Tag Archives: Gunzenhausen

„Angela, die Frau von gestern“

Kommentare zur  Diskussion um eine neue GroKo

Zufrieden kann eigentlich niemand sein mit dem Wahlergebnis vom 24. September und den Sondierungsgesprächen danach. Die FDP hat als erste Partei erkannt, dass sie in einem „Jamaika“-Bündnis ihre zentralen politischen Positionen nicht durchsetzen kann, die SPD hatte gleich abgewunken, ist aber nun zu weiteren unverbindlichen Gesprächen bereit, die Unionsparteien müssen um ihre Identität fürchten, wenn nur des Machterhalts willen zuvielen Zugeständnisse an die Sozialdemokraten machen.

Da ist es interessant, die Kommentare der wichtigen deutschen Zeitungen zu lesen und auch zu hören, was in den Parteien gedacht wird.

Rupert Scholz von der CSU (einstmals Verteidigungsminister) wird zitiert: „Die wiedererstarkte FDP hat mit dem entschlossenen Scheitern der Jamaika-Gespräche ein klares Zeichen für sich als maßgebende Partei der sozialen Marktwirtschaft gesetzt. Soziale Partnerschaft heißt vor allem Freizeit und Eigenverantwortung des Einzelnen. Davon wird aber in der CDU zunehmend weniger gesprochen.“

Thomas Schmid schreibt in der „Welt“: „Angela Merkel, die Frau von gestern. Die Nach-Merkel-Zeit wird unweigerlich kommen.“

Norbert Römer, SPD-Fraktionschef in NRW: „Wir brauchen europaweit Mindestlöhne, eine europäische Arbeitslosenversicherung und einen europäischen Finanzminister mit eigenem Budget.“

Harald Stegner, stellvertretender SPD-Vorsitzender: „Die GroKo ist bei uns so beliebt wie ein Fußpilz. Uns geht es um die Zukunft des Landes, Frau Merkel kämpft nur für ihre eigene.“

Markus Söder, Ministerpräsident in spe: „Die Bürgerversicherung bringt nichts. Sie wäre ein Rückfall in Zeiten uralter Sozialdemokratie vor der Agenda 2010.“

Markus Söder: „Wir müssen nicht den Superstaat Europa haben, in dem am Ende Deutschland eine Verwaltungseinheit der Brüsseler Kommission wäre.“

Das ist nur eine kleine Momentaufnahme vom Wochenende in der zweiten Dezember-Woche. Sie ließe sich beliebig fortsetzen. Quintessenz: Es wird an einer Minderheitsregierung kein Weg vorbeiführen, es sei denn, Angela Merkel würde aufgeben und die Union würde der SPD damit den Eintritt in eine neue GroKo erleichtern, in der die Partner ihre Gleichwertigkeit akzeptieren. Das aber ist eine hohe Hürde.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Neue Pressereferentin des Landratsamts

Lena Ellinger kennt sich im Amt bestens aus

Am Landratsamt ist der Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet worden. So kann das Amt die Erwartungen der Öffentlichkeit auf Information und Transparenz und den gestiegenen Anforderungen gerade im Hinblick auf Datenschutz, Bildrechte oder Soziale Medien besser erfüllen. Die neue Pressereferentin heißt Lena Ellinger.

In der Vergangenheit hat jede Abteilung und  jedes Sachgebiet seine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mehr oder weniger selbst organisiert. Dies soll sich mit der Einrichtung des Fachbereichs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nun ändern. Wie wird der Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit künftig aufgebaut sein, wie sind die Abläufe organisiert? Alle Fäden im Zusammenhang mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landratsamtes laufen ab sofort bei uns zusammen:

Dies bedeutet, dass Presseanfragen in der Regel zentral durch die Pressestelle beantwortet werden. Darüber hinaus sind die Abteilungsleiter weiterhin auskunftsberechtigt.

