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Jugendliteraturpreis Altmühlfranken wird vergeben

Sensationelle Beteiligung

Die Kulturinitiative Altmühlfranken hatte mit der Auslobung des „1. Jugendliteraturpreises Altmühlfranken“ zwar auf eine rege Beteiligung gesetzt, aber an einen Rücklauf von 70 Kurzgeschichten hätte wohl niemand gedacht. „Diese hohe Beteiligung ist mit Sicherheit auch ein Beleg dafür, welche enorme Breite an sprachlicher Ausdrucksvielfalt und Kreativität bei den Jugendlichen vorhanden ist. Auf dieses Ergebnis dürfen Schulen, Schüler und Lehrer in gleicher Weise stolz sein, denn es zeugt von einem überdurchschnittlichen Bildungsengagement,“ zieht Dr. Johann Schrenk als Vorsitzender der Kulturinitiative ein erstes Resumeé.

Claudia Mrosek vom BR und Dr. Johann Schrenk mit zwei Teilnehmern des Wettbewerbs.

Claudia Mrosek vom BR und Dr. Johann Schrenk mit zwei Teilnehmern des Wettbewerbs.

Er ist sich mit dem Gesprächskreis Literatur der Kulturinitiative Altmühlfranken, der nun die Zuarbeit für die Jury übernommen hat einig, dass hier bei den Jugendlichen ein beeindruckendes Potenzial an sprachlicher Gewandtheit zu Tage gekommen ist. Auch die Jury ist von dieser hohen Beteiligung überrascht. Jetzt geht es darum, die Beiträge intensiv zu lesen, um nicht nur vordergründige Qualitäten in den abgegebenen Geschichten zu erkennen. Denn der erste Eindruck beim Erfassen der Themen und der Überblick über die hinter den Inhalten stehende schriftstellerische Substanz vermittelt interessante Einblicke in die Welt, welche junge Menschen heute bewegt.
Aufschlussreich ist auch die Tatsache, dass nahezu 75 % der Einsendungen von weiblichen Jugendlichen gekommen sind.
Die Jury, die sich aus zwei Lehrkräften, zwei Bibliotheksleiter/innen, zwei Schriftsteller/innen und zwei Buchhändlern zusammensetzt, wird nun die Bewertung vornehmen. Dr. Johann Schrenk ist sich sicher, dass dieser fulminante Auftakt des „Jugendliteraturpreises Altmühlfranken“ nun auch die Diskussion auslösen wird, wie dieses Thema weiter aufgegriffen werden kann. Denn am Beginn der Ausschreibung des Literaturpreises stand eher noch die Befürchtung im Vordergrund, dass eine Weiterführung evtl. an mangelndem Interessescheitern könnte. Die kraftvolle Antwort der Jugend setzt nun Maßstäbe und das gezeigte Engagement bedeutet für die Kulturinitiative Altmühlfranken eine Herausforderung, darüber nachzudenken, wie es nach der Preisverleihung am 13. November im Weißenburger Wildbadsaal (17 Uhr) weiter gehen soll.

DIETER POPP

Die Kulturinitiative Altmühlfranken wurde 2014 in Treuchtlingen gegründet. Sie versteht sich als Plattform für alle kulturrelevanten Themen in Altmühlfranken. Sie steht damit aber weder in Konkurrenz zu bestehenden Kulturvereinen oder Kulturkreisen, noch möchte sie diese als Dachorganisation bündeln. Ihre Aktivitäten können unter dem Claim „Fördern.Stärken.Initiieren.“ relativ gut definiert werden. Kulturarbeit soll dort – wo Probleme auftreten – gefördert werden. Bestehendes kulturelles Engagement soll – wo nötig und erwünscht – gestärkt werden. Und neu entstehende Initiativen sollen Hilfestellung angeboten bzw. auch neue kulturpolitische Akzente gesetzt werden.

Schließlich will die Kulturinitiative Altmühlfranken das bereits bestehende breite und qualitativ hoch stehende Kulturangebot der Region noch stärker bewusst machen und dabei vor allem in der Europäischen Metropolregion Nürnberg den Fokus auf diesen starken Kultur-Süden lenken.

Mehr Urlauber im „Superjahr“ 2014

Mitgliederversammlung des Naturpark Altmühltal

Der Naturpark Altmühltal konnte sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr über einen Zuwachs von knapp 1,8 Prozent bei den Gästeankünften und ein gutes Plus von 3,7 Prozent bei den Übernachtungen freuen. Mit erstmals über 1,4 Mio. gewerblichen Übernachtungen bewegte sich der Naturpark Altmühltal bei den Zuwächsen 2014 in der Spitzengruppe der fränkischen Tourismusregionen. „Damit stehen wir im gesamtbayerischen Vergleich sehr gut da“, freute sich Geschäftsführer Christoph Würflein auf der Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal  in Riedenburg-Buch.

Ein Klassiker im Naturpark sind die Bootstouren auf der Altmühl.

Ein Klassiker im Naturpark sind die Bootstouren auf der Altmühl.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzendes des Tourismusverbandes, Landrat Anton Knapp, und den Riedenburger Bürgermeister Siegfried Lösch hatte zunächst Olaf Seifert, Vorsitzender des Tourismusverbandes Franken, die gebietsübergreifende Bilanz vorgestellt. „Das Topergebnis aus 2014 nochmal zu steigern ist schwierig. Bis einschließlich Juli 2015 verzeichnen wir in Franken ein Plus von 3,6 Prozent.“ Für Seifert auch ein Indikator dafür, dass die Marketingkonzepte des Tourismusverbandes Franken und auch des Naturpark Altmühltal „stimmig“ seien. Für 2016 bat der fränkische Tourismuschef die Mitgliedsorte des Naturpark Altmühltal um eine möglichst große Beteiligung am Jubiläumsjahr zum 500-jährigen Reinheitsgebot im Bierland Franken, „Franken – Heimat der Biere“.

