Burgstallwald dauerhaft sichern

Stellungnahme zur Erklärung von Stadtrat Werner Falk

Ich denke, dass dieser demokratisch erfolgte Beschluss des Stadtrats Gunzenhausen akzeptiert werden sollte. Natürlich gibt es nachvollziehbare  Gründe, warum man so oder so entscheiden kann.

Ich hätte mich für einen Einsatz mit dem Bacillus thuringiensis entschieden. Mit diesem in Israel entwickelten Präparat konnten  in Deutschland bereits eine Vielzahl von Schädlingskalamitäten abgewendet werden. So wurde z.B. durch eine interkommunale Arbeitsgemeinschaft am Oberrhein auf weit über 150 km Flusslänge ein Einsatz gegen die Schnaken erfolgreich und vor allem selektiv nur gegen diese betroffene Unterart durchgeführt. Obwohl in diesem Großflächeneinsatz die Schutzgebiete ausgeklammert werden mussten, konnten die Schnaken dennoch deutlich reduziert werden und es wurden als Folge auch keine Veränderungen an der Fisch- oder der Vogel-Population dokumentiert. Es gibt also durchaus sehr selektiv wirkende Mittel ohne ökologisch negative Nebenwirkungen.

Andererseits muss man aber auch mehr Vertrauen in die Selbstregulationskräfte  der Natur aufbringen. Das was wir im Burgstallwald erleben, ist eben nur aus der „menschlichen Brille“ eine „ökologische  Katastrophe“. Die Natur kennt keine Katastrophen, sondern lediglich sich immer wieder gegenseitig bedingende natürliche Ereignisse, bei denen wir nach Möglichkeit nicht oder nur in tatsächlich verantwortbaren Maßen eingreifen sollten.

Ich mache dies einmal am Beispiel der Borkenkäfer-Kalamität im Bayerischen Wald vor Jahren deutlich, die ich als Beirats-Mitglied des Nationalparks direkt miterleben und mitentscheiden konnte. Auslöser waren die großflächigen Windwürfe in den Hochlagen des Bayerischen Waldes, die in dieser Intensität aber dort nur aufgetreten waren, wo der Mensch in den Jahrhunderten vorher bereits die stabilen Bergmischwälder in weitgehend strukturarme reine Fichtenbestände umgewandelt hatte. Diese sind den Stürmen dann großflächig zum Opfer gefallen, weil die stabilisierenden Tiefwurzler wie Weißtanne und Humusbildner wie Buche gefehlt haben. Damals wurden all jene Bereiche von diesen Ereignissen aber nicht betroffen, wo diese natürliche Mischung auch Buche/Fichte/Tanne noch weitgehend intakt war. In der Folge haben sich die in geringen Populationen immer vorhandenen Insekten wie Borkenkäfer in den abgestorbenen Bäumen sehr schnell ausgeweitet. Außerhalb des Nationalparks und auf tscheschicher Seite hat man die chemische Keule angesetzt. Natürlich mit dem jetzt auch von Stadtrat Falk eingeberachten klassischen Argument des Schutzes von Eigentum. Im Nationalpark unterblieb damals trotz heftigster Proteste umliegender privater und kommunaler Waldbesitzer aber jeglicher chemischer Eingriff. Es wurden aus Sicherheitsgründen nur im Randbereich abgestorbene Bäume gefällt und maschinell entrindet (eine denkbar mögliche Flugentfernung der Insekten wurde damals als Sicherheitszone gewählt), womit den Käfern die Weiterverbreitung Existenzgrundlage entzogen war. Es bot sich auf diese Weise der Wissenschaft ein in Europa einzigartiges Experiment, dessen Risiko hier der Freistaat Bayern  übernommen hatte. Denn in der Folge sind auf den Höhenlagen innerhalb des Nationalparks rund 6.000 ha zusammenhängende Waldflächen abgestorben und boten der – einheimischen – Bevölkerung ein gespenstisch wirkendes Bild von bis zum Horizont reichenden – in ihrer Baumoberschicht – abgestorbenen Wäldern.

Die Gäste in der Region haben ihr aber deswegen nicht den Rücken zugewendet, sondern diesen Prozess mit großem Interesse aktiv verfolgt. Rundum wurde ja auf den zunächst chemisch bekämpften Flächen dann großräumig gerodet, denn mit dem chemischen Einsatz wurde nur die weitere Ausbreitung der Käfer unterbunden. Diese Flächen sind dann kostenintensiv neu bepflanzt worden und führen nun in der Folge dazu, dass hier zwar artenreich gemischte, aber eben wieder gleichaltrig aufwachsende und damit strukturarme sowie dadurch erneut weniger stabile Wälder heranwachsen. Auf die dabei entstandenen Kosten soll hier nur am Rande hingewiesen werden.

