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Kunst und Spitze im Dialog

Am 24. September in Abenberg: „SpitzenART! „

Zwölf regionale Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Bereichen (Malerei, Zeichnung, Fotografie, Bildhauerei, Textildesign und Metall) zeigen in der Ausstellung „SpitzenART“ auf Burg Abenberg vom 24. September bis 5. November ihre künstlerischen Verbindungen zur (Klöppel-)Spitze.

.Der Abenberger Künstler Peter Helmstetter bricht Holz und verbindet dieses neu. So entstehen „Spitzen“. Die Arbeiten aus gebrochenem Holz haben nicht nur an ihrer Oberfläche „Spitzen“, sie lassen auch tief in das Material hineinschauen. Ähnlich wie bei Klöppelspitze sind geometrische Formen und das Spiel mit Umhüllen und Durchscheinen Bestandteil der Arbeiten. Foto: Kerstin Bienert

Alle zwei Jahre öffnet sich das Klöppelmuseum Abenberg für neue Sichtweisen auf das traditionelle Kunsthandwerk. So entsteht ein Dialog, ein kommunikativer Prozess zwischen der Kunst und dem Kunsthandwerk, aber auch zwischen den Kunstwerken und den Betrachtern.

Unter dem Motto „neu/sicht“ beteiligt sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig der Studiengang Textildesign der Hochschule Hof in Münchberg. Professor Michael Barta war beim Besuch der „SpitzenART“ vor zwei Jahren von der Idee zur Zusammenarbeit mit Museumsleiterin und Ausstellungskuratorin Kerstin Bienert sofort begeistert. So kommt es, dass mit den beiden Textildesignerinnen Martina Ziegenthaler und Susanne Winter zwei Dozentinnen des Studiengangs und mit Almut Wille, Barbara Regus und Anika Döring erfolgreiche Absolventinnen der Hochschule in diesem Jahr mit aktuellen Arbeiten zum Thema „Spitze“ dabei sind.

Der bekannte Nürnberger Maler Peter Kampehl ist mit zwei großformatigen Arbeiten der Serie „Linien-Punkte-Bänder“ vertreten. Seine Netz- und Gitterstrukturen, die aus immer wiederkehrenden Punkten und Linien konstruiert sind, erinnern an textile Verflechtungen und Verdichtungen von Fäden – auch wenn es zunächst nicht bewusst so gewollt ist.

Durch die verwendete Technik des Holzbrechens entstehen in der Arbeit des Abenberger Bildhauers Peter Helmstetter „Spitzen“. Die Arbeiten aus gebrochenem Holz haben nicht nur an ihrer Oberfläche „Spitzen“, sie lassen auch tief in das Material hineinschauen. Ähnlich wie bei Klöppelspitze sind geometrische Formen und das Spiel mit Umhüllen und Durchscheinen Bestandteil der Arbeiten.

Rainer Kradisch aus Nürnberg zeigt Fotographie. Grober Zaundraht, willkürlich gebogen und im Schnee am Wegrand zufällig entdeckt, erscheint wie das vereinfacht skizzierte profane Abbild oder wie ein entfernter Verwandter zum feinen und nach strengem Muster verarbeiteten Leinen- und Metallfaden einer Klöppelspitze.

Michaela Schwarzmann aus Eggolsheim ist für die Leichtigkeit und Transparenz ihrer Papierarbeiten bekannt. Für die SpitzenART hat sie gemeinsam mit der Klöppeldesignerin Ute Klug große Blütenschalen geschaffen, die an feinen Fäden von der Decke hängend originelle Spitzenschatten in den Raum werfen.

Ausgehend von der traditionellen Technik des Klöppelns kombiniert Karla Volpert aus Regensburg „klassische“ Garne mit unkonventionellem Material wie Papier, Plastik oder Draht, um die technischen Möglichkeiten dieser alten Handarbeit auszuloten und so zu dreidimensionalen Spitzenobjekten mit zeitgemäßer Ausstrahlung zu gelangen.

