Anton Seitz aus Wolframs-Eschenbach bekam Bundesverdienstkreuz
Anton Seitz, Bürgermeister der Wolframstadt von 1984 bis
2008 (also 24 Jahre), war der richtige Mann und richtigen Zeit. Als er 1978 in
den Stadtrat kam, da herrschte eisige Stimmung unter den Kommunalpolitikern. Nicht
nur die CSU, sondern die ganze Stadt hatte sich gespalten in einen Dörr-Flügel
und einen Leng-Flügel. Es war Anton Seitz, der junge Finanzbeamte, dem es dank
seiner persönlichen Ausstrahlung gelang, die zerstrittenen Parteien in relativ
kurzer Zeit zusammenzuführen. Heute gibt es die CWV nicht mehr. Sie ist in den
Freien Wählern aufgegangen. Die Konfrontationen im Stadtrat gehören der
Geschichte an.
Es waren turbulente Jahre in der Wolframs-Eschenbacher
Kommunalpolitik, als sogar der Stadtpfarrer in die Sitzung gerufen wurde, um zu
schlichten. Das große Verdienst von Seitz liegt darin, dass er die Gräben
zugeschüttet hat, wobei er seine persönlichen Interessen mitunter hinten
angestellt hat, um die Versöhnung nicht zu gefährden.
Die „Ära Seitz“ waren gute Jahre für die Stadt, denn vieles,
was sich aufgestaut hatte, konnte dank seiner systematischen Herangehensweise
erledigt werden. Nur einige Punkte sollen genannt werden: die Erhaltung der
historischen Substanz des mittelalterlichen Juwels, die Gestaltung des
Grüngürtels um die Stadtmauer, die Sanierung des Wolfram-Denkmals und die Errichtung
des Wolfram-von-Eschenbach-Museums, die seinerzeit international auf Beachtung
stieß und das Ansehen der Stadt
gefördert hat. Der Kommunalpolitiker hat auch die Sanierung des
Rathauses und Einrichtung des Bürgersaales realisiert. Die Städtefreundschaft
zum französischen Donzenac war und ist ihm ein großes Anliegen. Er ist nicht
nur Vorsitzender des Komitees, sondern er pflegt persönlich gute Kontakte zur
Nachbarregion.
Seit 1978 gehört Anton Seitz dem Kreistag Ansbach an. In den
Jahren von 2002-2008 war er sogar Stellvertreter des Landrats und im Präsidium
des Landkreistags. Als Beauftragter des
Kreises für Menschen mit Behinderung fungiert er seit 2010.
Seine Familie sowie Bürgermeister Michael Dörr und Vize
Johann Schlackl waren dabei, als ihm
Innenminister Joachim Herrmann das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichte
und im Beisein zahlreicher Vertreter des öffentlichen Lebens das politische
Werk von Anton Seitz würdigte.
Kurz vor Weihnachten hat die LAG Altmühlfranken eine frohe Botschaft aus München erhalten. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium teilt mit, dass das regionale LEADER-Budget um 142.000 Euro aufgestockt wird.
Zusätzliche
90.000 Euro, die bisher für die Verwendung von Kooperationsmaßnahmen
reserviert waren, können nun auch zur Umsetzung von Einzelprojekten
verwendet werden. Ende 2020 geht die aktuelle LEADER-Förderperiode der
EU zu Ende. Bis dahin müssen die Mittel in Projekten investiert sein.
LAG-Vorsitzender
Landrat Gerhard Wägemann zeigte sich erfreut: „Die zusätzlichen Gelder
haben wir für unsere erfolgreiche Arbeit der letzten
Jahre erhalten. Damit können wir nun weitere Projektträger in der
Region dabei unterstützen, ihre Ideen zu realisieren.”
Über
die LAG Altmühlfranken sind seit 2015 bereits 29 Projekte mit über 1,4
Millionen Euro gefördert worden. Die unterstützen Projekte sind
vielfältig
und über ganz Altmühlfranken verteilt – wie z. B. die Erlebnismosterei
in Nennslingen, die Entdeckerwerkstatt im Treuchtlinger Museum, der
Musikbahnhof Weißenburg oder die kürzlich eröffnete Pumptrack-Anlage in
Gunzenhausen.
Stadtmarketing stellt Imagebroschüre mit Gutscheinheft vor
Der
Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. hat seine erste Imagebroschüre mit
Gutscheinheft für das Jahr 2020 herausgebracht. Die Broschüre soll
künftig im jährlichen
Rhythmus in einer Auflage von 15.000 Stück erscheinen.
