor allem nicht in der Währung des Wählers.

Horst Seehofer, Angela Merkel und Martin Schulz verkörpern nach meiner Meinung eine „Herrschaft der Angezählten“. Sie werden keinen Erfolg haben. Die Erfahrung der letzten zehn Wochen ist doch: die Menschen schätzen nicht mehr die Kontinuität der Kanzlerin, sondern sie sind ihrer überdrüssig geworden. Parallelen zu Helmut Kohl tun sich für seine Nachfolgerin auf. Schulz hatte seine Strahlkraft schon vor der Wahl verloren. Mit ihm kann die SPD nicht den Aufbruch zu einer betont linken Volkspartei schaffen. Wenn auch Horst Seehofer in diesen Tagen als harter Verhandler in Berlin hochgejubelt wird, so ist doch klar: er ist ein Auslaufmodell und längst kein Zugpferd mehr. Die Halbwertszeit des Duos  Seehofer-Söder wird gering sein. Das empfinden die bayerischen Wähler instinktiv.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Vorstandswechsel auf der Hensoltshöhe

Dr. Wolfgang Becker ist neuer Stiftungs-Vorstand

Stabwechsel auf der Hensoltshöhe: Dr. Eberhard Hahn (rechts) übergab an Dr. Wolfgang Becker. Foto: Stiftung Hensoltshöhe

Mit vielen Gästen feierte die Stiftung Hensoltshöhe am Sonntag, 3. Dezember 2017 die Entpflichtung ihres bisherigen Vorstandsvorsitzenden und Rektors des Diakonissen-Mutterhauses, Pfarrer Dr. Eberhard Hahn, und die Einführung seines Nachfolgers, Pfarrer Dr. Wolfgang Becker.
Den Auftakt bildete ein Festgottesdienst in der Zionshalle. Pfarrer Eberhard Hahn drückte in seiner Begrüßung seine Freude über die vielen Gäste aus, da dies ein Ausdruck der Verbundenheit mit der Hensoltshöhe sei. Rainer Reissner, Vorsitzender des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes e.V., leitete die feierliche Zeremonie des Vorstandswechsels. Er dankte nicht nur Pfarrer Hahn für sein Engagement, sondern auch ausdrücklich dessen Ehefrau Irene Hahn für ihre Wegbegleitung und Mitarbeit. Mit dem Ruhestand sei Pfarrer Hahn nun frei von seinen Pflichten, betonte Rainer Reissner, aber aufgrund seiner Ordination als Pfarrer bleibe er weiterhin zum Predigtdienst und Amtshandlungen berufen.

v.l.n.r.: Pfr. Dr. Günter Breitenbach (Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie e.V. und Rektor der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen), Regionalbischöfin des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg Gisela Bornowski, ehemaliger Rektor und Vorstand Pfr. Dr. Eberhard Hahn, Gattin Irene Hahn, Sylke Becker, Pfr. Dr. Wolfgang Becker, Pfr. Rainer Reissner (Vorsitzender des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands e. V.), Dekan Kaus Mendel. Foto: Armin Leickert

