Forderungen des Landesbunds für Vogelschutz
Nur ein Prozent der bayerischen Wälder sind über 160 Jahre alt. Gezielte Entwicklung reiferer Wälder soll helfen, weitere zwei Prozent in den nächsten 20 Jahren dauerhaft zu sichern.
Das ist eine Kernforderung des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern. Sein Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer listet in der neuen Ausgabe von „Vogelschutz“, dem Verbandsmagazin, weitere Forderungen auf:
– Erhaltung unzerschnittener Wälder
– Schutz von Biotopbäumen sowie Horstschutzzonen für Großvögel während und außerhalb der Brutzeit
– Konsequente Umsetzung von „Natura 2000“-Managementplänen
– Ausweisung eines großflächigen Laubwaldschutzgebiets mit Nutzungsverzicht.
Der LBV stellt Fälle von schwerer Naturschutzkriminalität im Freistaat fest, kritisiert zugleich das Verhalten der Polizei, die sich nach Ansicht von Dr. Schäffer „sehr zögerlich“ verhält, wenn es gilt, die Wilderei zu ahnden. Vielfach sei in der Vergangenheit die Polizei erst aktiv geworden, weil der LBV gedrängt habe. Deshalb die Forderung des Verbands: Wir brauchen eine kleine Polizeieinheit in Bayern, die sich um Naturschutzkriminalität kümmert! Bei Artenschutzdelikten liege bezeichnenderweise die Aufklärungsrate bei Null.
Allgemein sieht der LBV die Fronten um den Waldnaturschutz verhärtet. Die wirtschaftsorientierte Forstseite verstecke sich hinter dem Motto „Schützen durch Nutzen“, obgleich sie wisse, dass 100 Prozent genutzte Wälder keinesfalls in der Lage seien, die Artenvielfalt im Wald in ihrer Gesamtheit zu erhalten.
Die Themen werden im neuen Mitgliedermagazin „Vogelschutz“ (3/2015) ausführlich dargestellt.
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