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Altmühltaler-Lamm-Königin gesucht!

Junge Frauen ab 18 Jahren können sich jetzt bewerben

Zuletzt war Franziska Lechner im Jahre 2019 als Altmühltaler-Lamm-Königin im Ein­satz und stand als Repräsentantin des regionalen Produkts „Altmühltaler Lamm“ auf zahlreichen Veranstaltungen mit im Mittelpunkt, besuchte Messen in ganz Deutschland, lernte viele interessante Menschen kennen und knüpfte zahlreiche Kontakte. Jetzt gibt die Berolzheimerin die Krone weiter. Noch bis zum 31. März 2022 haben junge Frauen ab 18 Jahren Gelegenheit, sich für ihre Nachfolge zu bewerben.Ihre Bewerbungsunterlagen mit Foto, einem kurzen Lebenslauf und einer Erläuterung, wieso sie für das Amt Interesse zeigen, können sie einfach direkt per E-Mail an info@naturpark-altmuehltal.de senden.

Franziska Lechner gibt ihr Amt jetzt an die Nachfolgerin weiter.

Die zukünftige Altmühltaler-Lamm-Königin sollte aufgeschlossen sein für neue Erfah­rungen und Spaß an öffentlichen Auftritten haben – schließlich sind bei den Veran­staltungen rund ums „Altmühltaler Lamm“ die Blicke mehrerer tausend Besucher auf sie gerichtet. Begeisterung für die „Altmühltaler Lamm“-Produkte ist natürlich auch eine Voraussetzung für das Amt, außerdem ist ein bisschen Vorwissen aus der Land­wirtschaft oder der Schäferei von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig. Wichtig ist auch ein Interesse an den Natur- und Kulturlandschaften des Naturpark Altmühltal, denn die Altmühltaler-Lamm-Königin repräsentiert nicht nur eine erfolgreiche Regionalmarke. „Sie ist darüber hinaus eine Botschafterin für die traditionelle Schä­ferkultur im Naturpark Altmühltal, die auch ein wichtiger Ansatzpunkt unseres Touris­muskonzepts ist“, erklärt Christoph Würflein, der Geschäftsführer des Tourismusver­bands Naturpark Altmühltal. Die weidenden Schafherden schützen nämlich die wertvollen Wacholderheiden vor dem Verbuschen. Mit einer eigenen Königin für das „Altmühltaler Lamm“ möchten der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. und der Verein der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V. mehr Aufmerksamkeit für den Schäferberuf, die Rolle der Schafe als Landschaftspfleger und natürlich auch für die hervorragenden regionalen Produkte des „Altmühltaler Lamms“ gewinnen.

Die Regentschaft dauert zwei Jahre. Ihren ersten offiziellen Auftritt hat die neue „Altmühltaler Lamm“-Königin am 14. und 15. Mai 2022 beim „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb in Mörnsheim: Zusammen mit dem Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek wird sie die Schafherden bei ihrem Auszug auf die Sommerweide begleiten. Vorher wird sie natürlich mit dem „Königinnen-Zubehör“ ausgestattet. Die „Regentin“ erhält kostenlose Verpflegung auf den Veranstaltungen. Da sie in der gesamten Region und darüber hinaus unterwegs ist, sollten Bewerberinnen über einen Führerschein und ein Auto verfügen. Die Fahrtkosten werden natürlich erstattet.

Weitere Informationen: Informationszentrum NATURPARK ALTMÜHLTAL

Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Tel. 08421/9876-14, info@naturpark-altmuehltal.de, www.naturpark-altmuehltal.de/lammkoenigin

Das Jurahaus aufgemöbelt

Bezirk Mittelfranken fördert denkmalgerechte Sanierung mit 15.000 Euro

Ein weiterer Zeuge der einzigartigen regionalen Baukultur im Altmühltal konnte gesichert und mit neuem Leben erfüllt werden. Das denkmalgeschützte Wohnhaus in Büttelbronn, einem Ortsteil von Langenaltheim, erstrahlt nach einer umfangreichen und fachmännischen Sanierung in neuem Glanz. An den Kosten für den denkmalpflegerischen Mehraufwand hat sich der Bezirk Mittelfranken mit 15.000 Euro beteiligt.

Bei dem kleinen Bauernhof mit dem eingeschossigen, jetzt sanierten Wohnhaus und einer Scheune in Jura-Bauweise handelt es sich um ein ortsbildprägendes Baudenkmal. Das Ensemble wurde im frühen 19. Jahrhundert erbaut. Das große Wohnhaus war vor einigen Jahren sogar einsturzgefährdet und musste notgesichert werden. Die denkmalgerechte Sanierung umfasste auch das mächtige Dach. Dieses ist mit sogenannten Legschieferplatten belegt, dabei handelt es sich um dünne Kalkplatten aus Solnhofener Plattenkalk. Diese für die Region typische historische Deckung wiegt etwa das Dreifache einer Biberschwanz-Deckung, weshalb die Dachbalken auch entsprechend stabil sein müssen. Für die notwendige Dämmung des Daches sorgen Holzweichfasern und in den Zwischensparren Zellulose.

Dem historischen Vorbild nachempfunden sind die Wärmeschutzfenster aus Holz. Aufwändig gestaltete sich die Erneuerung des Fußbodens im Erdgeschoss, die neue Bodenplatte stabilisiert jetzt auch die Wände des Wohnhauses. Für die denkmalkonforme Sanierung historischer Bausubstanz hielt der Bezirk Mittelfranken im letzten Jahr einen Fördertopf in Höhe von 600.000 Euro bereit.    

Noch mehr Freizeitspaß

Neuer Freizeitführer präsentiert die Angebote der Gästekarte

Ermäßigung auf den Eintrittspreis oder andere attraktive Vergünstigungen bei Sport- angeboten und Familienabenteuern, bei der Einkehr oder beim Einkaufen – das bie- tet die Seenland.Card. In sieben Urlaubsorten im Fränkischen Seenland erhalten alle Gäste über 18 Jahre die praktische Karte beim Check-In von ihrem Gastgeber: in der Stadt Gunzenhausen, den Gemeinden Muhr a.See, Haundorf und Pfofeld, im Markt Pleinfeld, im Markt Absberg sowie in der Stadt Spalt. Voraussetzung ist mindestens eine gebuchte Übernachtung; die Karte ist nicht übertragbar.
Welche Angebote und Vergünstigungen sie erwarten, erfahren Urlauber aus dem Freizeitführer „Mehr erleben mit der Seenland.Card“, der jetzt neu aufgelegt wurde. Für jeden Urlaubstyp ist etwas geboten: Sportbegeisterte freuen sich auf Surf-, Segel- und Wakeboardangebote oder Bootstouren auf den Seen. Bei Fahrten mit der „MS Altmühlsee“ und der „MS Brombachsee“ profitieren die Gästekarteninhaber ebenfalls. Aber auch an Land zeigt sich das Fränkische Seenland als kontrastreiche Region – die sich zum Beispiel mit Mieträdern erkunden lässt.
Auf Familien warten Spaß und Abenteuer zum vergünstigten Preis: Hochseilgärten, Bogenschießen, Ponyreiten, Mini- und Soccer-Golf oder ein Besuch im Freibad las- sen keine Langeweile aufkommen. Und auch für Regenwetter gibt es spannende An- gebote. Kulturbegeisterte Urlauber freuen sich besonders über die vielen Museen,
erlebnisreichen Führungen und Veranstaltungen, die sie mit der Seenland.Card zu besonders günstigen Konditionen besuchen können. Selbst bei Ausflügen über die Grenzen des Fränkischen Seenlands hinaus profitieren Urlauber von der Gästekarte – zum Beispiel im Playmobil-FunPark in Zirndorf, in Ansbach, Dinkelsbühl, Nördlin-
gen oder im Naturpark Altmühltal.
Aber nicht nur Freizeitangebote entdeckt man mit der Seenland.Card vergünstigt – auch die Gastronomen im Fränkischen Seenland servieren Seenland.Card-Besitzern gern ein kleines Extra. Nach den echt fränkischen Spezialitäten aus frischen, regio-
nalen Zutaten gibt es hier zum Beispiel gratis einen Schnaps oder Espresso oder eine Kugel leckeres Eis für die kleinen Gäste. Beim Einkaufen von Urlaubsmitbring- seln oder Spezialitäten lohnt es sich ebenfalls oft, die Gästekarte vorzulegen. Rabatt bekommt zum Beispiel, wer die neue Seenland-Kiste in der „Seekiste“ in Gunzen-hausen einkauft: Dank der Kiste mit vielen kulinarischen Leckerbissen von regiona- len Anbietern lässt sich der Geschmack des Fränkischen Seenlands sogar mit nach Hause nehmen.

Krude Ideen dürfen nicht salonfähig werden

Resolution gegen die Coronaleugner

Angesichts der regelmäßigen Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen im Landkreis, die teils unter dem Deckmantel scheinbar harmloser “Spaziergänge” stattfinden, haben die beiden SPD- Kreisvorsitzenden Anette Pappler und Harald Dösel sowie SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, Mathias Hertlein, die Initiative ergriffen und eine Resolution verfasst, mit der sie diesen von Coronaleugnern und Verschwörungsideologen gesteuerten Aktionen entgegentreten wollen. Unter dem Motto “Für Vernunft und Solidarität in der Corona-Pandemie“ sollen auf einer unter https://www.erklaerung-fuer-vernunft- und-solidaritaet.de/ eigens von Mathias Hertlein eingerichteten Online-Plattform möglichst viele Unterschriften gesammelt werden, um deutlich zu machen, dass die sich dort zeigende, von
Verschwörungsmythen, Wissenschaftsfeindlichkeit und Demokratieverachtung geprägte Gedankenwelt keineswegs von einer Mehrheit der Bevölkerung geteilt wird.

Um für ihre Initiative eine möglichst breite, überparteiliche Basis zu schaffen, sind Pappler, Dösel und Hertlein vorab im Landkreis auf mögliche Unterstützer zugegangen. “Wir freuen uns sehr, dass wir zahlreiche bekannte und einflussreiche
Persönlichkeiten im Landkreis als Erstunterzeichner gewinnen konnten”, betonen die drei Initiatoren. Auch Landtagsabgeordneter Wolfgang Hauber (FW) unterstützt die Resolution und betont, dass die Versammlungsfreiheit und das Recht zu demonstrieren zwar ein hohes Verfassungsrecht darstellen und selbstverständlich Menschen auf die Straße gehen können, um auf ihre Ängste vor einer Impfung hinzuweisen. Die Politik nehme diese Sorgen und Ängste natürlich auch wahr und berücksichtige sie bei der Abwägung ihrer Entscheidungen. “Wenn aber Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker, Feinde unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung, extremistische Parteien und Gruppierungen versuchen, die vorhandenen Ängste für ihre Zwecke zu nutzen und die Versammlungsteilnehmer
missbrauchen, um ihre kruden Ideen salonfähig zu machen, sage ich ein deutliches und lautes NEIN und unterstütze deshalb gerne diese Resolution.“

Ebenfalls beteiligt sich der Erste Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Karl-Heinz Fitz (CSU) als Erstunterzeichner der Resolution: “Die massiv zunehmenden Kundgebungen und Spaziergänge befremden mich zunehmend. Konterkarieren sie doch unsere täglichen Bemühungen, unter den Erschwernissen der Pandemie, die Verwaltung, die Einrichtungen der
Daseinsfürsorge und nicht zuletzt Altenheime und Büchereien am Laufen zu halten.” Die Veranstaltersprächen von „Globaldiktatur“ und bedienten sich der Grundrechte des Rechtsstaates auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit, um zu behaupten, für Demokratie einzutreten.

Weitere Erstunterzeichner der Resolution sind:

Wolfgang Hauber – Weißenburg (Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der Freien Wähler
Weißenburg-Gunzenhausen)
Mathias Hertlein – Markt Berolzheim (Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Weißenburg-
Gunzenhausen)
Josef Miehling – Pleinfeld (Vorsitzender der Freie Wähler-Kreistagsfraktion Weißenburg-Gunzenhausen)
Werner Falk – Gunzenhausen (Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Weißenburg-Gunzenhausen)
Felix Goldhorn – Weißenburg (Kreisrat im Kreistag Weißenburg-Gunzenhausen)
Karl-Heinz Fitz – Gunzenhausen (Erster Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen)
Joachim Wegerer – Raitenbuch (Erster Bürgermeister der Gemeinde Raitenbuch)
Tobias Eberle – Solnhofen (Erster Bürgermeister der Gemeinde Solnhofen)
Dieter Rampe – Muhr am See (Erster Bürgermeister der Gemeinde Muhr am See)
Jürgen Pawlicki – Gnotzheim (Erster Bürgermeister der Gemeinde Gnotzheim)
Reinhold Huber – Langlau (Erster Bürgermeister der Gemeinde Pfofeld) Anette Pappler – Pappenheim (SPD-Kreisvorsitzende)
Hamit Bakir – Weißenburg (Mitglied im Sprecher*innenrat des Landkreisbündnisses gegen Rechts
Weißenburg-Gunzenhausen )
Martin Britz – Weißenburg (Geschäftsführer Lebenshilfe Altmühlfranken)
Willi Ruppert – Treuchtlingen (DGB)
Christa Naaß – Obererlbach (Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten Mittelfranken und
Landtagsabgeordnete a.D.)
Alexander Höhn – Ellingen (Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion Weißenburg-Gunzenhausen)
Renate Peiffer – Muhr am See (Bündnis 90/Die Grünen)
Reinhard Ebert – Heidenheim (Vorsitzender der ÖDP-Kreistagsfraktion Weißenburg-Gunzenhausen)
Jürgen Schröppel – Weißenburg (Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Weißenburg)
Dr. Dr. Kristina Becker – Treuchtlingen (Erste Bürgermeisterin der Stadt Treuchtlingen und CSU-
Kreisvorsitzende Weißenburg Gunzenhausen)
Heinz Meyer – Polsingen (Erster Bürgermeister der Gemeinde Polsingen)
Günter Ströbel – Dittenheim (Erster Bürgermeister der Gemeinde Dittenheim)
Wilhelm Maderholz – Reuth unter Neuhaus (Erster Bürgermeister der Gemeinde Ettenstatt)
Manfred Schuster – Alesheim (Erster Bürgermeister der Gemeinde Alesheim)
Harald Dösel – Weimersheim (SPD-Kreisvorsitzender)
Peter Bauer – Gunzenhausen (Mitglied im Vorstand des Linken-Kreisverbands Westmittelfranken)
Ursel Stief – Weißenburg (Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Weißenburg)
Agnes Mendel – Pleinfeld (Vorsitzende Ver.di Ortsverein Altmühltal und Stellvertretende Vorsitzende
DGB Ortsverband Weißenburg-Gunzenhausen)
Victor Rother – Weißenburg (Mitglied im Sprecher*innenrat des Landkreisbündnisses gegen Rechts
Weißenburg-Gunzenhausen )

Gräfin Agnes war eine „Ohmerin“

Patronatsherrin der Kirche in Aha im 12. Jahrhundert

Wer an der lokalen Geschichte interessiert ist, der findet immer wieder neue Aspekte, die ihn fesseln können.  Wissenschaftler helfen ihm dabei, die Ursprünge zu entdecken, die vielfältigen und oftmals verschlungenen Verbindungen zu erkennen. Sigrid Buchner widmet sich in der aktuellen Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“ der Agnes von Dollnstein. Das wäre vielleicht nicht weiter erwähnenswert, war sie doch geografisch dem oberen Altmühltal etwas entrückt, aber die Tatsache, dass sie anfangs des 12. Jahrhundert Patronatsherrin von Aha war, das lässt aufhorchen und macht neugierig.

Prozessakten von 1222 führen auf die Spur und sind für die Ortsgeschichte von Aha von Bedeutung. Siglinde Buchner, die ehrenamtliche Kreisarchivpflegerin, macht die Hochadeligen ausfindig, die  im 12. Und 13. Jahrhundert im Gunzenhäuser Land begütert werden und Herrschaftsgewalt hatten. Aus den Akten wissen wir, dass die damalige Kapelle von Pflaumfeld zur Pfarrei Aha gehörte, und zwar „zu ewigen Zeiten“. So besagt es ein Schiedsverfahren vor dem Eichstätter Bischof Hartwig.  Und man erfährt, dass zu dieser Zeit Gräfin Agnes von Dollnstein das Patronatsrecht über die Kirche zu Aha hatte. Das verwundert vor allem die Historikerin Siglinde Buchner, denn Agnes gehörte somit  zu den wenigen weltlichen Frauen, die damals das Patronatsrecht (heute: die Schirmherrschaft) ausüben durften.

Die Historikerin kommt zur Ansicht, dass Agnes von Dollnstein eine Tochter des Nürnberger Burggrafen Konrad von Raabs war,  denn als ihre Schwester wird Sophia von Raabs genannt, die mit dem späteren Burggrafen Friedrich I. aus dem Geschlecht der Hohenzollern verheiratet war.  Diese war damit zugleich die Stammmutter der Burggrafen von Nürnberg, ab 1415 der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, der preußischen Könige und der deutschen Kaiser.

Die Wissenschaft nimmt an, dass Agnes der edelfreien Familie der Truhendinger angehörte. Sie war in der Folge des Jahres  1180 mit Gebhard IV. von Dollnstein verheiratet. Beide hatten drei Kinder. Der Jüngste wurde übrigens  von seinem Hofnarren bei der Belagerung der Burg Nassenfels  im Altmühltal 1245 erstochen. Die Burg Hirschberg war damals die Stammburg derer von Dollnstein. Die Familie hatte seinerzeit noch Besitzungen in Dornhausen und Pfofeld (Wald „Jungholz“,  auch „Walchersberg“ genannt), verkaufte sie aber 1303 an den Eichstätter Bischof. Ein Urenkel der Agnes, es war Graf Gebhardt VII. von Hirschberg, veräußerte zur gleichen Zeit  stark verschuldet die  Burg Sandsee bei Pleinfeld ebenfalls an den Kirchenfürsten.

Es wird angenommen, dass die hochadeligen Vorfahren von Agnes am kaiserlichen Hof verkehrten und somit von hohem gesellschaftlichen Rang waren. In Urkunden werden ihr Vater und Schwiegervater als Zeugen in Urkunden des Kaisers Barbarossa genannt.

Agnes von Dollnstein  war nach der Forschung von Siglinde Buchner das Verbindungsglied zwischen den Grafen von Abenberg und den Grafen von Hirschberg, denn sie hatte einen Teil des Abenberger Besitzes ihrer Mutter durch Vermählung mit in die Familie von Hirschberg eingebracht. Das ist urkundlich bewiesen.

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ ist für 15 Euro im Gunzenhäuser Buchhandel erhältlich.

Von Gunzenhäuser Hopfenhändlern

Werner Neumann schreibt darüber in „Alt-Gunzenhausen“

Das Titelblatt des Lagerbuchs der Gunzenhäuser Brauerei Lehner. Das Stadtarchiv ist im Besitz der Aufzeichnungen.

Das Spalter Hopfenland ist heute in aller Munde. Aber der Hopfenanbau war früher nicht darauf beschränkt, das „grüne Gold“ wuchs auch auf den Feldern der Bauern im Altmühltal und Hahnenkamm. Wichtige historische Quellen für den Hopfenhandel in Gunzenhausen und seinem Umfeld im 18. bis in das 20. Jahrhundert liefern das Tagebuch der Handelsfamilie Wucherer und das Lagerbuch der Brauerei Lehner. Darauf bezieht sich der Autor Werner Neumann in der neuen Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“.

Die Familiengeschichte der Wucherers waren reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. Sie waren Kupferschmiede und Eisenhändler, handelten wohl aber mit Hopfen, wie aus ihrem Tagebuch hervor geht. In geringen Mengen bauten die Wucherers auch selbst Hopfen an, wobei es Höhen und Tiefen gab, wie ein Eintrag von 1776 verrät:  „Der Hopfen ist in diesem Jahr nicht wohl geraten, er ist schwarz geworden, von den Mücklein, welche millionenweis unter den Blättern gesessen.“  Bis nach Mannheim und Heidelberg sind sie gereist, um ihre geringen Mengen loszuwerden.  Um 1800 haben sie den Anbau eingestellt.

Der Brauereibesitzer Wilhelm Lehner (sein Vater Johann Paul stammte aus Windsfeld und hatte 1867 die Brauerei, Mälzerei und Gastwirtschaft in der Weißenburger Straße 24 erworben) bezog den Hopfen von nach Aufzeichnungen von 1905 von Johann Georg Hermann Fischer (Gastwirt, Viehhändler und Viehaufkäufer von der Bühringerstraße 28),  dem  Wirt und Metzger Johann Wilhelm Luger vom Marktplatz 41, dem Bäcker Wilhelm Moßhammer von der Weißenburger Straße 12 und dem Metzger Georg Thomas Schwarzbeck von der Kirchenstraße 12, ferner von Johann Kirsch und Hans Raab.  Vor allem kamen die Dolden von dem jüdischen Händler Lazarus Bergmann.   Belegt ist, dass dieser 1910 insgesamt 2100 Zentner an Lehner lieferte.  Es waren an die zwanzig jüdische Händler, die lieferten. Viele kleine Mengen brachten die Hopfenbauern aus Aha, Windsfeld, Wachstein, Kalbensteinberg, Maicha, Wachenhofen und noch etlichen anderen Ortschaften der Umgebung zur Brauerei. Christliche Hopfenhändler gab es natürlich auch, u.a. Leonhard Griesmeyer (er handelte auch mit gewebten Erzeugnisse und mit Tauben),  Michael Huber, Friedrich Huß (Malzfabrik) und Johann Kräutlein (Hopfenstangenhandel).

Werner Neumann hat in den Wuchererschen Tagebuchaufzeichnungen auch Hinweise auf eine Naturkatastrophe im Februar 1784 gefunden, als „unter einem schrecklichen Sturm mit Donner und Blitz die 3 schuhdicken Eisschollen brachen und das sonst faule und stille Wasser der Altmühl die ganze Nacht fürchterlich wütete und tobte“. Sogar die Spitalkirche stand unter Wasser und die hölzerne Altmühlbrücke wurde „unter erstaunlichem Krachen“ eingerissen. Auch 1881 richtete ein Orkan „gräßliche Verheerungen“ an.

Zu den „Zupfianern“, also den Hopfenpflückern, bemerkt der Autor, dass sie fröhliche Stunden in der „Goldenen Krone“ verbrachten bevor sie „ihren“ Bauern zugeteilt wurden. Das Bezirksamt (heute: Landratsamt)  erließ für die Gemeidnen Absberg, Enderndorf, Fünfbronn und Igelsbach die distriktpolizeiliche Anordnung, wonach Zigeuner und Menschen, die mit Wohnkarren herumziehen, nicht beschäftigt werden durften.  Sofern vom Standpunkt der Schulaufsicht aus „kein Hindernis bestand“ waren auch Kinder zugelassen.

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ ist für 15 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Sanierungsarbeiten fertig

Abschluss der Kanal- und Deckensanierungsarbeiten an der Kreisstraße WUG 3

Von links: H. Stechhammer (LRA Tiefbau), H. Bürgermeister Schuster, H. Kehrstephan (Verwaltungsgemeinschaft Altmühltal), H. Napokoj (Fa. Fiegl), H. Grillenberger (Fa. Grillenberger), H. Eff (Ing.- Büro Völker), H. Güllich (Fa. Grillenberger. Foto: LRA

Ausgehend von den Kanalerneuerungsarbeiten an der Lindenstraße (Kreisstraße WUG 3) hat die Gemeinde Alesheim im Ortsteil Trommetsheim die kompletten Leitungssparten erneuert. Während der Bauarbeiten hat sich herausgestellt, dass auch die Wasserleitung dringend erneuert werden musste. Um ein einheitliches Ortsbild zu ermöglichen, entschloss sich der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Decke zu erneuern und übernahm die Mehrkosten für der Einzeiler und Randeinfassungen aus Granit.

Durch die Abstimmung der beteiligten Firmen, konnte der Deckenbau gut koordiniert werden. So war es möglich die unterschiedlichen Materialschichten unmittelbar nacheinander aufzutragen, was zu einer besonders guten Bauqualität der neuen Decke führte. Als weitere Ergänzungsmaßnahmen wurden durch den Kreisbauhof die Bankette der Weißenburger Straße, Kreisstraße WUG 4, sowie die Gräben und Entwässerungsableitungen neu profiliert.

Die Gemeinde Alesheim war bei der Baumaßnahme auch für die Ausführung der Gehsteige verantwortlich.

Die Gelegenheit wurde auch genutzt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. So wurde die Ortstafel Richtung Alesheim versetzt, was die Geschwindigkeit in der Orteingangslage reduzieren soll. Auch entsteht sowohl für den Fahrradverkehr als auch für den Querverkehr Richtung Fischerhaus zusätzliche Sicherheit. Um die Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer noch weiter zu steigern, wurde auch eine Bankettverbreiterung vorgenommen. Nun ist es möglich den Radweg zu nutzen, ohne vorab die Kreisstraße queren zu müssen.

Obwohl die Höhen- und Linienführung nur begrenzt geändert werden konnte, verbessert die Baumaßnahme deutlich das Ortsbild. Der neu ausgebaute Gehweg, die Straßenseitenanschlüsse, die Radbegrenzung sowie der neue Erschließungsbereich bilden dabei eine städtebauliche Einheit.

Der Landkreis bedankt sich insbesondere bei der Gemeinde Alesheim mit dem beauftragten Ingenieurbüro Völker und den am Bau beteiligten Firmen Grillenberger für die Kanal-, Wasserleitungs- und Straßenbauarbeiten sowie der Firma Fiegl für die Asphaltierungsarbeiten.

Geld für Kleinprojekte

Programm neu aufgelegt: Region profitiert


Die beiden Kommunalen Arbeitsgemeinschaften Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Altmühltal und Fränkisches Seenland-Hahnenkamm beteiligen sich erneut an dem vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aufgelegten und vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken angebotenen Programm „Regionalbudget für Kleinprojekte“. Den beiden Regionen steht vorbehaltlich der Genehmigung für das Jahr 2022 je ein Programm mit dem Umfang von 100.000 EUR zur Verfügung. Auch für die folgenden Jahre hat Staatsministerin Kaniber eine Fortführung dieses sehr bewährten Programms angekündigt.

Die beiden Vorsitzenden der Kommunalen Arbeitsgemeinschaften, 1.Bgm´in Dr. Dr. Kristina Becker (Altmühltal) und 1.Bgm. Karl-Heinz Fitz (Fränkisches Seenland-Hahnenkamm), sehen in diesem Förderangebot eine gute Chance, um eine Vielzahl kleinerer Projekte aufgreifen und umsetzen zu können, die über andere Förderprogramme meist keine oder kaum Unterstützung erfahren konnten. Die Fördermittel in Höhe von 100.000 € je ILE-Region setzen sich zu 90 % aus dem Haushalt des Freistaats Bayern und jeweils zu 10 % aus den Haushalten der beteiligten Kommunen zusammen.
Gefördert werden jeweils Kleinprojekte, deren Gesamtinvestitionskosten netto 20.000 EUR nicht überschreiten. Für diese Kosten kann eine Zuwendung pro Einzelprojekt bis zu max. 80 %, jedoch höchstens 10.000 EUR netto beantragt werden.
Für die Entscheidung über die Auswahl der Projekte wurde in jeder ILE-Region eine Projekt-Arbeitsgruppe eingerichtet, in der sich Vertreter oder Vertreterinnen öffentlicher Einrichtungen, von Vereinen oder Zweckverbänden, Unternehmen oder auch fachlich ausgewiesene Einzelpersonen befinden.

Bis zum 15. Februar 2022 können entsprechende Anträge bei der Verwaltungsgemeinschaft Altmühltal (91802 Meinheim, Hauptstr. 37) für die Kommunen Langenaltheim, Solnhofen, Pappenheim, Treuchtlingen, Markt Berolzheim, Meinheim, Dittenheim, Alesheim oder bei der Verwaltungsgemeinschaft Gunzenhausen (91710 Gunzenhausen, Frankenmutherstr. 2) für die Kommunen Markt Absberg, Muhr am See, Gunzenhausen, Pfofeld, Theilenhofen, Haundorf, Markt Gnotzheim, Markt Heidenheim, Polsingen, Westheim und Auhausen eingereicht werden.

Gefördert werden können nur Kleinprojekte, die der Umsetzung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes dienen. Dies sind Projekte mit Schwerpunkten in u.a. den folgenden Bereichen:

  • Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements
  • Begleitung von Veränderungsprozessen auf örtlicher Ebene
  • Verbesserung der Lebensverhältnisse der ländlichen Bevölkerung
  • Umsetzung ländlich angepasster Infrastrukturmaßnahmen
  • Sicherung und Verbesserung der Grundversorgung ländlicher Bevölkerung

Alle tatsächlich bewilligten Projekte müssen dann bis zum 30. September 2022 komplett umgesetzt sein. Zu diesem Zeitpunkt muss auch die Abrechnung zur Fördermittelauszahlung vorliegen. Bis dahin sind die Projekte von den Maßnahmenträgern vorzufinanzieren.

Antragsberechtigt sind Kommunen, Zweckverbände, Vereine oder auch Unternehmen.

Die Antragsformulare sind über die Kommunen zu beziehen oder unter www.stmelf.bayern.de/foerderwegweiser (Link: Ländliche Entwicklung à Regionalbudget) direkt herunterzuladen. Sie können aber auch über die ILE-Umsetzungsbegleitung digital bezogen werden (dieter.popp@futour.com).

DIETER POPP, Regionalberater

DNA des Naturparks

Klimafreundlicher Tourismus im Altmühltal

Auf der Mitgliederversammlung des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal wurden die Urkunden für die Schlaufenwege, die sich 2021 einer erneuten Qualitätskontrolle unterzogen, an die Gemeinden übergeben. Links (v.u.n.o.): Landrat und erster Vorsitzender des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal Alexander Anetsberger, Christian Wagner, Bürgermeister von Kipfenberg, Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, Mitte: Rita Böhm, Bürgermeisterin von Kinding, Samantha Timm und Manfred Preischl, Leiterin der Tourist-Info und Bürgermeister von Greding, Andreas Brigl, Bürgermeister von Titting, Katrin Hradetzky vom Tourismusbüro Berching sowie der Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich, rechts: Dr. Dr. Kristina Becker, Bürgermeisterin von Treuchtlingen, Helmut Schloderer, Bürgermeister von Beilngries, und Jörg Nowy, Bürgermeister von Essing. Foto: Naturpark Altmühltal

Wie hat die Tourismusregion Naturpark Altmühltal das zweite Corona-Jahr überstanden? Erste Antworten auf diese Frage lieferte die Mitgliederversammlung des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal am Dienstag, den 23. November 2021 in Eichstätt. Dabei richtete sich der Blick aber auch in die Zukunft und auf aktuelle Trends – wie den nachhaltigen Tourismus. Hier sieht Christoph Würflein die Region in einer Vorreiterrolle. Während die Entwicklung und Umsetzung eines nachhaltigen und klimaschonenden Tourismus in den meisten in- und ausländischen Destinationen erst jetzt in den Fokus rücke, so der Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, sei dieser im Naturpark Altmühltal seit den 1980er Jahren im Tourismuskonzept verankert und ein „Teil der DNA“.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren im Tourismus auch 2021 deutlich spürbar, wie der vorläufige Saisonbericht, der auf der Mitgliederversammlung präsentiert wurde, zeigt. So verzeichnete der Naturpark Altmühltal von Januar bis September 2021 ein Minus von 8,6 Prozent bei den Gästeankünften und von 5,9 Prozent bei den Übernachtungen. Damit fiel der Rückgang jedoch geringer aus, als dies bayernweit der Fall war. Im August lag die Zahl der Übernachtungen mit 225.721 sogar deutlich über dem Wert von 2019. „Im Bereich Urlaub und Erholung geht es deutlich aufwärts“, urteilte Landrat Alexander Anetsberger, der erste Vorsitzende des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal. „Bei Tagungen und Geschäftsreisen bleibt die Nachfrage jedoch sehr verhalten. Hier wird sich in Zukunft wohl einiges ändern.“

Als großes Problem für das Gastgewerbe zeichnet sich jedoch der Personalmangel ab. Viele Mitarbeiter haben wegen Lockdowns und Kurzarbeit die Branche gewechselt. Die Schwierigkeiten, Ersatz zu finden, hemmen die Erholung nach der Corona-Krise. „Wir sind uns des Problems bewusst und werden versuchen, hier neue Impulse zu setzen“, versprach Anetsberger. Dafür werde man das Gespräch mit Branchenvertretern suchen. Positiv zu bemerken ist dagegen, dass der Naherholungs- und Ausflugstourismus zu weniger Konflikten und „Overcrowding“ führte als noch 2020.

Vorreiter in Sachen nachhaltiger Tourismus

Besonders stark stieg 2021 das Interesse für Camping- und Wohnmobilurlaub – auch wenn der regenreiche Sommer für leichte Abstriche sorgte – und damit für naturnahen Tourismus. Auch das Thema Nachhaltigkeit rückt für die Urlauber stärker in den Mittelpunkt, wobei die Region hier gut aufgestellt ist. Mitte der 1980er Jahre leistete der Fachbereich Geografie der Katholischen Universität Eichstätt Pionierarbeit bei der wissenschaftlichen Bearbeitung des Konzeptes eines „sanften“ – heute würde man sagen nachhaltigen – Tourismus. Der Naturpark Altmühltal war dabei oft eingebunden und diente als Praxisbeispiel. Auch im 2017 erarbeiteten Tourismuskonzept der Region spielen Nachhaltigkeit und Entschleunigung eine zentrale Rolle. Daher wurden Aspekte der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes in vielen Bereichen bei Investitionen und Marketing bereits berücksichtigt, etwa bei der Förderung naturbezogener und nachhaltiger Angebote wie Wandern oder Radfahren, bei Umweltbildung und Besucherlenkung, bei der Unterstützung inhabergeführter Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie im Bereich der regionalen Produkte. „Natürlich gibt es auch noch Raum für Verbesserungen, zum Beispiel bei der Mobilität oder bei den Unterkünften, wo Angebote wie Klima- oder Biohotels bisher fehlen“, räumte Würflein ein.

Im Bereich der klimafreundlichen Mobilität könnte das Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung „Tourismus in Bayern – Fit für die Zukunft“ einen Fortschritt bringen: Wer im Tourismus tätig ist, kann dadurch Zuschüsse für Ladepunkte für E-Autos und E-Bikes erhalten. Daneben werden Investitionen von Privatvermietern mit unter 25 Betten gefördert – ein Bereich, in dem der Naturpark Altmühltal in den vergangenen Jahren Anbieter verloren hat. Die Corona-Krise sieht der Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal dabei jedoch nicht als Ursache, sondern vielmehr als Anlass: Wer zum Beispiel mangels Nachfolge schon über eine Betriebsaufgabe nachgedacht habe, habe diesen Schritt nun schneller beschlossen.

Neue Zielgruppen und ein verbesserter Webauftritt

Seinen Marketingschwerpunkt legt der Naturpark Altmühltal auch 2022 auf das Radfahren. Mit der Eröffnung des GeoRadwegs Altmühltal soll die Region einen neuen Leuchtturm zusätzlich zum beliebten Altmühltal-Radweg bekommen. Außerdem wurden spezielle Angebote für neue Zielgruppen entwickelt – etwa für Gravel-Biker. Die geländegängigen Rennräder verzeichnen derzeit mit die höchsten Steigerungsraten bei den Verkaufszahlen im Bereich Fahrräder. Zudem seien beim Graveln weniger Konflikte mit dem Naturschutz oder den Wanderern zu erwarten als beim Mountainbiken, wie Würflein betonte. Zusammen mit einem Journalisten wurden nun elf Tourenvorschläge ausgearbeitet, die teilweise schon online sowie in der neuen Radkarte der Region präsentiert werden. Dasselbe gilt für die neuen Rennradtouren im Naturpark Altmühltal.

Beim Wandern steht nach wie vor die Qualität des Angebots im Fokus. Für mehrere der Schlaufenwege am Altmühltal-Panoramaweg stand eine erneute Qualitätsprüfung an. Diese wird alle drei Jahre durchgeführt. Der „Sulztal-Wanderweg“ (Schlaufe 22) zwischen Beilngries und Berching, der „Schwarzachtal-Panoramaweg“ (Schlaufe 19) zwischen Greding und Kinding, der Kindinger „Burgenweg im Anlautertal“ (Schlaufe 18), der „Ritter- und Römerweg“ (Schlaufe 17) in Titting sowie der „Mühlenweg“ (Schlaufe 16) in Kipfenberg wurden 2021 überprüft und überzeugten erneut. Auf der Mitgliederversammlung wurden die entsprechenden Urkunden an die Vertreter der Gemeinden übergeben.

Für die kommende Saison hat der Naturpark Altmühltal außerdem die Überarbeitung seines Internetauftritts in Angriff genommen. Ein Ziel ist dabei die Verbesserung der Barrierefreiheit, das Angebot soll aber auch an die aktuellen Ansprüche der Nutzer angepasst werden. Videos und Animationen, neue Inhalte wie Reportagen und Interviews sowie eine bessere Präsentation der Markenkernwerte sollen die Website – und damit auch die Destination – attraktiver machen.

Gute Nachrichten gab es bei der Vorstellung des Werbe- und Finanzplans für 2022: Die 35 Mitgliedsgemeinden und -städte des Tourismusverbands erwartet erneut eine historisch niedrige Umlage von nur 1 Euro. Hintergrund ist die Auflösung der Rücklagen des Verbands. Bis 2009 hatte dieser über den Tourismusverband Franken Zuschüsse aus dem 5b-Phasing-Out-Programm der Europäischen Union erhalten. Diese Fördermittel wurden nach Auszahlung in Absprache mit dem Vorstand als Rücklage behalten, um für etwaige Rückforderungen durch die EU zur Verfügung zu stehen. Negative Erfahrungen anderer Tourismusverbände machten dieses Vorgehen notwendig. Seit 2015 können die Mittel jedoch sukzessive aus der Rücklage entnommen und dem laufenden Haushalt zugeführt werden.

Inzidenz auf 658

Häufungen von Infektionen in Heimen

Die 7-Tage-Inzidenz hat mit 658,1 am heutigen Tag im Landkreis einen neuen Höchststand erreicht. Vor allem die Situation in den Heimen wird dabei zunehmend kritisch. Im gesamten Landkreis sind in sechs Einrichtungen Corona-Infektionen gemeldet worden. Betroffen sind dabei sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bei den betroffenen Einrichtungen handelt es sich um das Regens Wagner- Haus in Treuchtlingen, die Lebenshilfe Altmühlfranken in Weißenburg, die Lebenshilfe Förderstätte in Weißenburg, Diakoneo-Wohnen in Polsingen, das Haus Altmühltal in Pappenheim sowie den Seniorenhof in Pleinfeld.

Das beschriebene Infektionsgeschehen in den Einrichtungen trägt zwar zur Dynamik der Corona-Situation bei, kann aber nicht als alleinige Ursache ausgemacht werden. In betroffenen Einrichtungen werden zum Teil – je nach Infektionsgeschehen – Quarantänen angeordnet.

„Die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen sind besonders schutzbedürftig. Wir werden uns deshalb verstärkt darum kümmern, das Infektionsgeschehen vor Ort einzudämmen. Dabei wird das Gesundheitsamt die Einrichtungen so gut wie möglich unterstützen“, erklärt Landrat Manuel Westphal.