Pfarrer Dr. Wolfgang Becker eröffnete seine Predigt mit den Worten: „Es geht heute Morgen um einen unpopulären Begriff – um das Dienen“. Was gesellschaftlich eher verpönt sei, gehöre zur DNA von Christen. Sichtbar werde das an der „Diakonie“, was auf deutsch „Dienst“ bedeutet. Allerdings gehe dem Dienst der Christen immer der Dienst von Jesus Christus voraus, der auch das Scheitern engagierter Menschen einschließe. Auf diese Weise befreit, können sie sich für das Wohl und das Heil ihrer Menschen einsetzen, ohne an ihren Grenzen zu verzweifeln, so Pfarrer Becker.
Regionalbischöfin Gisela Bornowski wies in ihrem anschließenden Grußwort darauf hin, dass der Festgottesdienst am ersten Advent und damit dem Beginn eines neuen Kirchenjahres stattfinde. Auf der Hensoltshöhe beginne zudem mit dem Vorstandswechsel ein neuer Abschnitt. Sie sei gerne auf die Hensoltshöhe gekommen, da sie dort stets herzliche und geschwisterliche Begegnungen erlebt habe. Dem angehenden Pensionär gab sie gute Wünsche für den Ruhestand mit auf den Weg und erklärte augenzwinkernd, dass er die nun zur Verfügung stehende freie Zeit mit vielen vordergründig „unnützlichen“ – aber schönen – Dingen füllen könne. Pfarrer Becker wünschte sie für seinen Dienst vor allem Gottes Segen. Seine Amtsvorgänger hätten ihm auf der Hensoltshöhe für sein künftiges Wirken gute Grundlagen hinterlassen, stellte die Regionalbischöfin fest.
Die nachmittägliche Festveranstaltung wurde durch die beschwingten Klänge der Saxophon-Combo „Saxissimo“ des Simon-Marius-Gymnasiums begleitet. Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer betonte in seinem Grußwort die Amtszeit von Pfarrer Hahn bilanzierend, dass sich die Mühe der Stiftungsgründung, die Ende 2015 vollzogen wurde, gelohnt habe. Die Stiftung Hensoltshöhe besitze eine herausragende Bedeutung auch über die Region hinaus. Pfarrer Becker, der aus dem Rheinland stammt, hieß er in Mittelfranken herzlich willkommen und wünschte ihm Gottes Segen für seine Arbeit.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz dankte Pfarrer Hahn für das „ausgezeichnete Zusammenwirken“ in vielfältigen Projekten und bot gleichzeitig seinem Nachfolger eine enge Kooperation und Abstimmung an. Weitere Grußworte stammten von Diakonisse Renate Lippe (Vorstandsmitglied des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes), Matthias Frey (Direktor der Studien- und Lebensgemeinschaft TABOR/ 1. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Hensoltshöhe) und Pfarrer Hermann Findeisen (1. Vorsitzender des Hensoltshöher Gemeinschaftsverbandes).

Eine etwa 50köpfige Delegation aus Pfarrer Beckers bisheriger Kirchengemeinde in Nümbrecht war ebenfalls mit einem Beitrag beteiligt. Außerdem durfte natürlich ein persönlicher Gruß der Vorstandskollegen Burkhard Weller und Oberin Diakonisse Marion Holland nicht fehlen. Für Burkhard Weller war Pfarrer Hahn der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, da die Zukunftsfähigkeit der Hensoltshöhe ein Herzensanliegen für ihn gewesen sei. Schwester Marion hob eine Grundlinie seiner Verkündigung hervor: „Durch die Gnade Gottes ist uns alles geschenkt – wir können uns bei Gott nichts verdienen, nichts erarbeiten – wir können uns nur beschenken lassen!“ Stellvertretend für die 242 Diakonissen der Hensoltshöhe hatte ein kleines Team einen Beitrag vorbereitet. Ein Puzzle repräsentierte die verschiedenen Rollen, die Pfarrer Hahn im Laufe seiner Dienstzeit ausgefüllt hat. Er begegnete Menschen beispielsweise als Lehrer, Pfarrer, Seelsorger oder Organisator. Alleine im Gottesdienst auf der Hensoltshöhe brachte er es auf über 250 Predigten. Wolfgang Becker, der als Rheinländer noch nicht ganz mit dem fränkischen Dialekt vertraut ist, kam hingegen in den Genuss eines Schnell-Sprachkurses – schließlich sollte er seine neue Heimat auch in sprachlicher Hinsicht kennenlernen.
Auch die Mitarbeitenden der Stiftung Hensoltshöhe hatten eine kreative Aktion vorbereitet. Dabei durfte das Publikum tatkräftig mithelfen: Da Pfarrer Hahn ein profilierter Kenner des Reformators Martin Luther ist, galt es zunächst zu raten: Stammt ein Spruch von Martin Luther, Pfarrer Hahn oder doch einem unbekannten Dritten? So lernte das Auditorium beispielsweise, dass Pfarrer Hahn unter dem Slogan „First things first“ (also: „Das Wichtigste zuerst“) stets mit Gelassenheit und Contenance brilliert hat. Mancher hätte sich davon bestimmt gerne eine Scheibe abgeschnitten. Heiko Stöhr, Leiter des Christlichen Gästehauses „AllgäuWeite“, sorgte dafür, dass man das sogar wortwörtlich tun konnte: Er hatte ein sechs Kilogramm schweres Allgäuer Käserad als Präsent mitgebracht, das nach der Veranstaltung zur Verköstigung auch den Gästen zur Verfügung stand.
Zum Abschluss der Veranstaltung nutzte Pfarrer Hahn die Gelegenheit, um von Herzen Danke zu sagen für die vielfältige Unterstützung und Wegbegleitung, die er in seiner Zeit auf der Hensoltshöhe erlebt hatte. Seinem Nachfolger dankte er für dessen Bereitschaft, mitsamt Familie nach Gunzenhausen umzuziehen, um Verantwortung zu übernehmen. Wolfgang Becker hob in einem persönlichen Wort den Vertrauensvorschuss hervor, den er in den drei Monaten seiner Zeit auf der Hensoltshöhe bereits erleben konnte. Die Hensoltshöhe bezeichnete er als ein Werk mit über 100-jähriger Geschichte, das sich derzeit in einem großen Umstellungsprozess befinde. So könne auch künftig der missionarisch-diakonische Auftrag der Stiftung Hensoltshöhe erfüllt werden – ganz im Sinne des Mottos: „Wo Himmel und Leben sich berühren“.
JOHANNES SCHWEIGARDT

Neuauflage der Notfallkarte

Aktion  „Gewalt gegen Frauen und Kinder“

Von links: Landrat Gerhard Wägemann und die beiden Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Agnes Müller und Ines Dirsch stellten die neu aufgelegte Notfallkarte „Gewalt gegen Frauen und Kinder“ vor.

Wo finde ich Hilfe bei Häuslicher Gewalt, Sexuellem Missbrauch oder Gewalt an Kindern? An wen kann ich mich wenden, falls ich von Gewalt betroffen bin? Welche Hilfsangebote gibt es bei Gewalt in der Familie? Antworten auf diese Fragen gibt die neu aufgelegte Notfallkarte „Gewalt gegen Frauen und Kindern“. Herausgeber ist das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Die Notfallkarte existiert bereits seit einigen Jahren und wird stark nachgefragt. Aus diesem Grund haben sich die beiden Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen für eine Neuauflage entschieden. „Es sind die wichtigsten Ansprechpartner und Anlaufstellen der Region in Krisensituationen enthalten, wenn es zu Gewalt in der Familie kommt.“, erläutert Landrat Gerhard Wägemann bei der Vorstellung der Notfallkarte.

Die Karte wurde bewusst in Scheckkartengröße erstellt, damit es schnell eingesteckt und immer griffbereit, zum Beispiel in der Geldbörse mitgenommen werden kann. Sie enthält in kurzer und knapper Form die Telefonnummern der nächsten Frauenhäuser, der Polizei und des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Außerdem sind die Nummern des Kreisjugendamtes, der Beratungsstelle ALMA für Betroffene von sexualisierter Gewalt, des KoKi-Netzwerkes für frühe Kindheit und der Opferhilfeorganisation Weißer Ring und des Krisendienstes Mittelfranken enthalten.

Die Notfallkarten werden breitflächig in Altmühlfranken verteilt und liegen in Beratungsstellen, Arztpraxen, Kommunalverwaltungen, Kliniken und Kindergärten aus. Außerdem können sie bei der Gleichstellungsstelle des Landkreises per E-Mail unter gleichstellung.lra@landkreis-wug.de oder telefonisch unter 09141 902-241 angefordert werden.

Kunstforum plant Ausstellungen 2018

Am 13. Januar beginnt das Veranstaltungsjahr

Ausstellungen, Lesung, Theater, Kabarett – die Veranstaltungsräume M11 in Gunzenhausen wurden im zu Ende gehenden Jahr vielseitig genutzt. Besonders freut es dem Vorsitzenden Klaus Seeger, dass es  jetzt auch eigenen Stühle gibt.  Bürgermeister Karl-Heinz Fitz stellt sie aus dem Bestand der Stadt zur Verfügung.

Natürlich laufen bereits die Planungen für die Ausstellungen in 2018 auf Hochtouren. An die Mitglieder des Kunstforums schreibt er:

Freuen Sie sich schon heute u.a. auf das P-Seminar des Simon-Marius-Gymnasiums Gunzenhausen, auf Multitalent und TV-Star Philipp Sonntag, den Südtiroler Ausnahmekünstler Hans Pattis, die Mitgliederausstellung 2018 und „Die Bildermacher“ – 90 Jahre Fotoclub Gunzenhausen.

Im Veranstaltungsbereich beginnen wir das neue Jahr mit drei besonderen Künstlern:
StartUP 2018 13. Januar: Michael Jacques Lieb kehrt mit seinem legendären URFAUST zurück in das M11. Auf vielfachen Wunsch zeigt Lieb sein Solotheater erneut – ein Schauspieler in allen Rollen.

