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Werbung für heimischen Fisch

Traditionelles Fischerfest am Altmühlsee am 12. /13. Oktober

Räucherfisch ist auf dem Fest sehr begehrt. Foto: Wolfgang Eckerlein

Am 12. und 13. Oktober 2024 kehrt das beliebte Fränkische SEEN.LAND.FISCHERFEST an den Altmühlsee zurück. Bereits zum zehnten Mal widmen wir uns täglich ab 11 Uhr vollumfänglich dem Fränkischen Binnenfisch, einem regionalen Leckerbissen mit Feinschmecker-Fans, weit über die Region Gunzenhausens hinaus.
Wie vom Fischerfest gewohnt, werden zahlreiche Aussteller zu Gast sein und Produkte rund um das Thema „heimischer Fisch“ zur Schau stellen. Ausgewählte Stände präsentieren sich mit regionalen Handarbeits- und Naturprodukten. Für Kulinarikfreunde wird ebenfalls viel geboten sein. So wird unter anderem heimischer Fisch geräuchert, gegrillt, gebraten und als Chips, Filet oder in der Semmel verkauft. Natürlich gibt´s nicht nur Fisch zu essen, auch andere regionale Gerichte werden angeboten, darunter Küchle, Strauben und Hitzplotz.
Das SEEN.LAND.FISCHERFEST ist ein Event für die ganze Familie. So wurde rund um den Binnenfisch ein ansprechendes Kinder- und Jugendprogramm ausgearbeitet. Für musikalische Fischfreunde interessant: Mehrere Gruppen werden für die musikalische Umrahmung eines tollen Fests sorgen.
Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.gunzenhausen.info, per Telefon unter 09831/508 300 oder E-Mail an touristik@gunzenhausen.de

Vereinstag in Altmühlfranken

Wertvolle Unterstützung der Vereinsarbeit


Gemeinsam und voneinander lernen: Die Freiwilligenagentur Altmühlfranken lädt zum 1. Vereinstag nach Heidenheim ein. Bildnachweis: Max Kalu
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Am Samstag, 12. Oktober 2024, dreht sich im Kloster Heidenheim alles um das Thema Ehrenamt und Vereinsleben. Die Freiwilligenagentur Altmühlfranken lädt zusammen mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern alle Vereine aus Altmühlfranken zum 1. Vereinstag ein. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Die Teilnehmenden dürfen sich am Veranstaltungstag auf verschiedene Workshops, neue Impulse und umfangreiches Praxiswissen von erfahrenen Referentinnen und Referenten freuen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, konkrete Herausforderungen gemeinsam zu diskutieren und sich mit anderen Vereinen und Akteuren aus der Region auszutauschen und zu vernetzen. Ziel dabei ist es, das lokale Vereinsleben noch attraktiver, effizienter und transparenter zu gestalten.
Wie können wir neue Mitglieder für unseren Verein gewinnen? Müssen wir eigentlich auf Facebook und Instagram sein? Oder wie wickeln wir die Ehrenamtspauschale und den Fahrtkostenersatz korrekt ab, um den Anforderungen des Finanzamtes zu entsprechen? Diese und ähnliche Fragestellungen beschäftigen viele Vereine. Die angebotenen Workshops zu den Schwerpunktthemen „Mitglieder gewinnen, begeistern und halten“, „Geld- und Satzungsfragen im Verein“ und „Gezielte Öffentlichkeitsarbeit im Verein“ liefern darauf die entsprechenden Antworten. Die Teilnehmenden können bereits im Vorfeld bei der Anmeldung zwei ihrer Wunschthemen auswählen, die sie dann im Verlauf der Veranstaltung besuchen können.
„Ohne bürgerschaftliches Engagement und ein funktionierendes Vereinswesen wäre unsere Gesellschaft undenkbar. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, das Ehrenamt und seine Akteure auch in Zeiten steigender Herausforderungen zu stärken und zu unterstützen“, so Landrat Manuel Westphal, der selbst am 12. Oktober in Heidenheim dabei sein wird.

Die Veranstaltung ist für ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger des Landkreises kostenfrei. Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Anmeldemöglichkeit unter www.altmuehlfranken.de/vereinstag.

Düstere Aussichten

Mittelfränkische Wirtschaft: Lage hat sich verschlechtert

„Noch befriedigend“ – mit dieser Schulnote bewerten die mittelfränkischen Unternehmen ihren Standort bei der „Standort-Umfrage 2024“ der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Das ist fast ein Drittel Notenpunkt schlechter als bei der Befragung vor fünf Jahren.

Die Unternehmen waren aufgerufen, ihr Urteil zu insgesamt 52 Standortfaktoren aus folgenden sechs Themengebieten abzugeben: Infrastruktur, Arbeitsmarkt, Verwaltung, Standortkosten, wirtschaftliches Umfeld und allgemeines Umfeld. Beteiligt hatten sich rund 1.700 mittelfränkische Betriebe aller Größen – darunter 232 Unternehmen aus der Stadt Nürnberg. Demnach kommt Mittelfranken mit einer Durchschnitts-Schulnote von 3,36 auf ein „noch befriedigend“. Die Bewertung liegt um 0,3 Punkte niedriger als 2019. Am deutlichsten verschlechtert haben sich aus Sicht der Betriebe die Faktoren in den Themenfeldern Standortkosten und Verwaltung. Die Spanne der Ergebnisse für die Standort-Gesamtbewertung reicht von 3,53 in der Stadt Nürnberg bis zu 3,15 im benachbarten IHK-Gremium Altdorf.

Fünf von sechs mittelfränkischen Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren ihrem derzeitigen Standort treu zu bleiben. Doch der Anteil derer, die ihren derzeitigen Betrieb schließen oder ihn außerhalb Mittelfrankens verlagern wollen, hat sich im Vergleich zu 2019 fast verdoppelt.