Die Nürnberger Silberschmiedin Annette Zey entwickelt Schalen aus einzelnen Modulen. Immer gleiche Bausteine fügt sie zu einem lockeren, ornamentierenden Gewebe. Überschneidungen, Durchbrüche, scheinbare Leichtigkeit sind so das prägende Gestaltungsmoment und erinnern an die Beschaffenheit von Spitze.

Martina Ziegenthaler aus Nürnberg zeichnet überdimensional groß auf Leinwand Quasten und Spitzen aus historischen Musterbüchern, während Susanne Winter aus Nürnberg in ihren „Fadenzeichnungen“ mit Faden das Papier so bearbeitet, dass es sich in seiner Wirkung auf abstrakte Weise der Spitze annähert.

Bei Anika Döring (Leipzig) und Almut Wille (Helmbrechts) erinnern die filigranen Papierstrukturen und dreidimensionalen Flächengestaltungen an zarte Spitze und deren Ornamente. Barbara Regus (Hirschaid) verwendet die textilen Techniken „Sticken“ und „Druck“ nicht als ornamentale Applikation, sondern um eine Verschmelzung des Textils mit der Musterung zu erzielen. So lösen sich die Konturen der unterschiedlichen Techniken auf. Es entstehen textile Module, die in ihrem anmutenden Charakter an leichte Spitzen erinnern.

Die Besonderheit der Klöppelspitze sieht die Malerin Erika Goldbrich aus Büchenbach in dem Wechsel feinster Linien und geschlossenen Formen – oft ornamental gefügt oder in freier Verbindung. In ihrer Malerei sucht sie genau diese Spannung herzustellen und auszugleichen: einerseits lineare Zeichnung – andererseits Flächen, durch Farbe verbunden.

Eröffnung: 24. September, 11 Uhr/ Hauptgebäude Burg Abenberg, 3. OG; Laufzeit der Ausstellung: 24.9. bis 5.11.2017, geöffnet di – so, 11 – 17 Uhr.

Leuchttürme für die Wanderregion

Qualitätssiegel für den Urdonautalsteig und weitere Routen

Der Urdonautalsteig ist ein „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“: Christoph Würflein (links), Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, überreichte die Urkunde an den Wellheimer Bürgermeister Robert Husterer (Mitte) und den Dollnsteiner Bürgermeister Wolfgang Roßkopf (rechts). Foto: Barbara Keil

Der Urdonautalsteig gehört für drei weitere Jahre zu den „Qualitätswegen Wanderbares Deutschland“. Der Deutsche Wanderverband e.V. nutzte die Messe TourNatur in Düsseldorf dazu, die neuen Zertifikate zu vergeben. Stolz nahmen der Wellheimer Bürgermeister Robert Husterer und sein Amtskollege Wolfgang Roßkopf aus Dollnstein jetzt in Eichstätt von Christoph Würflein, dem Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, die Urkunde entgegen.

Ganz neu ist die Auszeichnung für die Route nicht, schließlich war der rund 63 Kilometer lange Urdonautalsteig, der zwischen Donau und Altmühl durch das Wellheimer Trockental verläuft, bereits 2014 zum ersten Mal zertifiziert worden. Das Siegel des Deutschen Wanderverbandes gilt aber nur für jeweils drei Jahre; danach wird neu geprüft. „Der Weg wird genauso streng beurteilt wie beim ersten Mal“, betont Robert Husterer, der auch Vorsitzender der ARGE Urdonautal ist, die den Qualitätsweg kreiert hat. „Deshalb danken wir besonders den Wanderwarten, die dafür gesorgt haben, dass alles den Vorgaben entspricht.“ Organisiert wurde deren Arbeit über das Tourismusbüro Dollnstein. „Wir sind stolz, dass es wieder geklappt hat, und dass auch finanziell alle mitziehen“, erklärt Bürgermeister Rosskopf. Denn die Finanzierung der Zertifizierung übernehmen die Urdonautal-Gemeinden.

Christoph Würflein bedankte sich im Namen des Naturpark Altmühltal für das Engagement. Neben dem Urdonautal-Radweg schaffe der Urdonautalsteig eine weitere Verbindung zwischen Altmühl und Donau. „Er verknüpft außerdem wichtige Naturpark-Themen wie Geologie, Siedlungsgeschichte, Klettern und Burgen und lenkt als Qualitätsroute die Aufmerksamkeit auf sie“, ist sich der Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal sicher. Beim Naturpark freue man sich, wenn Gemeinden ein Qualitätssiegel anstrebten, so Würflein: „Die Zertifizierungen machen deutlich, dass wir neben dem Altmühltal-Panoramaweg als Leuchtturm auch eine große Qualität in der Fläche haben.“ Das bestätigte sich auf der Messe TourNatur, denn neben dem Urdonautalsteig wurden noch zwei weitere Wege im Naturpark mit dem Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet: Neu unter den Qualitätswegen ist der Gredinger Rundwanderweg „Um den Kalvarienberg“. Rezertifiziert wurde die Neumarkter „Zeugenbergrunde“.

Mehr über die Wandervielfalt der Region erfuhren die Besucher der TourNatur vom 1. bis 3. September 2017 am Messestand des Naturpark Altmühltal. Über 45.000 Outdoor-Fans zog es an den drei Tagen in die Messehalle 6 in Düsseldorf – ein Besucherrekord für die Wander- und Outdoor-Messe. Das war auch am Naturpark-Stand zu spüren: „Das Interesse an der Wanderregion Naturpark Altmühltal, am Altmühltal-Panoramaweg und auch an den Schlaufen- und Rundwanderwegen war enorm,“ zieht Heike Baumgärtner, stellvertretende Geschäftsführerin des Naturparks, erfreut Bilanz. Und nicht nur die Wanderer hätten die Gelegenheit genutzt, sich über die Region zu informieren: „Genauso groß war die Nachfrage nach unseren Radelangeboten.“

Der Urdonautalsteig ist ein „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“: Christoph Würflein (links), Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, überreichte die Urkunde an den Wellheimer Bürgermeister Robert Husterer (Mitte) und den Dollnsteiner Bürgermeister Wolfgang Roßkopf (rechts). Foto: Barbara Keil

Mit Ballonglühen und Musik

Hahnenkammsee feiert 40. Geburtstag

Seinen 40. Geburtstag feiert der Hahnenkammsee heuer gleich dreifach. Bereits im April gab es ein feierliches Osterfeuer, und im Sommer lud ein Open-Air-Kino am Strand zahlreiche Filmfreunde ans Seeufer. Am kommenden Samstag, 16. September findet das Jubiläumsjahr nun mit einem Ballonglühen seinen festlichen Abschluss. Dazu gibt es Unterhaltungsmusik und ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot.
Mit der Aufteilung der Feierlichkeiten auf drei unterschiedliche Events verfolgt der Zweckver-band Hahnenkammsee ein klares Ziel. „Wir möchten mit den Veranstaltungen nicht nur den Geburtstag des Hahnenkammsees feiern“, sagt Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Gerhard Wägemann. „Wir wollen auch mal wieder zeigen, welche Vorzüge der idyllische See für Erholungssuchende hat. Manchmal steht er etwas im Schatten seiner großen Brüder Brombachsee, Altmühlsee und Rothsee – und das ist sehr schade. Denn der Hahnenkammsee ist für Angler, Naturliebhaber und Familien eigentlich perfekt.“
1977 wurde der 23 Hektar große Hahnenkammsee eingeweiht; damit ist er zwar der zweitkleinste, aber dafür der älteste der sieben Seen. Ruhig und idyllisch liegt der See zwischen den grünen Hügeln des Hahnenkamms, etwa einen Kilometer südlich der Hechlinger Ortsmitte. Mit seinen 1,3 Kilometern Länge und 23 Hektar Wasseroberfläche entspricht der Hahnenkammsee nur etwa einem Vierzigstel des Großen Brombachsees; vom Alter her ist er ihm jedoch mehr als 20 Jahre voraus.
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres glühen nun am Samstag, 16. September die Heißluftballone am Hahnenkammsee. „Nach Einbruch der Dunkelheit werden synchron zur Musik die Ballonhüllen befeuert – ein bezauberndes Feuerspektakel!“, freut sich Gerhard Wägemann. Das Ballonglühen findet gegen 20 Uhr bei Einbruch der Dunkelheit statt, aber bereits ab 17 Uhr gibt es für die Besucher der Veranstaltung Unterhaltungsmusik mit „Magic Sound Thomas“ und leckere Schmankerl. Neben den klassischen Gerichten aus dem Strandkiosk stehen ein paar Foodtrucks mit Kartroffelspiralis, Crêpes oder Langosch bereit. Gegen 18 Uhr werden Landrat Wägemann und Heidenheims Bürgermeisterin Susanne Feller die Gäste offiziell begrüßen, dazu spielt der Hechlinger Posaunenchor.
„Wir hoffen nun natürlich auf stabiles Wetter“, sagt Gerhard Wägemann. „Falls die Heißluftbal-lone aufgrund von Wind oder Regen nicht befeuert werden können, hat sich der Zweckverband aber ein Überraschungsprogramm als Alternative einfallen lassen. So viel sei vorweggenommen: Es wird auf jeden Fall ein feuriges Spektakel – egal, bei welchem Wetter!“

Trügerische Sicherheit

Wie die Terrorangst uns in den Ausnahmezustand treibt

Terrorakte, Kriminalität und Zuwanderung erschrecken viele Menschen zutiefst – auch wenn die faktische Bedrohung für den Einzelnen kaum messbar ist. Der renommierte Datensicherheitsexperte Peter Schaar kann nachweisen: Die Maßnahmen des Anti-Terror-Kampfes haben kaum zu Erfolgen geführt. Aber sie unterhöhlen schleichend die Bürgerrechte.
Längst sind nicht mehr nur Länder mit autokratischen Regimen von solchen Einschränkungen betroffen: Während wir uns über willkürliche Verhaftungen in der Türkei empören, vergessen wir, dass in den USA seit 2002 der Homeland Security weitgehende Rechte eingeräumt werden und dass in Frankreich seit November 2015 der Ausnahmezustand gilt. Und auch in Deutschland haben wir uns z. B. an die Präsenz schwer bewaffneter Polizisten und die Ausdehnung der Videoüberwachung längst gewöhnt – und sollten den Nutzen und die Risiken solcher Maßnahmen doch immer wieder neu bewerten.
Denn wir tun gut daran, das staatliche Gewaltmonopol demokratisch zu kontrollieren, wie Schaar an vielen Beispielen demonstriert. Ebenso, wie es nötig ist, unsere persönlichen Daten vor der Sammelwut internationaler Konzerne zu schützen, müssen wir auch unseren Anspruch auf Unversehrtheit durch den Staat, auf Schutz vor Willkür verteidigen. Peter Schaar plädiert für einen beherzten Umgang mit den Grundwerten der offenen, freiheitlichen Gesellschaft. Komplette Sicherheit ist eine Illusion – und für die ist der Preis des Verrats an den rechtsstaatlichen Grundsätzen in jedem Fall zu hoch!

„Trügerische Sicherheit“ (Wie die Terrorangst uns in den Ausnahmeszustand treibt) von Peter Schaar, ISBN: 978-3-89684-199-5, 288 Seiten, Verlag Edition Körber Hamburg, 17 Euro.

Mehr Studenten, mehr Parkplätze?

Neues Verkehrskonzept für Weidenbach-Triesdorf ist notwendig

Der Hochschulstandort Triesdorf wächst und wächst. Neben der FH brauchen auch die anderen Schulen mehr Platz – auch Parkplatz. CA Mavridis fordert daher ein neues Verkehrskonzerpt.

„Jeder zusätzliche Parkplatz erzeugt zusätzlichen Verkehr. Wer also weniger Autoverkehr in Weidenbach und Triesdorf haben will, darf nicht unentwegt weitere Parkpätze für Schüler und Studenten fordern.“ Das sagt Carl-Alexander Mavridis, Weidenbacher Gemeinderat der Liste Weidenbsach-Triesdorf. Deshalb hat er nun auch einen Antrag in das Gremium eingebracht, die aktuelle Stellplatzsatzung aus dem Jahr 1991 zu kippen. Denn diese, so Mavridis, sei dafür verantwortlich, dass Triesdorf mittlerleile immer mehr an den Rändern durch die Parkplatzflut ausfranzt. Gefordert wird stattdessen ein wirkungsvolles Verkehrskonzept, dass auch den Zugverkehr über Bahnhof Triesdorf und den Fahrradverkehr einbezieht.

Aktuelle Brisanz erhält das Thema durch das Vorhaben des Landkreises Ansbach, das Gebäude der Saatzucht an der Triesdorfer Reitbahn abzureißen, um darauf eine neue Berufsschule zu erstellen. Um die Auflagen des Markt Weidenbach für den Bau zu erfüllen, muss der Landkreis über einhundert Parklätze bauen. Dazu soll jetzt ein idyllischer Weiher am Schafstall aufgelassen und verfüllt werden, der akutell noch im Eigentum des Bezirks Mittelfranken ist. Dagegen regt sich aber Widerstand, da dieser Weiher direkt entlang des beliebten Spazierwegs rund um das Weiße Schloss liegt und somit direkt im Fokus der Weidenbacher Bevölkerung, es sich somit um ein kleines Naherholungsgebiet handelt.

Mavridis fügt aber auch noch andere Punkte an. Zum einen hat kürzlich die Hochschule Weihenstephan-Triesdcorf kürzlich den Großparkplatz auf der ehemalige Kuhweide massiv erweitert, was im Gegensatz zum hochschuleigenen Selbstbild „Grüne Hochschule“ steht. Zusätzlich hat es kürzlich die Hochschulleitung auf Nachfrage im Gemeinderat abgeleht, an der Fachhochschule das Semesterticket einzuführen. Somit setzt die Fachhochschule weiterhin auf den Individualverkehr, was den CO2-Ausstoß und den Flächenverbrauch weiter befeuert. Zum anderen werden andere Initiatven in Sachen Kulturtourismus beschädigt, wenn die schöne Landschaft unter Stahl und Beton verschwindet und noch dazu nachts taghell beleuchtet wird.

Carl-Alexander Mavridis hat im Mai die Initiative Ansbachische Markgrafenstraße gestartet. Die kulturhistorische Route auf den Spuren der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach verbindet die geschichtsträchtigen Orte Marktsteft (Hafen der Markgrafschaft), Obernzenn (Sitz der Herren von Seckendorff), die Haupt- und Residenzstadt Ansbach, die Nebenresidenz Gunzenhausen, den Sitz der Freiherren von Falkenhausen in Wald, den Sitz des Eichler von Auritz in Dennenlohe und den Witwensitz Unterschwaningen mit dem markgräflichen Land- und Jagdsitz Triesdorf.

Der Islam ist in der Krise

 Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug

„Schützt den Islam vor den Fanatikern, sonst müsst ihr die Welt vor dem Islam schützen“. Wer hat das wohl gesagt? Vielleicht sogar in diesen Tagen. Es soll kein langes Rätseln geben. Es ist ein türkisches Sprichwort – und zwar aus dem 13. Jahrhundert. Zitiert wird es von Dr. Michael Blume in seinem neuen Buch „Islam in der Krise – eine Weltreligionzwischen Radikalismus und stillem Rückzug“.

Viele Zeitgenossen (nicht nur Politiker) warnen in diesen Wochen und Monaten vor der Islamisierung Europas. Aber ist an dieser Befürchtung überhaupt etwas dran?  Ist der Islam eine aggressiv wachsende Religon, ist er für die Christenheit bedrohlich stark? Dr. Michael Blume, der Religions- und Politikwissenschaftler, ist evangelischer Christ, aber mit einer Muslimin verheiratet. Er hat über Religion und Hirnforschung promoviert. Die Realität spricht  seinen Forschungsergebnissen nach eine andere Sprache. Er meint, die Staaten des Vorderen Orients werden durch den Ölverkauf am Leben gehalten. Die jungen Muslime zögen in den christlichen Westen, in Länder mit einer geprägten Demokratie. Seine bemerkenswerte Feststellung: „Der Islam gleicht einem Schwerkranken, der vor Verzweiflungsschmerz um sich schlägt!“  Und er gesteht, dass das Buch von denen als Zumutung empfunden werden kann, die an den etablierten Vorurteilen festhalten und diese nicht hinterfragen. Seine Erkenntnis, die alle nachdenklich machen muss: „Die Religion kann für das Höchste und das Niederste im Menschen gebraucht werden.“  Über die Krise des Islam hat Dr. Michael Blume in unzähligen Gesprächen und auf vielen Reisen mit Tausenden von Menschen gesprochen.

Wie ist die Situation des Islam in Deutschland? Jenseits aller schrecklichen Befürchtungen, die in unserem Land an die Wand gemalt werden, nennt der Autor einige schlichte Tatsachen, die manches relativieren. Wie viele Muslime leben in Deutschland? Allein diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Einmal wird in der amtlichen Statistik von 2,8 Millionen geschrieben, dann von 5,7. Oder sind es 4,4 Millionen? Im Gegensatz zu den Christen, die zuverlässig aktenkundig festgehalten sind, gibt es bei den Muslime keine verlässlichen Zahlen und anerkannten statistischen Daten. Man weiß lediglich, dass von den gläubigen Muslimen nur 20 Prozent religiös organisiert sind. Es gibt eben den Unterschied: Christen werden durch die Taufe zu Mitgliedern der Kirche, im Islam (auch im Hinduismus und bei den Juden) gibt es diese Regelung nicht, denn man wird durch die Geburt zum Moslem.

Nur 27 Prozent der in Deutschland lebenden Türken geben laut offizieller Umfrage an, eine negative Haltung gegenüber Atheisten zu  haben. Und der Wissenschaftler Dr . Blume ist zur Erkenntnis gekommen: „Die Muslime wenden sich vom Glauben ab.“ Er nennt das den „stillen Rückzug“. Die Deutsche Islamkonferenz hat 2009 eine Umfrage gestartet. Ergebnis: 34 Prozent der türkischstämmigen Muslime in Deutschland sagen, dass sie täglich  einmal beten – geschweige denn fünf Mal. Ein Fünftel tut es nie, 15 Prozent ein paar Mal im Jahr.

Obgleich sich in der Türkei 81,4 Prozent der Menschen als Muslime bezeichnen, vollzieht sich eine Abkehr vom Glauben. Es wird nicht darüber geredet. Die meisten sehen sich als spirituelle, aber nicht als religiöse Muslime. Die traditionell strengen Verbote werden immer seltener befolgt.

Folglich sind es nur die Extremisten, die das Bild vom aggressiven Islam in der Welt verbreiten. Es empfiehlt sich daher, genau hinzuschauen, wenn vom Islam die Rede ist.

„Islam in der Krise“ von Dr. Michael Blume, Patmos-Verlag, 192 Seiten, ISBN 978-3-8436-0956-2, 19 Euro.

Jan Ullrich kommt an den Brombachsee

Jan & Jan Bike-Camp

Ein zweittägiger Workshop vom 9. bis 10. September 2017 wird vom Strandhotel „Seehof“ in Langlau am Kleinen Brombachsee angeboten. Das Motto: „Fahrradfahren mit Tour de France Sieger Jan Ullrich und Weltcupsieger Jan Bratkowski“.

Das 1. Seehof – LC Brombachsee – Charity-Golfturnier steigt am 30. September 2017 auf der Golfanlage Zollmühle. Der Erlös ist für die KiO Kinderhilfe Organtransplantation Sportler für Organspende e.V. Sind Sie auch dabei? Nutzen Sie das Angebot für das ganze Wochenende vom 29. September bis 1. Oktober. Mit dabei 11 Top-Sportler ihrer Zeit.

Hier wird der Alltag ganz klein! Genießen Sie das Wochenende am Brombachsee und schalten Sie mal ab! „Herrliche Landschaften und ein weiter Blick bieten Ihnen neue Perspektiven und Zeit für sich selbst“, schwärmt Uwe Kobs, der Marketingchef des Strandhotels.
Das Wochenende „Vier Jahreszeiten“ inklusive Halbpension pro Person im Doppelzimmer ab gibt es 188,50 Euro.
Strandhotel „Seehof“ in Langlau, Seestraße 33, 91738 Pfofeld (Telefon 09834-988 333), mobil +49 151 1202 1733, Fax  +49 9834 988 988, Kontakt: kobs@strandhotel-seehof.de, Internet:www.strandhotel-seehof.de

Kabinettstückchen auf den Spuren der Römer

Wie sogar ein Römer ins Weinparadies Franken gelangen konnte

Sein Weg führte ihn bestimmt nicht über so schöne Wanderwege, wie Sie heute im Weinparadies zu finden sind. Aber kann es wirklich sein, dass sogar ein Römer schon die Schönheit des Weinparadieses schätzte und die Region besuchte? Wenn ja, was hat er hier gemacht, was hat er gegessen und was hat er getrunken?

Diesen Fragen geht der Gästeführer „Weinerlebnis Franken“,  Thomas Weber im Rahmen seiner Reihe zu den Kulturepochen der Frühzeit nach. Wie jedes Jahr wird es wieder eine Wanderung mit kulinarischen Genüssen. Tauchen Sie mit ihm ein in die Epoche der Zeitenwende und freuen Sie sich auf den Gaumenkitzel der römischen Küche. Es gibt viel Neues zu entdecken.

Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt und dauert etwa vier Stunden. Anmeldung erforderlich per Mail. Bitte auf festes Schuhwerk achten.

Termin:  Sonntag, 17.September, um 14 Uhr, Treffpunkt ist das Rathaus in der Mitte von 97258 Bullenheim. Preis:  11 Euro pro Person inkl. Kostproben Wein und Speisen

Anmeldung:  thomas.weber@franken-online.de

Weitere Informationen erhalten Sie auch bei bei: Weinparadies Franken, Schlossplatz 1, 97258 Ippesheim, Tel. 09339-991565, Fax. 09339-988941, info@weinparadies-franken.de, www.weinparadies-franken.de

 

„Nämberch-Blues“ in Gedichtform

Fitzgerald Kusz findet die Gedichte auf der Straße

Autor Fitzgerald Kusz. Foto: S. Radlmaier

Für ihn ist in Nürnberg die ganze Welt daheim, hörbar und sichtbar: Fitzgerald Kusz, der Klassiker unter den fränkischen Mundartdichtern, findet die Gedichte auf der Straße, auf den Lippen und in den Köpfen der Mitmenschen. Seit Jahrzehnten gehören das Genauhinhören und -hinsehen zu seinem täglichen Handwerk, er spürt dabei das Dialektische des Dialekts, die Kunstfertigkeit des Authentischen und die Doppelbödigkeit der Dinge auf. In seinem neuen Gedichtband Nämberch-Blues, der Experimente mit verschiedenen literarischen Formen und unterschiedlichen Traditionen vereint, beweist er einmal mehr seine Meisterschaft.
Fitzgerald Kusz, geboren 1944 in Nürnberg, ist der Pionier der fränkischen Mundart-Lyrik. Er hat zahlreiche Gedichtbände, Hörspiele und Dramen veröffentlicht. Bei ars vivendi erschienen zuletzt die Haikus-Sammlungen Guuder Moond und Schdernla. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »Bayerischen Dialektpreis « (2017).

Fitzgerald Kusz: „Nämberch-Blues“ (Gedichte), Klappenbroschur, 144 Seiten, ISBN 978-3-86913-878-7, Verlag ars vivendi Cadolzburg, 15 Euro (auch als E-Book erhältlich).

Hier eine kleine Kostprobe:
in laffamholz kummds rei
in hammä schbridzds
in erlnschdeeng mäanderds
in jobsd schdrömds
in wöhrd dreibds dähii
an dä aldschdadd fläißds vobei
in johannis schbrudlds
in schniechling rauschds
in doos schdinkds
in färdd is um si gschäing

Ehrenamtskarte verhilft zu tollen Gewinnen

Landrat  Wägemann dankte  den Ehrenamtskarteninhabern

Preisträger der ersten Ehrenamtskartenverlosung mit Landrat Gerhard Wägemann (3.v.l.) und Judith Schneider von der Freiwilligenagentur altmühlfranken (2.v.l.) Foto: ZIA

Seit 2012 gibt es die Ehrenamtskarte im Landkreis. Bislang wurde jährlich für Neubeantrager eine Veranstaltung ausgerichtet. Nun möchte sich das Landratsamt auf andere Art und Weise bei den über 4.300 Karteninhabern erkenntlich zeigen und allen ehrenamtlichen Engagierten die Möglichkeit geben einen kleineren oder größeren „Dank“ zurück zu bekommen. Dies soll nicht nur einmal, sondern immer wieder geschehen – und zwar mittels regelmäßiger Verlosungsaktionen.

Zur Übergabe der Gewinne nach der ersten Ziehung lud Landrat Gerhard Wägemann alle gezogenen Ehrenamtskarteninhaber ins Landratsamt ein. Der Hauptpreis, eine Quad-Tagestour für zwei Personen inklusive Mittagessen samt Kaffee und Kuchen von Gundelsheimer Quad Event, wurde an Michael Rosenbauer aus Hechlingen am See übergeben. Des Weiteren gab es Bierpakete, die Bücher „Altmühlfränkisch genießen“ und „Naturpark Altmühltal“ zu gewinnen. Der zweite Preis, ein Candle-Light-Dinner in den Wallmüller-Stuben in Treuchtlingen,  konnte leider nicht persönlich an Anja Michel aus Weißenburg überreicht werden, sie bekommt den Gutschein per Post.

Interessant war die Bandbreite der ehrenamtlichen Tätigkeiten der Preisträger. Die meisten sind sogar in mehreren Ehrenämtern tätig, so z.B. bei der Feuerwehr und als Jugendtrainer. Aber auch für Kinder, im Tischtennisverein, im Posaunenchor oder bei der Betreuung Demenzkranker setzen sich die Preisträger ein.

Wer seine Chance auf einen Gewinn als Ehrenamtskarteninhaber noch nicht genutzt hat kann diese noch im Dezember, oder ab 2018 bei den vierteljährlichen Verlosungsaktionen, nutzen. Für unsere Dezember-Verlosung werden aufgrund der Weihnachtszeit besonders viele und schöne Gewinne für alle Teilnehmer bereitgehalten!

Teilnahmekarten erhalten die Ehrenamtskarteninhaber bei allen Banken im Landkreis, sowie bei den Gemeinden und im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen.

Weitere Informationen findet man auf der Homepage unter www.altmuehlfranken.de/verlosung