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Was der LBV erkämpft hat

Landeschef Dr. Norbert Schäffer äußert sich mit Mitgliedermagazin

Fünf Jahre ist das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ her. Was ist seither positiv bewirkt worden? Dieser Frage stellt sich Dr. Norbert Schäffer, der Landesvorsitzende des LBV, im neuen Mitgliedermagazin (3/2024).

Mit den Grünen und der ÖDP bildete im Januar und Februar 2019 der LBV das organisatorische Rückgrat des Volksbegehrens. Es war mit 18 Prozent Zustimmungsquote das bisher erfolgreichste in Bayern. Es war so überwältigend, dass die bayerische Staatsregierung unter Markus Söder erst gar nicht lange versuchte, ihre Niederlage schönzureden, sondern kurzerhand den Text vollinhaltlich übernahm. Der Landtag beschloss ein Begleit- oder Versöhnungsgesetz und ist von der Sache her sogar noch mit seinem verbindlichen Maßnahmenkatalog über die Ziele des  Volksbegehren hinaus gegangen. Dr. Schäffer bilanziert dazu: „Es war eine Sternstunde für den Natur- und Artenschutz in Bayern“.

Heute sagt der LBV-Chef, es sei damals nicht darum gegangen, die Landwirtschaft gegen sich aufzubringen oder die ganze Bevölkerung gegen sie aufzubringen. Wichtig sei der Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft gewesen. In den letzten 40 Jahren seien über die Hälfte der Vögel in der Agrarlandschaft verloren gegangen.  Viele Landwirte seien gegenüber dem LBV und den anderen Naturschutzverbänden sowie den Grünen und der ÖDP verärgert. „Wir sind“, so Dr. Schäffer, „bis heute bemüht, die aufgerissenen Gräber zu schließen“.  Er mahnt aber auch die Landwirte zur Vernunft, denn: „Unter den Folgen der Klimakrise und dem Verlust der biologischen Vielfalt leiden die Bauern am meisten.“ Gerade sie seien von einer intakten Natur abhängig.  Der Verbandsvorsitzende sieht den Vorteil des Volksbegehrens für die Bauern in einer besseren Finanzausstattung der staatlichen Programme (Vertragsnaturschutz, Biolandwirtschaft oder Streuobstpakt).

„Wir haben einige beachtliche Erfolge erreicht“, bilanziert Dr. Schäffer nach fünf Jahren, „wir stehen aber noch vor großen Herausforderungen“.  Er stützt sich auf einen Bericht des Wissenschaftlerteams mit Prof. Dr. Roman Lenz von der Hochschule Nürtingen vom Juli 2024. Das Volksbegehren habe bei konsequenter Umsetzung das Potenzial, den Zusammenbruch der biologischen Vielfalt aufzuhalten und einen Teil zurück zu bringen, der im Lauf der Jahre und Jahrzehnte verloren gegangen ist.

WERNER FALK

Von der Bahn AG enttäuscht

Schnotz: Antwort zur Hesselbergbahn ist unbefriedigend!

Der CSU-Landtagsabgeordnete Helmut Schnotz ist enttäuscht über das Antwortschreiben des DB-Konzernbeauftragten für Bayern Heiko Büttner in Sachen Start der Hesselbergbahn: „Das Schreiben umfasst nur Altbekanntes und zeigt keinen verlässlichen Weg für eine Umsetzung des Startes im Dezember auf.“

Büttner bestätigt in seinem Antwortschreiben an Helmut Schnotz erneut, dass das ESTW Langlau, anders als geplant, nicht im Dezember 2024 in Betrieb genommen werden kann und dass dies für die gesamthafte Reaktivierung der nördlichen Hesselbergbahn jedoch notwendig wäre.

