Archiv: Falk-report

Aufgewachsen im Krieg

Erinnerungen aus dem Zeitgut-Verlag

Am 1. September 2014 jährte sich zum 75. Mal der Jahrestag, an dem der verheerende Zweite Weltkrieg begann. Sechs lange Jahre, von 1939 bis 1945, dauerte das Zerstören geschaffener Werte und das Töten von Millionen Menschen an.
Harry Banaszak, Jahrgang 1931, hat überlebt. Sechs Jahre seiner Kindheit wurden vom Krieg geprägt. In dem Buch „Keiner hat mich je gefragt“ erzählt er Geschichten und Episoden von seiner ErziehungBanaszak.Cover.RGB zu unbedingtem Gehorsam, zur Pflichterfüllung bis zur Selbstaufgabe. Er berichtet von Lehrern und Erziehern, die sich vor den Karren der damals Herrschenden spannen ließen, aber auch von denen, die trotz politischem Druck menschlich blieben und Herz zeigten. Er schreibt von seinen Gefühlen der Angst in der Reichspogromnacht und bei den Bombenangriffen auf Berlin, von einem kurzen Familienglück auf dem Lande während seiner ersten Kinderlandverschickung nach Thüringen, aber auch von deren späterer Kehrseite, den vom Stundenplan und vormilitärischen Drill bestimmten KLV-Lageralltag im Warthegau und in Posen, von der Flucht vor der Roten Armee – die ihn schließlich auf Usedom beim Volkssturmeinsatz doch einholt. Nach der Kapitulation lebt er eine Zeitlang in Zinnowitz unter Russen und Polen, sie retten ihn vor dem Verhungern, ja, er soll sogar Koch werden! Doch das Heimweh ist stärker. Auf einem selbst zusammengebauten Fahrrad strampelt Harry zurück nach Berlin – wo ihn seine Mutter Liesbeth und sein Vater, aber auch der Hunger der Berliner Nachkriegszeit erwarten. Der Vater will zurück in die alte Heimat der Familie, nach Polen – und Harry, der gerade wieder eine
Ausbildung begonnen hat, muss mit – und fügt sich. Schließlich gehört er zu der Generation von Jugendlichen, die nie gefragt, sondern denen stets nur befohlen wurde.

Harry Banaszak: „Keiner hat mich je gefragt“ (Ein Kriegskind erzählt/ 1931-1948), 160 Seiten, viele Fotos, Sammlung der Zeitzeugen (77), Zeitgut Verlag, Berlin; ISBN 978-3-86614-239-8, 9,90 Euro, Zeitgut-Verlag.

Mit dem Mond durchs Gartenjahr

Der neue Mondkalender ist erschienen

Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2015MIT DEM MOND DURCHS GARTENJAHR 2015 (ISBN 978-3-7020-1493-3),
Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten
113 Seiten, durchgehend farbig bebildert, broschiert, Preis: € 8,95

DER GRÜNDLICHE MONDKALENDER!

• Die besten Tage für Aussaat, Pflege und Ernte im Garten
• Der Einfluss des Mondes auf Heilpflanzen, Haarschnitt, Warzen, auch Ernährung und Gesundheit
• Den Mond verstehen: zunehmender und abnehmender Mond, auf- und absteigender Mond, der Mond in den Sternzeichen, Planetenaspekte
• Die Tagesrhythmen im Gemüsegarten
• Holzgewinnung, Most-, Bier- und Schnapserzeugung