Lena Ellinger ist für die  Dolmetschertätigkeit bestens geeignet: „Ich will  schwierige Sachverhalte in eine Sprache übersetzen, die jeder versteht.“

Den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit will das Landratsamt  nach Mitteilung von Landrat Gerhard Wägemann auch weiterhin ausbauen: Dies betrifft sämtliche Publikationen des Landratsamtes, wie Flyer, den Briefkopf oder Visitenkarten, Merkblätter, PowerPoint-Vorlagen und natürlich ein ganz wichtiges Instrument, den Internetauftritt. Hierbei sind wir stets bemüht, eine einheitliche Darstellung mit Wiedererkennungswert zu gewährleisten.

Mit dem Relaunch im August 2017 haben hat die Behörde ihr Online-Angebot weiter ausgebaut. Durch das sogenannte Responsive-Webdesign passen sich die Inhalte auf allen Endgeräten an und werden optimal dargestellt. Außerdem hat es eine Vorlesefunktion integriert, die Barrieren für Menschen mit Sehschwächen abbaut.

Lena Ellinger ist eine gebürtige Ettenstatterin. Sie wohnt seit mehr als zwei Jahren in Weißenburg. 2008 hat sie ihre Ausbildung am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen begonnen. Sie hat Einblick in alle Sachgebiete bekommen. Dadurchist sie mit speziellen Behördenabläufen bestens vertraut. Durch ihre Weiterbildung zur Verwaltungsfachwirtin konnte sie ihr Wissen in den verschiedenen Rechtsgebieten erweitern und vertiefen. Von 2011 bis Oktober 2017 war sie im Vorzimmer des Landrats tätig, seit 2013 hat sie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit  nebenbei erledigt. Die theoretischen Kenntnisse habe ich während meiner Weiterbildung zur Pressereferentin bei der BVS erworben.

FDP-Vorstand neu gewählt

Pierre Horrolt führt weiterhin den Stadtverband

Die neue Vorstandschaft der FDP Gunzenhausen: Vorsitzender Pierre Horrolt (Mitte) mit Jürgen Meyer, Winni Rathsmann, Sigrid Niesta-Weiser und Werner Falk. Foto: Menzel

Alter und neuer Vorsitzender des FDP-Stadtverbands Gunzenhausen ist Pierre Horrolt. Der 38 Jahre alte Unternehmer wurde von den Mitgliedern im Hotel „Krone“ einstimmig bestätigt, ebenso seine Stellvertreterin, die Rechtsanwältin und Kreisrätin Sigrid Niesta-Weiser.

Horrolt äußerte sich in seinem Rückblick stolz über das Wahlergebnis, das die Partei am 24. September in Gunzenhausen erzielte. Bei den Erststimmen gab es ein Plus von einem Prozent (3,9), bei den Zweitstimmen sogar eines von drei Prozent (7,0 ).

Hauptsächlich ging es bei der Zusammenkunft um die Neuwahl der Vorstandschaft. Unter der Leitung des Kreisvorsitzenden Thomas Geilhardt ging die schriftliche und geheime Wahl flott voran. Pierre Horrolt wurde als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt, in gleicher Weise die Stellvertreterin Sigrid Niesta-Weiser. Für den ausgeschiedenen Schriftführer Diethelm Schoen, den die Mitglieder mit Dank verabschiedeten, rückt Stadtrat Werner Falk in den Vorstand nach. Die Musikpädagogin Winni Rathsmann aus Muhr am See und der Kaufmann Jürgen Meyer aus Gunzenhausen setzten sich als Beisitzer durch.

In der Aussprache ging Stadtrat Werner Falk auf kommunalpolitische Fragestellungen ein, u.a. auch auf die umstrittene Straßenausbaubeitragssatzung, die von der FDP abgelehnt wird. Auf Landesebene sollen jetzt die verschiedenen Initiativen gebündelt werden. In Rede steht auch ein Volksbegehren.

In Deutschland: „Herrschaft der Angezählten“

Gedanken zur neuen Situation in der CSU

Von einer „verlogenen Aufführung“ schreibt die „ZEIT“ und meint damit die Machtaufteilung zwischen den verfeindeten Akteuren Horst Seehofer und Markus Söder. So werde der öffentliche Groll gegen das politische Geschäft verschärft.