In
der Broschüre haben die Gunzenhäuser Unternehmen die Möglichkeit, sich
neben der Internetseite ingunzenhausen.de zu präsentieren. Man hat
erkannt, dass
nicht nur das neben Internet und sozialen Medien auch gute Printmedien
„zum Anfassen“ wichtig sind. Mit der Broschüre sollen die Unternehmen
unterstützt werden, da der stationäre Handel Frequenz und Leben in die
Stadt bringt.
Für
die Zielgruppe der Hotelgäste, Kunden und Bürger wurde die
Imagebroschüre ohne Gutschein gedruckt. Außerdem gibt es die Broschüre
mit enthalteten Gutscheinen,
die Tagungsgäste der Stadthalle und Neubürger erhalten sollen. Dadurch
soll das Angebot noch sichtbarer gemacht werden und zusätzlichen Umsatz
generieren.
Dargestellt
werden auch infrastrukturelle Faktoren wie z.B. Free WLAN, Parkplätze,
ÖPNV, Fahrradaufbewahrung und mehr. Außerdem ist ein Gewinnspiel
enthalten,
bei dem es zwei Übernachtungen in einem Gunzenhäuser Hotel zu gewinnen
gibt. Im aktuellen Heft für das Jahr 2020 sind 27 Unternehmen aus
Handel, Gastronomie, Hotellerie, Dienstleistung und Banken vertreten.
Das Projekt wird aus öffentlichen Mitteln (ISEK)
gefördert. Dadurch bleibt der Kostenbeitrag für die beteiligten
Unternehmen relativ gering.
Kooperationspartner
für das Projekt sind neben dem Stadtmarketing Gunzenhausen e.V.
Unternehmen und die Stadt Gunzenhausen. Die Gestaltung übernahm die
Firma
Eischer Werbung. Gedruckt wurde das Werk bei der Druckerei Emmy Riedel.
In der Generalversammlung des Europäischen Wirtschaftssenats (EWS) wurde Dr. Ingo Friedrich, Ehrenmitglied des Europäischen Parlaments, erneut zum Präsidenten gewählt. Die Mitglieder einer der führenden europäischen Wirtschaftsvereinigungen würdigten damit die Leistungen des Europapolitikers und bestätigten diesen für die nächsten fünf Jahre im Amt. Der neu gewählte Präsident nahm die Wahl an und kommentierte: „Für mich ist die Arbeit für den EWS keine Aufgabe unter anderen, sondern die Nummer eins.“
Der Europäische Wirtschaftssenat e. V., von
Professor Friedmann 1993 gegründet, hat nach Aussage des
Aufsichtsratsvorsitzenden Rolf von Hohenhau mit Ingo Friedrich eine
Persönlichkeit an der Spitze, der wie kaum ein anderer Politiker in Europa als
Brückenbauer und Netzwerker arbeitet. Mit Friedrich, einem Europäer der ersten
Stunde, verdankt der EWS seine breite Außenwirkung, auch in das EU-Parlament
und in die Europäische Kommission hinein. Rolf von Hohenau: „Ingo
Friedrich hat den Senat vor 10 Jahren übernommen und auf solide,
wirtschaftliche Beine gestellt. Dank seiner Leidenschaft, der das Amt mit
großem Engagement, Herz und Seele ausfüllt, gelang es in den letzten Jahren
hochklassige Diskussionspartner, prominente Politiker, Wissenschaftler und
führende Unternehmer-persönlichkeiten einzubinden.“
Doch Ingo Friedrich hat sich selbst und seinem
Club noch weitere große Ziele gesteckt. So will er mit dem Wirtschaftssenat
noch intensiver in die internationale Politik einwirken, die Zahl engagierter
Unternehmer erweitern und den Senat noch breiter in die mittelständische
Wirtschaft vernetzen. Mit drei neuen Senatsmitgliedern aus dem Mittelstand –
darunter das berühmte fränkische Weingut Wirsching – startet der Senat in die
nächste Periode.
Der Europäische Wirtschaftssenat versteht sich
als ein Gremium europäischer Unternehmer und Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens. Seine Maxime lautet: Erfahrungswissen, Praxisnähe, progressive
Gestaltungsfähigkeit nicht nur von seinen Mitgliedern als Unternehmer zu
erwarten, sondern dieses kompetente Fachwissen den Entscheidungsträgern in
Politik und Wirtschaft zu vermitteln. Der EWS hat sich das Motto
„Wirtschaftskompetenz für Europa“ auf die Fahnen geschrieben. Er spiegelt
so auch den Geist Europas als Einheit in der Vielfalt.
