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Interkommunale Ziele

Gemeinsame Ratssitzung aller 11 Kommunen der ILE-Region

In die Stadthalle Gunzenhausen wurden die Mitglieder der Stadt-, Marktgemeinde- und Gemeinderäte der zehn Kommunen Absberg, Gnotzheim, Gunzenhausen, Haundorf, Heidenheim, Muhr am See, Pfofeld, Polsingen, Theilenhofen und Westheim aus dem westlichen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie die Gemeinde Auhausen im Landkreis Donau-Ries zu einer ersten gemeinsamen Ratssitzung eingeladen, in der ihnen das neu erstellte Ländliche Entwicklungskonzeptes (ILEK) Fränkisches Seenland-Hahnenkamm vorgestellt wurde. In diesem werden für einen Zeitraum von fünf Jahren die Entwicklungsziele vorgestellt, die sich die 11 Kommunen in einem gut halbjährigen Beteiligungs- und Diskussionsprozess auf der Grundlage eines freiwilligen Zusammenschlusses gegeben haben, wie 1.Bürgermeister Karl-Heinz Fitz als Vorsitzender der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft einleitend festgestellt hatte. Fitz verwies dabei auch das konsequent beherzigte Prinzip der gegenseitigen Augenhöhe, was von ganz besonderer Bedeutung ist, wenn man bedenkt, dass sich hier Kommunen mit einer Einwohnerzahl von rund 1.000 auf der einen Seite und 18.000 auf der anderen Seite begegnen. Die Tatsache, dass alle 11 Kommunen die bisherige über 10jährigr interkommunale Kooperation erneut freiwillig weiterführen möchten, unterstreicht diese zentrale Feststellung des Prinzips gleichberechtigter Teilhabe.


Die 11 Kommunen präsentieren 34.300 Einwohner – 97 je qkm und daher eher unterdurchschnittlich dicht besiedelt – unter denen mit Absberg und Muhr am See zwei Kommunen mit einem über 10 % liegenden, mehr als überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs, dagegen Polsingen und Auhausen mit einem rund 1,5 %igen Rückgang der Bevölkerung die Bandbreite dieser Entwicklung markieren Der sehr eng zur Verfügung gestandene Zeitraum von nur einem halben Jahr für die Neuaufstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes einschließlich der Beteiligungsprozesse wurde von dem beauftragten Büro „Planwerk“ aus Nürnberg moderiert. In einem für die gesamte Bevölkerung offenen Regionalforum, in zwei Online-Befragungen, in einem Web-Mapping-Prozess (Ideen auf eine Karte eintragen und lokalisieren), in Gesprächen mit mehreren Regional-Initiativen sowie in vier vertiefenden Fachgesprächen wurden die Grundlagen für das neue ILE-Konzept gelegt, das in seinen Schwerpunkten und inhaltlichen Ausrichtungen von sich aktiv beteilgenden Personen – rund 350 waren es über alle Beteiligungsformte – gestaltet worden ist.
Die in der Ratssitzung aufgekommene Kritik, dass der Grad der Beteiligung für so weitreichende Aussagen eigentlich zu gering ausgefallen sei, war zwar in der Feststellung richtig, aber man kann Beteiligungsnagebote auch nur unterbreiten und dafür breit kommunizieren, nutzen müssen es interessierte Akteure dann schon selbst. Aber es ist allen Beteiligten auch bewusst, dass die interkommunalen Themen zumal solche auf freiwilliger Basis – auch in den kommunalen Gremien – nicht immer eine hohe Priorität erfahren. Umso wichtiger ist es, dass in der Umsetzung der Maßnahmen viele Projekte dabei sind, die eine hohe Aufmerksamkeit genießen. Dies trifft vor allem für das Regionalbudget der ILE-Region zu, mit dem alleine in den letzten vier Jahren über 50 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 650.000 EUR vor allem für sonst schwer finanzierbare Vorhaben – auch örtlicher Vereine und Initiativen – gefördert werden konnten.Obwohl die in dem Prozess beteiligten Akteure – auch die Jugend – ihre Region als sympathisch, sozial und heimelig einschätzen, erkannten sie aber auch Schwächen in der negativ empfundenen Entlegenheit der Region und einem etwas eher „altbackenen“ Erscheinungsbild. Um diese Stärken und Schwächen wissend, wurden daher eine Reihe von Zukunftsmaßnahmen definiert und für eine gemeinsame Umsetzung in das neue ILE-Konzept eingebunden. Damit dies nicht nur auf dem Papier stehende Luftschlösser bleiben, konnte Ingo Steinbrecher vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken eine Reihe von Förderinstrumenten vorstellen, die auch künftig von einer personellen Umsetzungsbegleitung aufgegriffen und in konkrete Realisierungsprojekte geführt werden sollen. Und sicher werden auch eine Reihe der jetzt angedachten Maßnahmen – auch ohne jede finanzielle Unterstützung – umgesetzt werden, weil sie nur gemeinschaftlich sinnvoll anzugehen sind.
Zu den sich aus den Diskussionen abgeleiteten ILE-Maßnahmen gehören nun u.a. ein interkommu-nales Mobilitätskonzept, das sogar schon intensiv vorstrukturiert worden ist und mit dem der Netzwerkknoten des Mobilitätsbahnhofs Gunzenhausen um ein umfassendes Angebot erweiterter Rufbuslinien, Car- und Bike-Sharing-Leistungen und evtl. auch ein System bedarfsorientierter Verkehre in alle sich dafür interessierenden Kommunen der ILE-Region aufgebaut werden kann. Weitere denkbare Maßnahmen werden die Sicherung der Potenziale für erneuerbare Energien und der damit verbundene Aufbau von Bürgerbeteiligungsmodellen, die Attraktivierung der Ortskerne und die flächensparende Innenentwicklung oder auch das Wassermanagement zur Rückhaltung von Wasser in der Landschaft sowie alle Maßnahmen für eine wirksame Abkühlung zu Hitzezeiten sein. Viele dieser Ansätze erfordern Umsetzungsschritte, die nicht an Gemeindegrenzen halt machen, wes-wegen sie nur interkommunal zu lösen sind, betonte Vorsitzender Karl-Heinz Fitz in seinen Schluss-worten. Er verband das mit dem Dank an das Amt für Ländliche Entwicklung, aber auch an andere Dienststellen und Landrat Manuel Westphal, die alle wichtige Partner bei der konkreten Umsetzung einzelner interkommunaler Projektesind. Den anwesenden Rats-Mitgliedern der 11 Kommunen sprach er seinen Dank für Teilnahme an dieser ersten gemeinsamen Sitzung aus und erwartet für die Zukunft eine noch regere aktive Mitwirkung an diesen jetzt gemeinsam entwickelten Zielen.

