Jetzt nicht korrumpieren lassen!

Nachdenkliches nach der Bundestagswahl

Nun ist die Bundestagswahl gelaufen, sogar super für die FDP. Ihr stehen einige Optionen offen. Vieles spricht dafür, dass sie sich an der Regierungsbildung beteiligen wird.

Patriot und Europäer: Stadtrat Werner Falk

Durch die Teilhabe an der Macht darf sich die Partei nach dem löblichen „Genesungsprozess“ in der letzten vier Jahren aber nicht korrumpieren lassen. So gesehen hätte ich mir eine Konstellation gewünscht, die es der Partei nun erlaubt, sich in der parlamentarischen Opposition weitere vier Jahre regenerieren und sich klar als Freiheitspartei profilieren zu können.

Die ist nach dem Aderlass in der Folge der verloren gegangenen letzten Wahl (2013) meines Erachtens derzeit personell noch nicht optimal aufgestellt. Ich möchte jedenfalls jetzt nicht Vorgänge erleben, wie sie nach dem grandiosen Wahlsieg von 2009 (14,5 Prozent) die Partei in den Abgrund geführt haben. Die geläuterte FDP, der sich seit 50 Jahren angehöre, sollte sich in allen Facetten des politischen Alltags so formieren, dass sie als seriöse liberale Kraft in Deutschland wahrgenommen wird. Vor allem die programmatische Ausrichtung darf sich nicht auf einige Sektoren beschränken (Wirtschaftspolitik), sondern  muss alle gesellschaftlichen Bereiche umfassen. Sie muss mithelfen, dass in Deutschland ein soziales Klima herrscht, das dem Wohlergehen aller dienlich ist – und nicht nur dem oberen Drittel der Gesellschaft.

Ich erwarte, dass bei den kommenden Gesprächen in Berlin ohne zeitlichen Druck die Problemfelder besprochen werden.  Eine Koalition wird immer bedeuten, dass Abstriche von der reinen Lehre zu machen sind, aber die sich jetzt programmatisch gemauserte FDP darf sich nicht prostituieren.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Die CSU brutal abgestraft

Gedanken zur Bundestagswahl

Wer hätte das gedacht? Die SPD  rutscht  im Bund, aber vor allem in Bayern weiter ab. In München-Land rangiert sie mit 14 Prozent – gemessen an den Zweitstimmen – hinter der FDP mit 15,3 Prozent! Und die Reihe der auffälligen Resultate lässt sich fortsetzen:  Wahlkreis Rosenheim SPD  11,3 Prozent, AfD  13,9 Prozent; Wahlkreis Rottal-Inn: SPD 12,8, AfD  16,5 Prozent; Wahlkreis Landsberg SPD 12,7, FDP 14,2 Prozent; Wahlkreis Wolfratshausen-Bad Tölz SPD 11, FDP 12,4 Prozent. Diese Resultate machen die SPD ratlos. Was soll sie tun? Das Führungspersonal austauschen bringt nichts, denn die Partei hat schon zu viele Funktionsträger verschlissen.  Und nichts ist besser geworden. Eigentlich benötigt sie einen programmatischen Return, der sich wieder interessant macht. Noch hängt ihr aber das Klischee der Arbeiterpartei an, obgleich die Arbeiter längst ganz anders wählen (im schlimmsten Fall AfD).