So standen bei der Generalversammlung die
Gespräche ganz im Zeichen der Mobilität und Energieversorgung: „Europa 2030 –
Alles unter Strom? – Wie sieht die Zukunft aus? Innovationsmotor Wissenschaft
und Wirtschaft“ lautete das Arbeitsthema. Ganz konkret zeigte sich dies beim
Thema Energiewende. Es braucht, so forderte der Bundestags-abgeordnete Bernhard
Loos in seinem Statement, keine Co2-Bepreisung, sondern einen Emissionshandel.
Und wer bei der Automobilwirtschaft allein auf die E-Mobilität setzt, bringt
tausende Arbeitsplätze in Gefahr. Dies kann aber nicht die Lösung sein, wenn
die Maximen vom ehrbaren Kaufmann und von Sozialer Marktwirtschaft die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen der Gesellschaft sein sollen.
„Alt-Gunzenhausen“ mit 15 Beiträgen von 14 Autoren
Mit 15 Beiträgen von 14 Autoren setzt „Alt-Gunzenhausen“,
das Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, seine publizistische
Arbeit fort. Die 74. Ausgabe hat einen Umfang von 270 Seiten. Vorsitzender Werner Falk stellte die
Publikation im Beisein von Schriftleiter Werner Mühlhäußer im Gasthaus „Altes
Rathaus“ Bürgermeister Karl-Heinz Fitz vor. Der Bürgermeister dankte dabei dem
Verein für seine seit vielen Jahrzehnten anhaltende Arbeit im Dienste der
lokalen Historie.
Die Beiträge des Jahrbuchs, das im Gunzenhäuser Buchhandel
erhältlich ist, beginnen mit einer
Darstellung des frühgeschichtlichen
Siedlungsplatzes bei Unterasbach . Werner
Somplatzki, der Heimatpfleger für Archäologie, hat danach geforscht. Die
1925 von Dr. Heinrich Eidam gefundenen Hornsteinwerkzeuge sind für ihn der Beweis, dass es dort schon
vor 7000 Jahren eine steinzeitliche Siedlung gegeben hat.
„Wer wurde unter der
abgetretenen Grabplatte im Heidenheimer Münster bestattet?“ Siglinde Buchner
hat Epitaphien als Informationsquellen entdeckt und nimmt an, dass dort das um
1620 geborene Töchterchen des Heidenheimer
markgräflichen Amtmanns Eitel Heinrich von Stain und seiner Frau Magdalena von Absberg, begraben ist.
Siglinde Buchner
begibt sich auch auf die Spurensuche nach dem Weiler Nordstetten, dessen Name sich von „Fels“ und „steinigen
Boden“ ableiten lässt. Dazu gehörte auch die „Lepfenburg“ (Lauffenbürg wurde bis 1510 so genannt). Die Autorin
liefert eine Häusergeschichte des Mittelalters. Sie bezweifelt, dass
Nordstetten ein Freidorf war, in dem die Bewohner die Dorfherrschaft selbst
ausübten.
Zu den konfessionellen
Verhältnissen und Sprengelstrukturen der Pfarreien im Kalbensteinberger Land hat
Dr. Daniel Schönwald geforscht.
Bemerkenswert findet er, dass die Sprengel nach der Reformation zunächst beibehalten
wurden ohne Rücksicht auf die Konfession der Untertanen. Erst im 19.
Jahrhundert ist die feste Einpfarrung verfügt worden. Die Vorgänge waren mitunter kurios: der evangelische Huber aus Unterhöhberg war
Untertan des katholischen Stifts Spalt, brachte seinen Sohn zur Taufe in das
katholische Mitteleschenbach und bestattet wurde er vom evangelischen Pfarrer
von Gräfensteinberg in Haundorf. Die Bestattungsgebühren mussten nach
Mitteleschenbach gezahlt werden.
„Der Dreißigjährige
Krieg und seine Auswirkungen in Gunzenhausen“ war 2019 ein Vortragsthema
von Werner Mühlhäußer. Die
grauenhafte Zerstörung, Verwüstung und Hungersnot, die das kleine Städtchen
damals als Durchzugsgebiet der kaiserlichen und schwedischen Truppen hinnehmen
musste, zeichnet er nach. Tilly Truppen haben damals auch den
Stiftungsbrief für das Spital (1351) vernichtet. Er zitiert das Laubenzedeler Kirchenbuch:
„Die armen Leut sind mehr todt als lebendig“. Nach der Zerstörung von 111
Anwesen stand fest: „In Summa ist dieses Städtlein nur einer Spelunke ähnlich“.