Dieter Popp, ILE-Umsetzungsleiter

Protest geht weiter

Verkehrsbehinderungen durch Proteste der Landwirte

Für Freitag, 26. Januar, sind erneut Proteste der Landwirte im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen geplant. Auf Grund von Schleich- und Sternfahrten mit Traktoren ist auf mehreren Straßen im Landkreis mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Die Landwirtinnen und Landwirte aus der Region planen für Freitag, 26. Januar, von 10 bis 12 Uhr eine Kundgebung auf dem Kirchweihplatz in Weißenburg. Ab 5.30 Uhr werden sich dazu Traktoren gesammelt von den Versammlungsplätzen in Treuchtlingen, Pleinfeld und Gunzenhausen in Richtung Weißenburg aufmachen.

Von Gunzenhausen starten die Landwirte am Festplatz und fahren über die Auffahrt B13 Richtung Ansbach, weiter über die B466 nach Geislohe. Dort wenden sie im Kreisverkehr und fahren über die B466 zurück nach Schlungenhof und zur Kreuzung B466/Nürnberger Straße. Von dort geht es über die Staatsstraße 2222 weiter nach Pleinfeld und schließlich über die Ausfahrt an der Wiesenstraße zum Kirchweihplatz nach Weißenburg.

In Pleinfeld startet der Protestzug an der Sommerrodelbahn und fährt über die Staatsstraße 2222 Richtung Gunzenhausen, wendet am Kreisverkehr in Langlau und fährt über die Staatsstraße zurück nach Pleinfeld und weiter über die Ausfahrt an der Wiesenstraße zum Kirchweihplatz in Weißenburg.

In Treuchtlingen starten die Landwirte am Festplatz und fahren über die B2 Richtung Weißenburg, wo sie über die Ausfahrt an der Wiesenstraße den Kirchweihplatz in Weißenburg erreichen. Diese Strecke wird zweimal gefahren.

Bitte beachten Sie, dass es auch im Anschluss an die Kundgebung auf dem Festplatz in Weißenburg ab 12.00 Uhr noch zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. 

Abstimmung über Wanderweg

Altmühltal-Panoramaweg ist nominiert worden

Copyright/Bild: Naturpark Altmühltal | Fotograf Dietmar Denger

Zum 19. Mal hat die Zeitschrift „Wandermagazin“ die Wahl zu „Deutschlands schönstem Wanderweg“ des Jahres gestartet. Unter den 2023 eingereichten Vorschlägen wurde auch der Altmühltal-Panoramaweg nominiert. Aus zehn Mehrtages- und 15 Tagestouren aus ganz Deutschland können Interessierte jeweils ihren Favoriten auswählen.

„Wir hoffen, dass sich viele beteiligen, auch die Menschen bei uns vor Ort, die den Altmühltal-Panoramaweg praktisch vor der Haustür haben und gern die ein oder andere Etappe wandern. Jede Stimme zählt“, betont Heike Baumgärtner, stellvertretende Geschäftsführerin des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal. Sie weiß, wie wichtig Auszeichnungen sein können, um aus der Fülle der Angebote herauszustechen und das Interesse der Reisenden für die Region zu wecken. Alle, die möchten, können den Altmühltal-Panoramaweg unterstützen: Unter www.wandermagazin.de/wahlstudio ist die Stimmabgabe ab dem 12. Januar 2024 möglich. Außerdem sind Wahlkarten im Informationszentrum Naturpark Altmühltal in Eichstätt erhältlich. Unter den Teilnehmenden werden eine Wanderreise sowie Einkaufsgutscheine von Globetrotter verlost.

Die Fachjury des „Wandermagazins“ hat der Altmühltal-Panoramaweg bereits überzeugt. Kathrin Heckmann alias „Fräulein Draußen“, SPIEGEL-Bestseller-Autorin und eine der erfolgreichsten Outdoorbloggerinnen in Deutschland, sowie Wanderautor Manuel Andrack, Michael Sänger, Herausgeber des Wandermagazins, und Bloggerin Dina Knorr (www.borderherz.de) wählten die Nominierten aus über 80 Bewerbern aus. Die Konkurrenz ist hart. Von Brandenburg bis ins Allgäu sind bekannte und neue Strecken darunter. In den vergangenen Jahren wurden laut Organisator jeweils über 45.000 Stimmen abgegeben. Der Altmühltal-Panoramaweg braucht also zahlreiche Unterstützer, um den Titel wie bereits 2012 wieder in die Region zu holen. Deshalb hat das Naturpark-Team auch für die anstehenden Auftritte auf den bekannten Reisemessen schon Wahlkarten eingepackt.

15 Städte in frischem Design

Neuer Flyer der Städte im Naturpark Altmühltal kommt pünktlich zu Messeauftritten

Vorsitzender Alexander Anetsberger (Mitte) und Geschäftsführer Christoph Würflein (links) stellten den neuen Flyer vor und überreichten ihn an die Vertreter der Touristikbüros im Naturpark. Foto: Benjamin Hübel

Abwechslungsreiche Freizeittipps, Interviews und spannende Entdeckungstouren: Die „Städte im Naturpark Altmühltal“ präsentieren sich gemeinsam in einem neuen Flyer, den Landrat Alexander Anetsberger als 1. Vorsitzender des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal jetzt in Eichstätt vorgestellt hat. Ab dem Wochenende wird das Faltblatt auf der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart verteilt. Schritt für Schritt kommen unter www.naturpark-altmuehltal.de/staedte neue Inhalte hinzu.

