Dieter Guttendörfer (Aug. Guttendörfer GmbH & Co. KG, Ansbach) wurde bei der konstituierenden Sitzung des IHK-Gremiums Ansbach (IHKG) zum neuen Gremiumsvorsitzenden für fünf Jahre gewählt. Zur stellvertretenden Vorsitzende wurde in der Amtsperiode 2020 bis 2024 Susanne Oppel (Autohaus Oppel GmbH, Ansbach) gewählt.
Bei der konstituierenden Sitzung dankte der
scheidende Vorsitzende Wolfgang Högner den wiedergewählten und ausscheidenden
IHKG-Mitgliedern, für das jahrelange Engagement und die vertrauensvolle
Zusammenarbeit im IHK-Ehrenamt.
Der neu gewählte Vorsitzende Dieter Guttendörfer
bedankte sich für die Wahl und das dadurch ausgesprochene Vertrauen und
freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Gremium. Die regionalen Vertretungen der Industrie-
und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken setzen sich in ihren Bezirken
bei Politik und Verwaltung für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen
ein und halten den Kontakt zu den Unternehmen
vor Ort. Wichtige Aufgaben der IHK-Gremien sind Stellungnahmen zu Infrastrukturvorhaben,
zur Bauleitplanung und zu Einzelhandelsprojekten. Nicht zuletzt engagieren sie sich intensiv
für die berufliche Bildung und für die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen.
Istvàn Polyàk und Istvàn Horvath sind die neuen Pächter des „Wirtshauses am Freilandmuseum“ des Fränkischen Freilandmuseums des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim. Nach der Kündigung durch die bisherige Pächterin Elke Woodard zum 31. Dezember 2019 war die Verpachtung des Gasthauses neu ausgeschrieben worden. Infolge eines entsprechenden Beschlusses des Bezirksausschusses wurde der Pachtvertrag über das ehemalige „Gasthaus zur Krone“ aus Oberampfrach im Eingangsbereich des Museums nun mit den neuen Pächtern unterschrieben. Die beiden Pächter verfügen als gelernte Köche über eine langjährige Berufserfahrung im Gaststättengewerbe und betreiben derzeit das Panoramarestaurant am Golfclub in Bad Windsheim. Polyàk und Horvath werden das Gasthaus gemeinsam mit ihren Ehefrauen führen. Die Eröffnung ist pünktlich zur neuen Museumssaison für den 1. März 2020 vorgesehen.
Dr. Gerhard Walther wurde bei der konstituierenden Sitzung des IHK-Gremiums Rothenburg o.d.T. (IHKG) zum neuen Gremiumsvorsitzenden für weitere fünf Jahre gewählt und somit in seinem Amt bestätigt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden in der Amtsperiode 2020 bis 2024 Stephan Pehl (Hans Pehl u. Sohn GmbH & Co. KG, Rothenburg), Achim Schneider (Schneider Druck GmbH, Rothenburg) sowie Heidi Treiber (Textilhaus Haller GmbH, Rothenburg) gewählt.
Bei der konstituierenden Sitzung dankte Vorsitzender
Dr. Walther den wiedergewählten und ausscheidenden IHKG-Mitgliedern, für
das jahrelange Engagement im IHK-Ehrenamt.
Die regionalen Vertretungen der Industrie-
und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken setzen sich in ihren Bezirken
bei Politik und Verwaltung für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen
ein und halten den Kontakt zu den Unternehmen
vor Ort. Wichtige Aufgaben der IHK-Gremien sind Stellungnahmen zu Infrastrukturvorhaben,
zur Bauleitplanung und zu Einzelhandelsprojekten. Nicht zuletzt engagieren sie sich intensiv
für die berufliche Bildung und für die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen.
Die Schüler der Weißenburger Realschule kennen seinen Namen,
aber wissen sie auch etwas über Rudolf Nebel? Der örtliche Historiker Thomas
Wägemann kann ihnen helfen, denn er hat zum „Raketenforscher aus Weißenburg“
geforscht und schreibt dazu in der neuen
Ausgabe der „Weißenburger Blätter“, die kostenlos erhältlich sind.
