Adnan Tabatabai: Die Islamische Republik ist im Aufbruch
Tanzende, lachende Menschen auf den Straßen, die das Nuklearabkommen feiern; der Tausendundeine-Nacht-Zauber von Städten wie Isfahan. Und zugleich: Hunderte von Hinrichtungen jedes Jahr; Wahlen, die nur auf dem Papier demokratisch sind.
Widersprüche? Ja und nein: In Iran sind die Verhältnisse nie eindeutig, stellt der iranischstämmige Politikwissenschaftler Adnan Tabatabai fest. Das Land ist voller Spannungsfelder, und die Iranerinnen und Iraner haben gelernt, sich darin zu bewegen. Tabatabai zeigt anhand von Antipoden in Politik und Gesellschaft, welchen Kräften die Menschen in Iran ausgesetzt sind. Aber er bleibt nicht bei der Analyse stehen: Tabatabai erzählt von seinen Begegnungen mit Menschen ganz unterschiedlicher Prägung, von Politikern, Wissenschaftlern, Militärs, Journalisten und Künstlern, von Verwandten und Schulfreunden.
In Zukunft wird die Islamische Republik wieder eine größere Rolle spielen – sei es als politischer Akteur in der zerstrittenen, umkämpften Region, als Wirtschaftspartner oder als sicheres Reiseziel. Tabatabai ist überzeugt: In den nächsten Jahren wird sich das Land dem Westen öffnen. Und er ermutigt uns, diese Tendenzen zu unterstützen – mit genauer Kenntnis und ohne Bevormundung. Höchste Zeit also, mehr über Iran zu erfahren!
„Morgen im Iran“ von Adnan Tabatabai, 304 Seiten, ISBN 978-3-89684-179-7, 17 Euro, Edition Körber-Stiftung Hamburg.
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