Dom oder Burg, Ammonit oder exotische Blüte: Die neuen Illustrationen in der Übersichtskarte machen neugierig. Sie zeigen auf den ersten Blick einige Besonderheiten der jeweiligen Stadt. Die Karte ist das Herzstück des druckfrischen Flyers der Arbeitsgemeinschaft „Städte im Naturpark Altmühltal“. Zu dieser haben sich Beilngries, Berching, Dietfurt, Eichstätt, Greding, Gunzenhausen, Kelheim, Monheim, Neuburg a.d. Donau, Neumarkt i.d.OPf., Pappenheim, Riedenburg, Treuchtlingen, Weißenburg i.Bay. und Wemding zusammengeschlossen. Mit Infomaterial und eigenen Online-Inhalten auf der Naturpark-Website werben sie gemeinsam um Städtereisende. „Vieles von dem, was Bayern an Geschichte und Architektur bietet, liegt hier ganz nah beieinander. In wohl kaum einer anderen Region in Bayern gibt es solch eine spannende Vielfalt von kleinen Städten, jede mit ihrem eigenen unverwechselbaren Charakter“, führte Landrat Alexander Anetsberger bei der Präsentation des Flyers aus. Vom Mittelaltercharme in Berching über Renaissance-Glanz in Neuburg an der Donau bis zur barocken Pracht in Eichstätt, von den Spuren der Hohenzollern bei Weißenburg bis zu den Bauwerken der Wittelsbacher in Kelheim.

Der neue Flyer, so Anetsberger mache „Appetit auf die Stadtkultur“, indem er die verschiedenen Themen Historie, Kulinarik, Veranstaltungen und Freizeitangebote kurz vorstellt. Die Inhalte sind knapp und übersichtlich. Nähere Informationen sind über QR-Codes und Webadressen abrufbar. Der Internetauftritt der Städte wird ebenfalls überarbeitet, um den Städtereisenden mehr konkrete Tipps und Programmbausteine zu liefern, etwa unter der Rubrik „ein perfekter Tag“: Sehenswertes, Aktivitäten und Einkehrtipps werden dafür von den Experten und Expertinnen vor Ort ausgewählt. Zudem stellen Interviews und Reportagen verschiedene Stadtpersönlichkeiten vor, die alle einen ganz eigenen Blick auf ihre Heimat vermitteln. Zu den ersten, die das druckfrische Faltblatt in den Händen halten werden, gehören die Besucher der Reisemesse CMT in Stuttgart, wo sich der Naturpark Altmühltal vom 13. bis 21. Januar 2024 mit einem eigenen Stand präsentiert.

Termine im ganzen Jahr

Energieberatung in Altmühlfranken


Auch im kommenden Jahr bietet der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wieder kostenlose Beratungstermine für die energetische Optimierung von Wohngebäuden und deren Fördermöglichkeiten an. Ob private Haus- oder Wohnungseigentümer, private Vermieter und Bauherren – das kostenlose, individuelle und unabhängige Beratungsangebot liefert viele hilfreiche Tipps zur Energieeinsparung und Kostenreduzierung.
Acht zertifizierte Energieberater und Energieberaterinnen aus der Region bieten eine unabhängige und kostenfreie Energiesprechstunde in den Räumlichkeiten des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen oder des Rathauses Gunzenhausen an. Da jede Beratung auf den individuellen Fall zugeschnitten ist, kann nur eine begrenzte Anzahl an Terminen pro Beratungstag angeboten werden. Die Termine sind für eine Dauer von 30 Minuten angesetzt.
Die nächsten Beratungen finden an folgenden Terminen jeweils von 16.00 bis 18.00 Uhr statt:
09.01.2024 in Gunzenhausen
06.02.2024 in Weißenburg
05.03.2024 in Weißenburg
02.04.2024 in Gunzenhausen
07.05.2024 in Weißenburg
21.05.2024 in Weißenburg
04.06.2024 in Weißenburg
25.06.2024 in Weißenburg
09.07.2024 in Gunzenhausen
06.08.2024 in Weißenburg
10.09.2024 in Weißenburg
24.09.2024 in Weißenburg
08.10.2024 in Gunzenhausen
05.11.2024 in Weißenburg
10.12.2024 in Weißenburg
Für Interessierte ist eine telefonische Anmeldung bei Eva-Maria Raab, der Klimaschutzmanagerin der Zukunftsinitiative altmühlfranken, unter 09141 902-137 zwingend erforderlich.
Idealerweise sollten Interessierte die Planunterlagen des Gebäudes, Energieverbrauchsdaten von Heizung und Strom, Daten der Heizanlage und ggf. das Kaminkehrer-Protokoll zum Beratungstermin mitbringen, soweit diese Unterlagen vorhanden und für die Beratung relevant sind.
Weitere Informationen können Sie auch unter www.altmuehlfranken.de/energieberatung finden.

Landratsamt ehrt 26 Dienstjubilare

26 langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für zusammen 470 Dienstjahre geehrt

Am Jahresende ehrte das Landratsamt langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

„Am Ziel einer funktionierenden Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landkreisverwaltung maßgeblich beteiligt und deshalb das höchste Gut des Landratsamtes“, mit diesen Worten begrüßte Landrat Manuel Westphal die diesjährigen Dienstjubilare, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit der stellvertretenden Personalleiterin Sandra Meier und dem Personalratsvorsitzenden Karl Seitz für ihren langjährigen Einsatz zu ehren.

„Der Landkreis sei ein vielfältiger und großer Arbeitgeber in der Region, aber nur mit den Mitarbeitenden gemeinsam können die verschiedenen Aufgaben des Landratsamtes erledigt werden. Landratsamt – das ist nicht nur die Verwaltung, sondern auch Aufgaben wie der Bauhof oder die Recyclinghöfe, die Arbeit der Hausmeister, der Reinigungskräfte und Schulbusaufsichten an den Landkreisschulen gehören dazu“, machte Landrat Westphal deutlich. „Dienstjubiläum – das klinge so ein bisschen aus der Zeit gefallen. Und in der Tat entsprächen solch lange Zeitspannen an ein und derselben Arbeitsstelle für einen Großteil der Berufstätigen heute kaum mehr der Realität“, so Westphal weiter in seiner Laudatio „und deshalb sei es umso wichtiger, die Treue von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu schätzen.“

470 Jahre Amtszugehörigkeit erreichen alle Jubilare zusammen, die im Jahr 2023 ein Dienstjubiläum feiern konnten. Mit dem Zitat von Albert Einstein „Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung“ bedankte sich Landrat Westphal bei den anwesenden Jubilaren. Beständigkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen seien auch heute noch die Werte, die ein Unternehmen oder eine Behörde erfolgreich machen.