Auch Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein hatte neben den sehr guten Zahlen aus dem Jahr 2014 schon erste Zahlen für die laufende Saison im Gepäck: Zwischen Januar und Juli 2015 verzeichnete der Naturpark Altmühltal fast 3 Prozent mehr Gästeankünfte als im Vorjahreszeitraum. Nach dem „Superjahr“ 2014 stagnierte jedoch die Zahl der Übernachtungen im ersten Halbjahr 2015. Mit ein Grund dafür könne der Rückgang bei kleinen gewerblichen Gastgeberbetrieben und bei privaten Bettenanbietern sein, so Würflein. Hier spiele oft eine Rolle, dass die Gründergeneration, die den Tourismus im Naturpark Altmühltal in den 1980er Jahren mit aufgebaut habe, ins Rentenalter komme und in der Familie kein Nachfolger gefunden werden könne.

Problematisch sei diese Entwicklung vor allem für solche Orte und Teilregionen des Naturparks, in denen der Tourismus bisher von gewerblichen Kleinbetrieben und Privatvermietern getragen wird. Der Naturparkgeschäftsführer mahnte: „Hier droht eine schleichende Abwärtsbewegung, die binnen weniger Jahre dazu führt, dass der Tourismus – trotz landschaftlich guter Voraussetzungen – in diesen Orten keine Rolle mehr spielt. Dem kann nur entgegengewirkt werden, wenn es gelingt, dort gewerbliche Leitbetriebe mittlerer Größe zu entwickeln.“

Die schrumpfenden Vermieterzahlen spiegeln sich auch in einem Rückgang der Einträge im gedruckten Gastgeberverzeichnis des Naturpark Altmühltal wider. Allerdings verzichten wohl auch manche Betriebe angesichts der Vermarktungsmöglichkeiten im Internet auf einen Katalogeintrag, so Würflein. Er betonte: „Diese Betriebe werden zu Trittbrettfahrern, die zwar von Bekanntheit und Image des Naturpark Altmühltal profitieren, sich aber nicht mehr unmittelbar an den Kosten des Destinationsmarketings beteiligen. Dem Tourismusverband Naturpark Altmühltal wird dadurch schleichend die Finanzierungsgrundlage entzogen.“

Sehr gut angenommen wurde bisher das Projekt „Zu Gast im Denkmal“. Unter diesem Motto und einem gemeinsamen markanten Logo präsentiert der Naturpark Altmühltal Häuser mit Geschichte, die als Hotels, Ferienwohnungen, Gasthöfe, Museen oder Infostellen ihre Türen für Besucher öffnen. Nur ausgewählte und überprüfte Objekte sind dabei; wer sich mit seinem Denkmal für dieses Projekt bewerben möchte, findet die nötigen Unterlagen unter www.naturpark-altmuehltal.de/gast-im-denkmal/wettbewerb. Christoph Würflein empfahl in diesem Zusammenhang auch den neu erschienenen Sanierungsratgeber für Jurahäuser, die kostenfrei über das Informationszentrum Naturpark Altmühltal bestellt werden könne.

Im Anschluss ging der Naturparkgeschäftsführer noch auf ein Thema mit Konfliktpotenzial ein: die Sperrungen für Mountainbiker auf einigen Teilabschnitten des Qualitätswanderweges Altmühltal-Panoramaweg. „Mit den Verbotsschildern soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich bei den gekennzeichneten Wegeabschnitten um besonders sensible Bereiche handelt, zumeist um Naturschutzgebiete“, erklärte Würflein. Zudem seien die Pfade in diesen Abschnitten zumeist nicht einmal einen Meter breit. Christoph Würflein betonte jedoch auch: „Der Naturpark Altmühltal strebt langfristig auf sensiblen Wegeabschnitten eine Trennung von Mountainbikerouten und Qualitätswanderwegen an. Verbote allein werden hier nicht ausreichen. Erst wenn attraktive Angebote als Alternative zur Verfügung stehen, kann es gelingen, die Nutzungskonflikte zu entschärfen.“

Der Fortschritt der Aktualisierung des Tourismuskonzepts, das voraussichtlich im Januar 2016 vorgestellt werden kann, und das neu eingeführte Buchungssystem TOMAS auf dem Internetportal des Naturparks waren weitere Themen der Mitgliederversammlung. Außerdem stellte Benjamin Hübel vom Informationszentrum Naturpark Altmühl den Marketingschwerpunkt des Jahres 2016 vor: Kultur und Städte im Naturpark Altmühl lautet der Arbeitstitel. „Die Städte im Naturpark Altmühltal sind nicht groß, aber sie überraschen ihre Besucher mit Kultur und Geschichte, mit Charme und kulinarischen Genüssen“, so Hübel. Im Jahr 2016 wolle man dieses Potential unter anderem in einer neuen Broschüre präsentieren. „Darin stellen wir zwei Tourenvorschläge vor, welche die beteiligten Städte unter zwei Schwerpunktthemen miteinander verbinden“, erklärte Hübel: „Die erste Thementour führt zu einzigartigen Schätzen – zum Beispiel im Museum. Die zweite Thementour führt zur Kunstgeschichte und zu Orten des Glaubens.“