Vor Jahrzehnten hätte wohl niemand geglaubt, dass die CSU in Bayern einmal nur 38 Prozent bekommen würde. Nun ist die Situation aber da und mit ihr das große Rätseln über die Strategie.  Sie hat gewaltig an die AfD und nur in geringerem Maße an die FDP verloren. Gravierende Ergebnisse sind:  AfD-Anteil in Deggendorf 19,2 Prozent, in Straubing 18,4 Prozent, in Schwandorf 17,4 Prozent und in Rottal-Inn 16,5 Prozent. Dahinter steht das Signal: Trotz aller Verheißungen von Franz Josef Strauß, rechts von der CSU keine Partei zuzulassen, hat sie Konkurrenz am rechten Rand bekommen.  Genützt hat ihr das Gezerre mit der Schwesterpartei CDU und der Kanzlerin in der Flüchtlingsfrage (Obergrenze 200000) überhaupt nichts. Die Wähler haben sich für das Original entschieden und nicht für die Kopie. Ein wesentlicher Grund für die Wahlniederlage liegt aber in der Wankelmütigkeit der Politik ihres Vorsitzenden Horst Seehofer. Der ranghöchste Populist im Freistaat hat stets versucht, das Fähnchen so  in den Wind zu stellen, dass die Partei damit gut segeln konnte.  Er hat die im Freistaat versprochene Energiewende versemmelt, indem er dem Prostest regionaler Gruppen  nachgegeben, ja deren Argumente übernommen hat. Natürlich hat Seehofer die Sensoren, um möglichst widerstandsfrei Politik machen zu können, aber sie haben am 24. September arg getrogen. Kein Wunder, dass die Menschen der  Schaukelpolitik Seehofers überdrüssig sind. Viele erwarten einen radikalen Schnitt – und der heißt, Seehofer auf das Altenteil zu schicken.  Momentan wagen sich nur Kritiker an die Öffentlichkeit, die nichts zu befürchten haben, aber der Druck auf ihn erhöht sich Woche für Woche. Die CSU braucht jetzt einen Chef, der klare konzeptionelle Vorgaben liefert. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ fragen sich selbst langjährige Wahlkämpfer der Union, die in aller Regel dem Gewinner alles erlauben, aber keine Gnade gegenüber dem  Verlierer (siehe die Experimente mit Erwin Huber und Günther Beckstein) kennen.  Einer, der für die Stimmung in der Partei und in der Öffentlichkeit eine ebenso sichere Nase hat wie Seehofer ist Peter Gauweiler. Er hat inzwischen ganz klar gesagt, was getan werden muss: Jetzt klären, wie es weiter gehen soll!

Für die CSU gilt, was auch für die anderen Parteien nicht falsch ist: Die Wahl ist als eine Zäsur zu sehen. Das bedeutet auch, dass personell ein Schnitt zu machen ist, auch in der FDP. Wenn jetzt wieder die Kandidaten von 2013 aus den Löchern gekrochen kommen, die sich fünf Jahre lang dort verkrümelt hatten, dann ist das sehr kritisch zu sehen.  Sowohl die mittelfränkische Bezirksvorsitzende Katja Hessel (früher: Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium) als auch andere haben sich nicht mit Aktivitäten überschlagen, um es einmal vorsichtig auszudrücken, aber sie versuchen sich jetzt wieder zu positionieren, wenn es um die Posten geht.  Auch in der Bayern-FDP gibt es junge und neue Gesichter, die vielleicht noch nicht ministrabel sind, aber sie stehen für eine geläuterte FDP.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

An der Langeweile selbst schuld

Die Landratswahl im Rückblick

Der konkurrenzlose Sieger: Gerhard Wägemann.

Vollständig im Schatten der Bundestagswahl hat die Wahl des Landrats im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen gestanden. Das ist nicht verwunderlich, hatte es doch nur einen Kandidaten gegeben.  Das war eine langweilige Angelegenheit. Darüber sollte sich jetzt aber niemand aus dem Umfeld der anderen Parteien echauffieren. Sie hatten es ja in der Hand gehabt, die Wahl interessanter zu machen, indem sie Gegenkandidaten aufgestellt hätten. Das aber wollte sich wegen der Aussichtslosigkeit niemand antun. Allein Andreas Schreiner aus Höttingen von den „Piraten“ hatte sich um bemüht, ein alternativer Vorschlag zu sein, aber er konnte die erforderliche Unterstützer-Unterschriften für seinen Wahlvorschlag nicht beibringen.

