„Morgen im Iran“

Adnan Tabatabai:  Die Islamische Republik ist im Aufbruch

KB_Tabatabai_Iran_20160405_ak.inddTanzende, lachende Menschen auf den Straßen, die das Nuklearabkommen feiern; der Tausendundeine-Nacht-Zauber von Städten wie Isfahan. Und zugleich: Hunderte von Hinrichtungen jedes Jahr; Wahlen, die nur auf dem Papier demokratisch sind.

Widersprüche? Ja und nein: In Iran sind die Verhältnisse nie eindeutig, stellt der iranischstämmige Politikwissenschaftler Adnan Tabatabai fest. Das Land ist voller Spannungsfelder, und die Iranerinnen und Iraner haben gelernt, sich darin zu bewegen. Tabatabai zeigt anhand von Antipoden in Politik und Gesellschaft, welchen Kräften die Menschen in Iran ausgesetzt sind. Aber er bleibt nicht bei der Analyse stehen: Tabatabai erzählt von seinen Begegnungen mit Menschen ganz unterschiedlicher Prägung, von Politikern, Wissenschaftlern, Militärs, Journalisten und Künstlern, von Verwandten und Schulfreunden.

In Zukunft wird die Islamische Republik wieder eine größere Rolle spielen – sei es als politischer Akteur in der zerstrittenen, umkämpften Region, als Wirtschaftspartner oder als sicheres Reiseziel. Tabatabai ist überzeugt: In den nächsten Jahren wird sich das Land dem Westen öffnen. Und er ermutigt uns, diese Tendenzen zu unterstützen – mit genauer Kenntnis und ohne Bevormundung. Höchste Zeit also, mehr über Iran zu erfahren!
„Morgen im Iran“ von Adnan Tabatabai, 304 Seiten,  ISBN 978-3-89684-179-7, 17 Euro, Edition Körber-Stiftung Hamburg.

„Neue Heimat Deutschland“

 Michael Richter schreibt über Zuwanderung als Erfolgsgeschichte

KB_130x200_Richter_NeueHeimatDeutschland_FG.indd »Wir schaffen das«, hatte die Kanzlerin angesichts des Flüchtlingsstroms verkündet. Bei so viel Optimismus setzte der deutsche Abwehrreflexunverzüglich ein: »Vielleicht. Aber wie?« – Indem wir weitermachen, wie wir im vergangenen Jahr begonnen haben, erklärt der Filmemacher und Autor Michael Richter. Viel bleibt noch zu tun, aber fest steht: Überall im Land gelingt Integration sehr überzeugend!

Noch ist unklar, wie viele Flüchtlinge in Deutschland bleiben werden, und ohne Zweifel stellt uns die Situation vor enorme Herausforderungen: Sind wir fähig, diese massive Immigration zu verkraften? Wie und wo sollen all diese Menschen lernen, wohnen, arbeiten? Welche Impulse bringen sie unserer alternden Gesellschaft? Die letzten Monate haben gezeigt, dass wir tragfähige Konzepte brauchen, die nicht die Fehler der »Gastarbeiter«-Jahre wiederholen.

Michael Richter berichtet über solche Konzepte und Projekte und zeigt in Reportagen und Interviews Integration von ihrer ganz praktischen Seite. 2016 wird für die Zukunft unseres Landes ein entscheidendes Jahr sein, in dem sich die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen um den »richtigen« Umgang mit Geflüchteten weiter zuspitzen. Richters Buch ist hierzu ein unverzichtbarer Debattenbeitrag.

„Neue Heimat Deutschland“ von Michael Richter, 232 Seiten,  Klappenbroschur, ISBN 978-3-89684-178-0, 16 Euro, Edition Körber-Stiftung Hamburg.

