Mehr Urlauber im „Superjahr“ 2014

Mitgliederversammlung des Naturpark Altmühltal

Der Naturpark Altmühltal konnte sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr über einen Zuwachs von knapp 1,8 Prozent bei den Gästeankünften und ein gutes Plus von 3,7 Prozent bei den Übernachtungen freuen. Mit erstmals über 1,4 Mio. gewerblichen Übernachtungen bewegte sich der Naturpark Altmühltal bei den Zuwächsen 2014 in der Spitzengruppe der fränkischen Tourismusregionen. „Damit stehen wir im gesamtbayerischen Vergleich sehr gut da“, freute sich Geschäftsführer Christoph Würflein auf der Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal  in Riedenburg-Buch.

Ein Klassiker im Naturpark sind die Bootstouren auf der Altmühl.

Ein Klassiker im Naturpark sind die Bootstouren auf der Altmühl.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzendes des Tourismusverbandes, Landrat Anton Knapp, und den Riedenburger Bürgermeister Siegfried Lösch hatte zunächst Olaf Seifert, Vorsitzender des Tourismusverbandes Franken, die gebietsübergreifende Bilanz vorgestellt. „Das Topergebnis aus 2014 nochmal zu steigern ist schwierig. Bis einschließlich Juli 2015 verzeichnen wir in Franken ein Plus von 3,6 Prozent.“ Für Seifert auch ein Indikator dafür, dass die Marketingkonzepte des Tourismusverbandes Franken und auch des Naturpark Altmühltal „stimmig“ seien. Für 2016 bat der fränkische Tourismuschef die Mitgliedsorte des Naturpark Altmühltal um eine möglichst große Beteiligung am Jubiläumsjahr zum 500-jährigen Reinheitsgebot im Bierland Franken, „Franken – Heimat der Biere“.

Auch Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein hatte neben den sehr guten Zahlen aus dem Jahr 2014 schon erste Zahlen für die laufende Saison im Gepäck: Zwischen Januar und Juli 2015 verzeichnete der Naturpark Altmühltal fast 3 Prozent mehr Gästeankünfte als im Vorjahreszeitraum. Nach dem „Superjahr“ 2014 stagnierte jedoch die Zahl der Übernachtungen im ersten Halbjahr 2015. Mit ein Grund dafür könne der Rückgang bei kleinen gewerblichen Gastgeberbetrieben und bei privaten Bettenanbietern sein, so Würflein. Hier spiele oft eine Rolle, dass die Gründergeneration, die den Tourismus im Naturpark Altmühltal in den 1980er Jahren mit aufgebaut habe, ins Rentenalter komme und in der Familie kein Nachfolger gefunden werden könne.

Problematisch sei diese Entwicklung vor allem für solche Orte und Teilregionen des Naturparks, in denen der Tourismus bisher von gewerblichen Kleinbetrieben und Privatvermietern getragen wird. Der Naturparkgeschäftsführer mahnte: „Hier droht eine schleichende Abwärtsbewegung, die binnen weniger Jahre dazu führt, dass der Tourismus – trotz landschaftlich guter Voraussetzungen – in diesen Orten keine Rolle mehr spielt. Dem kann nur entgegengewirkt werden, wenn es gelingt, dort gewerbliche Leitbetriebe mittlerer Größe zu entwickeln.“

Die schrumpfenden Vermieterzahlen spiegeln sich auch in einem Rückgang der Einträge im gedruckten Gastgeberverzeichnis des Naturpark Altmühltal wider. Allerdings verzichten wohl auch manche Betriebe angesichts der Vermarktungsmöglichkeiten im Internet auf einen Katalogeintrag, so Würflein. Er betonte: „Diese Betriebe werden zu Trittbrettfahrern, die zwar von Bekanntheit und Image des Naturpark Altmühltal profitieren, sich aber nicht mehr unmittelbar an den Kosten des Destinationsmarketings beteiligen. Dem Tourismusverband Naturpark Altmühltal wird dadurch schleichend die Finanzierungsgrundlage entzogen.“

Sehr gut angenommen wurde bisher das Projekt „Zu Gast im Denkmal“. Unter diesem Motto und einem gemeinsamen markanten Logo präsentiert der Naturpark Altmühltal Häuser mit Geschichte, die als Hotels, Ferienwohnungen, Gasthöfe, Museen oder Infostellen ihre Türen für Besucher öffnen. Nur ausgewählte und überprüfte Objekte sind dabei; wer sich mit seinem Denkmal für dieses Projekt bewerben möchte, findet die nötigen Unterlagen unter www.naturpark-altmuehltal.de/gast-im-denkmal/wettbewerb. Christoph Würflein empfahl in diesem Zusammenhang auch den neu erschienenen Sanierungsratgeber für Jurahäuser, die kostenfrei über das Informationszentrum Naturpark Altmühltal bestellt werden könne.

Im Anschluss ging der Naturparkgeschäftsführer noch auf ein Thema mit Konfliktpotenzial ein: die Sperrungen für Mountainbiker auf einigen Teilabschnitten des Qualitätswanderweges Altmühltal-Panoramaweg. „Mit den Verbotsschildern soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich bei den gekennzeichneten Wegeabschnitten um besonders sensible Bereiche handelt, zumeist um Naturschutzgebiete“, erklärte Würflein. Zudem seien die Pfade in diesen Abschnitten zumeist nicht einmal einen Meter breit. Christoph Würflein betonte jedoch auch: „Der Naturpark Altmühltal strebt langfristig auf sensiblen Wegeabschnitten eine Trennung von Mountainbikerouten und Qualitätswanderwegen an. Verbote allein werden hier nicht ausreichen. Erst wenn attraktive Angebote als Alternative zur Verfügung stehen, kann es gelingen, die Nutzungskonflikte zu entschärfen.“

Der Fortschritt der Aktualisierung des Tourismuskonzepts, das voraussichtlich im Januar 2016 vorgestellt werden kann, und das neu eingeführte Buchungssystem TOMAS auf dem Internetportal des Naturparks waren weitere Themen der Mitgliederversammlung. Außerdem stellte Benjamin Hübel vom Informationszentrum Naturpark Altmühl den Marketingschwerpunkt des Jahres 2016 vor: Kultur und Städte im Naturpark Altmühl lautet der Arbeitstitel. „Die Städte im Naturpark Altmühltal sind nicht groß, aber sie überraschen ihre Besucher mit Kultur und Geschichte, mit Charme und kulinarischen Genüssen“, so Hübel. Im Jahr 2016 wolle man dieses Potential unter anderem in einer neuen Broschüre präsentieren. „Darin stellen wir zwei Tourenvorschläge vor, welche die beteiligten Städte unter zwei Schwerpunktthemen miteinander verbinden“, erklärte Hübel: „Die erste Thementour führt zu einzigartigen Schätzen – zum Beispiel im Museum. Die zweite Thementour führt zur Kunstgeschichte und zu Orten des Glaubens.“

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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