Dabei wäre es für den einen oder anderen Nachwuchspolitiker  (oder Seiteneinsteiger) durchaus eine Chance gewesen, sich bekannt zu machen, um es später noch einmal zu probieren. So ist es nicht verwunderlich, dass sich „Spaßnummern“ ergeben, wie Michael Luff aus Theilenhofen demonstriert hat.  Durch seine Aktion im Internet hat er immerhin Aufmerksamkeit gefunden in Teilen der Gesellschaft, für die der Spaßfaktor mehr zählt als seriöse Politik. Amüsant ist die Geschichte auf jeden Fall. Wer weiß, ob und wann Michael  Luff als „Geläuterter“ auf die politische Bühne zurück kommt?

Die Ergebnisse der Landratswahl in den einzelnen Gemeinden stoßen nicht einmal bei den Parteistrategen auf große Beachtung. Sie sind ohne jegliche Aussage. Für den Amtsinhaber Gerhard Wägemann, der in den letzten Jahren vieles richtig gemacht hat, ist das Ergebnis von 89,2 Prozent eigentlich nur eine Marginalie, quasi nicht mehr als ein Tagebucheintrag. Für die Statistiker noch interessant:  4946 Stimmen haben andere Landkreisbürger bekommen, die meisten Michael Luff, Hans Ortner und Andras Schreiner.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Islam in der Erstarrung

Mangel an Religionsfreiheit in der islamischen Welt

Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume

Ein bemerkenswertes Buch hat Michael Blume, Autor der Wochenzeitung „Die Zeit“, veröffentlicht. Im Falk-Report ist es bereits vorgestellt worden. Heute möchte ich noch einige Feststellungen des Autors nachschieben, die mir bemerkenswert erscheinen und einer nüchternen Betrachtung des Islam in der Welt dienlich sind.

Durch den Mangel an Religionsfreiheit erleben die islamischen Institutionen eine Lähmung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Verbot des Buchdrucks 1485 in der islamischen Welt. Während der Buchdruck für die Verbreitung des Christentums eminent wichtig war und zu dessen Blühte führte, hat das Verbot eine Erstarrung des Islam bis heute bewirkt. Die Frage ist, ob dem Islam bei Ausklammerung der  Entwicklungen in den letzten Jahrhunderten nun eine „digitale Reformation“ gelingt.

Der Autor stellt die Frage, weshalb in der islamischen Welt so selten die Demokratie gelingt. Sie hängt ganz wesentlich mit dem Einfluss des Öl zusammen, der zur Formierung der so genannten „Rentenstaaten“ geführt hat. Darunter versteht der Autor jene Länder, die passiv vom vorhandenen Öl leben, aber sonst nichts für die Entwicklung ihrer Länder tun.

Und dann sind es die Verschwörungstheorien, die immer und überall herumgeistern. Sie kennzeichnen die islamische Welt bis heute. Vieles ist irrational und vom Gefühl gesteuert. Das führt dazu, dass der „Islamische Staat“ (also die radikalen Kräfte im Islam, die sich im IS gefunden haben) auch keine Scheu hat,  Muslime zu töten.

Für den Autor stellt sich die Frage, was Muslime und Nicht-Muslime tun können, um die Krise des Islam zu überwinden.  Und Michael Blume kommt zu der Erkenntnis, dass an der Reduzierung des Gas- und Ölverbrauchs in der ganzen Welt kein Weg vorbei führt. Nur sie kann die Länder des Islam zwingen, neu zu denken und ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Bisher aber verharren sie in der bequemen Hängematte, genießen die zuverlässigen Einnahmen der (meist amerikanischen) Ölfördergesellschaften, tun aber sonst nichts für die Fortentwicklung ihrer Gesellschaften. Nur niedrigere Renteneinkommen  (also die Verringerung der Einnahmen aus dem Ölgeschäft)  für die autoritären Eliten in den Ölstaaten in den arabischen Regionen können eine Wende bewirken für die dort lebenden Menschen.

Für notwendig hält Blume auch, die Lehrpläne umzuschreiben. Bis heute erfahren nämlich Schüler in den islamischen Gesellschaften nichts von der Geschichte der Weltreligionen. Deshalb der Appell des Autoren:  Es muss eine friedvolle Bildungsreformation des Islam geben, um ihn aus seiner Krise zu führen.

