Archiv: Falk-report

Acrylmalerei im Café Lebenskunst

Sigi Erlinger stellt aus

Die Leiterin des Café Lebenskunst in Gunzenhausen Margit Treu mit dem Maler Sigi Erlinger vor zwei Bildern der aktuellen Ausstellung

Der Mörsacher Maler Sigi Erlinger stellt vom 1. März bis 31. Mai  im Café Lebenskunst einen Teil seiner Werke unter dem Motto „Schaun ko ma ja moi“ zu den regulären Öffnungszeiten aus. Das Café Lebenskunst in Gunzenhausen zeichnet sich nicht nur durch eine praktizierte Inklusion mit der Beschäftigung von behinderten und nicht behinderten Mitarbeitern aus, sondern bietet auch regelmäßig Künstlern aus der Region die Möglichkeit ihre Arbeiten einer breiteren und kunstinteressierten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Im Cafe Lebenskunst sind die Bilder Erlingers zu bestaunen. Fotos: Klaus Heger

Der ursprünglich aus Freising stammende ehemaliger Lehrer und Kunsterzieher Sigi Erlinger begann sein malerisches Schaffen mit Aquarellen. Derzeit setzt er sich mit plakativ und dekorativ wirkenden Acrylgemälden mit abstrakten Perspektiven auseinander. Er verleiht dabei seiner Vorstellungskraft durch geometrische Formen Ausdruck. Seine Bilder bestechen durch klare Strukturen und einer offensichtlichen Erdverbundenheit, die von den bevorzugten Farbtönen rot, braun Ocker und dem körnigen Untergrund herrührt. Durch die von ihm bevorzugte Grundierungsmethode mit Sand erhalten die Bilder von Sigi Erlinger mehr Kontur und Tiefe.

Sigi Erlinger hat seine Bilder bisher in München, Freising, Kelheim, Pfaffenhofen, Wolnzach Muhr am See und zuletzt beim Gunzenhäuser KulturHerbst vorgestellt.

Zusammen mit seiner Ehefrau Heidi, die sich mit ihren Naturtonkeramiken ebenfalls künstlerisch betätigt zeigt Sigi Erlinger seine Bilder in  einer ständigen Ausstellung in Mörsach, Wiesenweg 9. Termine für Besichtigungen und Kontakte können telefonisch unter der Nummer 09831/8806496 mit dem Künstlerehepaar vereinbart werden.

Alle Kunstliebhaber und -interessierte können die beiden Künstler dort gerne in ihrer eigenen Werkstatt besuchen. (KH)

„Ötzi“ im Burgstallwald

Gesehen am Limesweg im Gunzenhäuser Burgstallwald: Der Römer kehrt in Gestalt des Ötzi zurück und lädt den überraschten Wanderer zum Zwiegespräch ein. Bleiben die Temperaturen auch in den nächsten Tagen noch tief, dann schenken sie dem Eismann noch eine längere Zeit des Überlebens. Foto: FR Presse.

Kleine Landesgartenschau in Wassertrüdingen

Über den Stand der Baumaßnahmen informiert

Rund 80 Gäste fanden sich  im Bürgersaal von Wassertrüdingen ein, um sich über die geplante Durchführung und das Ausstellungskonzept zur Gartenschau 2019 zu informieren. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeisterin Monika Breit, die die Gäste sehr herzlich einlud, die Gartenschau vom 24. Mai bis 8. September 2019 zu besuchen, begann die Geschäftsführung der Gartenschau Natur in Wassertrüdingen 2019 GmbH den momentanen Stand der Baumaßnahmen zu erläutern. Auf beiden Geländeteilen, „Wörnitzpark“ und „Klingenweiherpark“, sind schon Fortschritte und Veränderungen erkennbar.
Die noch bevorstehenden Arbeiten sind jedoch an einen engen Zeitplan gebunden. Neben der Geschäftsführung war das gesamte Team der Gesellschaft anwesend, das im Rahmen der Veranstaltung allen Anwesenden vorgestellt wurde. Als „Gartenschau der Heimatschätze“ wird sich das nächstjährige Veranstaltungshighlight präsentieren. Der dazugehörige Slogan „Vom Glück einen Schatz zu finden“ betitelt Schätze als Synonym für Nachhaltigkeit und Werte – wichtige Begrifflichkeiten, die im Rahmen der Konzepterarbeitung immer wieder gefallen sind.
Die Erläuterungen zum Ausstellungskonzept, das sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche ziehen wird, wurden anhand der geplanten Wegführung, die den Gast im kommenden Jahr erwartet, präsentiert. So geht es vom Parkplatz an der Kläranlage beginnend, über den Wörnitzpark im Süden der Stadt, hinauf über den Entengraben, am Sonnenuhrenpark in Richtung Marktstraße, von dort durch das Törle und in den Norden, am Friedhof vorbei bis hin zum Klingenweiherpark.

