Im Genussführer Slow Food Deutschland

Jetzt neun Betriebe aus Altmühlfranken bundesweit aktiv

Christian und Nadine Blank aus Ehingen sowie Ines Wieland und Bernhard Heinz aus Muhr am See (im Vordergrund) sind neu im Slow Food-Genussführer Deutschland geführt. Dahinter Wolfgang Schramm (Enderndorf), Gerhard Forster (Güsseldorf), Stefanie Glück (Pappenheim), Bürgermeister Dieter Rampe (Muhr am See), Walburga Gentner (Spielberg)  und Claus Christ (Herrieden). Foto: FR Presse

Altmühlfranken wird als Genussregion in Deutschland immer attraktiver. Neun gastronomische Betriebe aus drei Landkreisen sind im „Slow Food Genussführer 2019/2020“ enthalten.  Neu unter den kulinarischen Top-Adressen sind die Gasthäuser „Zum Löwen“ in Ehingen und „Zum Hirschen“ in Muhr am See.

Bei der Vorstellung des neuen Genussführers, der 548 Gasthäuser aus Deutschland auflistet, bekräftigte Dieter Popp, der Chef der Convivien Altmühlfranken: „Es geht um authentische Regionalität. Wir sind somit der Gegensatz zu den Gourmetführern, die ihre Sterne nach anderen Kriterien verteilen.“ So einfach ist die Aufnahme in die weltweit agierende Slow Food-Bewegung nicht: Zwölf Kunden (und nicht professionelle Tester) müssen den aufzunehmenden Betrieb zweimal besuchen  für ihn sozusagen die Hand ins Feuer legen. Das Restaurant „Zur Sonne“ in Pappenheim, der Gasthof Gentner in Spielberg, die „Linde“ in Stern, der „Siebenkäs“ in Pleinfeld, die „Sonne“ in Herrieden, „Forsters Einkehr“ in Spalt-Güsseldorf und der „Schäferhof“ in Spalt-Enderndorf haben das Qualitätssiegel mit der grünen Schnecke schon früher erhalten, nun sind Bernhard Heinz und Ines Wieland, die Betreiber der Gastwirtschaft „Zum Hirschen“ in Neuenmuhr sowie Christian und Nadine Blank vom Gasthaus „Zum Löwen“ in Ehingen  dazu gekommen.

Dieter Popp, der frühere Regionalmanager des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, ist begeistert, wie sich Altmühlfranken kulinarisch entwickelt: „Die Gasthöfe und ihrer regionalen Zulieferer transportieren ein gutes Stück Heimatkunde.“ Die Slow Food-Betriebe können sich auf ihrer Anerkennung nicht ausruhen, sondern müssen alle zwei Jahre aufs Neue unter Beweis stellen, dass für sie der Slogan „Gut, sauber und fair“ gilt.  Popp zum Selbstverständnis der Betriebe: „Unser Prinzipien sind: Regional vor international, handwerklich vor extravagant, bezahlbar vor hochpreisig.“

Wer mit frischen und saisonalen Lebensmitteln der Region kocht und auf lieblose Fertigprodukte verzichtet, wer gutes Handwerk praktiziert und geschmackvoll würzt statt Geschmacksverstärker und andere Aroma-Booster einsetze, wer ein einladendes Ambiente und vorzüglichen Servicebietet, der ist bei Slow Food genau richtig. Die Bewegung gibt es weltweit in 160 Ländern, in Deutschland engagieren sich 15000 Mitglieder in 80 Convivien (Gruppen ). Dieter Popp, der Regionalberater aus Haundorf, leitet die 2012 gegründete Gruppe Altmühlfranken. Er rühmt das solide Fundament für seine Arbeit: „Wir haben mit 36 die höchste Zahl selbst schlachtender Metzger aller bayerischen Landkreise, eine Vielzahl von Mühlen und noch selbst backende Bäcker sowie fünfzehn handwerkliche Brauereien.“