Weiter schreibt Büttner:

„Die Summe der Herausforderungen zwingt uns dazu, die Inbetriebnahme des ESTW Langlau zu verschieben. Wie bereits bekannt, ist es uns aufgrund von mangelnden Ressourcen in der Bauwirtschaft nicht möglich das ESTW Langlau rechtzeitig fertigzustellen. Die Lieferschwierigkeiten für das Modulgebäude sowie der notwendigen Signaloptiken machen die Inbetriebnahme zum vorgesehenen Zeitpunkt leider unmöglich. Hinzu kommt aber auch, dass sich der übergreifende Fachkräftemangel auch bei uns bemerkbar macht. Dies ist für uns als Bahn ärgerlich, da wir uns mit allen Beteiligten auf eine möglichst frühe Reaktivierung der Strecke gefreut hatten.

Gleichzeitig bedeutet dies kein Scheitern der Reaktivierungsstrategie des Freistaats Bayern. Wir arbeiten aktuell mit Hochdruck daran, die Strecke Wassertrüdingen–Gunzenhausen, trotz der Verzögerung beim Bau des ESTW Langlau, im Dezember 2024 mit einem anderen Betriebskonzept zu reaktivieren. Das finale Prüfergebnis liegt zum heutigen Datum jedoch noch nicht vor.“

Büttner versprach, das Ergebnis der Prüfung zum Betriebskonzept so bald wie möglich zu kommunizieren und betont: „Die Arbeiten am ESTW Langlau sollen bis Frühjahr 2025 nachgeholt werden, sodass zum kleinen Fahrplanwechsel 2025 die gesamte nördliche Hesselbergbahn reaktiviert werden kann.“

Diese Aussage wiederum kritisiert der CSU-Landtagsabgeordnete: „In dem Schreiben werden mir eindeutig zu viele Konjunktive benutzt. Der Busverkehr wird ab Dezember auf einen verlässlichen Bahnverkehr in der Region ausgerichtet, die Menschen wollen die Bahn und das Bundesunternehmen kann einfach nicht liefern. Teillösungen im Streckenverkehr dürfen nur die ‚Ultimo ratio‘ für einen Start der Bahn im Dezember sein.“

Das Bekenntnis Büttners zu der Reaktivierung – „die Bedeutung der Reaktivierung für die Region ist uns deutlich bewusst. Auch uns als Bahn ist dieses Projekt wichtig.“ – zweifelt Schnotz an: „Immer wieder haben mein Vorgänger Alfons Brandl und ich in Gesprächen mit und Schreiben an die Bahn die Wichtigkeit der Reaktivierung betont und die Einhaltung des Termin Dezember 2024 angemahnt. Nun zeigt sich leider, dass unsere Befürchtungen zu Recht bestanden. Und die Bahn nahm das Projekt wohl doch nicht so ernst, weil sonst hätte man sich rechtzeitig über Alternativlösungen Gedanken gemacht und man müsste nun nicht in hektische Planungen verfallen. Diese Entwicklung ist ein Armutszeugnis für die Deutsche Bahn und der verantwortlichen Politiker der Verkehrswende auf Bundesebene, die offensichtlich eine Priorisierung allein in großen überregionalen Zugverbindungen sieht und dabei die Regionen und neue Verbindungen vor Ort vernachlässigt.“

Landkarte der Energiewende

Ansbach erstellt aktuell den Energienutzungsplan

In Umspannwerken wie diesem bei Leutershausen wird Energie von der einen auf die andere Spannungsebene übertragen. Einen genauen Blick auf das Stromnetz erlaubt der Energienutzungsplan, den der Landkreis Ansbach derzeit erstellt. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Es soll eine Art Landkarte der Energiewende werden: Der Landkreis Ansbach erstellt aktuell einen Energienutzungsplan. Das digitale Dokument soll nach Fertigstellung unter anderem Aufschluss darüber geben, wo kurz- und langfristige Speichermöglichkeiten wie Batterie- oder Wasserstoffspeicher am meisten Sinn machen. Die Potenziale für einen Zubau von erneuerbaren Energien werden ebenso analysiert wie die Machbarkeit von Blockheizkraftwerken. „Die Ergebnisse werden den Kommunen als praxisbezogene Handlungsempfehlung zur Verfügung gestellt. Sie können beispielsweise die Untersuchung des Wärmebedarfs als Grundlage für die gesetzlich vorgeschriebene Kommunale Wärmeplanung heranziehen“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

Erstellt wird der Energienutzungsplan gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik IfE GmbH aus Amberg und den regionalen Energieversorgungsunternehmen. Eine Steuerungsgruppe, in der auch die Kommunen vertreten sind, begleitet den Planungsprozess. Weitere regionale Akteure und Fachexperten sowie die Stadt- und Gemeindewerke in der Region werden ebenfalls themenspezifisch in den Erstellungsprozess miteingebunden. „Nur mit dieser breiten Beteiligung regionaler Akteure kann am Ende ein umsetzungs- und praxisorientierter Energienutzungsplan entstehen“, erklären Thomas Merkel von der Wirtschaftsförderung am Landratsamt Ansbach und Klimaschutzmanagerin Lena Navarro Ortiz.

Im Energienutzungsplan des Landkreises Ansbach werden die Netzausbaupläne der Energieversorgungsunternehmen sowie die Netzaufnahmekapazität in Kombination mit kurzfristigen und langfristigen Speichertechnologien betrachtet. „Durch diese detaillierte Analyse können nicht nur die theoretischen Potenziale für erneuerbare Energieanlagen, sondern vor allem absehbar realisierbare Erzeugungspotenziale ermittelt werden, die auch ans Netz angeschlossen werden können“, so Christian Gehret als Vertreter des Energieversorgers N-ERGIE. Durch die Integration von Speichertechnologien wie Wasserstofferzeugung und Batteriespeicher sollen die Stromnetze entlastet und das zeitliche Auseinanderlaufen von Stromerzeugung und -nachfrage ausgeglichen werden. Der Freistaat Bayern fördert die Erstellung des Energienutzungsplans und ist in das Pilotprojekt fortlaufend involviert.

Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Ansbach haben sich alle Stadt- und Gemeindewerke des Landkreises sowie die N-ERGIE dazu bereiterklärt, die Erstellung des Energienutzungsplans zu unterstützen, indem sie erforderliche Energie- und Netzdaten zur Verfügung stellen. Die Planer können auch auf bereits vorliegende Daten des Landratsamtes Ansbach zugreifen, zum Beispiel aus dem digitalen Solarportal (www.klimaschutz-landkreis-ansbach.de), das die Eignung der Gebäude im Landkreis Ansbach für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen aufzeigt.

Von einem Blutsauger und der großen Liebe!

Kinogeschichte atmen mit dem Gruselklassiker „Nosferatu“

Auf den Spuren des schaurigen Vampirgrafen Orlok (v.l.n.r.): Musikerin und Vampirjägerin Ruth Tuffentsammer vom Ensemble Dolcerando, ein zufälliges Vampiropfer, die Mitarbeiterin in der städtischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Teresa Biswanger sowie Nosferatu und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer

Als „Nosferatu“ Anfang der 1920er-Jahre in Berlin uraufgeführt wurde, trauten viele Besucherinnen und Besucher ihren Augen nicht. Über die Leinwand schlich ein gruseliger Vampirgraf mit Nagetierprofil, spitzen Zähnen und langen Gliedmaßen. Wo auch immer er auftauchte, er brachte Tod und Verderben über die Menschen. Verkörpert wurde er vom Theaterschauspieler Max Schreck, der zufällig nicht nur den passenden Namen für seine Rolle hatte, sondern so gut und überzeugend spielte, dass der ein oder andere dachte, einen echten Untoten gesehen zu haben. Auch deswegen gilt der von Friedrich Wilhelm Murnau gedrehte Stummfilm „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ bis heute als einer der wirkungsvollsten Vampirfilme aller Zeiten. Das Horrorfilmgenre hat „Nosferatu“ maßgeblich beeinflusst, er wird immer wieder zitiert und zahlreiche ikonische Kameraeinstellungen sind aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Am 23. August 2024 wird die Stadt Gunzenhausen diesem Meisterwerk einen eigenen Abend widmen. Doch er wird nicht nur gezeigt, musikalisch begleitet wird der Film vom Gunzenhäuser Ensemble Dolcerando. Die Musiker feilen bereits seit Monaten am Setting und möchten die Stimmung der einzelnen Szenen mit Stücken aus unterschiedlichen Epochen einfangen. Herauskommen soll ein Stück Film-Hörkunst, das am 23. August 2024 um 19.30 Uhr im Falkengarten erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

„Nosferatu“ ist ein expressionistisches Meisterwerk und hat nachhaltig Spuren hinterlassen. Gerade die verwinkelten Kulissen und für die damalige Zeit ungewöhnlichen Außen- bzw. Naturaufnahmen sind sehenswert und geben viel Raum für Interpretation. Erstmals im Film drang der Schrecken in die Privat- und Intimsphäre der Menschen ein, keine der Figuren war ungeschützt und plötzlich sahen sich die Protagonisten mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert. Bewusst gesetzte Parallelen zur Spanischen Grippe und zum erst wenige Jahre zurückliegenden Ersten Weltkrieg sorgten zusätzlich für Angst beim Publikum.

Erzählt wird die Geschichte des Vampirgrafen Orlok, der sich unsterblich (Achtung Wortspiel) in die schöne Ellen verliebt. Seine Liebe lässt ihn nicht nur die Grenze zwischen Tod und Leben überwinden, er macht sich auch auf den Weg von Rumänien nach Deutschland in die kleine Hafenstadt Wisborg. Er trägt einen Mantel des Schreckens und dieser legt sich über jeden, der ihm auf seinem Weg begegnet.

Der Film „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ wird in einer aufwendig restaurierten Fassung gezeigt und wird für einen Abend von der Friedrich Wilhelm-Murnau-Stiftung aus Wiesbaden für die Vorführung zur Verfügung gestellt. Selbstverständlich wird es vor Beginn des Klassikers eine filmhistorische Einordnung geben, plus Informationen zur Entstehungsgeschichte und zum Nachhall. Was viele nicht wissen: Der Plot orientiert sich nicht nur an Bram Stokers Klassiker „Dracula“, sondern zitiert daneben serbische Legenden. Leider ist „Nosferatu“ aber auch ein Kind seiner Zeit. So wird Graf Orlok in der Forschung gelegentlich als Klischee des Ewigen Juden interpretiert. Am 23. August 2024 werden wir auch dieser These auf den Grund gehen.

Die musikalischen Lokalmatadore vom Ensemble Dolcerando bereiten sich bereits seit Anfang des Jahres auf den Abend vor. Sie dürfen dementsprechend gespannt sein und sollten sich dieses tolle Ereignis nicht entgehen lassen.  

Der Stummfilmabend findet am Freitag, 23. August 2024, um 19.30 Uhr im Falkengarten, Dr.-Martin-Luther-Platz 4, 91710 Gunzenhausen statt (Einlass: 19.00 Uhr). Der Eintritt kostet pro Person 15 Euro. Bitte beachten Sie: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, daher sollten Sie sich zeitnah bei der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen unter Tel.: 09831/508 300 melden und Ihr Ticket reservieren.

Wohnungsbau: Der große Wurf

In Gunzenhausen wird mit Projekt „Urbanen Wohnen“ begonnen

Die Gunzenhäuser Bauträgergesellschaft Bosch  lässt die Stadt nicht hängen, wenn es darum geht, die Nachfrage nach Wohnqualität zu befriedigen. Neben etlichen anderen Projekten, die Bosch bereits realisiert hat oder die noch im Bau sind, geht es jetzt an ein anspruchsvolles und großes Vorhaben. In der Weißenburger Straße 31 bis 35 wird das Unternehmen auf einem 4500 Quadratmeter großen Areal (früher Baustoffunion/Zimmerei Reichardt-Wunder) 56 Mietwohnungen erreichten. Die Firma entspricht damit der Nachfrage, aber auch dem Wunsch der Stadt, wonach auch Wohnungen zur Miete angeboten werden sollen.  Mit den Erdarbeiten hat Bosch schon begonnen, ab  Juli soll bereits der Rohbau in die Höhe schießen. Die Wohnungen verteilen sich auf mehrere Gebäude. Erhalten bleibt das historische Eingangsgebäude an der Weissenburger Straße. Es stammt aus der Markgrafenzeit und steht unter Denkmalschutz. Entsprechend den Plänen des Bauherrn bekommt es eine neue Nutzung.  Im Frühjahr 2026 soll die Wohnanlage zwischen der Austraße und der Weissenburger Straße fertig sein. Fotos: Falk

Muss der Gallenstein raus?

Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken

Dr. Alp Türkoglu. Bild: Fotostudio Formann

Im gemeinsamen Vortrag am 18. Juni am Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg gehen Dr. med. Verena Anger und Dr. med. Alp Türkoglu auf Gallensteinleiden ein und beleuchten dabei sowohl die chirurgischen als auch die ernährungsmedizinischen Aspekte bei der Behandlung. Bilder: Fotostudio Formann.

„Da läuft mir gleich die Galle über!“ Mit diesem Ausdruck möchte man in aller Regel seinem Ärger Luft machen. Manchmal wird man auch „grün vor Wut“ oder „spuckt Gift und Galle“. Nirgendwo wird das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist als auch die emotionale Ausdruckskraft eines Organs so sichtbar wie bei der Galle.

Die Galle ist ein wichtiger Bestandteil unseres Verdauungssystems und Erkrankungen der Gallenblase können unser Wohlbefinden und unseren Gemütszustand deutlich beeinflussen. Häufig sind Gallensteine die Ursache. Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann entwickelt im Laufe des Lebens Gallensteine. Wenngleich zwar viele Menschen Gallensteine in sich tragen, verursachen diese jedoch nicht immer Probleme.

Nur ein Viertel der Betroffenen benötigt medizinische Hilfe; meist dann, wenn ein Gallenstein den Abfluss der Galle behindert.

Welche Aufgaben hat denn die Gallenblase überhaupt und wie kommt es dazu, dass sich Gallensteine bilden? Welche Erkrankungen oder Komplikationen können die Folge sein und muss immer eine Operation erfolgen? Wie läuft eine solche ab und welche Rolle spielt bei all dem die Ernährung?

Dr. Verena Anger. Bild: Fotostudio Formann

Dr. med. Verena Anger, Oberärztin und Fachärztin für Viszeralchirurgie, und Dr. med. Alp Türkoglu, Leitender Oberarzt und Facharzt für Viszeralchirurgie, am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg gehen in ihrem Vortrag auf diese und viele weitere Fragen ein und beleuchten die chirurgischen als auch ernährungsmedizinischen Aspekte zur Behandlung von Gallensteinleiden. Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung nehmen sich die Referentin und der Referent gerne Zeit für weitere Fragen.

Der Vortrag „Das Gallensteinleiden zwischen Ernährungsmedizin und Chirurgie“ findet am Dienstag, 18. Juni 2024, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ um 19.00 Uhr im „Söller“, Gotisches Rathaus, Marktplatz 1, in Weißenburg statt.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Der Maibaum steht

Bauhof Gunzenhausen hat ihn aufgestellt


Der Maibaum ist ein wichtiges Symbol und fester Bestandteil des fränkischen Brauchtums. Jahr für Jahr prägen wundervoll dekorierte und kreativ geschmückte Bäume das Erscheinungsbild der Ortschaften. Für Jung und Alt sind Maibäume ein sinnstiftendes Zeichen der Identifikation und eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Heimatort. So auch in Gunzenhausen, wo Jahr für Jahr der Marktplatz auf Höhe des Alten Rathauses von einem Maibaum geschmückt wird.
2024 freuen sich Bürgerinnen und Bürger, Gäste und Freunde der Stadt über einen 22,75 Meter hohen Baum. Dieser stammt aus einem städtischen Wald und wurde mit Hilfe eines Krans der Firma Rachinger aus Cronheim von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs aufgestellt. Er thront nun bis zum Herbst über den Dächern der Altmühlstadt. Die Gunzenhäuser Feuerwehrdrehleiter war ebenfalls im Einsatz, denn die Baumkrone musste geschmückt werden. Angebracht wurden zahlreiche Fähnchen und die Wappen der 14 Ortsteile, dazu Erkennungszeichen der partnerschaftlich verbundenen Städte Isle, Frankenmuth und Weipert. Foto: Grosser/StGun