Außerdem erläuterten Peter Hartmann von der Firma „Hartmann – Garten- und Landschaftsbau“ aus
Gunzenhausen, Stefanie Groß, Regionalmanagerin des Landkreises Ansbach, die gleichzeitig in
Vertretung für die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries anwesend
war, Dekan Herrmann Rummel, evangelische Kirche Wassertrüdingen, Friedrich Bickel, Landwirt aus Altentrüdingen, Ruth Maurer, Landwirtin aus Wassertrüdingen und Roger Rehn, Kreisfachberater des Landkreises Ansbach ihre geplanten Ausstellungsbeiträge während der 108 Tage. Bei allen Beiträgen steht die Information über die unterschiedlichen „Heimatschätze“ der Region im Vordergrund. Die landkreisübergreifende Zusammenarbeit spielt eine wichtige Rolle und wurde mehrmals hervorgehoben. Auch das bereits zugesicherte Engagement der Schulen aus Wassertrüdingen und die bestehenden Kooperationen und deren Beteiligungen wurden betont.
Von Anfang an in allen Planungen und Entwürfen mit inbegriffen war die Wegführung durch die Altstadt Wassertrüdingens. Die Stadt profitiert durch die Gartenschau in vielerlei Hinsicht und nimmt selbst eigene Projekte wie beispielsweise die Erweiterung und Verschönerung des Wohnmobilstellplatzes in die Hand. Um den Gästen aus Nah und Fern einen Eindruck der stolzen Gartenschaustadt zu vermitteln, sind die Bewohner der Innenstadt aufgerufen, sich mit blumiger Gestaltung ihrer Fensterbänke zu beteiligen. Als Vorschlag wurden rote Geranien genannt, die im Sommer schon das Rathaus und das Törle ziehen und so als weiterer roter Faden durch die Stadt erkennbar sind. Ein wichtiges Thema der Innenstadtbelebung ist sicher auch die Leerstandsbeseitigung. Hier sucht die Stadt Wassertrüdingen intensiv nach Lösungen und auch die Gartenschau unterstützt das Vorhaben. Wunsch beider Seiten ist es, nachhaltige Ideen, die die Gartenschau überdauern, zu etablieren.

Von großer Bedeutung ist auch die Vereinskultur in und um Wassertrüdingen. So soll auf der Gartenschau ein vielfältiges Bühnenprogramm für Abwechslung sorgen. Abschließend wurden einige wichtige Fakten wie Öffnungszeiten und Eintrittspreise zur Gartenschau 2019 geklärt. Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die Besucher der Informationsveranstaltung die Gelegenheit Fragen zu stellen, was rege genutzt wurde. Engagierte und interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich jederzeit mit ihren Ideen an die Mitarbeiter der Gartenschau wenden. Alle Informationen und Details zur Bürgerinformationsveranstaltung und zur Gartenschau 2019 gibt es unter www.wassertruedingen2019.de

Kapellenruinen im Hahnenkamm

Vortrag beim Verein für Heimatkunde mit Günter L. Niekel

Die Reste der Uhlbergkapelle im Wald zwischen Döckingen und Treuchtlingen. Sie war auch schon Schauplatz von okkulten Handlungen. Zerstört wurde 1993 die von Ernst Steinacker dort aufgestellte Marienstatue. Foto: Claudia Mrosek/BR

Ihre Namen lassen verschiedene wissenschaftliche Deutungen zu und bauliche sind sie seit Jahrhunderten nur noch Ruinen – die Stahelsburg, der Uhlberg und die Katharienkapelle sind Zeugnisse der Kulturlandschaft Hahnenkamm.  In der Schriftenreihe „Alt-Gunzenhausen“ haben ihnen Forscher wie Martin Winter aus Hohentrüdingen ein literarisches Denkmal gesetzt. Geblieben sind sie als mystische Orte.  Günter L. Niekel, Ruhestandspfarrer in Muhr am See und profunder Kenner von sakralen Denkmälern in der Region, hat sie zum Start des Vortragsprogramms 2018 des Vereins für Heimatkunde im Gasthof „Adlerbräu“ einem interessierten Publikum vorgestellt.