Erlös für das Frauenhilfswerk Zonta

spielberg-002Zum wiederholten Mal war  der ZONTA Club Fränkisches Seenland  beim Kirchweihmarkt in Spielberg dabei. ZONTA ist ein weltweites Netzwerk, das sich für die Rechte und Belange von Frauen einsetzt. Kerstin Söder aus Wolframs-Eschenbach, die Autorin des im Emons-Verlag erschienenen Buches „111 Orte im Fränkischen Seenland, die man gesehen haben muss“, hatte im Obergeschoss des einstigen Sudhauses der Gentner-Brauerei einen Bücherbasar aufgebaut. Das Angebot wurde von den Besuchern des Handwerkermarkts gut angenommen. Rund 2000 Euro (Erlös und Spenden) konnten am Ende auf das Konto von ZONTA überwiesen werden. Kerstin Söder zu diesem nicht erwarteten Erfolg: „Die ZONTA-Frauen danken allen Besuchern, die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben.“

Kreative Schreinermeister/innen

Ausstellung von meisterhaften Schreinerprodukten

21 junge Handwerker aus Mittelfranken haben ihre Meisterprüfung abgelegt und ihre Meisterstücke im Berufsschulzentrum Gunzenhausen präsentiert.  Namentlich waren dies:

Matthias Bauer aus Roth-Eckersmühlen, Adrian Beyer aus Langfurth-Oberkemmathen, Andreas Breindl aus Neumarkt, Thomas Deffner aus Wolferstadt-Hagau, Andre Dürsch aus Leutershausen, Benjamin Gerlich aus Gunzenhausen, Thomas Gromoll  aus Trechtlingen, Johannes Keppner aus Langenzenn, Philipp Kretschmar aus Seukendorf, Michael Kuck aus Gunzenhausen, Andreas Lutz aus Nürnberg, Thorsten Meier aus Comberg, Patrick Pauli aus Rothenburg, Christian  Reiter aus Lehrberg-Buhlsbach, Daniel Ringler aus Lichtenau-Immeldorf,  Stephan Schleier aus Schwabach, Christoph Schwab aus Niederschönenfeld, Carmen Schwarz aus Kammerstein, Robert Sedlmeier aus Pollenfeld-Wachenzell, Michel Wastensteiner aus Langfurth und Katharina Winkler aus Freudenberg.

schreinermeister-011Zu den 21 Junghandwerkern im Schreinerhandwerk, die nach der Absolvierung der 18-monatigen Meisterschule am Berufsbildungszentrum Gunzenhausen ihre Meisterprüfung abgelegt haben, gehört Thomas Deffner aus Wolferstadt-Hagau. Er belegte mit der Note 1,07 den 1. Platz. Der Erfolg ist auch eine Ehre für den Ausbildungsbetrieb Paul Färber in Wolferstadt. Deffner, der ein Studium für Holzbau und Ausbau an der FH Rosenheim hinter sich hat, fertigte als Meisterstück ein Highboard „Deligno“ in Eiche. 17 Tage hat er an dem guten Stück gearbeitet.   Foto: FR-Presse

schreinermeisterin-katharina-winkler-002Der „Holz-Sigi“ ist in Oberpfalz einer von den traditionsreichsten Schreinerei en und Zimmerei en. Für Inhaber Sigmund Süß ist die Ausbildung des beruflichen Nachwuchses ein großes Anliegen. Er darf sich heuer über den Erfolg von Katharina Winkler aus Amberg freuen. Die 25-Jährige hat nach dem 18-monatigen Besuch der Schreiner-Meisterschaft am Berufsbildungszentrum Gunzenhausen die Meisterprüfung mit Erfolg abgelegt und ein Meisterstück präsentiert, das ganz ihrem künstlerischen Talent entspricht. „Jggdrosil“ nennt sie das gute Stück, das sie in rund 200 Stunden gefertigt hat. Das Doppelbett versinnbildlicht einen Baum  mit Ästen und Blättern.  Der Lattenrost ist aus unbehandeltem Zirbenholz. Die junge Frau stammt aus der Landwirtschaft. Sie hat als Bauschreinerei gelernt, in acht Betrieben ihre praktischen Kenntnisse vervollständigt und bei „Holz-Sigi“ ihr Meisterstück angefertigt, das jetzt in ihrem neuen Haus einen schönen Platz finden wird.  Bei der Vorstellung der Meisterstücke präsentierte sich Katharina Winkler in originellem Oudfit, einem Herbst-Ballkleid, das sie selbst genäht hat.  39 weitere dieser textilen Kunstwerke hat sie daheim im Schrank hängen.  Foto: FR-Presse

schreinermeister-benjamin-gerlich-002Benjamin Gerlich aus Gunzenhausen hat als Meisterstück eine Schminkkomode „La Couleur Pourpre“ angefertigt. Sein berufliches Rüstzeug bekam er von Meister Engelhardt in Hainsfarth vermittelt. Das Meisterstück, an dem er an die 400 Stunden gearbeitet hat, besteht aus dem kostbaren Rio-Palisander-Holz. Es stammt aus dem Depotbestand des Hainsfarther Chefs. Frau Vanessa darf sich freuen, denn sie erhält die Schmuckkomode zum Geschenk.  Foto: FR-Presse

schreinermeister-matthias-bauerMatthias Bauer aus Eckersmühlen hat ebenfalls nach dem 18-monatigen Besuch der Schreiner-Meisterschule am Berufsbildungszentrum Gunzenhausen seine Meisterprüfung abgelegt, und zwar mit der Note 1,21.  Damit belegte er unter den 21 Jungmeistern den 2. Platz.  Die Lehre absolvierte er bei der Schreinerei Bergmann in Mäbenberg. Der Prüfungskommission präsentierte er einen Schreibtisch in Rüster, der jetzt in seiner Wohnung einen Ehrenplatz bekommt. Unser Foto zeigt ihn mit Thomas Grad, dem Chef des Berufsbildungszentrums Gunzenhausen.   Foto: FR-Presse

schreinermeisterin-carmen-schwarzCarmen Schwarz aus Schattenhof bei Kammerstein kann stolz sein auf ihre berufliche Bildung. Sie lernte den Schreinerberuf im elterlichen Betrieb und gestaltete ihr Meisterstück jetzt als „Säule von Troja“ aus Ahorn. 160 Stunden hat sie daran gearbeitet. Anlässlich der Vorstellung der Meisterstücke im Berufsbildungszentrum Gunzenhausen gratulierte ihr deren Chef Thomas Grad zu ihrem originellen Möbelstück und zum 3. Preis unter den 21 Jungmeistern.  Foto: FR-Presse

 

 

 

 

Ganz Ornbau ist eine Baustelle

radweg-8-011radweg-8-019Die Ornbauer können es gar nicht mehr erwarten, dass die Sanierungsarbeiten in ihrem Städtchen endlich abgeschlossen werden. Seit vielen Wochen, ja Monaten müssen sie sozusagen auf der Baustelle leben. Ganze Straßenzüge sind nicht befahrbar, weil umfangreiche Tiefbauarbeiten laufen.

Fischerfest war rundum gelungene Sache

Sonnenschein begleitete die Veranstaltung am Altmühlsee

img_4371Das vierte Fischerfest am Altmühlsee, geplant und organisiert vom Heimatvereins Wald-Streudorf mit seiner agilen Vorsitzenden Marion Schwarz, war von schönstem Spätsommer-Sonnenschein begleitet und schon allein deshalb eine gelungene Sache.  Wie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz betonte, sei die Stadt als Partnerin gerne dem Verein zur Seite gegangen. Weitere Unterstützung kam zudem vom Mittelfränkischen Fischereiverband und dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach. Zu den Grußwortrednern gehörte auch Landratsstellvertreter Robert Westphal, der den aktiven Helfern des Heimatvereins seine Anerkennung aussprach. Die „Walder Gmabüschsänger“ leiteten mit ihren Beiträgen das Fest ein. Sie sind Teil der Walder Dorfgemeinschaft und einfach nicht mehr von ihr wegzudenken. Was wäre das öffentliche Leben in Wald ohne die Familien Herrmann und Schwarz? Sie nehmen im Vereinsleben verantwortliche Positionen ein. Ihnen gelingt es auch immer wieder, neue Freunde für Wald zu gewinnen.

Es waren mehr Anbieter denn je, die im Kreis angeordnet waren. Sozusagen im Innenhof konnten sich die Besucher verlustieren. Nicht wenige nutzten die Gelegenheit und probierten die leckeren Produkte aus heimischem Fisch.  Der Fischereiverein Gunzenhausen befand sich unter den Anbietern, ebenso der Walder Dorfladen, der den Rebensaft von Winzer Probst aus Markt Nordheim/Mittelfranken in seinem Angebot hat. Für die Kinder gab ein kurzweiliges Unterhaltungsangebot.

Unser Foto zeigt von links Touristik-Chef Wolfgang Eckerlein, der die Gesamtleitung hatte, mit Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Fischereiverbandspräsident Jörg Zitzmann, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Thomas Keller (Chef des Wasserwirtschaftsamts Ansbach) und Helga Pfitzinger-Schiele, die Betriebsleiterin des WWA in Schlungenhof.

Sport mit Kunstknie

Der Endoprothetiktag 2016 des Klinikums Altmühlfranken

Der erfolgreiche Operateur Dr. Wilhelm Nothofer informiert.

Der erfolgreiche Operateur Dr. Wilhelm Nothofer informiert.

Am Donnerstag,  20. Oktober, von 16 bis 17.30 Uhr informieren Chefarzt Dr. Nothofer und seine Kollegen des EndoProthetikZentrums am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen über die Möglichkeiten des Kniegelenkteilersatzes.
Kniegelenke sind stets starken Belastungen ausgesetzt und schon bei jüngeren Menschen wird häufig der Verschleiss eines Teils des Kniegelenks festgestellt. In diesem Fall muß es nicht sofort zum kompletten Austausch des Gelenks kommen – neben der konservativen Behandlung spielt auch der Ersatz nur eines Teils des Gelenks eine wichtige Rolle. Die Operation ist dadurch deutlich kleiner, schonender und sicherer für den Patienten.
Am Endoprothetiktag 2016, der dieses Jahr in der Berufsfachschule für Krankenpflege des Klinikums Altmühlfranken Gunzenhausen stattfindet, spricht Oberarzt Jan Kosinar – nach der Begrüßung durch Zentrumskordinator Dr. Harald Hönle – über „Teilgelenkersatz des Kniescheibengelenks“. Chefarzt Dr. Wilhelm Nothofer, Leiter des EndoProthetikZentrums am Klinikum Altmühlfranken, informiert über „Den Schlitten – Teilersatz im Kniegelenk“. Abschliessend gibt Dr. Friedbert Herm, Orthopäde, Arzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin und Leitender Arzt der Altmühlseeklinik Hensoltshöhe einen Überblick über „Sport nach Knieendoprothetik“. Nach den Vorträgen haben die Besucher Gelegenheit Ihre ganz persönlichen Fragen mit den Referenten zu besprechen.
Zeitgleich gibt es im Foyer des Vortragsraumes Kaffee und Gebäck, eine Ausstellung moderner Implantate (Fa. Link und Fa. Zimmer-Biomet), sowie Produkte und Hilfsmittel für Endoprothesenträger (Sanitätshäuser Seitz und Stolz

Kameraleute in Dennenlohe machen mich neugierig

Unterwegs auf dem Radweg 4

Das Fränkische Seenland ist eine ideale Ferienregion für die Radler. Es gibt keine großen Steigungen, in der Regel  gut ausgebaute und markierte Radwege und  verständliche Radwanderkarten.  „Max radelt“ ist eine Serie, die im Altmühl-Boten erscheint. Der Autor ist heute auf dem Radweg 4 unterwegs, den der Zweckverband Altmühlsee ausgewiesen hat.

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Am Campingplatz Dennenlohe gibt es polnische Krautwickel.

Das ist das Schöne an einer Radtour auf bisher nicht bekannten Trampelpfaden: Du machst immer wieder neue Erfahrungen, auch wenn du glaubst, du kennst die Heimat ganz gut. Mit 36 Kilometern wird die Route des Radwegs 4 angegeben, die bis zum Dennenloher See und zurück nach Gunzenhausen reicht, aber bei mir werden es am Ende 40 Kilometer sein, für die ich dreieinhalb Stunden unterwegs bin. Nun, ein so gemächlich dahinrollender Radler bin ich beileibe nicht, aber meine Tour wird ja unterbrochen von der Suche nach schönen Fotomotiven und meinen Schilderreinigungen nach dem Motto „Zewa wisch und weg!“

Vor dem Viadukt, das mich auf den Altmühlseerundweg führt, vermisse ich auf der Suche nach Orientierung das 4er-Schildchen am  grünen Radlerwegweiser, aber was noch nicht ist, wird sicher noch kommen. Es ist Dienstagmittag und es herrscht ein angenehmes Radlwetter. Ich bin dankbar für den schönen Sonnentag, die ja so kurz vor der Gunzenhäuser Kirchweih  nicht mehr selbstverständlich sind. Natürlich sitzen die Einheimischen um Zwölf der guten Ordnung halber am Mittagstisch, aber es sind an diesem Tag noch viele Urlaubsgäste unterwegs, die erkannt haben, dass es sich im Seenland zu jeder Zeit gut radeln lässt.

In Unterhambach begeistere ich mich an den überbordenden Blumenbalkonen mit gut im Saft stehenden Geranien und Betunien. Wieviel Zeit die Leute doch damit verbringen, ihre Häuser zu schmücken!  Ganz neu erscheinen mir die Ortstafeln.  Dem Tipp des Tourenführers folge ich und studierte entlang dem Landwirtschaftlichen Lehrpfad die Tafeln.  Aber erst nachdem meine pflegenden Hände mit dem Waschlappen darüber gefahren sind (der geneigte Leser weiß inzwischen, dass ich mein Pflegeset immer dabei habe), lese ich von einer  bisher nicht gekannten Frucht: Igniscum ist eine Züchtung aus dem Flügelknöterich und gilt als ertragreiche Biomasse und wird als Mais-Alternative angeboten. Es geht ganz schön steil bergan und ich überschreite die Landkreisgrenze. Mein Blick fällt auf die Kuhherde linkerhand und rechts erspähe ich den Arberger „Fernsehturm“.  Vor dem Ortseingang Kleinlellenfeld stoße ich auf den Limes, der hier nicht nur mit einem Granitstein markiert ist, sondern noch dazu mit dem Fundamentnachbau eines  rätischen Wachturms.

Auf dem Weg  zum Lellenfelder Sportheim begegnen mir Kameraleute. Das macht mich neugierig, aber erst später am Dennenloher See erwarte  ich  auf meine Frage eine Antwort, allerdings habe ich keine Ahnung, dass es sich  beim dem wuselnden Auflauf von Kameraleuten und anderen Helfern inmitten von  Kabelwägen und Schaltanlagen offenbar um ein „Geheimkommando“ handelt. Die Leute dürfen nichts  sagen über das Filmprojekt. Eine Ersatzantwort höre ich am Campingplatz Dennenlohe, respektive  vor der Camperklause. Es soll um einen Kinofilm gehen, der von einer Münchner  Agentur gedreht wird.  Ich gebe mich mit diesem Kenntnisstand zufrieden und lobe den Gärtnerfreiherrn von Dennenlohe, dem es immer wieder gelingt, sein Schloss als Filmkulisse zu verkaufen.  Stutzig macht mich das obere Teil einer Pagode. Schon denke ich, neue Mitbürger  aus Asien hätten hier ein Gotteshaus gebaut, aber dann fällt mir doch ein, dass der  Schlossherr seinen Park um einen asiatischen Teil erweitert. Sechs Reitpferde, die am Eingang zum Campingplatz auf ihre zechenden Reiter warten, lenken meinen Blick auf die Camperklause, die sich „Lillis bunte Küche“ nennt. Erstaunt lese ich von „Krautwickeln nach polnischer Art“ (für 6,50) und  von „Russischen Pelemeni“ (5 Euro).  Ich vermute dahinter eine  Köchin mit slawischem Einfluss, ihr Mann ist Platzwart und kommt aus Polen.  Lillis Empfehlung auf der Speisenkarte  („Ein gutes Essen ist Balsam für die Seele“) kann ich heute nicht folgen, aber ich nehme mir fest vor, die Küche ein anderes Mal auszuprobieren.

Der Lärm von zwei kreischende Motorsägen begleitet mich bis Dennenlohe. Die Lindenallee ist einmalig schön. Wie gesagt, hier am und um das Schloss haben sich die Filmleute eingenistet, sogar ein Filmcateringunternehmen  mit dem beziehungsreichen Namen „Pausenlos“  ist dabei. Bald darauf erreiche ich das markgräfliche Unterschwaningen. Nur schade, dass von der einstigen Herrlichkeit nicht mehr viel übrig geblieben ist. Die letzten baulichen Zeugnisse werden aber immerhin vorbildlich saniert, ein Festsaal ist der Markgräfin Friederike Louise gewidmet, andere Teile sind von der Gemeindeverwaltung und der Raiffeisenbank belegt. Viel  gepflegter als das Straßenschild sind die Häuser entlang der Rosenstraße. Ein unter der Last seiner Früchte fast zusammenbrechender Zwetschgenbaum lädt mich zur Ernte ein und nebenan hämmern die Zimmerer an einem neuen Komplettholzhaus.  Der Blick zurück lohnt sich, denn die einmalige Silhouette des Hesselbergs erscheint. Der Berg begeistert mich immer wieder, fast möchte ich mit John F. Kennedy sagen „Ich bin ein Hesselberger!“

Einen ausgesprochen gepflegten Eindruck macht mir das kleine Kröttenbach. Das E-Bike bringt mich die Anhöhe noch in Richtung Obermögersheim. Linkerhand richtet sich mein Fotoobjektiv auf den „Monte Rudolfo“, die zu einem Berg aufgehäufte Deponie von Rudolf Ernst. Irgendwie sehe ich mich als Kollege  von ihm, denn auf meinen Touren  durchs Seenland bin ich ehrenamtlicher Entsorger von Plastikmüll jeder Art.  Auf einer Informationstafel, die ebenfalls meine pflegende Hand spürt, lese ich von vier Schlössern, die hier im Laufe der Jahrhunderte gestanden haben. Das letzte ist 1895 abgebrannt, geblieben ist ein ehemaliges Vorgebäude, das heute noch bewohnt wird. Am Bauernhof vorbei komme ich entlang der Ahornbaumreihe zur neuen Cronheimer Brücke und von da nach Stetten, das von mir den schmückenden Beinamen „Obstdorf“ bekommt, denn überall gibt es Äpfel-, Birnen- und Zwetschgenbäume.  Ihr Ertrag ist heuer reichlich. Ich fülle meine Radtasche und bin die nächsten Tage stolz darauf, mein Grüntee-Frühstück ausschließlich mit Fallobst aus Stetten genießen zu können.

Würth ist mehr als Schrauben und Gewinde

Zu Besuch im Museum Würth in Künzelsau

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Faszinierend ist die Technik-Ausstellung am Würth-Stammsitz in Künzelsau, wo ein Maserati-Rennwagen steht, der aus unzähligen Schrauben und Metallteilen zusammengeschweißt ist.

Wieviele Schrauben sind in einem Auto verarbeitet? Wer es genau wissen will, dem sei empfohlen, das „Museum Würth Schrauben und Gewinde“ in Künzelsau zu besuchen. Dort erhält er die Antwort in einer Technikausstellung, die der Unternehmer Reinhold Würth 1991 in der Zentrale seiner Firmengruppe eingerichtet hat.  Im Museum steht auch ein Formel-1-Maserati 250 F, der komplett aus Schrauben  und anderen Metallteilen zusammengeschweißt ist. Würth hat ihn von einem großzügigen Geschäftsfreund geschenkt bekommen. Die Ausstellung mit zahlreichen interaktiven Stationen will verdeutlichen, dass die Welt auseinanderfallen würde, gäbe es keine Schrauben, vornehmlich keine von Würth.

Die Würth Group ist 1945 vom Vater des heutigen Eigentümers gegründet worden, der sehr früh starb. Sohn Reinhold musste also als 19-Jähriger die Verantwortung übernehmen. Er erinnert sich gern an die harten Nachkriegsjahre, als er mit dem Leiterwägelchen zu den Handwerkern in der Umgebung zog, um Schrauben zu verkaufen. Heute ist das Unternehmen Weltmarktführer mit Montage- und Befestigungsmaterial.  In über 80 Ländern  sind 70000 Mitarbeiter  tätig.  Allein in Deutschland hat Würth 430 Niederlassungen, weltweit sind es 1700. Mit höchsten Qualitätsanspruch werden an die 125000 verschiedene Produkte hergestellt.

Reinhold Würth ist ein international hoch angesehener Unternehmer und Kunstfreund. Er hat nicht nur das „Museum für Schrauben und Gewinde“ am Stammsitz in Künzelsau eingerichtet, sondern gewährt in den dortigen Räumen jedermann kostenlosen Zutritt zur Sammlung von Künstlern, die er auf seinen Reisen kennenlernt und denen er als großzügiger Sponsor hilft.  Die aktuelle Ausstellung präsentiert Werke von afrikanischen Künstlern. Selbst hat er großartige Aufnahmen von einem Aufenthalt in Namibia beigesteuert.

Wohl hinreichend bekannt ist „Kunsthalle Würth“ in Schwäbisch Hall, die der Unternehmer als Ausweis seines Edelmuts geschaffen hat.  Dort und in der benachbarten Museumskirche sind Kunstwerke von internationalem Rang ausgestellt.  Immer wieder gibt es spezielle Ausstellungsthemen, derzeit sind Elementar- und Wetterphänomene unter dem Slogan „Wasser, Wolken, Wind“ zu sehen. Auch die Kunsthalle kann von jedermann kostenlos besucht werden, nur Gruppenführungen sind kostenpflichtig. Für sechs Euro gibt es einen Audioguide. Im  gut sortierten Kunst-Shop und in der Cafeteria können die Besucher  täglich von 10 bis 18 Uhr verweilen.

Manchem die Augen geöffnet

Unternehmerfrühstück zum Thema „Digitalisierung“

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Dr. Karl-Friedrich Ossberger, Dr. Markus Brandstetter, Martin Hetzner und Dr. Robert Schmidt im Gespräch.

Das gesamte Umfeld eines Menschen wird zunehmend von der digitalen Welt beeinflusst, wobei sich nahezu täglich Veränderungen ergeben können. Selbstverständlich bleibt vor allem auch die Wirtschaft nicht von diesem Trend unberührt, weshalb sich das mittlerweile fünfte Unternehmerfrühstück dem Thema „Digitalisierung“ widmen sollte. Gastgeber der Veranstaltung war diesmal die Bosch Industriekessel GmbH in Gunzenhausen.
Traditionell luden die IHK-Geschäftsstelle Ansbach, das IHK-Gremium Weißenburg-Gunzenhausen und die Wirtschaftsförderung in der Zukunftsinitiative altmühlfranken zu dieser Veranstaltung ein, wobei die Besucherzahl erneut gesteigert werden konnte. Nicht zuletzt dürfte dies an den hochkarätigen Diskussionsteilnehmern gelegen haben, die für die morgendliche Veranstaltung gewonnen werden konnten. Neben Dr. Robert Schmidt, dem die Bereichsleitung des Ressorts „Innovation und Umwelt“ bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken obliegt, durften Karin Bucher und Dr. Karl-Friedrich Ossberger auch Dr. Markus Brandstetter und Martin Hetzner begrüßen. Das Expertenforum wurde somit mit dem aktuellen Geschäftsführer der Bosch Industriekessel GmbH sowie dem Gründer des führenden Hosting-Unternehmens Hetzner Online GmbH komplettiert.
Man merkte Dr. Schmidt an, dass ihm das Thema Digitaler Wandel am Herzen liegt. So unterstützt die IHK die Unternehmen in vielen Bereichen mit Workshops oder Informationsveranstaltungen und bietet gerne individuelle Hilfe an. Während seines Impulsvortrags führte er anhand von aktuellen Studien in das Thema ein und verdeutlichte mittels verschiedener Schaubilder die aktuelle Bedeutung des Themas. Besonders die Tatsache, dass die unterschiedlichen
Branchen die Auswirkungen der Digitalisierung auf sehr verschiedene Art und Weise spüren werden, öffnete manchem Gast die Augen.
Im Anschluss an die thematische Einführung folgte die bewährte moderierte Diskussionsrunde, die einmal mehr von IHK-Gremiums Ehrenvorsitzendem Dr. Karl-Friedrich Ossberger geleitet wurde. Die geladenen Gäste waren geradezu prädestiniert dazu, das Thema aus Ihrer Sicht darzustellen. So befasste sich Dr. Brandstetter bereits während seiner Promotion mit der Automatisierung von Prozessen und Martin Hetzner gründete im Jahr 1997 ein mittlerweile führendes IT-Unternehmen. Dementsprechend hochwertig gestaltete sich die Gesprächsrunde, die von zahlreichen Impulsen geprägt war.
Auf die Frage, ob der digitale Wandel und der damit verbundene Begriff „Industrie 4.0“ eher Evolution als Revolution sei, waren sich alle drei Diskutanten einig. Es sei eine Mischung aus beiden, denn der schnelle Umbruch als Element der Revolution sei ebenso vorhanden wie der langsame Prozess der Evolution. Auch herrschte die einhellige Meinung, dass sich regionale Unternehmen nicht vor den Veränderungen verschließen sollten, denn zu schnell werde man in der heutigen Zeit abgehängt. Dabei ginge es jedoch nicht immer um eine vollautomatisierte Produktionshalle, schon kleinere Veränderungen digitaler Art können Prozesse im täglichen Betrieb enorm vereinfachen. Dr. Brandstettner ergänzte im Zusammenhang mit der Digitalisierung, dass trotz allem immer auch die physischen Aspekte eine Rolle spielen werden. „Sie können eine Pizza zwar online in den USA bestellen, geliefert bekommen Sie sie trotzdem nicht nach Deutschland!“, so seine Metapher. Dies könne man auch auf die Arbeitsplätze ummünzen, die aufgrund der Digitalisierung nicht gänzlich wegfallen, aber sich ändern werden.
Im Anschluss an den offiziellen Teil bedankten sich die Veranstalter bei den Referenten. Während des obligatorischen Frühstücks nutzten die zahlreichen Gäste die Gelegenheit zum Austausch und lernten sich näher kennen zu lernen.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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