Archiv: Falk-report

Sprachbarriere beim Arztbesuch

Unterstützungsangebot zur ärztlichen Versorgung von Asylbewerbern

Das Thema Asylbewerber betrifft nicht nur Unterbringung, Schulbesuch und Sprachfördermaßnahmen, sondern in immer stärkerem Umfang auch die Arztpraxen im Landkreis.
Eine Schwangere sitzt im Wartezimmer. Ohne Begleitung, ohne Deutschkenntnisse. Aus der Unterkunft der Asylbewerberin erreicht ein Anruf die „Dolmetscher-Zentrale“ im Landratsamt: die Frau kann nicht behandelt werden, wenn ihr nicht ein Dolmetscher zur Seite steht. Ob nicht innerhalb der nächsten Stunde einer der ehrenamtlichen Dolmetscher zur Stelle sein könne? Eigentlich wollte die Frau selbst jemanden mitbringen. Hat sie aber nicht.
Dies ist kein Einzelfall in den Arztpraxen im Landkreis. Asylbewerber können ohne Vermittler mit entsprechenden Sprachkenntnissen nicht behandelt werden. Zu riskant ist es, wenn sie die Hinweise zur Einnahme von Medikamenten nicht verstehen oder einfach auch ihre Beschwerden nicht deutlich machen können.
Die Asylsozialberater des Diakonischen Werkes, die Betreuer und Helfer in den einzelnen Unterkünften und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt bemühen sich tatkräftig, hier mit der Akquise von ehrenamtlichen Dolmetschern Abhilfe zu schaffen, doch nicht immer gelingt dies.
Die Zukunftsinitiative altmühlfranken im Landratsamt hat daher zusammen mit der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion plus bereits im Frühjahr eine Abfrage in allen Arztpraxen gestartet und diese nach den dort „vorhandenen“ Sprachkenntnissen der Ärzte bzw. des Praxispersonals befragt. Herausgekommen ist eine Liste mit 30 Arztpraxen, geordnet nach Allgemeinarzt oder Facharzt, mit einer Vielzahl von Sprachen, die dort gesprochen werden.
„Wir waren wirklich positiv überrascht“ – so Wolfgang Knapp von der Asylsozialberatung, der den Anstoß zu der Umfrage gab.
Noch im September soll eine zweite Abfragerunde bei den ca. 100 Arztpraxen im Landkreis starten, in der Hoffnung, die Liste noch erweitern zu können.
Helfer, Betreuer oder Asylbewerber selbst müssen sich aber im Klaren darüber sein, dass natürlich ein entsprechender Termin vereinbart werden muss, zu dem z.B. die medizinischen Fachangestellten mit den benötigten Sprachkenntnissen auch anwesend sind. Zudem liegt es auch an den Kapazitäten der jeweiligen Arztpraxen, ob diese neue Patienten aufnehmen können.
Nichtsdestotrotz ist die Liste ein wichtiges Hilfsmittel in der Arbeit mit Asylbewerbern geworden und in ihrer Art derzeit auch weit und breit einzigartig.
Die Liste ist im Internet unter www.altmuehlfranken.de/willkommenskultur zu finden und kann dort heruntergeladen werden.

Infos zum „ElterngeldPlus“

Termine in Weißenburg und Gunzenhausen

Die Beratung in Schwangerschaftsfragen und die Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen veranstalten einen Informationsabend zum neuen ElterngeldPlus.
Seit 1. Juli 2015 gelten neue Regelungen bezüglich des ElterngeldPlus, dem Partnerschaftsbonus sowie bei den Gestaltungsmöglichkeiten der Elternzeit. Mütter und Väter, aber auch Unternehmen profitieren von einer flexibler und individueller gestaltbaren Elternzeit. Zum einen wird es für Mütter und Väter einfacher, Elterngeldbezug und Teilzeitarbeit zu kombinieren und so früher in das Berufsleben zurück zu kehren. Dabei existiert das bisherige Elterngeld, nun Basiselterngeld, weiter und kann mit dem neuen ElterngeldPlus kombiniert werden.
Zum anderen liegen auch die Vorteile für Unternehmen auf der Hand: geringere Kosten für langfristige Personalausfälle, weniger Aufwand bei Überbrückungszeiten und weniger Know-how-Verlust.
Über die Neuregelungen des ElterngeldPlus und sonstige finanzielle Leistungen, wie Mutterschaftsgeld, Unterhalt, Kinderzuschlag, Wohngeld etc., veranstaltet die Zukunftsinitiative altmühlfranken in Kooperation mit der Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen zwei Informationsabende
Am 05.10.2015, 19.00 Uhr im Gemeindehaus St. Andreas, Pfarrgasse 5 91781 Weißenburg.
28.10.2015, 19.30 Uhr im Familienzentrum Sonnenhof, Lindleinswasenstraße 28, 91710 Gunzenhausen.

Die Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich und kostenfrei. Fragen zur Veranstaltung an Sina Scheiblhofer (ZIA), Tel. 09141 902-227, Frau Fersch (Gesundheitsamt), Tel. 09141 902-413, oder Frau Schachameyer (Gesundheitsamt), Tel. 09141 902-416.

„SeenlandFischerfest“ am Altmühlsee

Genussvielfalt am 17. und 18. Oktober

Fischerfest 22.10.2011 16-06-48Schleien aus dem Altmühlsee, Barsche aus der Altmühl, Karpfen aus dem Aischgrund, Bachforellen aus dem Jura, Lachsforellen vom Hahnenkamm – aus den Seen, Teichen und Flüssen Frankens kommt eine überraschende Genussvielfalt. Probieren kann man sie alle am 17. und 18. Oktober 2015 auf dem „Fränkischen Seen- LandFischerfest“ am Seezentrum Wald bei Gunzenhausen.
Direkt am Altmühlsee werden an beiden Tagen neben den Fischspezialitäten, Bier vom Fass, Wein von fränkischen Winzern, regionale Streuobstsäfte und andere Leckereien angeboten. Alle, die sich die Fische am liebsten selbst fangen, können sich an den Ständen der Angelsportgeräte- Ausstatter informieren (fischerfest.gunzenhausen.de).

Jubiläum für den Seenlandmarathon

BR berichtet von der Veranstaltung am Wochenende in Pleinfeld

Wenn am Wochenende bis zu 2.500 Teilnehmer, rund 400 Helfer und an die 10.000 Besucher nach Pleinfeld am Brombachsee kommen, hat es einen ganz bestimmten Grund. Alle gemeinsam wollen sie das erste, kleine Jubiläum des Seenlandmarathons am 19. und 20. September 2015 feiern. Der malerische Landschaftslauf hat sich in den letzten fünf Jahren zu einem wahrlichen Lauffestival entwickelt. Seinem besonderen Flair ist er dabei immer treu geblieben.

Anja Bereck, die letztjährige Siegerin.

Anja Beranek, die letztjährige Siegerin. Foto: Baboons

Die herrliche Landschaft, die familiäre Atmosphäre und das vielfältige Wettkampfangebot zeichnen den Seenlandmarathon seit seiner Premiere im Jahr 2011 aus. Rund 400 freiwillige Helfer machen die größte Breitensportveranstaltung der Region zu dem, was sie ist. Jeder einzelne Teilnehmer erfährt so einen herzlichen Empfang und ausgezeichnete Betreuung. Vom aufgeregten Kribbeln am Vorabend beim Abholen der Unterlagen und der Gänsehaut beim Startschuss, von den ersten vorsichtigen Metern an der Seite des Pacemakers über die Glücksmomente inmitten der Mitläufer, Zuschauer und Helfer an der Strecke bis hin zum unvergesslichen Stolz über die verdiente Medaille im Ziel.

Treuer Club an Jubiläumsläufern
‚Einmal Seenlandmarathon – immer Seenlandmarathon‘ heißt es für viele, treue Lauffreunde. „Eine stolze Zahl an Teilnehmern hat sich tatsächlich keine Auflage des Seenlandmarathons entgehen lassen. Als Anerkennung für ihre Treue haben wir eine kleine Überraschung in ihre Startunterlagen gepackt.“, erklärt Stephanie Pummer aus dem Orgateam.

Deutsche Meisterin mit dabei
Damit das Laufevent nicht nur für aktive Athleten, sondern für alle interessierten Besucher ein Erlebnis ist, ist rund um die sportlichen Wettbewerb einiges geboten. Den Auftakt am Samstag macht die Messe mit interessanten Angeboten und tollen Mitmach-Aktionen für kleine wie große Besucher. Mit dabei ist prominenter Besuch. Anja Beranek, die frischgebackene Deutsche Meisterin auf der Triathlon-Langdistanz und Botschafterin der N-ERGIE begleitet die jüngsten Teilnehmer beim Bambinilauf, gibt echte Profitipps und lädt zur Autogrammstunde. Traditionell treffen sich die Teilnehmer im Festzelt zur großen Nudelparty mit abwechslungsreichem Showprogramm. Wer sich von den ‚Sea Land Stompers‘ mitreißen lassen oder von den Künsten von ‚Fight Factory Taekwondo‘ überzeugen möchte, sollte am Samstag vorbeikommen.

Am Sonntag sind die Starts und Zieleinläufe am Volkfestplatz sicher die emotionalen Höhepunkte. Noch dazu sorgen rund um den Brombachsee sieben Stimmungsnester für beste Laune bei Teilnehmern und Zuschauern. Im Ziel wird jeder als Sieger gefeiert und hat die Chance auf den großen Hauptgewinn. Statt Prämien für die schnellsten Läufer gibt es eine Verlosung mit drei wertvollen Sonderpreisen. Mit etwas Glück geht es für den Hauptgewinner vom Brombachsee an die türkische Riviera.

Seenlandmarathon im Fernsehen
Erstmals berichtet auch ein Fernsehteam vom Lauffestival am Brombachsee. Zu sehen ist der Beitrag bereits Sonntagabend ab 18.00 Uhr in der Frankenschau des Bayerischen Rundfunks.

Nachmeldungen vor Ort möglich
Bis zum Meldeschluss hatten sich bereits rund 2.100 Teilnehmer für die verschiedenen Disziplinen registriert. Kurzentschlossene können sich am Veranstaltungswochenende noch nachmelden. Alle Informationen rund um den Seenlandmarathon sind auf der Internetseite www.seenlandmarathon.de zu finden.

Zeitplan Seenlandmarathon 2015

Samstag, 19. September 2015
15.00 – 19.00 Uhr Messe
Startersetausgabe & Nachmeldung
Festzeltbetrieb mit Biergartenbereich
Nudelparty
Umfangreiches Rahmenprogramm
16.00 Uhr Bambiniläufe mit Anja Beranek
Anschließend Autogrammstunde
18.30 Uhr Meet & Greet der Pacemaker
19.30 Uhr Abendprogramm mit Filmen der E.O.F.T.

Sonntag, 20. September 2015
7.00 – 11.00 Uhr Startersetausgabe & Nachmeldung
7.00 – 16.00 Uhr Messe
Umfangreiches Rahmenprogramm
Festzeltbetrieb mit Biergartenbereich
ab 8.30 Uhr VERPA-Ballonglühen
9.00 Uhr START Marathon
9.05 Uhr START Marathon-Staffel
9.30 Uhr START Schülerlauf
10.00 Uhr START Hobbylauf
11.00 Uhr START Halbmarathon
11.05 Uhr START (Nordic) Walking
ab 11.15 Uhr Siegerehrungen
15.00 Uhr Zielschluss
Anschließend Auslosung Hauptgewinne

Patchwork-Kunst auf der Hensoltshöhe

Kunst auf der Höh - Flyer

Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2016

Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten

Mondkalender 2016Nur ein Mondkalender mit astronomisch korrekten Daten führt zum Erfolg! Jedoch beruhen fast alle am Markt erhältlichen Mondkalender auf den astrologischen Sternzeichen, die allerdings längst nicht mehr gültig sind. Heute durchläuft die Sonne diese Sternzeichen im Laufe eines Jahres zu anderen Zeiten, als dies in der Antike der Fall war. Da sich die Erde nicht gleichmäßig, sondern wie ein Kreisel dreht, verändert sich unser Blick auf den Himmel und auf die Gestirne, wodurch mittlerweile die Sonne zu Frühlingsbeginn im Zeichen der Fische steht und nicht, wie noch zu Christi Geburt, im Zeichen des Widders. In den letzten 2000 Jahren hat sich der Sternbildhintergrund vor dem Lauf der Sonne also um fast ein ganzes Sternzeichen verschoben!

So wurde in fast allen Mondkalendern der 4. Mai 2015 als Blatttag angeführt, weil er im Sternzeichen des Skorpions stünde. In Wirklichkeit stand dieser Tag aber im Sternbild der Waage und war daher kein Blatttag (Wasserzeichen), sondern ein Blütentag (Luftbild).

„Mit dem Mond durchs Gartenjahr“ basiert im Gegensatz zu nahezu allen anderen im Handel erhältlichen Mondkalendern auf den astronomisch korrekten Sternbildern und nur diese haben Einfluss auf Pflanzen und Gesundheit!

MIT DEM MOND DURCHS GARTENJAHR 2016, ISBN 978-3-7020-1534-3, 113 Seiten, durchgehend farbig bebildert, brosch.,  8,95 Euro.

Start des 10.000-Häuser-Programms

 Manuel Westphal:  Bayern unterstützt seine Bürger  bei energetischer Gebäudesanierung

„Diesen Dienstag starten wir das bayerische 10.000-Häuser-Programm als wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. Mit Zuschüssen helfen wir Hausbesitzern bei der energetischen Modernisierung ihrer Häuser“, erklärt Landtagsabgeordneter Westphal.

Mit dem neuen Förderinstrument für selbstgenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser unterstützt Bayern die energetische Modernisierung im Gebäudebestand und besonders energieeffiziente Neubauten ebenso wie den beschleunigten Austausch veralteter, ineffizienter Heizungsanlagen. Der Nutzen für die Bürger ist hoch: Mehr Unabhängigkeit, mehr Komfort, weniger Energieverbrauch, weniger CO2-Ausstoß, weniger Heizkosten. Zielgruppe ist vor allem der Altbau; es gibt aber auch Anreize für den Neubau.

Abgeordneter Westphal: „Zur Energiewende gehört die Wärmewende. 40 Prozent der Energie werden in Gebäuden eingesetzt. Mit dem neuen Programm werden daher innovative Heizungen und Energiespeichersysteme gefördert. Bayern schafft damit auch ein Konjunkturprogramm für Mittelstand und Handwerk und macht Ernst beim Klimaschutz.“ Zudem will das Programm neue Techniken voranbringen und Gebäude zum Beispiel über intelligente Stromnetze in das Energiesystem der Zukunft einbinden.

Ergänzend wies MdL Westphal darauf hin, dass das 10.000-Häuser-Programm ein Alleinstellungsmerkmal für Bayern darstelle – eine vergleichbare Förderung gebe es in keinem anderen Bundesland.

Um eine möglichst große Breitenwirkung zu erzielen und um die Bürger in unterschiedlichen Lebenssituationen zu erreichen, gliedert sich das 10.000-Häuser-Programm in zwei Teile: den Programmteil „EnergieSystemHaus“ für grundlegende Sanierungen (oder energieeffiziente Neubauten) sowie den Programmteil „Heizungstausch“ für diejenigen, die keinen großangelegten Umbau verwirklichen wollen oder können.

Das Programm ist für ein Gesamtbudget von 90 Millionen Euro ausgelegt und hat eine Laufzeit von vier Jahren (2015 bis 2018). Der Zuschuss geht von 1.000 Euro bis maximal 18.000 Euro. Je anspruchsvoller das Bauvorhaben, umso höher die Förderung. Die Antragstellung ist sehr unbürokratisch geregelt. Sie erfolgt in Abstimmung mit KfW-Förderverfahren unter Nutzung vorhandener Daten und Unterlagen.

Informationen im Internet und Antragstellung unter www.energiebonus.bayern.de

Netzwerk „Naturstein Altmühlfranken“ präsentierte sich

Auftritt bei den „Steinreichen5“

Das im Mai gegründete Naturstein-Netzwerk trat am 29./30. August das erste Mal öffentlich in Erscheinung. Während der alljährlichen Sommeraktion der Netzwerkpartner der STEINreichen5 präsentierte sich das Netzwerk in Form eines Informationsstandes.150914_Netzwerk NATURSTEIN Altmühlfranken präsentierte sich_Bild_Quelle_Jan_Stephan
Bereits zum wiederholten Male organisierten die Kommunen des Zusammenschlusses der STEINreichen5, Langenaltheim, Mörnsheim, Pappenheim, Solnhofen und Treuchtlingen, ihr Familiensommerfest. Dieses Jahr war federführend die Gemeinde Solnhofen zuständig, sodass die Sommeraktion auf dem Gelände der Henle Plattenwerke GmbH & Co.KG stattfand.
Die STEINreichen5 treten als assoziierte Partner innerhalb des Netzwerks NATURSTEIN Altmühlfranken auf und wollen den Unternehmen neben den beiden Landkreisen somit bestmögliche kommunale Unterstützung bieten. Während des ersten Netzwerktreffens wurde aus diesem Grund entschieden, den Zusammenschluss der derzeit sechs Industrieunternehmen in Kooperation mit den Landkreisen Eichstätt und Weißenburg-Gunzenhausen mittels eines Messestandes der Öffentlichkeit vorzustellen.
Anhand eigens gestalteter Plakate wurde auf dem Werksgelände über Vorgeschichte, aktuelle Projekte sowie Ziele des Netzwerks informiert. So mancher interessierte Bürger konnte intensiver ins Gespräch mit den Verantwortlichen des Informationsstandes kommen und auf Wunsch konkretere Informationen erhalten. Ebenso wurde den geladenen Ehrengästen das Anliegen des Netzwerks während des offiziellen Presserundgangs näher gebracht.
Als besondere Aktion wurde ein Gewinnspiel für die Besucher angeboten, bei dem es interessante Preise zu gewinnen gab. Neben Erlebnispreisen wie einer Bootstour oder Museumsführungen warten unter anderen auch zwei Archaeopteryx Silbermünzen oder eine echte Solnhofener Fossilie auf die glücklichen Gewinner. Die knapp 200 ausgefüllten Gewinnspielkarten, auf welchen die Besucher vier lösbare Fragen beantworten mussten, zeigen das rege Interesse an der Aktion. Alle Preise wurden von den Partnern des Netzwerks NATURSTEIN Altmühlfranken zur Verfügung gestellt.
Die Gewinner werden in den nächsten Tagen informiert und zur Gewinnübergabe im Rahmen des nächsten Netzwerktreffen im Oktober einladen. Foto: Jan Stephan

Die einen wachsen, die anderen schrumpfen

Zur demografischen Entwicklung in Bayern

In diesen Tagen, in denen Zehntausende von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien und andere Asylbewerber nach Bayern kommen, ist oft zu hören, dass nur die Zuwanderung dem demografischen Wandel im Freistaat positiv beeinflussen kann, denn die Geburtenrate ist weiter rückläufig. „Weniger älter, bunter“ – auf diese Kurzformel wird das Problem oft gebracht. Aber die Sache ist differenzierter als der flüchtige Leser glauben darf.
Das Statistische Landesamt für Bayern prognostiziert stabile Bevölkerungszahlen und sagt, dass Wanderungsüberschüsse das Geburtendefizit kompensieren können. Aber was sind Wanderungsüberschüsse? Es sind wohl nicht nur die jungen Familien, die aus anderen Gegenden Deutschlands in die attraktiven bayerischen Städte und Regionen mit tollen wirtschaftlichen Perspektiven kommen, es sind auch ausländische Familien, die hier eine neue Heimat und Lebensperspektive finden können. Zwar sind die gegenwärtigen Flüchtlingsprobleme gravierend und für den Freistaat auch teuer, aber die Gesellschaft kann auch einen Vorteil aus dem „Wanderungsüberschuss“ ziehen. Das war übrigens zu allen Zeiten so. Die Bayern und Franken lebten nach dem Krieg in wirtschaftlichen schlechten Zeiten, dennoch haben sie den millionenstarken Zustrom von Heimatvertriebenen über die Jahre gut bewältigt. Man darf sogar sagen, dass die Flüchtlinge von einst zu tragenden Säulen unserer Gesellschaft geworden sind.
Die Statistiker sagen, dass sich das Durchschnittsalter der Bayern von 43 Jahre (die Zahl stammt aus dem Jahr 2012) auf 45 Jahre im Jahr 2032 erhöhen wird. Die Zahl der Personen unter 65 Jahren wächst demnach um sechs Prozent, während die Zahl der über 65-Jährigen um vierzig Prozent (!) steigt. In Deutschland steigt der Seniorenanteil bis 2060 auf 30,6 Prozent, in ganz Europa auf 28,4 Prozent. In diesen Zahlen ist natürlich die neuesten Wanderungswelle aus dem Ausland nach Europa, Deutschland und Bayern noch nicht berücksichtigt. Ohne Zuwanderung von außen wird die europäische Bevölkerung bis zum Jahr 2050 um 50 Millionen Menschen schrumpfen.
Die aktuelle Zuwanderung aus dem Ausland wird den Bevölkerungsanteil mit einem Migrationshintergrund von jetzt 20 Prozent auf 25 Prozent (im Jahr 2024) erhöhen.
Die demografischen Entwicklungen innerhalb Bayerns gehen auseinander. Ein Bevölkerungswachstum wird vor allem für die fünf Städte/Regionen erwartet: Großraum München, Regensburg und Erlangen, Landkreise Erding und Freising. Die Stadt München wird um sieben Prozent zunehmen. Aber in 30 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten (das sind 31 Prozent) nimmt die Bevölkerung ab, stabil bleibt die Bevölkerungszahl in 30 Landkreisen (entspricht 31 Prozent), aber in 36 Landkreises und kreisfreien Städten (das sind 37 Prozent) nimmt die Bevölkerung ab. Am stärksten trifft es den früheren Grenzlandkreis Wunsiedel, für den ein Geburtendefizit von 18,2 Prozent in den nächsten zwei Jahrzehnten prognostiziert wird.
Die Informationen sind dem Informationsbrief Nr. 8 des Bayerischen Städtetags entnommen.

Experten restaurieren in Rieter-Kirche

Oellermann-Schüler sind in Kalbensteinberg am Werk

Kalb Kirche

Sie kennen „ihre Pappenheimer“ bestens: die Restauratoren Ingo Trüper und Anja Maisel (Foto: Thomas Müller)

Den Restauratoren Ingo Trüper und Anja Maisel sind die Kunstwerke in der Kalbensteinberger Rieter-Kirche bestens vertraut. Alljährlich kommen die beiden Spezialisten für mittelalterliche Gemälde und Skulpturen für einen Tag nach Kalbensteinberg und fahnden dort nach Anzeichen für Schädigungen.

So auch in diesem Jahr. Meist arbeiten sie im Stillen vor sich hin, kaum wahrgenommen von der Öffentlichkeit, säubern Schnitzereien und kleben Farbabplatzungen und Risse an den Figuren. Diesmal wollten sie aber höher hinaus: mit der nötigen Vorlaufzeit war die Wartung der an den Langhauswänden hängenden rieter’schen Totenschilde geplant. Die befinden sich in einer Höhe, die laut Berufsgenossenschaft nicht mehr mit Leitern erklommen werden darf. Mit der Einrüstung wurde schließlich eine Fachfirma beauftragt, die mit der notwendigen Sensibilität bis hin zum obersten Engelspaar ein stabiles Gerüst installierte.

Dem Expertenblick entging nichts. Mit Fingerspitzengefühl säuberten die Restauratoren die Objekte und klebten sich absplitternde Farbaufträge und fragile Kleinteile wie der Helmzier oder dem Gitter an einem geschnitzten Turnierhelmchen. Substanzielle Schäden waren nicht festzustellen. Auch Holzwurmbefall, der sich erschreckenderweise in den letzten Jahren verstärkt in den Langhausbänken und der Empore des Kalbensteinberger Gotteshauses ausgebreitet hat, konnte zumindest an den Schilden nicht festgestellt werden. Die zahlreich vorhandenen Bohrlöcher waren sehr viel älteren Datums. Vermutlich zeigen in den 70er Jahren aufgebrachte Holzschutzmittel ihre Restwirkung. Damals wurden „ordentlich“ die Rückseiten der Schnitzwerke eingestrichen, wie Ingo Trüper weiß.

Die beiden in Rückersdorf bei Nürnberg ansässigen Restauratoren haben vor fast 15 Jahren die Werkstatt ihres Vorgängers Eike Oellermann übernommen, bei dem Trüper bereits mehrere Jahre in Diensten stand. In der Metropolregion sind sie übrigens auch keine Unbekannten. Ihrem fachmännischem Blick wird die Kunst noch weit bedeutenderer Kirchen anvertraut, u. a. die der Schwabacher Stadtkirche oder auch der berühmte „Engelsgruß“ in der Nürnberger Lorenzkirche, den sie erst 2013 – unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit – in Augenschein genommen hatten. Aber auch hier in Kalbensteinberg kennen sie „ihre Pappenheimer“. So sehen sie ihre Verantwortung nicht zuletzt darin, den Zustand der Kunstwerke über die Jahre im Auge zu behalten und mögliche Veränderungen zu verfolgen. Damit gewährleisten sie eine Kontinuität, die häufig, sei es durch Überlastung oder Desinteresse bei den Verantwortlichen in den Kirchengemeinden, sonst nicht mehr gegeben wäre. Sie würden rechtzeitig Alarm schlagen und mit Pinsel und Paste anrücken, wäre was im Argen. Für die Kunstwerke ist es natürlich am allerbesten, wenn es für die beiden erst gar nichts zu tun gibt.

THOMAS MÜLLER