„Nahöstlicher Irrgarten“

Gudrun Harrer verrät, wie man sich darin  zurechtfinden kann

Ägypten, Syrien, Irak, die Golfstaaten etc. – eine ganze Weltregion ist im Umbruch. Für Europäer ist es nicht einfach, diese Region zu verstehen, den Überblick zu bewahren. Gudrun Harrer hat ihn. Die Nahost-Expertin und leitende Redakteurin des österreichischen „Standard“ analysiert und erklärt in ihrem Online-Blog in klugen und kenntnisreichen Harrer-640Kolumnen die Hintergründe der Entwicklungen. Sie sind der Ausgangspunkt für ihr neues Buch.
Aktualisiert, weitergeschrieben, manchmal auch völlig umgeschrieben, bieten die einzelnen Kapitel Einblicke, Zusammenhänge und fachliche Informationen für all jene, die es ein bisschen genauer wissen wollen.
• So beschreibt sie, was man wissen muss, um den Atomstreit der internationalen Gemeinschaft mit Teheran zu verstehen.
• Sie erklärt, warum Verschwörungen im Nahen Osten so erfolgreich sind.
• Sie gibt Einblick in die Streitigkeiten um die Nachfolge des 90-jährigen saudischen Königs, die Auswirkungen auf die gesamte Nahostpolitik haben können.
• Sie schildert, warum der Bürgerkrieg in Syrien auch ein Religionskrieg ist.
• Sie zeigt auf, woher der Hass zwischen Sunniten und Schiiten kommt, und erläutert, warum man sowohl Mursi als auch Morsi schreiben kann.
• Und sie geht, neben vielen weiteren Themen, auf die sexuelle Gewalt auf Kairos Straßen und das schreckliche Los der Kairoer Straßenkinder ein.
Gudrun Harrer, Studium der Arabistik, Turkologie, Islamwissenschaften (Mag.) und Politikwissenschafte (Dr.). Leitende Redakteurin der Tageszeitung „Der Standard“, Lehrbeauftragte für Moderne Geschichte und Politik des Nahen Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien. Expertin u.a. für die Atomprogramme im Nahen Osten. 2006 Sondergesandte des österreichischen EU-Vorsitzes im Irak und Geschäftsträgerin der Österreichischen Botschaft Bagdad. Mehrere Buchveröffentlichungen.

Gudrun Harrer: „Nahöstlicher Irrgarten“, Analysen abseits des Mainstreams, 192 Seiten, ISBN 978-3-218-00930-0, 22 Euro, Verlag Kremayr & Scheriau. Auch als E-Book erhältlich 9-783218 009300, ISBN 978-3-218-00930-0

KulturTreff-Programm startet mit Jazz

Am 10. Oktober in der Feuchtwanger Spielbank

Im Oktober beginnen die Veranstaltungen des Kulturprogramms der Stadt Feuchtwangen. In diesem Jahr startet der KulturTreff mit einem Streifzug durch die europäische Jazzgeschichte – dieser nämlich hat sich das Quartett „Hot Club d’Allemagne“ verschrieben, die sich mit ihrem Programm den Altmeistern des Jazz widmen: Das 1934 von Django Reinhardt

Das Quartett „Hot Club d’Allemagne“ entführt Sie am 10. Oktober in die Zeit des Swing im Paris der 30ger und 40ger Jahre.

Das Quartett „Hot Club d’Allemagne“ entführt Sie am 10. Oktober in die Zeit des Swing im Paris der 30ger und 40ger Jahre.

und Stéphane Grappelli gegründete „Quintette du Hot Club de France“ war eine der ersten europäischen Jazzformationen welche, beeinflusst durch den amerikanischen Jazz und traditionelle Sinti-Musik, einen völlig neuen Jazzstil kreierte und somit wegweisend für viele folgende Musikergenerationen wurde.