Auf den Flächen im Nationalpark kann aber seitdem beobachtet werden, wie die Natur mit ihrer Selbstregulationskraft langfristig wirkt. Denn unter dem schützenden Schirm der stehen gebliebenen oder auch umgebrochenen toten Baumriesen entwickeln sich seitdem entweder direkt neue Generationen von hier autochthonen Baumarten oder – wie im Falle der Tanne – zunächst Pionierwaldstadien aus Ebereschen und anderen Baumarten, unter deren Halbschatten dann auch die Weißtannen wieder natürlich einwandern können. Und dieses Selbstregulationssystem läuft natürlich auch kostenneutral ab. Die Wissenschaft hat dieses Geschenk der natürlichen Ereignisse einerseits und des politischen Muts zu diesem „Nichtstun“ andererseits  für einen sonst nie möglichen Erkenntnisprozess nutzen können. Was viele vorher nur ahnten – oder aus den wenigen Urwaldresten theoretisch ableiteten – konnte nun auf großer Fläche real nachvollzogen werden. Es entwickeln sich auf völlig natürliche Weise wieder arten- und strukturreiche Wälder mit genau den Baumarten, die hier klimatisch und geologisch standortheimisch wären. Denn die Borkenkäferpopulationen haben sich aufgrund dieser großräumigen Entwicklung selbst ihrer Existenz beschnitten und sind nach 1 1/2 Jahren zusammengebrochen. Kein Waldbesitzer hätte den Mut aufgebracht, einen solchen Weg zu wählen. Aber hier konnte, dank einer mutigen politischen Entscheidung gegen den Privat- und Kommunalwald nachgewiesen werden, dass  die Natur selber in der Lage ist, sich zu wehren und wieder neue und damit ökonomisch und ökologisch stabile Wälder (auch für deren Besitzer) aufzubauen.

Das Beispiel markiert sehr eindrucksvoll, dass nicht immer der technisch machbare Weg auch zum besseren Ergebnis führen muss. Und dass wir uns vor Begriffen wie „ökologischen Katastrophen“ hüten sollten, welche die realen Verhältnisse auch nicht annähernd abbilden können.

Wir können daher die Entwicklung im Burgstallwald mit der gleichen Gelassenheit verfolgen, wie dies uns die Natur vorlebt. Und selbst wenn – im denkbar möglichen Fall – die Bäume im Burgstallwald absterben würden, das wäre nicht das Ende dieses Lebensraums sondern lediglich eine Verkürzung der dynamischen Entwicklung in der Natur. Es bliebe Wald, aber natürlich Wald in einer anderen Phase der natürlichen Prozessentwicklung. Und welcher dieser Wege zu einem wirtschaftlichen Erfolg für die Waldbesitzer führt – hier muss ja in Zeiträumen von 80, 120, 200 oder mehr Jahren, je nach Baumart gedacht werden – kann niemand vorhersagen. Wenn wir aber mehr mit der Natur und nicht gegen ihre natürlichen Abläufe arbeiten, werden wir langfristig auch deutlich bessere ökonomische Erfolge mit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung erzielen. Insofern hat der Stadtrat von Gunzenhausen mehrheitlich ebenfalls eine sehr mutige und auch  sehr zukunftsfähige Entscheidung getroffen.

Dieter Popp, Haundorf

„Digitale Einkaufsstadt Bayern“

Gunzenhausen wurde für die Initiative ausgewählt

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Wirtschaftsförderer Andreas Zuber und der Präsident des Handelsverbands Bayern, Ernst Läuger (von links nach rechts). Quelle: StMWi/A. Metzler

Das bayerische Wirtschaftsministerium setzt die Initiative ‚Digitale Einkaufstadt Bayern‘ fort. Unter den acht der im Rahmen der Initiative geförderten Städte ist auch die Stadt Gunzenhausen. Mit Hilfe der Fördergelder soll der seit 2016 bestehende Online-Marktplatz „ingunzenhausen.de“ funktionaler und nutzerfreundlicher und damit noch attraktiver werden.

Bereits jetzt liefert „ingunzenhausen.de“ einen umfassenden Überblick über das Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot in Gunzenhausen. Der Online-Marktplatz informiert dabei u.a. auch über Aktionen von Händlern und Unternehmen und über aktuelle Nachrichten und Veranstaltungen aus und in Gunzenhausen. D.h. ein täglicher Blick auf die Seite lohnt sich immer.