Abschließend wurden an die Jubilare die Dankesurkunden ausgehändigt. „Hierbei habe man sich im Sinne der Regionalität für Altmühlfranken-Gutscheine und Lebkuchen aus der Weißenburger Lebkuchenmanufaktur entschieden, nach dem Motto ‚Arbeiten in der Region, Einkaufen in der Region‘“, stellte Westphal noch ergänzend fest.

Geehrt wurden für

40 Jahre: Monika Ermer, Ursula Böswald, Andrea Bauer, Stefan Lahner

25 Jahre: Simone Adolf, Carola Simm, Ute Herrnberger, Matthias Faulhaber, Sonja Müller, Martin Rieger

10 Jahre: Bettina Börlein, Stephan Klapper, Evamaria Thum, Eva Kirchdörfer, Rene Kißlinger, Christine Hantschmann, Cindy Künne, Jörg Betzler, Johanna Kallfass, Anita Varlan, Peter Grziwa, Monika Iffland, Karl-Heinz Bund, Heidi Knorr, Tobias Linsenmeier, Daniela Adinolfi

Alle Ehre den alten Sorten

Vor 10 Jahren: Geburtsstunde von „Echt Brombachseer“

Wieder ist ein Jahr vergangen und wir starten in Kürze in das Jahr 2024. Dies wird uns daran erinnern, dass wir vor 10 Jahren gegründet wurden.
Die „Echt Brombachseer“ sind damals aus der Taufe gehoben worden, als vielfach noch überlegt wurde alte Kirschbäume mit weniger dem Handelsgeschmack entsprechenden Merkmalen der Säge zu opfern. Nicht wenige dieser alten Hochstämme mit traditionellen Sorten – aber eben oft zu weich und daher nicht transport- und lagerfähig – wurden durch die bisherigen Abnehmer nicht mehr nachgefragt. Neuzüchtungen sollten diese Lücke ersetzen, daher wären viele bereit gewesen, den Obstbau am Brombachsee lieber ganz aufzugeben, zumal ja auch die Ernte auf den Hochstämmen der vielen Streuobstwiesen  nur von Hand möglich ist und wegen der damit verbunden Gefährdungen immer weniger durchgeführt wird.

Eine Sortenstimmung von Pomologe Hans-Joachim Bannier – einer der wenigen Fachleute, welche in Deutschland Kirschsorten eindeutig definieren konnten – hat dann aber doch das enorme Potenzial der alten und ja vor allem auch sehr aromatisch schmeckenden Brombachseer Sorten in das öffentliche Bewusstsein gerufen. Es entstand der Wunsch an diesem kulturellen Erbe festzuhalten, ja es sogar wieder wertzuschätzen

Das war die Geburtsstunde der „Echt Brombacheer“, die vor allem mit der Inwertsetzung der alten Sorten über neue kreative Produkte, den Obstanbauern der Region als Marketingstruktur eine zukunftsfähige Perspektive aufzeigen konnten.
Dazu war es dann aber auch notwendig, dass diese Kirschen vom Brombachsee aus der anonymen Masse der „Fränkischen Kirschen“ heraustreten mussten, als die sie bis dahin überregional vermarktet wurden.
Und so entstand der Markenname „Echt Brombachseer“ mit dem Claim „Frankens frische Früchtchen“, beides beim Deutschen Patent- und Markenamt geschützt. Und dieser Schutz muss nun nach 10 Jahren – so verlangt dies das Patent- und Markenamt – auch wieder um 10 Jahre erneuert werden, um dessen Schutzfunktion weiter zu erhalten.

Damit sind bereits wichtige Aufgaben für 2024 abgesteckt, denn sowohl der Schutz wie auch der mittlerweile erreichte Markenbegriff und dessen weit über die Region hinausreichender Bekanntheitsgrad sollen dauerhaft erhalten, bzw. kreativ weiterentwickelt werden.
Und noch etwas wird unsere Arbeit in diesem Jahr ein Stück weit dominieren. Es hat sich herausgestellt, dass die Gesellschaftsform einer Genossenschaft für unsere Tätigkeit nicht unbedingt eine optimale Struktur dargestellt hat. Daher haben wir alle Voraussetzungen getroffen, um in 2024 den Übergang auf die für uns etwas besser angepasste Organisationsform eines Vereins vorzunehmen. Wir werden all unsere Kunden darüber dann nochmals konkret informieren, wenn alle formalen Voraussetzungen erfüllt sind. Aber es ist damit auf jeden Fall sichergestellt, dass all diese Leistungen und Angebote mit dem Begriff „Echt Brombachseer“ auch weiterhin bestehen bleiben werden und dazu beitragen, dass der Markenbegriff der Brombachseer Kirschen als Qualitäts-Versprechen seine Bedeutung erhält.

DIETER POPP, Regionalberater

Ausstellung des Klöppelkreises

Filigrane Motive in der Stadt- und Schulbücherei


Sterne aus feinstem Garn, Klöppelarbeiten mit Bildmotiven, Schals, Mustertücher und sogar ein Limes-Modell aus Spitze – in der Ausstellung des Klöppelkreises Gunzenhausen ist die ganze Vielfalt dieser traditionellen Handarbeitstechnik vertreten. Noch bis zum 17. Januar 2024 kann die Ausstellung in den Räumen der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen besucht werden. Mit dabei sind Arbeiten von Angelika Jant, Andrea Balllenberger, Anne Beck, Hella Tanner, Heidi Harzer, Sabine Böhrig, Gabi Ertl, Inge Raum und Ursula Krampf.
„Heute gilt das Klöppeln als Hobby, früher war es für viele arme Familien ein Zubrot, das sich die Frauen verdient haben“, erläutert die Leiterin des Klöppelkreises Angelika Jant. Das jahrhundertealte Klöppelhandwerk hatte in Deutschland seine Hochburgen im Erzgebirge, im Oberpfälzer Wald um Schönsee, in der Schwäbischen Alb und auch bei uns in der Region in Abenberg. Als dann Mitte des 19. Jahrhundert die von Maschinen gefertigten Spitzen Konkurrenz machten, drohte diese Handarbeitstradition in Vergessenheit zu geraten. In jüngster Zeit wird aber die Klöppel-Community größer und auch in Gunzenhausen trifft sich monatlich der Arbeitskreis Klöppelns in den Räumen der Volkshochschule und es werden auch Kurse in dieser anspruchsvollen Handarbeitstechnik angeboten.
Um eine Spitze, beispielsweise nach Brüsseler Vorbild, anfertigen zu können, muss ein Entwurf, ein sogenannter Klöppelbrief, erworben werden. Die Gruppe in Gunzenhausen erweist sich hier als sehr vielseitig interessiert. Uralte Mustertraditionen wie Bänderspitzen aus Idria in Slowenien, Brügger Blumenwerke oder flandrische Spitzen werden aufgegriffen. Im Lesesaal der Stadt- und Schulbücherei gibt es zudem filigran gefertigte Bildmotive des Französischen Klöppelspitzen-Designers Michel Jourdet zu bestaunen.