Rudolf Nebel (1894-1978) lebte nur die ersten fünf Jahre seines Lebens unterhalb der Wülzburg. Seine Mutter war eine Tochter des Weißenburger Büchsenmachers Ernst Staudinger, der wiederum als technikbegeistert galt und als Mitglied des Veloziped-Clubs stolz mit dem Hochrad durch die Stadt fuhr. Sein Vater war ein aus Koblenz stammender Kaufmann. 1903 kam Rudolf Nebel nach Nürnberg, wo er an einem selbst gebauten Flugdrachen experimentierte. Mit seiner „Libelle“ hob der Pilot sogar vom Boden ab, aber der aufziehende Erste Weltkrieg zerstörte alle kühnen Pläne. Er kam zu einer Jagdfliegereinheit nach Schleißheim, wo der spätere Reichsmarschall Hermann Göring sein Staffelkamerad war. 1916 wurde er von einem englischen Jagdflugzeug abgeschossen, überlebte und machte sich Gedanken zur Entwicklung einer Luft-Luft-Rakete. Die brachte er tatsächlich zum Einsatz, aber eher gegen sich selbst gerichtet. Er stürzte nach elf feindlichen Abschüssen selbst ab und konnte aus seinem brennenden Wrack gerettet werden.
Nach dem Krieg war er bei Siemens in München und Berlin. Das
Raketenfieber ließ ihn nicht los. Mit anderen Konstrukteuren konkurrierte er.
Die Raketentechnik faszinierte die Menschen, die UFA schuf einen
Sensationsfilm. Nebel wurde Assistent des berühmten Raketenpioniers Hermann
Oberth auf dem „Raketenflugplatz Berlin“. Die Entwickung von Raketen war
eigentümlicherweise nicht vom Versailler Vertrag betroffen. Die Kooperation mit
den Leute des Heereswaffenamts endete aber im Streit. Man kritisierte „seine Unehrlichkeit,
mangelnde Sachlichkeit, seine Neigung sensationslüsterne Artikel zu verfassen
und seine unverfrorene Art der Selbstdarstellung“. Als Nebel 1932 mit Hilfe von
Wernher von Braun und weitere Raketentechnikern unter strikter Geheimhaltung „ein
merkwürdig aussehendes Gerät“ zündete, der Versuch aber mit dem Absturz der
Rakete endete, war es endlich vorbei mit
der Geduld der HVA, das ihm nachfolgend „mit
größtem Misstrauen“ begegnete. Die Nazis untersagten die private Raketenforschung
der „Narren von Tegel“ und schlossen den
Testplatz. Als ein gigantischer Flop erwies sich 1932 die „Magdeburger
Pilotenrakete“. Rudolf Nebel verschätzte sich nicht nur technisch, auch
politisch setzte er auf das falsche Pferde. Er trat dem „Stahlhelm“ von Ernst
Röhm bei, einem paramilitärischen Wehrverband.
Hitlers Mordaktion entkam er mit heiler Haut.
Während des Zweiten Weltkriegs machte er als Konstrukteur
eines „Rückstoßmotors für flüssige Treibstoffe“ von sich reden. Fritz Todt, der
spätere Reichsminister für Bewaffnung und Munition, kaufte ihm sein Patent ab,
aber damit verpflichtete sich Nebel zur Geheimhaltung. Faktisch war das für ihn
der Ausschluss aus der Raketenforschung.