Oskar Geidner skizziert die Geschehnisse während des Dreißigjährigen Kriegs in
(Wolframs)-Eschenbach und schildert die Widerstandskraft der Bevölkerung am
Beispiel der Gefangennahme von Bürgermeister Ulrich Kolb (1633) durch die
Schweden, als die Bürgerschaft ihr ganzes Hab und Gut verpfändete, um ihren
Bürgermeister freizubekommen. Nicht so sehr durch Kriegshandlungen als durch
die Flucht vor Hunger und Seuchen reduzierten sich die Haushalte um 71 Prozent.
Der hochbegabten Familie
Motzel in Arberg, die hohe geistliche und weltliche Ämter am kaiserlichen
Hof in Wien und am Bischofssitz in Eichstätt innehatte, widmet sich Karl Rieger in Fortsetzung seiner Reihe über berühmte Söhne Arbergs.
Georg Motzel , mittelalterlicher Finanzchef in
Arberg, verwaltete 22 Jahre lang das Amt, dessen Reichweite bis
Hirschlach und Streudorf ging. Geblieben ist das frühere Kastenamt. Als „Schoberhaus“ ist es eines der schönsten historischen
Gebäude im Ort.
Auf den Gunzenhäuser
Oberkaplan Paul Days beruft sich Wolfgang Pfahler in seiner Darstellung
der Leichenpredigten für Sibylla Maria
Rosa (1712) und Christoph Lorenz Meelführer (1717). Er wertet das Haus- und
Jahrbuch des Gunzenhäuser Archivdiakons aus, der von 1696 bis 1735 gelebt
hat. Die Leichenpredigten enthalten
nicht nur theologische Betrachtungen, sondern gehen ebenso auf die Lebenslust
der Verstorbenen ein.
Leopoldo Matteo Retti
galt als der „Stararchitekt“ am
markgräflichen Hof in Ansbach. Werner
Mühlhäußer charakterisiert den einer italienischen Künstlerfamilie
entstammenden Barockbaumeister, der 1731 an den Ansbacher Hof kam und auch in
Gunzenhausen seine „Handschrift“ hinterlassen hat.
Heute reden wir von Kirchensteuer, im 18. Jahrhundert
ärgerten sich die Degersheimer über das Kirchenstuhlgeld. Werner Kugler schreibt in seinem Beitrag „Sitzplätze
1., 2. und 3. Klasse und kostenfreie Notsitze“ von einem Streit, der
geführt wurde, weil sich eine Familie
weigerte, für einen ihr nicht gefallenden Kirchenstand zu zahlen.
„Die Orgeln der
Spitalkirche Gunzenhausen im 18. bis 20. Jahrhundert“ beschäftigen Tobias Kleemann und Max Pfahler. Das
1701 erbaute zweite Gotteshaus in der Stadt bekam erst 1822 eine Orgel vom
Heilsbronner Orgelbauer Eichmüller, dessen Werk sich aber nicht durch besondere
Qualität auszeichnete. So bekam die Kirche
nach siebzig Jahren eine neue – von dem Oettinger Steinmeyer. Max
Pfahler, der in der Nachbarschaft und in enger familiärer Freundschaft zu Kirchenmusikdirektor Karl Hunger aufgewachsen ist, geht auch auf
dessen vierzigjährige Kantordienste ein.
Wiederholt widmet sich in der Publikation „Alt-Gunzenhausen“
der Weißenburger Autor Werner Neumann
dem Armenwesen in der Stadt, diesmal
von 1818 bis 1918. Eine Feststellung ragt heraus: Ernestine Reichel war 1911
die erste Frau im Altenpflegerat der Stadt. Und er schreibt von den Exzessen
des Maurers Karl Vorbrugg, die dazu führten, dass er aus dem Armenhaus flog.
Die katholische
Konfessionsschule Gunzenhausen 1869-1936 ist das Thema von Günter Dischinger. Er findet es
bemerkenswert, dass schon 1851 der Pfarrer aus Cronheim katholischen Unterricht im protestantischen Schulhaus
geben durfte. Erst 1869 erhielt die
Filialkirche Gunzenhausen ein eigenes
Schulhaus (Nürnberger Straße 27/heute Pfarrzentrum).
„…Oha, der Kalendermann aus Aha!“ So nannten die Freunde des
„Freimund“-Hauskalenders den Pfarrer
Friedrich Wucherer, den Dr. Joachim
Schnürle porträtiert. Der Geistliche, der 1849 die Gesellschaft für Äußere
und Innere Mission mitbegründete, gehörte zu den engen Freunden des
Neuendettelsauer Anstaltsgründers Wilhelm Löhe.