Anfang der 2000er Jahre kreuzten sich die Wege des Gitarristen Karl-Heinz Vogel und des Geigers Thomas Prokein und beide erkannten ihre gemeinsame Liebe für den „Zigeunerjazz“ des „Quintette du Hot Club de France“. Es kam zu ersten gemeinsamen Sessions und schon bald stellten beide Musiker große musikalische Übereinstimmungen fest. Um noch näher am Original zu sein, wurde die Besetzung durch den Gitarristen Klaus Jacob und den Bassisten Hendrik Bertram vervollständigt. Was zunächst nur als Idee im Raum stand formte sich bald zu einer neuen Band und so kam es im Jahre 2002 zur Gründung des „Hot Club d’Allemagne“.
Seit dieser Zeit hat sich die Band stetig weiterentwickelt. Lag zunächst ein Schwerpunkt in der Interpretation des Repertoires der großen musikalischen Vorbilder, so fanden die Musiker schon bald Wege, diese Tradition weiterzuentwickeln und mit eigenen Kompositionen zu beleben. Auch die öffentliche Präsenz wurde im Laufe der Zeit intensiviert. So konnte man den „Hot Club d’Allemagne“ u. a. mehrfach im MDR Kultur-Café oder beim Leipziger Opernball erleben. Ein besonderer Höhepunkt war die Mitwirkung beim „Late Night Jazz“ im Rahmen der Dresdner Konzertreihe „Jazz in der Semperoper“ im Jahre 2004. Im November 2004 kam Georg Prokein als Bassist neu zur Band. Der „Hot Club d’Allemagne“ möchte das Erbe Django Reinhardts und Stéphane Grappellis lebendig halten, selbst neue musikalische Wege beschreiten und dabei ein breites Publikum an der eigenen Spielfreude teilhaben lassen.

Am 10. Oktober sind die vier Musiker ab 20 Uhr in der Spielbank im Rahmen der Reihe „casino live on stage“ zu erleben. Der Eintritt kostet 18 Euro. Ab 19.15 Uhr gibt es – wie immer in der Spielbank – einen Sektempfang.
Karten und weitere Informationen sind im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Telefon: 09852 904 44, E-Mail: kulturamt@feuchtwangen.de, sowie an der Abendkasse erhältlich.

Genuss aus Altmühlfranken

Vier Einträge im neuen Slow Food-Genussführer

GenussfuehrerFR

Von links; Stefan Maurer (Stirn), Dr.Johann Schrenk (Slow Food), Sven-Wolfgang Glück (Pappenheim), Robert Prosiegel (Slow Food), Walburga Gentner (Spielberg)

