Tagung der Bezirksheimatpflege Mittelfranken in Nürnberg
„Kulturen wandeln sich durch Migration, und das nicht erst seit ein paar Jahrzehnten.“ Das erklärt die mittelfränkische Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea Kluxen. Sie hat für den 7./8. November zu einer Tagung in das Ministerium für Landesentwicklung und Heimat nach Nürnberg eingeladen. Das Thema der
Begegnung: „Fremde in Franken – Migration und Kulturtransfer“.
Gerade Franken mit seiner historisch kleinteiligen Struktur sei ein Landstrich, der schon seit 2000 Jahren stark von Wanderungsbewegungen geprägt wurde. Aus ökonomischen, sozialen, religiösen oder politischen Gründen hätten Menschen immer wieder ihre Heimat verlassen, in der Fremde einen Neuanfang gewagt und damit wichtige Impulse für Wirtschaft und Kultur gegeben.
Dr. Kluxen sagt, Kulturen seien keine geschlossenen Einheiten, sondern entstünden durch vielfältige Mischungen, Überlagerungen und Einflüsse. Abgesehen von einem direkten Kulturtransfer etwa durch Pilger, Reisende, Kaufleute, Handwerker oder Künstler hätten Migranten mit ihren Kulturelementen und Fertigkeiten wesentlich zur kulturellen Genese Frankens beigetragen und diese Region mitgeprägt. Diese historische Dimension der Migration sei weniger bewusst, da nicht alle Migrantengruppen in das kultrelle Gedächnis der Franken Eingang gefunden hätten. „Die Tagung soll die wichtigsten Wanderungsbewegungen nach Franken darstellen und deren kulturelle Folgen ausleuchten“, erklärt die Bezirksheimatpflegerin.
18 Referenten werden sich zu den verschiedenen Aspekten der Migration äußern, darunter der aus Gunzenhausen stammende Prof. Dr. Georg Seiderer von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg. Das Programm beginnt am 7. November, um 9 Uhr mit der Begrüßung durch Staatssekretär Albert Füracker vom Finanzministerium, also dem Hausherrn der neuen Nürnberger Dependence. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea Kluxen führen in das Thema ein.
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