1958 kam der kränkelnde Wucherer von Nördlingen nach Aha, wo er als
Herausgeber des „Freimund“-Hauskalenders agierte. Von 1851 bis 1972 gab es das
Kalendarium, das für viele Familien täglicher Begleiter war. Vertrieben wurde
der „Freimund“ hierzulande u.a. von dem Gunzenhäuser Buchhändler Braun in der
Osianderstraße.
Christian Breit
ist in der Chronik des Liederkranzes
Gunzenhausen von 1834 ein bemerkenswerter Finanzierungsgag aufgefallen.
1884 konnte jeder Gunzenhäuser für fünf Mark einen „Garantieschein“ kaufen. Das
Geld erhielt er nach dem 50-jährigem
Jubiläum wieder zurück. Es ist nicht erwähnt, ob die Aktion erfolgreich
war. Es ist eher das Gegenteil zu
vermuten, denn die dreitägigen Jubelfeiern im Schrannensaal mit Feuerwerk und Festkonzert waren defizitär.
Am Ende fehlten 1000 Reichsmark. In die patriotische Männerchorliteratur des
19. Jahrhundert reihte sich auch das Festgedicht von Heinrich Eidam ein, das
Dirigent Ludwig Hartmann vertonte.
„Heimatkundliche Streifzüge“ sind in Roth erschienen
Sich der reinen deutschen Sprache zu bedienen und sich „von
fremd-drückenden Sprachjochen“ zu befreien
– dazu verpflichteten sich im 17. Jahrhundert die Mitglieder der „Fruchtbringenden
Gesellschaft“, die aber nur kurze Zeit ihren Kampf gegen „fremdes
Wortgepräg“. Sprachwissenschaftler
erkennen eine Duplizität der Ereignisse: Damals waren es die französischen
Ausdrücke, die der „angebohren Teutschen Reinlichkeit“ widersprachen, heute
sind es die Anglizesmen, von denen die Muttersprache durchsetzt ist.
In den „Heimatkundlichen Streifzügen“ (Ausgabe 38), die der
Landkreis Roth in diesen Tagen vorlegt, geht Irmgard Prommersberger auf die
Gesellschaft ein, die von 1617 bis 1680 bestand und in Franken eine
Nachfolgerin im „Pegnesischen Blumenorden“ von 1644 fand, der noch heute
existent ist.
Die Autorin widmet sich einem Gesellschaftsmitglied, das von
1607 bis 1630 als Amtmann des
markgräflichen Oberamts Stauf- Landeck im heutigen Landkreis Roth tätig war:
Hanß Heinrich von Wuthenau. Er war zu
jener Zeit sozusagen der lange Arm des Markgrafen Joachim Ernst, also der
Vertreter des Landesherrn und Herrschers über Hochgerichts-, Militär- und
Glaubensfragen. Er stammte aus Wuthenau, einem kleinen Ort nahe der
brandenburgischen Kreisstadt Neuruppin. Seine Familie gehörte zu den
Gefolgsleuten der Markgrafen Brandenburg-Ansbach. Nach dem Studium kam er auf
einer „Kavalierstour“ (heute: Bildungsreise) nach Franken, wo er Anna Catharina
von Woellwarth ehelicht, die ihm sechs Kinder schenkte, die allerdings alle
sehr früh starben. Hanß Heinrich wurde
beim Hantieren mit Waffen getötet. Er
wurde nur 46 Jahre alt und fand in der Thomaskirche in Eysölden seine letzte
Stätte.
Wuthenau ließ auf der Burg Stauf einiges ändern, was ihm
nicht unbedingt die Sympathien seiner Untertanen eintrug. So ließ er eine
Kapelle zu einem Pferdestall umbauen, er kümmerte sich „weniger als jeder ums
Beten“. Dennoch war er beim Markgrafen hoch angesehen. In die Geschichte ging er eher als
Bildungsmensch ein, dessen Familie durch Abstammung und Heirat Besitztümer und
Lehen auch in Sachsen, Anhalt, Baden und Württemberg hatte. 1617 fand er Aufnahme in die „Fruchtbringende
Gesellschaft“, die sich dem Schutz der Muttersprache verpflichtet sah. Die
Gesellschafter mussten sich verpflichten,
„dass sich ein jedweder wehrbar nütz- und ergetzlich bezeigen und also
überall handeln solle, bey Zusammenkünften kütig, fröhlich, lustig und
verträglich in worten und wercken seyn, auch wie dabey keiner dem anderen ein
ergertzlich wort für übel zunemen, also sol man sich aller groben
verdrießlichen reden und schertzes darbey enthalten“.