Abschlusskonzert in Mörsach

Mit Rapahela Gromes und Julian Riem

„Mundus artis“ steht für den kulturellen Organisationsbetrieb in Mörsach am Altmühlsee. Mehrmals im Jahr treffen sich dort Musikliebhaber und Künstler zu außergewöhnlichen Begegnungen. Den Hintergrund bilden Reinhard und Elke Zimmermann, die beiden Mörsacher Künstler. In ihrem Atelier finden die Kunstschaffenden einen interessierten Kreis von Menschen, die die ländliche Exklusivität zu schätzen wissen. Zum diesjährigen Abschlusskonzert am 11. November, um 17 Uhr  werden Rapahela Gromes und Julian Riem erwartet. Die Cellistin Raphaela Gromes und der Münchner Pianist Julian Riem treten seit 2012 gemeinsam auf. Dass sie in das kleine Dörfchen Mörsach kommen, dürfen Elke und Reinhard Zimmermann als eine Auszeichnung ihres kulturellen Schaffens empfinden.
Die beiden Musiker zeichnet ein leidenschaftlicher Zugang zur Musik und gegenseitiges intuitives Verstehen der musikalischen Absichten des Partners aus. Dadurch können sie in jedem Augenblick frei gestalten und die Musik neu entstehen lassen. Auch in den technisch wie musikalisch anspruchsvollsten Passagen ein Miteinander, Freude an Initiative, Platz für die Initiative des anderen, gemeinsames Durchleben der musikalischen Entwicklung – ein echtes Duo.
Die Debut-CD des Duos mit Sonaten von Strauss und Mendelssohn erschien 2014 bei Farao, es ist ein Live-Mitschnitt des Preisträgerkonzertes auf dem Richard Strauss Festival 2012 in
Garmisch Partenkirchen. Raphaela wurde 2014 zum Preis der Deutschen Schallplattenkritik
nominiert.
Seit 2013 tritt das Duo regelmäßig im In- und Ausland auf, unter anderem bei den Mondsee
Musiktagen, der „AMMERSEErenade“, dem Marvao International Music Festival Portugal,
den Münchner Opernfestspielen oder der MS Europa. 2014 spielte das Duo im Rahmen des
Festivals „west-östlicher Diwan“ im Iran und 2016 wurde das Duo vom Goethe-Institut und
den Deutschen Botschaften zu einer Tournee durch Zentralamerika eingeladen, wo sie
Konzerte und Meisterkurse in Guatemala, Costa Rica und Nicaragua gaben.
Das Duo Gromes-Riem trat  bei den Mecklenburg-Vorpommern-
Festspielen, dem Schleswig-Holstein-Musikfestival, den Ludwigsburger Schlossfestspielen
und dem Rheingau Musikfestival auf.
Die neue CD des Duos – „Serenata Italiana“ mit Werken der italienischen Spätromantik –
erschien im Herbst 2017. Beide Künstler interpretieren in Mörsach die Musik von Haydn,  Rossini und Strauss.

Karten gibt es im Vorverkauf (vorverkauf@mundus-artis.de) und an der Abendkasse. Die Eintrittspreise: Erwachsene 18 Euro,  Mitglieder 16 Euro, Schüler,  Studenten sowie Auszubildende zahlen 9 Euro.

Dokumenatarfilm über Rothenburg

„ … und nun beweist, dass ihr ein Volk seid!“

Der neue Film „ . . . und jetzt beweist, dass ihr ein Volk seid !“ – Rothenburg zwischen Rettung und vollständiger Zerstörung – schließt die Arbeit der Dokumentarfilmgruppe der Oskar-von-Miller-Realschule zum Kriegsende im Raum Rothenburg im März/April 1945 ab. Präsentiert wird der Film am 8. November um 19 Uhr im Bürgersaal der Stadt Wolframs-Eschenbach.

Mit dem Brettheimfilm „Als der Frieden schon so nah war…“  begann die Filmgruppe vor 35 Jahren mit einer Dorfgeschichte in der Umgebung. Die Tatsache, dass der Großvater eines ihrer Schüler zusammen mit weiteren Dorfbewohnern von der SS hingerichtet wurde, war damals der Ausgangpunkt. Inzwischen durften Mitglieder der Filmgruppe den Film rund um die Erde von Moskau bis San Francisco vorstellen.
Im Bombardierungsfilm „ Ein Tag, der zur Nacht wurde . . .“ kommen die Augen- und Zeitzeugen zu Wort, die erlebt haben, wie Rothenburg zu einer „Stadt in Flammen“ wird. Als amerikanische Bomber das riesige unterirdische Treibstofflager der Wehrmacht bei Ebrach nur beschädigen können, greifen sie auf ihrem Rückflug Rothenburg an und zerstören es zu einem erheblichen Teil.
Für viele Frauen und Kinder, die überlebt haben, werden die folgenden Stunden zu einem traumatischen Erlebnis, das ihr Leben bis heute geprägt hat.
Auch im neuen Film über die Kapitulation der Stadt prägen Augen- und Zeitzeugen den Ablauf der Ereignisse, und dies sind nicht nur Rothenburger, sondern auch zahlreiche Evakuierte, die der Ablauf des Kriegs nach Rothenburg geführt hat. Mehr als in allen vorangehenden Filmen prägen nun amerikanische Militärberichte und Quellen die Ereignisse.
Die Filmgruppe verdankt dieses Material vor allem Andrea Krauß-Gonzale und ihrem Mann, die im Nationalarchiv in Washington umfangreiche Recherchen erfolgreich durchgeführt haben.
Durch die Vermittlung von Günther Schuster als Präsident der deutsch-amerikanischen Gesellschaft Mittelfranken hat die Filmgruppe inzwischen Kontakte zu amerikanischen Historikern, aber auch zur amerikanischen Armee. Seine exakten Übersetzungen und sein Einfühlungsvermögen waren die Voraussetzungen für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den USA.
Nur mit Mitwirkung der Filmschülerinnen und Filmschüler in den letzten 5 Jahren wurden die ungefähr 60 Augen- und Zeitzeugen gedreht und ihre Aussagen niedergeschrieben. Die Tatsache, dass auch in unserem neuen Film in einem generationenübergreifenden Projekt Jugendliche gemeinsam mit der Großelterngeneration die Geschichte erzählen, ist inzwischen ein Merkmal unserer Dokumentarfilme. Dieser Film konnte aber nur dadurch abgeschlossen werden, dass Kerstin Schmidt über all die Jahre hinweg als inzwischen professionelle Cutterin und Filmemacherin den Überblick über das ungeheuere Filmmaterial behielt.
Vor allem auch dank dem Hinweis von Christian Probst konnte der Ablauf der Ereignisse ab dem 16. April 1945 weitgehend rekonstruiert werden.
Dabei wurde klar, dass es mutige Rothenburger gegeben hat, die ihr Leben riskiert haben. Der Film versucht aber auch darzulegen, dass es Einflüsse von außen gab, die ganz erheblich dazu beigetragen haben, dass die Stadt nach dem furchtbaren Brand nicht eine zweite noch schlimmere Katastrophe erlebte.

Attraktivität der Stadt fördern

Gesundheitswoche in Gunzenhausen ist beendet

Der Stadtmarketingverein Gunzenhausen veranstaltete  unter der Federführung von Imke Götz die „1. Gesundheitswoche“ in Gunzenhausen. Er will die Attraktivität in Gunzenhausen erhalten und fördern, stellte der Vorsitzende Patrick Bosch fest. Der Arbeitskreis Gesundheit unter Leitung von Imke Götz hat eine  Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, bei der sich zur großen Überraschung aller Organisatoren in sieben Tagen 24 Teilnehmer mit 43 unterschiedlichen Veranstaltungen beteiligten.

Die Aktionswoche stand unter dem Motto „Herzenssache“ und bot Vorträge und Aktionen rund um das Thema der Herzerkrankungen und deren Vorbeugung an. Dabei beteiligten sich nicht nur Akteure aus dem Gesundheitsbereich an den Aktionen, sondern auch die Bäckereien Herzog und Kleeberger, die Buchhandlungen Fischer und Dr. Schrenk, das Foto-Atelier Braun, das Finanzamt. Die Bäckerei Herzog spendete  für jedes verkaufte Brot in der Aktionswoche 30 Cent an die Aktion „Ein Herz für Kinder“  und die Bäckerei Kleeberger bot spezielle Brote und Semmeln unter der Überschrift „Cholesterinbewusst nach Herzenslust“ an.

Die Zusammenlegung der Gesundheitswoche mit dem Kulturherbst bot sich für die Veranstalter an, da an diesem Samstag auch der Weltherztag stattfand. Es zeigte sich aber, dass in der Angebotsvielfalt des Kulturherbstes die speziellen Informationsstände und Aktionen der Gesundheitswoche untergingen, bedauerten einige Veranstalter. Patrick Bosch und Imke Götz sagten auch zu, dass man in der Nachbetrachtung darauf eingehen werde und bei einer hoffentlich stattfindenden Wiederholung im kommenden oder im nächsten Jahr diese Belange mit berücksichtige.

KLAUS HEGER

Barbara Stamm gratulierte

Landtagspräsidentin beim  Krankenverein Gunzenhaus

Landtagspräsidentin Barbara Stamm hielt im Lutherhaus die Festrede. Foto: Klaus Heger

Der Krankenverein Gunzenhausen feierte sein 130-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Aula des Berufsschulzentrums in Gunzenhausen. Im Beisein zahlreicher Personen aus Politik, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben, darunter Landtagsabgeordneter Manuel Westphal, Landrat Gerhard Wägemann, die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, gratulierte die Bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm in ihrer Festrede zum Thema „Brennpunkt Pflege“ dem Verein und seinen zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zu diesem herausragenden und keineswegs selbstverständlichen Jubiläum.

Diakonie und diakonische Pflegearbeit sei nur im wirtschaftlichen Rahmen einer professionellen Organisation möglich, stellten Dekan Klaus Mendel in seiner Andacht zum Beginn der Feierstunde und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz in seinem Grußwort einstimmig fest. Der Pflege gehen dabei die Kräfte aus, bedauerte Dekan Mendel. Auf 100 offene Stellen melden sich aktuell nur noch rund 20 Bewerber. Rund 70 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden von der eigenen Familie zuhause versorgt und betreut, berichtete die Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Dabei lässt der Freistaat die pflegenden Angehörigen nicht im Stich versicherte sie zusammen mit Manuel Westphal.

Die Digitalisierung ist kein Allheilmittel

Die fortschreitende Digitalisierung in der Pflege wird den Pflegebedürftigen und den Pflegenden viele Erleichterungen bringen. Davon ist Barbara Stamm überzeugt. Sie könne aber nie den dringend notwendigen menschlichen Kontakt ersetzen. Die pflegerische Arbeit in der Diakonie stehe immer unter der Forderung des Grundgesetzes „die Würde des Menschen ist unantastbar“, zeigte Barbara Stamm die ethischen Grenzen der Modernisierung und der Digitalisierung auf. Die Landtagspräsidentin forderte daher dringend mehr Stellen für Pflegekräfte. Die dadurch entstehende größere Zufriedenheit bei den Pflegekräften sorge für ein besseres Betriebsklima in den Pflegeeinrichtungen und damit für eine qualitativ bessere Pflege und ein menschlicheres Verhältnis zu den pflegebedürftigen Menschen.

130 Jahre Krankenverein seien keine Selbstverständlichkeit, erklärte Vorsitzender Dr. Klaus Buechler. Der Verein mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Helfern werde sich auch weiterhin zum Wohle der pflegebedürftigen Menschen und deren Familien einsetzen und diese unterstützen, in allen Bereichen der stationären und ambulanten Pflege segensreich wirken und mit geschultem und ausgebildeten Personal 24 Stunden täglich für die Pflegebedürftigen und ihre Familien erreichbar sein.

KLAUS HEGER

Gehen gar nicht: Neonazis

Der deutsche Rechtsstaat muss ihnen mit seinen stärksten Waffen begegnen

Die Nähe von AfD, Pegida und der Neonazis verheißt Deutschland nichts Gutes. Ich möchte jedenfalls nicht erleben, dass Leute straffrei den Hitlergruß zeigen können oder  Glatzköpfe mit Knobelbechern über das Marktplatz-Pflaster in Gunzenhausen marschieren.

Die politische Situation ist eine Gemengenlage. Es gibt zu viele Enttäuschte unter den Deutschen, die ihre Schnauze voll haben von einer Regierung, die keine ist, nur ein Bündnis zum eigenen Machterhalt. Die Unionsparteien und die Sozialdemokraten haben vollkommen die Bindung zur Basis verloren – wie anders können die Vorgänge der letzten Wochen (Chemnitz-Proteste, Maaßen-Debatte, Abwahl Kauders) gedeutet werden. Ja, die Kanzlerin hat die Unterstützung durch die eigenen Abgeordneten verloren. Deutlicher kann ihr Machtverfall nicht sein. Die Frage ist nur: Wann endlich regiert sie? Wann entkommt die SPD ihrem Jammertal? Vieles deutet darauf hin, dass der Erosionsprozess weitergeht, denn die Kanzlerin ist generalresistent.

Gibt es eine Alternative? Manche sehen schon die AfD auf dem Weg zur Volkspartei, aber es gibt auch besonnene Beobachter unter der Analysten der Meinungsforschungsinstitute –  und 70 Prozent der Deutschen sagen, sie wollten mit Rechtsradikalen nichts zu tun haben. Viele der heute Enttäuschten sind sauer und unzufrieden mit dem, was in Berlin abläuft, aber sie sind deswegen noch lange keine Neonazis.  Die AfD kommt vielen Protestwählern gerade recht, um ihren Unwillen zu demonstrieren. Die meisten der abtrünnig gewordenen Stammwähler wollen Union und Sozialdemokraten eine verbale Ohrfeige verpassen:  „So geht es nicht weiter!“

In dieser aufgebrachten Stimmung noch als seriös zu erscheinen, ist schwierig. Und dennoch gibt es die „Alternativen für Deutschland“ ohne die AfD. FDP, Grüne und Linke sind nicht mit dem Makel des Koalitionsstreits behaftet. So ist es nicht verwunderlich, dass sie in den Umfragen gut abschneiden. Ihr Anteil am Kuchen vergrößert sich im gleichen Maße wie er für die Koalitionäre schwindet. Die letzten Monate haben der FDP und ihrem Frontmann Christian Lindner recht gegeben in ihrer Position, nicht in eine Regierung Merkel einzutreten. Die Abläufe in Berlin hätten sich kaum von den heutigen unterschieden. Ein Aufbruch, wie ihn die FDP Lindners 2017 durchzusetzen versuchte, wäre mit Merkel nicht gelungen. Es mag vor zwei Jahren etliche FDP-Wähler enttäuscht haben, dass Lindner die Verhandlungen platzen ließ, aber nach dem heutigen Stand der Dinge war es wohl das richtige Vorgehen. Es bedarf eines Aufbruchs unter einem neuen Kanzler. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Jamaika-Koalition zustandekommen kann, wenn Union, Grüne und FDP den Ernst der Lage erkennen und ein Programm schmieden, das auf die Bedürfnisse der Menschen in Deutschland eingeht. Dabei lassen sich nicht alle Positionen der drei Parteien 1:1 umsetzen, aber es  muss möglich sein, Politik zu gestalten. Es gibt für die Parteien mehr zu tun, als nur um sich selbst zu kreisen, wie das seit Monaten zu erleben ist. Die Herausforderungen in Europa und weltweit sind gewachsen. Sie verlangen nach einer handlungsfähigen Regierung.

Kann die AfD ein Problemlöser sein? Selbst wenn  die Rechtspopulisten im Osten Deutschlands bei den Landtagswahlen 2019 um die 35 Prozent bekommen sollten, wäre den Ländern nicht geholfen, denn die Protestparteiler sind nicht zugleich Problemlöser. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass die AfD im Osten Regierungsgewalt übernehmen könnte. Soweit darf es nicht kommen! Als Lehre aus den Weimarer Verhältnissen müssen die demokratischen Parteien untereinander Regierungsfähigkeit zeigen – auch wenn es schwer ist. Kaum ein Wähler kennt  beispielsweise in Altmühlfranken die handelnden Personen in der AfD. Sie würden der Partei einen Blankoscheck ausstellen, denn niemand weiß so recht, was die Partei konkret will, dafür umso mehr, was sie nicht will.  Ihr Programm offenbart, dass den „kleinen Leuten“ nicht daran gelegen sein kann, die AfD zu stärken, denn etliche Positionen sind absolut „kontraproduktiv“ für sie. Im Bundestag ist sie bis heute den Beweis, dass sie zu parlamentarischer Arbeit fähig ist, schuldig geblieben.  Zudem:  In etlichen Landtagen haben sich die rechtsradikalen Parteien selbst zerlegt.

In Bayern sollte sich die CSU nicht damit begnügen, die täglichen Meinungsumfragen zu checken, sondern die Themen zu setzen. Horst Seehofer hat die CSU mit seinen bewusst angelegten Ränkespielen in eine jämmerliche Lage gebracht. Es ist ganz allein sein „Verdienst“, dass die Partei heute bei 33 Prozent steht.  Sein Nachfolger Markus Söder ist mit Wahlgeschenken an alle gut gestartet, aber er muss heute ausbaden, was ihm sein Vorgänger eingebrockt hat und es unaufhörlich tut. Ich glaube fest, dass schon heute feststeht: Die Ära Seehofer hat mit dem 14. Oktober ein Ende  – jedenfalls in der CSU.

Wie gut, dass es noch Hoffnungsträger in anderen Parteien gibt. Dabei denke ich an die sympathische Katharina Schulze von den Grünen und Martin Hagen von der FDP. Wer ihn in der BR-Sendung erlebt hat, der konnte nur begeistert sein von dem jungen Spitzenkandidaten, der in allen Belangen versiert ist und für Solidität in der Politik steht – keine schlechte Empfehlung.

WERNER FALK

Gut begleitet am Lebensende

Palliativmedizin: Vorträge am 10. Oktober

Dr. Christian Maune

Gut versorgt am Lebensende – das wünschen wir uns alle. Natürlich wird der Hausarzt immer der erste Ansprechpartner sein, oft auch ein mitbehandelnder Facharzt, die Apotheke, ein Pflegedienst. Doch in den letzten Lebenswochen reicht das in manchen Fällen nicht aus, um bei belastenden Symptomen, aber auch Sorgen und Fragen jederzeit helfen zu können. Aber welche weiteren Angebote gibt es in unserer Region? Kann Palliativmedizin weiterhelfen? Was gibt es hier für Möglichkeiten und wo und wie kann ich sie nutzen? Was ist SAPV? Wann kann ich mich an die ambulanten Hospizdienste wenden und wie können diese helfen? Wann ist ein Hospiz die richtige Wahl?

Palliativ-Fachkraft Ulrike Haarmann

Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie beim Vortrag „Gut begleitet am Lebensende – Hospiz- und Palliativversorgung in der Region“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gesundheit im Dialog“. Referenten sind Dr. Christian Maune, Palliativmediziner am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg und Ärztlicher Leiter SAPV Südfranken, Ulrike Haarmann, Palliative-Care-Fachkraft und Pflegerische Leitung SAPV Südfranken sowie Doris Holz und Sandra Meyer, Koordinatorinnen beim Ambulanten Hospizdienst Altmühlfranken.

Der Vortrag findet am Mittwoch,  10. Oktober 2018, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken statt. Der Vortrag beginnt um 19:00 Uhr.

Veranstaltungsort ist die Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Im Einsatz auf der Africa Mercy

Vortragsreihe Gesundheit im Dialog des Klinikums Altmühlfranken

Guido Nüßlein, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Intensivstation am Klinikum Altmühlfranken in Gunzenhausen, hat sich einen großen Traum erfüllt. Seit über 20 Jahren unterstützt er gemeinsam mit seiner Frau die Hilfsorganisation Mercy Ships mit einer monatlichen Spende. Im Frühjahr flog der Krankenpfleger nun auf eigene Kosten nach Kamerun, um auf dem Hospitalschiff „Africa Mercy“ für zwei Monate ehrenamtlich Hilfe zu leisten.

Im Jahr 2016 hatte sich Guido Nüßlein bereits bei der Hilfsorganisation als ehrenamtlicher Helfer beworben, 2017 erhielt er die Zusage. Er paukte fleißig Englischvokabeln, durchlief Gesundheitschecks und erledigte allerhand Formalitäten.

Im Frühjahr 2018 startete er dann zu seinem Einsatz auf der Africa Mercy nach Douala im westafrikanischen Kamerun. Im 3-Schicht-Betrieb arbeitete der Pfleger in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Viele Kameruner waren zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Krankenhaus oder Krankenhausschiff. Auf der Africa Mercy Ship werden verschiedene Operationen durchgeführt. Z.B Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Gynäkologische Operationen, Orthopädie, Augenoperationen und plastische Chirurgie. Insgesamt sind 83 Betten auf 5 Stationen aufgeteilt.

Dem Ärzte- und Pflegepersonal standen sogenannte Day Worker zur Seite. Einheimische die bei der Übersetzung bei Patientengesprächen halfen. Es sind Eindrücke der gegenseitigen Hilfsbereitschaft die bleiben. Noch heute steht er mit Helfern und Day Workern in Verbindung. In seiner Freizeit suchte Guido Nüßlein den Kontakt zu den Einheimischen. Er besuchte Waisenhäuser, spielte und bastelte dort mit den Kindern und besuchte die Stadt Douala mit seinen über drei Millionen Einwohnern.

In seinem Vortrag wird Nüßlein seinen Zuhören die Hilfsorganisation Mercy Ships vorstellen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen Hilfe zu bringen, die durch extreme Armut und Krankheiten zu Ausgestoßenen ihrer Gesellschaft geworden sind. Warum die Hilfsorganisation dabei Hospitalschiffe einsetzt und wie sie vor Ort hilft, erfahren Sie an diesem Abend.