Hohe Zufriedenheit (Schulnote „gut“) herrscht in Mittelfranken bei Themen des allgemeinen oder wirtschaftlichen Umfelds, beispielsweise Lebensqualität, Attraktivität der Innenstädte oder Nähe zu Kunden und Absatzmärkten. Ausschließlich ausreichende Urteile hagelte es dagegen bei der Verfügbarkeit von hinreichend qualifizierten Arbeitskräften und Azubis sowie in den Bereichen Standortkosten und Verwaltung. Die Unzufriedenheit mit diesen Standortfaktoren ist auch deshalb so ausgeprägt, weil diese auch als besonders bedeutsam für ein erfolgreiches Wirtschaften angesehen werden. „Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Betriebe den drängendsten Handlungsbedarf bei den Bürokratie-Folgekosten und bei der Dauer von Genehmigungsverfahren sehen“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.

Gleich danach werden bessere Beteiligungsmöglichkeiten bei kommunalen Planungen und die Digitalisierung von Verwaltungsverfahren genannt. Die Betriebe kritisieren zudem, dass es bei einem wichtigen Infrastruktur-Thema kaum Fortschritte gegeben habe: Wie schon 2019 reiche die Qualität der Breitband-Infrastruktur und des Mobilfunkempfangs, die ein bedeutsamer Standortfaktoren sei, bei weitem nicht aus.

Die Unternehmen in der Stadt Nürnberg, die in der kommenden IHK-Wahlperiode 2025 bis 2029 durch das neue „IHK-Gremium Stadt Nürnberg“ vertreten werden, liegen in ihrem Standorturteil nochmals schlechter als der Durchschnitt. Die Benotungen von Standortkosten, Verwaltungsverfahren und Faktoren aus dem „allgemeinen Umfeld“ fallen schlechter aus als in allen anderen IHK-Gremien. Handlungsbedarf sehen die Befragten jenseits der in ganz Mittelfranken relevanten Faktoren auch bei der Sauberkeit und Sicherheit im öffentlichen Raum, der Wohn- und Parkplatzsituation, den kommunalen Steuern und Abgaben sowie der (analogen und digitalen) Erreichbarkeit der Verwaltung.

„Die Ergebnisse unserer Befragung bestätigen, was auch in den vielen persönlichen Gesprächen mit Unternehmen deutlich wird: Die Lage ist so kritisch wie seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr“, so IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann. „Wenn das regionale Wirtschaftsumfeld in den wesentlichen Zukunftsfaktoren nur mit der Note ,ausreichend‘ bewertet wird, ist irgendwann die Versetzung gefährdet. Als IHK gehen wir deshalb verstärkt die Probleme an, bei denen wir auch regional Einfluss haben. Wir versuchen, möglichst viele junge Menschen für die betriebliche Ausbildung zu begeistern, und arbeiten mit unseren Partnern daran, dringend benötigte internationale Fachkräfte in die Region zu bekommen. Wir sprechen mit den regionalen Verwaltungen, wo wir vor Ort Bürokratie abbauen können, ohne dass wir auf Brüssel oder Berlin angewiesen sind. Auch wenn die Vorzeichen schlecht sind: Aufgeben und den Kopf in den Sand stecken, ist keine Option für uns als IHK.“

Tolle regionale Genüsse

Regionale Produkte und besondere Einblicke am Jura

Vanessa Gerhäuser (ZIA), Renate Schwarz (AELF), Claudia Pfahler (Regionalbuffet Fränkisches Seenland), Bernd Drescher (Bürgermeister Markt Nennslingen), Altmühlfränkische Bierkönigin Luisa Dudel, Dietmar Gloßner (Ritter St. Georgen Brauerei), Petra Gloßner, Ingrid Bär (Behördenleiterin AELF), Landrat Manuel Westphal, Anita Popp (Landfrauen. Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen / Claudia Wagner

Am vergangenen Sonntag hat die dritte Auflage des „Tags der regionalen Genüsse“ stattgefunden. Bei strahlendem Sonnenschein lockte die Veranstaltung zahlreiche Besucher auf den Weißenburger Jura, um sich über heimische Landwirtschaft, regionale Produkte und deren Veredelung zu informieren und diese kulinarisch zu genießen.

Zum bereits dritten Mal organisierte die Zukunftsinitiative altmühlfranken den „Tag der regionalen Genüsse“, bei dem landwirtschaftliche Betriebe, Direktvermarkter und regionale Produkte aus Altmühlfranken im Fokus stehen – in diesem Jahr in den Gemeinden Bergen, Burgsalach, Nennslingen und Raitenbuch.

Gestaltet wurde die Veranstaltung mit den Kooperationspartnern dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg, dem BBV-Kreisverband, dem Regionalbuffet Fränkisches Seenland sowie den genannten Gemeinden. Gefördert wird das Projekt über das Regionalmanagement Bayern.

Schon zur Eröffnung, die in der herbstlich dekorierten Scheune des Erlebnisbauernhofes „Beim Sattlerhelm“ in Nennslingen stattfand, mussten kurzerhand aufgrund des großen Zulaufes noch Bänke angebaut werden. Die Andacht gestaltete Pfarrer Reinhold Friedrich gewohnt stimmungsvoll und verdeutlichte die hohe Bedeutung der heimischen Landwirtschaft. „Bitte nutzen Sie das heutige Angebot“ – stimmte Landrat Manuel Westphal auch Pfarrer Friedrich zu, der in seinem Grußwort die Wertschätzung für regionale Anbieter betonte. Nennslingens Bürgermeister Bernd Drescher gab zudem einen kurzen Einblick in alle teilnehmenden Betriebe. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung durch die Blaskapelle Jura-Blech.

Nach der offiziellen Eröffnung strömten die Besucher aus und nutzten fleißig die Gelegenheit, die 19 Betriebe in den Orten Nennslingen, Pfraunfeld, Kaltenbuch, Indernbuch, Burgsalach, Gersdorf, Bechthal und Biburg zu besichtigen.