Die bekannteste Kapellenruine im Hahnenkamm ist wohl die Katharinenkapelle hoch über Hechlingen am See. Sie ist 1457 als Wallfahrtskirche am alten Pilgerweg von Mitteleschenbach nach Wemding erbaut worden. Der gemütvolle Heimatfreund Martin Winter zitiert in seinem der Nachwelt vermachten Sammelbändchen „Vom Altmühltal zum Hahnenkamm“ (1988) das Lied, das die Kinder noch vor Jahrzehnten in der Dorfschule gesungen haben: “Droben stehet die Kapelle, schaut still ins Tal hinab; drunten singt bei Wies und Quelle froh und hell der Hirtenknab.“ Im Mittelalter ist viermal in der Woche die Frühmesse gelesen worden.  Die Volksfrömmigkeit war stark und die Beter fühlten sich  dem Himmel näher. Nach der Reformation verfiel die Kapelle, so dass 1760 der Abbruch begann, 1875 kamen die Glocken herunter und 1914 gab es die letzte Fußwallfahrt. Erst 1983 ist die Anlage konserviert und aufgemauert worden. „Pilgerstätte“ ist sie heute nur noch einmal im Jahr: an einem August-Wochenende beim Kapellfest des Heimatvereins.

Der Uhlberg (auch: Ulberg) zwischen Döckingen und Treuchtlingen ist eine Kapellenruine (10 mal 26 Meter) mitten im dichten Wald, ohne „Navi“ kaum zu finden. Bemerkt worden ist er jedoch von Okkultisten und Spiritisten, die im Internet schaurige Geschichten verbreiten. Geköpfte schwarze Hähne, zerrissene schwarze Katzenkörper, überkreuzte Äste, in den Boden geschlagene Kreuze und Schmierereien mit Blut sind dort schon bemerkt worden. Sogar die Heiligenfigur des Spielberger Bildhauers Ernst Steinacker (1989 aufgestellt) wurde  1993 geschändet. Passanten reagierten erstaunt, als sie dort nackt um ein Feuer tanzende junge Menschen  sahen.  Mehr Aufmerksamkeit soll aber dem Denkmal gelten:  Der Sage nach hat Ulrich von Rechenberg die Ulrichskapelle 1144 bauen lassen. Seine Tochter Adelheid soll 1221 Äbtin der Frommen Frauen gewesen sein. Die Historiker gehen davon aus, dass die Kapelle 1525 im Bauernkrieg zerstört wurde. Martin Winter sieht die Kaplanei- oder Frühmesskirche als Teil einer Kleinsiedlung (mit Ortsnamen wie Löffelmahd, Westerreisach, Gut Blumenberg), die schon im 14. Jahrhundert abgegangen ist.

Eine Kapelle, die heute kaum mehr bemerkt wird, hat wohl bereits im 12. Jahrhundert auf dem Schlossberg (an der Stahlmühle zwischen Hechlingen und Ursheim) gegeben. Zu sehen sind heute nur mehr Fundamente – und die sind vermutlich Teil einer Rekonstruktion.  Im Original soll die Klosterkirche 7 mal 17 Meter (plus Chor mit 5 mal 4,5 Meter) gewesen sein. Die ältesten Hinweise finden sich 1245 als „Stahelsberg“ wohl ein Kloster der Zisterzienserinnen war, in einer Kaisheimer Urkunde wird sogar „Stahelsperc“ schon 1197 genannt.  Wieder liefert Martin Winter der Nachwelt die verlässlichsten Fakten. Das Kloster wechselte demnach dreimal seinen Standort, und zwar von 1233 bis 1252. Und immer gab es unterschiedliche Namen dafür.  1233 „Winsvelt“ (Windsfeld) genannt,  wird es 1245 bis 1252 dem Stahelsberg zugeschrieben, später Klosterzimmern im Ries.  In einem alten Zinsbüchlein aus dem 14. Jahrhundert wird „Stahelsperc“ erwähnt,  in späteren Jahrhunderten nur mehr „Stahlmühle“.  Bemerkenswert sind die Flurnamen, die heute noch gelten: „Bugarten“ (mittelalterlich für: Baumgarten), Schlossbuck, Schobdachmühle, Hettelsberger Holz, Hettensberc (im Volksmund: Edlsberg).  Der Historiker Martin Winter schließt daraus, dass es eine selbständige Siedlung Stahelsberg gegeben haben muss. Sie dürfte später abgegangen sein, geblieben ist nur die Stahlmühle.

Die Ära der Fürsten von Leuchtenberg

Sammelband zur Geschichte Eichstätts ist erschienen

Eugene de Beanharnais, Fürst von Eichstätt.

Nur kurz währte die Regentschaft der Leuchtenbergs als Fürsten von Eichstätt, und zwar von 1817 bis 1855. Vor 200 Jahren hat sie begonnen. Das war für die Bischofsstadt Anlass genug, sich dieser Epoche ihrer Geschichte zu erinnern. Das ganze Jahr über gab es 2017 eine Fülle von Vorträgen und historischen Beiträgen. Vereint sind sie im neuen Sammelband, den der Verein für Heimatkunde Eichstätt jetzt herausgegeben hat (ISSN 0936-5869).

Das letzte noch lebende Mitglied der  einstigen Fürstenfamilie ist Nikolaus von Leuchtenberg (84). Er war früher als freier Toningenieur tätig, hat aber von den Schlössern  der Vorfahren nichts mehr bekommen. „Ich bin froh und glücklich mit meinem Leben“, sagt das Familienoberhaupt, das in Bonn-St. Augustin lebt.

Erster Fürst von Eichstätt war Eugene de Beanharnais (später eingedeutscht: Eugen Rose Beanharnais). Er hatte das Fürstentum von seinem Schwiegervater, dem bayerischen König Maximilian I. Joseph, bekommen.  Das Leuchtenbergpalais in München hat er bauen lassen. Der Regent und seine Familie lebten in München und Ismaning. Er und seine Nachkommen hielten sich aber auch in der Residenz und der Sommerresidenz in Eichstätt auf.  Eugen Rose von Beanharnais war 1818 erstmals in Eichstätt und stiftete nach Überlieferungen „300 Schäffel nordisches Korn“ für seine Untertanen. Er war von Kaiser Napoleon adoptiert worden und zugleich Vizekönig von Italien, 1807 Fürst von Venedig, 1810 Großherzog von Frankfurt – und wurde 1817 als Herzog von Leuchtenberg der Fürst von Eichstätt. Verheiratet war er mit der Tochter des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph, die ihm sechs Kinder schenkte (die älteste war verheiratet mit dem späteren König  Oskar I. von Schweden und Norwegen). Der Fürst lernte in Marienbad sogar Goethe kennen, der ihm sogar einen Nachruf widmete.

Nachfolger von Herzog Eugen (1781-1824) waren dessen Söhne August Eugen (1810-1835) und Maximilian (1817-1852). 1832 kam es bereits zur Teilrückgabe des Fürstentums an den bayerischen Staat, die Auflösung vollzog sich nach dem Tod des letzten Herzogs Maximilian im Jahr 1852.  Das Königreich Bayern zahlte drei Millionen Gulden.  Die Nachkommen behielten ihren Herzogstitel, denn der russische Zar hatte ihn 1890 an Nikolaus von Leuchtenberg verliehen.

WERNER FALK

Der Sammelband, herausgegeben vom Verein für Heimatkunde Eichstätt, ist über den Buchhandel zu beziehen.

Preis für Dinosaurier-Museum

Touristisches Vorzeigeprojekt in Denkendorf (Altmühltal)

Stolzer Preisträger: Michael Völker (7. von links), Geschäftsführer des Dinosaurier Museum Altmühltal, nahm den ADAC Tourismuspreis Bayern 2018 von Dr. Martin Spantig (rechts), Geschäftsführer der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH, Herbert Behlert (2. von rechts), Vorsitzender des ADAC Nordbayern, und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (6. von rechts) entgegen. Es gratulierten unter anderem Landrat Anton Knapp (3. von links) und die Denkendorfer Bürgermeisterin Claudia Forster (4. von links). Bild: Steffen Riese/ADAC

Stolz nahm Michael Völker die eigens zu diesem Anlass gestaltete Bronzeskulptur entgegen. Herbert Behlert, Vorsitzender des ADAC Nordbayern, die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Dr. Martin Spantig von der Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM) überreichten dem Geschäftsführer des Dinosaurier Museums Altmühltal im Rahmen einer feierlichen Verleihung am die Auszeichnung.  Sie ist auch eine Bestätigung für die hohe Qualität der Freizeitangebote im Naturpark Altmühltal.

Ein „innovatives, nachhaltiges und zukunftsweisendes Projekt, das die touristische Angebotsvielfalt in Bayern maßgeblich mitgestaltet“ nannte ADAC-Vorsitzender Behlert das Dinosaurier Museum Altmühltal in seiner Laudatio. Wirtschaftsministerin Aigner würdigte es als touristisches Vorzeigeprojekt. „Interessante Geschichte und Geschichten über imposante Urzeitgiganten auf spannende und spielerische Weise für die gesamte Familie aufbereitet“, beschrieb sie das Museumskonzept. Dass diese Kombination gut ankommt, beweisen die Besucherzahlen: Seit der Eröffnung im August 2016 haben sich bereits mehr als 200.000 große und kleine Dinofans von den über 70 lebensgroßen und detailgetreuen Dino-Exponaten der Freiluft-Ausstellung in den Bann ziehen lassen. Geschäftsführer Michael Völker hat dennoch nicht vor, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen: „Der Gewinn des ADAC Tourismuspreis 2018 ist für uns ein weiterer Ansporn, das Konzept auszubauen“, betonte er in seiner Dankesrede. Bereits im März soll die neue Museumshalle eröffnet werden – mit einer spektakulären Flugsaurierausstellung. „In diesem Rahmen werden wir der Weltöffentlichkeit erstmals eine neu entdeckte Flugsaurier-Gattung präsentieren. Hierbei handelt es sich um den größten und schwersten Flugsaurier, der je gefunden wurde“, versprach Völker.

Mit dem ADAC Tourismuspreis Bayern 2018 zeichnen der ADAC und die BayTM besonders innovative und auf Nachhaltigkeit angelegte touristische Projekte in Bayern aus. „Wir freuen uns sehr, dass der erste Preis dieses Jahr in den Naturpark Altmühltal geht“, betont Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal. „Besonders, da mit dem Dinosaurier Museum ein Projekt ausgewählt wurde, dass eines der Schwerpunktthemen unserer Region repräsentiert – Dinosaurier und Erdgeschichte.“ Von der Anziehungskraft des Dinoparks können auch die anderen Angebote der Fossilienregion profitieren, ist Würflein überzeugt. Direkt auf dem Museumsgelände erfahren Besucher in einem Infopavillon, was es in der Umgebung noch alles zu entdecken gibt. Museen, Fossiliensteinbrüche und erdgeschichtliche Sehenswürdigkeiten in der ganzen Naturpark-Region werden hier präsentiert. Außerdem ist das erdgeschichtlich älteste Exemplar des „Urvogels“ Archaeopteryx ausgestellt. „Das Dinosaurier Museum“, erklärt Würflein, „wird so zum Auftakt für spannende Reisen in die Erdgeschichte im Naturpark Altmühltal.“

Entlang der Markgrafenstraße

Die Geschichte des Fürstentums Ansbach wird erzählt

Das Streichquartett des Ansbacher Kammerorchesters umrahmte die Veranstaltung in Weidenbach (Saal des Gasthauses Eder) musikalisch. Foto: FR Presse

Markgraf Carl Wilhelm Friedrich (der „Wilde Markgraf“) ist wohl der bekannteste Hohenzollernfürst. Er hat nicht nur in Ansbach, sondern auch in Triesdorf (Sommerresidenz) und Gunzenhausen (Oberamtsstadt mit Sitz der einmaligen Falknerei) seine Spuren hinterlassen.  Wie kaum ein anderer Regent haben er und seine Hofbauarchitekten in den Orten des Markgrafentums Brandenburg-Ansbach bauliche Zeugnisse geschaffen, die heute den geschichtlichen Reichtum der Region ausmachen.