Bei einem ersten Netzwerktreffen der beteiligten Kommunen im Bayerischen Wirtschaftsministerium fasste Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Ziele der Initiative zusammen: „Wir wollen die Vorteile des Online-Shoppings mit dem Einkaufen in der Heimat kombinieren. Beides ist im Trend, kann aber nur zusammengehen, wenn sich der mittelständische Handel in den Städten der Digitalisierung öffnet, im Internet sichtbar wird und mit seinen Kunden auch online kommuniziert. Dabei unterstützen wir mittlere Städte aus dem ländlichen Raum aus allen Regierungsbezirken.“

An dem Treffen nahm auch der Präsident des Handelsverbands Bayern, Ernst Läuger, teil, dessen Fazit sehr positiv ausfällt: „Erstaunlich ist das Engagement der Städte und die Breite der Projekte. Alle wissen: Es muss etwas getan werden, sonst sterben erst die Unternehmen und dann die Innenstädte“

Die jetzt geförderten acht Städte wurden aus insgesamt 25 Bewerbungen ausgewählt.

Essstörungen erneut im Fokus

Weißenburg: Serie „Klang meines Körpers“

Das Theaterstück „Food Diaries“ gastiert in Weißenburg und klärt über Essstörungen auf. Ergänzend dazu stehen Essstörungen vom 7. bis 17. Mai im Rahmen der Ausstellung „Klang meines Körpers“, die im Diakonie Beratungszentrum in Weißenburg stattfinden wird, erneut im Fokus.

Das Robert-Koch-Institut stellte bei fast jedem dritten Mädchen im Alter von 14 bis 27 Jahren erste Hinweise auf ein auffälliges Essverhalten fest. Hat sich die Erkrankung erst einmal manifestiert, leiden die Betroffenen schwer. Immer häufiger zeigen auch Jungen und junge Männer ein gestörtes Essverhalten. Gute Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung sowie professionelle Angebote für Betroffene sind unbedingt notwendig.

Die Arbeitsgruppe „Gesundheitsförderung und Prävention“ der Gesundheitsregionplus widmet sich schon länger dem Thema „Essstörungen“ und erreichte im letzten Jahr in Gunzenhausen über 260 Schülerinnen und Schüler. Zusammen mit erfahrenen Sozialpädagogen setzten sich Schülerinnen und Schüler mit diesem wichtigen Thema auseinander. Sie erfuhren auch, was stärken und helfen kann. „Nun wollen wir auch den Weißenburger Schülern sowie Lehrern und Eltern, die Möglichkeit bieten die Ausstellung „Klang meines Körpers“ und das Theaterstück „Food Diaries“ zu erleben.“ so Tanja Günther, Sprecherin der Arbeitsgruppe und Leitung der Kiss. Am 07.05. um 18 Uhr wird Food Diaries in der Aula der Mittelschule Weißenburg gezeigt und die Ausstellung ist vom 07.05.- 17.05.2019 in den neuen Räumlichkeiten der Diakonie zu sehen. „Beides ergänzt sich sinnvoll. „Food Diaries“ schafft es, dass sich ein jeder in die Gefühlswelt Betroffener hineinversetzen kann.“, so Günther.

Auch Svenja Memet, von der Suchtberatung der Diakonie Weißenburg, ist von „Food Diaries“ begeistert. „Ein Text aus dem Lehrbuch hat hier leider oftmals nicht die Möglichkeit die Menschen so zu erreichen wie wahre Geschichten. Nach dem Stück sieht man das „Krankheitsbild“ anders und kann besser mit seiner eigenen Gefühlswelt aber auch mit der von Betroffenen umgehen.“ Das Stück „Food Diaries“ ist, so die beiden Sozialpädagoginnen, ein perfekter Einstieg in einen folgenden Ausstellungsbesuch. Junge Frauen und Männer aber auch interessierte Lehrer und Eltern sind herzlich eingeladen. Die Schauspielerin, die übrigens selbst betroffen war und die Essstörung überwunden hat, steht im Anschluss noch für Gespräche zur Verfügung.

Anmeldungen zum Theater „Food Diaries“ am 07.05.19 sind online möglich unter https://www.altmuehlfranken.de/fooddiaries oder telefonisch unter 09141/ 902-426.

Anmeldungen von Schulklassen und interessierten Gruppen zur Ausstellung „Klang meines Körpers“ vom 07.- 17.05.2019 sind online möglich unter https://www.altmuehlfranken.de/klangmeineskoerpers oder telefonisch unter 09141/902-426.