Neben vielen Kostproben wie Apfel- und Aroniasaft, Käse, Wurstwaren und veganer Currywurst wurden auch Brauereiführungen in der Ritter St. Georgen-Brauerei, Keltereiführungen in der Erlebnismosterei und eine Kräuterwanderung angeboten. Bei den Hofführungen konnten die Tiere hautnah erlebt werden und es gab Wissenswertes über die Haltung, Zucht und Entstehung landwirtschaftlicher Produkte.

Selbstverständlich durften die vielfältigen regionalen Spezialitäten auch gekostet und gekauft werden. Der Kreativität der Betriebe wurden dabei keine Grenzen gesetzt: Bei einer Schwein-Seeing-Tour konnten beispielsweise Ferkel und Wartestall beobachtet werden.

Für Kinder war ebenso viel geboten: Kinderkochkurs, Wettmelken, Stockbrot- und Erlebnisbacken, ein Barfußpfad, Kräutersalz selbst herstellen, Kettcar-Parcours, eine Strohhüpfburg und ein Bauernhof-Puppentheater lockten zahlreiche Familien auf die Höfe.

Der kostenlose Shuttlebus, welcher im halbstündigen Takt die Besucher zu den einzelnen Betrieben brachte, wurde sehr gut angenommen. Viele Gäste nutzten das Wetter und die Gelegenheit, die Höfe mit dem Fahrrad zu erkunden.

Dank des traumhaften Wetters und der vielfältigen Angebote wurde der „Tag der regionalen Genüsse“ für Besucher und Veranstalter ein voller Erfolg. Die Veranstaltung stärkte nicht nur das Bewusstsein für die regionale Landwirtschaft, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und die Wertschöpfungsketten in der Region Altmühlfranken.

Hetzner Online baut „Silicon Valley“

Stadt Gunzenhausen verkauft sieben Hektar an das Unternehmen

So soll die neue, fünfstöckige Firmenzentrale in H-Form an der Ludwig-Erhard-Straße aussehen. Foto: Helene Wenzel-Jörg, Wenzel Architekten+Ingenieure)

Das ist ein Paukenschlag für Gunzenhausen: Das Onlineunternehmen Hetzner, das zu den größten Webhostern und Rechenzentren-Betreibern in Europa zählt, baut im Industriegebiet Nord eine neue Firmenzentrale. Schon im nächsten Jahr soll damit begonnen werden.  Damit verbunden ist die Standorttreue zu Gunzenhausen, wo die Firma seit vielen Jahren in der Industriestraße ansässig ist.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ist gelungen, den Eigentümer Martin Hetzner vom Grundstücksangebot der Stadt zu überzeugen. Wie der Rathauschef am Mittwochabend im Stadtrat erklärte, seien die Verhandlungen zielgerichtet verlaufen.  Die Stadt sichert sich damit nicht nur ihren größten Gewerbesteuerzahler, sondern auch einen Betrieb, der 160 hochqualifizierte IT-Arbeitsplätze anbietet und sie in den nächsten Jahren noch aufstocken will.

Das sieben Hektar große Areal von Hetzner. Links oben das Movieworld-Kino. Der Walkmühlgraben teilt die Firmenzentrale (H-Format oben) von den Hallen für Produktion und Logistik.

Das Unternehmen will schon im nächsten Jahr mit dem Bau der Firmenzentrale  beginnen. Im Industriegebiet nahe der B 466 und neben dem Movieworld-Kino wird die kleine Kopie von „Silicon Valley“ entstehen. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen sind von der Stadt zu schaffen. Die Aufstellung des Bebauungsplans „Am Strittwasen“ ist am Mittwoch bereits erfolgt. Die Vertreter aller im Stadtrat vertretenen Parteien äußerten sich beim Bekanntwerden der Pläne sehr glücklich, dass eines der innovativsten IT-Unternehmen sich langfristige an die Stadt bindet.

In einer gemeinsamen Presseerklärung von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Hetzner-Online heißt es:

Hetzner, der in Gunzenhausen ansässige Anbieter von Hosting- und Cloud-Lösungen, gibt den geplan-ten Bau seiner neuen Firmenzentrale in Gunzenhausen bekannt. Das zukunftsweisende Bürogebäude soll im neuen Gewerbegebiet Nord an der Bundesstraße 466 entstehen und Platz für bis zu 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und perspektivisch auch in Produktion und Lager bieten. Hetzner beschäftigt am derzeitigen Hauptsitz in der Industriestraße 25 in Gunzenhausen 160 Mitarbeitende. Aufgrund des schnellen und stetigen Wachstums stieß das Unternehmen im bestehenden Gebäude an seine räumlichen Grenzen und machte sich deshalb auf die Suche nach einem neuen Standort. Nach Gesprächen mit dem Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Karl-Heinz Fitz, wurden dem Unternehmen verschiedene Grundstücke angeboten, darunter ein sieben Hektar großes Areal östlich des Gewerbegebiets Nord. Die Flächen, die sich dort nicht im Eigentum der Stadt befanden, erwarb die Stadt im letzten Jahr nach jahrzehntelangen Bemühungen von privaten Eigentümern und bot Hetzner schließlich das Areal zum Kauf an. Nach einigen Prüfungen und Verhandlungen entschied sich Hetzner für diesen Grundstückskauf, der nun vom Stadtrat genehmigt wurde.

Parallel dazu fanden und finden Gespräche zwischen Hetzner, Bürger-meister Fitz und den leitenden Mitarbeitern des Bauamtes über die notwendige Bauleitplanung statt. Auch das Wasserwirtschaftsamt und Planer wurden bereits intensiv eingebunden. Der Stadtrat hat nun in seiner Sitzung am 4. September 2024 einen Beschluss für die Aufstellung eines Bebauungsplans gefasst. Die Stadt sowie die Firma Hetzner werden nun gemeinsam mit den Planern und anderen Beteiligten weiter zügig daran arbeiten, Baurecht zu schaffen. Der Baubeginn ist vorbehaltlich der Genehmigungsverfahren für das kommende Jahr geplant.

