Archiv: Falk-report

Info-Terminal neu aufgelegt

Absberger Relaunch der Internetpräsentation

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Bildbeschreibung (v.l.n.r.): IT-Fachmann Hermann Kuffner und Metallbauer Tobias Buchholzer mit den Mitarbeitern der Tourist-Info Heidi Rammler und Angela Böhm sowie Bürgermeister Helmut Schmaußer (Foto: Müller)

Das Terminal der Tourist-Info am Absberger Rathaus wurde überarbeitet und steht nun wieder den Urlaubern zur Verfügung. Der Eingriff wurde notwendig, nachdem die bisherige Infostation während der laufenden Saison ihren Dienst versagte. Die Absberger Tourist-Info nutzte die Gelegenheit zu einem Relaunch. Die Inhalte sowie das visuelle Erscheinungsbild wurden grundlegend überarbeitet und auf das Wesentliche zu reduziert. Dabei wurde Wert gelegt auf einfache Bedienung.

Aber auch technisch hat sich einiges Verändert. Mit einem sehr viel größeren Display und neuer Hardware im Innern ist die Gemeinde nun wieder auf der Höhe der Zeit. Für die Installation sowie die Programmierung sorgte Hermann Kuffner mit seiner Schwabacher Firma Data-Result, aus deren Hause auch das Zimmervermittlungssystem des Fränkischen Seenlands „Tourist-X“ stammt.

Einen zentralen Punkt der Infostation bildet die Gastgeber- und Zimmersuche. Die jeweils verfügbaren Unterkünfte werden direkt vom Tourist-X-Server abgerufen. Ein Highlight: per QR-Code ist das Ergebnis der Zimmersuche auf das Smartphone übertragbar. Daneben ist auch ein Veranstaltungskalender, Wissenswertes A-Z, ein Ortsplan und ein Gastronomieverzeichnis verfügbar.

Das neue Design lehnt sich an die visuelle Linie des Tourismusverbands Fränkisches Seenland, dessen Bildsprache auch weitgehend in den Broschüren der Absberger Tourist-Info wiederkehrt. Gestalterisch stand hierfür Grafikdesigner Thomas Müller zur Seite.

Die Edelstahlarbeiten führte Metallbauer Tobias Buchholzer durch. Der Igelsbacher Jungunternehmer überzeugte durch eine frische und flexible Herangehensweise. Absbergs Bürgermeister Helmut Schmaußer dankte den beteiligten Unternehmen für die professionelle Umsetzung.

THOMAS MÜLLER

Gedenken an Dr. Fritz Flath

Der frühere FDP-Bezirksvorsitzende verstarb vor zehn Jahren

Zu den prägenden Persönlichkeiten der mittelfränkischen FDP darf Dr. Fritz Flath, der langjährige Bezirksvorsitzende und stellvertretende Landesvorsitzende, gezählt werden. Als ein leidenschaftlicher Liberaler ist er in die Geschichte eingegangen. Am 14. September jährt sich der Todestag des Arztes aus Muhr am See zum 10. Mal.Flath I
Er ist zwar in Dortmund zur Welt gekommen, aber seine Jugendjahre hat Fritz Flath in der ostpreußischen Metropole Königsberg erlebt. Hier hat er das Gymnasium besucht , an der Klosterschule in Roßleben an der Unstrut legte er das Abitur ab. Er studierte Medizin und promovierte 1943. Die Kriegsjahre erlebte er als Truppen und Lazarettarzt. Zwei Jahre dauerte seine Gefangenschaft in Schottland und in den USA.
Wie viele seiner Zeitgenossen verlor Fritz Flath seine angestammte Heimat. 1945 verschlug es ihn nach Franken, und zwar nach Muhr am See. Hier praktizierte er Jahrzehnte als ein Landarzt der typischen Prägung. Frühzeitig reifte in ihm die Bereitschaft, sich am Aufbau von demokratischen Strukturen im neuen Staat zu beteiligen. Er leistete unheimlich harte Kärrnerarbeit, um liberale Politik in den Köpfen der Wähler festzusetzen. Kein Einsatz war ihm zuviel. Er suchte nicht die große Arena, um seine politischen Gedanken zu verbreiten. Mit der größten Leidenschaftlichkeit kämpfte er für liberale Politik auf allen Ebenen.
Er wurde 1960 in den Gemeinderat von Altenmuhr gewählt und war von 1978-1984 Zweiter Bürgermeister der Kommune, die sich dank seines frühzeitigen Antrags heute „Muhr am See“ nennen darf. Von 1960-1990 war Dr. Flath auch Mitglied des Kreistags und stets der Fraktionsvorsitzende.
Auf überregionaler Ebene engagierte er sich in der FDP. Er war zunächst stellvertretender Bezirksvorsitzende, dann Bezirkschef und stellvertretender bayerischer Landesvorsitzender. Dem Landtag gehörte er von 1970-1982 an. Vor allem als Soziallpolitiker hatte er Format. Flath engagierte sich für die Randgruppe in der Gesellschaft und er beließ es nicht bei frommen Reden. Die ihm zustehende Diätenerhöhung zahlte er an eine ganze Reihe von karitativen Einrichtungen aus. Er half auch unterstützungsbedürften Einzelpersonen mit großzügigen privaten Spenden.
Privat wie politisch war Dr. Fritz Flath immer ein großartiger Idealist. Er hätte sich das politische Handwerk erleichtern können, indem er auf Kompromisse eingegangen wäre, aber das wäre für ihn der bequeme Weg gewesen. Den aber wollte er nie gehen!
Was Dr. Flath physisch geleistet hat, das überschreitet das normale Maß bei weitem. Neben der Arztpraxis und den Hausbesuchen bei den ländlichen Patienten zur Tages- und Nachtzeit fand er Zeit für die Sitzungen der Partei auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Er als die Belastung zu groß wurde übergab er die Praxis in die Hände von Dr. Axel Peiffer (bis heute Gemeinderat und FDP-Kreisrat).
Die Öffentlichkeit honorierte seinen politischen Einsatz mit der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens, des Bundesverdienstkreuzes, der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber und die Gemeinde Muhr am See ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger.
In seiner Frau Olli hatte der Politiker stets eine verständnisvolle und aufopferungsvolle Frau an der Seite. Von seinen drei Kindern lebt heute Tochter Winni Rathsmann mit ihrer Familie im Anwesen der Familie in Muhr am See.
Seine persönlichen und politischen Freunde gedenken in diesen Tagen, in denen sich sein Todestag zum zehnten Mal jährt, eines Mannes, der für seine liberale Überzeugung gelebt hat, dem kein materielles Opfer zuviel war, um Menschen in Not zu helfen. Die ihn gekannt haben, verneigen sich vor seiner Lebensleistung.
WERNER FALK

Effiziente Sprachlehrmethode für Migranten

EHP-Leiter Grzega hielt Hauptvortrag bei internationaler Konferenz in Innsbruck

 Dr. Joachim Grzega


Dr. Joachim Grzega

Die Arbeit von EHP-Leiter Prof. Dr. Joachim Grzega findet auch immer mehr internationale Anerkennung. So war er nun zu einer Sprachwissenschaftler-Tagung an die Universität Innsbruck eingeladen. Dort hielt er einen Hauptvortrag über seine Arbeit vor Akademikern aus vielen EU-Ländern, der Schweiz, Russland, Georgien, Südkorea und Japan. Insbesondere sollte Grzega sein Sprachlehrkonzept Sprach-Not-Arzt demonstrieren, da dieses nach der derzeitigen Forschungsliteratur die effizienteste Deutsch-Lehrmethode für Migranten und Flüchtlinge darstellt. Gleichzeitig verdeutlichte Grzega, dass wir auch wegen unseres wirtschaftspolitischen Wortschatz die Zusammenhänge zwischen westlicher Politik und den Zuständen in den Ländern der Flüchtlinge und Migranten nicht immer klar sehen. Für ein differenziertes Denken sei vorteilhaft, dass es bereits alternative wissenschaftlich begründete Modelle wie die ökosoziale Marktwirtschaft mit Global Marshall Plan gebe. Schließlich erwähnte der Hauptorganisator noch Grzegas internationale Eurolinguistik-Tagungen im EHP. Grzega nutzte die Gelegenheit, um das Altmühltal auch für weitere Konferenzen anzupreisen.

Vegetarische Kochkunst aus Italien

Autoren sind zwei italienische Gastronomie-Pioniere

Vegetarissimo_webMalu Simões und Alberto Musacchio folgten vor über 30 Jahren ihrem Traum: raus aus der Stadt und mitten im ländlichen Umbrien ein vegetarisches Restaurant eröffnen! Der Versuch gelang mit riesigem Erfolg.
Nun erscheint ihr Buch „Vegetarissimo“ (Jan Thorbecke Verlag), durch das man die italienische Küche von einer ganz besonderen Seite kennenlernen kann: köstliche vegetarische Gaumenfreuden von Antipasti über Primi Piatti und Secondi bis hin zu zartschmelzenden Dolci. Beste frische und saisonale Zutaten sorgen zusammen mit innovativen Ideen für Rezepte, bei denen einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Mit einem Vorwort von Schauspieler und Vegetarier Hannes Jaennicke und dank veganer und glutenfreier Varianten bleiben keine Wünsche offen.

Malu Simões und Alberto Musacchio führten in den 80er-Jahren ein Restaurant in Perugia, entschieden aber, dass es Zeit für eine Veränderung sei. Sie kauften einen verwilderten Besitz auf dem Land und machten daraus eines der ersten vegetarischen Restaurants Italiens. Angegliedert ist ein Hotel (Country House Montali – www.montalionline.com). Heute sind Hotel und Restaurant sehr erfolgreich und haben bereits mehrere Preise erhalten.

Malu Simões/ Alberto Musacchio: „Vegetarissimo!“ (Feine vegetarische Kochkunst aus Italien), Format 22 x 28 cm, 328 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag und Leseband,  34 Euro, ISBN 978-3-7995-0679-3.

Gesunde Ernährung kann so einfach sein

Food- und Reisejournalistin berichtet von eigenen Erfahrungen

Low-Carb mit Genuss_webTori Haschka liebt gutes Essen über alles. Bis vor einigen Jahren ernährte sich die Food- und Reisejournalistin fast ausschließlich von Kohlen-hydraten wie Brot, Kartoffeln, Pasta und Reis. Als Konsequenz fühlte sie sich schlapp, aufgebläht und oft hungrig. Inzwischen hat sie eine gesunde Alternative gefunden und teilt ihre liebsten Rezepte in „Low Carb mit Genuss“ (Jan Thorbecke Verlag). Auf der Suche nach einer besseren, gesünderen Ernährung ließ sie sich auf ihren Reisen von Rezepten aus aller Welt inspirieren. Entstanden ist eine ganz eigene kreative Küche voller gesunder Rezepte, die fit und lange satt machen. Statt Nudeln und Reis kommen Quinoa, Chia oder Kichererbsen zum Einsatz. Heute ist Tori gesünder, hat schönere Haut und hat ohne jede Mühe trotz der Geburt ihres Babys mehrere Kilos abgenommen. Es erstaunt, wie einfach und köstlich eine gesunde Ernährung sein kann!

Tori Haschka ist Food- und Reisejournalistin. Sie entwickelt Rezepte und schreibt u.a. für The Vine, The Coop Magazine, The Huffington Post, The Sunday Times und Lovefood.com. Ihr Blog eatori.com wurde als einer der sechs besten kulinarischen Reiseblogs weltweit ausgezeichnet. »Low Carb mit Genuss« spiegelt ihre liebsten Rezepte, die sie genießt, wenn sie mal nicht auf Reisen ist.