Über das Leben des Heiligen Benedikt

Die Historikerin Dr. Anne Müller referiert im Kloster

Historikerin Dr. Anne Müller.

Der Zweckverband Kloster Heidenheim und das Diözesanbildungswerks Eichstätt veranstalten am Mittwoch, 3. April, um 19.30 Uhr im Foyer des jüngst wiedereröffneten Westflügels des Klosters (1. Obergeschoss) einen Vortragsabend zum Thema

„Wer war der hl. Benedikt – und wie sahen seine Klöster aus?“

Referentin ist die Historikerin Dr. Anne Müller, die seit Jahren in und für das Kloster Heidenheim tätig ist.

Worum geht es? Der Vortrag lädt zu einer Zeitreise in die Welt des frühen Mönchtums ein. Im Mittelpunkt steht Benedikt von Nursia, der „Vater des abendländischen Mönchtums“. Als junger Mann erprobte Benedikt in Italien neue Formen des religiösen Lebens. Er zog als Einsiedler in eine Höhle, scharte Anhänger um sich und wäre aufgrund seiner Strenge fast vergiftet worden. Schließlich gründete er die Abtei Monte Cassino. Dort schrieb er seine berühmte Ordensregel nieder, die bis heute eine Art Grundgesetz unzähliger Frauen- und Männerklöster ist. Der Vortrag beleuchtet einerseits Benedikts legendäres Leben. Andererseits wird Benedikts Idee des Klosterwesens vorgestellt. Wie waren die frühen Klöster organisiert? Wie gestaltete sich das Alltagsleben der Mönche? Und warum konnte das benediktinische Mönchtum schließlich einen unangefochtenen Siegeszug im frühmittelalterlichen Europa antreten?

Der Eintritt ist frei. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, bei einem Glas Wein ins Gespräch zu kommen.

Das Beste aus 25 Jahren

Ausgewählte Erzählungen von Helmut Haberkamm

Autor Hermann Haberkamm.

»Eine Stunde hat viele Gesichter, und ein einziger Tag unglaublich viele Jahre.« – Helmut Haberkamm ruft Erinnerungen an vergangene Zeiten wach, an alte, beinahe in Vergessenheit geratene Redewendungen und Wörter auch, »mit langen, staubbraunen Schatten, mit Wärme und Licht«. Ebenso einfühlsam wie
kritisch erzählt er von den Wunden, die das letzte Jahrhundert in den Familien und in der Gesellschaft hinterlassen hat. Die Geschichten seiner Figuren handeln
von Schicksalsschlägen und Ausgrenzung, aber auch von den hellen Momenten, die das Leben immer wieder bereithält. Und wenn Haberkamms Erzählungen in Franken angesiedelt sind und seine Sprache auf unvergleichbare Art vom Mündlichen, dem Fränkischen, gefärbt ist, so wird doch klar, dass er auf kleinem Raum von der ganzen Welt spricht – und von dem, was uns als Menschen ausmacht. Ein wahres Lese-Highlight!
• Helmut Haberkamms schönste Erzählungen aus den letzten 25 Jahren, gesammelt in einem Band – vom Autor ausgewählt
• Zwölf unterhaltsame, berührende und musikalische Geschichten, sechs davon bisher unveröffentlicht

Helmut Haberkamm, 1961 in Dachsbach, geboren, zählt zu den bekanntesten und vielseitigsten fränkischen Schriftstellern. Er ist promovierter Germanist, Anglist und Amerikanist und als Mundartdichter, Theater- und Romanautor sowie als Betexter von Bäckereitüten und Kunstfotografi en tätig.  Außerdem ist er Initiator des Mundartfestivals Edzerdla. Bei ars vivendi erschienen zuletzt der Roman Das Kaffeehaus im Aischgrund (2016), der Gedichtband Englische Grüß (2017) sowie das literarische Sachbuch Kleine Sammlung fränkischer Dörfer (2018).

Helmut Haberkamm: „Die warme Stube der Kindheit“ ( Erzählungen), Hardcover mit Schutzumschlag, 168 Seiten, ISBN 978-3-7472-0017-9, 19 Euro.