Der Hetzner Campus soll in moderner, nachhaltiger Bauweise errichtet werden, der sowohl den Umweltbelangen als auch den Anforderungen an ein flexibles, kollaboratives Arbeitsumfeld Rechnung trägt. “Der Hetzner Campus wird weit mehr als nur ein Arbeitsplatz sein”, betont Stephan Konvickova, Geschäftsführer von Hetzner. “Geplant ist die Integration von Familien- und Freizeitangeboten wie zum Beispiel die Möglichkeit der Kindertagesbetreuung und einem großzügigen Fitnessbereich. Wir wollen den Mitarbeitenden ein ganzheitliches Umfeld bieten, in dem sie sich wohlfühlen und ihr volles Potenzial entfalten können”. Hetzner sieht seinen neuen Campus als wichtigen Meilenstein in der Wei-terentwicklung des Unternehmens und als deutliches Zeichen für das langfristige Bekenntnis zum Standort Gunzenhausen.

„Das Projekt Hetzner Campus schafft nicht nur moderne Arbeitsplätze, sondern ist auch ein wichtiger wirtschaftlicher Impuls für die Stadt Gun-zenhausen und die Region. Wir fühlen uns durch die engagierte Unterstützung des Bürgermeisters, der Verwaltung und des Stadtrats bestens aufgehoben“, ergänzt Hetzner-Geschäftsführer Günther Müller. Karl-Heinz Fitz betont die große Bedeutung der strategischen Entwicklung von Hetzner mit der Region Gunzenhausen: „Mitten im Herzen des Fränkischen Seenlands wird die digitale Transformation am Standort Deutschland vorangetrieben. Hetzner bewegt sich schon immer am Puls der Zeit und entwickelt passgenaue digitale Angebote. Mit dem Bau der neuen Firmenzentrale bekennt sich der Gunzenhäuser Global Player zu seiner Heimatstadt. Das Unternehmen investiert in wichtige Schlüssel-und Zukunftstechnologien, die das Leben der nächsten Generation maß-geblich prägen werden. Als nach vorne gewandte Stadt freuen wir uns sehr, dass künftig in unserer Kommune noch mehr innovative und hochqualifizierte Menschen an einer erfolgreichen Zukunft arbeiten werden“.

Hetzner zählt mit mehreren hunderttausend Servern zu den größten Webhostern und Rechenzentren-Betreibern in Europa. Das 1997 gegründete Unternehmen betreibt hochmoderne, energieeffiziente Datacenter-Parks in Nürnberg, Falkenstein/Vogtl. und in Helsinki, Finnland. Darüber hinaus besitzt Hetzner Standorte in Singapur sowie in Ashburn, Virginia und Hillsboro, Oregon, USA. Hetzner bietet ein umfassendes Spektrum an Produkten und Services rund um Webhosting an und erweitert sein mehrfach ausgezeichnetes Cloud-Angebot kontinuierlich. Durch die Kombination aus leistungsstarker Technik zu konkurrenzlos günstigen Preisen, flexiblem Support und erstklassigen Serviceleistungen baut Hetzner seine Marktposition im In- und Ausland stetig aus.

Zur Erklärung: Hosting oder auch Webhosting ist das Anbieten von Speicherplatz und Ressourcen auf einem Server für die Veröffentlichung einer Website im Internet. Dabei werden Websites und andere Online-Anwendungen auf Servern gespeichert, sodass sie über das Internet immer wieder abgerufen werden können.

Mit Glücksrad zu neuen Gästen

Der Naturpark Altmühltal beim neuen Event „OutdoorWelt“ in Köln

Luisa Rosenow (im Bild) und Kathrin Neumeyer beantworteten in Köln viele Fragen rund um den Urlaub im Naturpark Altmühltal. Foto: Kathrin Neumeyer


Viele Neugierige hat das Infomobil des Naturpark Altmühltal am 24. und 25. August 2024 in Köln angezogen. Dort fand Rahmen des Lindenthaler Sommerfestes zum ersten Mal das Wander- und Rad-Event „OutdoorWelt“ statt, auf dem sich Reiseziele und Ausrüster präsentierten.Einmal am Glücksrad drehen – darauf freuten sich vor allem die Kinder der Sommerfest-Gäste. Mit der Mitmach-Aktion beteiligte sich der Naturpark Altmühltal am Globetrotter-OutdoorPass: Die Besucher konnten damit im Rahmen der Veranstaltung an verschiedenen Ständen Stempel sammeln. Während der Nachwuchs sein Glück versuchte und mit kleinen Geschenken belohnt wurde, hatten die Eltern Zeit, sich über den Urlaub im Naturpark Altmühltal zu informieren.

Vor allem das Interesse an den Angeboten rund ums Radeln und an den Familienthemen war groß. Einmal selbst beim Fossiliensammeln Schätze aus der Urzeit freilegen, auf der Altmühl paddeln oder an den zerklüfteten Felsen klettern – das weckte bei vielen die Neugier. Einige der zahlreichen Besucher am Stand kannten die Region zuvor nur dem Namen nach und verließen das Fest im konkreten Urlaubsideen. Das Naturpark-Team darf also hoffen, mit seinem Auftritt in Köln neue Gäste gewonnen und andere dazu inspiriert zu haben, die Region in Bayerns Mitte wieder zu besuchen.    