Die Werkstücke in der zur Hälfte mit weihnachtlichen Motiven bestückten Ausstellung wurden vorwiegend mit Leinen- oder Baumwollgarn gefertigt. Die Klöppel-Hochburg Abenberg hat sich einst für seine erlesene Gold- und Silberspitze einen Namen gemacht.
Die Ausstellung in der Stadt- und Schulbücherei, Luitpoldstraße 13, 91710 Gunzenhausen, ist bis zum 17. Januar 2024 Dienstag, Donnerstag und Freitag von 11-18 Uhr, Mittwoch von 11-20 Uhr und Samstag 10-13 Uhr geöffnet. Informationen zum Klöppelkreis und den Kursen bei Angelika Jant Tel. 09833-255.

700 Jahre Stadtrecht Ornbau

Abschlussveranstaltung in der Stadthalle

Die Stadthalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Bürgermeister Bilanz zog. Foto: StOrnbau

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung 700 Jahre Stadtrecht in der kleinsten Stadt Mittelfrankens ließ Ornbaus Bürgermeister Marco Meier das Jahresprogramm Revue passieren und zog dabei ein insgesamt positives Fazit: „Was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben, war phänomenal. Wir konnten alle traditionellen Veranstaltungen und Festlichkeiten nach der Corona-Pandemie wieder ins Leben rufen und haben durch neue Ideen und Aktivitäten unser Jahresprogramm interessanter und attraktiver gestalten können.“

Von links nach rechts Marco Meier, Georg Hald, Kerstin Kech und Johannes Vetter.

Das Jahr startete mit dem Monat der Geschichte im Januar. Neben einer Auftaktveranstaltung, in der die archäologischen Funde im Bereich der Ornbauer Altstadt im Vordergrund standen, wurden die neu entwickelten Stadtführungen begonnen. Der Februar wurde traditionell mit den Faschingsveranstaltungen gefeiert. Nach der Corona-Pandemie fand auch endlich wieder der überregional bekannte Faschingsumzug mit mehr als 1.000 Teilnehmern und 15.000 Besuchern statt. Im Monat März standen die Unternehmen im Fokus. Erstmals wurde im Rathaus ein Unternehmerabend veranstaltet und einzelne einheimische Betriebe und Unternehmen bereicherten den Monat mit verschiedenen Aktionen. Bei einem Tag der offenen Tür konnte das 2021 bezogene und für seine herausragende Sanierung prämierte Gebäude Altstadt 7 umfassend besichtigt werden. Im Monat der Gemeinschaft im April wurden unter anderem das Bürgerhaus in Altstadt 7, der Büchereischrank am Unteren Tor und die Boule-Anlage an der Altmühlbrücke eingeweiht. Eine Gruppe von Ornbauer Bürgern organisierte anlässlich des Stadtjubiläums das Heimatwandern, das von Ornbau ausgehend in die Ortsteile Gern, Haag, Obermühl, Oberndorf und Taugenroth sowie zur Stadtmühle führte. Der Vertrag mit der französischen Partnergemeinde Naves wurde am 1. Mai im Rahmen eines Festabends in der Stadthalle geschlossen. Zuvor waren die französischen Gäste zum ersten Mal in Ornbau und in der Region zu Gast. Am Pfingstwochenende konnte ganz Ornbau an einem viertätigen Festwochenende groß feiern. Ein Highlight war der Festumzug am Pfingstsonntag, an dem über 1.000 Personen teilgenommen haben. Der Monat Juni stand ganz im Zeichen der Natur. Das Projekt chance.natur – Lebensraum Altmühltal organisierte eine Radtour und einen Fachvortrag. Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber schaute in der kleinsten Stadt Mittelfrankens vorbei und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Die Ortsgruppe von Cristo Vive konnte an einem Festwochenende die Missionarin Karoline Mayer begrüßen.

Die zweite Jahreshälfte begann spektakulär: Das einwöchige Altstadtfest mit Jakobi-Kirchweih, die dreitätige Veranstaltungsreihe Kultur in der Altstadt mit Rock-Coverbands, Wolfgang Krebs und Gankino Circus sowie das Heckflossentreffen bestimmten den Monat des Feierns im Juli. Für den Monat August wurde für die Kinder ein umfangreiches Ferienspaßprogramm organisiert. Im Monat September fand erstmals ein Empfang für Neubürger/innen und Erstwähler/innen und eine Landtagsfahrt nach München statt. Das zweitätige Kunstwochenende begeisterte nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern zog auch viele Gäste aus der Region an. Ein Highlight war die feierliche Einweihung des Altstadtmodells aus Bronze auf dem Kirchplatz. Der erstmalig stattfindende und von der Stadt organisierte Ehrenamtsabend mit einem Auftritt des Kabarettisten Christoph Maul, Sitzungspräsident von Fastnacht in Franken, war ebenfalls ein voller Erfolg. Die Monate November und Dezember standen ganz im Zeichen der Geselligkeit und Besinnlichkeit. Neben einem Auftritt des Bürgermeisterchores des Landkreises Ansbach Ende November, fand traditionell am ersten Adventssamstag der Ornbauer Adventsmarkt statt und neben der Abschlussveranstaltung stehen für den 27. und 28. Dezember noch drei Theateraufführungen in der Stadthalle an.