Kostenlos zum neuen Style

Wettbewerb auf der WIR in Gunzenhausen

Der Frühling macht Lust auf Veränderung. Anders aussehen. Den Typ wechseln. Ein Traum, den jeder von uns immer wieder träumt und sich dabei die spannende Frage stellt: Wie werden Freunde und Bekannte auf die Veränderung reagieren. Was passiert mit mir ? Werde ich geflashed vor dem Spiegel stehen und verwundert die Augen reiben: bin das wirklich Ich? Zeit, das eigene Potential zu entdecken. Das haben sich auch die Organisatoren der Messe WIR in Altmühlfranken gedacht und kurzerhand einen Wettbewerb, zusammen mit der „Schönheitsstube“, für ein komplettes Umstyling gestartet. Für die 12 Gewinner, die gestern gezogen wurden, erfüllt sich der Traum vom neuen Ich zum Nulltarif.
Die Resonanz, ein Umstyling zu gewinnen, war riesengroß, freut sich Ausstellungsleiter Josef Albert Schmid. Kaum waren die Postkarten in den Briefkästen und das Gewinnspiel online, ging`s richtig zur Sache. Im Zeitfenster vom 14. – 28. März hatten Frauen, Männer, Senioren und Familien die Chance am Umstyling-Wettbewerb teilzunehmen. Besonders engagiert taten dies die Frauen. Nach der Auslosung gab’s Freudensprünge bei den Siegern. In der Kategorie „Senior“ gewannen Alexandra und Reinhard Krause. Die Kategorie „Frauen“ entschieden Susanne Tscheuschner, Emma Lindenmeyer und Lisa Rösch für sich. Ulrich Pelz und Herbert Treiber gewannen die Kategorie „Männer“. Peter Bancyk, Nicole Helmstetter, Jonah Treiber, Georg Braun und Frau Huber holten sich das Siegerticket in der Kategorie „Familie“.
Alle Sieger werden sich auf der WIR in Altmühlfranken in Halle B wiederfinden. Jeden Tag wird ein anderer „Kategorie-Typ“ umgestylt. Es beginnt am Donnerstag mit „Senioren“, geht weiter am Freitag mit „Frau“, am Samstag mit „Mann“ und endet am Sonntag mit „Familie“. Vier Tage dauert die WIR in Altmühlfranken. Vier Tage zeigen Friseure und Kosmetikerinnen der Firma „Schönheitsstube“ am Beispiel der Gewinner, wie sie jeden Typ zu seinem Vorteil verändern können. Wie sie Gesichter und Haare gekonnt in Szene setzen. Wie schlummernde Schönheit mit dem neuen Bewusstsein erwacht und erstrahlt. Für jeden sichtbar aufleuchtet. Beginnt hier gar eine Modellkarriere ? Neue Frisur, neues Make-up, die Profis verstehen ihr Handwerk. Das wird auch den Messebesuchern sehr schnell klar, die das Umstyling Schritt für Schritt live miterleben können. Zeit zum Zuschauen sollte man sich dafür schon einplanen. Und mancher mag bedauern, dass er/sie nicht unter den Siegern war. Inspirierend ist es allemal, über ein eigenes Umstyling nachzudenken.
Zum „Rundum-Umstyling-Paket“ gibt es für fünf Gewinner (Sieger vom Freitag und Samstag) zu Frisur und Make-up noch passende Teile aus der aktuellen FrühlingsKollektion. So wird das Glück perfekt. Gesponsert werden die Mode-Outfits vom Modehaus Steingass und Äni’s Fashion.
Mehr Mode präsentiert die WIR in Altmühlfranken am Sonntag, den 7. April in Halle B. Zwei Modenschauen mit Trends und Neuheiten laden ein. Den Anfang macht um 14 Uhr die Modeboutique „Äni’s Fashion“ mit italienischen Kreationen aus Bologna. Um 15 Uhr startet Päckerts Landhausmode aus Pappenheim mit „Lederhos und Dirndl“, dem richtigen Outfit für zünftige Feiern und Feste. Erleben Sie selbst, warum Mode immer wieder aufs Neue begeistert. Wie faszinierend die Welt der Farben und Schnitte ist. Wie Mode zum Glückshormon wird. WIR in Altmühlfranken genießen und lassen uns gerne überraschen.

Syrische Geschichten

Lesung im Kulturladen in Treuchtlingen

Im Rahmen einer Veranstaltung der Freiwilligenagentur altmühlfranken erzählt eine Frau aus Damaskus am Mittwoch, den 3. April, von 10.00 bis 12.00 Uhr im Kulturladen in der Bahnhofstr. 26 Geschichten aus ihrer früheren Heimat sowie über ihre Migration.

