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„Magische Momente“ werden wiederholt

Erfolgreicher Auftakt für Brombachsee-Aktionen

Mit den überwiegend positiven Reaktionen der rund 8.000 bis 9.000 Besucher der vor einem Monat am 25. April erstmals gestarteten Laser- und Licht-Show auf und an sechs Bühnen waren die Veranstalter mehr als zufrieden und bekräftigten, dass nicht nur dieses Veranstaltungsformat, sondern auch diese Licht-Inszenierung weitergeführt bzw. in 2016 nochmals angesetzt wird. Für den 23. April 2016 kündigten daher Oliver Röhrl (Strandhotel Seehof), Marcus Wilken (Erlebnisschifffahrt Brombachsee), Helmut Schmaußer Bürgermeister der Markgemeinde Absberg), Willi Renner (Bürgermeister von Pfofeld), Markus Dirsch (Bürgermeister von Pleinfeld) sowie Udo Weingart (Bürgermeister vonSpalt) erneut eine Laser- und Licht-Show rund um den Brombachsee an. Es wird sicher einige Änderungen im Ablauf geben, aber es wird an dem frühen Termin im Jahr konsequent festgehalten.

Die "Magischen Momente2 am Brombachsee sollen nächstes Jahr wiederholt werden.

Die „Magischen Momente2 am Brombachsee sollen nächstes Jahr wiederholt werden.

Schon im Vorfeld der diesjährigen Lasershow im Rahmen von „Magische Momente Brombachsee“ wurde immer wieder betont, dass der Termin bewusst gewählt wurde, um möglichst früh im Jahr ein erstes Highlight im Fränkischen Seenland zu setzen und damit vor allem die potenziellen Tagesausflügler in der Metropolregion sowie früh im Jahr buchende Gäste anzusprechen. Im vergangenen Jahr waren wiederholt Klagen über zu wenige Tagesbesucher sowie Wünsche nach Attraktionen in nachfrageschwachen Monaten laut geworden. Deswegen wurde gezielt nach neuen Ansätzen gesucht, um speziell diese Zielgruppen anzusprechen. Ohnehin wird z.B. den Tagesgästen durch die touristischen Dienstleister bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl die mit ihnen zu erzielende Wertschöpfung eine beachtliche Dimension einnimmt. Es gibt also keinen Grund, diesen Termin im zeitigen Frühjahr nur deswegen in Frage zu stellen, weil der 25. April 2015 der einzige Aprilabend dieses Monats mit Regen und niedrigen Temperaturen war. Das war im Übrigen ein ähnlicher Wetterverlauf, wie wir ihn im Jahre 2014 während des gesamten Juni hatten!
Das Format „Magische Momente Brombachsee“ wird nach diesem vielversprechenden Auftakt auch mit anderen Veranstaltungen weitergeführt. Denn die sechs Partner sind sich einig, dass zur Belebung der Tagesbesucherfrequenz und bislang nachfrageschwacher Monate im Buchungsverhalten der Drei-Jahresteiten-Destination Fränkisches Seenland, an den einzelnen Seen wesentlich öfters außergewöhnliche Events angeboten werden müssen. Denn die Konkurrenten sind nicht unsere anderen Wasserflächen im Fränkischen Seenland, sondern attraktive Besucherangebote in Mainfranken, in der Fränkischen Schweiz, in Hohenlohe-Franken, in der Oberpfalz oder an den Seen in Südbayern bzw. den neuen Wassersportzielen in Ostdeutschland.. Daher werden unter „Magische Momente Brombachsee“ künftig alle Veranstaltungen vermarktet, bei denen die sechs Partner rund um den See gemeinsam als Veranstalter auftreten. Dies müssen nicht zwangsläufig nur Laser- und Licht-Inszenierungen sein, sondern hier wird es auch völlig andere Veranstaltungsoptionen geben. In diesem Sinne wollen wir – gemeinsam mit Altmühlsee und Rothsee – unsere Attraktivität und das kontrastreiches Profil unserer zugänglichen und begehrlichen Urlaubs- und Freizeitziele stärken.
Um daher die erfolgreich gestartete Laser- und Lichtshow im kommenden Jahr nochmals als hochwertige Abendveranstaltung rund um den Brombachsee aufzulegen, wurde der 23. April 2016 bereits als Termin festgelegt. Denn an dem Samstag vor dem 1.Mai soll auch künftig als fester Veranstaltungshöhepunkt festgehalten werden. In den Jahren mit einem Samstag am 30.4. – wie z.B. bereits in 2016 – wird dann dieser feste Termin um einen Samstag vorverlegt, denn dem traditionellen Maibaum-Aufstellen in den Dörfern des Fränkischen Seenlands soll dadurch keine Konkurrenz erwachsen. Dabei werden die sechs Partner aber den inhaltlichen Ablauf des Veranstaltungsabends etwas modifizieren, um den Spannungsbogen rund um den See, aber auch an den einzelnen Standorten über den gesamten Abend aufrecht zu erhalten. Aber eines ist jetzt damit schon sicher, „Laser, Kultur und Kulinarik“ wird in 2016 eine Neuauflage mit etwas anderen Inhalten erfahren. Und wieder werden alle Gäste aus nah und fern einen Veranstaltungshöhepunkt erwarten, versichern die Veranstalter der „Magischen Momente Brombachsee“.