Eines müssen die Menschen in den  Gesellschaften des Westens wissen: Der „Islamische Staat“, also jene selbst ernannten Kämpfer für eine reaktionäre Gesellschaft, sind nicht der Islam. Sie haben allerdings die ganze Religion in Verruf gebracht.

Die Lektüre des Buches von Michael Blume  (Titel: „Islam in der Krise“) kann nur jedem empfohlen werden, der sich nicht mit den alltäglichen und oberflächlichen Nachrichten in den Medien zufriedengeben will, die leider auch dazu geführt haben, dass in der breiten Öffentlichkeit heute eine Islam-Angst herrscht.  Tatsächlich befindet sich der Islam nach Ansicht des Kenners in einer Krise. Nicht zuletzt sind es die jungen und gebildeten Menschen, die ihre islamischen Heimatländer verlassen, weil ihnen die Welt dort zu eng wird und sie keine Perspektiven sehen, wie sie ein selbstbestimmten Leben führen können.

Werner Falk

Angst fordert Sicherheit

Die Ideologie des Terrors darf nicht unsere Freiheit einschränken

Peter Schaar

„Der Terror erzeugt Angst und Angst fordert Sicherheit.“ Umso stärker die Sicherheit in das Zentrum des staatlichen Handelns rückt desto mehr werden die Freiheitsrechte eingeschränkt. Das wäre aber ganz im Sinne der Ideologen des Terrors. Peter Schaar, der frühere Datenschutzbeauftragte, hat ein Buch geschrieben („Trügerische Sicherheit“, Edition Körber), das im Falk-Report schon vorgestellt wurde. Heute aber möchte ich noch einige Gedanken anfügen und Aspekte aufgreifen,  die einem Liberalen gut zu Gesicht stehen.

Auf die Anschläge reagieren die Staaten so wie es sich die Drahtzieher des Terrors wünschen. Sie schieben rechtsstaatliche Sicherungen beiseite, lockern die Menschenrechtsbestimmungen. In der Türkei (aber nicht nur dort) sieht man, dass Menschen gleich unter terrorismusverdacht stehen, wenn sie die staatlichen Maßnahmen kritisieren. Peter Schar sagt über sein Buch: „Es will ein Plädoyer sein, der durch Terrorgefahr und Terrorangst bewirkten Erosion der offenen Gesellschaft selbstbewusst entgegenzutreten.“

Schaar hat selten den Mund gehalten, wenn es galt, die Dinge offen anzusprechen, die zu einer Deformierung der demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft führen.  Am Beispiel des tunesischen Attentäters Anis Amri, dessen Anschlag am  19. Dezember 2016 auf dem Berliner Weihnachtsmarkt für zwölf Menschen den Tod gebracht und viele unschuldige Menschen verletzt hat, zeichnet er die Mängel der behördlichen Sicherheitsorgane nach. Sie waren gravierend, wie sich nach und nach herausstellt. Unzähligen Behörden (40 an der Zahl) war seine Gefährlichkeit bekannt, auch das „Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum“ und  die Nachrichtendienste waren involviert, aber nichts geschah.  Die Bundespolizei kontrollierte ihn und stellte gefälschte Identitätsdokumente fest, trotzdem ließ sie ihn wieder frei, er bekam sogar eine neue Identitätsbestätigung unter einem Alias-Namen. Bis heute ist nicht geklärt, warum die Behörden ihm halfen, seine wahre Identität zu verbergen. Die Berliner Polizei sprach von einem „ganz normalen Kriminelllen“ und stellte am 21. September 2016 ihre Überwachungsmaßnahmen ein,  obgleich z.B. richterliche Entscheidungen zur Telekommunikationsüberwachung noch nicht einmal ausgelaufen waren.  Der zuständige Staatsanwalt ist darüber nicht einmal informiert worden. Schaar spricht von einem „Komplettversagen“ der Behörden im Fall Amri und hofft nun auf den Untersuchungsausschuss, der all die Schlampereien aufdecken soll, die begangen wurden. Oder war der deutsche Verfassungsschutz doch in den Fall involviert. Waren V-Männer zugange? Schar ist auch nicht frei von dem Verdacht, dass auch schon beim Oktoberfest-Anschlag  in München und bei den NSU-Morden in Deutschland  staatliche Organe mehr wussten als bisher an die Öffentlichkeit gekommen ist. Deshalb die bange Frage von ihm: Hat jemand seine schützende Hand über Anis Amri gehalten?  Sein Verdacht verstärkte sich, als bekannt wurde, dass im Berliner Landeskriminalamt die betreffenden Akten manipuliert worden waren.