Seit fünf Jahren lebt die Syrerin Hayat Algzawi in Weißenburg. Geboren und aufgewachsen ist sie in Damaskus. An der Universität hat Hayat Algzawi den Abschluss des Magisters für arabische und orientalische Wissenschaften erworben und arbeitete dort mehrere Jahre als Dozentin. Zurzeit schreibt sie an Ihrer Doktorarbeit. Mit ihrem Mann, der als Allgemeinarzt im Landkreis arbeitet und ihren drei Kindern hat sie mittlerweile in Weißenburg eine neue Heimat gefunden. Wenn es ihre Zeit erlaubt, besucht sie dort das Evangelische Seniorenheim St. Andreas und kümmert sich dort ehrenamtlich um Freizeitangebote für die Heimbewohner. Im Treuchtlinger Kulturladen engagiert sie sich bei Frauenprojekten und ist zudem als Dolmetscherin immer gefragt.

Hayat Algzawi erzählt bei dieser Veranstaltung der Freiwilligenagentur altmühlfranken Geschichten aus ihrer Kindheit in Damaskus und über ihren Weg nach Deutschland. Die Freiwilligenagentur lädt zu dieser Veranstaltung herzlich ein und verwöhnt die Gäste und Zuhörer dabei noch mit syrischen Köstlichkeiten.

Die Felsenkeller von Gunzenhausen

Vortrag von Lothar Hiemeyer beim Verein für Heimatkunde

Diese Aufnahme vom Lehnerskeller zeigt die Charakteristik der früheren Kellerwirtschaften. Foto: Archiv Himsolt

Traditionelle Bierkeller stehen heute hoch im Kurs. Allerdings gibt es nur noch wenige, die diesen Namen wirklich verdienen. Der Wettelsheimer Keller ist wohl der bekanntesten in der Seenlandregion, in Gunzenhausen ist der Röschelskeller eine gute Adresse für alle, die zur Sommerzeit gerne im Schatten mächtiger Bäume verweilen wollen. Ganz anders war das vor hundert Jahren und noch früher.

Diese Skizze verdeutlicht die Massierung von Felsenkellern an der Frickenfelder Straße. Traurige Berühmtheit erlangte der Braunskeller, in dem beim Bombenabwurf 1945 141 Gunzenhäuser den Tod fanden. STAN – Forstamt Gunzenhausen Abg. 2005, Nr. 287

Bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es in Gunzenhausen allein 25 Felsenkeller, von denen etliche als Sommerkeller auch gastronomisch genutzt wurden. „Der Spaziergang auf den Felsenkeller war damals ein sonntägliches Ausflugserlebnis für Jung und Alt“, sagt der aus Gunzenhausen stammende und in Würzburg lebende Heimatforscher Lothar Hiemeyer. Vor Mitgliedern und Freunden des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen stellte er in der überfüllten Adlerbräu-Gaststätte die einzelnen Keller vor.

Auch der Rauchclub „Blaue Wolke“ war präsent.

Hiemeyer hat ein Mammutwerk hinter sich, aber auch noch vor sich. Seit vielen Jahren forscht er nach den Ursprüngen der Gunzenhäuser Gastwirtschaften vom Mittelalter bis 1945. Er gibt sich damit aber nicht zufrieden und ist auch noch den Felsenkellern auf der Spur. Was er bisher an Forschungsergebnissen gesammelt hat, das füllt etliche Aktenordner. In zwei Büchern will der 80-jährige Heimatfreund seine Recherchen veröffentlichen. Was ihn nicht zum Abschluss  kommen lässt, das ist die Tatsache, dass er immer wieder auf neue Quellen stößt. Von den ursprünglich 25 Kellern sind drei nicht mehr vorhanden (Himmlerskeller, Braunskeller, Spitzbartskeller), sieben Kellereingänge sind mit Erdreich verschüttet, 15 sind zwar noch begehbar, aber massiv verschlossen und öffentlich nicht zugänglich.

Die Brauer und Wirte zogen mit attraktiven Veranstaltungen die Menschen auf die Keller.

Was die Felsen- oder Sommerkeller betrifft, so gehen seine Erkenntnisse bis 1802 zurück, einige Kaufverträge bis auf 1744. Für die Zeit davor fehlen weitgehend die sicheren Quellen. „Viele Unterlagen sind vernichtet worden und haben die Zeitläufte nicht überstanden“, muss er enttäuscht zur Kenntnis nehmen. Dennoch ist er im Gunzenhäuser Stadtarchiv und auch im Staatsarchiv fündig geworden, bei den Staatsforsten ist er auf bereitwillige Kooperation gestoßen und von der Stiftung Hensoltshöhe, die in den fünfziger Jahren viele Keller im Burgstall erworben hat, hat er Unterstützung erfahren. Soweit sie zugänglich sind, hat Lothar Hiemeyer sie erkundet und dokumentiert.