Magische Momente

Atemberaubende Nacht am Großen Brombachsee

Die Magischen Momente locken Tausende an den Brombachsee. Foto: ZV Brombachsee/Schwarz


Am 30. August ab 18 Uhr heißt es am Brombachsee wieder: Vorhang auf für Laser, Kultur und Kulinarik. An insgesamt vier Standorten rund um den See verzau-bern die Magischen Momente Groß und Klein mit einer spektakulären Licht- und Laser-show – vom Deck der MS Brombachsee in gigantische Nebelmassen projiziert und unter einem ganz besonderen Motto. Lichtkünstler und Live-Musik sorgen darüber hinaus für Stimmung, dazu gibt es kulinarische Spezialitäten aus aller Welt. Lassen Sie sich verzaubern von einer Nacht voller magischer Erlebnisse.
Es warten jede Menge Attraktionen auf Urlauber, Einheimische und Tagesausflügler. Denn die Veranstaltung ist so konzipiert, dass man nacheinander vier Eventlocations besuchen kann. Beginn ist um 18 Uhr. In Allmannsdorf sorgt DJ „Sound Revolution“ für Partystimmung. In Enderndorf erwarten Euch auf zwei Bühnen Bands der Extraklasse & einer klassischen Überraschung: Auf der Spalter Bier Stage: „Die Kultband THE JETS aus Bayern, die auch schon im „Fernsehgarten“ und „Frühstücksfernsehen“ zu Gast war, besticht mit ihrem mehrstimmigen Gesang und tollen Musikern. Die fünfköpfige Formation , um ihrem Ausnahmesänger Gerry James begeistert ihr Publikum mit einem Reportoire, aus vier Jahrzehnten das seines gleichen sucht.“
Die Opernsängerin Helena Lackner überrascht uns des Abends auf der Bühne mit einer klassischen Neukomposition vom Komponisten Francesco Lannitti Piromall aus Grosseto zu Ehren der Hopfenstadt Spalt. Auf der Bühne bei Sand & Sofa: „Zwei im Sinn“ – Die Tradition der Singer-songwriter-musik mit ihren vielen Facetten ist ihrer Musik vielleicht am nächsten. Eigene Texte in deutscher Sprache verbinden sich mit den musikalischen Ideen zu einer intensiven und fühlbaren Musik. Die Instrumentierung besteht dabei im Wesentlichen aus akustischen Gitarren, Piano, Percussion und Gesang. In Absberg wird mit „Schabernack“ ein abwechslungsreicher mehrstimmiger Gesang und die Liveinstrumentierung einerseits einen einfühlsamen, harmonischen Klang oder aber einen druckvollen, rockigen Sound ergeben. Mit Coverhits von Rock ´n´ Roll bis hin zu den aktuellen Charts begeistern „The Chubby Hedgehogs“ in Ramsberg das Publikum. Und wer Lust hat auf eine Schlagerparty, ist auf der MS Brombachsee genau richtig. DJ „Tom Nose“ macht den Fahrgast-Trimaran zum schwimmenden Dancefloor (Achtung: Ticket-Kontingent ist begrenzt)
Dazu wird es zahlreiche Überraschungen rund um das Thema Licht und Magie – vom Zauberer bis zum Lichtkünstler geben. Und auch kulinarisch ist jede Menge Abwechslung geboten, an allen Standorten werden die Besucher bestens versorgt. Es gibt u. a. Pizza, Eis, Cocktails sowie Steaks und Bratwürste. In Enderndorf sorgt unter anderem auch eine Foodtruck-Genussmeile für Gaumenfreuden: Von regionalen Köstlichkeiten bis hin zu Burgern, Langos und asiatischer Kü-che warten hier zahlreiche Leckereien auf die Besucher.

Die Lasershow mit noch mehr Powe

Kernelement der Magischen Momente ist die atemberaubende Lasershow: Sechs große Laser-Anlagen und eine gigantische Sound-Anlage auf dem Oberdeck des Fahrgast-Trimaran MS Brombachsee verwandeln den Großen Brombachsee in eine zauberhafte Kulisse. Für noch bessere Effekte werden auch heuer wieder Nebel von Land sowie von Booten aus produziert. Mit Einbruch der Dunkelheit gegen 21.10 Uhr legt die MS Brombachsee in Allmannsdorf an. Unter dem Motto „Eine Traumreise am Brombachsee“ beginnt dann die gut zwanzigminütige Show und taucht die Zuschauer in ein Meer aus Licht, Musik und Farben. Mehr als 16.8 Millionen Farbnuancen projizieren die sechs Hochleistungs-Laser in den Nachthimmel, dazu erfahren die Zuschauer auf kurzweilige Art und Weise mehr über die Traumreise, getragen von stimmungs-voller Musik. Lassen Sie sich entführen in die magische Welt der Abenteuer und Freizeitaktivitäten rund um diesen zauberhaften See.
Nach Allmannsdorf (um 21.10 Uhr) ist die Lasershow noch drei weitere Male am Großen Brombachsee zu sehen: Um 22.00 Uhr in Enderndorf, um 22.40 Uhr in Absberg-Seespitz und um 23.30 Uhr in Ramsberg.
Ein Fest von und für die RegionDas außergewöhnliche an diesem Event sind die gemeinsamen Aktivitäten aller am See gelegenen Gemeinden. Es gelingt, den See einmal ganz anders darzustellen. Er strahlt durch Licht- und Laserproduktion eine ganz besondere Magie aus. Und das Ganze ist für die Besucher kostenfrei. Das liegt zum einen an den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, wie den Feuerwehren, der Was-serwacht und DLRG, zum anderen an der finanziellen Unterstützung durch regionale Unterneh-men. Und natürlich am Einsatz der veranstaltenden Gemeinden Absberg, Pleinfeld und Spalt sowie der MS Brombachsee. Und auch viele Sponsoren, wie die N-ERGIE Aktiengesellschaft gehören zu den Unterstützern der ersten Stunde.
„Bunte Lichteffekte, Live-Musik und kulinarische Spezialitäten – Kultur- und Freizeitveranstal-tungen wie die Magischen Momente am Brombachsee sorgen für eine einzigartige Atmosphäre vor Ort und machen unsere Region noch lebenswerter“, erklärt Heiko Linder, Leiter Konzernkommunikation. „Auch wir möchten zu einer lebenswerten Region beitragen. Daher arbeiten wir partnerschaftlich mit den Kommunen in der Region zusammen und unterstützen Veranstaltungen wie die Magischen Momente aus Überzeugung und gerne.“Weitere Förderer sind FRONERI Schöller, die Bäckerei Kleeberger und die Firma Reinle Gummi & Kunststoff GmbH.