Schlimm ist für Peter Schaar, dass selbst in demokratisch verfassten Staaten die Freiheitsrechte mit dem Instrument des Ausnahmezustands ausgehebelt werden, beispielsweise in den USA und in der Türkei, auch in Frankreich.  Der „Notstand“ wird dort immer wieder verlängert und so gelten die Einschränkungen bis heute. Die Methode ist bekannt: Mussonlini hat 1922 seinen totalitären Staat auf dem Ausnahmezustand aufgebaut, auch die Nazis haben sich der „Notverordnungen“ bedient, um ihre Unterdrückungsmaßnahmen zu rechtfertigen.

Schaar lässt sich von den Sicherheitspolitikern („Datenschutz ist schön, aber in Krisenzeiten hat Sicherheit Vorrang“) nicht sonderlich beeindrucken, denn:  „Grundrechte sind gerade dann bedeutsam, wenn staatliche Stellen in die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger eingreifen wollen. Grundrechte, die immer dann zur Disposition gestellt werden, wenn dies aus staatlicher Sicht oder nach der öffentlichen Stimmungslage gerade opportun erscheint, sind nichts wert.“ Unterstützt wird er dem einstigen hessischen Datenschützer Spiros: „Der Datenschutz muss oft als Vorwand herhalten, wenn Ämter keine Lust haben, rechtzeitig nach bestimmten Daten zu suchen, oder sie unfähig sind, unorganisiert oder unzureichend ausgestattet, um auf Daten zugreifen zu können.“ Es sei falsch, immer nur draufzusatteln anstatt die Sicherheitsstrukturen zu überprüfen.

Der Autor kommt zur Ansicht, dass es um die Urteilsfähigkeit der Ermittler im Kampf gegen den internationalen Terrorismus nicht allzu gut bestellt ist.  Die Ermittlungsarbeit müsse intelligenter werden. Oftmals würden wichtige Spuren nicht zusammengeführt obgleich es dafür längst die rechtlichen Voraussetzungen gebe.  Die anlasslose Überwachung hält Schaar nicht nur für höchst problematisch, sie bindet seiner Ansicht nach auch viele Kapazitäten der Strafverfogung und der Gefahrenabwehr. Ein Wetteifern um die bessere Law-and-Order-Politik  bringe nichts. Und der Publizist Sascha Lobo hat nachgewiesen, dass sämtliche identifizierten Täter der von ihm untersuchten islamistischen Anschläge in Europa behördlich registriert waren.

Werner Falk

Modernisierung der Burg Wernfels

Bezirk gibt 30.000 Euro für die Jugendarbeit

Im Eingangstor der Burg Wernfels grüßt dieser Spruch den Besucher.

In zweifacher Funktion stattet Bezirkstagspräsident Richard Bartsch dem Burgfest der Jugendherberge Burg Wernfels einen Besuch ab. Zum einen überreicht er Vertretern des CVJM-Landesverbands Bayern am Samstag, 23. September, gegen 19 Uhr einen symbolischen Scheck über 30.000 Euro. Mit dieser Summe unterstützt der Bezirk Mittelfranken die Modernisierung von Gästeräumen im ersten Dachgeschoss des historischen Gemäuers.

Zum anderen hat er die Schirmherrschaft für den Sponsorenlauf übernommen, der gleichermaßen am 23. September stattfindet, der Erlös wird für die Brandschutz- und Sanierungsmaßnahmen herangezogen. Um die in der Burg etablierte Jugendherberge und deren Jugendarbeit fit für die Zukunft zu machen, werden das erste Dachgeschoss bis auf die Treppenhäuser entkernt und die teils vor mehr als 30 Jahren zuletzt renovierten Gästezimmer erneuert. Beginn des Sponsorlaufs ist gegen 16 Uhr, die Scheckübergabe ist anlässlich der Siegerehrung geplant.