DIETER POPP, „Fotour“-Regionalberater

„Stadtmarketing Gunzenhausen“ gegründet

Die Aufbruchstimmung hält an

StadtmarketingWie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz  sagt, ist der Verein „Stadtmarketing Gunzenhausen“ sein jüngstes Kind. Die Schwangerschaft hat mit zwölf Monaten etwas länger gedauert als das bei weiblichen Schwangerschaften der Fall ist, aber das Produkt ist vielversprechend. Das „Stadtmarketing“ soll die Initiativen und Ideen der verschiedenen Verbände bündeln.

Vorsitzender ist ein neuer Mann, der erst seit wenigen Monaten in der Stadt unternehmerisch aktiv ist: Patrick Bosch (32), der Geschäftsführer der Bosch GmbH & Co (Bauträgerschaft und Immobilien).

Ihm zur Seite steht als 2. Vorsitzender Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Das ist bereits in den Vorgesprächen so vereinbart worden. Die Mitglieder stimmten der Personalie in der Gründungsversammlung einstimmig zu. Als 3. Vorsitzender fungiert der Gunzenhäuser Buchhändler Thomas Fischer. Als Kassier amtiert Christopher Westphal von der Sparkasse Gunzenhausen (es ist der jüngste Sohn von Landratsvize Robert Westphal aus Meinheim) und als Schriftführer wurde Stephan Guthmann von der Raiffeisenbank gewählt. Stadtkämmerer Werner Stützer und Erwin Einziger (Vorstandsmitglied der Gewerbebank) sind Revisoren.

Die Arbeitskreise werden vertreten durch:

Industrie: Marco Stenglein, Verpa-Standortleiter

Handwerk: Udo Kleeberger, Chef der gleichnamigen Bäckerei

Handel: Dieter Früh, Geschäftsleiter  des Kaufhauses Steingass

Einzelhandel: Erika Gruber, IHK-Vizepräsidentin und Chefin von Zweirad-Gruber

IHK: Hans-Georg Degenhart, Chef der gleichnamigen Eisenhandlung

Gastronomie: Gerhard Müller. Chef  des  Hotel-Gasthofes  „Adlerbräu“

Gesundheit: Imke Götz, Chefin des gleichnamen Physio-Kompetenzzentrums

Wirtschaftsjunioren: Stefan Meier, Filialleiter der Gewerbebank Gunzenhausen

Kunst und Kultur: Peter Schnell, Stadtrat, Vorsitzender „Die Kulturmacherei“ und „Lebenskunst“-Akteur

Medien: Klaus Seeger, Sendeleiter von Radio 8 in Ansbach

Dienstleistungen: Sigrid Niesta-Weiser, Rechtsanwältin in Gunzenhausen

45 Mitglieder traten spontan bei, weitere sollen in den nächsten Wochen dazu kommen. Privatpersonen und Vereine zahlen einen Jahresbeitrag von 50 Euro, die Firmenbeiträge sind nach Mitarbeitern gestaffelt und beginnen bei 180 Euro (bis 560 Euro). Natürlich sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Große Wirtschaftsunternehmen können mehr leisten als der kleine Ladenbesitzer.

Als Geschäftsführer wird zunächst noch für ein Jahr Citymanager Markus Jocher zur Verfügung stehen. Im Rathaus soll der Geschäftsführer seinen Dienstsitz bekommen.

Haben Gladiatoren im römischen Weißenburg gekämpft?

Dr. Mario Bloier geht der Frage in der neuen „villa nostra“-Ausgabe nach

villa nostra 2015 001Um es vorweg zu nehmen: Nachweise gibt es keine, wonach Gladiatoren im römischen Weißenburg aufgetreten sind. In der aktuellen Ausgabe von „villa nostra“ (Weißenburger Blätter für Geschichte, Kultur und Heimatkunde) geht der seit Oktober 2014 tätige Leiter der Museen Weißenburg, Dr. Mario Bloier der Frage nach, ob es in Weißenburg eine Arena oder gar ein Amphitheater gegeben hat. Ohne Befunde lässt sich nicht mit Sicherheit belegen, dass es in Weißenburg ein Amphitheater gegeben hat. Der Autor befasst sich mit den frühen Gladiatorenkämpfen, die anfangs ihrer Geschichte zum Programm von römischen Leichenfeiern gehörten, und schildert die Entwicklung bis hin zu den großen Spektakeln mit Tausenden von Zuschauern in den großen Arenen des Römerreiches. Die Gladiatoren waren zuletzt Männer von Ansehen und Anerkennung, der Autor spricht von den „Mega-Superstars der Antike“. Sie waren durchaus vergleichbar mit den Fußballstars von heute. Bis in das 3. Jahrhundert n.Chr. hatten sie Bestand, danach wurden sie von Akrobatikvorführungen abgelöst. In der Krise des römischen Reiches waren die Gladiatorenkämpfe zu teuer geworden. Kaiser Diokletian war der letzte, der große „munera“ veranstalten ließ.
Autor Dr. Mario Bloier wird in der „villa nostra“-Ausgabe von OB Jürgen Schröppel und Stadtarchivar Reiner Kammerl vorgestellt. Der gebürtige Niederbayer war bereits 2011 bis 2014 als Freiberufler für Weißenburg tätig, als das Empfangsgebäude der Römischen Thermen neu konzipiert wurde, er war ferner an der Konzeption des Limeseums in Ruffenhofen beteiligt.
„villa nostra“ erscheint dreimal im Jahr und wird kostenlos abgegeben. Erhältlich ist es in der Stadtverwaltung, der Sparkasse und den Banken.

Jahresprogramm der Synagoge Hainsfarth

Monatlich gibt es eine Veranstaltung

Synagoge HainsfarthSein Jahresprogramm hat der Freundeskreis Synagoge Hainsfarth vorgelegt.  Es begann bereits im März mit einer religiösen Feierstunde zur Woche der Brüderlichkeit, an der sich auch Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche beteiligten. Dekan Armin Diener aus Oettingen war der Referent („Im Gehen entsteht Weg“)

„Erinnerung an ein Menschheitsverbrechen“ nannte sich der Vortrag von Dr. Barbara Distel, der langjährigen Leiterin der KZ Gedenkstätte Dachau (siehe eigenen Bericht im Falk-Report).

Und so geht es weiter:

Der frühere Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, Gernot Römer, hält am Dienstag, 12. Mai, um 20 Uhr einen Vortrag zum Thema „Hainsfarth hatte doch einen Rabbi!“

Im Zeichen der 50-jährigen deutsch-isrealitischen Beziehungen steht der Vortrag von Dr. Gerhard Gronauer am Dienstag, 19. Mai, um 19.30 Uhr in der Synagoge. er ist evangelischer Pfarrer in Dinkelsbühl und zugleich wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Synagogenprojekt Bayern“ der Augustana-Hochschule Neuendettelsau sowie Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte an der CVJM-Hochschule in Kassel.

Mit dem jüdischen Humor beschäftigt sich am Dienstag, 9. Juni, um 20 Uhr Michael Jonathan Wuliger, früherer Feuilletonredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“ in Berlin. Er hat das Buch „Der koschere Knigge – trittsicher durch die deutsch-jüdischen Fettnäpfechen“ herausgebracht.

„Israel heute – im Licht seiner biblischen Geschichte“ ist das Thema eines Vortrags von Dr. Eberhard Lasson, dem früheren Domänendirektor des Fürstlichen Hauses in Oettingen. Termin: Dienstag, 21. Juli, um 19.30 Uhr. Dr. Lasson hat Israel mit Studiengruppen zweimal bereist. Er beleuchtet archäologische Funde vor dem Hintergrund biblischer Aussagen.

Der „Tag der europäischen jüdischen Kultur“ wird am Sonntag, 6. September, um 14 Uhr mit einer Führung durch die Synagoge und des Judenfriedofs in Hainsfarth begangen. Xaver Deniffel, Gästeführer der Stadt Augsburg, ist der fachkundige Führer. Am gleichen Tag ist übrigens im Monheimer Rathaus um 14 Uhr eine Führung. Das Haus des jüdischenKaufömanns Abraham Elias Model prägt seit Jahrzehnten das Bild der Monheimer Innenstadt.

Mit Unterhaltungsmusik der zwanziger und dreißiger Jahre wird die Veranstaltung am Donnerstag, 17. September, um 19.30 Uhr  gestaltet.  Viele populäre Hits wären ohne die Texte von jüdischen Autoren nicht denkbar.  Wer weiß schon, dass Titel wie „Wir sind von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder „Wenn die Elisabeth“ der Feder jüdischer Liedermacher entstammen? Interpreten an diesem Abend sind die „Nördlinger Musikanten“.

Gregor Maria Hanke, der Bischof von Eichstätt, ist am Montag, 9. November,  um 20 Uhr in Hainsfarth zu Gast. Er spricht anlässlich der  Wiederkehr der „Reichspogromnacht“ vom 9. November 1938.

Wer sich für die Arbeit des Freundeskreises interessiert, kann sich an die Vorsitzende Sigi Atzmon wenden  (Postfach 1103, 86711 Nördlingen).

 

„Rama demmer“ in Franken

Plädoyer für mehr Selbstbewusstsein

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In fränkischer Tracht, wie sie für bewusste Franken konzipiert worden ist.

Die gemeinschaftliche Aufräumaktion in der Stadt ist eine vorbildliche Initiative, die für das bürgerlichen Engagement spricht. Wir kennen sie unter dem populären Namen „Ramma damma“.
Mit erscheint der Name angesichts unserer fränkischen Identität eher befremdlich. Deshalb schlage ich vor, ihn zu ändern und der fränkischen Mundart anzupassen: „Rama demmer!“ oder „Auframa demmer!“
Die Identität der Franken in Bayern (seit 1806) stellt sich heute recht unterschiedlich dar. Gemeinhin lässt sich wohl feststellen, dass die Menschen in den drei fränkischen Regierungsbezirken historisch bedingt nicht vor Selbstbewusstsein strotzen wie beispielsweise die Menschen, die dem Stamm der Bayern (Bajuwaren) angehören. Bei korrekter Deutung der Geschichte haben sie aber keinerlei Grund, sich vor den Bayern zu verstecken, denn Franken war schließlich schon im Mittelalter bedeutend. Man muss nur die alten Meister wie Albrecht Dürer, Veit Stoß, Balthasar Neumann, Peter Henlein und andere erwähnen. Der kulturelle Einfluss Frankens auf Europa war enorm. Dagegen verblasst das Geschichtsbewusstsein der bajuwarischen Stämme.
Ich meine, wir sollten im Alltag viel mehr darauf achten, dass wir unser Frankentum leben. Das kann sich auf vielfache Weise äußern. Gleichwohl kann auch ich nicht verkennen, dass beispielsweise die bayerische Landhausmode auch in Franken gesellschaftsfähig geworden ist, was wir nicht zuletzt auch während unserer traditionellen Kirchweihen erleben können, wenn die jungen Menschen in einer populären Trachtenkleidung ihre Aufwartung machen. Verkriechen müssen wir uns aber nicht, denn inzwischen ist eine angenehm zu tragende fränkische Trachtenkleidung von Evelyn Gillmeister-Geisenhof aus Weißenburg (Leiterin der Trachtenforschungssstelle des Bezirks Mittelfranken) konzipiert worden.
Auch umgangssprachlich haben sich viele Elemente in das Gebaren der Menschen eingeschlichen, die in Franken leben, aber – oft in Unkenntnis der historischen Zusammenhänge – es viel attraktiver finden, sich als Bayern zu outen. Das mag zu einem bestimmten Teil natürlich dem erfolgreichen FC Bayern geschuldet sein, der gleichwohl Bayern verkörpert. Anders der ruhmreiche 1. FC Nürnberg, der es uns schwer macht, sich mit ihm zu identifizieren.
Unsere fränkisches Wesen müssen wir jedoch nicht in unserer Sprache verleugnen. Deshalb bin ich froh, dass nunmehr auch ein „Tatort“-TV-Krimi entstanden ist und es auch in der Literatur etliche Franken-Krimis gibt, die bundesweit verbreitet werden. Dort, wo wir Einfluss haben und ein gutes Vorbild sein können, sollten wir unsere fränkische Kultur bewusst leben.
Und deshalb soll die populäre Bürgeraktion bei uns „Rama demmer“ genannt werden. Ich bitte die Stadt-, Gemeindeverwaltungen sowie sonstigen Veranstalter, meine Gedanken bei der Vorbereitung entsprechender Aktionen, umzusetzen.
Werner Falk, Stadtrat der FDP, Gunzenhausen

Kommunale Organisationsfreiheit muss bleiben!

Eine Forderung an die TTIP-Verhandlungspartner

Das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) wird nach wie vor kontrovers diskutiert. In der Öffentlichkeit ist noch immer zu wenig darüber bekannt, dafür gibt es viel mehr Denkschablonen. Sie bringen die Partner auf beiden Seiten aber nicht weiter. Auf den ersten Blick mögen die Skeptiker recht haben, aber eben nur auf den ersten Blick. Wie der Donau-Rieser Landrat Stefan Rössle in einer Kolumne der „Bayerischen Gemeindezeitung“ schreibt, reden viele darüber, aber nur wenige wissen wirklich bescheid. Er begrüßt grundsätzlich den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA in Zeiten der fortschreitenden Globalisierung und dem Aufkommen neuer dynamischer Weltwirtschaftsmächte.  Die EU hat seiner Meinung nach als größerer Partner die Chance, den Verhandlungen ihren Stempel aufzudrücken. Der deutsche Mittelständ könne dadurch nachhaltig gestärkt sowie deutsche Standards letztlich weltweit etabliert werden.

Aber er sieht auch die Kehrseite der Medaille. Und die besteht aus berechtigten Sorgen der Gemeinden. Die von ihm geführte Kommunalpolitische Vereinigung in der CSU fordert u.a. die Beibehaltung der kommunalen Organisationsfreiheit bei der Daseinsvorsorge (z.B. Wasserver- und Abwasserentsorgung, ÖPNV, Sozialdienstleistungen, Krankenhäuser und Kultur) und die Zuständigkeit für nationale Gerichte auch hinsichtlich ausländischer Investoren. Seine Position: Es darf keinen Abbau von Schutzstandards im Umwelt- und Verbraucherschutz geben.

Wer möchte sich dieser Position nicht anschließen? Ich finde, es gibt gute Gründe, das Abkommen auf die Schiene zu setzen. Natürlich müssen die Standards, die von deutscher Seite aus wichtig sind, weiterhin Bestand haben. Es liegt jetzt bei den Verhandlungspartnern, eine Regelung zu finden, die akzeptabel ist und die auch die Kritiker einigermaßen überzeugt.

WERNER FALK

Geld für den Vertragsnaturschutz

214.000 Euro zusätzlich für den Landkreis Ansbach

Im vergangenen Winterhalbjahr konnten weitere 214.000 Euro im Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm
für den Landkreis Ansbach gesichert werden. „Der Landkreis Ansbach
hat bayernweit eine herausragende Bedeutung für die naturverträgliche Landwirtschaft.
Das jährliche Fördervolumen von rund zwei Millionen Euro sowie die dank der Unteren
Naturschutzbehörde im Landratsamt Ansbach erreichte zusätzliche Förderung unterstreichen
dies“, so Landrat Dr. Ludwig. Mit dem zusätzlichen Geld sollen nun weitere
wertvolle Lebensräume für eine nachhaltige Bewirtschaftung gesichert werden. Zu den
besonderen Kultur- und Landschaftsräumen im Landkreis Ansbach zählen beispielsweise
das Taubertal, der Hesselberg, die Streuobstwiesen und Magerrasen der Frankenhöhe
sowie die Wiesenbrütergebiete im Bereich der Altmühl und Wörnitzaue.
Die Pflege der Kulturlandschaft ist auch für den Tourismus von herausragender Bedeutung.
Für Dr. Ludwig bedeutet die Pflege landschaftlicher Besonderheiten damit auch gelebte
Wirtschaftsförderung. „Neben den Regionalprodukten und der attraktiven Gastronomie-
und Kulturlandschaft sind die landschaftlichen Schönheiten für viele Touristen einer
der Gründe, den Landkreis Ansbach als Erholungsort zu wählen“, so der Landrat.
Im bayernweiten Vergleich steht der Landkreis Ansbach mit rund 1000 Antragstellern im
Vertragsnaturschutz zudem an der Spitze der Förderung landwirtschaftlicher Betriebe. Zudem
steht der Landkreis Ansbach mit rund 3000 Einzelflächen in Bayern an dritter Stelle
im Vertragsnaturschutzbestand.

Kulturinitiative personell ergänzt

Europäisches Haus – ein Kulturjuwel in Altmühlfranken

Die Kulturinitiative Altmühlfranken (KIA) hält das „Europäische Haus“ in Pappenheim, das in den letzten Jahren mit Unterstützung der Europäischen Union, des Freistaats Bayern und der Stadt Pappenheim entstanden ist, für einen herausragenden Baustein des Kulturraums Altmühlfranken. Es rundet das bisherige Profil der „Bildungsregion Altmühlfranken“ ab und verleiht dieser damit eine wertvolle Alleinstellung. Zusammen mit der Evangelischen Landvolkshochschule in Pappenheim markiert das „Europäische Haus“ zudem für die Stadt eine Zukunftsperspektive als bedeutender Bildungsstandort.
Dr. Johann Schrenk dankte als Vorsitzender der Kulturinitiative Altmühlfranken Prof. Dr. Joachim Grzega – der ebenfalls Vorstandsmitglied der KIA ist – für dessen außerordentliches Engagement bei dem Betrieb dieses Hauses und verband damit die Erwartung, dass dieses Haus sowie dessen einmaligen Bildungsangebote noch stärker in das öffentliche Bewusstsein in Altmühlfranken sowie weit über dessen Grenzen hinaus gehoben werden können.
Im Rahmen dieser Mitgliederversammlung wurden auch die in der Satzung vorgesehenen Beisitzer berufen. Von deren Nominierung wurde bei der Gründungsveranstaltung vor gut einem Jahr noch Abstand genommen, weil erst einmal die Mitgliederentwicklung abgewartet wurde, um aus einem dann erweiterten Kreis eine wohl ausgewogene Wahl treffen zu können. Bei einer Enthaltung wurden folgende Personen einstimmig zu Beisitzern und damit in den Vorstand der Kulturinitiative gewählt:
Für die Wirtschaft: Dr. Karl Friedrich Ossberger, Klaus Horrolt und Susanne Gebhardt;
für die Politik: Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Bürgermeister Werner Baum;
für die Kultur: Kristina Schiegl, Justus Willberg und Rainer Zimmermann sowie
mit der Sonderfunktion des „Kultur-Botschafters Altmühlfranken“ Klaus Haeffner.

Die Mitgliederversammlung hat schließlich auch erste Gesprächskreise begründet, die sich mit spezifischen Fragestellungen etwas intensiver beschäftigen und daraus künftig entsprechende kulturpolitische Vorschläge unterbreiten werden. Dies sind die Gesprächskreise „Jugendliteraturpreis Altmühlfranken“ (Koordination Dr. Schrenk), Theaterwesen (Koordination Thomas Hausner), Kulturatlas Altmühlfranken (Koordination Dieter Popp) sowie Musikstandort Altmühlfranken (Koordination vorläufig über Dieter Popp). In diesen Gesprächskreisen – weitere zu anderen Kulturthemen sind in Vorbereitung – werden jetzt konkrete Projekte vorbereitet, strukturiert und in öffentliche Plattformen eingespeist bzw. unmittelbar umgesetzt. Und hier sind alle an Kultur interessierten Menschen der Region eingeladen sich aktiv einzubringen, betonte Dr. Schrenk in Pappenheim. Aus diesem Grunde sind diese Gesprächskreise auch ganz bewusst als „offene Runden“ definiert worden, wohl wissend und berücksichtigend das Kulturengagement nicht an eine formale Mitgliedschaft gebunden sein muss.

Staatliche Kulturförderung muss gesichert bleiben

Resolution zur Bedeutung der UNESCO-Konvention

„Die Kulturinitiative Altmühlfranken hält die Inhalte des „UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes“ für so fundamental bedeutsam, dass dessen Übernahme zwingend in das derzeit diskutierte Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) aufgenommen werden muss. Daher appelliert die Kulturinitiative Altmühlfranken an die im Bundestag vertretenen Parteien – und hier insbesondere an die aus Altmühlfranken stammenden Parlamentarier – einem solchen Freihandelsabkommen nur mit dem ausdrücklichen Bezug auf die UNESCO-Konvention zuzustimmen.“
Mit dieser Resolution hat die Kulturinitiative Altmühlfranken im Europäischen Haus von Pappenheim auf die laufenden Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP aufmerksam gemacht und dabei den Fokus auf bislang weniger bekannte – aber dennoch brisante – kulturpolitische Probleme mit TTIP aufmerksam gemacht.
Die UNESCO hat in ihrer Sitzung am 17.10.2003 das „Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes“ (UNESCO-Konvention) beschlossen, das 2006 in Kraft getreten ist. Dieser Konvention sind bis heute 190 Staaten der Erde beigetreten. Deutschland hat die Ratifizierung 2013, als eines der letzten EU-Mitglieder vollzogen. Die USA haben die Konvention bislang nicht unterzeichnet.
Es geht dabei um den Schutz von Bräuchen, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten, die von einer Genration zur nächsten weitergegeben werden. Die Konvention soll helfen, die Achtung vor der kulturellen Vielfalt und der menschlichen Kreativität zu fördern.
Mit dem in der Diskussion befindlichen Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) steht auch die Sicherung der Inhalte dieser UNESCO-Konvention zur Disposition. Während es im weitgehend ausgehandelten Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) unproblematisch war, diese Konvention in die Präambel aufzunehmen, verweigern sich die USA hier sehr konsequent. In einem jüngst vom Passauer Staats- und Welthandelsrecht-Professor Hans-Georg Dederer vorgelegten Gutachten kommt dieser zu der eindeutigen Aussage, dass die Interessen der EU und der USA bei der staatlichen Regulierung von Kultur und Kreativindustrie diametral gegenläufig sind. Um die öffentliche Kulturförderung dauerhaft zu sichern, wird es unumgänglich sein, sich in diesem Freihandelsabkommen eindeutig auf den Schutz durch die UNESCO-Konvention zu beziehen.
Auch der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann hält eine solche Vorgehensweise für unumgänglich, um öffentliche Kulturförderung, die Buchpreisbindung in Deutschland oder die Filmförderung weiterhin dauerhaft abzusichern.

DIETER POPP, Kulturinitiative Altmühlfranken

Im Spielberger Sudhaus: Trio Frank Roberscheuten

Three Wise ManAls eines der erfolgreichsten Trios des traditionellen Jazz gilt „Three Wise Men“, bekannt auch unter dem Namen „Trio Frank Roberscheuten“. Die drei Musiker gastieren am Montag, 23. März, im Sudhaus des Gasthofes Gentner in Spielberg (19.30 Uhr).

Frank Roberscheuten zählt zu den höchst profilierten europäischen Jazzsaxophonisten. Sein sonores Spiel ist eine bunte Palette an Einflüssen von New Orleans bis Behop. Das Herz des Trios ist Rossano Sportiello, einer der weltbesten Stridepianisten, der als multistilistischer und unerschöpflich einfallsreicher Improvisator sein Publikum in Amte hält. Ebenfalls mit dabei ist der Wiener Vibraphonist und Schlagzeuger Martin Breinschmid, der nach seiner klassischen Ausbildung an der Wiener Musikuni seine Berufung im traditionellen Jazz gefunden hat.  Alle drei verbindet die Liebe zum Swing.

Karten für die Veranstaltung gibt es im Gasthof Gentner. Sie können aber auch telefonisch (09833/98893-33) sowie per E-Mail (info@gasthof-gentner.de) vorbestellt werden. Es empfiehlt sich eine rasche Anmeldung, denn das Interesse an „Three Wise Men“ ist riesig.

Vorankündigung: Am Freitag, 27. März, um 19 Uhr ist im Landgasthof Gentner eine Whisky-Degustation, am Freitag, 24. April, steth die Vernissage einer Austellung von Susanne Jost, Jochen Lebert und Klaus Selz auf dem Terminplan des „Kultur-Sudhauses“.