Bürgermeister Meier bedankte sich bei allen Ornbauer Vereinen und Institutionen, bei der Kirchengemeinde und bei der gesamten Bürgerschaft sowie bei den einheimischen Betrieben und Unternehme:. „Es konnten sich alle mit einbinden und das wurde auch sehr gut angenommen. Ein ganz besonderer Dank gilt es an Johannes Vetter, Georg Hald und Kerstin Kech auszusprechen, die nicht nur punktuell, sondern am positiven Verlauf des gesamten Jahresprogrammes beteiligt waren. Auch finanziell haben wir uns im Rahmen bewegt, so wie wir es geplant hatten.“ Der Musikverein Ornbau umrahmte die Abschlussveranstaltung musikalisch und der Applaus der 80 Zuhörerinnen und Zuhörern am 2. Adventsabend in der Stadthalle zum Ende der Abschlussveranstaltung spiegelte die Zufriedenheit in der Bevölkerung wider.

Gruß zum Jahreswechsel

Bürgermeister KH Fitz zur Entwicklung der Stadt Gunzenhausen

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Weihnachten 2023 meine sehr verehrten Damen und Herren,

wir befinden uns auf der Zielgeraden eines aufregenden Jahrs. Für Gunzenhausen stand 2023 ganz im Zeichen des 1200-jährigen Stadtjubiläums. Wir haben uns als freundliche, offene und vielfältige Gemeinschaft präsentiert. Darauf können und sollten wir stolz sein. Nun, kurz vor dem Jahreswechsel, halten wir traditionell inne und denken an Ereignisse oder Momente zurück, die wir noch lange als Erinnerung festhalten möchten.

Natürlich hatte auch 2023 seine Schattenseiten gehabt. Wir leben in anstrengenden Zeiten und die ständigen Krisen zermürben selbst das freundlichste Gemüt irgendwann. Zuletzt haben uns die unmenschlichen Gewalttaten in Israel die Zerbrechlichkeit unserer demokratischen Werte vor Augen geführt. Friede, Sicherheit und Menschenrechte dürfen für uns nicht selbstverständlich sein. In Gedanken sind wir bei allen Menschen, die aktuell nicht in Frieden leben können. Dennoch sollten wir optimistisch in die Zukunft blicken. Wichtig ist, dass wir an unserer Nächstenliebe festhalten, den Glauben an das Gute nicht verlieren und uns solidarisch mit Schwächeren zeigen.

Das Grußwort zum Jahreswechsel nutze ich traditionell für einen Rückblick. Gleichzeitig möchte ich aber nach vorne schauen. Unser schönes Gunzenhausen entwickelt sich prächtig und ist für mittlerweile mehr als 17.000 Menschen eine liebens- und lebenswerte Heimat. Als moderne und zukunftsorientierte Stadt investieren wir viel Zeit, Geld und Energie in die Verbesserung der Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger, vergessen dabei aber auch nicht Gäste und Freunde.

In den letzten Jahren konnten wir zahlreiche Projekte anstoßen, um die wir weit über die Grenzen des Landkreises hinaus beneidet werden. Beispielsweise hat sich unsere moderne Stadthalle innerhalb kürzester Zeit zu einem wichtigen Tagungsort für Entscheiderinnen und Entscheider aus ganz Bayern entwickelt. Seit diesem Jahr kann das Haus sogar virtuell erkundet werden. Ein attraktives Angebot für potentielle Kunden und Interessenten, die nun nicht mehr extra anreisen müssen, um einen Eindruck vom Haus zu bekommen. Dazu entsteht gerade vor den Toren der Halle mit der neuen Altmühlpromenade ein attraktives, städtisches Naherholungsgebiet. Schon bald wird die Anlage allen Generationen große Freude machen.

In den nächsten Jahren konzentrieren wir uns u.a. auf die Modernisierung und Transformation des Bahnhofgebäudes. Als Stadt beweisen wir durchaus Mut, denn wir haben das verlebte Gebäude nicht nur von der Deutschen Bahn abgekauft, sondern werden es nach eigenen Vorstellungen umgestalten. Wir befinden uns mitten in der Mobilitätswende und müssen mit konkreten Maßnahmen darauf reagieren. Wer alternative Verkehrsangebote anbieten möchte, der sollte auch die Voraussetzungen dafür schaffen und die Infrastruktur dementsprechend vorbereiten. Als Zentrum des Fränkischen Seenlands sind wir nicht nur beliebtes Tourismusziel, auch Berufspendelnde und Schülerinnen bzw. Schüler werden sich über das neue Mobilitätszentrum freuen. Entstehen soll nicht nur eine Gastronomieeinheit, auch die Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH, eine 100%-Tochter der Stadt, soll dort einziehen. Mit Stefan Dietz hat Anfang Juli ein ausgewiesener Verkehrsexperte die Geschäftsführung der GmbH übernommen. Sein Blick richtet sich in die Zukunft und die Präsenz Gunzenhausens als Mobilitätsdrehscheibe in unserer Region.

Ich bin der Überzeugung, dass es Spaß macht in Gunzenhausen zu wohnen. Das sehen auch viele von außen so, denn unsere Einwohnerzahl wächst stetig. Der Bedarf an bebaubaren Grundstücken ist hoch, deswegen fangen wir zeitnah mit der Erschließung des Baugebiets Reutberg III an.

2023 haben wir 1200 Jahre Gunzenhausen gefeiert. Wir sind stolz auf unsere Geschichte und haben ein Festjahr mit vielen Höhepunkten erlebt. Im Gedächtnis bleiben werden begeisternde Veranstaltungen wie die Wiederaufführung des Theaterstücks „Das Kreuz im Altmühltal“ im Falkengarten, das musikalische Marathonevent „1200 Minuten Musik“ oder der feierliche Festakt mit anschließendem Konzert der Sharks.

Bleibende Erinnerungen wurden mit der Neuauflage des Drachenblutlikörs und der Stadtschokolade geschaffen, dazu haben wir einen modernen Skulpturenweg und einen 60 Kilometer langen Radweg eingeweiht, ein innovatives Street Art-Festival gefeiert und das Rathausfoyer zu einer generationenübergreifenden Begegnungsstätte mit farbenfrohen Kunstwerken umgestaltet. Bedanken möchte ich mich bei allen Begeisterten, die am Erfolg des Jubiläumsjahrs mitgewirkt haben. Mein besonderer Dank gilt dem Organisationsteam und natürlich den vielen beteiligten Vereinen, Unternehmen und Institutionen. Gemeinsam haben wir einen historischen Moment erleben dürfen. Gemeinsam haben wir die Stadtgeschichte um ein weiteres, tolles Kapitel bereichert.