Gleich vier Einträge aus Altmühlfranken verzeichnet der neue „Slow Food-Genussführer 2015“, der in diesen Tagen in den Buchhandel kommt. War es bei der erst-maligen Auflage vor einem Jahr nur ein Betrieb, stellt dies jetzt eine beachtliche Steigerung dar. Insgesamt verzeichnet der neue Genussführer 400 getestete Gasthaus-Empfehlungen.
Eine achtköpfige Genussführer-Gruppe hat in den letzten Monaten auch in Altmühlfranken intensiv nach Betrieben Ausschau gehalten, welche den Kriterien „Gut, sauber, fair“ entsprachen. Die Wahl fiel schließlich auf das Gasthaus „Zur Linde“ in Pleinfeld-Stirn sowie auf den Landgasthof „Zur Sonne“ in Pappenheim als Neueinträge und den Landgasthof „Gentner in Gnotzheim-Spielberg, der bereits im Genussführer 2014 vertreten war. Zusätzlich wird auch der Landgasthof „Schäferhof“ in Spalt-Enderndorf in den Genussführer aufgenommen, der seine Auszeichnung allerdings durch die Nürn-berger Gruppe von Slow Food erhält, da diese den Betrieb getestet hatten. All diese Betriebe haben bei wiederholten Testbesuchen die Slow-Food-Anforderungen in vollem Umfange gewährleistet.
Die Auswahl dieser Betriebe bedeutet nun nicht, dass alle anderen Gasthäuser in Altmühlfranken den Kriterien von Slow Food nicht entsprechen. Das vorliegende Ergebnis stellt lediglich die Betriebe vor, welche von Gästen dazu vorgeschlagen wurden und die danach erfolgten Tests erfolgreich absolvieren konnten. Die Vorbereitungen für den nächsten Genussführer sind auch bereits angelaufen und in Altmühlfranken stehen nun rund ein Dutzend weiterer Betriebe für entsprechende Testbesuche an. Auch die jetzt aufgenommenen gastronomischen Unternehmen müssen jedes Jahr ihre Eignung erneut unter Beweis stellen. Neben „Gut, sauber und fair“ gelten dabei als weitere Prinzipien regional vor international, handwerklich vor extravagant, bezahlbar vor hochpreisig.
Es zeichnet Slow Food dabei auch aus, dass anders als bei den großen Gourmet-Führern die Bewertung durch die Kunden und nicht durch professionelle Tester erfolgt. Sicher mag da die eine oder andere kulinarische Raffinesse nicht bemerkt werden, aber letztendlich entscheiden über den wirtschaftlichen Erfolg eines gastronomischen Betriebes auch alleine die Kunden und nicht etwa externe Tester.
Und im Unterschied zu den etablierten Gourmet-Führern legt Slow Food auch Wert darauf, dass mit den ausgezeichneten Betrieben ein weiterer kontinuierlicher Dialog entsteht. Die von diesen Betrieben beherzigte Slow-Food-Philosophie , soll auch weiterhin gepflegt werden und daher wird den daran interessierten Gasthöfen das Feedback aus Gäste-/Kundensicht weiterhin angeboten.
In der Fachwelt werden zunehmend Zweifel an den Bewertungssystemen der großen Gourmet-Führer laut. Denn es erscheint fraglich, ob eine handverlesene Schar anonymer Tester wirklich eine praktikable Orientierung für einen authentischen Genuss abliefern kann. Zudem werden die Tester in den Regionen mittlerweile relativ schnell von den Küchenchefs erkannt, besonders „betreut“ und umliegende Kollegen vorgewarnt. Zwar versichern die Verlage, dass auch Betriebe jenseits des Mottos „elitär, teuer und Gerichte mit Übersicht“ eine realistische Chance erhalten. Aber dennoch spielt nach wie vor das Anrichten der Speisen eine zentrale Rolle und hierbei die visuell hochwertige Präsentation für die Gäste. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Sterne-Köche als „Stars in Weiß“ und nicht die deutlich höhere Vielzahl der dort ebenfalls“nur“ empfohlenen Betriebe. Dies verkennt aber den eindeutigen Trend des konservativen Glamour! Denn die Zeiten, in denen Luxus als Etikett dienen konnte, gehören eindeutig der Vergangenheit an. Gefragt sind bei den zunehmend sensibler werdenden Konsumenten heute authentische Glaubwürdigkeit und Werthaltigkeit der Produkte. Insofern hat auch die Kritik von Gault & Millau keinen Nährboden gefunden, als diese gefordert hatten, bei der Zusammenstellung von Staatsbanketts auf jeder Dekadenz unverdächtige regionale Gerichte zu verzichten und stattdessen auf global undifferenzierte kulinarische Gourmetkunst zu setzen.
Und genau bei dieser regionalen Wertigkeit setzt Slow Food als Organisation an, die dafür steht, dass auch ein bezahlbarer Landgasthof mit seinen aus der Region stammenden Lieferanten und deren nachgewiesenen Qualität eine hohe Wertschätzung erfährt. Die von Slow Food empfohlenen Betriebe werden von über 400 Testpersonen bewertet, denen wiederholte Hinweise aus dem Kreis der Slow Food-Gruppierungen vorausgegangen sind. Nach einem einheitlichen Schema wird dann nach den Kriterien „regional, saisonal, traditionell und fair“ gewertet. Im Mittelpunkt steht das authentische Gericht mit der Herkunft und der Qualität seiner Zutaten über die gesamte Wertschöpfungskette. „Das wahre pulsierende Herz der kulinarischen Identität Deutschlands findet man eher auf dem Lande in den einfachen und regionaltypischen Gasthäusern“, schwärmt ein weitgereister italienischer Kenner der kulinarischen Szene. Denn mit diesen Worten hat Carlo Petrini, der Begründer und Präsident von Slow Food International die erstmalige Vorstellung von deutschen Lokalen durch den Slow Food-Genussführer im vergangenen Jahr kommentiert.
Dies sind in Altmühlfranken vor allem jene Betriebe, die auch an anderen kulinarischen Aktionen teilnehmen. Denn auch hier werden als wichtigste Voraussetzungen für eine Teilnahme die eindeutige regionale Herkunft und das Bekenntnis zu einer Qualitätsstrategie in den Mittelpunkt gerückt. Diese beiden Kriterien sind es, die aber den neuen Trend des „Konservativen Glamour“ ausmachen, bei dem es vordergründig um authentische Glaubwürdigkeit geht. In der Tradition dieser Bewertung steht daher auch die von Landrat Gerhard Wägemann ins Leben gerufene Auszeichnung „Gastlichkeit Altmühlfranken“. Es wird mit Spannung erwartet, welche weiteren altmühlfränkischen Gastronomie-Betriebe künftig diese Auszeichnung noch erhalten werden.