Im 96-seitigen Jahrbuch geht es auch um die Exulanten, die
ins Rother Land kamen, um die Heimatfreunde „Land um Stauf“, den Ölberg in
Hilpoltstein, den Niedergang der Abenberger Wirtshäuser, die Kirche in Schwand,
die Sudetendeutsche Heimatstube in Allersberg und das Heimatspiel „Sybilla von
Allersberg“.
Marco Eckerlein schildert den „Spalter Bierkrawall“, eine
leicht possenhafte Auseinandersetzung im Inflationsjahr 1923, als die
Bierpreise galoppierten und der Liter Bier in der Wirtschaft 1000 Mark
kostete. Es formierte sich unter der
Bürgerschaft ein lebhafter Protest, dem auch die Mitglieder des Stadtrats nicht
widerstehen wollten. Der von 160 Spalter
gegründete Bierkonsumverein ärgerte sich vor allem, weil das Bier im
Gassenausschank genauso teuer war wie in der Gaststube. Er hatte die „schwerst
arbeitende Landbevölkerung“ auf seiner Seite, denn sie konnte während der
heißen Sommerzeit „nicht ohne Bier auskommen“.
Folglich wurden drei private Ausschankstellen von der städtischen
Brauerei beliefert, was wiederum den Wirten als „billige Konkurrenz“ missfiel,
denn dort wurden nur 650 Mark verlangt. Georg Gent, der Chef der Wirte, brachte
den Vorfall sogar vor die Regierung von Mittelfranken. Diese machte dem
Konsumverein zur Auflage, Bier wochentags nur bis sieben Uhr abends
auszuschenken, an den Sonntag überhaupt nicht.
In dem 1800 Einwohner zählenden
Spalt, das damals elf Wirtschaften hatte, sah die Regierung kein Bedürfnis nach
weiteren Schankstellen. Der Streit griff auch auf die Gendarmen über, die
ihrerseits klagten, der Bierpreis sei so hoch wie in München. Es gab
Geldstrafen gegen die Zapfer vom Konsumverein.
Der Konflikt endete schließlich in den Wirren der Inflationszeiten und
der Verein löste sich 1928 auf.
Die „Heimatkundlichen
Streifzüge“ sind für 4,60 Euro im Informationszentrum Harsdorfer Schlösschen in
Enderndorf am See und über den örtlichen Buchhandel erhältlich (ISSN
0724-1100).
Die Firma Zweirad-Gruber gilt als Beleg, dass auch aus
kleinen Anfängen heraus großartigen Leistungen möglich sind. Was 1959 am
Eidamplatz begann, das ist heute eine „Erfolgsgeschichte“. Erika und Herbert
Gruber, die das Werk des Gründers Franz
Müller zum Fachgeschäft Nummer 1 in der Region ausgebaut haben, feierten mit 70
Gästen das 60-jährige Betriebsjubiläum in den Räumen in der Weißenburger
Straße. Mit dabei: Landrat Gerhard Wägemann, sein Stellvertreter Robert
Westphal, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, stellvertretender IHK-Vorsitzender
Hans-Georg Degenhart, Harald Braun vom Einzelhandelsverband, Dekan Klaus Mendel
und der katholische Stadtpfarrer Witczak.
Heute ist Zweirad-Gruber super aufgestellt. Die 25
Mitarbeiter werden von den Inhabern geschätzt und sind entsprechend motiviert.
Das spüren alle Kunden, die zu den Grubers kommen. Und davon gibt es eine
Menge. Das touristische Angebot des
Radelns im Fränkischen Seenland paart sich auf ideale Weise mit dem
leistungsstarken Auftritt der Firma Gruber.
Mit 21 Bewerbern geht die FDP in den Stadtratswahlkampf. Das
ist das Ergebnis der Nominierungsversammlung im Parkhotel Altmühltal. Voraus
gegangen war bereits eine Präsentation anfangs September, die aus
verfahrensrechtlichen Gründen nunmehr wiederholt wurde. Angeführt wird die Stadtratsliste von
Stadtrat Werner Falk.
Wie der Kommunalpolitiker vor Mitgliedern und Freunden
erklärte, sei es seit 1946, dem Jahr der ersten Kommunalwahl in Bayern das
erste Mal, dass die FDP mit einer fast vollständigen Kandidatenliste antreten
kann. 21 Männer und Frauen mit einem Altersdurchschnitt von 55 Jahren bewerben
sich. Der Vorsitzende des
FDP-Ortsverbands dankte ihnen für die Bereitschaft, sich zu engagieren und
gegebenenfalls Verantwortung für die Stadt zu übernehmen. Er erwartet eine
Aufstockung der Mandatszahl schon allein infolge der starken Listenpräsenz.