Der Vortrag „Im Einsatz auf der Africa Mercy in Kamerun“ findet am Donnerstag, den 11. Oktober 2018 im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken statt. Der Vortrag beginnt um 17 Uhr.  Veranstaltungsort ist der Konferenzraum 1 im EG am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Junge Landärzte werden gefördert

Klinikum Altmühlfranken ist Teil des Programms

Vom Programm des Freistaat profitiert Altmühlfranken stark, sagen MdL Westphal (links) und Landrat Wägemann. In der Mitte: Gesundheitsministerin Huml.

Die Region Altmühlfranken wird Partner im Programm „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ (BeLA Nord). Das Klinikum Altmühlfranken ist hocherfreut, als Teil des Projekts akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen zu werden. Im Verbund mit der Universität Erlangen, mehreren Hausarztpraxen aus dem Kreis und dem Klinikum Altmühlfranken ist ein qualitativ hochwertiges Förderprogramm entstanden, um junge Landärzte von Beginn ihrer klinischen Ausbildung an für die Allgemeinmedizin und die Tätigkeit als Hausarzt für Altmühlfranken zu begeistern. Das Bayerische Gesundheitsministerium bezuschusst das vier Jahre dauernde Programm mit 2.310.750 Mio. € für insgesamt vier Regionen in Nordbayern.
Landrat Gerhard Wägemann ist es ein großes Anliegen, die medizinische Versorgung im Kreis auf hohem Niveau zu halten. Sein jüngster Erfolg: Das Klinikum Altmühlfranken wird Teil des Förderprogramms „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“, das die Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml heute in Scheßlitz vorgestellt hat. Unser Ziel ist es, so der Landrat, „die
jungen Mediziner im BeLA Programm so gut auf die Tätigkeit als Hausarzt vorzubereiten, dass sie die Arztsitze, die in fünf bis zehn Jahren im Kreis bedingt durch den demographischen Wandel frei werden, gleich übernehmen können.“ Beim Gesundheitsministerium ein gutes Wort eingelegt hat auch Manuel Westphal, der das gemeinsame Ziel, Lehrkrankenhaus zu werden und am BeLA Programm teilnehmen zu können, mit großem Einsatz mitgetragen und unterstützt hat, wofür Wägemann ihm persönlich dankte.

Bestens auf die Tätigkeit als Landarzt vorbereiten

Das Ziel ist es, angehende Mediziner optimal auf die künftige Tätigkeit als Hausarzt vorzubereiten und sie eng an die Region Altmühlfranken zu binden. Früher als in allen anderen Förderprogrammen, schon mit Beginn des ersten Klinischen Semesters, durchlaufen die Studierenden eine auf die Allgemeinmedizin zugeschnittene Ausbildung. Das innovative Lehrkonzept umfasst ein eng abgestimmtes qualitätsgesichertes Curriculum Allgemeinmedizin zwischen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, dem Klinikum Altmühlfranken und den beteiligten Hausärzten. Die Studierenden erhalten eine enge Betreuung anhand eines strukturierten Lehrplans mit hohem Praxisanteil in den Hausarztpraxen und dem Klinikum Altmühlfranken sowie eine gezielte Vorbereitung auf das Staatsexamen.

Mit persönlichen Coachings und Schritt-für-Schritt-Trainings unterstützen

„Fast noch wichtiger“, ist dem Chefarzt der Inneren Medizin und Mitinitiator der Verbundweiterbildung Dr. med. Heiko Priesmeier „die persönlich enge Betreuung der Studierenden in dem Programm, damit sie sich gut aufgehoben und in der Region schnell heimisch fühlen.“ Dem wird mit einem umfassenden Mentorenprogramm Rechnung getragen. Auch die Teams um die Chefärzte Dr. med. Stephan Limmer, Dr. med. Wilhelm Nothofer und Dr. med. Marius Ghidau, sind gefordert „klinisch spannende Fälle“ zu zeigen und zu besprechen sowie Unterricht am Krankenbett durchzuführen. Das Klinikum Altmühlfranken wird die personellen Ressourcen stellen,  um eine enge Abstimmung zwischen den Verbundpartnern und den Studierenden zu ermöglichen.

Sicherheit herstellen durch konkretes Anleiten in der Praxis

„Der zeitliche Aufwand für das Lehrkrankenhaus und für uns in den Lehrpraxen ist hoch, doch meine Kollegen freuen sich genauso wie ich darüber, dass künftig Studierende ihr komplettes Praktisches Jahr in der Region ableisten können. Besonders gefällt mir der hohe pädagogische Anspruch im Programm: Wir werden von der Universität begleitet, so dass alle Lehrenden die Basisqualifikation in Hochschuldidaktik erwerben. Auch dass die Stipendiaten angehalten sind, gemeindenahe Projekte zu initiieren wird eine Bereicherung für die Region sein.“ erklärt die Allgemeinärztin Dr. med. Ute Schaaf. Die Aufgabe der Lehrpraxis wird sein, die Studierenden auf die vielfältigen Rollenfacetten eines Hausarztes vorzubereiten. „Ich freue mich auf diese Aufgabe!“.

Zielgruppe des Förderprogramms

Um Stipendiat im BeLA Programm Nord zu werden, müssen Interessenten sich mit einem Motivationsschreiben bewerben und ein spezielles Auswahlverfahren durchlaufen. Zunächst wird die fachliche Eignung (naturwissenschaftliches und medizinisch-theoretisches Vorwissen) geprüft. Abschließend wir ein Auswahlgespräch als fachlich orientierter Beratungsdialog geführt. Stipendiaten im BeLA Programm verpflichten sich, die Gebietsbezeichnung „Facharzt für Allgemeinmedizin“ zu erlangen. Ein Stipendium von 600 € monatlich wird den Studierenden ab dem 1. Klinischen Semester bis zum Abschluss im 8. Semester gezahlt.

Bayerische Gesundheitsministerium bezuschusst das Programm

Das BeLA Programm Nord wird mit 2,3 Mio. € bezuschusst. Der Zuschuss verteilt sich auf die vier teilnehmenden Regionen. Sowohl die Klinik, als auch die beteiligten Lehrpraxen erhalten eine Aufwandsentschädigung, mit der die verpflichtende Teilnahme an Dikdaktik-Seminaren und der Mehraufwand für die Studierendenausbildung honoriert wird. Darüber sind die BeLA-
Haus- und Klinikärzte hier im Kreis verpflichtet, Seminare am Klinikum Altmühlfranken für die Studierenden abzuhalten und zudem als Mentoren tätig zu sein. Begleitet werden die Ärzte dabei durch die Mitarbeiter des Allgemeinmedizinischen Instituts der Universität Erlangen unter der Leitung von Prof. Dr. med. Thomas Kühlein und Dr. med. Marco Roos.
„Ausgewählt wurden wir“, so Klinikvorstand Jürgen Winter, „weil es in unserem Landkreis schon vielfältige Aktivitäten zur Gewinnung von ärztlichem Nachwuchs im Verbund von Landkreis, engagierten Hausärzten und dem Klinikum gibt.“ Allein das Klinikum Altmühlfranken fördert mit seinem Stipendienprogramm „Klinikstudent“ seit Jahren Studierende während ihres Studiums, die im Anschluss Teile ihre Weiterbildung in der Klinik verbringen. „Im Rahmen des BeLA-Programms durchlaufen die angehenden Allgemeinmediziner nun zukünftig das gesamte Praktische Jahr ihres Studiums in unserem Kreis. Gleichzeitig garantieren wir, dass die Rotationen durch alle erforderlichen Abschnitte – Klinikum und Arztpraxis – zeitgerecht absolviert werden können. Wir sind zuversichtlich, dass die jungen Mediziner sich schon bald bei uns in Altmühlfranken heimisch fühlen werden.“

Im Notfall nicht hilflos

Vortragsreihe Gesundheit im Dialog

Am 16. Oktober 2018 findet erstmals auf internationaler Ebene der „World Restart a Heart Day“ statt. Überall auf der Welt sind Gesundheitseinrichtungen aufgerufen, Aktionen durchzuführen, damit immer mehr Menschen lernen, was im Notfall zu tun ist. Auch das Klinikum Altmühlfranken beteiligt sich aktiv an dem Aktionstag.
Der erfahrene Notarzt Dr. Martin Scharrer (Foto) vom Klinikum Altmühlfranken und ein Team des BRK laden gemeinsam zum Reanimationstraining für Laien ein. Sie zeigen das Jeder mit einfachen Tipps und praktische Maßnahmen in der Lage ist zu helfen und die Sorge etwas falsch zu machen nie berechtigt ist. Auch der Einsatz von Defibrilatoren für Jedermann wird gezeigt und geschult.
Der Vortrag findet am Dienstag,  16. Oktober 2018, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken statt. Beginn ist um 19 Uhr.
Veranstaltungsort ist der Konferenzraum 1 im EG des Klinikums Altmühlfranken Gunzenhausen.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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