Parkticket gilt auf allen Parkplätzen

Beginn der Magischen Momente Brombachsee 2024 ist am Freitag, 30. August, um 18 Uhr. Par-ken kann man rund um den Großen Brombachsee mit nur einem Ticket zum Preis von 4,- Euro je Fahrzeug. Es ist den ganzen Abend und an allen Standorten gültig. So können Besucher jeder-zeit die Location wechseln und die ganze Bandbreite an Kultur und Kulinarik erleben. Sehr emp-fehlenswert ist auch eine Tour mit dem Rad entlang der Uferwege. Wer auf der MS Brombachsee mitfahren möchte, kann vorab Karten reservieren unter www.msbrombachsee.com


Höhere Umsätze im Seenland

Positive Entwicklung der Tourismusregion setzt sich fort

Viele Radwege führen durch das Fränkische Seenland -vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten und Orten der Freizeitgestaltung und der absoluten Ruhe. Foto: Tourismusverband Fränkisches Seenland


Die Zahl der gewerblichen Übernachtungen und die Bruttoumsätze aus dem Tourismus sind im Fränkischen Seenland seit 2017 deutlich gestiegen. Das hat das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr an der Universität München, kurz dwif e. V., ermittelt. „Der Tourismus leistet einen Beitrag von mehr als 147,6 Millionen Euro zum Einkommen in unserer Region“, betont Hans-Dieter Niederprüm, Geschäftsführer des Tourismusverbands Seenland.
Laut den Zahlen des dwif stiegen die Bruttoumsätze aus dem Tourismus zwischen 2017 und 2023 um 18,8 Prozent. Die Zahl der Übernachtungen entwickelte sich mit einem Plus von 7,3 Prozent ebenfalls positiv. Im Durchschnitt gaben die Übernachtungsgäste pro Tag 123,80 Euro aus. Bei den Tagesreisen ist im selben Zeitraum ein Rückgang von 5,4 Prozent zu verzeichnen. Die Umsätze aus dem Tagestourismus entwickelten sich aber dennoch positiv: Sie stiegen um 16,3 Prozent gegenüber 2017. Neben dem Gastgewerbe profitierten auch Einzelhandel und Dienstleistungssektor von den Urlaubsgästen: 22,1 beziehungsweise 19,6 Prozent der gesamten Einnahmen flossen ihnen im Jahr 2023 zu. „Die Einnahmen aus dem Tourismus entsprechen einem Vollzeit-Einkommen von rund 4.800 Menschen im Fränkischen Seenland“, erklärt Niederprüm.
Die Gemeinden in der Region profitierten ebenfalls von den Gästen. Die rund 28,3 Millionen Euro aus Einkommens- und Mehrwertsteuer flossen zum Teil an die Kommunen. Dazu kamen Einnahmen aus Grund- und Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe und Tourismusabgabe, die Investitionen vor Ort ermöglichten – etwa in den Ausbau des Radwegenetzes oder in moderne Spielplätze. Das bedeutete wiederum einen Mehrwert für die Menschen, die in der Region zu Hause sind – ganz unabhängig davon, ob sie im Tourismussektor arbeiten.

Vor Allgäu und Tegernsee

Der Naturpark Altmühltal unter 100 Top-Sehenswürdigkeiten

An der Altmühl bei Gunzenhausen schmiegt sich das kleine Dorf Aha in die abendliche Landschaft.Foto: Falk


Teilnehmende eines Online-Votings der Deutschen Zentrale für Tourismus wählten die Region unter die 100 Top-Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Naturpark Altmühltal. Im vergangenen Jahr ist der Naturpark Altmühltal zum ersten Mal unter die 100 Top-Sehenswürdigkeiten Deutschlands gewählt worden. 2024 hat er sich schon um mehr als 30 Plätze verbessert. Das zeigt die Rangliste, die die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) jetzt unter www.germany.travel veröffentlich hat. Für die Abstimmung wurde keinerlei Vorauswahl getroffen. Die Teilnehmenden gaben die Namen ihrer Favoriten direkt online ein, egal, ob Stadt, Region, Sehenswürdigkeit oder Freizeit-Attraktion. Über 25.000 Nutzerinnen und Nutzer aus aller Welt beteiligten sich laut DZT an dem Online-Voting. Die Website präsentiert die 100 Orte, die am häufigsten genannt wurden. Der Naturpark Altmühltal liegt dabei auf Platz 63, noch vor bekannten Zielen wie dem Allgäu, der Insel Helgoland oder dem Tegernsee. „Wir freuen uns, diesmal wieder und noch dazu deutlich weiter vorn in der Liste vertreten zu sein“, kommentiert Christoph Würflein, der Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal. „Gerade bei dieser offenen Konkurrenz ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern zeigt, dass unsere Region viele Fans hat.“

Seit 100 Jahren wird gesammelt

Geschichte des Vereins von Altertumsfreunden Wettelsheim

Geehrt wurden von Vorsitzendem Dr. Manfred Kress (Zweiter von rechts): Ludwig Schwimmer (Mitte) für 62 Jahre im Verein, Werner Föttinger  (49 Jahre/Dritter von rechts), Günther Wiedemann aus Falbenthal (47 Jahre/Dritter von links), Adolf Erdinger (44 Jahre/links), Ludwig Reißlein (42 Jahre/Zweiter von links). Seit 64 Jahren ist Josef Neubauer Mitglied im Altertumsverein. Er konnte gesundheitsbedingt mit über 90 Jahren nicht kommen.  Mit auf dem Foto ist rechts oben Pfarrer Ernst Burmann. Foto: Falk

Anlässlich der 100-Jahrfeier im Wettelsheimer Amtshof berichtete Vorsitzender Dr. Manfred Kress über die Geschichte des Vereins. Wir veröffentlichen seinen Bericht mit leichten Kürzungen:

Alles begann 1911 mit dem Wettelsheimer Pfarrer Christian Buchrucker. Er sowie Leonhard Böhrer und Hans Kraft legten den Grundstein für die Ortssammlung Wettelsheim. Sie sahen es für wichtig an, dass Objekte, welche die Vergangenheit unserer Region verkörpern, gesammelt werden und erhalten werden. Die gesammelten Gegenstände bewahrten sie in der Pfarrscheune auf. Pfarrer Buchrucker war in Wettelsheim von 1897 bis 1915. Ludwig Böhrer arbeitete als Präparator an der Hof- und Staatsbibliothek in München. Er war also Fachmann bezüglich Antiquitäten. Leider verließ Pfarrer Buchrucker bereits 1915 unser Dorf, um eine neue Stelle in Sachsen bei Ansbach anzunehmen. Die beiden anderen und etliche nicht genannte Mitstreiter sammelten weiter. 1917 konnten die Objekte in das Schulhaus im Amtshof umziehen, wo sie zwei Räume belegen durfte. Am 2. Mai 1924 kam es zur Gründung unseres Vereins. Der Schriftführer Ludwig Pfabel berichtet über den Hergang folgendermaßen:  Es wurden die Vorsitzenden des Vereins gewählt. Es waren Hans Kraft, Schriftführer Ludwig Pfabel und Kassier Ludwig Schwab. Der Beitrag wurde auf eine Mark pro Jahr und 40 Pfennig Aufnahmegebühr festgelegt.

 1928 trat unser Verein der „Vereinigung zur Förderung des Fremdenverkehrs im Altmühltal, Hahnenkamm, Hesselberg und den umliegenden Gebieten“ bei. Als Heimatverein dieser Vereinigung beizutreten, halte ich für sehr bemerkenswert. So eine Vereinigung wäre auch heute, weniger für unseren Verein aber für unsere Gemeinde, von Interesse. Im Februar traten die Altertumsfreunde dem „Nordbayrischen Verband für Heimatforschung und Heimatpflege Nürnberg“ bei. Dies werte ich als Ausdruck die Heimatforschung ernsthaft zu betreiben.

Ziel und eine Aufgabe unseres Vereins war und ist es, die heimatliche Geschichte zu erforschen und zu dokumentieren. Zu diesem Zweck wurde die Schriftenreihe „Aus Wettelsheim`s Vergangenheit“ aufgelegt. Das erste Heft erscheint bereits 1927. Das erste Heft hat 45 Seiten und behandelt in mehreren Artikel die Vorgeschichte Wettelsheim, das Richteramt im Amtshof, die bäuerlichen Verhältnisse in der Markgrafenzeit und das Badewesen in der Badestube Wettelsheim im Mittelalter. 1929 erscheint Heft 2 und 1933 das dritte Heft. Die Reihe wurde fortgesetzt bis Heft 6 im Jahr 1994. Jetzt wären wir im Verein wieder an der Reihe ein neues Heft mit neuen Themen zu schreiben. Es ist in Planung.

Aus den Protokollen der Vorkriegsjahre ist dann der Zeitgeist des dritten Reichs zu spüren. Ein Vorstandsmitglied hat 1933 begeistert einen Vortrag über „die Errungenschaften Adolf Hitlers“ gehalten. 1934 wird eine Satzungsänderung durchgeführt, um dem Gleichschaltungsgesetz des dritten Reichs gerecht zu werden. Was geändert wurde ist mir nicht bekannt. Das ist aber sicherlich in den reichlichen Unterlagen in unserem Archiv zu finden.  Im Januar 1936 wird bei einem Heimatabend der Vortrag gehalten: „Familienforschung und Reichsnährstand, Stammbaum, Ahnentafel, Ahnenpass, Sippschaftstafel und blutliche Abstammung“ Am gleichen Abend gab es noch ein Referat mit dem Thema “Deutsches Volkstum, deutsches Bauerntum“. Der Abend wurde beschlossen mit einem „Dreifachen Sieg -Heil auf Führer und Vaterland“. Der verhängnisvolle Geist dieser Zeit, der ins Verderben führte, war leider auch bei uns zu spüren

In den Jahren des dritten Reichs konnte die Sammlung im Schulsaal des ehemaligen Getreidekastens ausgestellt werden. 1945 musste sie dort ausziehen und in zwei kleinen Räumen mit je 8 qm im gleichen Gebäude verstaut werden. Der Saal wurde notdürftig unterteilt und zur Unterbringung von Kriegsflüchtlingen verwendet. Nach den Flüchtlingen wurde der Raum wieder als Schulzimmer genutzt, die Schülerzahlen waren durch die Heimatvertriebenen gestiegen. In Wettelsheim waren amerikanische Besatzungssoldaten. Von ihnen wurden leider etliche Ausstellungsobjekte als Souvenir mitgenommen und vieles auch zerstört. So litt die liebevoll zusammengetragene Sammlung erheblich.

Erst 15 Jahre nach dem Ruhen des Altertumsvereins hat ihn der damalige Bürgermeister Käfferlein aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Am 19.3.1957 kamen viele ehemalige Mitglieder auf die Bürgermeistereinladung zusammen und wählten Pfarrer Heymann zum neuen Vorstand. Mit in die Vorstandschaft kamen Christian Auer, Ernst Bach, Fritz Reißig, Karl Strauß und Wilhelm Kreutzler. Sie alle waren viele Jahre lang tatkräftig und fleißig im Verein aktiv. Der Beitrag für den Verein wird auf drei Mark festgelegt.

Pfarrer Heymann übt sein Amt als Vorsitzender bis Januar 1961 aus. Dann bittet er aus gesundheitlichen Gründen um Ablösung. 1961 wird zum neuen Vereinsvorstand Oberlehrer Glöckel gewählt. Er wurde hier in Wettelsheim der Heimatstadt seiner Frau heimisch. Fritz Glöckel leitet mit großem Engagement und viel Energie über 39 Jahre den Verein. Neben ihm wurden als stellvertretender Vorsitzender Fritz Reißig und als Schriftführer Christian Auer, sowie als Kassier Ernst Bach gewählt. Diese Mannschaft hat neben vielen anderen in den folgenden Jahren im Verein Großes bewirkt und unendlich viel geleistet.