Unser innovatives Umweltprojekt „1200 Zukunftsbäume für Gunzenhausen“ werden wir über 2023 hinaus fortsetzen. Nach wie vor ist das Interesse am Programm sehr groß und in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken sollen zu den gepflanzten Bäumen weitere dazu kommen. Wir setzen Zeichen für gelebten Umweltschutz und leisten einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung des Streuobstbestandes. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei unseren starken Partnern, die das Projekt großzügig finanziell unterstützen. Namentlich sind dies die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen, die VR Bank im südlichen Franken eG und die Ecoline Gruppe.

Nur wer auch die dunklen Seiten der Vergangenheit lebendig hält, kann daraus für die Zukunft lernen. Seit Jahren bemühen wir uns um die Aufarbeitung unserer jüdischen Geschichte. Die deutsch-jüdische Dialoggruppe arbeitet aktiv gegen das Vergessen an. Ende Juli waren 30 Nachkommen ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu Besuch in Gunzenhausen und haben auf dem geschichtsträchtigen Hindenburgplatz Bäume gegen das Vergessen gepflanzt. Dazu wurde das Tahara-Haus am jüdischen Friedhof zum Bewahrort umfunktioniert. Im ehemaligen Leichenhaus erinnern nun eine große begehbare Stadtkarte und 14 Informationstafeln an die ehemalige jüdische Kultusgemeinde in der Stadt Gunzenhausen.

Als offene und tolerante Kommune möchten wir Grenzen überwinden und Menschen zusammenbringen, unabhängig von deren Herkunft oder Religionszugehörigkeit. Sehr gefreut haben wir uns daher über den Besuch eines Jugendorchesters aus dem israelischen Kfar Vradim im Juni dieses Jahrs. Gemeinsam mit der Gunzenhäuser Jugendkapelle haben die Jungmusikerinnen und Jungmusiker ein beeindruckendes Projektorchester auf die Beine gestellt. Als Höhepunkt der Zusammenarbeit fand ein tolles Konzert in der Evangelischen Stadtkirche statt. Mit dem Bürgermeister Kfar Vradims, Eyal Shmueli, stehen wir weiterhin in sehr gutem Kontakt und möchten den Austausch zwischen unseren beiden Städten weiter vertiefen.

Gelobt wurden wieder unsere Großveranstaltungen. Beim Bürgerfest begeisterte die ukrainische Band Luiku aus Kiew. Im Schatten des furchtbaren russischen Angriffskriegs wurden leidenschaftliche Songs zum Besten gegeben, musiziert wurde für Toleranz und Verständigung. Bei unserer Kirchweih dagegen überzeugte das Gesamtprogramm aus Spaßprogramm, Gastronomieerlebnis und Gemütlichkeit. Das beeindruckende Zelt der neuen Festwirte Christian und Joachim Papert erstrahlte ganz in den Wappenfarben Gunzenhausens, dazu waren Stimmung und Wetter über den gesamten Kerwazeitraum großartig.

Als Erster Bürgermeister bin ich aktiver Teil des Stadtgeschehens. Ich besuche viele Veranstaltungen und komme überall mit Menschen in Kontakt. Mir fällt auf, mit wie viel Freude und Engagement unsere Bürgerinnen und Bürger an der positiven Entwicklung unserer Stadt mitwirken. Ehrenamtlich und uneigennützig wird zum Wohle Gunzenhausens und der Ortsteile gearbeitet. Ich bin stolz Bürgermeister eines solchen Zusammenhalts zu sein. Ich möchte allen, die sich an dieser Stelle angesprochen fühlen, meinen persönlichen Dank aussprechen. Ich danke daneben den Stadträtinnen und Stadträten, meinen beiden Stellvertretern Peter Schnell und Friedrich Kolb sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung. Auch wenn Argumente und Ideen unterschiedlich sein können, haben wir doch stets das Wohle unserer Stadt im Blick. Demokratie lebt vom Aufeinandertreffen verschiedenster Ideen und Ansichten. Vielen Dank für das Vertrauen und die tolle Zusammenarbeit im letzten Jahr. Nicht vergessen möchte ich die vielen Menschen, die oft unbemerkt Großes leisten, beispielsweise das Pflegepersonal in unserem Burkhard-von-Seckendorff Alten- und Pflegeheim oder die unzähligen Helferinnen und Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst und Nachbarschaftshilfe. Ohne Sie und Ihren Einsatz wäre unsere Gesellschaft arm dran.

Ehrenamtliches Engagement ist wichtig, muss honoriert und gefördert werden. Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen, die Gutes bewirken und sich für Mitmenschen einsetzen. Exemplarisch möchte ich den Gunzenhäuser Computerverein Gunnet e.V. hervorheben. Die Frauen und Männer um Monika Wopperer und Martin Bosch haben mehrere interessante Aktionen auf die Beine gestellt, mit Hilfe derer Seniorinnen und Senioren in Sachen Digitalisierung unter die Arme gegriffen werden soll. So war das Informationsangebot „Digitaler Engel“ der Bundesregierung erst kürzlich zu Besuch in Gunzenhausen, außerdem wurde im Burkhard-von-Seckendorff Heim eine Computerhilfe-Ecke für Ältere eingerichtet, die zudem öffentlich genutzt werden kann.

Apropos Ältere: Unser Seniorenbeirat hat in diesem Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Herzlichen Glückwunsch an das Gremium. Dieses ist aktiv wie nie und berät u.a. den Stadtrat bei Fragen rund um die Generation 60+. Zuletzt ist in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. ein informativer Seniorenratgeber erschienen. Das kostenlose Magazin hilft beispielsweise bei der Suche nach Beratungsstellen und Informationsangeboten im Raum Gunzenhausen. Auch die städtische Fahrradrikscha wird darin erwähnt, ein Geschenk der Stiftung Lebenshilfe an die Stadt Gunzenhausen. Geschulte ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer bieten seit diesem Jahr kostenlos ihre Dienste an und möchten Ältere und Menschen mit Beeinträchtigung oder Handicap zu entspannten Fahrten durch die Region einladen.