Dass die CSU nun im „Doppel“ spielen will, das wird nach meiner Einschätzung nicht gut gehen, denn die beiden Protagonisten sind sich ja noch nie grün gewesen, höchstens „parteifreundlich“.  Man muss sich nur die Spielchen der beiden in den letzten Monaten und Jahren vor Augen führen, dann wird man schnell erkennen, dass der jetzige Burgfrieden nicht lange halten wird. Das Tandem war für die CSU noch nie eine gute Konstellation, wie die Aufstellung Beckstein-Huber offenbart hat. Die CSU ist ihrem Charakter nach nun einmal eine Partei mit Führerstruktur. Die Funktionsträger auf allen Ebenen wollen keine quälend langen Diskussionen, sondern lieber pragmatische Vorgaben, denen sie folgen können. Warum soll das heute anders sein als früher?

Es bedarf keiner allzu großen prophetischen Begabung, um vorherzusagen, dass es bald Knatsch geben wird zwischen Seehofer und Söder. Der Nürnberger hat sich nicht so weit durchgeboxt, um sich jetzt ausschließlich mit den vergleichsweise provinziellen Themen der Landespolitik zu begnügen, sondern er wird in der Bundespolitik mitmischen wollen. Unter das Diktat von Seehofer wird er sich nicht begeben. So klein wird er sich nicht machen – schon gar nicht jetzt, wo er ganz klar Oberwasser hat.

Söder kann sich auch gar nicht bescheiden, wenn er die Nummer 1 in der CSU sein will. Und die ist er jetzt, ganz gleich, welche Rolle Horst Seehofer weiterhin spielen wird. Über den noch amtierenden Ministerpräsidenten (und Parteivorsitzenden) ist die Zeit hinweg gegangen. Seine Tricksereien haben ihn nichts gebracht, ganz im Gegenteil. Sie waren mit ein Grund dafür, dass sich die Wähler von der CSU abgewendet haben. Sie haben genug von „Drehhofer“ und seinen Piruetten. Zurück geblieben sind zu viele Männer und Frauen in den Spitzengremien der CSU, die er glaubte, wie Zirkusaffen durch die Arena führen zu können und die er damit in ihrer Ehre verletzt hat. Seehofer hat gewaltig an Autorität verloren, ebenso wie die Bundeskanzlerein, die wohl mit einer Minderheitsregierung weitermachen wird.  Es ist nicht zu erwarten, dass die SPD umfällt und in eine neuerliche GroKo eintritt. Die Genossen haben nämlich längst erkannt, dass sich „staatspolitische Verantwortung“ an Merkels Seite  nicht auszahlt – vor allem nicht in der Währung des Wählers.

Horst Seehofer, Angela Merkel und Martin Schulz verkörpern nach meiner Meinung eine „Herrschaft der Angezählten“. Sie werden keinen Erfolg haben. Die Erfahrung der letzten zehn Wochen ist doch: die Menschen schätzen nicht mehr die Kontinuität der Kanzlerin, sondern sie sind ihrer überdrüssig geworden. Parallelen zu Helmut Kohl tun sich für seine Nachfolgerin auf. Schulz hatte seine Strahlkraft schon vor der Wahl verloren. Mit ihm kann die SPD nicht den Aufbruch zu einer betont linken Volkspartei schaffen. Wenn auch Horst Seehofer in diesen Tagen als harter Verhandler in Berlin hochgejubelt wird, so ist doch klar: er ist ein Auslaufmodell und längst kein Zugpferd mehr. Die Halbwertszeit des Duos  Seehofer-Söder wird gering sein. Das empfinden die bayerischen Wähler instinktiv.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Vorstandswechsel auf der Hensoltshöhe

Dr. Wolfgang Becker ist neuer Stiftungs-Vorstand

Stabwechsel auf der Hensoltshöhe: Dr. Eberhard Hahn (rechts) übergab an Dr. Wolfgang Becker. Foto: Stiftung Hensoltshöhe

Mit vielen Gästen feierte die Stiftung Hensoltshöhe am Sonntag, 3. Dezember 2017 die Entpflichtung ihres bisherigen Vorstandsvorsitzenden und Rektors des Diakonissen-Mutterhauses, Pfarrer Dr. Eberhard Hahn, und die Einführung seines Nachfolgers, Pfarrer Dr. Wolfgang Becker.
Den Auftakt bildete ein Festgottesdienst in der Zionshalle. Pfarrer Eberhard Hahn drückte in seiner Begrüßung seine Freude über die vielen Gäste aus, da dies ein Ausdruck der Verbundenheit mit der Hensoltshöhe sei. Rainer Reissner, Vorsitzender des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes e.V., leitete die feierliche Zeremonie des Vorstandswechsels. Er dankte nicht nur Pfarrer Hahn für sein Engagement, sondern auch ausdrücklich dessen Ehefrau Irene Hahn für ihre Wegbegleitung und Mitarbeit. Mit dem Ruhestand sei Pfarrer Hahn nun frei von seinen Pflichten, betonte Rainer Reissner, aber aufgrund seiner Ordination als Pfarrer bleibe er weiterhin zum Predigtdienst und Amtshandlungen berufen.

v.l.n.r.: Pfr. Dr. Günter Breitenbach (Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie e.V. und Rektor der Rummelsberger Diakone und Diakoninnen), Regionalbischöfin des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg Gisela Bornowski, ehemaliger Rektor und Vorstand Pfr. Dr. Eberhard Hahn, Gattin Irene Hahn, Sylke Becker, Pfr. Dr. Wolfgang Becker, Pfr. Rainer Reissner (Vorsitzender des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands e. V.), Dekan Kaus Mendel. Foto: Armin Leickert

Pfarrer Dr. Wolfgang Becker eröffnete seine Predigt mit den Worten: „Es geht heute Morgen um einen unpopulären Begriff – um das Dienen“. Was gesellschaftlich eher verpönt sei, gehöre zur DNA von Christen. Sichtbar werde das an der „Diakonie“, was auf deutsch „Dienst“ bedeutet. Allerdings gehe dem Dienst der Christen immer der Dienst von Jesus Christus voraus, der auch das Scheitern engagierter Menschen einschließe. Auf diese Weise befreit, können sie sich für das Wohl und das Heil ihrer Menschen einsetzen, ohne an ihren Grenzen zu verzweifeln, so Pfarrer Becker.
Regionalbischöfin Gisela Bornowski wies in ihrem anschließenden Grußwort darauf hin, dass der Festgottesdienst am ersten Advent und damit dem Beginn eines neuen Kirchenjahres stattfinde. Auf der Hensoltshöhe beginne zudem mit dem Vorstandswechsel ein neuer Abschnitt. Sie sei gerne auf die Hensoltshöhe gekommen, da sie dort stets herzliche und geschwisterliche Begegnungen erlebt habe. Dem angehenden Pensionär gab sie gute Wünsche für den Ruhestand mit auf den Weg und erklärte augenzwinkernd, dass er die nun zur Verfügung stehende freie Zeit mit vielen vordergründig „unnützlichen“ – aber schönen – Dingen füllen könne. Pfarrer Becker wünschte sie für seinen Dienst vor allem Gottes Segen. Seine Amtsvorgänger hätten ihm auf der Hensoltshöhe für sein künftiges Wirken gute Grundlagen hinterlassen, stellte die Regionalbischöfin fest.
Die nachmittägliche Festveranstaltung wurde durch die beschwingten Klänge der Saxophon-Combo „Saxissimo“ des Simon-Marius-Gymnasiums begleitet. Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer betonte in seinem Grußwort die Amtszeit von Pfarrer Hahn bilanzierend, dass sich die Mühe der Stiftungsgründung, die Ende 2015 vollzogen wurde, gelohnt habe. Die Stiftung Hensoltshöhe besitze eine herausragende Bedeutung auch über die Region hinaus. Pfarrer Becker, der aus dem Rheinland stammt, hieß er in Mittelfranken herzlich willkommen und wünschte ihm Gottes Segen für seine Arbeit.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz dankte Pfarrer Hahn für das „ausgezeichnete Zusammenwirken“ in vielfältigen Projekten und bot gleichzeitig seinem Nachfolger eine enge Kooperation und Abstimmung an. Weitere Grußworte stammten von Diakonisse Renate Lippe (Vorstandsmitglied des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes), Matthias Frey (Direktor der Studien- und Lebensgemeinschaft TABOR/ 1. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Hensoltshöhe) und Pfarrer Hermann Findeisen (1. Vorsitzender des Hensoltshöher Gemeinschaftsverbandes).