Der Weidenbacher Carl Alexander Mavridis (CAM), Geschäftsführer des Vereins der Freunde Triesdorfs hat einen Führer „Die Ansbachische Markgrafenstraße“ herausgegeben, der dazu einlädt, die fränkische Kulturlandshaft mit ihren Kirchen und Schlössern, Biergärten und Gasthäusern kennenzulernen. Der Führer bezieht sich auf acht Stationen: Marktsteft (Main-Hafen mit Kornschranne), Obernzenn (Schloss derer von Seckendorff), Ansbach (Residenz und barocke Vorzeigestadt), Triesdorf (Sommeresidenz), Gunzenhausen (Oberamtsstadt und Nebenresidenz), Wald  (das Schloss ist Stammsitz der Familie von Falkenhausen), Dennenlohe (barockes Kleinod), Unterschwaningen (im „Schloss-Exil“  lebte Markgräfin Friederike Louise).

Der Führer von CAM ist als Radführer  konzipiert. Alle Touren können separat gewählt werden, aber natürlich sind auch weitere Strecken möglich. Bei den Verkehrsämtern in der Region gibt es ausreichend Informationsmaterial.

Bei einer Auftaktveranstaltung im Gasthaus Eder in Weidenbach mit Ansbachischen Bratwürsten, Landbaier aus Marktsteft, Triesdorfer Käse und Wein aus der Windsheimer Bucht  hörten die Teilnehmer Referate der Historiker Dr. Andrea Schödl (Tauberfedl), Dr. Arno Störkel (Würzburg) und des Literaturwissenschaftlers Dr. Reinhard Knodt (Berlin). Sie schilderten in ihren Beiträgen das Leben von Markgräfin Christiane Charlotte, das Höfische in der Regentschaft von  Markgraf Alexander und die Besonderheiten von Lady Craven, seiner letzten Gefährtin.

Das Ansbacher Streichquartett (mit Sergej Vassilenko; Carola Eigenberger, Norbert Herrmann und Roland Kaplick) begleitete musikalisch durch den Abend. Die Bewirtung durch Traudl Eder-Meier unterstützten die Brauerei Kesselring (Marktsteft), Rainer Graf von Seckendorff (Obernzenn), die Ansbacher Hilterhaus-Stiftung und die Metzgerei/Gasthof Eder (Weidenbach).  Der Büchertisch von Seybolds Sortimentsbuchhandlung Ansbach bot Restauflagen von Büchern und Broschüren zur Markgrafengeschichte.

WERNER FALK

Auf dem Weg ins 22. Jahrhundert

Agrarkommissar zu Gast bei der CSU-Fraktion

Die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag hat eine Diskussion mit dem Titel „Landwirtschaft auf dem Weg ins 22. Jahrhundert“ im Plenarsaal des Maximilianeums veranstaltet, an der neben Staatsminister Helmut Brunner auch EU-Agrarkommissar Phil Hogan teilgenommen haben. Auch aus der Region waren Kreisbäuerin Helga Horrer und der Kreisvorsitzende des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung Hans-Jürgen Auinger aus Stetten im Landtag.

Von links: Helga Horrer, Hans-Jürgen Auinger, Staatsminister Helmut Brunner, MdL Manuel Westphal

Die Vorsitzende des Arbeitskreises Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Angelika Schorer eröffnete die Veranstaltung im gut gefüllten Plenarsaal. Nach einem Grußwort des Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer gab EU-Agrarkommissar Phil Hogan einen kurzen Impulsvortrag zur zukünftigen Gestaltung von Ernährung und Landwirtschaft in der EU.
Bei einer anschließenden Diskussion zusammen mit Agrarkommissar Phil Hogan, Staatsminister Helmut Brunner, dem Landesrat aus Südtirol Arnold Schuler sowie dem Generalsekretär im österreichischen Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Josef Plank wurde die Thematik noch weiter vertieft und besprochen.
Einen besonderen Schwerpunkt stellte dabei das Verhältnis der Gesellschaft zur Landwirtschaft dar. Vor allem der ländliche Raum und die bäuerliche Landwirtschaft müssten zukünftig mehr und einfacher unterstützt werden, um neuen Anforderungen besonders im Klima-, Umwelt- und Gewässerschutz gerecht zu werden, so die Forderung auf dem Podium.
Einen wichtigen Schritt dazu möchte die Kommission mit einer zunehmenden Vereinfachung der gesetzlichen Regelungen sowie einem andauernden Bürokratieabbau machen. Um auf regionale Gegebenheiten besonders im Klimaschutz bei der zukünftigen Gestaltung der EU-Agrarpolitik reagieren zu können, plant die EU zudem, den Mitgliedsstaaten wieder mehr Freiheiten bei der Ausgestaltung der Agrarpolitik zu geben.
Während der Diskussion kamen auch die zahlreichen Gäste der Veranstaltung zu Wort und konnten Fragen stellen. Eine Entwicklung, die die Landwirte dabei bewegte, war zum einen das Thema Digitalisierung, aber auch die Frage, wie man mit der neuen Düngeverordnung zurechtkommt. Die Vorgaben dazu kommen aus Brüssel bzw. Berlin und müssen nunmehr in Bayern umgesetzt werden. Dabei wurde gefordert, den deutlichen Mehraufwand durch die Düngeverordnung zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass es zu keinen Einschränkungen bei der Produktion kommt.
„Es war ein sehr interessanter Abend, den wir als CSU-Fraktion geboten haben! Das Thema der Entwicklung der zukünftigen Agrarpolitik auf EU-Ebene sowie die unterschiedlichen Vorgaben der EU beschäftigen unsere Landwirtschaft enorm. Nicht nur deshalb war die Veranstaltung auch sehr gut besucht. Es hat mich besonders gefreut, dass mit Frau Horrer und Herrn Auinger auch Teilnehmer aus unserer Region vor Ort waren und die Gelegenheit genutzt haben, sich über die zukünftige Agrarpolitik zu informieren“, erklärte Westphal nach der Veranstaltung.

Breit aufgestelltes Bauunternehmen

Landrat besuchte Kamm-Bau in Ellingen

Vor allem in der Baubranche gab es in den letzten Jahren einen großen Wandel, von Auftragsknappheit bis hin zum jetzigen Bauboom. Grund genug für Landrat Gerhard Wägemann, sich ein solches Unternehmen während eines Betriebsbesuches vorstellen zu lassen.

Geschäftsführer Klaus Weber (links) führte Landrat Gerhard Wägemann (rechts) durch das Betriebsgelände der Firma Kamm Bau in Ellingen. Foto: ZIA

 Die Wahl fiel auf die Firma Kamm Bau in Ellingen, welche in ihrer über 50 jährigen Firmengeschichte zahlreiche Phasen durchlebt hat. Gegründet im Jahre 1961 als Bauunternehmen Kamm, entwickelte sich über die Jahre ein modernes Handwerksunternehmen, welches seit 1998 von Brigitte Weber und deren Mann Klaus geführt wird. Der gelernte Maurermeister und heutige Geschäftsführer empfing den Landrat und seine Mitarbeiter gerne in seinen Büroräumen in Ellingen.

Bei einem vertieften Gespräch wurde deutlich, dass sich innerhalb des Bausektors ein erheblicher Strukturwandel vollzogen hat. Waren früher einige große Baufirmen mit hohen Mitarbeiterzahlen im Landkreis ansässig, so findet man heute eher kleinere Betriebe in der Region. Auch die Firma Kamm Bauunternehmung GmbH & Co. KG, welche zu ihren Hochzeiten fast 80 Mitarbeiter beschäftigte, hat diese Entwicklung mitgemacht, sodass heute eine Stammbelegschaft von 15 Handwerkern die Arbeiten ausführt. Und in dieser Hinsicht ist der Betrieb breit aufgestellt. „Wir haben uns schon früh nicht nur auf den reinen Wohnungsbau beschränkt, sondern verteilen unser Leistungsspektrum auf mehrere Säulen.“, erklärte Klaus Weber. So gehören zum Bauunternehmen zusätzlich ein Transportbetonwerk sowie ein Baggerbetrieb, um zusätzliche Leistungen anbieten zu können.

Auch in Sachen Betriebsführung wird bei Kamm Bau fortschrittlich gedacht. „Man darf alten Handwerkstraditionen nicht nur nachweinen, sondern muss sich auf neue Entwicklungen einlassen!“, betonte Weber. Durch sinnvolle Arbeitsumstellungen und moderne Maschinen haben sich die Arbeitsbedingungen auf Baustellen deshalb erheblich verbessert, so wurde unter anderem das Gewicht der obligatorischen Zementsäcke im Vergleich zu früher deutlich nach unten begrenzt. Zudem werden im modernen Mauerwerksbau die Steine heutzutage geklebt, was eine weitere Erleichterung darstellt.

Nichtsdestotrotz mangelt es wie fast überall im Handwerk an Nachwuchs und Fachkräften. Während in den Krisenzeiten nach dem Finanzcrash 2007 zahlreiche Arbeitsplätze in der Baubranche gestrichen werden mussten, werden diese fehlenden Arbeitskräfte heute händeringend gesucht. Hier engagiert sich Klaus Weber vor allem ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen, so fungiert er als Obermeister in der Bauinnung sowie als stellvertretender Kreishandwerksmeister und bringt das Thema Nachwuchsgewinnung regelmäßig in verschiedenen Gremien an. Um den Beruf auf Informationsveranstaltungen und Messen greifbarer darzustellen, wurde kürzlich ein Baggersimulator angeschafft, außerdem stellt die Innung Werkbänke an Kindergärten zur handwerklichen Frühförderung zur Verfügung, um so schon im Kindesalter die Vorzüge des Handwerks zu präsentieren.

Dass es diese gibt, davon sind Klaus Weber sowie der Landrat gleichermaßen überzeugt. „Der etwas in die Jahre gekommene Spruch ‚Das Handwerk hat goldenen Boden‘ wird derzeit wieder top aktuell.“, ist sich Gerhard Wägemann sicher. Auch Weber versucht diese zukunftsträchtige Entwicklung weiterzugeben, weshalb er bei den regelmäßigen Freisprechungsfeiern der Gesellen gerne darauf hinweist. „Aktuell gibt es viermal so viele Architekturstudenten wie Maurerlehrlinge, die dann die Gebäude bauen sollen.“, diesen denkwürden Fakt bringt er immer wieder. Durch diesen Mangel an ausgebildeten Handwerkern und die mittlerweile eingeführte Durchlässigkeit des Bildungssystems stehen den Fachkräften zahlreiche Wege für eine erfolgreiche Karriere offen. Die erste Sprosse auf dieser Karriereleiter können interessierte Jugendliche übrigens auch bei Kamm Bau in Ellingen erklimmen, das Unternehmen bildet selbstverständlich seit vielen Jahren Maurerlehrlinge aus.

Kein Rentenmodell der Zukunft

Vor allem Geringverdiener werden belastet

Zu den Medienberichten über steigende Kosten bei der Rente mit 63 erklärt der rentenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Johannes Vogel:

„Die Rente mit 63 war ein Wahlkampfgeschenk von Union und SPD für eine einzige Generation, ohne jede Differenzierung nach individuellen Erwerbsverläufen. Mit Blick auf Finanzierbarkeit und Generationengerechtigkeit ist eine solche Rentenpolitik verantwortungslos. Jetzt nehmen viel mehr Menschen diese Möglichkeit in Anspruch, als von Union und SPD erwartet wurde – mit allen daraus folgenden Problemen. Der Koalitionsvertrag der möglichen neuen schwarz-roten Regierung macht leider genau dort weiter: Die zusätzlichen Kosten für die neu vereinbarten Rentenleistungen würden sich bis zu 2030 auf ca. 130 bis 170 Milliarden Euro summieren. Das belastet insbesondere Geringverdiener und die nachfolgenden Generationen, denn sie werden das über höhere Beiträge bezahlen müssen. Dieser Koalitionsvertrag liefert leider keine Ideen für ein Rentenmodell der Zukunft. Die Fraktion der Freien Demokraten fordert stattdessen die Einführung eines modernen Rentensystems mit wirklich flexiblen Einstieg und ohne Hinzuverdienstgrenzen.“