Unsere Gesellschaft wird immer älter und auf diesen demografischen Wandel gilt es Rücksicht zu nehmen. So ist unsere Innenstadt eine wunderschöne und lebendige Flaniermeile, teilweise erschwert der grobe Belag aber das Fortkommen. Wer schlecht zu Fuß ist, bewegt sich unsicher fort. Wir haben uns daher an mehreren Stellen für den Bau sog. Rollatorspuren entschieden. Diese finden sich mittlerweile auf Höhe des Hafnermarkts, vor dem Haus des Gastes und seit neuestem in der Brunnenstraße Richtung Waagstraße. Genutzt werden die Streifen jedoch nicht nur von Seniorinnen und Senioren, auch Familien mit Kinderwägen oder Inlineskater freuen sich über die Verbesserung, die sich zudem optisch sehr gut ins Stadtbild integriert. Gleiches gilt für die Bushaltestellen, die wir nach und nach barrierefrei umbauen. Zuletzt haben wir Haltebereiche in der Bismarckstraße, in der Austraße und an der Schule in Frickenfelden umgebaut. Die Umbaukosten betrugen bis zu 20.000 Euro pro Objekt.

Unsere Stadt ist aktiver Lebensraum, in dem Bürgerinnen und Bürger arbeiten, wohnen und sich wohlfühlen sollen. Eine funktionierende und zeitgemäße Infrastruktur ist hierfür unabdingbar. So haben wir in diesem Jahr wieder kräftig investiert und konnten u.a. die Sanierung des Rathauses abschließen. Weitere größere Maßnahmen waren der große Kundendienst an der Freundschaftsbrücke und die Sanierung des Faulturmbehälters der Kläranlage.

Zur Entlastung der Verkehrsinfrastruktur innerhalb der Kernstadtgrenzen haben wir Ende Mai ein punktuelles Durchfahrtsverbot für LKW erlassen. Davon betroffen sind u.a. die Bühringerstraße und die Luitpoldstraße. Bleiben wir in diesem Stadtbereich, fällt in der Bahnhofsstraße der Blick auf die Baustelle an der Kreuzung Richtung Nürnberger Straße. Das ehemalige Haus Silo ist mittlerweile abgerissen und die Vorbereitungen für den Bau des Landesamts für Schule und das Prüfungsamt für bayerische Lehrerinnen und Lehrer laufen auf Hochtouren. Insgesamt wird der Neubau dem Bayerischen Staat rund 67 Millionen Euro kosten. Ende 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Gunzenhausen geht mit gutem Beispiel voran und fördert mit dem Fahrradverkehr einen wesentlichen Baustein künftiger Mobilitätskonzepte. Beim diesjährigen STADTRADELN nahmen mehr als 1000 Gunzenhäuser Radlerinnen und Radler teil, zurückgelegt wurden rund 270.000 Kilometer. Manches von der Stadt bezuschusste Lastenfahrrad oder Lastenpedelec ist mitgefahren, das Förderprogramm ist selbst nach drei Jahren noch eine Erfolgsgeschichte. Sehr erfolgreich war übrigens auch die bauliche Entschärfung der berühmt-berüchtigten Gefahrenstelle „Scharfes Eck“ in der Hensoltsstraße, Kreuzung Blüten-/Sonnenstraße. Zur Verbesserung der Situation für Radfahrende wurden u.a. Radfahrstreifen farblich markiert und die bestehende Ampelanlage an veränderte Bedingungen angepasst.

Wir möchten bewusst und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl mit den Ressourcen unserer Erde umgehen. Wann immer möglich, werden wir zur Entlastung beitragen, der Natur gar bei der Genesung helfen. Es ist erfreulich, dass im Gunzenhäuser Ortsteil Filchenhard ein Grundstück für unseren Zukunftswald gefunden wurde. Rund 2000 Bäume und Sträucher sollen dort gepflanzt werden, unsere Agenda 21-Gruppe um Ingrid Pappler verfolgt einen intelligenten Ansatz zum Schutz und klimaresistenten Umbau von Waldflächen.

Zur Förderung der Elektromobilität haben wir in diesem Jahr in Kooperation mit den Stadtwerken mehrere Ladesäulen am Schießwasen installiert. Die Elektroinfrastruktur im Raum Gunzenhausen wird immer besser, wir schauen was möglich ist und reagieren bedarfsgerecht. Konsequent baut auch der Zweckverband Altmühlsee in Sachen zukunftssichere Mobilität. Mittlerweile gibt es Stromtankstellen am Seezentrum Muhr am See sowie an den Freizeitanlagen in Ornbau/Gern und Mörsach.

In einem letzten Punkt möchte ich mich zu unserem Burkhard-von-Seckendorff Heim äußern. Nach schwierigen Jahren mit großen personellen und finanziellen Herausforderungen blicken wir wieder positiver nach vorne. In Gunzenhausen möchten wir weiterhin die bestmögliche Versorgung bieten, aber natürlich geht der herrschende Pflegenotstand an uns nicht vorbei. Als äußerst positiv hat sich der gegenseitige Austausch mit der renommierten Gesellschaft Altenhilfe Bayern e.G. erwiesen. Deren fachliches Know-how hat Synergieeffekten bewirkt, die bei der Lösung erkannter Probleme helfen. Dazu haben wir seit Anfang 2023 mit Stefan Kettler einen erfahrenen Pflegeexperten an Bord. Herr Kettler hat einen objektiven Blick von außen mitgebracht und arbeitet konsequent mit Maß und Mitte an einer erfolgreichen Zukunft unseres Alten- und Pflegeheims.

Nicht alles ist perfekt, jedoch sollten wir stolz auf unser schönes Gunzenhausen sein. Wo andere nur reden, arbeiten wir konzentriert an der Zukunft. Wir überlegen und hinterfragen uns, prüfen, was die Stadt nach vorne bringt. Auch schwierige Projekte packen wir mutig an und scheuen den Dialog nicht. Wenn nötig werden Kompromisse geschlossen – wichtig ist, dass wir mit der Zeit gehen, sonst gehen wir mit der Zeit.

Ich danke allen, die sich zum Wohle unserer Stadt einbringen. Genießen Sie die Festtage um neue Kraft zu schöpfen oder einfach, um etwas zur Ruhe zu kommen.

Ich wünsche Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, für das kommende Jahr Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und Gottes reichen Segen.

Ihr

Karl-Heinz Fitz Erster Bürgermeister