Geld für Biberschäden

Ab 2021 gibt es mehr Zuweisungen

Ziel des Bayerischen Bibermanagements ist es, einen günstigen Erhaltungszustand des Bibers zu erhalten und schadensbedingte Konflikte möglichst zu verhindern bzw. zu minimieren. Hierzu zählen neben der Information der Betroffenen durch Kreisverwaltungsbehörden, Biberberater und Bibermanager, präventive und zum Teil förderfähige Maßnahmen auch schließlich Ausgleichszahlungen durch den Freistaat. Hierüber berichteten jetzt die beiden mittelfränkischen Landtagsabgeordneten der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, MdL Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer aus Sachsen b.A. und MdL Wolfgang Hauber aus Weißenburg i. Bay..
Im Jahr 2019 entstand in Bayern rund 667.000 Euro anerkannter Schaden durch den Biber. Bei den zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von 450.000 Euro kann bayernweit eine Ausgleichsquote von 67,5 % Prozent erreicht werden. „Diese Ausgleichszahlungen sind elementar wichtig, um vor Ort für die Akzeptanz zu sorgen und den Betroffenen bei den entstandenen Schäden zu helfen“, erklärt MdL Wolfgang Hauber.
Ab dem 1. Januar 2021 stehen für die Schäden aus dem Jahr 2020 sogar weitere 100.000 Euro zur Verfügung, um entstandene Biberschäden auszugleichen. „Für diese dringend notwendige Aufstockung haben wir uns als FREIE WÄHLER Landtagsfraktion seit langer Zeit eingesetzt. Es ist ein wichtiges Signal für die Betroffenen vor Ort, dass wir Sie nicht allein lassen, sondern tatkräftig in ihrer täglichen Arbeit unterstützen möchten“, erläutert der Landtagsabgeordnete Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer.
Nach Mittelfranken fließen aktuell insgesamt 47.172 Euro Schadensausgleich. Der Landkreis Ansbach erhält 15676 Euro, der Kreis Roth 6836 Euro und der Kreis Weißenburg-Gunzenhausen 2537 Euro.

Der November 2020 schreibt Geschichte

Dr. Ingo Friedrich zu den Herausforderungen der Zeit

Dr. Ingo Friedrich (CSU) gehörte 30 Jahre dem EU-Parlament an. Foto: Falk

Das geballte Auftreten von vier zentralen Weichenstellungen im November 2020 trägt das Potential in sich, den Lauf der Weltgeschichte zu verändern:

Erstens: Mit der Abwahl Trumps verlieren die autokratisch-populistischen Anführer dieser Welt – man denke etwa an Bolsonaro, Johnson oder Erdogan – ihr Vorbild und Idol. Plötzlich zeigen sich so deutlich wie nie zuvor die langfristigen Nachteile einer solchen – auf den ersten Blick – so angenehm  einfachen und auf das eigene Land bezogenen Politik: der Austritt aus multilateralen Abkommen, die Androhung von Handelskriegen, das brutale Abkanzeln unbequemer Partner, all das hat in der heute so klein gewordenen Welt zu einem dramatischen Absinken des globalen Ansehens und damit auch des wirtschaftlichen Einflusses der USA geführt. Andere Mächte wie insbesondere China haben sofort die „frei“ gewordenen Räume für sich genutzt. Insgesamt haben damit die “westliche Welt” und die westlichen Werte Schaden genommen. Mit der Wahl Bidens zum US-Präsidenten entsteht – fast möchte sagen – „Gott sei Dank“ eine neue Chance einer seriösen, auf das Wohl aller Menschen ausgerichteten Politik der immer noch stärksten Macht dieser Erde.

Zum Zweiten: Der EURO hat im November 2020 den Dollar als neue Nummer eins und damit als weltweit meist genutzte Währung im internationalen Zahlungsverkehr abgelöst. Andere Währungen spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Über 70 Prozent des gesamten Welthandels werden heute in EURO oder Dollar abgeschlossen. Wenn man überlegt, wie bei Einführung des EURO geunkt wurde (daraus wird nie etwas u.ä.) sowohl seitens berühmter „Experten“ als auch von Parteien wie der AfD, so kann man heute feststellen: die Entscheidung für die gemeinsame europäische Währung war goldrichtig und hat uns Stabilität und Sicherheit in einer unsicheren Welt gebracht. Die globale Rolle Europas wird dadurch immens gestärkt, verlangt aber auch mehr europäische Verantwortungsbereitschaft insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Diplomatie.

Als dritte historische Weichenstellung dieses bedeutungsvollen Monats ist die Verkündigung der chinesisch-asiatischen Freihandelszone (RCEP) zu nennen. Mit der Entstehung dieses nun größten Wirtschaftsraums der Welt ändert sich das globale Wirtschaftsgeschehen grundlegend. Eine Teilschuld für diese, die USA und Europa zurücksetzende Entwicklung ist ebenfalls Trump anzulasten, weil er Angebote zur Zusammenarbeit aus dem nicht-chinesischen asiatischen Bereich mit seiner America-First-Politik brüsk zurückwies. Die jetzt noch verbleibende Chance einer neuen und engen Zusammenarbeit mit Indien, das interessanterweise dem RCEP-Abkommen nicht beigetreten ist, muss von Europa und den USA unbedingt genutzt werden.

Schließlich setzt die im November angekündigte Erwartung der Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Coronapandemie ein wichtiges positives Signal in eine eingetrübte Welt. Dass einer der beiden Impfstoffe in Deutschland, also in Europa entwickelt wurde, stimmt hoffnungsvoll für die zukünftigen Potentiale unseres „alten“ Kontinents. Und dass die beiden Erfinder Tochter und Sohn von aus der Türkei eingewanderten Migrantenfamilien sind, lässt ebenfalls hoffen, dass aus den Reihen der zugewanderten Flüchtlinge nicht nur Probleme und Kosten entstehen, sondern dass mit Bildung und Integration durch Migranten auch Fortschritt und Dynamik entstehen können.

Wenn Europa seine aktuellen Hausaufgaben macht und mit dem zukünftigen US-Präsidenten Biden eine neue Form enger Partnerschaft findet, kann die westliche Welt wieder ihre eigentliche Aufgabe, nämlich für eine bessere Welt zu arbeiten, erfüllen. Und: der November 2020 hat dafür die Voraussetzungen geliefert.

Politik macht „Rolle rückwärts“

Landesbund für Vogelschutz will mutigere Agrarwende

Aus den „Green Deals“, den die Politiker des Europäischen Parlaments in bezug auf die künftige Landwirtschaftspolitik angekündigt hatten, ist nichts geworden.  Dr. Norbert Schäffer, der Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern, spricht von einer „Rolle rückwärts“ in Sachen Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Die „absurden“ Regelungen habe das Parlament unverändert gelassen.

Der LBV fürchtet, dass die derzeitige EU-Landwirtschaftspolitik verheerende Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, auf Böden, Wasser und das Klima hat. Vielversprechende Ansätze, von der bedingungslosen Flächenprämie weg zu kommen und die Landwirte für ihre Leistungen zugunsten von mehr Biodiversität zu entlohnen, seien von mutlosen Politikern zunichte gemacht worden, schreibt Dr. Schäffer in der neuesten Ausgabe von „Vogelschutz“, dem Mitgliedermagazin des Verbands.

Er fragt: „Warum richten sich Politiker in  der Coronakrise nach den Wissenschaftlern und ignorieren gleichzeitig deren Rat, wenn es um Biodiversität und Klimaschutz geht?“ Während im ersten Fall eine Impfung die Rettung aller Probleme sein könne, könne dies für die Klimakrise nicht gelten. Sein Lösungsvorschlag daher: „Konsequent wissenschaftsbasiert und mutig handeln!“

Reduzierte Müllfibel

Neues aus der Abfallwirtschaft 2021 – Die Müllfibel in reduzierter Form

Das Wichtigste zum Jahreswechsel aus der Abfallwirtschaft sind unbestritten die Abfuhrtermine. Diese sowie weitere Neuigkeiten, die ab 2021 gelten, werden in Form einer dünnen Broschüre mit nur 16 Seiten in den nächsten Tagen per Post an alle Haushalte im Landkreis geschickt.

Leider hat sich ausgerechnet bei den Terminen ein Fehler in der Formulierung eingeschlichen: Bei den Angaben für die Restmüll- und Biotonnenleerung muss jeweils das Wörtchen „in den geraden KW“ gegen das Wörtchen „in den ungerade KW“ ersetzt werden und umgekehrt.

Der 14-tägliche Abfuhrrhythmus bleibt gleich, so dass die Restmüll- und Biotonnen wie gewohnt jeweils zwei Wochen nach der letzten Leerung wieder bereitgestellt werden können. Die Abfallwirtschaft hofft auf das Verständnis der Leserinnen und Leser und empfiehlt die Nutzung des Online-Kalenders 2021, der inzwischen unter www.landkreis-wug.de/abfuhrkalender freigeschaltet ist. In diesem wurde der Fehler bereits korrigiert und die Feiertagsverschiebungen sind eingearbeitet.

Ausführliche Informationen rund um das Thema Abfall in unserem Landkreis, wie die Tipps zur Abfallvermeidung und zur Abfalltrennung, Satzungen, der Online-Abfuhrkalender und vieles mehr werden auf der Homepage der Abfallwirtschaft www.landkreis-wug.de/abfallwirtschaft sowie über die AbfallApp Altmühlfranken zur Verfügung gestellt.

Allen, die keinen Zugang zum Internet haben, wird empfohlen, die letzte Müllfibel als Nachschlagewerk aufzubewahren. Das Abfall-ABC und die Hinweise zur Abfallvermeidung sowie zur Abfalltrennung behalten weiterhin ihre Gültigkeit.


Bei Fragen kann man sich natürlich auch an das Team der Abfallwirtschaft wenden unter Tel. 09141 902-283 oder per E-Mail an abfallwirtschaft.lra@landkreis-wug.de.

Insel im Altmühlsee

Investor für Projekt im Seezentrum Schlungenhof gesucht

So soll die Insel genutzt werden.

Das Seezentrum Schlungenhof am Altmühlsee soll um eine Attraktion erweitert werden. Die vorgelagerte Insel wird zu einer Location für Veranstaltungen ausgewiesen. Dafür werden Betreiber bzw. Investoren gesucht, die mit innovativen Ideen ein Inselkonzept, das zur Ausrichtung des Altmühlsees passt, umsetzen.

Mit jährlich ca. 400.000 Übernachtungen und ca. 1 Mio. Tagesbesuchern ist der Altmühlsee ein touristisches Highlight im Fränkischen Seenland. Der Altmühlsee bietet höchsten Genuss zum Thema Natur mit zwei Wohnmobilstellplätzen, zwei Campingplätzen, einem generationsübergreifenden Erlebnisspielplatz und einer einzigartigen Vogelinsel. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen rund um den Altmühlsee sind Garanten für eine hohe Besucherfrequenz.

Das Seezentrum Schlungenhof in unmittelbarer Nähe zur Stadt Gunzenhausen mit ca. 17.000 Einwohnern, ist das Aushängeschild am Altmühlsee. Ein etabliertes Seerestaurant, eine Minigolfanlage mit Biergarten, eine Segelmacherei mit gastronomischer Einrichtung und eine Schifffahrtslinie vervollständigen den Anziehungspunkt am Altmühlsee.

Vorstellbar sind Konzeptionen im Bereich gastronomischer Einrichtungen, im Eventbereich, Kleinkunst, Outdoor-Aktivitäten. Den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. Es gibt unter anderem eine hohe Nachfrage für Betriebsfeiern, Hochzeiten und Geburtstage, Survival-Trainings oder Teambuilding-Maßnahmen.

Der Zweckverband Altmühlsee ist der Ansprechpartner für die touristische Entwicklung und stellt derzeit einen Bebauungsplan für die Inselnutzung auf.

Vor einigen Jahren wurde das Planungsbüro Ohnes & Schwahn, München, mit der Erarbeitung landschaftsplanerischer Ideen und Überlegungen für die Neuordnung des Seezentrums Schlungenhof beauftragt. Teile dieses Neuordnungskonzeptes wurden bereits umgesetzt.

Das Neuordnungskonzept sieht vor, die Identität des größten Seezentrums Gunzenhausen- Schlungenhof zu stärken und zukunftsträchtig auszurichten.

Um dies zu erreichen, sind die Einbeziehung der vorgelagerten Insel und die Ausbildung einer Lagune angedacht. Die bisher ungenutzte Insel könnte künftig ein fester Bestandteil des neuen Seezentrums sein und vor allem auch jüngere Zielgruppen ansprechen. Die Insel soll über einen barrierefreien Steg zugänglich gemacht werden.

Die Insel/Lagune soll das Profil des Altmühlsees stärken und ein imageprägendes Alleinstellungsmerkmal für die Region schaffen.

Interessenten werden gebeten, die schriftliche Bewerbung mit einem aussagekräftigen Nutzungskonzept bis spätestens, Freitag, 15. Januar 2021, beim Zweckverband Altmühlsee, Marktplatz 25, 91710 Gunzenhausen, einzureichen. Telefonisch steht die Geschäftsstelle des Zweckverbandes Altmühlsee unter Telefon-Nr. 09831/508-190 gerne zur Verfügung.

Bleiben Sie gesund!

Gelassenheit ist ein guter Ratgeber

Ein Gruß von Haus zu Haus in nicht ganz normalen Zeiten. Vor zwei Tagen habe ich die letzten Trauben der Lage „Sonnenhügel Weinberg“ geerntet.

In diesen Wochen der hohen Corona-Werte in der Gesellschaft erlahmt das öffentliche Leben und auch die privaten Kontakte werden auf ein Minimum reduziert. Ich denke, es gibt keine Alternative zu den Schutzmaßnahmen, die wir erleben. Jeder vernünftige Mensch wird das einsehen, wenngleich natürlich darüber geredet werden kann, wie hilfreich die eine oder andere Maßnahme tatsächlich ist, um die Corona-Pandemie einzudämmen.  Wichtig ist bei allem, dass wir unsere Krankenhäuser so ausgestalten, dass sie möglichen erhöhten Patientenaufnahmen gewachsen sind. In Altmühlfranken ist das gottlob der Fall.

Mit Sorge sehe ich die „Aufmärsche“ der Gegner und Verschwörungstheoretiker. Es ist ein seltsames Gemisch, das sich da zusammengebraut hat. Darunter sind extrem Rechte und extrem Linke, die die Situation jeweils für sich nutzen wollen. Wer Bedenken gegen die von den Regierungen in Berlin und den Bundesländern hat, dem steht freilich das Recht zu, dies auch öffentlich zu vertreten, aber es ist eine ganz andere Sache, wenn Menschen hinter den Parolen der Extremisten herlaufen und sich von ihnen instrumentalisieren lassen. Es gibt wohl kein Land der Welt, das die demokratischen Prinzipien so hoch hält wie Deutschland. Darauf bin ich stolz. Ich möchte keinesfalls, dass sich  bei Demonstrationen diejenigen durchsetzen, die am lautesten schreien und randalieren. Wir leben in einem Rechtstaat, zu dem jeder Vertrauen haben kann. Wenn sich allerdings bei Demonstrationen mit Tausenden von Menschen die Dinge so zuspitzen, dass die Polizei kapituliert, dann ist der Rechtstaat in Gefahr. Niemand sieht es gern, wenn die Ordnungskräfte nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel einschreiten und auch Gewalt anwenden müssen, um unser Recht und unsere staatliche Ordnung zu sichern, aber wegschauen darf die Polizei nicht, um unliebsamen  Eskalationen aus dem Weg zu gehen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie gut durch über den Winter kommen. Die Reglementierungen des öffentlichen und privaten Lebens werden anhalten und vermutlich wird das Weihnachtsfest 2020 anders sein als die Festtagen in den zurückliegenden Jahren. So sehr wir  in diesen Tagen die menschlichen Begegnungen vermissen, an die wir uns gewöhnt haben, so sehr freuen wir uns auf die Zeit danach, wenn hoffentlich die gravierendsten Einschränkungen vorüber sind und sich wieder wieder alles normalisiert – wobei wir aber gar nicht genau wissen, was künftig normal sein wird.

Gelassenheit ist ein guter Ratgeber, aber längst nicht für alle. Der Rentner kann die Lage entspannter hinnehmen als beispielsweise der Gastwirt, dem sich Existenzfragen stellen. Ich rufe dazu auf, den Wirten zu helfen – jeder so gut wie er kann. Arg betroffen aber nicht nur sie, sondern auch andere Geschäftszweige. Wir sollten sie nicht allein lassen und unser Konsumverhalten prüfen.

Wenn wir auch auf viele Dinge verzichten müssen, so dürfen wir uns doch an den Kleinigkeiten des Alltags erfreuen. Ich tue dies, indem ich Sie mit diesem Foto grüße. Aufgenommen wurde es vor zwei Tagen in meinem Garten, wo ich die letzten schönen Trauben der Lage „Sonnenhügel Weinberg“ geerntet habe.

WERNER FALK

Tourismus leidet unter Corona

Vorläufige Bilanz der beiden Tourismusverbände

Die Karte zeigt die Aufteilung der beiden Tourismusverbände. Seenland ist blau markiert, Naturpark gelb, dazwischen gibt es lokale Überschneidungen.

Das Fränkische Seenland und der Naturpark Altmühltal sind die beiden Tourismusverbände, die für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zählen, denn der nördliche und östliche Teil gehören zum Seenland, der südliche zum Naturpark, dazwischen überschneiden sich die beiden. Hans-Dieter Niederprüm und Christoph Würflein informierten kürzlich den Regionalausschuss des Kreistags über die bisherige touristische Entwicklung im Corona-Jahr 2020.

Bis zum 1. Oktober hat es demnach im Fränkischen Seenland 18,5 Prozent weniger Übernachtungen und 26,4 Prozent weniger Gästeankünfte gegeben.  Im Januar (13 % mehr Übernachtungen) und Februar (7,4 % mehr) hatte sich das Jahr noch ganz verheißungsvoll angelassen und die Touristiker konnten ein überragendes 2020 erwarten. Das Seenland hatte sogar bis zum Juli noch beste Aussichten, denn es lag unter den fünf deutschen Regionen, die einen Zuwachs melden konnten (Sächsische Schweiz 14,3 %, Mosel-Saar 10,1 %, Lausitzer Seenland 4,5 %, Spreewald 4,1 und Fränkisches Seenland 4,0 %. Aber dann machte ihnen die Cornonapandemie mit ihren drastischen Auswirkungen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Die schlimmsten Verluste gab es – gemessen an der Gästeankünften – im März (-57,4 %, April -93,3 %, Mai -82,8 %, Juni -29,8 %, während sich die Situation im Juli (-2,4 %), August (-9,0 %) uns September (+7,4 %) entspannte.

Immer wieder wird der Tourismus im Seenland an wichtigen Indikatoren gemessen. Zu Ihnen gehören die touristischen Umsätze. Nach den Zahlen des Jahres 2017 (aktuellere Werte liegen nicht vor) war das Gastgewerbe zu 55,1 % Prozent an den Umsätzen beteiligt, der Einzelhandel zu 23,4 % und die Dienstleistungsbranche zu 21,5 %.

Die größten touristischen Marktsegmente sind: Tagestourismus 43 %, gewerbliche Betriebe (über 10 Betten) 28 %, Privatvermieter (bis 10 Betten) 18,1 % und Camping-Reisemobile 10,9 %.

Top: Altmühltal-Radweg

Geschäftsführer Christoph Würflein vom Naturpark Altmühltal ist stolz darauf, dass auch nach 25 Jahren der Altmühltal-Radweg noch immer zu den am besten bewertesten Fernradwegen in Deutschland zählt. Er sieht bei der Positionierung des Tourismus im Naturpark eine starke Konkurrenz, denn schöne Wälder und satte Wiesen gibt es auch andernorts. Insofern hat er es schwerer als sein Kollegen Niederprüm, der immerhin mit den Seen als touristischem Magnet werben kann. Im Naturpark will man daher verstärkt auf den Geotourismus setzen, denn schließlich gibt es den Archaeopterix nur im Altmühltal und auch der römische Limes  ist stark präsent. Er setzt verstärkt auf den Tagungstourismus in den Wintermonaten, denn das Hotelangebot dafür ist vorhanden. Den Rückgang bei den Ferienwohnungen und Privatzimmern – der Trend ist auch im Seenland erkennbar – bei hat verstärkt. Ursächlich dafür ist nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch die Tatsache, dass die älter werdenden Anbieter aufgeben und die Nachkommen anderweitig gute Arbeit finden oder die Ferienwohnung (bei geringerem Arbeitsaufwand)  fest vermieten. So ist der Bestand an Betten in Ferienwohnungen um 27 Prozent zurück gegangen, bei den Hotels und Gasthöfen indes ist er um 2,6 Prozent gestiegen.

Der Naturpark sieht bestes Interessenpotenzial bei den Faktoren Natur und Kulinarik. Von der Besinnung auf die wertorientierte Reisekultur verspricht sich der Naturpark einen Gewinn.

Im Corona-Jahr ist der Tourismus in Bayern (Gästeankünfte) um 38 % eingebrochen, im Naturpark Altmühltal um 35 %. Hier liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Urlauber bei 2,2 Tagen, im Fränkischen Seenland hingeben bei 3,5 Tagen.

Werner Falk/11.11.2020

Seniorenprojekte gefördert

Landrat Dr. Ludwig verleiht Förderpreis

Verschiedene Modelle und Zukunftsprognosen zeigen, dass sich das Durchschnittsalter weltweit in den nächsten Jahrzehnten deutlich erhöhen wird. Umso wichtiger ist es, die Lebensbedingungen in den Städten, Märkten und Gemeinden für ältere Menschen nachhaltig zu verbessern. Um diese Arbeit entsprechend zu würdigen zeichnete Landrat Dr. Ludwig drei Institutionen mit dem Förderpreis für vorbildliche Seniorenprojekte und zwei Kommunen mit dem Prädikat „Seniorenfreundliche Kommune“ aus. Den ersten Preis erhielt die Diakoneo KdöR. Der zweite Preis ging an die Arbeitsgemeinschaft der offenen Ganztagesschule Mittelschule Schillingsfürst und der dritte Preis wurde dem Seniorenbeirat der Stadt Dinkelsbühl verliehen. Das Prädikat erhielten die Gemeinde Burk sowie die Stadt Herrieden. „Ich freue mich sehr darüber, dass es im Landkreis Ansbach so viele hervorragende Projekte gibt, die dazu beitragen, gerade auch für die älteren Bürgerinnen und Bürger eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Die diesjährigen Preisträger leisten Herausragendes in der Seniorenarbeit und stehen für ein vorbildliches Miteinander und Füreinander im Ehrenamt“, so Landrat Dr. Ludwig. Die Preisträger wurden von einer Jury bestehend aus Vertretern des Seniorenpolitischen Begleitgremiums und des Landratsamtes Ansbach ausgewählt.

Für das Projekt „Miteinander leben und erleben“ – Jahreskreis der Generationen erhielt die Diakoneo KdöR ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. Mit einer Vielzahl von Angeboten unterstützen sie seit langem Seniorinnen und Senioren dabei, ihr alltägliches Leben zu gestalten. Dabei stehen die Förderung der Mobilität und der geistigen und intellektuellen Fähigkeiten sowie die Verbesserung der Lebensqualität zur Prävention gegen Vereinsamung im Mittelpunkt.

Mit dem zweiten Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist, wurde das Projekt „Soziales Lernen in Schulnachbarschaft mit der Einrichtung für Senioren“ der Arbeitsgemeinschaft der offenen Ganztagesschule Mittelschule Schillingsfürst ausgezeichnet. Hier werden Schülerinnen und Schüler mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Elisenstifts zusammengebracht. Durch das generationsübergreifende Miteinander wird die Lebensqualität der Heimbewohner durch das gemeinsame Spielen mit den Kindern erhöht und gleichzeitig lernen die Kinder einen verantwortungs- und rücksichtsvollen Umgang gegenüber der älteren Generation.

Ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ging an den Seniorenbeirat der Stadt Dinkelsbühl. Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat er sich nicht nur konsequent für die Umsetzung der Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und auf Gehwegen und Plätzen eingesetzt, sondern auch zahlreiche Projekte zur gesellschaftlichen Teilhabe initiiert und umgesetzt. Dazu zählen beispielsweise die jährliche Oma-Opa-Enkelfahrt, die Mitwirkung bei der Einführung des Bürgerbusses sowie die Organisation von Tanznachmittagen und Tagesfahrten.

Neben dem Förderpreis zeichnete Landrat Dr. Ludwig auch zwei Kommunen mit dem Prädikat „Seniorenfreundliche Kommune“ aus. Diese Auszeichnung wird Städten und Gemeinden verliehen, die sich durch eine aktive seniorenfreundliche Kommunalpolitik besonders hervorheben.

Die Gemeinde Burk war eine von neun Kommunen in Bayern, die für die Modellphase des Programms „Marktplatz der Generationen“ in den Jahren 2012 bis 2016 beteiligt war. Mit diesem Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales werden kleine Gemeinden dabei unterstützt, die Lebensbedingungen nach den Bedürfnissen älterer Menschen zu gestalten. In der Gemeinde Burk gibt es neben einem Seniorenheim und einem ambulanten Pflegedienst auch viele Angebote von Vereinen, die dazu beitragen, dass die älteren Bürgerinnen und Bürgern in der vertrauten Umgebung alt werden können. So wurden beispielsweise mit dem sozialen Fahrdienst ein Service zur Verbesserung der Mobilität der Seniorinnen und Senioren geschaffen und eine Nachbarschaftshilfe (Verein Lebenshilfe Burk e.V.) gegründet.

Ebenso ausgezeichnet wurde die Stadt Herrieden. Mit dem Ziel, die Lebensverhältnisse von Menschen mit Behinderung und Senioren zu verbessern, wurde in Herrieden ein Senioren- und Inklusionsbeirat eingerichtet und ein Seniorenbeauftragter benannt. Für den Fall, dass Pflege und Unterstützung benötigt werden, ist ein umfangreiches Angebot vorhanden, wie beispielsweise die ambulante Pflege, Tages- und Kurzzeitpflege, vollstationäre Pflege, aber auch das „Wohnen mit Service für Senioren“. Des Weiteren wurde durch den Caritasverband Eichstätt ein Begegnungszentrum eingerichtet und eine Sozialraummanagerin angestellt, die allen Senioren Herriedens als Ansprechpartnerin und Beraterin zur Verfügung steht.

Service der Gastronomen

Hilfe für die Gunzenhäuser Wirte

Der Stadtmarketingverein Gunzenhausen weist darauf hin, dass Gastronomen, die einen Abhol- bzw. Lieferservice während des z. Zt. geltenden Teil-Lockdowns anbieten, die Möglichkeit haben, ihr Angebot kostenlos auf der Online-Plattform ingunzenhausen.de zu präsentieren.
Wer dieses Angebot nutzen möchte, wird gebeten, die entsprechenden Informationen unter info@ingunzenhausen.de an den Stadtmarketingverein zu melden.
Für weitere Informationen stehen der Stadtmarketingverein, Tel. 09831/508-308, oder die Wirtschaftsförderung, Tel. 09831/508-309 gerne zur Verfügung.

Änderung beim Ruftaxi

AST-Gunzenhausen mit neuem Betreiber


Beim Anrufsammeltaxi (AST) Gunzenhausen gibt es einen Betreiberwechsel. Ab dem 16. November 2020 wird das AST von der Firma Gute Reise Hauck aus Westheim betrieben. Die wichtigste Information in diesem Zusammenhang: Die bisherige Telefonnummer, unter der das AST bestellt werden kann, bleibt bestehen!
Das AST Gunzenhausen erreichen Sie weiterhin unter 09833 988893. Weitere Informationen zum AST Gunzenhausen finden Sie unter www.vgn.de/netz-fahrplaene/anrufsammeltaxi/gunzenhausen/.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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