Tori Haschka: „Low Carb mit Genuss“ (100 kreative Rezepte mit den richtigen Kohlenhydraten), Format 20 x 25 cm, 176 Seiten, Hardcover,  22,99 Euro, ISBN 978-3-7995-0662-5

„‚Scharfe Sachen“ im Landkreis

Zwei kulinarische Aktionen im September und Oktober

Scharfe Sachen 001Mit zwei kulinarischen Aktionen startet die Zukunftsinitiative „altmühlfranken“ in den Herbst. Vom 11. bis 13. September geht es um „Karpfen & Wildschwein“. Folgende Betriebe machen mit:
Gasthaus „Zum Hirschen“ in Muhr am See (Telefon 09831/3940)
Landgasthaus „Jägerhof“ Absberg (09175/865)
„Brandenburger Hof“ in Weißenburg (09141/974100)
Hotel „Schwarzer Bär“ in Weißenburg (09141/92426)
Landgasthaus „Zur Linde“ in Pleinfeld-Stirn (09144/254)
Biergarten „Zum Hafen“ auf der Badehalbinsel Absberg (0176/78420090)
Gasthaus „Zum Hochreiter“ in Enderndorf (09175/9749)

„Scharfe Woche mit Kren und Apfel“ nennt sich das Spezialitätenangebot vom 9. bis 18. Oktober.
Außer den oben genannten Gasthäusern sind dabei:
Landgasthof „Zum Schnapsbrenner“ in Großweingarten (09175/97780)
Restaurant im Parkhotel Altmühltal in Gunzenhausen (09831/5040)
Gasthof „Zur Sonne“ in Pappenheim (09143/837837)
Gasthof „Zum goldenen Lamm“ in Wettelsheim (09142/9689-0)

120 starke Frauen

Repräsentativer Band ist im Kunth-Verlag erschienen

Von Hatschepsut, der mächtigsten Frau aus dem alten Ägypthen, bis zur Pop-Ikone Madonna reicht die Spannweite der berühmten Frauen, die der Kunth-Verlag in seinem Band „Frauen“ präsentiert. Es sind Porträts von Frauen, die sich mit ihren Gedanken und Werken oftmals gegen gesellschaftliche Widerstände durchgesetzt haben. Die Künstlerin Meret Oppenheim beschreibt es so: „Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen.“ Die meisten dargestellten Frauen sind berühmt geworden, obgleich ihnen alle Annehmlichkeiten nicht in die Wiege gelegt worden waren. Sie stammten aus einfachen Verhältnissen und hatten oftmals harte Schicksalsschläge zu überwinden. In einer von Männern dominierten Welt waren sie Vorkämpferinnen für die Frauen von heute. Der Band ist eine Hommage an starke Frauen.Frauen Kunth
Von A (wie Hannah Arendt) bis Y (Marguerite Yourcenar) werden in dem 272 Seiten starken Band (mit 600 Fotos) 120 Frauenpersönlichkeiten porträtiert. Eine objektive Auswahl zu treffen war für die Herausgeber ganz schwierig. Es ließen sich noch eine ganze Menge couragierter Frauen anführen, die es auch verdient hätten, in diesem repräsentativen Band genannt zu werden. Bleiben wir also bei den beiden Genannten. Hannah Arendt (1906-1975) erkannte als deutsch-jüdische Philosophin und Schriftstellerin schon 1929, dass eine Assimilation von Juden in der deutschen Gesellschaft nicht funktionieren kann. Sie emigrierte nach Frankreich und in die USA, wo sie sich engagiert über die „Banalität des Bösen“ ausließ, denn das waren für sie die Deportationen jüdischer Menschen in die Konzentrationslager. Eine couragierte Frau war auch Marguerite Yourcenar (1903-1987). Die französische Schriftstellerin war 1980 in der bis dato 350-jährigen Geschichte der exklusiven Gelehrteninstitution „Academie francaise“ die erste erste Frau, die von Männern in diesen erlauchten Kreis aufgenommen wurde. 1977 erhielt sie sogar deren Literaturpreis. Die Lyrikerin wanderte 1937 in die USA aus und rückte homosexuelle Männer in den Fokus ihrer Romane.
„Frauen“ aus dem Kunth-Verlag; 272 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, ISBN 978-3-89944-466-7, 24,95 Euro.

Europäischer Tag der jüdischen Kultur in der Synagoge in Hainsfarth

Das Motto: „Brücken bauen“

„Brücken bauen“ war das Motto des diesjährigen „Europäischen Tags der jüdischen Kultur“, der auch in der Synagoge Hainsfarth begangen wurde. Sigi Atzmon, die Vorsitzende des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, führte die Gäste auf den Judenfriedhof („Was Steine erzählen“), Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler („Menschen schlagen Brücken und sie schlagen Wurzeln“) und Walburga Mehl aus Reimlingen (Vorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries) gingen das Thema aus der regionalen und gesellschaftspolitischen Perspektive an. Xaver Deniffel, Gästeführer aus Augsburg, stellte die Synagoge in ihren Facetten vor.

Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, Diplompsychologin Walburga Mehl (links) sowie Xaver Deniffel (rechts) gestalteten auf Einladung von Sigi Atzmon (Zweite von rechts), der Vorsitzenden des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, den „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“.  Foto: FR-Presse

Kreisheimatpfleger Herbert Dettweiler, Diplompsychologin Walburga Mehl (links) sowie Xaver Deniffel (rechts) gestalteten auf Einladung von Sigi Atzmon (Zweite von rechts), der Vorsitzenden des Freundeskreises Synagoge Hainsfarth, den „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“. Foto: FR-Presse

Dass Jugendliche der Schülerfirma DUPF aus Oettingen seit vielen Jahren die alten Menschen im Seniorenheim die Scheu im Umgang mit Computern und Smartphons nehmen, das ist für Herbert Dettweiler ein lobenswerter sozialer und bürgerschaftlicher Aspekt des Brückenschlagens. Im Kontakt mit den Senioren erführen sie viel Authentisches aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Wurzeln geschlagen hätten die jüdischen Mitbürger auch in Hainsfarth. 1811 habe es mit 474 Mitbürgern (97 Familien) den höchsten Anteil der Juden an der Bevölkerung des Riesdorfes (fast 50 Prozent) gegeben. Hitler und seinen Schergen sei es allerdings gelungen, „die Juden mitsamt den Wurzeln auszureißen“. Nur wenige Menschen im Ries hätten damals aber wirklich Alarm geschlagen. Dettweilers Forderung an die Gesellschaft: „Wir müssen Brücken bauen zwischen möglichst vielen Menschen, die sich mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen gegenseitig bereichern können.“ Er selbst war in den letzten sechs Jahren dreimal im Heiligen Land, wo er die Not der Palästinenser ebenso erlebt hat wie den Hass der beiden Volksgruppen, aber auch die „versöhnte Verschiedenheit“ von Juden, Christen und Muslimen in einem Kinderheim bei Jerusalem. Und Dettweiler („Versuchen wir, Brückenbauer zu werden“) sieht auch einen aktuellen Bezug, indem er anmahnt, Respekt zu haben vor anderen und kleine Brücken zu den Abertausenden von Flüchtlingen zu bauen, die nach Europa kommen.
Walburga Mehl („Jude zu sein gilt nicht nur als Religion, sondern gleichsam als Lebensstil“) sieht die 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe „Die Brücke“ nicht nur als Synonym für zukunftsweisende Malerei und Wegbereiterin für den Expressionismus in Deutschland, sondern auch als Beleg für die menschenverachtende Diffamierung („Entartete Kunst“) ganzer Bevölkerungsgruppen durch die Nationalsozialisten. Juden, jüdische Künstler, ja alle Aspekte von jüdischer Kultur oder jüdischem Leben seien als undeutsch, als verabscheuungswürdig ausgegrenzt, deportiert und ermordet worden.
„Wir dürfen dabei nicht vergessen“, so die Diplompsychologin Walburga Mehl, „dass die deutsche Geschichte, ja dass die ganze europäische Kultur von jüdischen Einflüssen so durchwoben ist und derart bereichert wurde, dass unsere Kultur nicht denkbar ist ohne die unzähligen Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft, die sich mit ihrer schöpferischen Kraft oder ihrem Intellekt und Fleiß an der Ausgestaltung der europäischen Kultur beteiligt haben“. Es gebe viele Künstler, Wissenschaftler und Autoren aus jüdischen Familien, die die europäische Kultur und das ganze Weltbild maßgeblich geformt hätten. Der europäische Tag der jüdischen Kultur könne helfen, dass allen wieder bewusst werde, wie nahe sich Juden und Christen doch eigentlich seien und wie klein Gräben werden könnten, wenn man von beiden Seiten anfange, eine Brücke zu bauen. „An uns“, so Mehl, „liegt es, dass jeder und jede eine solche Brücke findet, eine Ponte della Liberta, eine Brücke zur Freiheit“.

Aus dem Dornröschenschlaf erwachte die Synagoge, die in der NS-Zeit innen, aber nicht außen zerstört wurde und die nach dem Krieg der Gemeinde als kommunaler Bauhof diente, im Jahr 1967. Die Gemeinde nahm das Gebäude in Besitz und sanierte es zusammen mit der fachlichen Begleitung durch das Landesamt für Denkmalpflege für rund eine Million Mark.  Der Bau von 1861 ist ein Werk des Architekten Eduard Bürklein, der auch die Pläne für die Heidenheimer Synagoge lieferte. Wie Xaver Deniffel  den Besuchern sagte, ist die Synagoge seit 1996 eine Begegnungsstätte zwischen Juden und Christen.

Auf dem Hainsfarther Judenfriedhof (er stammt aus dem Jahr 1851) informierte Sigi Atzmon über die jüdischen Bestattungsriten. Die bekanntesten Hainsfarther Juden, die dort ruhen, sind der 1842 geborene Gründer des Münchner Bankhauses Aufhäuser, Heinrich („Hirsch“) Aufhäuser und der Großvater Mendel Gift der als Münchner Volksschauspielerin bekannt und berühmt gewordenen Therese Giehse.

Der Freundeskreis in Hainsfarth mit seiner Vorsitzenden Sigi Atzmon  hat ein attraktives Jahresprogramm zusammengestellt. In den nächsten Wochen und Monaten sind zwei Termine beachtenswert: „Verfemte Musik“ am 17. September, um 19.30 Uhr. Gespielt wird Unterhaltungsmusik der 20er und 30er Jahre. Aus der Feder jüdischer Komponisten stammen beispielsweise die Lieder „Wenn die Elisabeth“ oder „Wir sind von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ (5 Euro Eintritt). Am Montag, 9. November, um 20 Uhr ist eine Gedenkveranstaltung zur „Reichspogromnacht“ mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke.

 

Notizen aus dem Gunzenhäuser Stadtrat

Aktuelle Nachrichten aus der Kommunalpolitik

1. Im Burkhard-von-Seckendorff-Heim waren die 216 Plätze im letzten Jahr an 348 Tagen belegt. Das entspricht einer Auslastung von 95,3 Prozent (gegenüber 2013 ist das ein leichter Rückgang). Es gibt 35 Rüstigenplätze. Der größte Ausgabenposten der Hospitalstiftung, der Trägerin des Heims, sind die Personalkosten mit 5,4 Millionen Euro (73 Prozent aller Ausgaben).

Das denkmalgeschützte Haus wird erhalten, die Umgebung in der Weißenburger Straße neu gestaltet.

Das denkmalgeschützte Haus wird erhalten, die Umgebung in der Weißenburger Straße neu gestaltet.

2. Der Stadtrat hat der Erweiterung des Aussiedlerhofs Rutz in Aha zugestimmt. Die Zahl der Schweine, die dort gehalten werden, erhöht sich damit auf rund 3000 (Mutterschweine und Ferkel). Nach dem Gesetz ist ein Immissionswert von 15 Prozent zugelassen, im vorliegenden Falle wird der Wert unterschritten (7,5 Prozent). Die vorherrschende Meinung im Stadtrat: Der Bauherr muss sich auf die gesetzlichen Vorlagen verlassen können, wenn er die Auflagen einhält. Die Grünen und eine SPD-Stadträtin votierten dagegen.
3. Das Waldbad am Limes (Freibad) bleibt für die Stadtwerke Gunzenhausen ein Zuschussgeschäft. Im letzten Jahr belief sich die Kostendeckung gerade einmal auf 30 Prozent (326000 Euro Defizit). Das Saunadorf im „Juramare“ hingegen kann eine Kostendeckung von 87 Prozent aufweisen. Tatsache ist: Die Stadtwerke entlasten den städtischen Etat um 1,67 Millionen Euro, indem sie so defizitäre Einrichtungen wie den Personennahverkehr (Stadtbus), das Waldbad am Limes und das Juramare in eigener Regie betreiben.
4. Die Stadthalle Gunzenhausen wird nach übereinstimmender Meinung aller Stadträte saniert und erweitert. Mit der Planung soll 2016 begonnen werden, mit den Bauarbeiten 2017. Für mindestens ein Jahr wird es in der Halle daher keine Großveranstaltungen geben, auch kein Kulturprogramm.

5. Für die Bebauung des Areals in der Weißenburger Straße (Rettlinger-Anwesen und ehemaliges BGU-Gelände) haben die Gremien des Stadtrats grünes Licht gegeben. In dem einen Bereich sollen neun Wohneinheiten entstehen (Bauträgerfirma Bosch ist die Investorin), im anderen sogar 30 (Bauherr ist die Firma Pröschel).  Der Stadtrat hat auch den rechtlichen Voraussetzungeng geschaffen, um eine Bebauung an der Osianderstraße (Gelände hinter dem Hotel „Post“) zu ermöglichen. Alle drei Projekte befinden sich im Planungsstadium. Der private Wohnungsbau auf dem Reutberg erlebt derzeit einen regelrechten Run.  14 Bauprojekte befinden sich im Rohbau oder sind  kurz vor dem Bezug.  Unter dem Strich lässt sich also sagen, dass endlich etwas voran geht in der Stadt, was das Angebot von zentrumsnahen Wohnungen betrifft.
Werner Falk, Stadtrat der FDP

Pinsel- und Bürstenmuseum: Termine 2016

Bechhöfern Veranstaltungskalender für das nächste Jahr

Pinselmuseum 15.06.2012 11-01-3425. März bis 28 März Museum geöffnet, Karfreitag bis Ostermontag: 13.30 bis 17.00 Uhr
Ostereierausstellung – kunstvoll gestaltete Eier von Gerda Darmann
in der Museumsgalerie

1. April bis 13. Mai Bilderausstellung von Eva Becker, Ansbach.

24 . April Museumsmarkt im Outlet-Shop, Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
„Alles für den Frühjahrsputz“ und Vorführung traditioneller
Handwerkstechniken im und vor dem Museum

1. Mai Matinee in der Museumsgalerie 15.00 bis 16.00 Uhr
Literarische Kulturveranstaltung

14. Mai bis 22. Juli Bilderausstellung von Kristina Jurick, Nürnberg,

3. Juli Kunstpreis „Goldener KünstlerPinsel“ von Bechhofen rund
ums Museum, Bilderpräsentation Open-Air, 10.00 bis 17.00 Uhr
Jedes Jahr wird der Preis „Goldener KünstlerPinsel“ von
Bechhofen vergeben. Mitmachen kann jeder Künstler und Freizeit-
künstler. Alle Teilnehmer erhalten eine Urkunde; die drei Erst-
plazierten zusätzlich exklusive Preise.
Anmeldung und Kontakt: www.pinselmuseum-bechhofen.de
Tel. 09822-10829

18. Juli bis 12. August Sommerakademie-Kurse im Museumsatelier 10.00 – 17.00 Uhr
Kursprogramm im Museum oder unter
www.pinselmuseum-bechhofen.de; Kunst und Kultur

23. Juli – 26. September Bilderausstelung von Roland Kündahl, Bielefeld

25. September Museumsmarkt „Kunst und Krempel“ Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr
Flohmarkt – Antikes von Omas Zeiten

27. Sept. – 31. Oktober Ausstellung von Holzbildhauerei von Stefan Schindler, Nürnberg

27. November Matinee in der Museumsgalerie 15.00 bis 16.00 Uhr (1. Advent)

27. Nov. – 11. Dezember Adventsausstellung : 1. bis 3. Advent, 13.30 bis 17.00 Uhr
Bilder der Kunstpreisgewinner und Sonderausstellung
Kunst-und-Kultur-Kaffee in der Museumsgalerie

Winterpause – Museum geschlossen