Im Kriegsjahr 1943 bekam Nebel einen Rüstungsauftrag im „Mittelwerk
Dora“ in Kohnstein/Harz. 100 Häftlinge arbeiteten dort bei der Fertigung von
Rudermaschinen für die V1 (Vergeltungswaffe 1), einem unbemannten Flugkörper,
der 30300mal produziert wurde. Über die „Vernichtung durch Arbeit“ hat Nebel
nichts der Nachwelt überliefert, gleichwohl aber schwärmt er von „utopisch
wirkenden Fertigungshallen“ und „der größten unterirdischen Fabrik der Welt“. Nun, die Amerikaner rückten in den letzten
Kriegstagen auch in Kohnstein ein. Die meisten der 500 Raketenspezialisten
hatten den Befehl bekommen, sich nach Oberbayern abzusetzen – außer Rudolf Nebel.
Die Siegermächte teilten sich die Spezialisten auf und Nebel
kam zu den Russen, wo er nach eigenem Bekunden bis 1947 in der sowjetischen
Raketenforschung tätig war und später geflohen ist. Die Kriegserlebnisse hatten an seinem
Selbstbewusstsein nicht nagen können, denn er ließ sich 1950 als Vortragsreisender
gern als Vater oder Schöpfer der V2 ankündigen. Es kam zu einem juristischen
Streit zwischen Wernher von Braun und Rudolf Nebel über deren Anteil an der
Vergeltungswaffe 2. Vorwurf: das Patent
Nebels sei vergleichbar mit einem Patent für einen Papierdrachen. Von Braun
nannte Nebel einen „ungewöhnlich befähigten Geldschnorrer, der von Wissenschaft
nichts und von Technik nur wenig verstand“.
Auf Ungereimtheiten im Leben Nebels ist auch der Historiker Thomas Wägemann gestoßen.
Dabei geht es um seine Glaubenszugehörigkeit. Einmal wird er amtlich als Jude geführt
und er bestreitet das, ein anderes Mal behauptet er selbst, er sei als Jude
verfolgt worden. Interessant ist für den Historiker, dass es eine jüdische
Verlobte Herta Imbach tatsächlich gab, die sogar in Victor Klemperers „Ich will
Zeugnis ablegen bis zum Letzten“ auftaucht. Nach dem Krieg lebte Nebel in
Westfalen von Arbeitslosenunterstützung und einem Ehrensold, den ihm der
Bundespräsident 1966 als Wiedergutmachung für seine Patente zuerkannte. Auch das Bundesverdienstkreuz wurde ihm
verliehen.
Am 18. September 1978 starb Rudolf Nebel 84jährig in
Düsseldorf. Sein Urnengrab befindet sich auf dem Weißenburger Südfriedhof. 1979
ließ die Stadt noch eine Ehrentafel anbringen und seit 1969 ist die Staatliche
Realschule nach ihm benannt.
Alexander Herrmann begeisterte mit authentischem Auftritt
Wer den fränkischen 2-Sterne-Koch Alexander Herrmann
einlädt, der hat den Erfolg bereits mitgebucht. So war es nicht verwunderlich,
dass der Neujahrsempfang der Gunzenhäuser Wirtschaftsjunioren auf eine starke
Resonanz stieß und die Stadthalle fast bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Beim abschließenden Sektempfang im Foyer drängten sich die Gäste bei Partygebäck, Bier und Saft.
„In Gunzenhausen läuft es rund“. Mit diesen Worten fasste Rathauschef Karl-Heinz Fitz die Stimmung in der Stadt zusammen. Er und seine Pressechefin Ingeborg Herrmann hatten für den Neujahrsempfang eine etwas andere Präsentation gewählt als sonst. Und die kam bei den Gästen aus Nah und Fern glänzend an. Die Jungfilmer Florian Burger, Tim Guthmann und Julius Löhner hatten zusammen mit Wolfgang Löhner ein Video gedreht, das die Stadt auf sehr ansprechende Weise präsentierte. Vor allem die hohe Qualität der Aufnahmen bestach und legt die Bewertung nahe, dass die jungen Filmer auf einem guten Wege sind, sich zu professionalisieren. Die Texte von „Autor“ Karl-Heinz Fitz waren mit den tollen Aufnahmen und Schnitten gut synchronisiert. Das Gesamtwerk beeindruckte und fand großen Gefallen. Immer wieder war von den Gästen dickes Lob zu hören. Und es bestätigte: ein Neujahrsempfang muss kein stupides Herunterbeten von kommunalpolitischen Leistungen sein.
Alexander Herzog, der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren
Gunzenhausen, hatte ein glückliches Händchen, als er den Sternekoch Alexander
Herrmann als prominenten Gast gewinnen
konnte. Der Inhaber eines Hotels und Restaurants
in Wirsberg (bei Bayreuth) ist 1996 in den elterlichen Betrieb eingestiegen –
und hat ihn vollständig erneuert. Zwei Michelin-Sterne hat Alexander Herrmann
inzwischen bekommen. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der nicht nur in
seiner oberfränkischen Heimat tätig ist, sondern auch als Fernsehkoch ein
sympathischer Exponent Franken ist. Das „Palazzo“
in Nürnberg betreibt er seit zehn Jahren. Es ist eine der erfolgreichsten
gastronomischen Adressen dieses in ganz Europa gängigen Formats. Aus seiner
Feder stammten auch etliche Kochbücher. Herrmann beschäftigt heute 120
Mitarbeiter, 70 allein in der Gastronomie, 30 in der Hotelerie.
„Die überflüssigste Person im eigenen Betrieb zu werden“, so
skizzierte Alexander Herrmann seinen Einstieg in das Gastronomiegeschäft. Und
er gab den Gunzenhäuser Unternehmern eine Erfahrung weiter, die es wert ist,
durchdacht zu werden: „Nicht im, sondern am Betrieb arbeiten!“ Wie andere
Geschäftsleute stammt auch er aus einer „verschrobenen Welt“. Aber er hat sich
befreit von den Konventionen, ist dank eines hohen psychologischen
Einführungsvermögens neue Wege gegangen. Eines seiner Erfolgsgeheimnisse:
Respekt vor den Mitarbeitern! Er misst seine Leute nicht an ihren Fehlern,
schenkt ihnen Vertrauen. Den
Begriff „Team“ definiert er für sich
ganz neu: TOLL, EIN ANDERER MACHTS! Im Restaurant in Wirsberg
müssen die Mitarbeiter keine Angst vor dem „Powerbriefing“ mit dem Chef haben,
denn täglich werden eine Viertelstunde vor der Restaurantöffnung zusammengerufen,
um zu hören, was sozusagen im Laden super läuft. Es gibt eben am Arbeitsbeginn keine
Fehlerzuteilung durch den allwissenden Chef.
Und doch : den ursprünglichen Schlachtruf („An uns kommt keiner vorbei,
wir haben zwei“) musste der 2-Sterne-Koch ändern, denn die im Foyer auf den Einlass wartenden Gäste hatten sich verhört („haben frei“) und sich
über den Slogan mokiert. Deshalb das
neue Ritual: „An uns kommt keiner vorbei, wir sind es wert!“
Der prominente Gast, zu dessen Leibspeisen das Schnitzel und
die Pasta gehörten, erzählte vor den rund 500 Gästen aus dem Nähkästchen der Starköche,
die sich wiederholt den kritischen Juroren des „Michelin“-Restaurantführers zu
stellen haben. Das „System Michelin“ verschlingt rund eine Million Euro, erst dann ist der neue
Restaurantführer fertig. Herrmann
Erfahrung: „Andere Guides bedienen sich eher fragwürdigen Gastronomiekritikern“.
Der Altmühl-Bote berichtete in seiner Ausgabe vom 3. Janaur 2020:
Volles Haus und frohes Lachen gestern in der Weinbergstraße 26 auf dem Reutberg I: Stadtrat Werner Falk hatte seinen 70. Geburtstag, und viele kamen, darunter auch fast der komplette Stadtrat.
Werner Falk gehört dem Stadtparlament seit Anfang dieser Wahlperiode
an, also ab Mai 2014. Er ist Einzelkämpfer für die FDP, aber allein
gelassen fühlt er sich nicht, pflegt er doch zu allen Fraktionen ein
gutes Verhältnis. Ein solches besteht auch zu Bürgermeister Karl-Heinz
Fitz (CSU).
Der
Liberale (auch Ortsvorsitzender der FDP) sei ein geschätzter Mitbürger
und als gewählter Vertreter der Stadtbevölkerung sehr engagiert und
präsent, sagte Fitz. Von Werner Falk kämen viele Vorschläge, sei es ganz
offiziell oder gerne auch beim privaten Treffen im Schwimmbad. Die
vielen Ideen und Vorschläge beziehe Falk aus den Gesprächen mit den
Gunzenhäusern, sei es bei einer Fahrradtour, am Stammtisch oder beim
„FalkTalk“. Zudem äußere sich Falk mithilfe seines Online-Diensts
„Falk-Report“.
Der
Jubilar ist aber längst nicht nur als Teil des Stadtrats und
Repräsentant der FDP, sondern auch als langjähriger Redakteur des Altmühl-Boten
bekannt. Dem Emmy Riedel Verlag gehörte der gebürtige Haundorfer 50
Jahre an, schied 2014 aus dem Beruf – nach 28 Jahren als
Redaktionsleiter. In dieser langen Zeit lernte Falk Land und Leute
kennen, und viele lernten ihn zu schätzen, im Altlandkreis Gunzenhausen
und darüber hinaus. Dabei durchschritt Falk
die ungeahnte technische Entwicklung des Druck- und Zeitungswesens.
Den Bleisatz erlebte und gestaltete er mit Herzblut mit, doch schon bald
hatte er „Kollege Computer“ zu bedienen, und das Internet-Zeitalter
brachte neue Herausforderungen für den Tageszeitungsjournalisten mit
sich.
Ein weiteres Engagement fand Falk im Verein für Heimatkunde. Seit
vier Jahrzehnten wirkt er im Vorstand mit, inzwischen als
Vorsitzender. Das immer im Dezember erscheinende Jahresheft ist das
Aushängeschild des Vereins.
Dank sagte der 70-Jährige seiner Frau Sibylle und der ganzen Familie.
Alle legten sich gestern ins Zeug, um die „dienstlichen“ wie privaten
Gäste bestmöglich zu bewirten. So wurde es ein ganz langer Tag in der
Weinbergstraße.
Zur Problematik des Bahnhofs Gunzenhausen habe ich dem
Bürgermeister einen Antrag der FDP vorgelegt mit der Bitte, ihn in den
zuständigen Gremien des Stadtrats zu behandeln.
Hier der Wortlaut:
Beschluss:
Die Stadt Gunzenhausen baut den Bahnhof barrierefrei aus.
Sie übernimmt die Planung und Kostenermittlung für den Einbau von drei
Personenaufzügen und führt Verhandlungen mit der Eigentümerin, der Deutschen
Bahn AG, mit dem Ziel, eine vertragliche Vereinbarung über Durchführung und
Kostenbeteiligung abzuschließen.
Begründung:
Über den fehlenden barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen
wird seit langer Zeit beklagt. Von verschiedenen Seiten gibt es daher die
Forderung an die Bahn, die Barrierefreiheit herzustellen. Nachdem die Bahn AG
aber andere Prioritäten bei der Verwendung ihrer Finanzmittel setzt und die
Interessen der Stadt Gunzenhausen hierbei keine Rolle spielen, ist auch in
nächster Zeit mit keiner Änderung des beklagenswerten Zustands zu rechnen.
Die FDP, die ich im Stadtrat vertrete, schlägt daher vor,
dass die Stadt in Vorleistung geht und Verhandlungen mit der Bahn AG aufnimmt,
in welchem Umfang sie sich an den Kosten beteiligt. Dabei kann durchaus ein
langfristiger Abzahlungszeitraum ins Auge gefasst werden.
Der Einbau von drei Aufzügen wäre die logische Folge des
bereits vor vielen Jahren erfolgten Ausbaus der Bahnsteigunterführung mit
Ausgang nach Norden (plus behindertengerechter Auffahrt in die Unterführung).
Ich möchte daran erinnern, dass die Deutsche Bahn AG die
stufenfreie Erreichbarkeit einer Station als Teil der Barrierefreiheit in ihrem
Programm festgeschrieben und somit eine Selbstverpflichtung abgegeben hat. Nach
der so genannten 1000er Regelung (Reisende am Tag), die seit 1998 in Deutschland
und seit 2008 auch im europäischen Eisenbahnrecht gilt, bestimmt das Fahrgastaufkommen über die
Dringlichkeit der Barrierefreiheit an Bahnhöfen. Das Gesetz zur Gleichstellung
behinderter Menschen vom 1. Mai 2007 verpflichtet die Bahn, Programme zur Gestaltung
und Fahrzeugen zu erstellen mit dem Ziel, eine möglichst weitreichende
Barrierefreiheit zu erreichen.
Im 3. Programm zur Umsetzung dieser Verpflichtung steht, dass die Bahn auch dort tätig werden muss, wo die vorgenannte Frequenz von 1000 Reisenden (sie trifft auf 33 Prozent der Bahnhöfe zu) nicht erreicht wird, wo es aber einen „besonderen Bedarf“ für den Einbau von Aufzügen gibt. Zu diesem gehören Behinderteneinrichtungen vor Ort. Im Fall von Gunzenhausen wäre dies der Fall, zumal hier die Regens Wagner-Stiftung und die Lebenshilfe entsprechende Einrichtungen unterhalten.
Soweit der Wortlaut des Antrags. Ich danke an dieser Stelle Jochen Loos für seinen Impuls und seine argumentative Hilfe in dieser Sache.
An Bürgermeister Karl-Heinz Fitz habe ich am 2. Januar den
Antrag der FDP übergeben, der diese Forderung beinhaltet: Die Hospitalstiftung als die Trägerin des
Burkhard-von-Seckendorff-Heims ermöglicht allen Bewohnern des Altenheims den
freien Zugang zum Internet (WLAN).
Begründung:
Bisher gibt einen Hotspot nur vor dem Altenheim. Der Internetanschluss
ist m.E. für den einzelnen Bewohner zu kompliziert und zu teuer. Wer nur ein
Taschengeld von monatlich 120 Euro bekommt, kann sich diesen Luxus nicht
zusätzlich leisten. Das trifft jedenfalls für Bewohner zu, die von der
Nachbarschaftshilfe betreut werden.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass auch Seniorinnen und
Senioren im Digitalzeitalter angekommen sind. Die alten Menschen sollen nicht
als Bürger 2. Klasse sein. Ein
kostenloser WLAN-Anschluss kann der Isolation, bedingt durch Alter und
Krankheit, entgegenwirken. Es ist für Menschen des betreffenden Personenkreises
wichtig, dass sie mit ihren Angehörigen kommunizieren und Fotos mit ihnen
austauschen können, aber auch, dass sie sich mit anderen Bewohnern digital
verständigen können. Ein Internetzugang ist heute oft Voraussetzung für eine
selbständige, selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft.
Darüber kann die Beschäftigung der Senioren mit dem Internet
eine sinnvolle Therapie sein. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der
Senioren-Organisationen hat beispielsweise den „Digital-Kompass“ als
bundesweites Projekt ins Leben gerufen.
Ich danke Jochen Loos für die argumentative Unterstützung in
dieser Sache. Er ist als Angehöriger der Nachbarschaftshilfe nahe am Thema dran
und hat den Impuls für die Forderung gegeben. Diese stößt natürlich beim
Seniorenbeirat Gunzenhausen auf offene Ohren, wie mir Vorsitzender Werner
Seifert und seine Mitstreiter Reinhard Adolphs und Erna Hohenstein versichern.
Viele der 9000 Bände stammen aus einstmals jüdischem Besitz
Von Julius Streicher, dem „Frankenführer“ der
Nationalsozialisten, weiß man, dass er ein mieser Charakter war. Er bemächtigte
sich mit unrühmlichen Methoden des Eigentums der jüdischen Mitmenschen und war
ein Lüstling, der es sich selbst bei seinen eigenen Parteigenossen verscherzte.
So war er zwar schon 1922 der Gründer der ersten NSDAP-Ortsgruppe (in
Nürnberg). Als Herausgeber des Hetzblatts „Der Stürmer“ bewegte er sich und
seine 300 Autoren, die ihm geistig schräges Eigentum zulieferten, auf der
untersten Ebene. 1940 hatten seine Parteigenossen die Nase voll von ihm. Ein
Parteigericht nahm ihm alle Parteiämter, aber weil er unter dem Schutz und
Schirm Adolf Hitlers stand, durfte er seinen „Frankenführer“-Titel weiterhin
führen. Er hielt sich auf dem
Pleikershof bei Cadolzburg auf bis ihn
in den letzten Kriegstagen amerikanische Einheiten in Oberbayern festnahmen und
er in Nürnberg zum Tode durch den Strang verurteilt wurde.
In den „Mitteilungen“ des Vereins für Geschichte der Stadt
Nürnberg (Band 91) befasst sich Christine Sauer mit derm „Sammlung IKG“ (für:
Isrealitische Kultusgemeinde) mit den literarischen Hinterlassenschaften von Julius
Streicher, die in der Stadtbibliothek Nürnberg verwahrt werden. Zu ihnen
gehören natürlich die „Stürmer“-Ausgaben, aber auch rund 9000 Bücher. Sie befanden
sich einst in jüdischem Besitz. Im Zuge der Arisierung hatte sich Streicher
ihrer „angenommen“. Die
Redaktionsbibliothek des „Stürmers“
gehört ebenso dazu wie die Privatbibliothek des Intriganten (rund 3000
Bände). Dort stand auch der „Giftschrank“
Streichers mit pornografischen Veröffentlichtung.
Christa Olbrich beschreibt ihr Leben voller Herausforderungen
Das Buch ist die Lebensgeschichte einer Frau, die stets eine
Suchende war. Ihr ist es nie auf die Ansammlung materieller Reichtümer
angekommen, auch nicht auf den Genuss des Lebens, wie ihn die Menschen
gemeinhin verstehen. Ihr Weg ging nicht
kerzengerade nach oben. Sie ist viele Schlaufenwege gegangen. Man kann sagen,
dass der Weg ihr Ziel war. Und sie hat viele Höhen und Tiefen erlebt. Christa
Olbrich, die als „Flüchtlingskind“ in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist,
lässt unter dem Titel „Von der Kuhmagd zur Professorin“ ihr Leben auf 292
Seiten Revue passieren.
„Kindheit in Armut und Scham“ – so beschreibt sie ihre
ersten sieben Jahre. Und dieser Terminus begleitet ihr ganzes Leben, weshalb
sie von „Sieben-Jahres-Abschnitten“ spricht, wenn sie die Struktur ihres
Lebens darzustellen. Triebfeder war
stets das ehrgeizige Streben, dass die individuelle Leistung prägender sein
muss als die Herkunft. Mit ihren Eltern, die 1946 aus ihrer Heimat im
Sudetenland vertrieben wurden, ist
Christa nach Haundorf gekommen. Der Vater war schwerkriegsbeschädigt, schlug
sich zunächst als „Pfannenflicker“ durch.
Mutter und Tochter standen unter dem Schirm einer gütigen Bauersfrau. Im
Milch- und Gemeindehaus hat es oft „gerachert“, wenn der Herd verpuffte. Wasser
holte die Flüchtlingsfamilie mit der Schöpfkeller aus dem nahen Brunnen.
Christa Olbrich, die heute 75-jährig mit Katzen, Hunden, Schafen und Hühnern in einem von ihr umgebauten Holzhaus nahe einem kleinen Dorf in der Oberpfalz lebt, hat ihre Herkunft als Herausforderung verstanden, es den anderen zu zeigen und sich zu beweisen. Das Mädchen hat sich mit dem ersten Lohn, den sie als Hopfenbloderin bekommen hatte, ihr erstes Fahrrad gekauft. Erste sexuelle Erfahrungen gingen an der 13-Jährigen vorüber, denn der fensterlnde Bauernbursche („Lou mi halt amol“) erwies sich als harmlos. Ihre jugendliche Prägung erhielt Christa im Internat einer Kinder- und Haushaltungsschule in Nürnberg („Stapf“). Als sie 21 war, starb die Mutter mit 47 Jahren, der Vater wurde nur 66 Jahre alt. Schwer zu verkraften waren für sie die familiären Umstände nach dem Freitod ihres jüngeren Bruders, der dem Alkohol verfallen war. Für sie stellte sich immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Vom Ehrgeiz getrieben holte sie im Telekolleg die Mittlere Reife nach, erwarb das Begabtenabitur, lernte als Krankenschwester, studierte Medizin und Krankenpflege, später auch noch Pädagogik. Sie kam an ein Institut für Fort- und Weiterbildung in der Krankenpflege und musste sich schon bald der männlichen Konkurrenz erwehren, denn als diplomierte Krankenschwester verdiente sie so viel wie der Oberarzt, den sie früh heiratete. Die zunehmende Akademisierung der Pflegeberufe setzte sich auch in Deutschland durch. Und so ergaben sich für Christa reichlich Chancen. Den dualen Studiengang Pflegemanagement und Pflegepädagogik schloss sie mit der Promotion ab. Fortan setzte sich Dr. Olbrich gegen Widerstände für das berufsbegleitende Bachelor- und Masterstudium für Kranken- und Altenpflege ein. Wie in allen ihren „Sieben-Jahres-Phasen“ musste sich auch hierbei diskriminierende Reaktionen der wissenschaftlichen Männerkonkurrenz erleben. Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn war schließlich eine Professur, die einher ging mit intensiver Vortragstätigkeit im In- und Ausland, ja sogar die Chinesen wollten von ihrem Wissen profitieren.
Bei allen beruflichen Höhenflügen ist Christa Olbrich immer
auf dem Boden geblieben, hat gezeigt, dass ihr menschliche Werte mehr bedeuten
als möglicher Reichtum. Als die Flüchtlingswelle auf Deutschland hereinbrach,
hat sie sich einen jungen Georgier geheiratet und ihm so nach dessen
abgeschlossener Schreinerlehre trickreich die Abschiebung erspart. In ihrem naturnahen Refugium steht sie in Zwiesprache
mit allerhand Tieren, aber der oberpfälzische Dialekt ihrer Nachbarn ist ihr
fremd geblieben.
Christa Olbrich: „Von
der Kuhmagd zur Professorin – ein Leben voller Herausforderungen“, 292 Seiten,
novum-Verlag, ISBN-13: 978-3958409750, 22,90 Euro (auch als E-Book erhältlich).
Der Falk-Report wird ständig mit Nachrichten aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben in der Stadt Gunzenhausen und Altmühlfranken aktualisiert.
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Der “Falk-Report” kann und will nicht die Tageszeitung ersetzen, denn er ist nicht auf die Verbreitung von tagesaktuellen Nachrichten fixiert.
Der Report will natürlich politische Botschaften aussenden, aber nicht nur. Ein Schwerpunkt liegt auf der Präsentation der guten Ideen, die Menschen aus Altmühlfranken haben.
Herausgeber Werner Falk will als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen das Geschichtsbewusstsein der Menschen in der Region fördern und empfiehlt daher "Alt-Gunzenhausen", das Jahrbuch des Vereins. Wer sich dem Verein anschließen will, ist gerne willkommen.
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