Zehn Familien engagierten sich im Kreis stark
Landrat Gerhard Wägemann verlieh an insgesamt 10 Besitzer von Winter- und Sommerquartieren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Plakette „Fledermäuse Willkommen“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Damit würdigte er das Engagement und den persönlichen Einsatz der geehrten Personen für den Schutz der Fledermäuse und die Erhaltung ihrer Quartiere im Landkreis.
„Ein Schutz von Fledermäusen ist dringend notwendig, dies zeigt ein Blick auf die Rote Liste der gefährdeten Tiere Bayerns, auf der allein 15 verschiedene Fledermausarten stehen.“, erläutert Bernhard Walk von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern in seinem Vortrag. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen konnten bereits 19 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden. Von den über 520 verschiedenen Fundorten in Altmühlfranken stellen die ausgezeichneten Quartiere daher nur eine kleine Auswahl dar. Die Besitzer zeichnen sich aber durch ein besonders hohes Verständnis für ihre nachtaktiven Untermieter aus.
Stellvertretend für die Stadt Weißenburg nahm Forstamtsleiter Jürgen Fischer die Auszeichnung entgegen. Die Stadt Weißenburg ist Eigentümer von etlichen Kellern und das Forstamt unterstützt seit langem den Schutz von Fledermäusen.
Im ehemaligen Bierkeller bei Markt Berolzheim von Familie Michel aus Weißenburg überwintern jedes Jahr sieben verschiedene Fledermausarten. Um das Winterquartier im Bereich des Naturschutzgebietes langfristig zu erhalten, wurde im Sommer 2017 der eingestürzte Eingangsbereich des Kellers erneuert und das Gewölbe untermauert.
Aber auch in den Sommermonaten ist für die Fledermäuse gesorgt: So beherbergen Günther Dahms (Obererlbach), Sina Müller und Andre Bach (Gräfensteinberg) Familie Luff (Degersheim), Familie Halbmeyer (Pappenheim), Familie Reuß (Bubenheim), Günther Haberkern (Geyern), Chalid Tawfik und Nora Diesner (Pflaumfeld) sowie Thomas Hanke von der Wohnungsgenossenschaft Eigenheim eG in Weißenburg hinter den Fensterläden, Fassadenverkleidungen oder Rollokästen ihrer Häuser die sogenannten Wochenstuben.
Bei Bau- oder Sanierungsmaßnahmen werden häufig unwissentlich Fledermausquartiere zerstört. Traditionelle Quartiermöglichkeiten hinter Fensterläden und Fassadenverkleidungen, in Kellern und Stollen, in Hohlblocksteinen, in Wandfugen und Dächern können verloren gehen. Um dies zu verhindern und um Fledermäuse zu schützen, sind die Eigeninitiative der Bauherren, die Mitarbeit der Bauausführenden sowie der Ideenreichtum der Planer gefordert. Der materielle Aufwand ist in den meisten Fällen sehr gering.
Die Plaketten sollen nun gut sichtbar an den Gebäuden und Kellern angebracht werden und für jeden signalisieren, dass hier Fledermäuse willkommen sind. Vielleicht bewegt es ja den ein oder anderen dazu, in seinem Umfeld selbst etwas für Fledermäuse zu tun. Im Landkreis Weißenburg fand die Verleihung zum fünften Mal stand, mittlerweile konnten 46 Quartierbesitzer ausgezeichnet werden.
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