Kolb ist nun der Vize

Der CSU-Stadtrat wurde zum Fitz-Stellvertreter gewählt

Es war keine leichte Geburt, den Nachfolger für den aus gesundheitllichen Gründen zurückgetretenen 2. Bürgermeister Peter Schnell (Grüne) zu finden. Nach mehreren Wochen der Verzögerung, die durch eine mehrheitlich durchgesetzte Absetzung von der zunächst für den 7. Februar geplanten Sitzung und das Mandats-Aberkennungsverfahren für den Grünen-Stadtrat Herbert Gutmann (der Stadratsbeschluss wurde durch eine Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts außer Kraft gesetzt) bedingt war, hat der Stadtrat am 25. April einen neuen Bürgermeister-Stellvertreter gewählt. Der bisherige 3. Bürgermeister Friedrich Kolb von der CSU erhielt von den 25 Stimmberechtigten 12 Stimmen und wurde somit mit knapper Mehrheit im ersten Wahlgang gewählt. Zwei Stimmen waren ungültig, eine entfiel auf Herbert Gutmann und 10 Stimmen aus Bianca Bauer von der SPD, die bei der letzten Kommunalwahl als Bürgermeisterkandidatin angetreten war und jetzt die vierköpfige SPD-Fraktion anführt.

Wann die Nachwahl für den 3. Bürgermeister (als Ersatz für den aufgerückten Friedrich Kolb) stattfindet, ist noch nicht bekannt.

Alltagsrassismus in der Schule

Lesungen mit Kathrin Schrocke im SMG und in Berufsschule

Schreibt Jugendbücher mit viel Stoff zum Nachdenken: Kathrin Schrocke bei ihrer Lesung in der Aula des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Altmühlfranken. Foto: Babett Guthmann

Die Jugendbuchautorin Kathrin Schrocke ist sich sicher: Das Thema ‚Rassismus in der Schule‘ polarisiert und ruft ganz unterschiedliche Reaktionen hervor. Rund 35 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 20 Jahren haben einen Migrationshintergrund. Sowohl sie als auch ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden sowie die Lehrkräfte haben sicherlich ganz unterschiedliche Erfahrungen mit rassistischen Äußerungen oder rassistischem Verhalten gemacht. Auch unter den Leserinnen und Lesern von Kathrin Schrockes neuestem Jugendbuch „Weisse Tränen“ gibt es unterschiedliche Haltungen. Die Autorin berichtet von vielen positiven Rückmeldungen, aber auch von Hassmails. Ihr Vorschlag an ihr Publikum: „Ihr macht euch selber eine Meinung!“

Zwei Lesungen haben die Wirtschaftsschule Gunzenhausen und das Simon-Marius-Gymnasium in Zusammenarbeit mit der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen für die Schülerinnen und Schülern der achten Klassen organisiert. Und an beiden Schulen gibt es eine gespannte Aufmerksamkeit im Publikum, wenn die Autorin von den Vorgängen in der Theater-AG eines ländlichen Gymnasiums im Schwarzwald erzählt. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen Lenni, dessen Eltern ein örtliches Unternehmen führen, und Serkan, dem Enkelsohn einer Gastarbeiterfamilie. Beide machen in der Theater-AG der Schule mit, Serkan als Schauspieler, Lenni als Techniker. Geleitet wird die AG von einem älteren Lehrer Prasch, ein netter und schlagfertiger Typ, bei den Jugendlichen beliebt, auch wenn er manchmal auf Serkans Kosten „harmlose“ Witze reißt und ihn scherzhaft „Osama“ nennt, also mit dem Namen eines arabischen Terroristen anspricht.

Darauf reagiert niemand aus der Klasse. Auch Serkan bleibt am liebsten unter dem Radar der Aufmerksamkeit und möchte einfach dazugehören. Bis der neue Mitschüler Benjamin Schreitmüller an die Schule kommt. Die erste Frage, die ihm Lehrer Prasch mit Blick auf seine schwarze Hautfarbe stellt: „Benjamin, wo kommst du her?“ Die Antwort „aus Leipzig“ quittiert der Lehrer mit Staunen und lässt sich zu Frage hinreißen, ob denn nicht eigentlich aus Ghana… Zum ersten Mal platzt da Benjamin der Kragen und immer wieder thematisiert er im Schulalltag jede rassistischen „Mikroaggression“, die er erkennt.

Als dann in der Theater-AG das Musical „King Kong“ aufgeführt werden soll und Lehrer Prasch für Serkan die Rolle des Affen vorschlägt, eskaliert das Ganze. Lenni, der bislang seinem Lehrer die dummen Witze auf Kosten Serkans immer sofort verziehen hat, muss plötzlich Stellung beziehen…

Bei ihrer sehr lebendigen Lesung stößt Kathrin Schrocke beim jungen Publikum auf viel vorsichtige Zurückhaltung, aber auch auf einige gut durchdachte Redebeiträge. Sie kennt das: „Wenn man Rassismus anspricht, sinkt die Raumtemperatur gefühlt um 10 Grad, das ist ein Stimmungskiller…“ Sie benennt auch das Phänomen der „Weißen Tränen“: Eine Person, die wegen Rassismus angegriffen wird, fühlt sich sofort verletzt. Für Kathrin Schrocke wäre eine andere Verhaltensweise richtig: Nachfragen, zuhören, nicht gleich eine empörte Abwehr-Haltung einnehmen!

Die in Essen lebende Autorin Kathrin Schrocke hat Germanistik und Psychologie studiert, einige Jahre in einem Kinderbuchverlag gearbeitet, ehe sie ihre Laufbahn als freie Schriftstellerin begann. Viele ihrer Jugendbücher wurden zu Klassenlektüren.

Kathrin Schrocke: „Weisse Tränen“ erschienen im Jahr 2023 im Münchner Verlag Mixtvision. ISBN: 978-3-95854-205-1, Preis 17,- Euro

Jugend und der Europagedanke

Schreibwettbewerb des Jugendpreises zum Thema „Europäische Werte“

Der CSU-Landtagsabgeordnete Helmut Schnotz ruft alle Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme am Schreibwettbewerb des Bayerischen Jugendpreises zum Thema „Wie wichtig sind mir europäische Werte?“ auf: „Die Europäische Union ist nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern basiert auch auf gemeinsamen Werten wie Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Aktuell müssen wir im Osten Europas leider erleben, wie diese Werte mit Füßen getreten werden. Ich würde mich deshalb sehr freuen, wenn sich auch junge Menschen aus unserem Landkreis beteiligen und uns ihre Meinung zu europäischen Werten mitteilen. Das ist auch mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni sehr wichtig.“

Teilnehmen können bayerische Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 18 Jahren. Neben dem zentralen Thema „Wie wichtig sind mir europäische Werte?“ gibt es Untergruppen zu „Redefreiheit und Möglichkeiten in Europa“, „Kultur und Geschichte“, „Umwelt und Klima“, „Europawahl 2024“ sowie zu eigenen Themen, die den Schülerinnen und Schülern am Herzen liegen.

Einsendeschluss 26. Mai 2024

Die Aufsätze können wahlweise in Taschenbuchform, Kurzgeschichte, Brief an einen Politiker oder als Lesebrief verfasst werden und dürfen maximal zwei DIN A4 Seiten lang sein. Einsendeschluss ist Sonntag, 26. Mai 2024. Namhafte Juroren wählen die besten Texte in den jeweiligen Alterskategorien aus. Der beste Aufsatz aus allen Altersklassen wird mit einem E-Bike prämiert. Darüber hinaus gibt es für die jeweils besten Aufsätze in den Alterskategorien weitere tolle Preise wie iPads oder Apple Watches.

Alle Informationen auf www.bayerischer-jugendpreis.de.