Das Burgfest des CVJM Bayern startet um 11.30 Uhr mit einem Fußballcup und wird am Sonntag, 24. September, mit einem Gottesdienst und einem bunten Programm fortgesetzt.

Leseförderung ausgezeichnet

Regionale Buchhandlungen unter den Preisträgern

Die Buchhandlungen ‚buchunterwegs‘ in Weißenburg sowie die Buchhandlung Fischer in Gunzenhausen wurden in diesem Jahr erneut mit dem Gütesiegel ‚Leseforum Bayern – Partner der Schulen‘ ausgezeichnet“, teilt der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal mit.
Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat das Gütesiegel zusammen mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern in diesem Jahr zum fünfzehnten Mal verliehen.
Wie auch im vergangenen Jahr wurden aus unserer Region die Buchhandlung Fischer in Gunzenhausen sowie die Buchhandlung „buchunterwegs“ in Weißenburg für ihr großes Engagement in der Leseförderung ausgezeichnet. Insgesamt erhielten 156 bayerische Buchhandlungen die Auszeichnung.
„Das Staatsministerium möchte mit diesem Gütesiegel der Öffentlichkeit die überaus wichtige Bedeutung unserer Buchhandlungen für die Leseförderung bewusst machen. Die Arbeit, die die Buchhändler in Zusammenarbeit mit unseren Schulen leisten, um unseren Kindern die spannende Welt der Bücher zu vermitteln, ist nicht zu unterschätzen. Ich selbst unterstreiche jedes Jahr die Bedeutung des Lesens, wenn ich mich am bundesweiten Vorlesetag beteilige. Vielen Dank für diesen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und herzlichen Glückwunsch an die ausgezeichneten Buchhandlungen“, verdeutlicht Manuel Westphal.
Die Auszeichnung erhalten Buchhandlungen, die im Bereich der Leseförderung mit Schulen, Kindergärten oder anderen Bildungseinrichtung kooperieren und zielgruppenspezifische Veranstaltungen anbieten, wie zum Beispiel Lesefeste, Lesungen für Kinder oder Schreibwerkstätten. Auch die Auswahl und Präsentation der Kinder- und Jugendliteratur im Geschäft spielt bei dem Gütesiegel eine Rolle.

Reisender Geselle zu Besuch beim Landrat

Überraschender Auftritt im Landratsamt Ansbach

Der Kunstschmied Shiem Hohlweger stammt aus Kiel und ist bereits seit eineinhalb Jahren in Deutschland auf der Walz unterwegs. Er trug dem Landrat einen traditionellen Spruch mit der Bitte um Siegel und Unterschrift in das Wanderbuch sowie eine kleine Spende vor.

Landrat Dr. Ludwig freute sich über den überraschenden Besuch und übergab dem reisenden Gesellen neben Siegel und Unterschrift auch noch eine kleine Wegzehrung sowie eine Spende. Bevor er nach Aschaffenburg aufbricht, wollte sich der Kunstschmied unbedingt noch Rothenburg ob der Tauber anschauen, da er davon auf seiner bisherigen Reise schon viele gehört hatte. Der Landrat wünschte Shiem für den Rest seiner Wanderschaft und den weiteren Lebensweg alles Gute.

Schiffsanlegestelle ist jetzt barrierefrei

Weiterer Schritt zur Barrierefreiheit im Fränkischen Seenland

Um die Barrierefreiheit im Fränkischen Seenland weiter auszubauen, hat der Zweckverband Brombachsee heuer die Schiffsanlegestelle in Enderndorf umgestal-tet. Wo bislang nur ein steiler, teils geschotterter Weg zum Seeufer führte, windet sich nun eine gepflasterte Schleife mit leichter Steigung. Die Neugestaltung ist der Abschluss der gemeinsamen Wegbaumaßnahmen von ZVB und Wasserwirtschaftsamt zwischen Heili-genblut und Enderndorf.
Mit maximal sechs Prozent Steigung ist die Anlegestelle der MS Brombachsee nun vor allem für Rollstuhlfahrer wesentlich leichter zu erreichen als bisher. Aber auch Senioren mit Gehhilfe und Eltern mit Kinderwagen nutzen die neu gepflasterte Wegschleife gerne. Im Rahmen der Umge-staltung hat der Zweckverband Brombachsee außerdem eine Arena mit Quadersteinen als Sitz-möglichkeit geschaffen. Abschließend wurde die Anlegestelle begrünt und mit schattenspenden-den Bäumen bepflanzt.

Musikfest auf Schloss Dürrenmungenau

Wochenende mit Kultur, Musik und Begegnung

Das Frauen-Sextett „Sjaella“.

Das Ensemble „Blechreiz“ kommt nach Dürrenmungenau.

Von 15. bis 17. September 2017 findet in der besonderen Athomsphäre des Wasserschlosses Dürrenmungenau zum dritten Mal das Musikfest Schloss Dürrenmungenau statt. Die Musikfest-Idee verbindet herausragende künstlerische Qualität mit besonderen Spielorten und regional-saisonalem Angebot an Essen und Trinken. Ein Erlebnis-Wochenende voller Kultur, Musik und Begegnung für die ganze Familie.
Organisator und Künstlerischer Leiter Joseph Liebl hat für das Musikfest Schloss Dürrenmungenau ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. „In diesem Jahr wollen wir uns besonders der gesungenen Musik widmen. Ich freue mich sehr, dass zahlreiche Ensembles unserer Einladung gefolgt sind, darunter die wundervollen Sängerinnen und Sänger von Sjaella und Quartonal“, sagt Kulturmanager Liebl, der in der Vergangenheit für Festivals wie Rheingau Musik Festival, Stuttgart Barock, Kulturwald und Fränkischer Sommer tätig war. Zum ersten Mal findet auch ein Konzert in der Wassermungenauer St. Andreaskirche statt.
Im Rahmen des Eröffnungskonzerts ist am Freitagabend, 15. September ist um 18 Uhr das Alte-Musik-Ensemble CORDATUM & Compagni in der Schloss-Scheune zu Gast. DOLCI CANTI – „Süße Gesänge“ heißt das Projekt, in dem sich das Ensemble CORDATUM zusammen mit befreundeten Musikern unter dem Namen „CORDATUM & Compagni“ spätmittelalterlicher Musik aus Italien widmet.
DOLCI CANTI präsentiert die ganze Bandbreite mittelalterlicher Liebessehnsucht und entführt die Zuhörer mit sehnsuchtsvoll-melancholische Canzonen in mondbeschienene Gärten toskanischer Palazzi oder mit temperamentvoll-ausgelassenen Ballaten und Tarantellen auf Volksfeste unter der glühenden Sonne Neapels und lässt so mit historischen Instrumenten wie Viella, Psalterium, Organetto, Citolla und Flöten zu Perkussion und Gesang die längst verklungenen Melodien jener Zeit in hinreißenden Arrangements wieder aufleben.
Die Mitglieder von CORDATUM & Compagni haben an namhaften europäischen Musikhochschulen studiert und sind Preisträger internationaler Wettbewerbe und Stipendiaten des DAAD sowie der Fondation Royaumont/Frankreich. Ihre Konzerte führten sie u.a. nach Italien, Spanien, Frankreich, Schweden, die Niederlande, Russland, Polen, Marokko, Kuba und Brasilien. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren ihre künstlerische Arbeit.
Um 20.30 Uhr geht es in der Schloss-Scheune mit dem Bariton Christoph von Weitzel und Ulrich Pakusch am Flügel weiter. Im Rahmen seines Programms „Schläft ein Lied in allen Dingen“ singt und kommentiert von Weitzel die schönsten Deutschen Volkslieder. In deren dramaturgisch erzählenden Verlauf werden interessante Informationen zum jeweiligen Thema und den darin enthaltenen Geschichten vermittelt.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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