Zu dieser Zeit waren die Ausstellungsstücke im Getreidekasten im Erdgeschoss in zwei Zimmern untergebracht. 1960 wurde das neue Schulhaus im Weiherweg fertig und bezogen. Dadurch wurden die oberen Geschosse des Getreidekastens frei und von der Gemeinde Wettelsheim dem AV als Ausstellungsräume in Aussicht gestellt. Mit großer Freude konnte im Juli 1962 die Ortssammlung Wettelsheim im Getreidekasten eröffnet werden.

Der nächste große Schritt war die Gebietsreform und die Eingemeindung Wettelsheims zu Treuchtlingen. Dadurch wurde die alte Wettelsheimer Gemeindekanzlei frei. Weitsichtig und durch intensives Verhandeln des Vorstandes Glöckel und unserem Ortssprecher Adolf Erdinger renovierte Treuchtlingen diesen Bau und überlies ihn auch dem Verein. So ein großes Gebäude stellte jetzt eine großartige Möglichkeit zur Präsentation der Sammlung dar. Aber bis aus einem großen Haus ein Museum wird gibt es unglaublich viel zu tun. Die Vereinsmitglieder haben geplant, investiert und gearbeitet. Sie haben es geschafft auf 400 qm hunderte Objekte in Regalen Vitrinen und Raumdarstellungen zu präsentieren. Die ausgestellten Gegenstände reichen von der Keltenbesiedelung über die Römerzeit, von mittelalterlichen Schriften über die Wohn- und Kleidungsgewohnheiten des 19. Jahrhunderts bis hin zur Ausrüstung der Feuerwehr und den Erzeugnissen der örtlichen Keramikwerkstatt im 20. Jahrhundert.  Der Gedanke, die Geschichte und das Leben in unserer Heimat darzustellen ist geglückt. Dafür spreche ich den Altertumsfreunden dieser Zeit meine große Hochachtung aus.

Bei der Eröffnung der Ortssammlung am 25.3.82 sprach Fritz Glöckel folgenden Satz, der angesichts der Bedeutung für unser Dorf auch heute noch immer seine Gültigkeit hat: Ich zitiere: In jeder Wettelsheimer Familie sollte wenigstens eine Person den Altertumsverein mit seiner Mitgliedschaft unterstützen.

Das Vereinsleben war lebendig. Neben dem weiteren Sammeln und Ausstellen von Gegenständen gab es Fahrten zu den Museen der Umgebung, es gab Abende mit Vorträgen und es wurde1984 ein neues Heft „Aus Wettelsheims Vergangenheit“ aufgelegt. Darin erschienen Artikel über die Pfarrer von Wettelsheim und Bubenheim, über den 30-jährigen Krieg in unserer Region, und über merkwürdige Einträge aus den Kirchenbüchern. 1991 gab es einen kleinen Sonderdruck von Wolfgang Rathsam über die Vor- und Frühgeschichte Wettelsheim. Diese Abhandlung erschien original in der Schriftenreihe „Alt- Gunzenhausen“. Das ist die historische Publikationsreihe des Heimatkundevereins Gunzenhausen. Sie wird jährlich aufgelegt und enthält stets gute geschichtliche Artikel. Es erscheint noch immer. Das Jahrbuch 2023 hatte einen Umfang von fast 500 Seiten.

Bei uns erschien das bislang letzte Heft der „Wettelsheimer Vergangenheit“ 1994. Darin stammten die meisten Artikel von Fritz Glöckel und Wolfgang Rathsam. Die Themen waren unter anderem Ersterwähnung unserer Gemeinde 1044, die Gruft in der Martinskirche und ein Artikel über die Wettelsheimer Schützenkompanie 1702 bis 1811.  Für Interessenten sind alle diese Hefte noch erhältlich.

Im November 2000 legt Fritz Glöckel aus gesundheitlichen Gründen nach 39 Jahren sein Amt als Vereinsvorsitzender nieder. Ein Jahr steht dann Matthias Pascher an der Spitze des Vereins. Er zieht dann aber von Wettelsheim weg nach München und kann das Amt somit nicht weiterführen.  Der nächste Vorstand wird Volker Schelenz. Er wird im November 2001 gewählt und begleitet das Amt 19 Jahre lang. Im Jahr 2010 wurden im Amtshof zwei Gebäude frei. Die Stadt Treuchtlingen hat diese erfreulicherweise erstanden und dem Verein zur Verfügung gestellt. Auch dabei hat der damalige Ortssprecher Adolf Erdinger viel Mühe und Einfluss aufgewendet damit es so gekommen ist.

Nach 19 Jahren bat Volker Schelenz aus gesundheitlichen Gründen um seine Ablösung gebeten.  So wurde ich im Juli 2020 zum Vorstand gewählt und versuche den Verein im Sinne der Heimatkunde voranzubringen.  2023 leisteten wir uns einen neuen Internetauftritt. Er ging am 31 Dezember des letzten Jahres ins Netz.

Der Vorsitzende Dr. Manfred Kress konnte zur Feier auch den ehemaligen Dorfpfarrer Ernst Burmann (Neu-Ulm) begrüßen, der eine ganze Reihe von Fotos von Wettelsheimer und Bubenheimer Familien bei sich hatte und sie in der Christuskirche sowie auf einer Pinnwand präsentierte. Gäste waren auch Landratsstellvertreter Werner Baum, der  Zweite Bürgermeister Hans König aus Treuchtlingen, Kreisheimatpfleger Werner Somplatzki aus Trommetsheim, Heimatfreund und Buchautor Arthur Rosenbauer aus Treuchtlingen sowie Werner Falk aus Gunzenhausen, der Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde. An den beiden Jubiläumstagen am 17. und 18. August konnten die Besucher auch die Ortssammlung besichtigen, die sich auf zwei Gebäude erstreckt.