Falkenjagd des Markgrafen

10. Ausgabe der „Triesdorfer Hefte“ erschienen

Vereinsvorsitzender Dr. Horst von Zerboni (Zweiter von links) präsentierte in Wald die neue Publikation der Freunde Triesdorfs. Unser Bild zeigt (von links) Tassilo Freiherr von Falkenhausen, Dr. Horst von Zerboni, Prof. Wolfgang Wüst, Dr. Arno Störkel und Pfarrer Johannes Wagner im Gutshof des Schlosses Wald. Foto: FR Presse

Die Falkenjagd gehört seit zwei Jahren zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.  Die  Kunst, mit Vögeln zu jagen, gilt somit als schützenswerte Kulturform.  Es war ein Gunzenhäuser, der markgräfliche Lehrer und Spitalprediger Johann Erhard Pacius, der 1756 im Auftrag von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich die lateinische Handschrift „De arte venandi cum aribus“ ins Deutsche übersetzte.  In der neuen Ausgabe der „Triesdorfer Hefte“ des Vereins der Freunde Triesdorfs und Umgebung  nehmen sich vier namhafte Autoren des Themas an.

Geschäftsführer Carl-Alexander Mavridis (rechts) überreichte eines der ersten Exemplare an Werner Falk, dem Vorsitzenden des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen

Dr. Sigrid Schwenk von der Uni Freising-Weihenstephan wähnt  den  markgräflichen Übersetzer als eigentlichen Wegbereiter für diese hohe  internationale Anerkennung. Pacius war, wie er selbst einräumte,  alles andere als ein Falken-Experte: „In der Übersetzung selbst habe ich keinen Fleiß und Müh gesparet … und aus anderen Sprachen entlehnten Wörtern keines gesetzet, biß ich die wahre Bedeutung  gefunden habe“. Die Urschrift von 1248, die in sechs Bänden auf Kaiser Friedrich II. zurückgeht, berichtet u.a. davon, dass die besten Falkner aus Flandern stammten. Sie kamen auch an den Ansbacher Hof.

Es gibt nur ein einziges Bild, das den Markgrafen mit einem Falken zeigt. Das ist erstaunlich, wo CWF sich doch als der Herr über Europas größte Falknerei (mit über 50 Falknern) rühmte. Es war für den Fürsten wichtig, im Kampf um das Prestige, dieses Alleinstellungsmerkmal unter den Fürstenhöfen zu haben. Dr. Arno Störkel aus Würzburg, ein ausgewiesener Kenner der markgräflichen Jagd, datiert das Bild auf das Jahr 1740.

Prof. Wolfgang Wüst vom Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landeskunde an der Uni Erlangen-Nürnberg sieht in der Falkenjagd weniger ein barockes Lustobjekt als ein Bestandteil  mittelalterlicher Machtkonstellation. CWF nennt er einen „Prototypen eines jagdbegeisterten Regenten“, der auch Falkentaler und –dukaten prägen ließ.  Der Wissenschaftler nennt 34429 Vögel, die CWV selbst geschossen oder gebeizt hat. Zu seiner Beute gehörten vorzugsweise Rebhühner und Wachteln (43 Prozent), Raben und Saatkrähen (19 Prozent) sowie Dohlen und Elstern (15 Prozent).

Den Fokus auf die Falknerei in Gunzenhausen richtet Stadtarchivar Werner Mühlhäußer.  Das Jagdschlösschen „Falkenlust“ (es stand bis 1768 in der Oettinger Straße) hatte der Markgraf mit 890 Fliesen ausgestattet, darunter 138 mit jagdlichen Motiven.  Sie sind größtenteils erhalten geblieben und im – derzeit geschlossenen –  Stadtmuseum ausgestellt. Die Sammlung ist sehr kostbar, denn es gibt eine ähnliche nur mehr im ehemaligen  Jagdschloss des Kölner Kurfürsten in Brühl.  Wie Mühlhäußer darstellt, galt das heutige Rathaus auf dem Marktplatz zumindest ab 1740 als „herrschaftliches Schloss“ . Damals gab es in der Stadt auch noch den markgräflichen Hofgarten (heute: Haus des Gastes), das Wildmeisterhaus (Bahnhofstraße 6), das Windsetzerhaus (das Haus des Hundehüters wurde 1999 abgebrochen), das Milanenhaus (mit Reiherhaus) am Heidweiher, den Fasanengarten auf dem Reutberg, das Palais Heydenab als Wohnhaus des Oberstfalkenmeisters (heute: Gewerbebank am Marktplatz) und das Gasthaus „Zum Falken“ am Lutherplatz 7, wo die Bediensteten des Fürsten beim „Falkenwirt“ einkehrten. Um seiner Liebhaberei  grenzenlos frönen zu können,  ließ der Markgraf 60 Stege über die Altmühl bauen. Der bekannteste war die 19 Meter breite Reitstegbrücke aus Holz, die 1921 abgebrochen wurde. Sogar die Tauben sollen den Regenten bei der Falkenjagd gestört haben, weshalb er einen Befehl erließ, das Taubenfliegen zu verbieten. Werner Mühlhäußer listet als Ergebnis einer zeitraubenden Sisyphusarbeit das Personal der Falknerei auf, zu dem neben den Falknern auch noch die Fasanenmeister, Stall- und Reitknechte, Falkenmaler und Kammerlakaien zählten.

Das 84 Seiten starke Büchlein „Die Falkenjagd des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach“ ist für 5 Euro bei den Gunzenhäuser Buchhandlungen Dr. Schrenk und Pfahler zu beziehen.

wfa

Ein Abend wie im Himmel

Vorstellung für „Wie im Himmel“ am 6. August

Die Chorsängerinnen und Chorsänger des schwedischen Dorfes Ljusåker bezaubern mit ihrer Musik das Kreuzgang-Publikum in diesem Jahr besonders. „Wie im Himmel“, das diesjährige Abendstück bei den Kreuzgangspielen, lockt so viele Zuschauerinnen und Zuschauer an, dass Zusatzvorstellungen angesetzt wurden. Zwei sind bereits im Kreuzgang über die Bühne gegangen, für eine dritte Zusatzvorstellung am Montag, 6. August 2018, um 20.30 Uhr kann man ab jetzt Karten kaufen.
Informationen und Karten für alle Vorstellungen der Kreuzgangspiele gibt es im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Telefon: 09852 904 44, E-Mail: karten@kreuzgangspiele.de, auf www.kreuzgangspiele.de und auf www.reservix.de

Amerikanische Musiker auf der Seebühne

Zweiter Anlauf der American Music Abroad

Auf ihrer Europa-Tournee durch Österreich, Italien und Deutschland kommt American Music Abroad – 120 junge Musiker von 20 Amerikanischen High Schools erneut nach Gunzenhausen. Auf der Seebühne im Seezentrum Gunzenhausen-Schlungenhof zünden sie ein Feuerwerk der Musik.

Am  Donnerstag, 2. August,  um 19.30 Uhr singen und spielen die Musiker in vier Gruppierungen: einem symphonischen Orchester, einer Jazzband, einem Streichorchester und einem Konzertchor.

Ihr Repertoire reicht von Werken der alten Meister, Musik der Broadway-Bühnen, Amerikanische Volksmusik bis hin zu zeitgenössischen amerikanischen Komponisten.

Zuhörer aus allen europäischen Ländern, in denen „AMA“ in den vergangenen 40 Jahren Konzerte gegeben haben, loben die „Reinheit des Tones“, die ausgezeichnete Technik und den Ausdruck sowie die hohe Qualität des Unterhaltungswertes der Musik.

Die Musikalität und die Begeisterung der Musiker werden das Publikum in Gunzenhausen begeistern.

Ein junger Musiker brachte es bei einem der letzten Konzerte auf den Punkt: „Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so tolles Publikum gehabt zu haben. Obwohl wir uns nicht unterhalten konnten, hatte ich das Gefühl, dass wir viel mehr ausdrücken konnten, als man mit Worten hätte sagen können. Musik ist eine wirklich internationale Sprache …“

Der Eintritt zum Konzert ist frei. / Foto: AMA

Grundschüler im Recyclinghof

Mülltrennung als Unterrichtsthema in Muhr

Gruppenbild der Klasse 2a mit den Sammeltonnen für die Abfalltrennung aus dem Klassenzimmer. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Zwei Schulklassen der Grundschule Muhr am See beschäftigten sich im Rahmen eines Schulprojekts mit den Schwerpunktthemen „Abfallentsorgung“ und „Wertstofftrennung“. Der Besuch des Recyclinghofs in Gunzenhausen als Abschlussveranstaltung rundete die Beschäftigung mit diesen Themenbereichen ab.

Die beiden Schulklassen 2a und 2b der Grundschule Muhr am See besuchten am 16. Juli 2018 als Abschlussveranstaltung ihres Schulprojekts mit den Schwerpunktthemen „Abfallentsorgung“ und „Wertstofftrennung“ den Recyclinghof in Gunzenhausen.

Wie man den Abfall zu Hause trennt – das wussten die Knirpse aus dem „Effeff“. Das bewiesen sie auch in einem Spiel, in dem vor allem Geschicklichkeit gefragt war. So fanden Zahnbürste und alter Frisierkopf ihren Weg in die Restmülltonne, die Tetrapacks flogen in den Gelben Sack und leere Dosen wurden zielsicher im Dosencontainer versenkt.

Dass am Recyclinghof nochmal rund 40 weitere verschiedene Abfallarten bzw. Wertstoffe angenommen werden, erstaunte die junge Truppe gewaltig. Aber wo soll man auch hin mit einem alten Sofa, einer CD, einer Energiesparlampe? – klar, alles, was zu Hause in keine Tonnen gehört oder passt, kann am Recyclinghof abgegeben werden. Fast alles: Sondermüll will besonders behandelt werden und wird bei den Sondermüllaktionstagen abgegeben.

Durch das Schulprojekt sind die Kinder fit im Umgang mit Abfällen und wissen jetzt Bescheid: Nur wenn die Abfälle richtig sortiert werden, können sie auch recycelt werden. Die Zeiten aus der Vergangenheit, als sämtliche Abfälle ungetrennt auf einer Deponie entsorgt wurden, sind glücklicherweise vorbei. Denn unsere Abfälle von heute sind die Rohstoffe von morgen.

„Ackerschätze“ werden präsentiert

Scheune des Teams „Ackerschätze“ feiert Richtfest

Schüler der Berufsschule Gunzenhausen halten den Richtspruch. Foto: Corinna Weiß

Nicht einmal mehr ein Jahr bis zur Eröffnung der Gartenschau der Heimatschätze in Wassertrüdingen. An allen Ecken und Enden wird geplant, gebaut und gepflanzt. Doch nicht nur das Gartenschau-Team steckt mitten in den Vorbereitungen. Auch die heimische Landwirtschaft – die sich im Klingenweiherpark auf einer Fläche von rund einem Hektar unter dem Motto „Ackerschätze“ präsentiert – hat mit den Gartenschauarbeiten begonnen. Ein „Etappenziel“ ist bereits geschafft: Die Scheune wurde von den Schülern der Berufsschule Gunzenhausen für Zimmerer aufgestellt und feierte zusammen mit dem Team „Ackerschätze“ sowie zahlreichen Gästen am 26.07.2018 Richtfest.

Blumen für die Prokuristin der Gartenschau Ingrid Rott-Schöwel, hier mit Landwirt Friedrich Bickel. Foto: Corinna Weiß

„Wir vom Team der „Ackerschätze“ haben wahrlich Grund zu danken“, so Friedrich Bickel, Landwirt aus Altentrüdingen und Sprecher des Teams. Denn beim Bau der Scheune erfuhr das Team von vielen Seiten sehr große Unterstützung. Mit dem Richtfest wollten die Ehrenamtlichen nun die Gelegenheit nutzen, all denen zu danken, die die Planung und Realisierung der Scheune unterstützt haben. Herzlichen Dank gilt hier besonders den zahlreichen Sponsoren, die für die Scheune kostenfrei Material und Arbeitsleistungen zur Verfügung gestellt haben. So stammt das für die 5 x 8 Meter große Scheune verwendete heimische Fichtenholz von der Fürst zu Oettingen-Spielberg’sche Forstverwaltung. Für das Fundament in Form von Betonfertigteilen sorgte das Betonwerk Beyhl, welche von der Firma Fiedler Landschaftsbau eingebaut worden waren. Die Balken wurden verarbeitet von der Zimmerei Stark. Die Schüler der Berufsschule Gunzenhausen waren für das Planen und das Aufrichten der Scheune verantwortlich. Diese freuten sich besonders darüber, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zur Gartenschau der Heimatschätze kommendes Jahr leisten zu können. Die noch benötigte Dacheindeckung erfolgt durch den Maschinenring Ansbach.

„Wir sind sehr stolz, mit der Scheune eine sehr ansehnliche Begegnungsstätte für hoffentlich viele Gartenschaubesucher nächstes Jahr zu haben“, freute sich Friedrich Bickel.

Unter den geladenen Gästen waren auch Wassertrüdingens 2. Bürgermeisterin Monika Breit, MdL Manuel Westphal sowie OStD Thomas Grad, Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums Gunzenhausen. Alle drei verliehen in ihren Grußworten ihrer großen Freude über das gelungene Projekt und die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten Ausdruck. Bürgermeisterin Breit und MdL Westphal betonten in diesem Zusammenhang ebenfalls die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gesellschaft, die mit ihrer Arbeit die Versorgung der Bevölkerung sichert. „Es ist kein Stand so hoch im Land, dass er nicht lebt von Bauernhand!“, so MdL Westphal in seiner Begrüßungsrede.

Gemäß dem Motto „Der Worte Dank gibt nicht viel her, der Gaumenschmaus bietet da viel mehr“ waren die Gäste im Anschluss daran zu einem reichhaltigen Richtschmaus eingeladen.

Verdienstmedaille für K & K

Auszeichnung haben H. König und W. Kastner bekommen

Von links nach rechts: Innenminister Joachim Herrmann, Erster Bürgermeister Helmut König, zweiter Bürgermeister Werner Kastner und Landrat Gerhard Wägemann bei der für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Nürnberg . Foto: Bayerisches Staatsministerium des Innern und für Integration

Bürgermeister Helmut König aus der Gemeinde Theilenhofen sowie Zweiter Bürgermeister Werner Kastner aus der Gemeinde Haundorf sind jeweils für ihre langjährige kommunalpolitische Tätigkeit von Innenminister Joachim Herrmann mit der Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Bronze ausgezeichnet worden. Die Ehrung der Ausgezeichneten fand am 26.07.2018 im Beisein von Landrat Gerhard Wägemann im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat in Nürnberg statt.

Seit 28 Jahren hat sich Helmut König mit großer Tatkraft und vorbildlichem Engagement für die Gemeinde Theilenhofen eingesetzt. Zunächst als Mitglied des Gemeinderats, 12 Jahre als zweiter Bürgermeister und seit 2014 als Erster Bürgermeister hat er viele für die Gemeinde wichtigen Entscheidungen und Projekte mitgetragen und voran gebracht. Zahlreiche Maßnahmen konnten verwirklicht werden, die maßgeblich zur Aufwertung der gemeindlichen Infrastruktur beigetragen haben, wie z.B. die Ausweisung von Baugebieten, die Durchführung größerer Kanalbaumaßnahmen, die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen in Dornhausen und Theilenhofen, die Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses sowie der Abschluss von Dorferneuerungs- und Flurbereinigungsverfahren in Theilenhofen und Rittern. Außerdem war Helmut König viele Jahre als 1. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Theilenhofen sowie als 1. Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Theilenhofen-Rittern ehrenamtlich tätig.

Als Kreisbrandrat seit vielen Jahren tätig

Werner Kastner engagiert sich ebenfalls seit 28 Jahren mit außerordentlicher Tatkraft im Gemeinderat der Gemeinde Haundorf. Mit Unterbrechung einer Amtsperiode bekleidet er nunmehr 16 Jahre lang das Amt des zweiten Bürgermeisters. In der langen Zeit seines kommunalpolitischen Wirkens war er an vielen Entscheidungen und Projekten persönlich beteiligt, wie z.B. die Erschließung von Baugebieten, den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße nach Eichenberg sowie die Sanierung der Kläranlage in Haundorf. Gegenwärtig setzt sich Werner Kastner als Ausschussvorsitzender im besonderen Maße für den Umbau und die Sanierung des ehemaligen Schulhauses in Haundorf ein, das zu einer gemeindlichen Begegnungsstätte umfunktioniert wird.

Neben seiner kommunalpolitischen Tätigkeit engagiert sich Werner Kastner seit seiner Jugend ehrenamtlich im Bereich des Feuerwehrwesens. Seine herausragende Fachkompetenz befähigte ihn, als Feuerwehrführungskraft verschiedene Ämter auf Gemeinde- und Landkreisebene auszuüben bis hin zu seinem gegenwärtigen Amt als Kreisbrandrat.

Gemeinsamen Museumsbesuch erleben

Tag der Generationen  im Freilandmuseum

Miteinander auf Entdeckungstour gehen, was im
Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken gelebter
Alltag ist, soll für den Tag der Generationen am Sonntag, 5. August,
in besonderem Maße gelten. Erstmals in das Jahresprogramm
aufgenommen, geht er in der Zeit von 9 bis 18 Uhr mit freiem Eintritt
in das Museum, einem kostenlosen Busshuttle-Service vom Bad
Windsheimer Bahnhof zum Museumsgelände, vor allen Dingen aber
mit einem umfangreichen Programm einher. Mitmachprogramme vom
Malen an der Staffelei bis hin zu Filzen, Dreschen und der
Wollbearbeitung sollten bei Kindern für jede Menge Anregungen
sorgen. Handwerkervorführungen ermöglichen einen Blick auf die
spannenden Fertigkeiten der Zimmerer, des Müllers oder von
Bäckern. Kindheitserinnerungen werden während der Führungen
durch die laufende Schulausstellung „Griffel, Füller, Tintenkiller“ wach,
und auch das Museum Kirche in Franken mit der
Jubiläumsausstellung 700 Jahre Hospitalstiftung ist in das Programm
des Tags der Generationen eingebunden. Keine Frage des Alters sind
zudem die Vorführungen beziehungsweise Lesungen zu den Themen
„Wartner bist nei der Schul kummst“ ab 11 Uhr in der Bühne Mailheim
beziehungsweise „Heit kennerts geh“ zu Begebenheiten in Biergärten
und im fränkischen Alltag ab 15 und noch einmal ab 16 Uhr. Neben
dem Busshuttle, Start ist um 9 Uhr am Bahnhof Richtung Museum,
sind zwei Pferdekutschen im Museum selbst im Einsatz, um dafür zu
sorgen, dass auch Besucher, die nicht so gut zu Fuß sind, einen
Eindruck vom gesamten Museumsgelände bekommen können. Zur
Vorbereitung des Tages bieten Museumsverantwortliche unter der
Telefonnummer 09841/66800 beziehungsweise per E-Mail an
info@freilandmuseum.de ihre Hilfe an.

Gerd Grashaußer erhält Preis

Er hat die kreative Kindermusikszene geprägt

Der Preisträger Gerd Grashauser als Kinderliedesänger Geraldino. Foto: Bezirk Mittelfranken

Ob er über die Schulferien singt, von jungen Fußballspielern oder das Märchen Rotkäppchen variiert, als Kinderliedersänger Geraldino bringt Gerd Grashaußer Schwung in die Kinderzimmer. Nicht weniger erfolgreich spielte er bereits als Mitglied eines Blues-Trios, einer Big Band oder auch eines Symphonieorchesters. Für sein ebenso vielseitiges wie langjähriges Wirken erhält der Musiker den Wolfram-von-Eschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken, einen entsprechenden Beschluss hat der Bezirkstag in seiner heutigen Sitzung gefasst. Mehr als 100 Konzerte spielt Geraldino jährlich, dabei hält es die jungen wie älteren Zuhörer für gewöhnlich nicht lange auf ihren Plätzen. Auf seine Initiative geht das Kindermusikfestival in der Nürnberger Tafelhalle zurück, darüber hinaus hat er das „Theater Rootslöffel“ und die Musikervereinigung „kindermusik.de“ mitbegründet. Außerdem gestaltet er musikalische Lesungen, Workshops und musikalische Führungen in Galerien und Museen. Mit einer Reihe von Auszeichnungen wurde die Arbeit des gebürtigen Schwabachers gewürdigt, nun kommt der mit 15.000 Euro dotierte Wolfram-von-Eschenbach-Preis hinzu, mit dem seit knapp 40 Jahren bedeutsames kulturelles Schaffen honoriert wird.

Die drei Förderpreise zu jeweils 5.000 Euro gehen an die bildende Künstlerin Stefanie Pöllot aus Nürnberg, die deutsch-brasilianische Sängerin Yara Linss sowie an den Konzertgitarristen Stefan Grasse aus Nürnberg. Stefanie Pöllot setzt sich in ihren Arbeiten mit der Umwandlung ihrer eigenen Wahrnehmung in ein vorrangig bildnerisches Medium auseinander, unter anderem werden Videotechnik und Fotografie von ihr in eine originale Bildtechnik weiterentwickelt. Yara Linss macht mit ihrem Stilmix von sich reden, wenn sie Jazzelemente mit verschiedenen Richtungen der brasilianischen Musik verbindet. Ihre eindrucksvolle Stimme tut ein Übriges, um ihren Auftritten eine besondere Note zu geben. Weltweit zu Auftritten unterwegs ist der Konzertgitarrist Stefan Grasse, der bis vor drei Jahren Lehrbeauftragter für Gitarre an der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg war. Zu Meisterkursen und Vorträgen reiste er ebenfalls durch die Welt, seit 1993 hat Stefan Grasse 15 CD-Produktionen unter seinem Namen veröffentlicht.

Die offizielle Preisverleihung des diesjährigen Wolfram-von-Eschenbach- Preises und der drei Förderpreise findet am Dienstag, 23. Oktober, um 17 Uhr im Bürgersaal der Stadt Wolframs-Eschenbach statt.

Gewerbeimmobilien weiterhin teuer

Auch landwirtschaftliche Flächen haben ihren Preis

Die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft und auch der Landwirtschaft bleibt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen weiter auf hohem Niveau. Dies hat die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses am Landratsamt im Immobilienmarktbericht 2017 festgestellt.

Im Jahr 2017 wurden in Altmühlfranken 131.200 Quadratmeter unbebaute Gewerbeflächen mit einem Umsatz von 3,7 Mio. Euro gehandelt. Im Vergleich zum Jahr 2014 mit einem Flächenumsatz von 32.300 Quadratmetern und einem Geldumsatz von 1,3 Mio. Euro bedeutet dies eine enorme Steigerung. Zum Spitzenjahr 2016 mit einem Flächenumsatz von 161.000 Quadratmetern und einem Umsatz von 5,3 Mio. Euro ist allerdings ein Rückgang beim Handel von Gewerbebauflächen zu beobachten (siehe Grafik 1).

Auch beim Verkauf bereits bestehender Gewerbeimmobilien konnte ein enormer Umsatzanstieg verzeichnet werden. Im Jahr 2014 lag der Umsatz bei 4,7 Mio. Euro, 2016 bei 7,1 Mio. Euro und 2017 bei 14,8 Mio. Euro. Der Umsatz hat sich damit innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

Entwicklung der Landwirtschaftsflächen

Nach einem Rückgang in den Jahren 2015 und 2016 ist der Geld- und Flächenumsatz für den Verkauf von Landwirtschaftsflächen im Jahr 2017 wieder auf das Niveau von 2014 angestiegen. Im Jahr 2014 wurden 223 Landwirtschaftsflächen mit einem Geldumsatz von 8,38 Mio. Euro und einem Flächenumsatz von circa 217 Hektar veräußert. 2017 wurden hingegen nur 174 Landwirtschaftsflächen mit einem ebenso hohem Geldumsatz von 8,6 Mio. Euro und einem Flächenumsatz von rund 219 Hektar ermittelt.

Ackerflächen wurden im Jahr 2017 zu einem durchschnittlichen Verkaufswert von 4,34 Euro pro Quadratmeter verkauft. 2016 waren es noch 4,52 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Basisjahr 2013 mit 3,34 Euro pro Quadratmeter ist der Preis von Ackerland bis Ende 2017 allerdings um rund 30 Prozent gestiegen.

Nach den Bodenrichtwerten und Bodenpreisen ergeben sich im Bereich der Landwirtschaftsflächen je nach Gemeinde sehr unterschiedliche Preise: So zahlt man zum Beispiel in Geyern, Kaltenbuch oder Hundsdorf rund 2,50 Euro/m², in der Gemarkung Markt Berolzheim hingegen bis zu 6,50 Euro/m² Ackerfläche. Markt Berolzheim ist mit 6,50 Euro/m² neben Dittenheim und Meinheim mit 5,30 Euro/m² und Trommetsheim und Windsfeld mit rund 5 Euro/m² Spitzenreiter bei den Preisen für Landwirtschaftsflächen. Ausgewertet werden dabei nur Verkäufe im sogenannten gewöhnlichen Geschäftsverkehr, einzelne Ausreißer nach oben schlagen sich in der Bodenrichtwertbildung nicht nieder.

Grünland bzw. Wiesenflächen

Im Bereich Grünland bzw. Wiesenflächen ist ein Preisrückgang zu verzeichnen. Im Jahr 2017 wurden diese zu einem durchschnittlichen Verkaufswert von 2,15 Euro pro Quadratmeter verkauft. 2016 waren es noch 2,24 Euro pro Quadratmeter. Im Basisjahr 2013 lag der Durchschnittspreis bei 2,36 sowie im Jahr 2014 bei 2,70 und 2015 bei 2,67 Euro pro Quadratmeter.

Forstflächen

Im Jahr 2017 wurden in Altmühlfranken 74 Forstflächen mit einem Umsatz von 1,39 Mio. Euro und einer verkauften Fläche von 62,9 Hektar veräußert. Im Vergleich zum Spitzenjahr 2015 mit 73 Verkäufen und einem Geldumsatz von 1,91 Mio. Euro bei verkauften Flächen von 62,5 Hektar ist ein Umsatzrückgang zu verzeichnen.

Die Durchschnittspreise der veräußerten Forstflächen lagen im Jahr 2017 bei 2,13 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2013 lagen diese bei 1,91 Euro/m², 2014 bei 2,17 Euro/m², 2015 bei 2,27 Euro/m² und 2016 bei 2,28 Euro/m². Da bei Forstflächen nicht der Boden, sondern die Bestockung mit Bäumen, die Erreichbarkeit und die Geländeverhältnisse wie zum Beispiel eine Hanglage, eine Rolle spielen, veröffentlicht die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses keine Bodenrichtwerte für Forstflächen.

Mehr Informationen zur Entwicklung der Immobilienpreise sind in der Immobilienmarktinformation 2017 enthalten. Diese kann gegen eine Gebühr von 20 Euro in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen erworben werden. Die Bodenrichtwerte mit Stand zum 31.12.2018 erscheinen voraussichtlich im Sommer 2019. Als Zwischenbericht wird der Immobilienbericht herausgegeben. Nähere Auskünfte erteilen Herr Stöhr (Tel. 09141 902-159) und Herr Grafe (Tel. 09141 902-334) von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses gerne telefonisch oder per E-Mail an gutachterausschuss@landkreis-wug.de

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ist am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen angesiedelt. Eine zentrale Aufgabe ist die Kaufpreissammlung für Grund und Boden. Diese dient als Basis zur Ermittlung der Bodenrichtwerte. Die Bodenrichtwerte dienen als Übersicht über die durchschnittlichen Grundstückswerte für baureifes Land im Landkreis. Die Bodenrichtwerte werden alle zwei Jahre von einem unabhängigen Gremium, dem Gutachterausschuss, beschlossen.

FDP im Dialog mit Unternehmern

Bei RF-Plast Gespräch auch mit Mitarbeitern

Unternehmer Dr. Simon und Nadine Amesöder präsentierten den Gästen von der FDP ihre Produktionsstätte. Links Stadtrat Werner Falk, rechts MdB Dr. Marco Buschmann, Landtagskandidatin Gabriele Bartram und Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt. Foto: RF-Plast/Berndanner

Soziale Gerechtigkeit, das fordern vornehmlich die Sozialdemokraten und verbinden damit immer neue finanzielle Leistungen des Staats. Die „neue FDP“ nimmt diesen Begriff auch in den Mund, aber mit einer anderen Akzentuierung. Wie der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien Demokraten im Bundestag, Dr. Marco Buschmann, bei seinem Besuch in Gunzenhausen sagte, wollen sie soziale Gerechtigkeit auch für jene, die das System finanziell stützen. Seine Forderung: „Wir wollen einen Staat, der beispielweise den Eintritt in den Ruhestand flexibel regelt, der Hinzuverdiener nicht benachteiligt und jene nicht bestraft, die motiviert sind und etwas für ihr Fortkommen tun.“

Den Tag im Fränkischen Seenland nutzte der Freidemokrat, um im Gunzenhäuser Unternehmen RF-Plast mit dem Unternehmern Dr. Simon und Nadine Amesöder und ihren Mitarbeitern zu reden. Er nahm sich dafür auffällig viel Zeit – soviel, dass der geplante Stadtspaziergang mit Bürgermeister Karl-Heinz Fitz entfallen musste. Am Abend hielt Buschmann eine Rede im „Parkhotel Altmühltal“, in der er viele der Themen aufgriff, die im vorausgegangenen Gespräch in der Fabrik schon zur Sprache gekommen waren.

Die Bezirksvorsitzende MdB Katja Hessel mit Dr. Marco Buschmann, Kreisvorsitzendem Thomas Geilhardt und dem Leutershausener Natursteinunternehmer Alexander Hanel. Foto: FR-Presse

Dr. Buschmann, der aus Gelsenkirchen stammt (eigene Definition: „die Sahelzone Westdeutschlands“) gilt als Vertreter einer Politikergeneration, die bereit ist, überkommene Positionen über Bord zu werfen und die Selbstgefälligkeit der politischen Kaste betont kritisch sieht: „Wir wollen den Staat nicht schlechtreden, uns aber auch nicht dauernd auf die Schultern klopfen, sondern etwas tun, damit es auch in Zukunft gut läuft.“

Dass der Faktor Bildung in Deutschland gemessen an anderen Ländern nach einer OECD-Studie nur Mittelmaß hat, das will der Freidemokrat nicht hinnehmen: „Der Bund hat jede Menge Geld, aber er darf es nicht für die Bildungsfinanzierung ausgeben , weil das Ländersache ist. Und das muss weg.“    Die FDP unterstütze die für Herbst angepeilte Verfassungsänderung, aber die bisher angedachte Anschubfinanzierung sei  „zu zaghaft“. Es komme darauf an, dass der Bund dauerhaft die Bildung mitfinanziere und anspruchsvolle Qualitätsstandards schaffe.  „In Bremen“, so Dr. Marco Buschmann, „darf es kein anderes Universitätsniveau geben als in Bayern“.

Der Abgeordnete griff auch den Bericht des IWF für Deutschland auf, der besagt, dass hier die Steuern für die Unternehmen im internationalen Vergleich zu hoch sind. Seine Forderung daraus: „Wir sollten den Betrieben die Luft zum Atmen lassen. Und wenn der Staat so viel Geld hat, dann sollte er die arbeitende Mitte entlasten.“ Konkret bedeutet das für ihn die Abschaffung des so genannten „Mittelstandsbauchs“ und des Solidaritätszuschlags.

Dr. Buschmann, der als engster Berater von Parteichef Christian Lindner und als Kopf der erfolgreichen Bundestagskampagne der Liberalen gilt, äußerte sich klar zur Flüchtlingsdiskussion und erklärte, dass seine Partei seit 1997 ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild verlange, denn: „Wir müssen endlich Ordnung bei der Einwanderung schaffen und das jetzige Kuddelmuddel beenden.“ Der Staat müsse Schutz bieten und den in Not befindlichen Menschen eine Perspektive geben, aber auch sagen, wer hier keinen Platz habe. Es bedürfe rechtlicher Strukturen, um Fachkräfte nach Deutschland einzuladen, und zwar nicht nur Softwareingenieure. Deutschland sei weltoffen, aber: „Wer sich zum Terroristen hat ausbilden lassen, als brandgefährlich eingestuft ist, von unserem Sozialstaat lebt und gegen gegen unsere liberale Gesellschaftsordnung hetzt, den wollen wir nicht haben.“

Zu den Gästen der abendlichen Runde im „Parkhotel“, moderiert von Kreisvorsitzendem Thomas Geilhardt,  zählten auch die FDP-Bezirksvorsitzende MdB Katja Hessel, ihr Stellvertreter Alexander Hanel (Leutershausen), der frühere Bundestagsabgeordnete und heutige Bürgermeister Rainer Erdel (Dietenhofen) sowie Kreisrätin Sigrid Niesta-Weiser.

Zu Gast bei RF Plast

Im Gespräch mit den Geschäftsführern Dr. Simon Amesöder und Nadine Amesöder,  Simon Strauß (Prozessmanagement) und Stefan Eberlein (Betriebsleitung)  sowie Vertretern der Belegschaft konnte der Gast einen Eindruck vom mittelständischen Unternehmen gewinnen, in dem  145 Mitarbeiter  hauptsächlich Kunststoffkomponenten für die Automobilindustrie (80 Prozent) produzieren . In Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen hat sich RF als Zulieferer auf dem Markt gut platziert und will noch erweitern. Produziert wird heute schon in einem rumänischen Zweigbetrieb. Im Dreischichtbetrieb an der Weinstraße sind zu 50 Prozent Frauen tätig. Beeindruckt war Dr. Marco Buschmann von dem sozialen Engagement der Unternehmerin Nadine Amesöder, die schon vor sechs Jahren eine betriebliche Ferienbetreuung geschaffen hat, in der 25 Kinder von Mitarbeitern zwei Wochen lang kostenlos täglich von 7.30 bis 17 Uhr versorgt werden. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der mit Stadtrat Werner Falk, Kreisrat Dr. Axel Peiffer und der Landtagskandidatin Gabriele Bartram an der Betriebsbesichtigung teilnahm, dürfte das Unternehmerlob von Dr. Simon Amesöder gern gehört haben: „In Gunzenhausen werden wir ordentlich betreut.“

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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