Altmühlfranken als Theaterlandschaft

Theaterengagement bietet Profilierung

Die Kulturinitiative Altmühlfranken (KIA) sieht in der erheblichen Vielfalt ehrenamtlich organisierter Theatergruppen eine großartige Chance für ein unverwechselbares Kulturprofil der Region. Die Qualität sowie das außerordentliche Engagement der zahlreichen privaten Kulturinitiativen und der an den Schulen etablierten Theatergruppen machen deutlich, dass hier bemerkenswerte Talentpotenziale vorhanden sind, die bisher noch nicht genügend in das öffentliche Bewusstsein gehoben werden konnten. Dies macht deutlich, warum sich Altmühlfranken bisher nicht mit dieser kulturellen Alleinstellung profilieren konnte, erklärte Dr. Johann Schrenk, Vorsitzender der Kulturinitiative Altmühlfranken anlässlich einer Mitgliederversammlung in Weißenburg.
Hinzu kommen verschiedene Engagements professionell arbeitender Ensembles, die in der Region auf die jeweiligen Bühnen zugeschnittene Stücke zur Aufführung bringen und damit dieses Kultur-Profil noch weiter schärfen. Die Kulturinitiative möchte diese einzigartige Grundlage nutzen, um das in der Region vorhandene Knowhow um die Theaterkultur auf eine noch breitere Grundlage mit noch höherer Resonanz bei der Bevölkerung zu stellen. Der bislang gut Mix aus Laien-Schauspiel und professionellen Ensembles auf einigen der altmühlfränkischen Bühnen soll genutzt werden, um ergänzend eine Kooperation von ehrenamtlicher und professioneller Schauspielkunst zu erreichen. Hierzu wurde ein offener Gesprächskreis gegründet, der nun ausloten wird, welche Perspektiven diese guten Grundlagen für die Zukunft bieten können.
Dabei kommt der Region eindeutig zugute, dass es zahlreiche Bühnen gibt, die bereits auf eine längere Tradition als Spielstätten zurückblicken können. Der Gesprächskreis soll daher im Kontakt mit Kulturvereinen, Kirchen, Schulen bzw. Kommunen prüfen, wie dieses Potenzial an bespielbaren Bühnen noch besser genutzt werden kann, um den heimischen Theatergruppen auch neue Plattformen zur Darbietung ihres Könnens anzubieten.
Möglicherweise wird es aber auch notwendig sein, dass zur Koordinierung der Verpflichtung auswärtiger Künstler ein informelles Netzwerk aufgebaut wird, um zum einen Terminkollisionen zu vermeiden und zum anderen evtl. geplante Auftritte bestimmter Künstler für weitere regionale Verpflichtungen zu nutzen. Dies setzt aber eine sehr frühzeitige Kenntnis aller in Vorbereitung befindlicher Kulturverpflichtungen der unterschiedlichen Träger voraus.
Für das Engagement von auswärtigen Ensembles und deren denkbare Kooperation mit Laiengruppen der Region wäre eine Koordinierungseinrichtung dafür ein sinnvoller Weg. Aber auch die Vermarktung von Altmühlfranken als lebendige Theaterlandschaft sieht Dieter Popp vom Vorstand der Kulturinitiative als ein bislang nicht umfassend bedientes Betätigungsfeld an. Mit allen diesen Fragen wird sich der gebildete Gesprächskreis, der für weitere Interessenten offen steht, in den nächsten Wochen beschäftigen. Der Erfolg mit der sehr guten Beteiligung bei dem noch bis Ende September 2015 laufenden „Jugendliteraturpreis Altmühlfranken“ stimmt zuversichtlich, dass es auch im Zusammenhang mit der Theaterszene der Region gelingen kann, hier neue Akzente zu setzen und Altmühlfranken auch aus der Sicht der Metropolregion stärker in den Fokus einer beachtenswerten Kulturregion zu rücken. Es ist dabei naheliegend, dass diese neuen Überlegungen nicht beim Theater enden werden, sondern dass dabei der Blick demnächst auf das beachtliche Chor- und Konzertpotenzial der Region gelenkt wird. Dieser Aspekt erhält nochmals einen besonderen Stellenwert, wenn man an das ohnehin erheblich gewachsene Standortimage von Altmühlfranken oder an die denkbare Bewerbung der Metropolregion als Ausrichter einer „Europäisches Kulturhauptstadt“ denkt.
Dr. Johann Schrenk ist daher dankbar, dass all diese Anregungen aus dem Kreise kompetenter Mitglieder der Kulturinitiative Altmühlfranken gekommen sind. Er hofft, dass diese Aktionen auch dazu beitragen werden, dass sich noch mehr kulturaffine Bürgerinnen und Bürger der Kulturinitiative anschließen. Denn hier wird Kulturarbeit von unten betrieben, was nicht aus der Region heraus kommt oder angeregt wird, kann und wird auch nicht aufgegriffen werden.

DIETER POPP, Reginalberater

Europäischer Tag der jüdischen Kultur in der Synagoge in Hainsfarth

Das Motto: „Brücken bauen“

„Brücken bauen“ war das Motto des diesjährigen „Europäischen Tags der jüdischen Kultur“, der auch in der Synagoge Hainsfarth begangen wurde. Sigi Atzmon, die Vorsitzende des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, führte die Gäste auf den Judenfriedhof („Was Steine erzählen“), Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler („Menschen schlagen Brücken und sie schlagen Wurzeln“) und Walburga Mehl aus Reimlingen (Vorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries) gingen das Thema aus der regionalen und gesellschaftspolitischen Perspektive an. Xaver Deniffel, Gästeführer aus Augsburg, stellte die Synagoge in ihren Facetten vor.

Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, Diplompsychologin Walburga Mehl (links) sowie Xaver Deniffel (rechts) gestalteten auf Einladung von Sigi Atzmon (Zweite von rechts), der Vorsitzenden des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, den „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“.  Foto: FR-Presse

Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, Diplompsychologin Walburga Mehl (links) sowie Xaver Deniffel (rechts) gestalteten auf Einladung von Sigi Atzmon (Zweite von rechts), der Vorsitzenden des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, den „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“. Foto: FR-Presse

Dass Jugendliche der Schülerfirma DUPF aus Oettingen seit vielen Jahren die alten Menschen im Seniorenheim die Scheu im Umgang mit Computern und Smartphons nehmen, das ist für Herbert Dettweiler ein lobenswerter sozialer und bürgerschaftlicher Aspekt des Brückenschlagens. Im Kontakt mit den Senioren erführen sie viel Authentisches aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Wurzeln geschlagen hätten die jüdischen Mitbürger auch in Hainsfarth. 1811 habe es mit 474 Mitbürgern (97 Familien) den höchsten Anteil der Juden an der Bevölkerung des Riesdorfes (fast 50 Prozent) gegeben. Hitler und seinen Schergen sei es allerdings gelungen, „die Juden mitsamt den Wurzeln auszureißen“. Nur wenige Menschen im Ries hätten damals aber wirklich Alarm geschlagen. Dettweilers Forderung an die Gesellschaft: „Wir müssen Brücken bauen zwischen möglichst vielen Menschen, die sich mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen gegenseitig bereichern können.“ Er selbst war in den letzten sechs Jahren dreimal im Heiligen Land, wo er die Not der Palästinenser ebenso erlebt hat wie den Hass der beiden Volksgruppen, aber auch die „versöhnte Verschiedenheit“ von Juden, Christen und Muslimen in einem Kinderheim bei Jerusalem. Und Dettweiler („Versuchen wir, Brückenbauer zu werden“) sieht auch einen aktuellen Bezug, indem er anmahnt, Respekt zu haben vor anderen und kleine Brücken zu den Abertausenden von Flüchtlingen zu bauen, die nach Europa kommen.
Walburga Mehl („Jude zu sein gilt nicht nur als Religion, sondern gleichsam als Lebensstil“) sieht die 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe „Die Brücke“ nicht nur als Synonym für zukunftsweisende Malerei und Wegbereiterin für den Expressionismus in Deutschland, sondern auch als Beleg für die menschenverachtende Diffamierung („Entartete Kunst“) ganzer Bevölkerungsgruppen durch die Nationalsozialisten. Juden, jüdische Künstler, ja alle Aspekte von jüdischer Kultur oder jüdischem Leben seien als undeutsch, als verabscheuungswürdig ausgegrenzt, deportiert und ermordet worden.
„Wir dürfen dabei nicht vergessen“, so die Diplompsychologin Walburga Mehl, „dass die deutsche Geschichte, ja dass die ganze europäische Kultur von jüdischen Einflüssen so durchwoben ist und derart bereichert wurde, dass unsere Kultur nicht denkbar ist ohne die unzähligen Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft, die sich mit ihrer schöpferischen Kraft oder ihrem Intellekt und Fleiß an der Ausgestaltung der europäischen Kultur beteiligt haben“. Es gebe viele Künstler, Wissenschaftler und Autoren aus jüdischen Familien, die die europäische Kultur und das ganze Weltbild maßgeblich geformt hätten. Der europäische Tag der jüdischen Kultur könne helfen, dass allen wieder bewusst werde, wie nahe sich Juden und Christen doch eigentlich seien und wie klein Gräben werden könnten, wenn man von beiden Seiten anfange, eine Brücke zu bauen. „An uns“, so Mehl, „liegt es, dass jeder und jede eine solche Brücke findet, eine Ponte della Liberta, eine Brücke zur Freiheit“.

Aus dem Dornröschenschlaf erwachte die Synagoge, die in der NS-Zeit innen, aber nicht außen zerstört wurde und die nach dem Krieg der Gemeinde als kommunaler Bauhof diente, im Jahr 1967. Die Gemeinde nahm das Gebäude in Besitz und sanierte es zusammen mit der fachlichen Begleitung durch das Landesamt für Denkmalpflege für rund eine Million Mark.  Der Bau von 1861 ist ein Werk des Architekten Eduard Bürklein, der auch die Pläne für die Heidenheimer Synagoge lieferte. Wie Xaver Deniffel  den Besuchern sagte, ist die Synagoge seit 1996 eine Begegnungsstätte zwischen Juden und Christen.

Auf dem Hainsfarther Judenfriedhof (er stammt aus dem Jahr 1851) informierte Sigi Atzmon über die jüdischen Bestattungsriten. Die bekanntesten Hainsfarther Juden, die dort ruhen, sind der 1842 geborene Gründer des Münchner Bankhauses Aufhäuser, Heinrich („Hirsch“) Aufhäuser und der Großvater Mendel Gift der als Münchner Volksschauspielerin bekannt und berühmt gewordenen Therese Giehse.

Der Freundeskreis in Hainsfarth mit seiner Vorsitzenden Sigi Atzmon  hat ein attraktives Jahresprogramm zusammengestellt. In den nächsten Wochen und Monaten sind zwei Termine beachtenswert: „Verfemte Musik“ am 17. September, um 19.30 Uhr. Gespielt wird Unterhaltungsmusik der 20er und 30er Jahre. Aus der Feder jüdischer Komponisten stammen beispielsweise die Lieder „Wenn die Elisabeth“ oder „Wir sind von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ (5 Euro Eintritt). Am Montag, 9. November, um 20 Uhr ist eine Gedenkveranstaltung zur „Reichspogromnacht“ mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke.

 

Pinsel- und Bürstenmuseum: Termine 2016

Bechhöfern Veranstaltungskalender für das nächste Jahr

Pinselmuseum 15.06.2012 11-01-3425. März bis 28 März Museum geöffnet, Karfreitag bis Ostermontag: 13.30 bis 17.00 Uhr
Ostereierausstellung – kunstvoll gestaltete Eier von Gerda Darmann
in der Museumsgalerie

1. April bis 13. Mai Bilderausstellung von Eva Becker, Ansbach.

24 . April Museumsmarkt im Outlet-Shop, Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
„Alles für den Frühjahrsputz“ und Vorführung traditioneller
Handwerkstechniken im und vor dem Museum

1. Mai Matinee in der Museumsgalerie 15.00 bis 16.00 Uhr
Literarische Kulturveranstaltung

14. Mai bis 22. Juli Bilderausstellung von Kristina Jurick, Nürnberg,

3. Juli Kunstpreis „Goldener KünstlerPinsel“ von Bechhofen rund
ums Museum, Bilderpräsentation Open-Air, 10.00 bis 17.00 Uhr
Jedes Jahr wird der Preis „Goldener KünstlerPinsel“ von
Bechhofen vergeben. Mitmachen kann jeder Künstler und Freizeit-
künstler. Alle Teilnehmer erhalten eine Urkunde; die drei Erst-
plazierten zusätzlich exklusive Preise.
Anmeldung und Kontakt: www.pinselmuseum-bechhofen.de
Tel. 09822-10829

18. Juli bis 12. August Sommerakademie-Kurse im Museumsatelier 10.00 – 17.00 Uhr
Kursprogramm im Museum oder unter
www.pinselmuseum-bechhofen.de; Kunst und Kultur

23. Juli – 26. September Bilderausstelung von Roland Kündahl, Bielefeld

25. September Museumsmarkt „Kunst und Krempel“ Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Flohmarkt – Antikes von Omas Zeiten

27. Sept. – 31. Oktober Ausstellung von Holzbildhauerei von Stefan Schindler, Nürnberg

27. November Matinee in der Museumsgalerie 15.00 bis 16.00 Uhr (1. Advent)

27. Nov. – 11. Dezember Adventsausstellung : 1. bis 3. Advent, 13.30 bis 17.00 Uhr
Bilder der Kunstpreisgewinner und Sonderausstellung
Kunst-und-Kultur-Kaffee in der Museumsgalerie

Winterpause – Museum geschlossen

Extrem kritische Papst-Biografie

Autor ist der einstige Theologieprofessor Hubertus Mynarek

Er entlarvt den Papst, den Vatikan und die ganze katholische Kirche: Hubertus Mynarek geht in seinem neuesten Buch „Papst Franziskus – die kritische Biografie“ der Frage nach, was von dem Papst zu erwarten ist.  Er glaubt nicht, dass er ein religiöser Revolutionär sein wird, höchstens einer, der den Anschein erweckt, im Grunde aber nicht an den Grundfesten der Kirche rütteln wird.  Autor Mynarek  hat bereits 1972 als erster Universitätsprofessor der Theologie aus Gewissensgründen die Kirche verlassen. Seither kommentiert er noch kritischer die Kirche und ihren ranghöchsten irdischen Repräsentanten.

Mynarek
Die Tugenden Gehorsam und Disziplin haben den Argentinier Jorge Mario Bergoglio als 17-Jährigen zum Priesteramt geführt. Fünfzehn Jahre später folgte er Ignatius von Loyola, dem Ordensgründer der Jesuiten, der seinen Jüngern riet, „die Heiterkeit des Antlitzes und die größte Freundlichkeit der Rede einzuhalten“. Und damit ist Autor Mynarek schon beim Kern der Sache: dem Selbstverständnis des heutigen Papstes. Dessen Güte, Liebe und Menschenfreundlichkeit sind nicht so spontan, wie es die Medien vermitteln, sagt er. Der deutsche Theologie Adolf von Harnack hatte schon im 19. Jahrhundert die Jesuiten durchschaut: „Sie stellen das Schlimmste als verzeihlich dar und zeigen den ruchlosesten Verbrechern einen Weg, auf dem sie noch immer den Frieden der Kirche erlangen können.“ Mynarek charakterisiert sie als Glaubensbrüder, die sich überall einmischen – in Politik Wirtschaft und Finanzen. „Es gab Zeiten“, so der Autor, „da waren sie die meistgehasstesten Wesen dieser Erde“. Während des Bismarckschen Kulturkampfs waren sie beispielsweise in Deutschland verboten, erst 1814 haben sie vom Papst ihre Privilegien wieder erhalten. „Sie haben bis heute ein Janusgesicht“, kritisiert Hubertus Mynarek. Als Beleg führt er die Verwicklung der Jesuitenpater in den Missbrauchsskandal an.
Der Bergoglio-Papst (Jesuitenselbstverständnis: „Er muss sich leiten und bewegen lassen wie ein Wachsklümpchen sich kneten lässt“) ist natürlich nicht als Oberhaupt der Jesuiten in Argentinien auf die Welt gekommen, sondern hat bis zu seinem Professorenstatus die „Ochsentour“ absolviert: zwei Jahre Novize, vier bis fünf Jahre Scholastiker (Geisteswissenschaft und Philosophie), vier Jahre Theologiestudium und ein Jahr Probe. Was dabei hängen bleibt: der Papst ist die Verkörperung des Perfekten. Übrigens absolvierte er 1986 ein Semester Philosophie-Studium an der Jesuitenhochschule St. George in Frankfurt/Main.

„Rollenspieler gleich einem Schauspieler“

So kritisch wie Mynarek geht bisher kein Autor den Papst Franziskus an. Er sagt, der Oberhirte der Katholiken sei ein Rollenspieler gleich einem Schauspieler, die ihm zugeschriebenen Tugenden wie Bescheidenheit und Demut seien Kunstprodukte. Er folge der lateinischen Lebensphilosophie: „Fortiter in re, Suaviter in modo“ (Hart in der Sache, behutsam in der Art und Weise). Gefördert wurde er von Antonio Quarracino (Bischof von Buenes Aires), den er später beerbte. Dieser war – so der Autor – ein Freund des Luxus, gegen den Tebartz-von Elst geradezu harmlos erscheint. Mynarek glaubt, dass sich der Papst die Mächtigen und Reichen nicht zu Feinden machen wird. Immerhin: in Argentinien bekämpfte er offen den Präsidenten und seine heute regierende Frau. Es hieß damals sogar, er sei der eigentliche Oppositionsführer im Land. Aber die frühe Anerkennung der Homo-Ehe im südamerikanischen Heimatland konnte er nicht verhindern.
Als Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 von den Kardinälen zum Papst gewählt wurde, da war er der erste Jesuit des 600 Jahre alten Ordens in diesem höchsten Kirchenamt. Der Autor geht den Kirchenvater hart an und unterstellt ihm, keine minimalsten wissenschaftlichen Kriterien entsprechend der Textexegese zu betreiben. Er nennt ihn sogar einen „Märchenerzähler und Mythenrezitierer“ und hält ihm vor, in seinen Schriften eine kritiklose kirchliche Dogmatik vorzulegen. Er wendet sich auch gegen den Mythos von Maria, als der Jungfrau und Gottesmutter. Sie habe nach ihrem unehelichen Erstgeborenen noch vier Söhne und drei Töchter auf die Welt gebracht. Von der Kirche werde sie aber „zur unbefleckten, sündelosen und allerreinsten Jungfrau hochstilisiert, die außer vom Heiligen Geist nie von einem Mann berührt wurde“. Sei der Stifter des Christentums also ein uneheliches Kind gewesen?

„Ein Symbolsozialist“

Dem Papst unterstellt der einstige Wiener Theologieprofessor „eine Kultur der im Einfachen verkörperten Spititualität“. Er setze auf die Massen der Gläubigen in Asien, Afrika und Südamerika, die durch das Gift der Aufklärung noch nicht verdorben seien. Der Papst gebe sich liberal und undogmatisch, aber als restriktiv im tatsächlichen Vorgehen. Gegenüber den Armen erscheine er gern als „Symbolsozialist der überschwänglichen Phrasen und Gesten“. Er nennt ihn angesichts der kirchlichen Besitzungen schonungslos den „größten Heuchler und Irreführer der Armen“. Außer guten Worten habe er beim Besuch der Favela in Brasilien den Ärmsten der Armen nichts mitgebracht. Und auch dem Besuch der Flüchtlinge im süditalienischen Lampedusa sei keine systematische Hilfe der katholischen Kirche gefolgt.
Der Vatikan sei unvorstellbar reich. Ihm gehöre jedes vierte Gebäude in Rom. Mynarek kritisiert in seinem Buch, dass sich die Kirche nicht äußert zum Gehalt der Bischöfe und des Papstes und vermutet gute Gründe. Dennoch sei bekannt geworden, dass Papst Pius XII. nach seinem Tod 80 Millionen Dollar an Vermögen hinterlassen habe. Bis heute werde der „Peterspfennig“ weltwelt für die Wohlfahrt des Papstes erhoben. Die Bank of America sei eine Jesuitengründung und Mario Draghi, der jetzige EZB-Chef, habe die Jesuitenschule durchlaufen. Kritikwürdig findet der Autor, dass die Bischöfe, die vielfach wie Barockfürsten lebten, gar nicht daran dächten, leere kirchliche Einrichtungen für Asylbewerber zu öffnen. Er glaubt auch nicht, dass der Bergoglio-Papst die Korruption im Vatikan ernsthaft bekämpfen und folglich auch den entmachteten Bischof nicht rehabilitieren wird, der die Missstände aufgedeckt hat.

„Herr der Sprüche tappt in die Falle seiner eigenen Sprüche“

Dass Opfer der katholischen Geistlichen, die sexuellen Missbrauch mit Kindern betrieben haben (es sollen weltweit 8000 von 400000 sein) mit durchschnittlich 5000 Euro abgespeist werden, findet der Kirchenkritiker nicht in Ordnung. Mynarek glaubt, dass der Vatikan die Zahlen kleinredet, denn allein 2004 seien in den USA 4392 Priester wegen Kindsmissbrauchs angezeigt worden.
„Der Herr der Sprüche tappt in die Falle seiner eigenen Sprüche“, prophezeit der Autor. In den „zehn Glücksgeboten“ des Papstes („Regel 1: Leben Sie und lassen Sie leben!“) finde sich mit keinem Wort der Hinweis, dass Religion und Glaube notwendig seien, um menschliches Leben zum Gelingen zu bringen.
Mynarek sieht sein Buch als eine Alternative zu den vielen „unkritischen Papstbüchern“. In der charakterlichen Einschätzung des Papstes Franziskus bemüht er einen tierischen Vergleich: „Der Wolf ändert seine Natur nicht, er lernt sie nur besser zu verbergen.“
„Papst Franziskus – die kritische Biografie“ von Hubertus Mynarek, 336 Seiten, tectum-Verlag, ISBN 978-3-8288-3583-2, 19,95 Euro.

Feuchtwangen: Erfolgreicher Festspielsommer

Fast 50.000 Zuschauer in Kreuzgang und Nixel-Garten

Horst Janson (c) anne huneck-1

Horst Janson war in Feuchtwangen und feierte dort einen großen Erfolg.

Noch stehen Tribüne und Bühne der diesjährigen Festspielzeit, noch finden sich Kulissenteile und Requisiten der diesjährigen Produktionen hinter den Arkaden, vor denen seit 1949 Theater gespielt wird. Gestern war am Nachmittag zum letzten Mal das Familienstück „Michel in der Suppenschüssel“ und am Abend die Komödie „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ auf der Kreuzgang-Bühne zu erleben; am Donnerstag, den 13. August ist bereits der letzte Vorhang für den „Eingebildeten Kranken“ gefallen. Seit Anfang April wurde im Kreuzgang geprobt; von der ersten Premiere am 17. Mai 2015 bis zur Dernière am gestrigen Abend konnte das traditionsreiche Sommertheaterfestival in 153 Vorstellungen insgesamt 49.516 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen.
Die Themen der diesjährigen Abendproduktionen im Kreuzgang – Alter, Krankheit und Tod – schienen zunächst düster und ernst, doch feierten gerade diese Inszenierungen das Leben auf humorvolle und besondere Weise, denn es geht um die Bändigung von Alter, Krankheit und Tod durch das befreiende Lachen.

„Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ avancierte dabei zum absoluten Publikumsliebling – mit über 14.000 Zuschauerinnen und Zuschauern wurde dieses Stück zum erfolgreichsten der gesamten Freilichttheatersaison in der Region. So waren zum Ende der Spielzeit auch die meisten Vorstellungen restlos ausverkauft.
Horst Janson, der beliebte Schauspieler aus Film und Fernsehen, beeindruckte in der Hauptrolle in Moliéres „Der eingebildete Kranke“. An seiner Seite war Hannah Sieh als Toinette zu sehen, die dafür mit dem Theaterpreis der Fränkischen Landeszeitung für herausragende schauspielerische Leistungen ausgezeichnet wurde. Über 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten diese Komödie vor der historischen Kulisse des Kreuzgangs.
Für Kinder und Familien war im romanischen Geviert ein kleines Stück Schweden aufgebaut. So oft wie nie wurde das Familienstück im Kreuzgang gespielt: Insgesamt 55 Mal brachte Michel aus Lönneberga das kleine und große Publikum zum Lachen, fast 18.000 Kinder und Erwachsene verfolgten die legendären Streiche des schwedischen Lausejungen.

Beliebt waren in diesem Sommer auch die Jungen Festspiele im Nixel-Garten. 2.700 Kleinkinder und Jugendliche besuchten im Juni und im Juli die Vorstellungen hinter der wildromantischen Scheune. Die kleinen Kinder ab 3 machten sich zusammen mit dem „Kleinen ICH BIN ICH“ auf die Suche nach seinem Namen. Das junge Publikum ab 14 erlebte „Effi Briest“ in einer modernen Inszenierung nach dem berühmten Gesellschaftsroman von Theodor Fontane.

Neben den Stücken im Kreuzgang und auf der Nixel-Bühne boten die Kreuzgangspiele ein umfangreiches Rahmenprogramm: In den beiden Reihen kreuzgangspiele extra und kreuzgangspiele klassik haben insgesamt 2.697 Zuschauerinnen und Zuschauer 10 Veranstaltungen besucht.

Darüber hinaus führten die Kreuzgangspiele für das interessierte Publikum vor den Abendstücken 42 Einführungsvorträge durch und boten nach den „Michel“-Vorstellungen 31 Mal einen „Blick hinter die Kulissen“. Das theaterpädagogische Programm wurde in diesem Jahr durch das Angebot erweitert, dass Gruppen nach Voranmeldung in einem Theaterworkshop selbst Theater spielen konnten – dieses zusätzliche Angebot ist ebenso kostenfrei wie die gesamte Theaterpädagogik der Kreuzgangspiele. Nach den Vorstellungen im Nixel-Garten gab es für das Publikum täglich die Möglichkeit, mit den Schauspielerinnen ins Gespräch zu kommen und mehr über das Theater machen zu erfahren.

Insgesamt blicken wir also auf eine sehr erfolgreiche Saison 2015, mit insgesamt 241 Veranstaltungen von Mitte Mai bis Mitte August und fast 50.000 Zuschauern.

Die Kultur macht jetzt – nach der Festspielzeit – zunächst einmal Pause: Deshalb ist das Kulturbüro vom 17. August bis zum 13. September 2015 geschlossen. Danach starten das neue KulturTreff-Programm und natürlich auch die Vorbereitungen für den nächsten Festspielsommer 2016.

„SeenLandMarkt“ am 23. August

 Entdecken Sie regionale Vielfalt – Kunst. Kultur. Kulinarik.

Bereits zum fünften Mal präsentieren sich Akteure und Partner aus den Bereichen Kunst, Kultur und Kulinarik. Am 22. und 23. August 2015 laden die Zukunftsinitiative altmühlfranken, die Marktgemeinde Absberg und der Zweckverband Brombachsee zum diesjährigen „SeenLandMarkt“ ein.IMG_6403-1
Über 100 Aussteller und Akteure auf der Badehalbinsel Absberg verwandeln die Badehalbinsel für ein Wochenende in eine Marktinsel. Erleben Sie einen Bummel der besonderen Art. Die Besucher können die erstaunliche Vielfalt an regionalen Produkten erleben und aufs Neue entdecken. Kunst, Handwerk, Naturprodukte, Kultur und Kulinarik sind die Stichworte, die für den SeenLandMarkt stehen und für zwei Tage an einem Ort erlebbar sind. Selbstgemacht heißt die Devise der Aussteller – so gibt es ganz besondere Produkte.
Der bewährte Sandspielbereich, das SAN-Shine-Camp mit spannenden Erlebnissen und Bastelaktionen an verschieden Ständen, wie Filzen oder Knopfarmketten Basteln, bieten ein tolles Programm für Kinder.
Nach einem Streifzug durch die Gassen rundet der Genuss kulinarischer Köstlichkeiten den Marktbesuch ab. Ein kräftiger Schluck des heimischen Bieres ergänzt das wundervolle Geschmackserlebnis. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Quiz und tollen Gewinnen, sowie gute musikalische Darbietungen sorgen für beste Unterhaltung. Zur
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geistlichen Einkehr unter freiem Himmel lädt der Seegottesdienst mit der Schäferwagenkirche am Sonntag, um 11 Uhr, ein.
Weitere Informationen zum SeenLandMarkt finden Sie unter
www.altmuehlfranken.de/seenlandmarkt

Öffnungszeiten am Samstag, 22. August, von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag, 23. August, von 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei!

Denkmaltag ist am 13. September

Über 7.700 Denkmale öffnen bundesweit am Denkmaltag

Mehr als 7.700 historische Baudenkmale, Stätten und Parks können neugierige Besucher deutschlandweit am Tag des offenen Denkmals am 13. September erleben. Das teilt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aus Bonn als bundesweite Koordinatorin der Aktion mit.

In diesem Jahr steht der Denkmaltag unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“. So können die Kultur- und Geschichtsbegeisterten vielerorts alte Turbinentechnik oder den Betrieb von Wind- und Wassermühlen live erleben. Orte wie historische Fabrikhallen besitzen meist einen ganz besonderen Charme. Zudem ist die Industriegeschichte eng mit den sozialen und demografischen Entwicklungen ganzer Regionen verbunden. Dies und der Aspekt der Nachhaltigkeit macht die Umnutzung dieser Gebäudetypen so wichtig. Am Tag desPlakat_Tag_des_offenen_Denkmals_2015_150_dpi_e32ba72dfc offenen Denkmals werden ebenso gelungene wie noch umzusetzende Ideen für Nutzungskonzepte vorgestellt. Handwerker präsentieren ihre Gewerke mit den Techniken des alten Bau- und Kunsthandwerks an konkreten Beispielen. Zugleich erfahren die Besucher, wie man heutzutage denkmalgerecht instand setzt. Für die Besucher ist dies die Gelegenheit, sich einmal im Jahr über die Erfolge, aber auch Sorgen und Nöte im Ringen um die Erhaltung von Denkmalen zu informieren.

Das aktuelle bundesweite Programm ist ab sofort unter www.tag-des-offenen-denkmals.de einsehbar. Dort kann man sich alle teilnehmenden Denkmale einer Region anzeigen lassen, nach Denkmalkategorien suchen und über einen Merkzettel persönliche Denkmaltouren zusammenstellen. Die mobile Nutzung vor Ort ermöglicht eine kostenfreie App.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals bundesweit.

Die Aktivitäten in Altmühlfranken
Karlsgraben in Graben (Karlsgrabenstraße, Nordende, 91757 Treuchtlingen): Die Fossa Carolina war eine Verbindung zwischen Schwäbischer Rezat und Altmühl und damit zwischen dem Flusssystem des Rheins und der Donau. Karl der Große ließ diesen Kanal 793 errichten, um die europäische Wasserscheide zu überwinden.  Öffnungszeiten am 13.9. ganztags (sonst auch zugänglich). Führungen zu Konstruktion und laufenden Forschungsarbeiten 10, 12 und 14 Uhr durch Dr. Stefanie Berg-Hobohm; Ansprechpartner Dr. Stefanie Berg-Hobohm, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Tel.: 089 2114392, E-Mail: stefanie.berg-hobohm@blfd.bayern.de

Obere Veste von Treuchtlingen (Am Schlossberg): Burganlage der Treuchtlinger Ritte rund des Herrengeschlechts aus der ersten Häfte des 12. Jahrunderts, bestehend aus teinernem, rekonstruiertem Wohnturöm, mehreren Vorhöfen, zwei Zisternen und Ringmauer mit Halbschaltüren; geöffnet am 13. September von 14 bis 19 Uhr; Führung um 16 uhr durch Mitglieder des Burgvereins mit Schmiedevorführung (auch Kaffee, Kuchen, Brotzeit); Ansprechpartner ist Bürgermeister Werner Baum (Telefon 09142/5869.
Schlosskapelle Dennenlohe (Unterschwaningen): Dem heiligen Wolfgang geweiht, 1490 von Johann von Leonrod erbaut. Christusdarstellung und Jahreszahl 1497 erinnern an das Baujahr. 1868 Erneuerung von Kirchenschiff und Turm in neugotischem Stil durch Freiherr von Süsskind, Kapelle mit gotischem Maßwerk und Schablonenmalerei. 1994-2002 Restaurierung mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Eines der wenigen Beispiele des Historismus in Bayern. 1998/99 Denkmalpflegemedaille des Freistaates Bayern und der Region Mittelfranken für die Restaurierung. Im Gutshof heute Restaurant und Café.  Öffnungszeiten am 13.9. 10 – 17 Uhr (sonst nicht geöffnet); Ansprechpartner Schloss Dennenlohe , Tel.: 09836 96888, E-Mail: info@dennenlohe.de

Villa Sandrina in Triesdorf (Sandrinaweg 2, 91746 Weidenbach): 1785 für Madame de Curz, eine Mätresse des Markgrafen Alexander, als sog. Kurzsche Villa erbaut. 1787 richtete Lady Craven die Neue gelehrte Gesellschaft zu Triesdorf im Gartenhaus ein. 1789 als Gasthof des Markgrafen, sog. Hotel d’ Alexandre, später Gaston-Haus eingerichtet. Heute Villa Sandrina.  Öffnungszeiten am 13.9. zur Führung (sonst auf Anfrage geöffnet), Führung 14 Uhr durch Dr. Horst von Zerboni, Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung, Vortrag über 400 Jahre Falkenjagd in Triesdorf von Dr. Horst von Zerboni, Büchertisch zum Thema 600 Jahre Markgraftum Brandenburg-Ansbach, Führungen durch Triesdorf und nach Weidenbach.
Ansprechpartner Dr. Horst von Zerboni, Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung, Tel.: 09826 1659, E-Mail: hzerboni@yahoo.d; Carl-Alexander Mavridis M. A., Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung, Tel.: 09826 335, E-Mail: c-a-mavridis@gmx.de

N-ERGIE unterstützt ehrenamtliches Engagement

Arbeitsgemeinschaft Mundart-Theater Franken e.V. erhält 2.500 Euro

Energie Pfofeld

Das Foto zeigt Kinder und Jugendliche der Theatergruppe Pfofeld mit Ulrich Pfänder, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mundart-Theater Franken e.V. (links neben dem Spendenscheck) und Martin Horn, Kundenmanager bei der N-ERGIE (rechts neben dem Spendenscheck).

Im Rahmen ihrer Aktion „N-ERGIE für junge Menschen“ spendet die N-ERGIE Aktiengesellschaft 2015 insgesamt 40.000 Euro. Das Geld geht an Projekte, die sich ehrenamtlich für junge Menschen einsetzen, deren Fähigkeiten fördern und sich um die Allgemeinbildung des Nachwuchses kümmern. Die Wahl fiel unter anderem auf das Gesamtfränkische Jugendtheaterprojekt der Arbeitsgemeinschaft Mundart-Theater Franken e.V., das die N-ERGIE mit 2.500 Euro unterstützt.

Das Jugendtheaterprojekt bietet Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren die Möglichkeit, sich intensiv mit Kulturarbeit zu beschäftigen. Ziel ist eine Theaterproduktion, bei der sich die Jugendlichen neben dem Schauspielern auch in der Organisation engagieren können. Professionelle Theaterpädagogen und Regisseure stehen den jungen Theatermachern dabei zur Seite. Die Idee zu dem Projekt entstand nach dem erfolgreichen Abschluss der 4. Gesamtfränkischen Kinder- und Jugendtheatertage 2014 in Pfofeld und aus der Theatergruppe Pfofeld. Die Arbeitsgemeinschaft Mundart-Theater Franken e.V. setzt sich für die Pflege der fränkischen Kultur und Sprache ein und richtet seit 2008 alle zwei Jahre ein Theaterfestival für Kinder- und Jugendgruppen aus dem gesamten fränkischen Raum aus.

Spendenaktion „N-ERGIE für junge Menschen“

Seit 2008 verzichtet die N-ERGIE Aktiengesellschaft auf Weihnachtsgeschenke für Kunden und Partner. Stattdessen unterstützt der regionale Energieversorger mit dem Gegenwert der Geschenke in Höhe von 40.000 Euro ehrenamtliche Projekte – seit 2014 speziell für junge Menschen. Bei der Auswahl wurden Projekte mit nachhaltiger Wirkung in Nürnberg und in der Region zu gleichen Teilen berücksichtigt. Ausgewählt wurden jeweils zehn Organisationen im Stadtgebiet Nürnberg und in der Region von einer ehrenamtlichen Jury, die sich auch aus Kunden der N-ERGIE zusammensetzt.

Zur Jury der Spendenaktion „N-ERGIE für junge Menschen“ zählten die N-ERGIE Kunden Dina Barbian, Gabriele Eckhardt, Evi Sippel, Maria Wendler und Paul Storz sowie Karl-Heinz Pöverlein, Mitglied des Vorstands der N-ERGIE, und Melanie Söllch, Leiterin der Unternehmenskommunikation der N-ERGIE.

Die N-ERGIE übernimmt auch über die Spendenaktion hinaus auf vielfältige Weise Verantwortung für die Gesellschaft. Weitere Informationen hierzu finden Interessierte im Internet unter www.n-ergie.de/verantwortung.