 

„Großer Preis des Mittelstands“ für Radsport-Gruber

Die gleiche Auszeichnung geht an KTW Kunststofftechnik verliehen

Mittelstand Gruber (1)

Von links nach rechts: Sabine Unterlandstaettner (Zukunftsinitiative altmühlfranken), Erika und Herbert Gruber (beide Geschäftsführer Radsport Gruber Gunzenhausen), Roland Furtmayr (Geschäftsführer KTW Kunststofftechnik Weißenburg GmbH & Co.KG), Nadine und Dr. Simon Amesöder (beide Geschäftsführer RF Plast GmbH Gunzenhausen), Katrin Kimmich (Zukunftsinitiative altmühlfranken).

Die große Preisverleihung des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstands“, die seit nunmehr 20 Jahren von der Oskar-Patzelt-Stiftung ausgetragen wird, fand für die Wettbewerbsregion Bayern am vergangenen Samstag in Würzburg statt. Gleich zwei Unternehmen aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen dürfen sich zu den Gewinnern zählen.
Der Wettbewerb, dem unter anderem Kriterien wie die Gesamtentwicklung des Unternehmens oder das Engagement innerhalb der Region zugrunde liegen, dient vor allem der Anerkennung von unternehmerischer Verantwortung. Demnach gilt diese Auszeichnung laut eigener Aussage als „wichtigster Wirtschaftspreis Deutschlands“, die jedes Jahr aufs Neue ausgelobt wird.
Um eine Chance auf den begehrten Preis zu haben, muss ein Unternehmen von Kommunen oder Verbänden, Institutionen oder anderen Firmen zunächst einmal nominiert werden. Ist dieser Schritt erfolgt, wird der nominierte Betrieb aufgefordert, ein Profil zu erstellen und einen Fragebogen nebst aussagekräftigen Unterlagen einzureichen. Wird dieser Aufforderung nachgekommen, so findet sich der entsprechende Kandidat auf der Juryliste wieder. Aus dieser Juryliste kürt eine Expertenjury die endgültigen Preisträger sowie die Finalisten, die jeweils eine Auszeichnung auf der offiziellen Preisverleihung erhalten.
Zur Preisverleihung wird für jede Wettbewerbsregion, in diesem Fall Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen, separat eingeladen, sodass am vergangenen Samstag die Gala für Bayern in Würzburg stattfand. Der festlicheEvent, zu dem sich zahlreiche Geschäftsführer und Politiker aus dem ganzen Wettbewerbsgebiet einfanden, wird jährlich von der Oskar-Patzelt-Stiftung
organisiert.
Während des festlichen Verlaufs der Gala wurde es ruhig im Saal, denn die
Spannung vor der Verkündung der Preisträger war jedem Anwesenden
anzumerken. Zunächst wurde mit der Auszeichnung der „Finalisten“ begonnen.
Neben fünf weiteren Unternehmen aus dem bayerischen Gebiet zählt in dieser
Kategorie die „Zweirad Gruber GmbH“ aus Gunzenhausen zu den Preisträgern.
Erika und Herbert Gruber, die mit ihrem Unternehmen zum ersten Mal von
Landrat Gerhard Wägemann nominiert wurden, freuten sich sichtlich als sie den
Preis aus den Händen der Oskar-Patzelt-Stiftung entgegennehmen durften.
Besonders gewürdigt wurden die stetige Weiterentwicklung des Familienbetriebs,
das Erkennen neuer Trends auf dem Fahrradmarkt sowie das soziale und
gesellschaftliche Engagement. Der „Große Preis des Mittelstandes“ wurde an insgesamt vier Firmen in Bayern
verliehen. Umso erfreulicher ist es, dass das Unternehmen „KTWKunststofftechnik
Weißenburg GmbH & Co.KG“ aufgerufen und mit der
begehrten Trophäe ausgezeichnet wurde. Für KTW war es bereits die vierte
Nominierung in Folge, wobei das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits die
Auszeichnung als „Finalist“ erhielt. Nach einer Laudatio und einer kleinen
filmischen Vorstellung des Unternehmens durfte Geschäftsführer Roland
Furtmayr den Preis auf der großen Bühne entgegennehmen. Belohnt wurden vor
allem das enorme Wachstum sowie die gezielte Einbindung der eigenen
Mitarbeiter in die Unternehmensabläufe.
Die beiden regionalen Unternehmen haben sich schlussendlich gegen 4555
Mitbewerber durchgesetzt, von denen es neben den oben genannten Gewinnern
auch die Actuator Solutions GmbH und die RF Plast GmbH auf die Juryliste
geschafft haben. Insgesamt fanden sich bayernweit 190 Unternehmen auf der
Juryliste wieder.

Die ersten Leihomas und Leihopas werden ausgebildet

Im Herbst 2014  ist die erste Qualifikation

Seit Beginn des Projekts Leihoma – Leihopa Anfang 2014 haben sich zahlreiche Familien bei der Koordinierungsstelle für Leihomas und Leihopas gemeldet, die sich liebevolle Leihgroßeltern für ihre Kinder wünschen und sich auf eine Entlastung im Alltag freuen. Erfreulicherweise gibt es auch bereits ehrenamtliche Leihomas und Leihopas, die sich für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren in einer Leihfamilie engagieren möchten.
Im Herbst findet nun die erste kostenlose Qualifikation zur Leihoma–zum Leihopa für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen statt, um die Ehrenamtlichen auf ihre besondere Aufgabe vorzubereiten. Die Veranstaltungen frischen die bisherigen Kenntnisse auf und vermitteln das nötige Handwerkszeug für die Tätigkeit als Leihoma–Leihopa. Die Qualifikation ist in vier Themenbereiche eingeteilt. Ein „Erste Hilfe Kurs“ erklärt, wie man im Notfall mit Kindern einen kühlen Kopf bewahrt, der „Zwergenwissenkurs“ informiert die Leihomas und Leihopas über Säuglings- und Kleinkindpflege. Darüber hinaus werden sowohl rechtliche Rahmenbedingungen wie z.B. Versicherungsschutz und Aufsichtspflicht erläutert als auch die Besonderheiten in der Rolle als Leihoma–Leihopa besprochen.
Interessierte melden sich bei der Projektkoordinatorin Frau Sandra Heuberger-Streb unter der Telefonnummer 09141 902-412 oder per E-Mail an leihoma-leihopa@altmuehlfranken.de.
Weitere Informationen zur Qualifikation finden Sie unter www.altmuehlfranken.de/leihoma-leihopa.

Migration gab es schon immer: „Fremde in Franken“

Tagung der Bezirksheimatpflege Mittelfranken in Nürnberg

„Kulturen wandeln sich durch Migration, und das nicht erst seit ein paar Jahrzehnten.“ Das erklärt die mittelfränkische Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea Kluxen. Sie hat für den 7./8. November zu einer Tagung in das Ministerium für Landesentwicklung und Heimat nach Nürnberg eingeladen. Das Thema der

Prof. Dr. Georg Seiderer

Prof. Dr. Georg Seiderer

Begegnung: „Fremde in Franken – Migration und Kulturtransfer“.
Gerade Franken mit seiner historisch kleinteiligen Struktur sei ein Landstrich, der schon seit 2000 Jahren stark von Wanderungsbewegungen geprägt wurde. Aus ökonomischen, sozialen, religiösen oder politischen Gründen hätten Menschen immer wieder ihre Heimat verlassen, in der Fremde einen Neuanfang gewagt und damit wichtige Impulse für Wirtschaft und Kultur gegeben.
Dr. Kluxen sagt, Kulturen seien keine geschlossenen Einheiten, sondern entstünden durch vielfältige Mischungen, Überlagerungen und Einflüsse. Abgesehen von einem direkten Kulturtransfer etwa durch Pilger, Reisende, Kaufleute, Handwerker oder Künstler hätten Migranten mit ihren Kulturelementen und Fertigkeiten wesentlich zur kulturellen Genese Frankens beigetragen und diese Region mitgeprägt. Diese historische Dimension der Migration sei weniger bewusst, da nicht alle Migrantengruppen in das kultrelle Gedächnis der Franken Eingang gefunden hätten. „Die Tagung soll die wichtigsten Wanderungsbewegungen nach Franken darstellen und deren kulturelle Folgen ausleuchten“, erklärt die Bezirksheimatpflegerin.
18 Referenten werden sich zu den verschiedenen Aspekten der Migration äußern, darunter der aus Gunzenhausen stammende Prof. Dr. Georg Seiderer von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg. Das Programm beginnt am 7. November, um 9 Uhr mit der Begrüßung durch Staatssekretär Albert Füracker vom Finanzministerium, also dem Hausherrn der neuen Nürnberger Dependence. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea Kluxen führen in das Thema ein.

2017 ist das Schicksalsjahr der FDP

Erklärung von FDP-Stadtrat Werner Falk zu den Landtagswahlen von Brandenburg und Thüringen

Nach dem enttäuschenden Ausgang der Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg, wo die FDP nur mehr auf 2,5 bzw 1,5 Prozent der Stimmen kommt, wird 2017 zum Schicksalsjahr der Liberalen in Deutschland. Dann nämlich ist die nächste Bundestagswahl. Gelingt es der FDP nicht, bis dahin Fuß zu fassen und wieder in den Bundestag einzuziehen, dann ist es mit dem organisierten Liberalismus in Deutschland vorbei.
Ich vertraue darauf, dass es unserem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner gelingt, die Partei in den nächsten drei Jahren aufzurichten. Es ist dazu notwendig, die FDP als eine Freiheitspartei zu etablieren, deren vorrangiges Ziel es ist, die individuellen Freiheitsrechte zu verteidigen, die gerade im digitalen Zeitalter so stark gefährdet sind wie noch nie in den letzten Jahrzehnten. Die Freiheitlichen in unserer Gesellschaft müssen sich auflehnen gegen die Tendenz, die Bürger zu „gläsernen Menschen“ zu machen. Nur wenn es der Partei gelingt, dies den Wählern in ganz Deutschland deutlich zu machen, dann hat die FDP noch eine Chance, bundesweit wahrgenommen zu werden. Mit einer solchen Manifestierung kann sie ein Potenzial von fünf Prozent und mehr ansprechen und für sich gewinnen. Dazu müssen allerdings die sachlichen Positionen von ihr klar herausgearbeitet werden und sich deutlich unterscheiden von denen der anderen Parteien.
Für die Arbeit auf der lokalen und regionalen Ebene bedeuten die Niederlagen in Thüringen und Brandenburg zunächst nichts. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und in den Städten Weißenburg und Gunzenhausen, wo die Partei in den Kommunalparlamenten vertreten ist, wird die FDP weiterhin als eine kreative Partei in Erscheinung treten, die Klasse gegen Masse setzt. Ihre gewählten Vertreter werden bis 2017 alles tun, damit die regionale Basis für einen bundesweiten Erfolg gegeben ist. Welche Konsequenzen sich lokal und regional im Fall eines Scheiterns 2017 ergeben, das kann heute noch nicht gesagt werden.

Auf den Spuren des Nationalsozialismus: „Tatort Nürnberg“

Neuerscheinung des Verlags ars vivendi in Cadolzburg

Das Last der Geschichte ruht auf der mittelalterlichen Stadt der Meistersinger mit ihrer Butzenscheibenromantik und der Lebkuchen, die als „Schatzkästchen des Reiches“ berühmt geworden ist. Neben Albrecht Dürer steht Julius Streicher, der NS-Gauleiter.

Im „ars vivendi“-Verlag in Cadolzburg ist jetzt die aktualisierte und erweiterte Auflage des Stadtführers „Tatort Nürnberg“ erschienen. Vom Reichsparteitagsgelädne bis zum Schauplatz der „Nürnberger Prozesse“ präsentiert das Buch die historischen Orte, klärt auf über ihre geschichtliche Bedeutung und ihre Nutzung im Wandel der Zeit. Liefert Hintergründe

„Tatort Nürnberg“ von Steffen Radlmaier und Siegfried Zelnhefer, 176 Seite, ISBN 978-3-86913-453-6, ars vivendi-Verlag Cadolzburg, 14,90 Euro.

und bietet alle nötigen Informationen, damit der Leser sich auf die Spurensache machen kann. Autoren sind der Feuilleton-Chef der Nürnberger Nachrichten, Steffen Radlmaier, und Dr. Siegfried Zelnhefer, der Pressechef der Stadt und Chefredakteur von „Nürnberg Heute“.
Die „Stadt der Reichsparteitage“, der „Nürnberger Prozesse“ hatte lange Zeit ein negatives Image, das geprägt war von ihrer Rolle während des Nationalsozialismus. Judenverfolgung und Naziaufmärsche verbinden noch heute die Menschen mit der Stadt, die sich für die Zeitgeschichte interessieren. Ein sichtbares Relikt dieser Zeit ist die Kongresshalle, deren Bau 1940 eingestellt wurde. Das halbrunde Gebäude mit einer Länge von 275 Metern sollte einst 60 Meter hoch werden. Heute ist der 35 Meter hohe Torso das größte sichtbare NS-Monumentalbauwerk in Deutschland, in dem seit 2001 das „Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände“ seinen Sitz hat. Es wird auch gewerblich genutzt, zum größten Teil ist es aber Lager. Seit dem Kriegsende währt die Diskussion, wie mit dem Zeugnis des Nationalsozialismus umzugehen ist. Rund fünfzig Jahre nach dem Krieg stellt sich die Stadt offensiv diesem traurigen Kapital ihrer Geschichte. Sie hat das Doku-Zentrum geschaffen, das deutschlandweit als einmalige Einrichtung gilt, daneben kündet die „Straße der Menschenrechte“ und die jährlich Verleihung des Menschenrechtspreises von der Bereitschaft Nürnbergs, die jüngere Zeitgeschichte aufzuarbeiten.
Als ein Makel wird heute noch empfunden, dass der größte Volksverhetzer Julius Streicher hier aus Gauleiter tätig war, ja man kann sagen, sein Unwesen getrieben hat. Er war nämlich ausgesprochen sexistisch veranlagt, im Zuge der Arisierung des jüdischen Vermögens hat sich der korrupte Duzfreund Adolf Hitlers (einer der ganz wenigen) in geifernder Art als radikaler Antisemit dargestellt. Er gehörte nach Ansicht der Geschichtsforscher zu den geistigen Wegbereitern des Holocausts. Wenn auch seine „Kampfzeit“ in den Anfangsjahren des Nationalsozialismus lag (ab 1940 wurde er sozusagen von der NSDAP wegen seiner bekannt gewordenen charakterlichen Defizite von der Öffentlichkeit verbannt), so war er doch 22 Jahre lang Herausgeber des „Stürmers“, des Kampfblatts der Nazis. Die Zeitung war jedoch immer sein Eigentum, nicht das der Partei. Übrigens: im „Gauleiterhaus“ am Marienplatz, so Streicher einst gewütet hat, sitzt heute der NN-Verleger Bruno Schnell. Das mag zunächst eine bizarre Erscheinung sein, tatsächlich aber kommt es dem Verleger darauf an, einen Kontrapunkt zu setzen. Wie kaum eine andere Persönlichkeit in der Nachkriegszeit hat er sich frühzeitig mit der Geschichte der Stadt auseinandergesetzt und Impulse gegeben für eine neue Kultur des Erinnerns.
„Tatort Nürnberg“ von Steffen Radlmaier und Siegfried Zelnhefer, 176 Seite, ISBN 978-3-86913-453-6, ars vivendi-Verlag Cadolzburg, 14,90 Euro.