Zwei der Kandidaten (Günter Künzer und Dustin Bajorek), die
im September nominiert worden waren, haben aus persönlichen Gründen ihre
Bewerbung zurückgezogen, dafür sind mit Anna Friedel (frühere Seegasthof-Wirtin
und heutige Inhaberin des „Friedolino“-Secondhandshops) sowie Werner Seifert
(Vorsitzender des Seniorenbeirats Gunzenhausen) zwei neue dazu gekommen.
Der Nominierungsvorgang ging unter der Leitung von Michael
Dassler aus Herzogenaurach, dem Bezirksschatzmeister der mittelfränkischen FDP,
trotz einer Stichwahl und eines Losentscheids um Platz 2 flott voran. Hier das
Ergebnis: 1. Platz Werner Falk, 2. Platz
Beate Steinweg-Pitsch, 3. Platz Sigrid Niesta-Weiser. Die Plätze 4-21 wurden in Blockwahl
vergeben: 4. Timo Jungwirth, Ingenieur
aus Aha; 5. Bianka Bauer, Immobilienmaklerin; 6. Reinhard Adolphs,
Produktmanager; 7. Jürgen Meyer, Kaufmann; 8. Dr. Kurt Schubert, Diplomchemiker
aus Unterwurmbach; 9. Robert Lehner, Leitender Angestellter; 10. Erna
Hohenstein, Krankenschwester; 11. Nadja Wagner, Nachhilfedozentin; 12. Jochen
Loos, Geschäftsführer; 13. Jochen Müller, Servicetechniker aus Aha; 14. Lesley
Loy, Hotelmanagerin; 15. Alexander Saalbaum, Vertriebsingenieur aus Frickenfelden; 16. Hans Meckel,
Diplomingenieur; 17. Daniel Stein, Wirtschaftsingenieur; 18. Christian Mayr,
Unternehmensberater aus Büchelberg; 19. Julia Bernwald, Grundschullehrerin; 20.
Werner Seifert, Seniorenberater; 21.
Anna Friedel, Hotelfachfrau.
Die Inhalte der Sachpolitik hat die FDP in acht Schlagworten zusammengefasst: Neues Werbekonzept „Gunzenhausen bewegt“, barrierefreier Bahnhof, Handwerkerhöfe schaffen, Arbeitsplätze sichern und Steuern stabil halten, Kostenkontrolle der Stadthalle, Rathaus online, Einkaufszentrum Marktplatz, offenes Verkehrskonzept. Stadtrat Werner Falk und Kreisrätin Sigrid Niesta-Weiser erläuterten schwerpunktmäßig einige Eckpunkte und kündigten, dass sich die Bewerber mit einem Paket von Argumenten gerne dem Wähler stellen wollen.
Der Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. mit seinem Vorsitzenden Patrick Bosch und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz freuten sich am 11.12.2019 gemeinsam mit dem Team von Ulrichs Friseure & Barbiere über das 160. Mitglied im Verein. Der Herrensalon hat am 1. Dezember 2019 am Dr.- Martin-Luther-Platz 13 in Gunzenhausen eröffnet. Ulrichs Friseure & Barbiere hat sich auf das Schneiden, Rasieren und Stylen von Männern spezialisiert. Das Geschäft am Dr.-Martin-Luther-Platz 13 ist dank einer umfassenden Renovierung hell, modern und trotzdem mit echter Wohlfühlatmosphäre. Geschäftsführer Matthias Ulrich begrüßte seine Gäste herzlich – darunter Bürgermeister Fitz, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins Patrick Bosch, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Alexander Herzog, Schriftführer des Stadtmarketingvereins Stefan Guthmann von der Raiffeisenbank und Gastronom und Beirat im Stadtmarketing Gerhard Müller – und freute sich sichtlich über die große Zahl der Gäste, die der gemeinsamen Einladung mit dem Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. gefolgt waren. Das Muttergeschäft von Ulrichs Friseure & Barbiere befindet sich in Sachsen bei Ansbach und ist ein Familienbetrieb in zweiter Generation. Anders als in Sachsen ist der Salon in Gunzenhausen ausschließlich auf Herren spezialisiert. Vor allem ein typgerechter Schnitt und die Arbeit mich hochwertigen Produkten ist dem Salon dabei wichtig. Zwei Friseure sind ab sofort in Gunzenhausen für den guten Männerlook obenherum verantwortlich: Mattias Ulrich und Julia Mägerlein. Dass der Salon direkt in den Stadtmarketing Gunzenhausen e.V eintritt, war für Ulrich eine klare Sache – für ihn biete der Verein viele Vorteile. Zudem, fügte er mit einem Augenzwinker hinzu, ist die Firma bosch & co immerhin sein Vermieter. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz freute sich mit ihm und ging gleich auf drei positive Aspekte der Neueröffnung des Salons ein. „Ein weiteres Geschäft in Gunzenhausen, das eine Bereicherung ist“, stellte er fest. Außerdem lobte er besonders auch den Beitritt in den Stadtmarketingverein, der seit seiner Gründung 2015 ein gutes Wachstum verzeichnet und sich immer weiter einerseits mit Projekten, andererseits mit einem für das Klima in der Stadt überaus positiven Unternehmernetzwerk entwickelt. Diese Vorteile kann nun auch Ulrichs Friseure & Barbiere genießen und sicherlich von den diversen Aktionen des Stadtmarketings wie beispielsweise dem lokalen Online-Marktplatz www.ingunzenhausen.de profitieren. Fitz stelle außerdem heraus, welche Belebung der Salon an einer exponierten Stelle wie dieser bringen würde. Zwar gäbe es in der Stadt nur sehr wenige Leerstände, aber es sei ein großer Gewinn, wenn diese mit Leben gefüllt würden. An diese positiven Worte schloss sich auch Patrick Bosch an, der 1. Vorsitzende des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. Gerade ein qualitativ so hochwertiges Geschäft sei für ihn in der Innenstadt eine echte Bereicherung und er freue sich, dass der Salon auch noch das 160. Mitglied im Verein ist. Er wünschte Herrn Ulrich viel wirtschaftlichen Erfolg aber vor allem auch Wohlbefinden in Gunzenhausen.
Immer
wieder ist eine Rundfahrt auf der MS Altmühlsee ein Erlebnis. Nicht nur
die frische Seeluft sondern auch der etwas andere Ausblick auf den
Altmühlsee
macht die Schifffahrt zu einem besonderen Erlebnis.
Rückblickend
auf die Saison 2019 war dieses Jahr für die Schiffscrew ein Rekordjahr.
Obwohl die Fahrgastzahlen von über 32.000 Personen an das Vorjahr
anschließen,
konnte bei den Veranstaltungsfahrten und im gastronomischen Bereich ein
Plus von 13 % erreicht werden. Der Zuwachs ist sicherlich auch der
renovierten und neugestalteten MS Altmühlsee zu verdanken. Aufgrund der
Renovierung kann nun durch die Vergrößerung des
Gastronomiebereichs auf drei Decks, im Salon, auf Achtern und am
Sonnendeck genüsslich gegessen und getrunken werden.
Ein
Highlight waren in diesem Jahr die Piraten-Sonderfahrten, die gerne von
den Kindergärten und Schulen gebucht werden. Neun Hochzeitspaare gaben
sich in
der Saison 2019 das Ja-Wort auf hoher See. Bei den 13 Abendfahrten mit
Live-Musik handelt es sich um einen ungebremsten Höhenflug und bei der
Veranstaltung „See in Flammen“ ist die MS Altmühlsee im Vorfeld seit
Wochen ausgebucht.
Bis
Anfang April 2020 steht die MS Altmühlsee nun in ihrem Winterquartier
am Seezentrum Muhr am See und wird für die kommende Saison vorbereitet.
Los geht’s
am 11. April mit der Schifffahrt am Altmühlsee. Auch im nächsten Jahr
werden wieder zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Die aktuellen
Termine sind unter
www.altmuehlsee.de zu finden.
Der Falk-Report wird ständig mit Nachrichten aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben in der Stadt Gunzenhausen und Altmühlfranken aktualisiert.
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Der “Falk-Report” kann und will nicht die Tageszeitung ersetzen, denn er ist nicht auf die Verbreitung von tagesaktuellen Nachrichten fixiert.
Der Report will natürlich politische Botschaften aussenden, aber nicht nur. Ein Schwerpunkt liegt auf der Präsentation der guten Ideen, die Menschen aus Altmühlfranken haben.
Herausgeber Werner Falk will als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen das Geschichtsbewusstsein der Menschen in der Region fördern und empfiehlt daher "Alt-Gunzenhausen", das Jahrbuch des Vereins. Wer sich dem Verein anschließen will, ist gerne willkommen.
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