10. Februar: Multitalent und TV-Star Philipp Sonntag stellt im M11 nicht nur aus, er präsentiert sein Erfolgskabarett „Blues in der Bluse“ im M11.

9. März: Liedermacher Jonny Götze aus Berlin feiert seine Gunzenhausen Premiere mit „Die Macht der Lieder – der macht die Lieder!“.

Unterstützen Sie diese Veranstaltungen mit Ihrem Besuch. Tickets können Sie ab sofort bei der Buchhandlung Fischer In Gunzenhausen unter 09831 2380 reservieren. Tickets für die Veranstaltungen im M11 sind auch eine wunderbare Geschenkidee.

Infos zu allen Veranstaltungen finden Sie auch im Netz auf www.kunstforum-fraenkische-seenland.de

Engagement für Fledermäuse gewürdigt

Zehn Familien engagierten sich im Kreis stark

10 „Fledermäuse Willkommen“-Plaketten des Bayerischen Umweltministeriums an Eigentümer von Fledermausquartieren übergeben. Foto: Brigitte Dorr, Wochenzeitung

Landrat Gerhard Wägemann verlieh an insgesamt 10 Besitzer von Winter- und Sommerquartieren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Plakette „Fledermäuse Willkommen“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Damit würdigte er das Engagement und den persönlichen Einsatz der geehrten Personen für den Schutz der Fledermäuse und die Erhaltung ihrer Quartiere im Landkreis.

„Ein Schutz von Fledermäusen ist dringend notwendig, dies zeigt ein Blick auf die Rote Liste der gefährdeten Tiere Bayerns, auf der allein 15 verschiedene Fledermausarten stehen.“, erläutert Bernhard Walk von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern in seinem Vortrag. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen konnten bereits 19 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden. Von den über 520 verschiedenen Fundorten in Altmühlfranken stellen die ausgezeichneten Quartiere daher nur eine kleine Auswahl dar. Die Besitzer zeichnen sich aber durch ein besonders hohes Verständnis für ihre nachtaktiven Untermieter aus.

Stellvertretend für die Stadt Weißenburg nahm Forstamtsleiter Jürgen Fischer die Auszeichnung entgegen. Die Stadt Weißenburg ist Eigentümer von etlichen Kellern und das Forstamt unterstützt seit langem den Schutz von Fledermäusen.

Im ehemaligen Bierkeller bei Markt Berolzheim von Familie Michel aus Weißenburg überwintern jedes Jahr sieben verschiedene Fledermausarten. Um das Winterquartier im Bereich des Naturschutzgebietes langfristig zu erhalten, wurde im Sommer 2017 der eingestürzte Eingangsbereich des Kellers erneuert und das Gewölbe untermauert.

Aber auch in den Sommermonaten ist für die Fledermäuse gesorgt: So beherbergen Günther Dahms (Obererlbach),  Sina Müller und  Andre Bach (Gräfensteinberg) Familie Luff (Degersheim), Familie Halbmeyer (Pappenheim), Familie Reuß (Bubenheim), Günther Haberkern (Geyern),  Chalid Tawfik und Nora Diesner (Pflaumfeld) sowie  Thomas Hanke von der Wohnungsgenossenschaft Eigenheim eG in Weißenburg hinter den Fensterläden, Fassadenverkleidungen oder Rollokästen ihrer Häuser die sogenannten Wochenstuben.

Bei Bau- oder Sanierungsmaßnahmen werden häufig unwissentlich Fledermausquartiere zerstört. Traditionelle Quartiermöglichkeiten hinter Fensterläden und Fassadenverkleidungen, in Kellern und Stollen, in Hohlblocksteinen, in Wandfugen und Dächern können verloren gehen. Um dies zu verhindern und um Fledermäuse zu schützen, sind die Eigeninitiative der Bauherren, die Mitarbeit der Bauausführenden sowie der Ideenreichtum der Planer gefordert. Der materielle Aufwand ist in den meisten Fällen sehr gering.

Die Plaketten sollen nun gut sichtbar an den Gebäuden und Kellern angebracht werden und für jeden signalisieren, dass hier Fledermäuse willkommen sind. Vielleicht bewegt es ja den ein oder anderen dazu, in seinem Umfeld selbst etwas für Fledermäuse zu tun. Im Landkreis Weißenburg fand die Verleihung zum fünften Mal stand, mittlerweile konnten 46 Quartierbesitzer ausgezeichnet werden.

Zum Gedenken an Andreas Osiander

Neues Denkmal in Gunzenhausen

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (links) mit dem Künstler Christian Rösner und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer bei der Vorstellung der Osiander-Büste aus Bronze.

Das Reformationsjubiläum ist in ganz Deutschland würdig begangen worden – auch in Gunzenhausen. Nun hat die Stadt dem Veranstaltungsreigen noch ein Feierlichkeit hinzufügt: die Einweihung des Andreas-Osiander-Denkmals. Geschaffen hat es der Nürnberger Bildhauer Christian Rösner. Es steht an der Stelle einer alten Schmiede, die der Vater des Reformators betrieb, heute ist dort die Buchhandlung Pfahler.

Der feierlichen Vorstellung wohnten neben Bürgermeister Karl-Heinz Fitz,  dessen Stellvertreter Dr. Hans-Peter Neumann, Altbürgermeister Gerhard Trautner auch etliche Stadtratsmitglieder bei. Pfarrer Claus Bergmann sprach die geistlichen Worte vor der Enthüllung

Im Markgrafensaal des Haus des Gastes referierte anschließend Stadtarchivar Werner Mühlhäußer über „Osiander in Gunzenhausen“ und skizzierte ein Lebensbild des berühmten Sohnes der Stadt. Geboren wurde Osiander am 19. Dezember 1498 in der Schmiedsgasse (heute: Rathausstraße). Er studierte in Ingolstadt und kam 1522 als Pfarrer an St. Lorenz in Nürnberg. Mit seinen Weggefährten Albrecht Dürrer, Willibald Pirckheimer, Lazarus Spengler und Hans Sachs setzte er die Reformation Martin Luthers durch. Osiander war zudem der Verfasser der Kirchenodnung von 1533, die nicht nur in Nürnberg, sondern auch im Markgrafentum Brandenburg-Ansbach galt. 1549 wechselte er als Theologieprofessor an die Universität nach Königsberg. Er war ein kämpferischer, manche sagen eigensinniger  Typ.  Die Rechtfertigungslehre interpretierte er anders als Luther. Der Theologe war dreimal verheiratet und hatte zehn Kinder.

Der Künstler Christian Rösner stellte die Bronze-Büste vor und Wolfgang Osiander (früher Lehrer am SMG) referierte über das Werken von Andreas Osiander in Nürnberg.  Kirchenmusikdirektor Bernhard Krikkay begleitete die Feier am Cembalo.

Im Foyer hatten die Gäste danach die Gelegenheit, mit dem Künstler und den Vortragenden ins Gespräch zu kommen.

 

Ein origineller Adventsgruß

Der „Bier-Adventskalender“ ist auf dem Markt

Wohl in den allermeisten Haushalten wird noch mindestens ein Adventskalender aufgehängt, oft sogar für jeden im Haus einer.  Was verbirgt sich hinter den zu öffnenden Türchen? Vielfach sind es gute Wünsche, manchmal kleine Süßigkeiten. Aus dem Adventskalender-Einerlei ragt einer heraus: der Bier-Adventskalender. Ein jungen bierbegeistertes Team aus Deutschland und Österreich hat sich seit sieben Jahren auf biersinnliche Geschenks-Innovationen spezialisiert („Original Kalea“). Peter Reimann zur Motivation seines Teams: „Wir wollen mit unseren Bierpaketen den Kleinbrauern und der Craft-Brewer-Szene eine Plattform bieten, ihre Bierspezalitäten zu präsentieren.“ Der Bier-Kalender ist inzwischen zu einem Kult-Artikel geworden. Er enthält 24 unterschiedliche Biere (0,33 l) mit einem Verkostungsglas.

Daneben hat KALEA auch noch  die freche Limited Edition „Bad Santa – der Freche“ (24 Flaschen) anzubieten. Zehn witzige Regeln erklären den Gebrauch des Kalenders (nicht familienfreundlich). „Craft Beer Callendar – der Spezialist“ hat 24 Flaschen von extrem hopfenbetonten Bieren im Angebot. Ein schönes Geschenkpaket ist auch die „12er Spezialitäten-Box“. Dem entsprechend gibt es auch die saisonalen Verkostungsboxen (12 Biere in einer hochwertigen Metallbox mit Prüfung und Tragegriff), also die „Maibock-Bierbox“, die „Beerstar-Bierbox“ und die „Oktoberfestbox“.

KALEA in Freilassing bietet zudem „The Kalea Beer Box“ als Party-Mitbringsel mit vier Bierspezialitäten in einer hochwertigen Metallbox im Retro-Design an (www.kalea.de.com)

In Gunzenhausen gibt es den Bier-Adventskalender bei Edeka Höfler.

Bebauungsplan wird aufgestellt

Stadtrat entschied einstimmig: Reutberg III

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, für das Wohngebiet Reutberg III (Oberer Reutberg) einen Bebauungsplan aufzustellen. Details wurden zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht diskutiert. In Anwesenheit etlicher Bewohner des Reutbergs II, die für eine weitere Erschließungsstraße kämpfen, viel der Beschluss einstimmig aus. Der Plan soll 2018 erstellt werden, 2019 könnte mit der Erschließung des drei Hektar großen Areals (etwa 40 Bauplätze) begonnen werden.

Dazu meine Stellungnahme:

Die Erweiterung des Baugebiets Reutberg halte ich für richtig, ja zwangsläufig für richtig, denn wir haben mit Reutberg I und Reutberg II einen Siedlungsschwerpunkt geschaffen.

Vor einem Jahr haben wir im Stadtrat ganz unverbindlich darüber gesprochen, welche Möglichkeiten der Baulandbeschaffung wir haben. Dabei ist auch von einer Erweiterung (Reutberg III) die Rede gewesen. Überrascht bin ich allerdings, dass das Projekt jetzt so schnell auf die Tagesordnung kommt. Wir haben ja vor wenigen Monaten erst die baurechtlichen und planerischen Vorgaben für das Frickenfelder Baugebiet „Sonnenwiese“ geschaffen (55 Plätze ingesamt). Jetzt wird das Gebiet bereits erschlossen. Und vor ein paar Wochen haben die Voraussetzungen für eine weitere Bautätigkeit  (in erheblichem Umfang) im dortigen Bereich beschlossen.

Die Verkehrserschließung im Baugebiet Reutberg III sollte nicht allein über die Fasanenstraße erfolgen, sondern auch über eine zweite Zufahrt mit Anbindung im Süden an die Ortsverbindungsstraße Oberasbach. Den Durchgangsverkehr im Wohngebiet Reutberg I zu minimieren, das war die Absicht von Prof. Scherzer, der seinerzeit den Gestaltungswettbewerb für sich entschieden hatte.  Demnach ist Reutberg II  verkehrsmäßig gesondert erschlossen worden, es gab keine Pkw-Anbindung an Reutberg I, sondern nur einen Fuß- und Radweg.

Diese Grundidee halte ich für richtig  – auch im Fall von Reutberg III sollten wir so verfahren und den Verkehr entflechten, d.h. nicht den ganzen Verkehr über die Fasanenstraße abwickeln, sondern eine zweite Erschließungsstraße bauen.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Kein Namensfindungswettbewerb

Stadtrat lehnte Antrag erwartungsgemäß ab

In der letzten Stadtratssitzung ist von mir der Antrag eingebracht worden, einen Namensfindungswettbewerb für die Stadthalle durchzuführen. Er wurde erwartungsgemäß gegen meine Stimme abgelehnt.

Meine Argumentation in der Sitzung:

Der Berater der Stadt hat in seinem Statement festgestellt, dass es aus Marketinggründen notwendig ist, eine Marke zu schaffen, mit der die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal bekommt. Er sagt aber auch, dass die Stadt den Namen der Stadthalle so belassen soll, den es seit 40 Jahren gibt.

Das ist für mich unschlüssig, denn ein erfolgreiches Marketing erfordert einen eingängigen Produktnamen. „Stadthallen“ gibt es in Deutschland wohl mehr als genug.

Ich sehe mich in meinem Vorschlag, einen Namen für die “neue“ Stadthalle zu suchen bestätigt, und zwar durch die Namensvergabe in anderen Städten und für andere Projekte. Beispiel: In Gunzenhausen wird von den Einheimischen das „Waldbad am Limes“ als Freibad und das „Juramare“ als „Hallenbad“ wahrgenommen, aber die Außenwirkung ist eine andere. Und deshalb hat man vollkommen richtig die Namenswahl so getroffen.

Ich darf weitere Beispiele nennen: Zenngrundhalle (in Obernzenn), Markgrafenhalle (in Uffenheim), Donauhalle (in Donaueschingen), Meistersingerhalle (in Nürnberg), Hans-Martin-Schleyer-Halle (in Stuttgart), Anhalt-Arena (in Dessau), Carl-Benz-Center (in Stuttgart) oder die Frankenhalle (in Nürnberg). Auch in Bayreuth hat sich der Stadtrat für einen Namen seiner sanierten Stadthalle ausgesprochen. 140 Vorschläge sind dafür eingegangen.

Es wäre gut, wenn wir jetzt einen Wettbewerb machen und Vorschläge sammeln würden. Der Stadtrat kann danach immer noch frei entscheiden, ob er einen der genannten Namen annehmen will oder bei der Bezeichnung „Stadthalle Gunzenhausen“ bleiben will. Warum wollen wir nicht die Gunzenhäuser, ja die ganze Öffentlichkeit, beteiligen? Wir reden so oft davon, die Bürger stärker in unsere Entscheidungen einzubinden, sie anzuhören. Warum verwehren wir ihnen heute diese Möglichkeit?

In meinem Antrag habe ich geschrieben, dass es gut wäre, einen zündenden Name zu finden, der Untertitel würde in allen Fällen immer lauten: Kongress- und Kulturzentrum Gunzenhausen oder Tagungs- und Kulturhaus Gunzenhausen“. Somit wäre in jeden Fall der örtliche Bezug zu Gunzenhausen hergestellt.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

 

Pflicht soll ersatzlos gestrichen werden

Straßenausbaubeitragssatzung im Stadtrat

Der Stadtrat Gunzenhausen hat sich auf Antrag von Dr. Werner Winter (FW) in einer Resolution an den Landtag dafür ausgesprochen, die Pflicht zur Einführung von Straßenausbaubeiträgen aus dem Kommunalabgabengesetz zu ersatzlos zu streichen und den Gemeinden für den Straßenunterhalt aus Landesmitteln einen höheren Anteil am Kfz-Steueraufkommen zu gewähren. Zudem  votierte er zustimmend bezüglich einer Festlegung des Landrats, die umstrittene Satzung bis nach der Landtagswahl zurückzustellen.

Meine Stellungnahme dazu, die ich auszugsweise auch in der Debatte abgegeben habe:

In dem Bau und Ausbau von Straßen sehe ich eine grundlegende Aufgabe der öffentlichen Hand, also der Gemeinden, des Landkreises, des Freistaats oder des Bundes.

Es ist eine Ungerechtigkeit, einzelne Anlieger für die Kosten des Straßenausbaus heranzuziehen. Ob ein Vorteil vorliegt, wie es das geltende Recht bestimmt, wird jeder Anlieger für sich selbst bestimmen. Deshalb sollte nicht über seinen Kopf hinweg entschieden werden können.

Die FDP fordert die Streichung des Artikels 5 des Kommunalen Abgabengesetzes in ihrem Landeswahlprogramm , in gleicher Weise tun es die Freien Wähler. Sie haben einen Antrag eingereicht, den ich vom sachlichen Gehalt her unterstütze. Leider ist die FDP derzeit nicht in der Lage, die Unterstützung auch parlamentarisch zu leisten. Aber daran arbeiten wir. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass die CSU-Mehrheitsfraktion eine klare Entscheidung trifft. Die finanziellen Ausgleich für die Kommunen können erhöhte staatliche Mittelzuweisungen gewähren.

Die augenblickliche Regelung im Landkreis finde ich gut. Wir sollten die Landtagswahl 2018 abwarten.

Sollte die geltende Regelung dann immer noch aufrecht erhalten werden, bleibt immer noch ein Volksbegehren,  deren Vorbereitungen die FDP schon heute unterstützt.

Wenn nichts geschieht befürchte ich, dass wir eines Tages mit noch mehr solcher „Muss“-Bestimmungen konfrontiert werden. Beispielsweise hinsichtlich der Fremdenverkehrsabgabe. Das Landratsamt könnte sie zwingend von uns einfordern und die Genehmigung des Stadthaushalts davon abhängig machen. Ich sage daher, wir wollten alles unternehmen, um die Selbstverwaltung der Gemeinden nicht auszuhöhlen, schon gar nicht durch juristische Spitzfindigkeiten.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen