Archiv: Falk-report

Elternwünsche sind wichtiger als Formalien

Großtagespflege kann Hilfe für junge Familien sein

Die Bedürfnisse der jungen Eltern sind vorrangig, wenn es um die Betreuung der Kinder geht. Die FDP steht daher der Großtagespflege positiv gegenüber, wie sie für Gunzenhausen geplant ist. Das Angebot  wäre  eine passende Hilfe für berufstätige Eltern, um Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen zu können.
Wie berichtet, haben sich die Gunzenhäuser Stadträte mit dem Thema befasst auch schon in Roth eine „Mustereinrichtung“ besucht. Es geht es darum, ein Tagespflegeangebot für Kinder bis zu 14 Jahren zu machen, das vor allem die Randzeiten morgens und abends besser abdeckt als dies bisher in den bestehenden Einrichtungen angeboten wird. Bedarf besteht nach Mitteilung der Stadtverwaltung.
Ich stehe hinter der Position des Stadtrats, wonach zunächst einmal eruiert werden muss, ob die vorhandenen Kindergärten und Kindertagesstätten bereit sind, schon früher zu öffnen und später zu schließen. Kommt von ihnen aber keine positive Reaktion, so steht es der Stadt gut an, auf das Förderangebot des Freistaats einzugehen und geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Der ehemalige Kindergarten an der Bühringerstraße erscheint dafür geeignet zu sein.
Die Diskussion um die unterschiedliche fachliche Qualifikation des betreuenden Personals ist für mich verständlich. Auch für mich ist es irritierend, dass Erzieherinnen fünf Jahre Ausbildung absolvieren müssen, andererseits aber für die Tagespflege ein „Crashkurs“ für die „Kita light“ von 160 Stunden ausreicht. Generell finde ich ist es für eine Kulturnation wie Deutschland eine Schande, dass die hochqualifizierten Erzieherinnen nicht besser bezahlt werden. Sie verdienen gegenüber Berufsgruppen, die keine Verantwortung für die Erziehung der Kinder haben, meist viel weniger. Es ist traurig, aber wahr:  In unserer Gesellschaft stehen Technikfreaks höher im Kurs als Erzieher.
Vordergründig geht es aber beim geplanten Großtagespflege-Projekt nicht um die Erzieher, sondern um die Eltern von Kindern, die gezwungen sind, die Großtagespflege in Anspruch zu nehmen, weil sie sonst nicht Arbeit und Familie in Einklang bringen können. Es steht der „Qualitätsstadt Gunzenhausen“ gut an, diesen jungen Familien ein maßgeschneidertes Angebot zu machen.
Übrigens: die im Raum stehende Großtagespflege ist in ihren konzeptionellen Grundzügen von der FDP schon im Kommunalwahlkampf vor sieben Jahren von der damaligen Stadträtin Sigrid Niesta-Weiser in die Diskussion gebracht worden.

Werner Falk, Stadtrat

FDP beim Kirchweihschießen dabei

Wettbewerb läuft noch bis 30. August

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Teile der FDP-Crew mit Werner Falk, Pierre Horrolt, Hans Meckel und Hans Höhenberger mit Zweitem Bürgermeister Dr. Hans-Peter Neumann, Alfred Müller und Christoph Kuhn (rechts), dem Sieger des Eröffnungsschießens.

Das Kirchweihschießen 2015 der HSG Gunzenhausen hat begonnen. Am Eröffnungsschießen beteiligten sich bereits etliche Teams, darunter zwei Mannschaften der FDP.  Mit dabei waren auch CSU, SPD und FW. Da der Wettbewerb noch bis 30. August läuft, gibt es jetzt noch kein endgültiges Ranking.

Das Team „FDP I“ mit Pierre Horrolt, Dr. Axel Peiffer, Hans Meckel und Rudolf Wüst  kam auf 268 Ringe. Als absoluter Profi offenbarte sich Pierre Horrolt, der allein 102 Ringe schoss und damit seinem Ruf als Waffenhändler alle Ehre machte.

Das „Team FDP II“ erreichte 247 Ringe (Werner Falk, Heinz Menzel, Barbara Fuhrmann und Hans Höhenberger).

Das Eröffnungsschießen gewann Christoph Kuhn, Leiter der Sparkassenfiliale Gunzenhausen-Süd vor Stadtrat Daniel Hinderks (SPD) und Stadtrat Werner Falk (FDP).

HSG-Schützenmeister Heinz Wolf und Sportleiter Christian Schmidt weisen noch auf eine  Neuerung des Kirchweihschießen hin: den  Jugendteam-Wettbewerb. Alle  Schützenvereine aus der Umgebung können teilnehmen. Wichtig ist dabei, das nur die 10- bis 17-jährige Jungschützen. Es sind vier Schützen nötig, ganz gleich ob sie Luftgewehr oder Luftpistole schießen. Auch ein Mixed ist auch möglich.

 

Tausende beim Tittinger Brauereifest

Veranstaltung ist ein Highlight im Anlautertal

Gutmann Fritz

Von links: Bürgermeister Jürgen Ströbel aus Dittenheim, Rektor i.R. Dieter Gottschall aus Gunzenhausen, Bürgermeister Wilfried Cramer aus Meinheim, Stadtrat Werner Falk aus Gunzenhausen und Gastgeber Fritz Gutmann.

Wie das Weizenbier der Gutmann-Brauerei aus Titting hat das Brauereifest im August inzwischen absoluten Kult-Charakter. Schon am Freitag, dem ersten von drei Veranstaltungstagen, waren Tausende von Gutmann-Fans in die Anlauter-Marktgemeinde gekommen, um das Gelände um die Brauerei zu belagern. Am heutigen Samstag werden es garantiert noch mehr sein, die nur ein Ziel kennen: das Brauereifest der Gutmanns.

Wie es beste und vornehmste Brauer-Art ist, empfingen  Seniorchef Fritz Gutmann und seine Söhne Michael, Fritz und Rafael sowie sein Bruder Hans mit ihren Angehörigen die Gäste, darunter viele, viele treue Freunde der Familie. Sie feierten alle das Wiedersehen mit der Familie und durften sich auf einen fetzigen Abend mit einer Oktoberfestkapelle freuen, die pausenlos eine Stimmungskanone nach der anderen zündeten, so dass die erste Fans schon um Halbzehn es nicht mehr auf den Bänken sitzend aushielten.

Bestnoten von allen Seiten gab es für die absolut professionelle Organisation des Fests mit vielen Anbietern, beispielsweise dem Ochsenbrater. So klappte der ganze Ablauf  bereits beim Auftakt problemlos. Ein Sonderlob gilt dem freundlichen Servicepersonal, also den Frauen und Mädchen in ihren feschen Dirndln und den Männer und Burschen in den strammen Lederhosen.  Und weil Volksfeste heute nicht mehr ohne  flotte Trachtenkleidung auskommen, ist das auch in Titting nicht anders.

Aus der Altmühlfranken-Region waren die Besucher busweise angereist, beispielsweise aus Cronheim, Wassertrüdingen und Merkendorf (mit Bürgermeister Hans Popp). MdL Manuel Westphal, sein Vater Landratsvize Robert Westphal sowie die Bürgermeister Jürgen Ströbel (Dittenheim), Wilfried Cramer (Meinheim), Josef Weiß (Cronheim) und die Jura-Vertreter Friedrich Amler (Burgsalach), Günter Obermeyer (Nennslingen), Josef Dengler (Raitenbuch), Werner Röthenbacher (Bergen) prosteten sich zu, auch Treuchtlingens Bürgermeister Werner Baum war zugegen. Aus dem südlichen Altmühltal befand sich Roland Schermer, der neue Bürgermeister von Walting, unter denen, die das Weizenglas auf das Wohl der Tittinger Brauer erhoben.

Gibt es ein Leben ohne Smartphone?

Im Magazin „liberal“ äußern sich Fachleute zum Thema

Gibt es ein Leben ohne Smartphone? „Obwohl ich mich an ein Leben ohne Smartphone erinnern kann, kann ich es mir nicht mehr vorstellen“, räumt der noch junge Chefredakteur David Harnasch von das Magazins „liberal“ ein. Die Kids von heute werden auf die gestellte Frage einstimmig antworten: Nein! liberal3 001
Dabei sind die technischen Möglichkeiten durchaus zweischneidig, wie Harnasch in seinem Editorial zur neuen Ausgabe 4/2015 schreibt: „Dasselbe Smartphone, mit dem ein begabter und interessierter Teenager souverän auf das Weltwissen zugreift und für das er eine App schreiben kann, die ihm vielleicht viel Geld einbringt, ist in den Händen eines weniger begabten Teenager eine perfekte Ablenkungs- und Unterhaltungsmaschine, die ihm dank Diktierfunktion selbst rudimentärste Kulturtechniken abnimmt – um den Preis, dass er sie nie beherrschen wird. Da leistungsfähige Technik inzwischen spottbillig ist, vergrößert sie nicht mehr den Graben zwischen Armen und Reichen, sondern zwischen Schlauen und Doofen.“
Prof. Klaus Hurrelmann (Berlin) leitet daraus die politische Position ab: „Moderne Bildungspolitik ist gezielte Förderpolitik für Kinder und eben nicht nur Finanzausgleich für den Elternhaushalt mit Kindern.“ Das Magazin widmet sich dem Schwerpunkt Bildung. Der Anteil der Abiturienten an den Jahrgängen steigt. Allein 2010 (aus diesem Jahr stammen die letzten statistischen Zahlen) waren es 49 Prozent. Im Vergleich 2003: 39 Prozent. Bemerkenswert ist, dass aufgrund der demografischen Entwicklung der Zahl der Studienfanfänger dennoch zurückgehen wird, und zwar von 489044 im Jahr 2003 auf 459161 im Jahr 2019 (2015 sind es 467045).
Der PISA-Schock hat offenbart. Kinder aus sozial schlechter gestellten Familien liegen deutlich unter den Ergebnissen ihrer besser gestellten Mitschüler. Deutschland rangiert hinter Shanghai (China), Singapur, Hongkong (China), Japan, Schweiz, Niederlande, Finnland weltweit nur auf dem achten Platz.
Die Lehrer in Deutschland werden immer älter. Das ist schlecht, denn heut schon müssen Lehrer von den Schülern lernen, sich in der digitalen Welt zu bewegen. Von den 664659 Lehrkräften in Deutschland sind 31 Prozent älter als 50 Jahre (bis 59), 13 Prozent sind 60 und älter, 26 Prozent sind 40-49 Jahre, 23 Prozent sind 30-39 Jahre alt und nur 7 Prozent sind unter 30 Jahre.
Kritisch setzen sich im Magazin „liberal“ Karl-Ulrich Kohlo und Justus Lenz (junger Unternehmer) mit dem Verständnis der Schüler gegenüber wirtschaftlichen Belangen auseinander. „Wenn es um die Wirtschaft geht, dann lernen die Schüler auch Vorurteile“, sagt er. Das Interesse der Wähler am Schicksal ihrer Kinder erlische meist dann, wenn die Kleinen ihren Abschluss gemacht hätten. Dann ende die Betroffenheit der Eltern und damit auch das Interesse für das Thema Schule. Kuhlo glaubt sogar, dass die Schulbücher in verschiedenen Bundesländern den Kindern eintrichtern, dass Wirtschaftswachstum etwas ganz Schlechtes sei. „Wer schon im zarten Kindesalter lesen muss, dass dem Unternehmer die Maschinen wertvoller waren als die Arbeiter, der hat ein Feindbild für sein ganzes Leben“, stellt der Autor fest. Langfristig wirke sich diese schleichende Indoktrination auf den Kurs aus, den Deutschland in Zukunft einschlage. Deshalb seine Forderung. „Wer auch in 10,20 oder 30 Jahren Freiheit genießen will, muss dafür sorgen, dass unseren Kindern Freiheit vorgelebt wird und sie nicht einseitig ideologisiert werden.“
Prof. Wolf-Dieter Hasenclever, früherer Präsident des Landesamts für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Niedersachsen, setzt sich in einem Beitrag dafür ein, mehr Freiheit im deutschen Schulwesen zu wagen und nennt auch gleich eines der Übel: „Historisch hat sich das deutsche Schulwesen als obrigkeitsstaatliche Einrichtung im Kaiserreich entwickelt und bis heute durchverwaltet. Es ist mit einem Übermaß an Erlassen und Vorschriften ausgestattet.“ Er fordert mehr Freiheit in der Verwendung der Ressourcen, mehr Freiheit in der Organisation des Unterrichts und in der Lehrstoffverteilung und mehr Freiheit bei Personalmaßnahmen.

Feuchtwangen: Erfolgreicher Festspielsommer

Fast 50.000 Zuschauer in Kreuzgang und Nixel-Garten

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Horst Janson war in Feuchtwangen und feierte dort einen großen Erfolg.

Noch stehen Tribüne und Bühne der diesjährigen Festspielzeit, noch finden sich Kulissenteile und Requisiten der diesjährigen Produktionen hinter den Arkaden, vor denen seit 1949 Theater gespielt wird. Gestern war am Nachmittag zum letzten Mal das Familienstück „Michel in der Suppenschüssel“ und am Abend die Komödie „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ auf der Kreuzgang-Bühne zu erleben; am Donnerstag, den 13. August ist bereits der letzte Vorhang für den „Eingebildeten Kranken“ gefallen. Seit Anfang April wurde im Kreuzgang geprobt; von der ersten Premiere am 17. Mai 2015 bis zur Dernière am gestrigen Abend konnte das traditionsreiche Sommertheaterfestival in 153 Vorstellungen insgesamt 49.516 Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen.
Die Themen der diesjährigen Abendproduktionen im Kreuzgang – Alter, Krankheit und Tod – schienen zunächst düster und ernst, doch feierten gerade diese Inszenierungen das Leben auf humorvolle und besondere Weise, denn es geht um die Bändigung von Alter, Krankheit und Tod durch das befreiende Lachen.

„Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ avancierte dabei zum absoluten Publikumsliebling – mit über 14.000 Zuschauerinnen und Zuschauern wurde dieses Stück zum erfolgreichsten der gesamten Freilichttheatersaison in der Region. So waren zum Ende der Spielzeit auch die meisten Vorstellungen restlos ausverkauft.
Horst Janson, der beliebte Schauspieler aus Film und Fernsehen, beeindruckte in der Hauptrolle in Moliéres „Der eingebildete Kranke“. An seiner Seite war Hannah Sieh als Toinette zu sehen, die dafür mit dem Theaterpreis der Fränkischen Landeszeitung für herausragende schauspielerische Leistungen ausgezeichnet wurde. Über 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten diese Komödie vor der historischen Kulisse des Kreuzgangs.
Für Kinder und Familien war im romanischen Geviert ein kleines Stück Schweden aufgebaut. So oft wie nie wurde das Familienstück im Kreuzgang gespielt: Insgesamt 55 Mal brachte Michel aus Lönneberga das kleine und große Publikum zum Lachen, fast 18.000 Kinder und Erwachsene verfolgten die legendären Streiche des schwedischen Lausejungen.

Beliebt waren in diesem Sommer auch die Jungen Festspiele im Nixel-Garten. 2.700 Kleinkinder und Jugendliche besuchten im Juni und im Juli die Vorstellungen hinter der wildromantischen Scheune. Die kleinen Kinder ab 3 machten sich zusammen mit dem „Kleinen ICH BIN ICH“ auf die Suche nach seinem Namen. Das junge Publikum ab 14 erlebte „Effi Briest“ in einer modernen Inszenierung nach dem berühmten Gesellschaftsroman von Theodor Fontane.

Neben den Stücken im Kreuzgang und auf der Nixel-Bühne boten die Kreuzgangspiele ein umfangreiches Rahmenprogramm: In den beiden Reihen kreuzgangspiele extra und kreuzgangspiele klassik haben insgesamt 2.697 Zuschauerinnen und Zuschauer 10 Veranstaltungen besucht.

Darüber hinaus führten die Kreuzgangspiele für das interessierte Publikum vor den Abendstücken 42 Einführungsvorträge durch und boten nach den „Michel“-Vorstellungen 31 Mal einen „Blick hinter die Kulissen“. Das theaterpädagogische Programm wurde in diesem Jahr durch das Angebot erweitert, dass Gruppen nach Voranmeldung in einem Theaterworkshop selbst Theater spielen konnten – dieses zusätzliche Angebot ist ebenso kostenfrei wie die gesamte Theaterpädagogik der Kreuzgangspiele. Nach den Vorstellungen im Nixel-Garten gab es für das Publikum täglich die Möglichkeit, mit den Schauspielerinnen ins Gespräch zu kommen und mehr über das Theater machen zu erfahren.

Insgesamt blicken wir also auf eine sehr erfolgreiche Saison 2015, mit insgesamt 241 Veranstaltungen von Mitte Mai bis Mitte August und fast 50.000 Zuschauern.

Die Kultur macht jetzt – nach der Festspielzeit – zunächst einmal Pause: Deshalb ist das Kulturbüro vom 17. August bis zum 13. September 2015 geschlossen. Danach starten das neue KulturTreff-Programm und natürlich auch die Vorbereitungen für den nächsten Festspielsommer 2016.

Jahr des Waldnaturschutzes

Forderungen des Landesbunds für Vogelschutz

Nur ein Prozent der bayerischen Wälder sind über 160 Jahre alt. Gezielte Entwicklung reiferer Wälder soll helfen, weitere zwei Prozent in den nächsten 20 Jahren dauerhaft zu sichern.
Das ist eine Kernforderung des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern. Sein Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer listet in der neuen Ausgabe von „Vogelschutz“, dem Verbandsmagazin, weitere Forderungen auf:
– Erhaltung unzerschnittener Wälder
– Schutz von Biotopbäumen sowie Horstschutzzonen für Großvögel während und außerhalb der Brutzeit
– Konsequente Umsetzung von „Natura 2000“-Managementplänen
– Ausweisung eines großflächigen Laubwaldschutzgebiets mit Nutzungsverzicht.

Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender

Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender

Der LBV stellt Fälle von schwerer Naturschutzkriminalität im Freistaat fest, kritisiert zugleich das Verhalten der Polizei, die sich nach Ansicht von Dr. Schäffer „sehr zögerlich“ verhält, wenn es gilt, die Wilderei zu ahnden. Vielfach sei in der Vergangenheit die Polizei erst aktiv geworden, weil der LBV gedrängt habe. Deshalb die Forderung des Verbands: Wir brauchen eine kleine Polizeieinheit in Bayern, die sich um Naturschutzkriminalität kümmert! Bei Artenschutzdelikten liege bezeichnenderweise die Aufklärungsrate bei Null.
Allgemein sieht der LBV die Fronten um den Waldnaturschutz verhärtet. Die wirtschaftsorientierte Forstseite verstecke sich hinter dem Motto „Schützen durch Nutzen“, obgleich sie wisse, dass 100 Prozent genutzte Wälder keinesfalls in der Lage seien, die Artenvielfalt im Wald in ihrer Gesamtheit zu erhalten.
Die Themen werden im neuen Mitgliedermagazin „Vogelschutz“ (3/2015) ausführlich dargestellt.