Eine etwa 50köpfige Delegation aus Pfarrer Beckers bisheriger Kirchengemeinde in Nümbrecht war ebenfalls mit einem Beitrag beteiligt. Außerdem durfte natürlich ein persönlicher Gruß der Vorstandskollegen Burkhard Weller und Oberin Diakonisse Marion Holland nicht fehlen. Für Burkhard Weller war Pfarrer Hahn der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, da die Zukunftsfähigkeit der Hensoltshöhe ein Herzensanliegen für ihn gewesen sei. Schwester Marion hob eine Grundlinie seiner Verkündigung hervor: „Durch die Gnade Gottes ist uns alles geschenkt – wir können uns bei Gott nichts verdienen, nichts erarbeiten – wir können uns nur beschenken lassen!“ Stellvertretend für die 242 Diakonissen der Hensoltshöhe hatte ein kleines Team einen Beitrag vorbereitet. Ein Puzzle repräsentierte die verschiedenen Rollen, die Pfarrer Hahn im Laufe seiner Dienstzeit ausgefüllt hat. Er begegnete Menschen beispielsweise als Lehrer, Pfarrer, Seelsorger oder Organisator. Alleine im Gottesdienst auf der Hensoltshöhe brachte er es auf über 250 Predigten. Wolfgang Becker, der als Rheinländer noch nicht ganz mit dem fränkischen Dialekt vertraut ist, kam hingegen in den Genuss eines Schnell-Sprachkurses – schließlich sollte er seine neue Heimat auch in sprachlicher Hinsicht kennenlernen.
Auch die Mitarbeitenden der Stiftung Hensoltshöhe hatten eine kreative Aktion vorbereitet. Dabei durfte das Publikum tatkräftig mithelfen: Da Pfarrer Hahn ein profilierter Kenner des Reformators Martin Luther ist, galt es zunächst zu raten: Stammt ein Spruch von Martin Luther, Pfarrer Hahn oder doch einem unbekannten Dritten? So lernte das Auditorium beispielsweise, dass Pfarrer Hahn unter dem Slogan „First things first“ (also: „Das Wichtigste zuerst“) stets mit Gelassenheit und Contenance brilliert hat. Mancher hätte sich davon bestimmt gerne eine Scheibe abgeschnitten. Heiko Stöhr, Leiter des Christlichen Gästehauses „AllgäuWeite“, sorgte dafür, dass man das sogar wortwörtlich tun konnte: Er hatte ein sechs Kilogramm schweres Allgäuer Käserad als Präsent mitgebracht, das nach der Veranstaltung zur Verköstigung auch den Gästen zur Verfügung stand.
Zum Abschluss der Veranstaltung nutzte Pfarrer Hahn die Gelegenheit, um von Herzen Danke zu sagen für die vielfältige Unterstützung und Wegbegleitung, die er in seiner Zeit auf der Hensoltshöhe erlebt hatte. Seinem Nachfolger dankte er für dessen Bereitschaft, mitsamt Familie nach Gunzenhausen umzuziehen, um Verantwortung zu übernehmen. Wolfgang Becker hob in einem persönlichen Wort den Vertrauensvorschuss hervor, den er in den drei Monaten seiner Zeit auf der Hensoltshöhe bereits erleben konnte. Die Hensoltshöhe bezeichnete er als ein Werk mit über 100-jähriger Geschichte, das sich derzeit in einem großen Umstellungsprozess befinde. So könne auch künftig der missionarisch-diakonische Auftrag der Stiftung Hensoltshöhe erfüllt werden – ganz im Sinne des Mottos: „Wo Himmel und Leben sich berühren“.
JOHANNES SCHWEIGARDT

Neuauflage der Notfallkarte

Aktion  „Gewalt gegen Frauen und Kinder“

Von links: Landrat Gerhard Wägemann und die beiden Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Agnes Müller und Ines Dirsch stellten die neu aufgelegte Notfallkarte „Gewalt gegen Frauen und Kinder“ vor.

Wo finde ich Hilfe bei Häuslicher Gewalt, Sexuellem Missbrauch oder Gewalt an Kindern? An wen kann ich mich wenden, falls ich von Gewalt betroffen bin? Welche Hilfsangebote gibt es bei Gewalt in der Familie? Antworten auf diese Fragen gibt die neu aufgelegte Notfallkarte „Gewalt gegen Frauen und Kindern“. Herausgeber ist das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Die Notfallkarte existiert bereits seit einigen Jahren und wird stark nachgefragt. Aus diesem Grund haben sich die beiden Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen für eine Neuauflage entschieden. „Es sind die wichtigsten Ansprechpartner und Anlaufstellen der Region in Krisensituationen enthalten, wenn es zu Gewalt in der Familie kommt.“, erläutert Landrat Gerhard Wägemann bei der Vorstellung der Notfallkarte.

Die Karte wurde bewusst in Scheckkartengröße erstellt, damit es schnell eingesteckt und immer griffbereit, zum Beispiel in der Geldbörse mitgenommen werden kann. Sie enthält in kurzer und knapper Form die Telefonnummern der nächsten Frauenhäuser, der Polizei und des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Außerdem sind die Nummern des Kreisjugendamtes, der Beratungsstelle ALMA für Betroffene von sexualisierter Gewalt, des KoKi-Netzwerkes für frühe Kindheit und der Opferhilfeorganisation Weißer Ring und des Krisendienstes Mittelfranken enthalten.

Die Notfallkarten werden breitflächig in Altmühlfranken verteilt und liegen in Beratungsstellen, Arztpraxen, Kommunalverwaltungen, Kliniken und Kindergärten aus. Außerdem können sie bei der Gleichstellungsstelle des Landkreises per E-Mail unter gleichstellung.lra@landkreis-wug.de oder telefonisch unter 09141 902-241 angefordert werden.

Kunstforum plant Ausstellungen 2018

Am 13. Januar beginnt das Veranstaltungsjahr

Ausstellungen, Lesung, Theater, Kabarett – die Veranstaltungsräume M11 in Gunzenhausen wurden im zu Ende gehenden Jahr vielseitig genutzt. Besonders freut es dem Vorsitzenden Klaus Seeger, dass es  jetzt auch eigenen Stühle gibt.  Bürgermeister Karl-Heinz Fitz stellt sie aus dem Bestand der Stadt zur Verfügung.

Natürlich laufen bereits die Planungen für die Ausstellungen in 2018 auf Hochtouren. An die Mitglieder des Kunstforums schreibt er:

Freuen Sie sich schon heute u.a. auf das P-Seminar des Simon-Marius-Gymnasiums Gunzenhausen, auf Multitalent und TV-Star Philipp Sonntag, den Südtiroler Ausnahmekünstler Hans Pattis, die Mitgliederausstellung 2018 und „Die Bildermacher“ – 90 Jahre Fotoclub Gunzenhausen.

Im Veranstaltungsbereich beginnen wir das neue Jahr mit drei besonderen Künstlern:
StartUP 2018 13. Januar: Michael Jacques Lieb kehrt mit seinem legendären URFAUST zurück in das M11. Auf vielfachen Wunsch zeigt Lieb sein Solotheater erneut – ein Schauspieler in allen Rollen.

10. Februar: Multitalent und TV-Star Philipp Sonntag stellt im M11 nicht nur aus, er präsentiert sein Erfolgskabarett „Blues in der Bluse“ im M11.

9. März: Liedermacher Jonny Götze aus Berlin feiert seine Gunzenhausen Premiere mit „Die Macht der Lieder – der macht die Lieder!“.

Unterstützen Sie diese Veranstaltungen mit Ihrem Besuch. Tickets können Sie ab sofort bei der Buchhandlung Fischer In Gunzenhausen unter 09831 2380 reservieren. Tickets für die Veranstaltungen im M11 sind auch eine wunderbare Geschenkidee.

Infos zu allen Veranstaltungen finden Sie auch im Netz auf www.kunstforum-fraenkische-seenland.de

Engagement für Fledermäuse gewürdigt

Zehn Familien engagierten sich im Kreis stark

10 „Fledermäuse Willkommen“-Plaketten des Bayerischen Umweltministeriums an Eigentümer von Fledermausquartieren übergeben. Foto: Brigitte Dorr, Wochenzeitung

Landrat Gerhard Wägemann verlieh an insgesamt 10 Besitzer von Winter- und Sommerquartieren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Plakette „Fledermäuse Willkommen“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Damit würdigte er das Engagement und den persönlichen Einsatz der geehrten Personen für den Schutz der Fledermäuse und die Erhaltung ihrer Quartiere im Landkreis.

„Ein Schutz von Fledermäusen ist dringend notwendig, dies zeigt ein Blick auf die Rote Liste der gefährdeten Tiere Bayerns, auf der allein 15 verschiedene Fledermausarten stehen.“, erläutert Bernhard Walk von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern in seinem Vortrag. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen konnten bereits 19 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden. Von den über 520 verschiedenen Fundorten in Altmühlfranken stellen die ausgezeichneten Quartiere daher nur eine kleine Auswahl dar. Die Besitzer zeichnen sich aber durch ein besonders hohes Verständnis für ihre nachtaktiven Untermieter aus.

Stellvertretend für die Stadt Weißenburg nahm Forstamtsleiter Jürgen Fischer die Auszeichnung entgegen. Die Stadt Weißenburg ist Eigentümer von etlichen Kellern und das Forstamt unterstützt seit langem den Schutz von Fledermäusen.

Im ehemaligen Bierkeller bei Markt Berolzheim von Familie Michel aus Weißenburg überwintern jedes Jahr sieben verschiedene Fledermausarten. Um das Winterquartier im Bereich des Naturschutzgebietes langfristig zu erhalten, wurde im Sommer 2017 der eingestürzte Eingangsbereich des Kellers erneuert und das Gewölbe untermauert.

Aber auch in den Sommermonaten ist für die Fledermäuse gesorgt: So beherbergen Günther Dahms (Obererlbach),  Sina Müller und  Andre Bach (Gräfensteinberg) Familie Luff (Degersheim), Familie Halbmeyer (Pappenheim), Familie Reuß (Bubenheim), Günther Haberkern (Geyern),  Chalid Tawfik und Nora Diesner (Pflaumfeld) sowie  Thomas Hanke von der Wohnungsgenossenschaft Eigenheim eG in Weißenburg hinter den Fensterläden, Fassadenverkleidungen oder Rollokästen ihrer Häuser die sogenannten Wochenstuben.

Bei Bau- oder Sanierungsmaßnahmen werden häufig unwissentlich Fledermausquartiere zerstört. Traditionelle Quartiermöglichkeiten hinter Fensterläden und Fassadenverkleidungen, in Kellern und Stollen, in Hohlblocksteinen, in Wandfugen und Dächern können verloren gehen. Um dies zu verhindern und um Fledermäuse zu schützen, sind die Eigeninitiative der Bauherren, die Mitarbeit der Bauausführenden sowie der Ideenreichtum der Planer gefordert. Der materielle Aufwand ist in den meisten Fällen sehr gering.

Die Plaketten sollen nun gut sichtbar an den Gebäuden und Kellern angebracht werden und für jeden signalisieren, dass hier Fledermäuse willkommen sind. Vielleicht bewegt es ja den ein oder anderen dazu, in seinem Umfeld selbst etwas für Fledermäuse zu tun. Im Landkreis Weißenburg fand die Verleihung zum fünften Mal stand, mittlerweile konnten 46 Quartierbesitzer ausgezeichnet werden.

Zum Gedenken an Andreas Osiander

Neues Denkmal in Gunzenhausen

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (links) mit dem Künstler Christian Rösner und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer bei der Vorstellung der Osiander-Büste aus Bronze.

Das Reformationsjubiläum ist in ganz Deutschland würdig begangen worden – auch in Gunzenhausen. Nun hat die Stadt dem Veranstaltungsreigen noch ein Feierlichkeit hinzufügt: die Einweihung des Andreas-Osiander-Denkmals. Geschaffen hat es der Nürnberger Bildhauer Christian Rösner. Es steht an der Stelle einer alten Schmiede, die der Vater des Reformators betrieb, heute ist dort die Buchhandlung Pfahler.

Der feierlichen Vorstellung wohnten neben Bürgermeister Karl-Heinz Fitz,  dessen Stellvertreter Dr. Hans-Peter Neumann, Altbürgermeister Gerhard Trautner auch etliche Stadtratsmitglieder bei. Pfarrer Claus Bergmann sprach die geistlichen Worte vor der Enthüllung

Im Markgrafensaal des Haus des Gastes referierte anschließend Stadtarchivar Werner Mühlhäußer über „Osiander in Gunzenhausen“ und skizzierte ein Lebensbild des berühmten Sohnes der Stadt. Geboren wurde Osiander am 19. Dezember 1498 in der Schmiedsgasse (heute: Rathausstraße). Er studierte in Ingolstadt und kam 1522 als Pfarrer an St. Lorenz in Nürnberg. Mit seinen Weggefährten Albrecht Dürrer, Willibald Pirckheimer, Lazarus Spengler und Hans Sachs setzte er die Reformation Martin Luthers durch. Osiander war zudem der Verfasser der Kirchenodnung von 1533, die nicht nur in Nürnberg, sondern auch im Markgrafentum Brandenburg-Ansbach galt. 1549 wechselte er als Theologieprofessor an die Universität nach Königsberg. Er war ein kämpferischer, manche sagen eigensinniger  Typ.  Die Rechtfertigungslehre interpretierte er anders als Luther. Der Theologe war dreimal verheiratet und hatte zehn Kinder.

Der Künstler Christian Rösner stellte die Bronze-Büste vor und Wolfgang Osiander (früher Lehrer am SMG) referierte über das Werken von Andreas Osiander in Nürnberg.  Kirchenmusikdirektor Bernhard Krikkay begleitete die Feier am Cembalo.

Im Foyer hatten die Gäste danach die Gelegenheit, mit dem Künstler und den Vortragenden ins Gespräch zu kommen.

 

Ein origineller Adventsgruß

Der „Bier-Adventskalender“ ist auf dem Markt

Wohl in den allermeisten Haushalten wird noch mindestens ein Adventskalender aufgehängt, oft sogar für jeden im Haus einer.  Was verbirgt sich hinter den zu öffnenden Türchen? Vielfach sind es gute Wünsche, manchmal kleine Süßigkeiten. Aus dem Adventskalender-Einerlei ragt einer heraus: der Bier-Adventskalender. Ein jungen bierbegeistertes Team aus Deutschland und Österreich hat sich seit sieben Jahren auf biersinnliche Geschenks-Innovationen spezialisiert („Original Kalea“). Peter Reimann zur Motivation seines Teams: „Wir wollen mit unseren Bierpaketen den Kleinbrauern und der Craft-Brewer-Szene eine Plattform bieten, ihre Bierspezalitäten zu präsentieren.“ Der Bier-Kalender ist inzwischen zu einem Kult-Artikel geworden. Er enthält 24 unterschiedliche Biere (0,33 l) mit einem Verkostungsglas.

Daneben hat KALEA auch noch  die freche Limited Edition „Bad Santa – der Freche“ (24 Flaschen) anzubieten. Zehn witzige Regeln erklären den Gebrauch des Kalenders (nicht familienfreundlich). „Craft Beer Callendar – der Spezialist“ hat 24 Flaschen von extrem hopfenbetonten Bieren im Angebot. Ein schönes Geschenkpaket ist auch die „12er Spezialitäten-Box“. Dem entsprechend gibt es auch die saisonalen Verkostungsboxen (12 Biere in einer hochwertigen Metallbox mit Prüfung und Tragegriff), also die „Maibock-Bierbox“, die „Beerstar-Bierbox“ und die „Oktoberfestbox“.

KALEA in Freilassing bietet zudem „The Kalea Beer Box“ als Party-Mitbringsel mit vier Bierspezialitäten in einer hochwertigen Metallbox im Retro-Design an (www.kalea.de.com)

In Gunzenhausen gibt es den Bier-Adventskalender bei Edeka Höfler.