In der Regel dienten die Sommerkeller der Lagerung des Bieres, aber auch von landwirtschaftlichen Produkten. Viele von ihnen waren bewirtschaftet. Die ersten Erwähnungen stammen aus den Jahren 1744 und 1751, später – so um 1828 – werden Kegelbahnen und Lauben genannt (am Spitzbartskeller, Himmleskeller, Braunskeller, Meyerhuberskeller, Postkeller, Lehnerskeller und Bärenwirtskeller) Die Gunzenhäuser Brauereien (u.a. Röschel, Braun, Müller, Lehner, Finkler), die einen Keller gepachtet hatten, vergaben die Nutzung an ansässige und „ambulante“ Wirte. Sehr beliebt waren die sonntäglichen Konzerte und sonstigen Lustbarkeiten.

21 der 25 Keller konzentrierten sich an der heutigen Frickenfelder Straße am Rande des Burgstalls und am südlichen Hang. Etliche sind die alten Gunzenhäuser noch namentlich geläufig: der Finklers-Keller, der Brauns-Keller, der Müllers-Keller oder der Post-Keller. Traurige Berühmtheit erlangte der Brauns-Keller, in dem am 16. April 1945 die Menschen Schutz gesucht hatten und 140 bei einem Bombenangriff ihr Leben verloren.  Ein Notkrankenhaus war im Müllers-Keller (heute Haus Bethanien) untergebracht. Vier Kellereingänge ordnet der Forscher dem Reutberg zu.  Hiemeyer hat die Sissyphusarbeit nicht gescheut, um alle Besitzverhältnisse zu ermitteln. Aufgezeichnet sind u.a. die auswärtigen Brauer Sameth aus Windsfeld, Leonhard Zeh,  Adam Schroedel aus Pflaumfeld sowie die Brauerswitwe Barbara Heumann aus Neuenmuhr. In einem der drei Felsenkeller am Reutberg war nach dem Krieg eine Championzucht. Streitigkeiten gab es am Gentnerskeller (später: Müllerskeller) zeitweilig mit der Spielgruppe „Kreuz im Altmühltal“, die dort ihre Freilichtbühne hatte. Die Nachkommen der Familie Familie Röschel, die den Keller 1853 einrichtete, sind bis heute im Besitz der Immobilie.

WERNER FALK

11:9 gegen Schwammspinnerbekämpfung

Falk: Burgstallwald in seiner Existenz nicht aufs Spiel setzen

Der Stadtrat hat nach einer sehr sachlichen Diskussion mit 11:9 Stimmen dafür plädiert, auf eine Bekämpfung des Schwammspinners im Burgstallwald zu verzichten.

Ich habe dagegen votiert, und zwar mit folgender Begründung:

So hat es im letzten Jahr im Burgstall ausgesehen. Für heuer wird mit einem ebenso starken Befall gerechnet. Foto: FR Presse

Der Schutz des Eigentums ist eine der klassischen liberalen politischen Positionen. Wir müssen sehen, dass im Fall eines Nichteingreifens gegen den Schwammspinner im Burgstallwald ganze Bestände von alten Eichen zerstört werden können. Zwar könnte der Einschlag wirtschaftlich verwertet werden, aber die Sparbüchse des Waldbauern wäre geleert.

Wir leben vom Prinzip Hoffnung, wenn wir uns der chemischen Bekämpfung verweigern und uns trösten: Es wird schon nicht so schlimm kommen! Aber wenn heuer wieder ein extrem trockenes Jahr wird, dann sieht es schlecht aus. Dessen müssen wir uns bewusst sein.

Es ist gut, den Burgstallwald in ein staatliches Wissenschaftsprogramm aufzunehmen. Aber bis ein Gutachten einen ausreichenden Erkenntnisgewinn bringt, kann der Burgstallwald längst tot sein. Hilfe dürfen die privaten und kommunalen Waldbesitzer aber von der Gesellschaft, sprich dem Staat, erwarten. Er muss sich im Fall einer unterlassenen Hilfeleistung der Entschädigungsfrage zuwenden und Wege aufzeigen, wie im gegebenen Fall die Wiederaufforstung gelingen kann.

Es geht mir vorrangig um das Wohl der Menschen, die hier Entspannung und Ausgleich vom Stress unserer Tage suchen und um die Ehrfurcht vor der jahrhundertealten Baumsubstanz – vor der fragwürdigen Gefährdung von Tieren, Vögeln und Kleinlebewesen. Fragwürdig deshalb, weil sich die Experten unterschiedliche Einschätzungen liefern, wie die Auswirkungen von Mimic auf Mensch, Tier und die Natur sind.

Ich zolle all jenen Respekt, die sich für unsere Natur leidenschaftlich einsetzen. Ich sehe mich in meinem persönlichen Verhalten auch als Natur- und Landschaftsschützer – und zwar nicht verbal, sondern in der Tat. Auch als Vorsitzender des historischen Vereins stehe ich in der Pflicht, dem Burgstall als identitätsstiftende und stadtbildprägende Einrichtung seine Vitalität zu erhalten.

Nach reiflicher Überlegung komme ich zu der Meinung, dass wir unseren Burgstall als funktionierendes Ökosystem nicht sehenden Auges ins Verderben schicken sollten. Das darf eigentlich auch die Staatsforstverwaltung nicht tun, wenn sie ihrer Verantwortung nachkommen will. Insofern erwarte ich, dass die Staatsforsten ihre Position überprüfen, zumal ja alle Forstleute vor Ort dafür sind, eine wirksame Bekämpfung des Schwammspinners vorzunehmen, um so einer ökologischen Katastrophe aus dem Weg zu gehen.

WERNER FALK

 

Betty Strobel 95 Jahre

Bürgermeisterstellvertreter und FDP-Vize gratulierten

Mit Franz und Christa Mödl aus Weißenburg gratulierten der Jubilarin Betty Strobel ihre Tochter Ulrike und Zweiter Bürgermeister Richard Zäh (links) sowie stellvertretender FDP-Kreisvorsitzender Werner Falk (rechts).Foto: Günther Rauscher

Im Städtischen Seniorenheim Treuchtlingen, wo sie seit zehn Jahren fürsorglich betreut wird, feierte Betty Strobel ihren 95. Geburtstag. Ihr gratulierten neben Richard Zäh, dem Zweiten Bürgermeister von Treuchtlingen, auch Stadtrat Werner Falk, der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende.

Die gebürtige Langenzennerin kam schon als Sechsjährige mit ihren Eltern nach Weißenburg (1929), wo der Vater eine Schmiede bewirtschaftete. Betty absolvierte eine Banklehre bei der Sparkasse in Weißenburg.  1948 verehelichte sie sich mit Karl Strobel, der jedoch schon vier Jahre später verstarb. Seither widmete sich Betty allein der Erziehung ihrer beiden Töchter.  Ulrike Rauscher ist nach ihrer aktiven Berufsphase nach Treuchtlingen gezogen, um der Mutter näher zu sein.

Dem Dienst an kranken Menschen hat sie sich schon früh verschrieben. Bei Dr. Leo Schneider in Weißenburg genoss sie 1945-48 die Schwesternausbildung des Roten Kreuzes, dem sie seit 77 Jahren angehört. Später war sie viele Jahre ehrenamtlich für das Rote Kreuz tätig. In Würdigung ihrer Verdienste hat sie die goldene Ehrennadel des BRK erhalten, ferner die Ehrennadel der Stadt Weißenburg. „Heute bin ich die älteste noch lebende BRK-Schwester von Weißenburg“, sagt die Jubilarin, die mit 95 noch geistig voll auf der Höhe ist. Nur das Gehen ist für sie beschwerlich geworden.

Betty hat sich immer um ihre Mitmenschen gekümmert , ganz gleich an welcher Stelle. Sie hat sich in der FDP politisch engagiert, hat lange Jahre die Kasse des Kreisverbands geführt und in kontroversen Debatten ist es ihr gelungen, ausgleichend zu wirken.  „Sie ist eine gütige Frau, sie findet für jeden ein gutes Wort und  ist dank ihres großen Erinnerungsvermögens eine anregende Gesprächspartnerin“, rühmte Gratulant Werner Falk im Auftrag des Kreisvorsitzenden Thomas Geilhardt. Im Treuchtlinger Seniorenheim findet sie Gefallen an der Gestaltung und Betreuung der gärtnerischen Anlagen. Sie hat sehr oft im Stillen gearbeitet. Sie sagt zufrieden: „Dort, wo ich war, habe ich mich mit vollem Herzen eingesetzt.“

Das bestätigten ihr auch die Gratulanten aus dem Freundeskreis, zu denen Franz und Christa Mödl aus Weißenburg zählten.

Foto: Günther Rauscher

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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