Der andere Seehofer: Arsacius

Der Ingolstädter Magister trat gegen das katholische Establishment an

Von Horst Seehofer, dem bayerischen Ministerpräsidenten, soll ausnahmsweise an dieser Stelle nicht gesprochen werden, denn die Stadt hat noch einen Seehofer vorzuweisen, der als streitbarer Verfechter der Reformation im katholischen Ingolstadt hervorgetreten ist. Wir meinen den Magister Arsacius Seehofer, der im 16. Jahrhundert gelebt hat.
Er sollte im Streit um theologische Fragen zum Widerruf gezwungen werden, weigerte sich aber standhaft. Unterstützung bekam er ausgerechnet von einer Frau: Argula von Grumbach. Sie gilt als die erste Schriftstellerin der Reformation. Die 1490 geborene Wahlfränkin war bei den Wittelsbachern als Hofdame tätig. Ihre Familie war verarmt und hatte aus Glaubensgründen ihre Heimat verloren. 1515 heiratete Argula den Witwer Friedrich von Grumbach, doch es gab bald Probleme, denn dem Adeligen gefiel es gar nicht, dass sich seine Frau zum Fürsprecher von Luther und seinen Anhängern machte. So kam es zur Trennung und Argula zog sich mit ihren vier Kindern auf eine fränkische Besitzung ihres „Ex“ zurück (Zeilitzheim/Unterfranken). Erst nachdem der Freiherr später in Ungnade fiel und sein Amt verlor, kehrte er zurück.
Im Ingolstädter Streit um den den couragierten Magister Arsacius Seehofer bekam die „Christliche Frau des Adels“, wie Hans Roser (ehemaliger Landjugendpfarrer der Evangelischen Kirche Bayern in Pappenheim) in seinem 1996 erschienenen Buch „Franken und Luther“ schrieb, sogar Unterstützung von Martin Luther. Dieser wetterte „wider das blinde und tolle Verdammnis der elenden und schädlichen Universität zu Ingolstadt“. 1530 besuchte Argula den Reformator sogar in Coburg. Es gibt aber Hinweise, dass sie hm zu sehr auf den Pelz rückte, so dass Luther den Rückwärtsgang einlegte: „Die Wa(o)lfahrt will zu groß werden hierher“.

Der Historische Verein Ingolstadt stellt ihn vor: Arsacius Seehofer, geboren in München, studierte bei Melanchthon in Wittenberg, 1522 ist er Magister in Ingolstadt. Von einem Kolleg über Paulinische Briefe wurden von der Universität 17 Sätze zusammengestellt, die er am 7. September 1523 widerrufen mußte. „So hoffte die Hohe Schule der lutherischen Schalkheit entgegenzuwirken und zu verhüten, daß sie in Ingolstadt Wurzel fasse.“  Zugleich von der Universität ausgestoßen, wurde er zur Haft in Kloster Ettal verurteilt. Seehofer entkam der Haft und ging nach Wittenberg, später war er Lehrer in Augsburg, ab 1536 Pfarrer an verschiedenen Orten in Württemberg. Er starb 1543 als lutherischer Stadtpfarrer zu Winnenden in Württemberg.

„Die letzten Dinge“

Autorin Iris Radisch kommt nach Ansbach

RadischAm Freitag, 27. November, um 19.30 Uhr  ist Iris Radisch in der Buchhandlung Rupprecht in Ansbach zu Gast. Iris Radisch, Leiterin des Feuilletons der ZEIT, führt seit vielen Jahren Gespräche mit Schriftstellern und
Philosophen im hohen Alter. Oft waren es Abschiedsgespräche, manchmal buchstäblich das letzte Interview.
All diese Lebensendgespräche sind von einer ungewöhnlichen Offenheit und Unverstelltheit geprägt, und doch
zieht jeder auf ganz eigene Weise Bilanz. Dieses Buch hält große Fragen und Antworten bereit, denn mit
fortschreitendem Alter verschieben sich Perspektiven und Haltungen. Das Buch versammelt siebzehn Interviews,
in denen Iris Radisch mit bedeutenden Zeitzeugen, wie Marcel Reich-Ranicki, Amos Oz, Günther Grass,
Martin Walser, und anderen, feinsinnig und ehrlich über die „letzten Dinge“ diskutiert.

Buchhandlung Rupprecht GmbH, Uzstraße 18, 91522 Ansbach, Tel. 0981 9508780; Beginn: 20 Uhr; Einlass: 19.30 Uhr;
Eintrittskarten: 10 Euro. Vorverkauf in der Buchhandlung

Ärztliche Versorgung auf dem Land sichern!

Landtagsabgeordneter Manuel Westphal ist Mitglied des Runden Tisches

MdL Manuel Westphal aus Meinheim (CSU) nimmt am Runden Tisch „Ärztenachwuchs in Bayern“ teil und wird dort als Mitglied der Arbeitsgruppe „Nachwuchsgewinnung für den ländlichen Raum“ mitwirken. Dabei werden u.a. Strategien entwickelt um die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten zu sichern, was auch eine Herausforderung im westmittelfränkischen Raum darstellt.Westphal Manuel Pressefoto

„Als Stimmkreisabgeordneter einer ländlichen Region ist mir die Bedeutung einer auch zukünftig guten medizinischen Versorgung besonders bewusst. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass unsere Gesellschaft stark altert und der Bedarf an medizinischer Versorgung weiter wachsen wird, müssen wir einem Ärztemangel gemeinsam entgegenwirken, was auch der Grund war, mich an dem Runden Tisch zu beteiligen“, so der Abgeordnete.

An dem Runden Tisch „Ärztenachwuchs in Bayern“ nehmen neben Abgeordneten auch Fachleute aus verschiedenen Staatsministerien, Verbänden und Universitäten teil.

Zur Bearbeitung der Themen wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, wovon sich eine der Nachwuchsgewinnung bei Ärzten für den ländlichen Raum widmet, die zweite der Nachwuchsgewinnung für Allgemeinmedizin und andere Fachrichtungen und die dritte Arbeitsgruppe schließlich dem Thema Hochschulzugang für angehenden Mediziner.

Nach einer Analyse der Ist-Situation, sollen in einem weiteren Schritt vorhandene Förderprogramme und bereits gegebene Maßnahmen auf ihre Wirkungsweise überprüft werden und schließlich auch neue Lösungsansätze entwickelt werden, um die medizinische Grundversorgung in ländlichen Gebieten erhalten zu können.

„Wir müssen die Attraktivität des ländlichen Raums für junge Ärzte weiter steigern. Ich möchte dabei auch die guten Konzepte, die bereits bei uns vor Ort entwickelt wurden mit in die Diskussion beim Runden Tisch einbringen und Ansätze suchen, mit denen diese Konzepte wirkungsvoll unterstützt werden “, so Westphal weiter.

„SeenLandMarkt“ am 23. August

 Entdecken Sie regionale Vielfalt – Kunst. Kultur. Kulinarik.

Bereits zum fünften Mal präsentieren sich Akteure und Partner aus den Bereichen Kunst, Kultur und Kulinarik. Am 22. und 23. August 2015 laden die Zukunftsinitiative altmühlfranken, die Marktgemeinde Absberg und der Zweckverband Brombachsee zum diesjährigen „SeenLandMarkt“ ein.IMG_6403-1
Über 100 Aussteller und Akteure auf der Badehalbinsel Absberg verwandeln die Badehalbinsel für ein Wochenende in eine Marktinsel. Erleben Sie einen Bummel der besonderen Art. Die Besucher können die erstaunliche Vielfalt an regionalen Produkten erleben und aufs Neue entdecken. Kunst, Handwerk, Naturprodukte, Kultur und Kulinarik sind die Stichworte, die für den SeenLandMarkt stehen und für zwei Tage an einem Ort erlebbar sind. Selbstgemacht heißt die Devise der Aussteller – so gibt es ganz besondere Produkte.
Der bewährte Sandspielbereich, das SAN-Shine-Camp mit spannenden Erlebnissen und Bastelaktionen an verschieden Ständen, wie Filzen oder Knopfarmketten Basteln, bieten ein tolles Programm für Kinder.
Nach einem Streifzug durch die Gassen rundet der Genuss kulinarischer Köstlichkeiten den Marktbesuch ab. Ein kräftiger Schluck des heimischen Bieres ergänzt das wundervolle Geschmackserlebnis. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Quiz und tollen Gewinnen, sowie gute musikalische Darbietungen sorgen für beste Unterhaltung. Zur
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geistlichen Einkehr unter freiem Himmel lädt der Seegottesdienst mit der Schäferwagenkirche am Sonntag, um 11 Uhr, ein.
Weitere Informationen zum SeenLandMarkt finden Sie unter
www.altmuehlfranken.de/seenlandmarkt

Öffnungszeiten am Samstag, 22. August, von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag, 23. August, von 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei!